Heilige des Tages

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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20. Oktober: Hl. Sindulf
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Sindulphus, Conf. (20. Oct.). Dieser Heilige. in Frankreich Sindou oder Sendou genannt, war von Geburt ein Aquitanier. Um eine höhere Vollkommenheit zu erstreben, verließ er sein Vaterland, um an irgend einen abgelegenen Orte als Einsiedler zu leben. So kam er nach Aussance (Alsontia in den Ardennen) bei Rheims. Er verband, wie alle heil. Einsiedler jener Zeit im Abendlande, das thätige Leben mit dem beschaulichen, indem er geistliche und leibliche Werke der Barmherzigkeit jeder Art ausübte, und auf diese Weise ein Wohlthäter der umwohnenden Bevölkerung wurde. Er starb am 20. Oct. um das J. 600. (Andere setzen sein sel. Ende um mehr als hundert Jahre später.) Man begrub ihn an seiner Bußstätte, im 9. Jahrh. aber übersetzte der Erzbischof Hincmar seinen Leib in die Abtei Haut-Villers Altumvillare) an der Marne, 4 St. von Rheims. Ein Mönch dieses Klosters, Altmann, gest. im J. 882, hat sein Leben beschrieben. Bei seiner Uebertragung ereigneten steh, wie das Proprium von Rheims erzählt, wunderbare Heilungen. (VIII. 890–896.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20. Oktober: Hl. Vitalis, Abt, Bischof von Salzburg
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Vitalis, Ep. Abb. Conf. (20. Oct.) Dieser hl. Vitalis wird der Apostel des Pinzgaues genannt, und ist der erste Nachfolger des hl. Rupertus als Vorstand des Benedictinerklosters St. Peter und des Bisthumes Salzburg. Seine Herkunft und sein Vaterland sind unermittelt. Viele halten ihn für einen Schotten oder Irländer aus königlichem Geblüte. Ebenso ungewiß ist, wann er in das Arbeitsfeld des hl. Rupertus eingetreten ist, ob er schon unter den Ersten war, die von Worms mit ihm wegzogen, oder ob er erst später von da nach Salzburg gerufen wurde. Daß ihn aber der hl. Rupertus wegen seines tadellosen Wandels und seines großen Seeleneifers zu seinem Nachfolger bestimmt hat, wird von Niemanden bezweifelt. Es wird von ihm gelesen, schreibt der Abt Amandus in der angezogenen Biographie, daß er ein überaus sanftmüthiger und liebreicher Herr gewesen sei, gegen die Armen freigebig, gegen die Betrübten von Herzen mitleidig, von jungfräulicher Geschämigkeit, unermüdet in der Bekehrung der Ungläubigen und Sünder, und daß Gott ihm die Gabe verliehen habe, Kranke, Blinde, Lahme und Besessene zu heilen. Seine Amtsführung hat der Ueberlieferung zufolge 23 Jahre gedauert und war dem Pinzgau, zwischen den Tyroler-Alpen und dem Zellersee, besonders zugewendet. Sein Todesjahr ist unbekannt; Amandus nennt das J. 646, während Andere bis ins 8. Jahrhundert (vgl. Rettberg, K.-G. Deutschl. II. 232), in die J. 716 und 730 herabgehen. Letztere Jahreszahl wird von den Neobollandisten als die sicherste bezeichnet. Bald entstand die Sage, aus seinem auf der Südseite der Peterskirche befindlichen Grabe sei eine Lilie hervorgewachsen, um die Reinheit seines Herzens und den lieblichen Duft seines gottgefälligen Lebens zu verkünden. Die Grabstätte wurde schon früh mit einem eisernen Gitter umgeben, innerhalb dessen eine Lampe brannte; zahlreiche Votivgeschenke bekundeten die an Kranken und unschuldig Gefangenen auf seine Fürbitte geschehenen Wunder. Seine bereits im J. 1462 durch Papst Pius II. beschlossene Heiligsprechung vollzog Leo X. im J. 1519 und gestattete zugleich dem Kloster St. Peter die Abbetung des Officiums und die Feier der hl. Messe zu seiner Verehrung. Auf Anordnung des Erzbischofes Paris von Lodron wurden im J. 1627 seine Gebeine erhoben und zu seiner Ehre ein Altar errichtet. Papst Urban VIII. dehnte ein Jahr darauf seine Festfeier auf das ganze Bisthum aus. Auf Abbildungen trägt er eine Lilie in der Hand, oder eine solche sproßt aus seinem Herzen; um ihn her Arme, Kranke und Krüppel, welche seine Hilfe anrufen. (VIII. 913.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20. Oktober: Sel. Jakob Kern, Priester, Mönch
Wikipedia hat geschrieben:Jakob Kern (* als Franz Alexander Kern 11. April 1897 in Breitensee bei Wien; † 20. Oktober 1924 in Wien) war Prämonstratenser-Chorherr und wurde selig gesprochen.

Er wurde in der Breitenseer Straße im heutigen 14. Wiener Gemeindebezirk Penzing geboren und am 19. April 1897 in der Penzinger Pfarrkirche getauft, zu der die Breitenseer Straße damals noch gehörte.

Nach dem Besuch der Volksschule trat er 1908 in das Knabenseminar der Erzdiözese Wien in Oberhollabrunn ein. Ein Klassenkamerad war Rudolf Henz. 1911 wurde er Tertiär der Franziskaner und legte bereits mit 16 Jahren das Gelübde der Keuschheit ab.

Am 7. Oktober 1915 bestand er die Kriegsmatura am k. k. Staatsgymnasium Oberhollabrunn und rückte am 15. Oktober 1915 zum Ersten Weltkrieg ein. Am 11. September 1916 wurde er an der Südwestfront durch einen Lungen- und Leberdurchschuss schwer verwundet und schwebte monatelang in Lebensgefahr. Er wurde zum Fähnrich befördert und mit der Tapferkeitsmedaille II. Klasse ausgezeichnet.

Da er felduntauglich war, konnte er am 20. Oktober 1917 in das Wiener Priesterseminar eintreten und das Theologiestudium beginnen, wurde aber gegen Kriegsende nochmals an die Front einberufen. In Wien war er Mitglied der K.Ö.H.V. Amelungia Wien, damals im CV, heute im ÖCV.

Der Austritt des Prämonstratensers Isidor Bogdan Zahradník aus dem Kloster Strahov in Prag am 23. Dezember 1919, der sich der Tschechischen Nationalkirche anschloss, bewog Franz Alexander Kern, als Stellvertreter in das Prämonstratenser-Chorherrenstift Geras einzutreten, wo er am 18. Oktober 1920 eingekleidet wurde und den Ordensnamen Jakob erhielt. Namenspatron war der heilige Jakob Lacoupe OPraem, einer der Märtyrer von Gorkum.

Am 23. Juli 1922 wurde er in Wien zum Priester geweiht. Wegen seiner Verwundung hatte er immer wieder Hustenanfälle und spuckte Blut. Trotzdem begann er in Geras und den Stiftspfarren mit der Seelsorge.

Am 10. August 1923 wurden ihm im Krankenhaus Oberhollabrunn vier Rippen entfernt. Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes musste die Operation ohne Narkose durchgeführt werden. 1924 wurden ihm wieder bei vollem Bewusstsein weitere vier Rippen entfernt, bei einer dritten Operation am 20. Oktober 1924 starb er im Allgemeinen Krankenhaus Wien. An diesem Tag hätte er seine ewige Profess ablegen sollen. Sein Leiden und seine Schmerzen fasste er als Sühne auf.

Sein Schrein befindet sich neben dem Portal in der Stiftskirche von Geras. Reliquien gibt es in Geras (darunter sein Primizkelch und -messgewand) und Wien.

Am 30. September 1956 wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet. Am 21. Juni 1998 wurde er von Papst Johannes Paul II. auf dem Wiener Heldenplatz selig gesprochen. [...]
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

21. Oktober: Hl. Ursula und Gefährtinnen, Jungfrauen, Märtyrerinnen
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Ursula et Soc. M. M. (21. Oct. al. 28. Jan. 4. Juli). Die Quellen der Lebens- und Leidensgeschichte der hl. Ursula und ihrer Gesellschaft sind theils Denkmäler, schriftliche und monumentale, theils mehr oder weniger zweifelhafte Traditionen und Legenden. Eine eigentliche, ursprüngliche Geschichte (Acten) war niemals vorhanden. Unzweifelhafte Thatsache ist, daß eine große Schaar Jungfrauen (11,000 muß als runde Zahl betrachtet, und darf nicht urgirt werden), zu Cöln durch heidnische Barbaren den Martertod erlitten hat. Die Verehrung dieser heil. Jungfrauen bestand daselbst nachweislich schon im 5. Jahrh. Die Ursulakirche und die im Chore derselben noch jetzt eingemauerte sg. Clematianische Inschrift ist das älteste historische Zeugniß nicht bloß der Verehrung, sondern auch des Martyriums der heiligen Jungfrauen. Die Inschrift stammt sicher aus dem 5., nach Ritschls Ansicht (Kessel, S. 152) vielleicht schon aus dem 4. Jahrh. (die Schriftzüge bekunden den reinsten und strengsten antiken Charakter, den kein moderner Fälscher hätte nachmachen können, und lautet in der Uebersetzung: »Durch himmlische, flammende Erscheinungen gemahnt, und angezogen durch den großen Tugend- und Martyrerglanz der auserlesenen, himmlischen Jungfrauen, hat sich, um sein Gelübde zu lösen, der sehr berühmte Mann Clematius (hier) eingefunden, und aus seinem eigenen Vermögen diese Basilica, nach dem Gelübde, zu welchem er verpflichtet war, an ihrem ursprünglichen Orte von Grund aus wieder hergestellt. Wenn aber Jemand neben der so großen Majestät dieser Basilica, wo die heiligen Jungfrauen für den Namen Christi ihr Blut vergossen haben, einen andern Leichnam, mit Ausnahme von Jungfrauen, beisetzen würde, so möge er wissen, daß er dafür durch das ewige Feuer der Hölle gestraft werden soll.« Diese Basilica mit ihrem Cömeterium ist also der älteste und zuverlässigste Zeuge für die Geschichte der hl. Ursula und ihrer Gesellschaft. Als der hl. Bischof Cunibertus (vom J. 623–663) eines Tages in derselben Gottesdienst hielt, wurde das Grab einer der heiligen Jungfrauen, vielleicht der hl. Ursula, dadurch entdeckt, daß eine auf seine Schultern fliegende Taube in der Grabnische, wo sie beigesetzt war, sich niederließ. Als fernere, unzweifelhaft ächte Quelle der Ursulageschichte ist die sog. Rede in natali zu betrachten. Sie macht den Eindruck einer an ihrem Verehrungstage zur Auffrischung und Erhöhung der Festfeier gehaltenen Homilie und stammt (Kessel, S. 14 ff., Friedrich und Ennen stimmen bei, während de Buck den Zeitrahmen bis zum J. 839 erweitert) wahrscheinlich aus dem 8. Jahrh., weil in ihr die Kirchengeschichte Beda's benützt ist, welche im J. 731 vollendet wurde, und weil sie eine Uebertragung von Reliquien nach Batavien voraussetzt, welche nach dem J. 810 wegen der Verwüstungen der Normannen nicht mehr geschehen konnte. Diese »Rede,« welche bei Kessel im Anhange, S. 156 ff. wörtlich abgedruckt und übersetzt ist, gibt viele thatsächliche Aufschlüsse, welche wir im Folgenden übersichtlich mit den hauptsächlichsten Beweisstellen mittheilen. Ihr Verfasser ist unbekannt; der Inhalt ist dieser: Zu Cöln litten unter der Verfolgung des Kaisers Diocletianus (Maximianus) christliche Jungfrauen aus Britannien, in der Zahl von vielen Tausenden, den Martertod. Man kennt nur von Wenigen die Namen, aber ihre Reliquien standen zu Cöln von jeher in hoher Verehrung und man beging daselbst alljährlich ihr Martyrium in festlicher Weise. Im Einzelnen erfahren wir aus dieser Geschichtsquelle, daß »Schaaren« (agmina) heil. Jungfrauen, oder wie es später heißt, eine sehr große Zahl (in tanto eorum numero), auch Wittwen und Ehefrauen zu Cöln gemartert wurden, daß sie um Christi willen ihr Vaterland, ihre Eltern, Geschwisterte und Anverwandte verließen; daß aber, obwohl zu Cöln ihre Festfeier zu jeder Zeit sehr berühmt war (festivitas omni tempore celeberrima), nur das Ende, unter ihren Verdiensten freilich das größte, nicht aber der Anfang und die Mitte ihres Lebens bekannt sei. Es wird nicht ausgeschlossen, daß sich auch männliche Personen zu ihnen gesellt haben, aber mit allem Nachdrucke hervorgehoben, daß Alle, wie ihr Bräutigam Christus, ihren Sieg im Sterben gesucht hätten. Nur durch den Verehrungseifer der Vorfahren, unter welchen der oben erwähnte Clematius besonders erwähnt ist, sei die Kenntniß von diesen zahlreichen Martyrern auf spätere Zeiten überliefert worden. Es sei dabei mehr der beständig fortlaufenden und sich gleich bleibenden mündlichen Erzählung, die in häufigen religiösen Gesprächen erhalten blieb, als den schriftlichen Nachrichten zu glauben, obgleich dieselben niemals einen Widerspruch von Seite der kirchlichen Obrigkeit erfahren hätten. Solche schriftliche Aufzeichnungen, welche als erweisliche Vermuthungen und Meinungen bezeichnet werden, gab es damals schon sehr viele. Seit dem großen Brande, der die Ursulakirche verzehrte, welcher die heiligen Leiber in sich barg, sei bereits Vieles dem Gedächtnisse des Volkes entschwunden und Gefahr vorhanden, daß bei dem Andrange der Barbaren auch das noch Uebrige verloren gehe, so daß zuletzt die Verehrung der heiligen Jungfrauen aufhören müßte. In Cöln war damals der Name der heil. Ursula schon vergessen und hatte sich aus der Clematianischen Inschrift die Meinung gebildet, die heiligen Jungfrauen seien wie Clematius aus dem Orient gekommen und hätten zu der Thebäischen Legion gehört, was aber wie Jedermann sieht, durchaus grundlos und unglaublich ist, da sie in diesem Falle sicherlich in das Land, wo der Heiland gelitten hatte, wie zu dieser Zeit von Vielen geschehen, sich begeben hätten. Als Vaterland der heiligen Schaar wird unter Berufung auf das Zeugniß der Geschichtskundigen die Insel Britannien genannt, von wo sie nach Osten zogen, und nach einigem Aufenthalte in Batavien zu Cöln die ihnen zubereitete Glorie des Martyriums, nach welcher sie sich gesehnt hatten, wirklich erlangten. In Britannien, fährt die Rede fort, sei nämlich bis auf den Kaiser Diocletian der christliche Glauben in Ruhe und Frieden bekannt und geübt worden; die von diesem Kaiser ausgehende Christenverfolgung habe aber ihre Wellen auch in dieses Land geworfen, und sei unter Maximianus mit größter Heftigkeit ausgebrochen. Unter den zahlreichen Personen, welche Britannien damals verließen, waren auch die heiligen Cölnischen Jungfrauen, von welchen aber sehr wenige, unter ihnen die Königstochter Pinnosa (Vinnosa), dem Namen nach bekannt sind. In ihren kostbaren Leibern, so schließt die Rede, hätten dieselben der Stadt so vielen Schutz zugewendet und so viele Hilfe gewährt, als man, »von so vielen tausend Fürbitterinnen« erwarten könne. Da die oben erwähnte Verfolgung in Britannien in den Jahren 304 und 305 wüthete, so muß das Martyrium der heil. Jungfrauen in diese Zeit gesetzt werden. Daß es »unmenschliche Lictoren« waren, welche ihnen die Marterkrone verschafften, darf wohl als Hinweisung auf eine unter der Römerherrschaft ausgebrochene Verfolgung angesehen werden. Neben dieser Erzählung sind aber im Laufe der Zeiten noch andere zu Ansehen gelangt, welche nur in der Angabe des Vaterlandes und der Martyrstätte der heil. Jungfrauen übereinstimmen, in allen übrigen Angaben aber sowohl von der Rede in natali, als auch unter sich abweichen. Die natürliche Veranlassung zu diesen Abweichungen boten einerseits der Abgang wirklicher Geschichtsquellen, andererseits aber später eingetretene schwere Bedrängnisse und Gräuelscenen, welche die erste an Grausamkeit und Zahl der Erschlagenen wahrscheinlich übertrafen. Ehe wir hierauf näher eingehen, ergänzen wir unsere bisherige Darstellung mit den Angaben der Martyrologien, Kalender und Meßbücher bis in den Anfang des 12. Jahrh. Dieselben beginnen im 9. Jahrh., müssen aber schon früher bestanden haben, da es zu keiner Zeit anging, Namen und Martyrien ohne genügende Sicherheit und die kirchlich überlieferte und gut geheißene Verehrung in die Kirchenbücher einzutragen. Als ältestes Zeugniß dieser Art dient die zweite Antiphon zu den Laudes in den frühesten Tagzeiten der Stadt Cöln, wo zuerst der 11,000 Jungfrauen gedacht wird (Kessel, S. 155) Aus der ersten Hälfte des 9. Jahrh. stammt ein früher der Pantaleonskirche angehöriges Missale Anglicanum, in welchem zum 21. Oct. das »Fest der hl. Jungfrauen in Cöln« notirt ist. Ebenso hat das Würzb. Martyrol. des Beda aus dem 9. Jahrh. Aus dem J. 867 bestätigt eine durch Lothar II. ausgefertigte Urkunde »das Kloster der seligen Jungfrauen.« Ein gleichfalls dem 9. Jahrh. angehöriger Kalender von Essen nennt die Namen: Recia, Gregoria, Martha, Taula (Saula), Britula, Saturnia, Rebacia, Saturia, Palladia. Ein anderes daselbst im 10. Jahrh. geschriebenes Kalendarium nennt zum 21. Oct. das Fest des heil. Hilarion »und der heiligen 11.000 Jungfrauen«. Ein vielleicht auch dem 9. Jahrh. angehöriges Kalendarium von Hornbach schreibt zum 21. Oct.: »In der Stadt Cöln die Geburtsfeier (natalis, d. i. Todestag) der hl. 11,000 Jungfrauen«, und ebenso ein demselben vorangehendes, also wahrscheinlich noch älteres Martyrologium. Dagegen hat das Kalendarium von Lauresham (Lorsch, die Abtei wurde im J. 764 gestiftet), welches gleichfalls im 9. Jahrh. geschrieben sein soll, nichts, und erst ein Zusatz von späterer Hand gibt an: »Fest der heil. Jungfrauen zu Cöln.« Ebenfalls in's 9. Jahrh. gehört das in Hexametern verfaßte Martyrologium des Wandelbert von Prüm, welcher im J. 854 blühte:

Tunc numerosa simul Rheni per littora fulgent
Christo virgineis erecta trophaea maniplis
Agrippinae urbi quarum furor impius olim
Millia mactavit ductricibus inclyta sanctis.

Zu Deutsch:

Hernach glänzen zugleich an den Ufern des Rheins die Trophäen,
Christo zahlreich geweiht im Blute jungfräulicher Heerschaar,
Deren Tausende fielen zu Cöln durch heidnische Mordlust
Unter heiliger Führung als herrliches Opfer geschlachtet.

Zwar hat Rettberg (I. 113) hier ein späteres Einschiebsel vermuthet, aber ohne allen Grund (Aschb. K.-L. IV. 1173). Hieran schließt sich das zwischen dem 9. u. 10. Jahrh. verfaßte Cölner Kalendarium (Binterim: Kal. Eccl. Germ. Colon, wozu der Herausg. eine comentatio critica schrieb) zum 21. Oct. »Gedächtniß des hl. Hilarion und der eilf Jungfrauen Ursula, Sencia, Gregoria, Pinosa, Martha, Saula, Britula, Saturnina, Rabacia, Saturia, Paladia.« Das Solothurner Kalendarium des 10. Jahrh. hat zum 21. Oct. »Geburtsfeier der 11,000 Jungfrauen in der Stadt Cöln« (Lütolf, Gl.-B. S. 239 Anm. 1). Auffallend ist, daß nur ein einziges altes anglicanisches Kalendar. (Binterim, Denkw. Bd. V. Th. I. S. 480) die Festfeier »der hl. Jungfrauen in Cöln« ohne Zahlenangabe erwähnt. In einer Litanei aus dem 11. Jahrh. in der ehemaligen Cölner Domcapitels-Bibliothek werden die heil. Jungfrauen Martha, Saula, Paula, Brittola und Ursula angerufen, während in einer andern Litanei derselben Bibliothek folgende Namen aufgeführt sind: Brittola, Martha, Saula, Sambatia, Saturnina, Gregoria, Pinnosa, Palladia. Das alte Augsb. Martyrol. das zum Theile wenigstens dem 9. Jahrh. angehört, schreibt zum 21. Oct.: »Zu Cöln die Festfeier der 11,000 Jungfrauen.« Dagegen übergehen die allgem. Martyrologien, selbst das von Fulda, ferner das sog. Hieronym Martyrol., sowie das von Beda, Ado, Notker, diese Festfeier gänzlich. Eine Urkunde des Erzbischofes Hermann I. vom J. 922 gedenkt der »11,000 Jungfrauen« und ihres Klosters. Ebenso ist derselben, gleichfalls mit Zahlenangabe, in zwei Urkunden des Erzbischofes Wichfrid aus den J. 937 und 942 gedacht. In der ersten dotirt der Oberhirte das Kloster »aus besonderer Ehrfurcht gegen die hl. 11,000 Jungfrauen« (propter reverentiam XI mill. ss. V. V.). in der zweiten schenkt der Presbyter Gerhard sein Gut im Zilpichgau »zur Kirche der 11,000 Jungfrauen.« Diese Zusammenstellung zeigt, daß die Verehrung der jungfräulichen Martyrerschaar in Cöln zu keiner Zeit unterbrochen worden ist, daß aber ebenso bezüglich der Zahl, der Namen und Zeit verschiedene Angaben im Umlaufe waren. Es ist ohne Zweifel erlaubt, die zu Cöln nachweislich geschehenen Ermordungen christlicher Jungfrauen zu combiniren, dann aber erscheint zugleich die Zahl 11,000 durchaus nicht mehr unglaublich. Halten wir znnächst die historische Thatsache fest, daß im J. 305 oder 306 die erste Blutthat stattfand, so steht nichts im Wege, eine zweite, vielleicht sogar eine dritte mit derselben zu vereinigen. Künsteleien, wie z.B. Leibnitz sie versucht hat, indem er vermuthete, es sei Ursula et Ximillia zu lesen. oder wie Rettberg meinte: XI millia virg. sei eine verfehlte Abschreibung von XI. M. V., was auch Friedrich (K-G, S. 165) für die wahrscheinlichste Meinung hält, sind bei dieser Zusammenstellung sofort überflüssig. Es ist aber durch geschichtliche, eingehende Untersuchungen dargethan, daß auch im J. 451 oder 452 zu Cöln von den Hunnen eine große Anzahl christlicher Jungfrauen grausam ermordet wurde. Die Rede in natali gedenkt zwar der Hunnen nicht, aber gewiß nicht, wie Kessel vermuthet, weil die Verheerungen der Hunnen zu der Zeit, in welcher sie verfaßt oder gehalten wurde, bereits vergessen waren, was geradezu unmöglich ist, sondern aus andern, uns unbekannten Gründen, vielleicht weil sie älter ist, als der Kriegszug Attila's. Der sog. »Hunnenrücken« zu Cöln bewahrt in seinem Namen bis heute das Andenken der hunnischen Greuel. Auch sie konnten Britinnen gewesen sein, da gerade um diese Zeit die Furcht vor den heranstürmenden Angelsachsen zahlreiche Auswanderungen aus Britannien verursachte. Der Beweis, daß der größte Theil der Hunnen nach der Schlacht bei Chalons den Rückzug über Cöln antrat, ist von Kessel in überzeugender Weise geführt. Die große Mehrzahl der auf dem »Ursulaacker« im 12. Jahrh. ausgegrabenen Martyrerleichen dürfte dieser Zeit angehören. Die Spuren grausamster Verstümmelung, welche viele derselben aufweisen, machen die Annahme, daß die Hunnen hier gewüthet haben müssen, noch wahrscheinlicher. Endlich ist noch die in den Grundzügen gleichfalls geschichtliche, aber willkürlich ausgesponnene Angabe des Galfredus Monumentensis (Monmouth, um das J. 1152–1175 Bischof von Asaph) in Kürze zu erwähnen. Er erzählt in seiner »Geschichte der Britonen« (V. 14 [620] sqq.), Kaiser Maximian (eigentlich Maximus) habe bei seinem Zuge nach Gallien und Britannien die Landschaft Bretagne durch 100,000 Briten bevölkert und eine Besatzung von 30,000 Soldaten daselbst zurückgelassen, und nachdem er sein Reich befestiget hatte, habe er für die neuen Ansiedler Frauen aus deren Heimatlande bestimmt Zu diesem Ende sei von ihm eine Gesandschaft zu Dionotus, dem Könige von Cornubia, geschickt worden, damit er diese Angelegenheit besorge. Für sich habe er die Tochter des Königs, Ursula, zur Gemahlin gewünscht. Der König habe die Bitte bewilliget, und auf diese Weise seien 11,000 vornehme und 60,000 unedle Jungfrauen in London zusammen gekommen. Nachdem sie abgefahren waren, habe ein heftiger Sturm die Schiffe nach verschiedenen Seiten auseinander gejagt, ein Theil sei zu Grunde gegangen, andere seien an barbarischen Inseln ans Land getrieben und von den Einwohnern ermordet worden, während andere zu Cöln durch die Hunnen das nämliche Schicksal erreicht habe. Es soll sich dies im J. 382 zugetragen haben. Diese Erzählung liegt dem Proprium mehrerer Diöcesen, z.B. denen von Augsburg, Constanz, Chur, wo der hl. Asimo mit der jungfräulichen Schaar in Verbindung gebracht wird, zu Grunde, während andere (die sämmtl. rheinischen und das Mainzer Proprium) eine Verquickung der Rede in natali mit der spätern Leidensgeschichte, die von ihren Anfangsworten Regnante Domino heißt, aber (nach de Buck Oct. IX. 81.) viel Unglaubliches enthält, aufweisen. Diese weitläufigere »Leidensgeschichte« (Passio). welche zwischen den Jahren 900 und 1050 geschrieben ist, zählen wir nicht mehr zu den historischen Denkmälern, obwohl wir sie, wie alle später entstandenen Legenden gegen die Beschuldigung einer absichtlichen Erfindung oder eines sog. frommen Betrugs – ein wirklicher Betrug kann niemals fromm genannt werden – in Schutz nehmen müssen. »In dieser Leidensgeschichte,« sagt Kessel, S. 20, »liegen die verschiedensten Elemente in bunter Mischung untereinander: urkundlich fortgepflanzte Tradition einer bestimmten Kirche und Stadt neben regellosen Erzeugnissen einer frommen Begeisterung, Notizen aus ältern Schriften allgemeinen Inhalts nebst speciellen Angaben, localen und höchst glaubwürdigen Urprungs.« Im Auszuge ist dieselbe in der revidirten Ausgabe des Chronicon von Sigebert von Gemblours (Gemblacensis) zum J. 453 mit folgenden Worten erzählt: »Unter allen Kriegen hat derjenige am meisten Aufsehen gemacht, welchen die glänzende Heerschaar der hl. 11,000 Jungfrauen unter Führung der hl. Ursula geführt hat. Diese war die einzige Tochter des Nothus, eines sehr vornehmen und reichen Fürsten in Britannien. Sie war noch nicht heiratsfähig, als sie von dem Sohne eines sehr wilden Tyrannen zur Ehe begehrt wurde. Da sie sah, daß ihr Vater deßhalb in großen Kummer fiel, weil er Gott fürchtete, und seine Tochter, die ihre Jungfrauschaft Gott verlobt hatte, nicht zur Heirath zwingen, aber zugleich dem Tyrannen durch Abweisung seiner Brautwerbung nicht vor den Kopf stoßen wollte, rieth sie dem unschlüssigen Vater auf göttliche Eingebung, das Gesuch des Tyrannen zu bewilligen, jedoch unter der Bedingung, daß der Vater und der Tyrann ihr zehn durch Gestalt und Jugend auserlesene Jungfrauen übergeben, und ihr sowohl als jeder Jungfrau weitere 1000 Jungfrauen unterstellen sollten. Außerdem sollten sie eine der Zahl der Jungfrauen entsprechende Zahl Dreiruder ausrüsten, und ihr zur Uebung ihrer Jungfrauschaft drei Jahre Aufschub zugestehen. Sie bediente sich dieses neuen Rathes, um entweder das Gemüth des Brautwerbers durch die Schwierigkeit der Ausführung von sich abzuwenden, oder günstigen Falls alle ihre Altersgenossen zu überreden, sich mit ihr Gott zu weihen. Nachdem diese Zusage erfolgt, die Dreiruder mit vielen Kosten ausgerüstet und den Jungfrauen übergeben waren, führten diese während der dreijährigen Frist unter aller Verwunderung ihre Kriegsspiele aus. Dann aber wurden sie durch einen günstigen Wind in einen Hafen Galliens, Tiele genannt, und von da nach Cöln getrieben. Hier faßten sie, auf Ermahnung eines Engels, den Entschluß einer nach Basel; nach Rom aber gingen sie zu Fuß, und ebenso wieder zurück nach Cöln, welches durch die Hunnen von allen Seiten eingeschlossen war. Sie wurden von diesen insgesammt gemartert, feierten einen neuen und wunderbaren Triumph, und erhöhten durch ihr Blut und ihr Begräbniß die Berühmtheit der Stadt.« Wie man sieht, hat die fortlaufende Tradition die Lücken, welche in dem Anfang und in der Mitte des Lebens der heil. Jungfrauen lagen, ergänzt. Man suchte zuerst nach einem Erklärungsgrunde für die Reise nach Cöln, fand sie in den Vorbereitungen zu der angebotenen Heirath, und gruppirte sodann die übrigen Jungfrauen um die königliche Prinzessin, wobei sich die entsprechende Anzahl Schiffe, die Ueberfahrt nach Batavien und die Ankunft in Cöln von selbst verstand. Ferner erfuhr die Angabe des Wandelbert, daß »die Ufer des Rheinstroms« durch dieses Martyrium verherrlicht worden seien, durch die Beifügung des Zuges von Cöln nach Basel die gehörige Erweiterung. Die Wallfahrt nach Rom hat ihren historischen Hintergrund sicherlich darin, daß dergleichen Pilgerzüge zu jener Zeit wirklich von den umherziehenden barbarischen Horden, wenn sie auf dieselben stießen, angefallen und niedergemetzelt wurden. Daß aber irgend einmal ein solcher Zug sich auf Tausende belief, und das um die Zeit als die Hunnen Deutschland und Gallien, andere Barbaren aber das nördliche Italien und sämmtliche Küstenländer beunruhigten, ist unglaublich, und kann schon deßhalb nicht vertheidigt werden, weil kein Geschichtschreiber davon etwas berichtet. Auch Kessel, der diese Wallfahrt vertheidigt, läßt die Schifffahrt nach Basel und die Einzelnheiten der Weiter- und Heimreise als unmöglich fallen. Die Rede in natali enthält keine Andeutung einer Romfahrt. Noch weniger gibt sie in irgend einer Weise zu erkennen, daß die heil. Jungfrauen eine solche schon bei ihrer Abreise beabsichtigt hatten. Sie zogen allerdings »ostwärts«, aber dieser Ausdruck kann unmöglich auf Rom gedeutet werden, wie Kessel a.a.O. zu beweisen sucht, wobei Lütolf, Gl.-B. S. 238, ihm beistimmt, sei nun Britannien oder Cöln als Ausgangspunkt angenommen. Vielmehr ist für Britannien zu allen Zeiten Deutschland das »Ostland« gewesen. Das Martyrium von Tausenden heiliger Jungfrauen zu Cöln ist also nicht bloß keine leere Sage, keine Erdichtung, kein durch frommen Betrug entstandenes Wahngebilde, sondern eine Thatsache, welche wie durch die beständige und ununterbrochene Festfeier, so auch durch historische Denkmäler: die Ursulakirche und die Clematianische Inschrift, die Rede in natali, den »Hunnenrücken,« durch die geschehenen Ausgrabungen, und schon früher in zahlreichen Martyrologien, Kalendarien und Urkunden bestätiget ist. Von den sogenannten »Offenbarungen« und »Gesichten« der heiligen Elisabeth von Schönau und des heiligen Joseph Hermann von Steinfeld (Richard von Arnsberg?) gilt das Wort: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.« In Dingen, welche nicht zur göttlichen Heilsordnung gehören, dürfen »Offenbarungen«, obwohl sie ohne Zuthun der Menschen manchmal erfolgt sind, was namentlich bei Auffindung heiliger Leiber durch die Geschichte vielfach bestätiget wird, nicht erwartet und verlangt werden. Die offenbaren Selbsttäuschungen, welche die bis zur Beunruhigung Befragten erlitten, und den vermessentlich Fragenden als »Offenbarungen« übergaben, sind eine Art strafender Zulassung Gottes, ein großartiges Denkmal der Verirrungen, welchen sogar Heilige unterliegen können, wenn man sie zwingt, Aufschlüsse über Dinge zu geben, welche von Gott dem menschlichen Forscherfleiße überlassen sind, und die Heilsordnung nicht berühren. Streng genommen gehören also diese Visionen nicht in die Ursulageschichte, sondern sie sind ein ganz zufälliger Anhang zu derselben und hätten stets als solcherbehandelt werden sollen. In keinem Falle läßt sich, wie man oft genug versucht hat, die Ursulageschichte dadurch herstellen, daß man das Unglaublichste und handgreiflich Falsche, z.B. den Papst Cyriacus, den König von Griechenland, die Königin Gerasina von Sicilien mit ihren Töchtern, die verschiedenen Stammbäume u. dgl. aus den Schönauer- und Steinfelder-Offenbarungen wegnimmt, das in sich Wahrscheinliche aber beläßt. Noch weniger darf man, wie Rettberg, sein Nachfolger Friedrich u.v.A. gethan haben, die viele Jahrhunderte später entstandene Legende statt der historischen Denkmäler zum Ausgangspunkte der Untersuchung nehmen. Wer die »Leidensgeschichte« und ihre spätern Erweiterungen richtig beurtheilen will, muß sie in die Zeit setzen, in welcher sie entstanden sind und darf die Zierrathen und Lichtlein, welche die Schönauer- etc. Offenbarungen in das althistorische Monument der heil. Jungfrauen einsetzten, nicht für das Monument selbst ansehen. Der Vollständigkeit wegen müssen wir allerdings den in Rede stehenden »Anhang« um somehr in's Auge fassen, als er benutzt wurde, um die St. Ursulageschichte so zu verwirren, daß sie Gefahr lief, für immer in die geschichtliche Rumpelkammer geworfen zu werden. Der Name des Vaters der heil. Ursula war ursprünglich unbekannt, weßhalb man ihn als Deonotus (Gott weiß ihn) bezeichnete; hieraus entstanden die Varianten Dionolus und Rolus. Daß er Maurus geheißen habe, wurde erst seit den Offenbarungen der hl. Elisabeth von Schönau mehrfach angenommen. Aus der gleichen Quelle stammt der Name ihrer Mutter, Daria. Ebenso wenig wissen die alten Urkunden den Namen des Bräutigams der hl. Ursula, seine Bekehrung und sein Martyrium anzugeben. Erst die im 12. Jahrh. aufgefundene Grabschrift, von welcher sich bei Kessel (S. 11) eine Abschrift findet, nannte ihn Aetherius (Etherius, Eleutherius) und gab zu verstehen, daß er als Christ und Martyrer starb. Als Heide führt er in den Schönauer-Offenbarungen passend der Ueberfahrt und die ihr vorausgehenden »jungfräulichen Uebungen«, welche historische Glaubenswürdigkeit wohl nie beansprucht haben, werden geschildert, wie ein frommes und heiteres Gemüth sie sich allerdings vorstellen konnte. Sie landen zu Tiele, stimmen daselbst ihr Brautlied an, machen die nöthigen Einkäufe – den eben stattfindenden Jahrmarkt benutzend, – segeln bei günstigem Winde der Rheinmündung zu und gelangen auf diesem Wege nach Cöln. Hier empfängt sie feierlich der Erzbischof Aquilinus und die Bürgerschaft gewährt ihnen bereitwillige Herberge. Die hl. Ursula wohnte in der Sterngasse, wo sich die Ueberlieferung der St. Ursulakammer in einem alten vornehmen Hause auf spätere Zeiten erhalten hat. Ein Mann mit englischer Klarheit mahnt sie daselbst zur Romreise, welche schon am dritten Tage angetreten wird. Der Erzbischof und viele Bürger begleiteten die Jungfrauen; in vier Tagen waren sie zu Basel. Hier wurden die Schiffe angebunden, und der Bischof Pantulus von Basel führte die Gesellschaft, welche von jetzt an zu Fuße reiste, bis nach Rom. Noch ehe sie hier ankamen, schlossen der Bischof Cäsarius von Meaux mit seiner Begleitung und Pilgerschaaren aus Thracien und Syrien sich derselben an. Der Papst Cyriacus, welchen die Legende, um die Wahrscheinlichkeit und den Reiz der Erzählung zu erhöhen, zu einem gebornen Briten macht, empfing sie mit aller Freude, ließ ihnen alle heiligen Orte zeigen, legte dann seine Würde nieder, und gesellte sich mit vielen andern Bischöfen, als welche der Cardinalpriester Vincentius, Pontius, Ignatius, Jacobus, Patriarch von Antiochia, Fiolanus, Bischof von Lucca, Simplicius (Sulpitius), Bischof von Ravenna, Mauritius und Cäsarius namentlich aufgeführt werden, Geistlichen und Mönchen der frommen Pilgerschaar zu, um mit diesen Jungfrauen die ihnen versprochene Marterkrone zu erlangen. Die Reise ging über den Splügen, das Rheinthal hinab bis in die Gegend von Bregenz und von da den Ufern des Bodensees und des Rheinflusses entlang bis sie wieder nach Basel kamen. Drei Jungfrauen, welche sich ihnen auf dem Wege anschlossen: Cunigundis, Mechtundis und Willibrandis mußten aus Ermüdung bei Rheinfelden stille halten, und starben zu Rapperswyl als Clausnerinnen eines gottseligen Todes. Eine andere Jungfrau. Namens Christiana, starb auf freiem Felde zwischen Wyl und Kreuzach. Zu Basel, welche Stadt sie ungefähr am 10. Oct. erreichten, bekamen sie die Nachricht, daß Julius Maximinus zu Cöln die Christen verfolge, und fuhren deßhalb sogleich den Rhein hinunter, um der Martyrerkrone theilhaftig zu werden. Zu Straßburg mußte Aurelia, welche ein heftiges Fieber bekommen hatte, mit drei andern zu ihrer Verpflegung bestimmten Jungfrauen an's Land gesetzt werden und starb am 15. Oct. Zu Mainz erwartete der Bräutigam der hl. Ursula die Reisegesellschaft, und Papst Cyriacus ertheilte ihm die hl. Taufe. Ehe sie weiter fuhren, stärkten sie sich durch die heil. Communion auf den ihnen bevorstehenden letzten Kampf. Als sie zu Cöln ankamen (hier macht die Erzählung einen weiten Sprung), fanden sie die Stadt durch die Hunnen und Gothen belagert. Der Papst Cyriacus ermahnte also die Männer, die hl. Ursula aber den weiblichen Theil der Gesellschaft zur Standhaftigkeit im Bekenntnisse Jesu Christi, und fanden bald hernach den Tod. Der heil. Aetherius wurde im Angesichte der heil. Ursula mit dem Schwerte getödtet, sie selbst aber noch geschont, weil der Hunnenfürst, von dem Zauber ihrer Schönheit ergriffen, sie zu ehelichen wünschte. Als die hl. Jungfrau ihn beharrlich abwies, befahl er, sie mit einem Pfeilschusse zu tödten. Mit gebogenen Knieen und zum Himmel gewendeten Augen erwartete sie muthig ihr Ende. Der erste Schuß traf den rechten Arm, der zweite ging ihr durch das Herz, worauf sie niedersank und den Geist aufgab. Ihre Seele wurde durch den heil. Erzengel Michael und den hl. Johannes Ev. glorreich in den Himmel eingeführt. Die heil. Cordula, welche sich im untersten Schiffsraume verborgen hatte und verschont geblieben war, stellte sich den Mördern am nächsten Tage und wurde so der übrigen jungfräulichen Martyrerschaar beigesellt. Gleich nach dem Blutbade erschienen den Mördern himmlische Heerschaaren, vor denen sie bestürzt die Flucht ergriffen, so daß die Cölner die Beerdigung der Erschlagenen vornehmen konnten. Der Patriarch Jacobus kam erst am dritten Tage nach Cöln und half die hl. Leichname bestatten, wurde aber nach Vollendung dieses Liebesdienstes von den umherstreifenden Barbaren gleichfalls getödtet. Der Priester Quirillus, der bei der Niedermetzelung der andern Martyrer zwar schwere Wunden davon getragen hatte, aber mit dem Leben davon gekommen war, bestattete seine Leiche und starb erst sechs Tage später. Auch die hl. Cunera, welche zu Reenen im vormaligem Stifte Utrecht durch eine gottlose Frau aus Eifersucht ermordet wurde, wird zu der Gesellschaft der hl. Ursula gerechnet. Um das J. 700 hat der hl. Willibrodus ihren Leib feierlich erhoben. Zu Cöln wurde im 12. Jahrh. der Ursula-Acker durchsucht. Wir können also jetzt den historischen Boden wieder betreten, und die Ausgrabungen der heil. Leiber in Kürze berücksichtigen. Arbeiter, welche um das J. 1105 an den zerfallenen Mauern der Stadt arbeiteten, wollten eine Erscheinung zweier hl. Jungfrauen gesehen haben, welche sich über die geringe Verehrung, welche ihrer Begräbnißstätte gezollt würde, beklagten. Dieß gab Anlaß zu den ersten Ausgrabungen und Erhebungen der gefundenen Reliquien. Von den bei dieser Gelegenheit gefundenen Leibern, an welchen die Marterzeichen noch deutlich zu sehen waren, kamen drei nach dem Kloster Vason, zwei nach Sponheim und zwei nach Zwiefalten. Im J. 1113 wurde der Leib der hl. Palmatia entdeckt und nebst einem Zahne der hl. Saula nach Weißenburg übertragen. Im J. 1120 fand der heil. Norbert Ursulanische Reliquien und im J. 1142 wurden vier Leiber dieser Martyrergesellschaft nach Breitenau im Erzbisthume Mainz abgegeben. Mit großem Fleiße wurden die Ausgrabungen unter dem Erzbischofe Arnold II. (vom J. 1151–1156) auf dessen Befehl durch den Abt Gerlach zu Deutz neun Jahre lang fortgesetzt. Bei vielen Körpern wurden auch Grabsteine und bleierne Tafeln mit Inschriften gefunden, deren Aechtheit jedoch schon damals bezweifelt wurde. Man fand z. B. die Namen Cyriacus, Pantulus, Jacobus, Vincentius, Marculus, Foilanus, Aetherius, Quirillus, Pinnosa, Babyla, Juliana, Florina, Verena u.a. Im J. 1278 entdeckte und erhob der selige Albertus den Leib der hl. Cordula. Zehn Jahre später fand Erzbischof Siegfried (vom J. 1270 bis 1297) die Leiber der hhl. Christina, Basilia, Imna und Odilia aus der Gesellschaft der hl. Ursula. Letztere wurde nach Huy übertragen, wo sie große Verehrung erlangte. Unter Heinrich II., Grafen von Virneburg (vom J. 1304–1332) fand man in einem Weingarten bei dem Gotteshause St. Johann und Cordula die Reliquien der hl. »Königin« Constantia mit hundert andern Körpern aus der Gesellschaft der hl. Ursula. Im J. 1320 fand man den Leib der hl. Victoria, welcher nach Burgos in Spanien übersendet wurde. Im J. 1348 wurden im Frauenkloster St. Maximin neuerdings 130 heilige Körper gefunden. Vergeblich legte der heil. Stuhl gegen diese Reliquienvertheilung im Jahre 1381 ein Verbot ein. Zu Straßburg erhob man im J. 1460 den Leib der heil. Aurelia, und zu Basel oder vielmehr zu Eichsel im J. 1504 die Reliquien der hhl. Christiana (Chrischona), Cunigundis, Mechtundis und Wibrandis, von welchen wir oben gemeldet haben (vgl. H.-L. I. 698). Im J. 1545 schenkte man mit päpstlicher Erlaubniß dem Spanier Franz de Prado, welcher Secretär des. apostol. Legaten für Deutschland war, die Häupter der hhl. Prudentia und Beatrix. Auch der ehrw. Petrus Faber erhielt um dieselbe Zeit sechs Häupter der hl. Jungfrauen die er nach Portugal überbrachte. Der selige Petrus Canisius brachte einen Schädel der hl. Jungfrauen nach Messina in Sicilien, und Anton Gomez im J. 1548 bis nach Goa. Im J. 1551 erhielten die Jesuiten zu Cöln die Vollmacht, Reliquien der heil. Jungfrauen auszugraben, wovon sie Gebrauch machten, so daß bald in sehr vielen Collegien des Ordens sich solche vorfanden. Eine besonders feierliche Uebertragung dieser Art, welche de Buck ausführlich beschreibt, hat im J. 1588 zu Lissabon stattgefunden. Zahlreiche Gebeine wurden wieder im Jahre 1640 zu Tage gefördert und das Gleiche geschah noch im J. 1866 bei Gelegenheit einer Straßenanlage. Manche der zu Cöln ausgegrabenen Martyrerleichen dürften aber (de Buck, l. c. fol. 233) nicht zur Schaar der hl. Ursula gehört haben. Welche ausgebreitete Verehrung den hl. Jungfrauen zu Cöln zu Theil geworden ist, ist aus obiger Darstellung ersichtlich. Schon Baronius konnte einen Ursulanischen Kalender anfertigen, welcher von de Buck erweitert und durch Kessel vervollständigt worden ist, sicherlich aber noch lange nicht alle Tage, Orte und Namen der heil. Martyrergesellschaft enthält. Die Kirchen und Altäre, welche ihr zur Ehre erbaut wurden, sind nicht zu zählen. Noch sei erwähnt, daß die hl. Ursula, welche so viele starkmüthige Seelen dem Himmel zugeführt hat, als Vorbild und Patronin für Erzieher aufgestellt ist. Die Ursulinerinnen tragen aus dieser Ursache ihren Namen. Auf Bildnissen findet sich neben dem Pfeile, welchen sie in der Hand trägt, als besonderes Attribut naturgemäß das Schiff. Die Heilige befindet sich auf demselben und breitet ihren Mantel schützend über die in ihrer Begleitung befindlichen Jungfrauen aus. Davon heißt es in einem Liede des 16. Jahrh.:

»Sanct Ursula, ach steh' uns bei,
Du unser Schutz und Schirmfrau sei;
Breit' aus, breit' aus den Mantel dein,
All' wollen wir darunter sein;
Eilf tausend zwar darunter steh'n,
Viel tausend mehr darunter geh'n.
Dein Mantel uns ein Panzer ist,
Für alle Feind' und ihre List.« (IX. 73–303.)

Deus, qui sacrátis tibi virgínibus mirándi agónis robur indidísti, quo per martýrii palmam ad supérnae contemplatiónis pertíngerent gloriam; da Christiánis loco triúmphi eárum habitántibus et ómnibus fidélibus: ut, spe resurrectiónis confirmáti, ad caeléstem societátem cum eis perducántur.
Per Dóminum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

21. Oktober: Hl. Fintan, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Fintanus (Munnu), Abb. (21. Oct.) Dieser hl. Fintan stammte aus dem erlauchten Geschlechte Neil. Frühzeitig verließ er die Welt, und faßte den Entschluß, sich ganz dem Dienste des Herrn zu widmen im Kloster Hy, unter der Leitung des hl. Columbus. Gott aber, der durch ihn große Dinge vollführen wollte, fügte es anders. Nach dem Tode des hl. Columbus kam er wieder nach Irland zurück, und gründete gegen Mittag der Provinz Leinster ein Kloster, das seinen Namen Teach-Munnu erhielt. Seine Tugenden und Wunderwerke, wie auch die große Anzahl und der Eifer seiner Jünger, machten seinen Namen weit umher berühmt. Er starb um das J. 634. Die Jahrbücher von Tigernake setzen seinen Tod auf den 21. Oct. Es geschieht von ihm Meldung in dem alten Brevier der Schotten, unter dem Namen: »der hl. Mundus, Abt.« (But. XV. 405.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

21. Oktober: Hl. Hilarion, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Hilarion, Abb. (21. Oct.) Dieser hl. Abt Hilarion, dessen Leben der hl. Hieronymus beschrieben hat, war in dem Flecken Tabatha, fünf Meilen südlich von Gaza in Palästina, im J. 291 von heidnischen Eltern geboren. Dieselben mußten vermöglich gewesen seyn; denn sie schickten ihren Sohn, als er die Jünglingsjahre erreicht hatte, zu den Studien nach Alexandria. Hier lernte er zugleich mit der Grammatik auch die Wissenschaft des Heils kennen und empfing die heil. Taufe. Von jetzt an war sein Sinn ganz dem Himmlischen zugekehrt; weder an dem rasenden Treiben auf dem Circus, noch an den blutigen Kämpfen der Arena, noch an den Ausschweifungen des Theaters fand er mehr Gefallen. Er lebte mitten in der volkreichen und vergnügungssüchtigen Stadt, so lange sein Beruf es verlangte, als Einsiedler, mit Gott vereint und in sich gekehrt. Da drang der Ruf des großen hl. Antonius zu ihm; er wollte ihn sehen und kennen lernen. Zwei Monate lang hielt er sich bei ihm auf und empfing Unterricht im geistlichen Leben. Von seinem Beispiele angetrieben, änderte er sein Kleid und beschloß Einsiedler zu werden. Um das J. 307 begab er sich in die Heimat zurück, wo inzwischen seine Eltern gestorben waren. Bereits hatten einzelne Gleichgesinnte sich an ihn angeschlossen. Sogleich gab er das ihm zugefallene Erbtheil zur Hälfte seinen Brüdern und zur Hälfte den Armen; für sich behielt er nichts. Dann begab er sich in die Wüste von Majuma, die auf der einen Seite vom Meere, auf der andern von Sümpfen begränzt war, wo er ein ganz außerordentliches Büßerleben anfing. Räuber, welche ihn in seiner Einöde fanden, fragten ihn, was er thun würde, wenn ihn die Räuber überfielen. Der 18jährige junge Mann erwiderte: »Ein armer und von Allem entblößter Mensch fürchtet keine Räuber.« »»Aber sie können dir das Leben nehmen,«« entgegneten sie. »Wohl war, aber ich fürchte sie doch nicht, weil ich stets zu sterben bereit bin.« Seine Kleidung, seine Lebensweise, seine Nahrung, Alles verrieth die äußerste Abtödtung. Die Haare schnitt er sich jährlich nur einmal, um Ostern, und legte seinen Rock nur ab, wenn er gänzlich abgenützt war. Sechs Jahre lang bestand seine ganze Kost in fünfzehn Feigen, die er nach Sonnenuntergang genoß. Oft, namentlich wenn er Versuchungen zu überwinden hatte, aß er drei bis vier Tage gar nichts. Fühlte er sich sehr entkräftet, so nahm er einige dürre Feigen und etwas Kräutersaft. Dabei arbeitete er sehr streng, aber stets unter Gebet und Lobgesang, entweder im Garten oder auf freiem Felde, oder er flocht, wie die ägyptischen Mönche, Körbe. Einen großen Theil der heil. Schrift wußte er auswendig und machte täglich einige Stellen aus derselben zum Gegenstand seiner Betrachtungen. Seine Zelle glich mehr einem Grabe als einer Wohnung. Sie war etwas länger als er groß war, so daß er darin liegen konnte, aber nur vier Schuh breit und fünf hoch. Von seinem 21. bis zum 24. Jahr, begann er täglich nur eine Handvoll Linsene die er in kaltes Wasser tauchte, zu genießen; drei folgende Jahre genoß er nur trockenes Brod mit Salz und Wasser. Weiterhin aß er bis in sein 31. Jahr nur wilde Kräuter und ungekochte Wurzeln; dann bis in sein 35. Jahr nahm er täglich sechs Unzen Gerstenbrod und etwas nicht in Oel gekochtes Gemüse; von da an gebrauchte er auch etwas Oel dazu. Vom 64. bis 80. Jahr aß er endlich gar kein Brod mehr, sondern machte sich aus Mehl und kleinhacktem Gemüse sein Mahl. Dieser seiner Mäßigkeit und Abtödtung wird das hohe Alter, welches er erreichte, zugeschrieben. Aber auch schwere Versuchungen, harte Kämpfe hatte er zu bestehen. Oefter war seine Seele mit tiefer Betrübniß, wie mit einem düstern Nebel, umhüllt. Zu solchen Zeiten kam es ihn schwer an zu beten; aber da er trotzdem nicht nachließ, so verscheuchte die Gnade, in welcher er wirkte, bald wieder alle Finsterniß von ihm. Die höllischen Truggebilde, die ihn von allen Seiten umringt und bedroht hatten, stoben dann auseinander. Eine große Zahl Schüler, die sich um ihn versammelten, ehrten und liebten ihn als ihren Lehrmeister und Vater. Wunder aller Art gaben zu erkennen, daß Gott mit ihm sei. Kranke wurden durch ihn geheilt, Betrübte getröstet, Besessene erlöst. Die Mittel, welche er hiebei anwendete, waren die nämlichen, welche die kathol. Kirche heute noch gebraucht: Gebet, Weihwasser, Kreuzzeichen, Handauflegung. Sein erstes Wunder wirkte er an einer Frau von Eleutheropolis, welche wegen Unfruchtbarkeit von ihrem Manne mißhandelt worden war; sie erhielt auf sein Gebet die Gnade, im folgenden Jahre Mutter zu werden. Bald darauf heilte er drei Kinder des Präfecten Elpidins zu Gaza durch die Anrufung des Namens Jesu von einer tödtlichen Krankheit. Auf den Ruf dieser Wunder erfolgte natürlich großer Volkszulauf. Auch die Zahl seiner Schüler wurde größer, und dieser Umstand nöthigte ihn, wenigstens einigermaßen für deren Nothdurft zu sorgen und Besitzungen zu erwerben. Ueber Beides wurde er sehr betrübt. Täglich vergoß er Thränen und gedachte mit unglaublicher Sehnsucht seiner frühern Einsamkeit. Als ihn eines Tages die Brüder fragten, warum er bekümmert sei, sprach er (Oct. II. 144): »Weil ich wieder in die Welt zurückgekehrt bin und schon in diesem Leben meinen Lohn empfange. In ganz Palästina, weit und breit, meinen die Leute, wie ihr sehet, ich sei etwas; unter dem Vorwande des Klosters besitze ich für die Bedürfnisse der Brüder Land und Geräthschaften.« Dieses störte seine Ruhe und hinderte ihn auch an der vollkommenen Ausübung der evangelischen Armuth. Er entschloß sich also, seinen Aufenthalt zu andern und ging nach Aegypten. Vierzig von ihm ausgewählte Brüder begleiteten ihn, die Andern alle hätten mitgehen mögen. Hier besuchte er namentlich den Berg des hl. Antonius, sowie verschiedene Klöster, ging dann wieder zurück nach Alexandria und von da in die Oase. Durch die göttliche Vorsehung war er der Ermordung durch Soldaten des Kaisers Julian nahe bei Alexandria glücklich entgangen. (Vgl. S. Hesychius10). Nach Verlauf eines Jahres schiffte er sich nach Sicilien ein. Auch hier verbreitete sich bald der Ruf seiner Heiligkeit, und er verließ deßhalb mit seinem Schüler Hesychius, der ihm bis hieher nachgereist war, auch diesen Aufenthalt wieder, um sich zu Epidaurus (heut zu Tage Ragusa vecchia) in Dalmatien niederzulassen. Hier wirkte er, nach dem Zeugnisse des hl. Hieronymus, eines seiner größten Wunder. Die Stadt war nämlich bei Gelegenheit des Erdbebens im J. 365 in Gefahr, vom Meere überfluthet zu werden. Man lief zu dem Heiligen und führte ihn aus Ufer, als wäre er ein Damm, den die Wogen nicht überschreiten könnten. Hilarion machte drei Kreuze mit der Hand in den Sand, und sieh, plötzlich hielten die Fluthen inne und wälzten sich lawinenartig ins gewohnte Bett zurück. »So erzählt man,« sagt der hl. Hieronymus, »bis auf diese Stunde in Epidaurus und in der Gegend ringsum; Mütter machen ihre Kinder frühzeitig mit dem Wunder bekannt, damit das Andenken an dasselbe auf die Nachwelt gelangen möge.« Bald darauf änderte indessen der Heilige seinen Wohnsitz aufs Neue und schiffte sich nach Cypern ein, wo er seinen Aufenthalt zwei Meilen von Paphos nahm. Auf dieser Insel lebte er noch fünf Jahre; aber er begab sich weiter landeinwärts, wo eine vereinsamte, unfruchtbare und gebirgige Gegend war. Nur Obstbäume, von deren Frucht übrigens der Heilige nie aß, und frisches Wasser gab es. Eines Tages traf er einen Mann, welcher am ganzen Leibe gichtkrank war, vor der Thüre seines Gärtchens liegen. Er fragte (Oct. II. 146) seinen Schüler Hesychius, wer es wäre. »Es ist der gewesene Verwalter des Herrn,« gab dieser zur Antwort, »dem unser Gärtchen gehört, und der nicht weit von hier eine Villa hat.« Da weinte Hilarion und sprach: »Im Namen unseres Herrn Jesu Christi steh auf und wandle.« Noch hatte er diese Worte nicht vollendet, als der Kranke sich gesund fühlte und aufstand. Auch folgender Zug aus seinem Leben dürfte hier eine Stelle finden. Der Heilige war ein sehr vertrauter Freund des hl. Bischofs Epiphanius. Kurze Zeit vor ihrem Tode wollten sie sich nochmal sehen. Beim Mittagessen reichte Epiphanius, von welchem die Einladung ausgegangen war, dem heil. Manne etwas Geflügel. »Verzeih mir, mein Vater,« sprach Hilarion, »seit ich dieses Kleid trage, hab' ich nie mehr Geschlachtetes gegessen.« »Und ich,« erwiderte Epiphanius, »habe, seit ich dieses Kleid trage, Niemanden zur Ruhe gehen lassen, der gegen mich etwas hatte, und nie mich selbst zur Ruhe begeben, bevor ich mit Andern versöhnt war.« Der hl. Hilarion, welcher die schweren Versuchungen seines Freundes in dieser Hinsicht wohl kannte, gestand ihm nach den Bollandisten (Maj. III. 39) gern den Preis höherer Tugend zu. Obgleich aber der Heilige lange Zeit in Palästina zugebracht hatte, hat er doch nur Einmal die heil. Stätten besucht und nur einen Tag in Jerusalem zugebracht. In seinem 80. Jahre schrieb er mit eigener Hand sein Testament, in welchem er seinem Schüler und Freund Hesychius ein Evangelienbuch, eine Kapuze, einen zwilchenen Rock und einen Mantel – Alles von seinem vor ein paar Tagen verstorbenen Diener Zananus – vermachte. Bald darauf erkrankte er, und die Schwäche seines Leibes nahm so überhand, daß alle natürliche Wärme aus demselben entwich, und er außer dem immer noch regen Tastsinn kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Doch redete er noch mit offenen Augen. In seiner letzten Stunde überkam ihn noch eine Furcht vor Gottes Gericht. Er beruhigte sich aber bald und sagte: »Zieh hin, meine Seele, warum fürchtest du dich? Siebenzig Jahre beinahe hast du deinem Erlöser gedient, und der Tod sollte dir schrecklich seyn?« Kaum hatte er so geredet, als er den Geist aufgab, ungefähr 84 Jahre alt, im J. 371 oder 372. Hesychius brachte seinen Leichnam heimlich nach Palästina, um ihn im Kloster von Majuma zu bestatten. Sowohl hier als auf der Insel Cypern blieb sein Andenken im Segen. Auf seine Fürbitte ereigneten sich an beiden Orten große Wunder; doch größere immerhin in seinem Gärtchen zu Cypern, wahrscheinlich weil dieses sein Lieblings-Aufenthalt war. Dargestellt wird er als Einsiedler, mit einem Felle bekleidet und einen Drachen neben sich, weil er nach Menzel (Symb. I. 211) einen Drachen tödtete oder mit dem Kreuzzeichen verjagte. Nach Andern verbrannte er einen Drachen auf einem Holzstoße. Wahrscheinlich ist auch dieser hl. Hilarion gemeint, wenn es bei Menzel (Symb. I. 334) heißt, daß er am Geruche eines Menschen die jedesmalige Sünde desselben erkannte, oder Symb. II. 222, daß Pferde im Wettlaufe siegen, wenn man sie mit Wasser aus dem Kruge des hl. Hilarion besprengt. – Sein Name findet sich auch im Mart. Rom. am 21. Oct., an welchem Tage er auch im röm. Brevier sub ritu simpl. vorkommt. (But. XV. 384.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

21. Oktober: Hl. Malchus, Mönch
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Malchus, Mon. Conf. (21. al. 20. Oct. u. 26. März). Dieser hl. Malchus war ein Mönch, dessen Andenken bei den Kopten (Oct. VIII. 814) am 20. Oct. begangen wird. In den griechischen Menäen findet er sich zum 24. Oct., im Synaxarium zum 26. März verzeichnet. In der Ausgabe des Mart. Rom. vom J. 1585 und in den nach demselben bearbeiteten Baseler-Martyrologien steht er am 18., dermalen am 21. Oct., an welchem Tage ihn auch die Boll. behandeln. Der Abstammung und der Sprache nach war er ein Syrier, der längere Zeit als Landmann bei Nisibis bäuerlichen Arbeiten oblag, dann aber, obschon er der einzige Sohn wohlhabender Eltern war, gegen deren Willen ungefähr um das J. 337 Mönch wurde und in der Chalcidischen Einöde einige Zeit unter Bußübungen zubrachte. Nachdem er seinen neuen Beruf vollkommen kennen gelernt und eingeübt hatte, gedachte er denselben in seine Heimath zu verpflanzen und ließ sich im nördlichen Mesopotamien, in der Provinz Mygdonia nieder. Von da zog er im J. 359 wieder gegen Westen, in die Gegend von Edessa, dann aber zurück nach Chalcis, wo er in Maronia einige Zeit mit dem hl. Hieronymus, der uns sein Leben und seine Wanderungen beschrieben hat, zubrachte. Auf einer derselben gerieth er in Saracenische Gefangenschaft, wo er Sclavendienste verrichten mußte. Da sein Herr mit ihm zufrieden war, gab er ihm eine Sclavin zur Frau, mit welcher Malchus sich aber nur scheinbar verband, um dem Zorn seines Herrn, der seine Weigerung mit dem Tode bestraft hätte, auszuweichen. Sie lebten, bis sich Gelegenheit zur Flucht ergab, wie Bruder und Schwester miteinander. Unter den Tugenden des hl. Malchus hebt Hieronymus besonders seine unüberwindliche Keuschheit hervor: »Für die Keuschen schreibe ich eine Geschichte der Keuschheit, und ermahne die Jungfrauen, ihre Keuschheit zu bewahren. Erzählet, was ich erzähle, denen, die nach mir leben, damit sie wissen, daß die Keuschheit auch unter den Schwertern, in der Einöde und unter den wilden Thieren nicht gefangen genommen werden kann, weil der Mensch, welcher Christus ergeben ist, wohl sterben, aber nicht unterliegen kann.« Uebrigens ist das Todesjahr des hl. Malchus unbekannt. (IX. 59–69).
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

21. Oktober: Sel. Karl I. von Österreich-Ungarn
Wikipedia hat geschrieben:Karl I. Franz Joseph Ludwig Hubert Georg Otto Maria (* 17. August 1887 auf Schloss Persenbeug in Niederösterreich; † 1. April 1922 in Funchal auf Madeira) war von 1916 bis 1918 der letzte Kaiser von Österreich und als Karl IV. (ungarisch IV. Károly, kroatisch Karlo IV.) König von Ungarn (bis November 1921) und Kroatien und als Karel III. König von Böhmen, in Ungarn auch als „Letztkönig“ bezeichnet. 2004 wurde er durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

22. Oktober: Hl. Bertharius, Abt, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Bertharius, (22. Oct.), Abt und Martyrer auf Monte Cassino, stammte von hohem Adel und bildete sich sorgfältig in allen Wissenschaften aus, vorzüglich aber in Tugend und Frömmigkeit, weßhalb er es für das höchste Glück erachtete, Gott im Ordensstande dienen zu können. Nach dem Tode des Abtes Bassatius (856) wurde er zu seinem Nachfolger erwählt, hatte aber von den häufigen Einfällen der Saracenen Vieles zu erdulden. Er schrieb mehrere Werke und legte am Fuße des Berges Cassino die St. Benedictstadt (Eulogimenopolis), jetzt S. Germano, an. Als im J. 884 die Saracenen mörderisch in sein Kloster einbrachen, fiel er unter ihrem Mordstahle am Fuße des Altars des hl. Martinus, und wurde in der Kapitelkirche der Brüder neben der Kirche des hl. Benedictus begraben. (El., Mab.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

22. Oktober: Hl. Cordula, Jungfrau, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Cordula, V. M. (22. Oct. al. 14. Febr.). Vom Lat. = das Herzchen. – Die hl. Cordula, eine Jungfrau und Martyrin aus der Gesellschaft der hl. Ursula, verbarg sich nach dem Mart. Rom. (am 22. Oct.) aus Todesangst bei dem Anblicke des grausamen Hinmordens der Uebrigen von Seite der barbarischen Hunnen in dem untern Schiffsraum, schämte sich aber bald ihrer Furcht und Zaghaftigkeit, überlieferte sich daher, von Reue durchdrungen, am kommenden Morgen freiwillig ihren Mördern und vollendete unter Allen zuletzt ihr Martyrium – nach den Einen um das Jahr 386, nach den Andern um das Jahr 453. (El.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

22. Oktober: Hl. Donatus Scotus, Bischof von Fiesole
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Donatus, (22. Oct. al. 15. Febr.), ein Bischof von Fiesole in Toscana, mit dem Beinamen Scotus, weil er aus Schottland stammte, lebte um die Mitte des 9. Jahrhunderts und starb im Jahre 892. Er kommt auch im Mart. Rom. an diesem Tage vor. (El., Mg.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

22. Oktober: Hl. Ingbert, Einsiedler
Wikipedia hat geschrieben:Der Heilige Ingbert (auch bekannt als Ingobert oder Ingebert) war ein legendärer Einsiedler, der vermutlich um 650 starb. Seine Einsiedlerzelle befand sich auf dem Gebiet der heutigen Stadt St. Ingbert, Saarland, die nach ihm benannt ist; eine Kirche seines Namens ist nicht erhalten, jedoch sollte die heutige St. Engelbertskirche zur Zeit ihres Baus ursprünglich St. Ingobertus heißen. Sein Gedenktag ist der 22. Oktober. Der Name leitet sich von Glanz durch Ingwio (ahd.) ab.

Die Erwähnung Ingoberts geschieht im Zusammenhang mit der Nennung anderer Einsiedler, nämlich Wendelin, Wulfialich, Disibod, Carilef, Beatus und Bantus in der Gesta Treverorum sowie aus der von Abt Eberwein abgefassten Vita des Trierer Bischofs Magnerich. Über das Leben Ingberts ist wenig bekannt. Darstellungen zeigen den Heiligen als Einsiedler vor einer Höhle oder einem Kreuz. Der historische Kern im Leben dieser Legenden-Heiligen ist nicht verifizierbar, die zur Verfügung stehenden Quellen lassen nicht einmal eine sichere Datierung ins 6. Jahrhundert zu. Vermutungen gehen dahin, in ihnen Repräsentanten einer ersten christlichen und missionarisch orientierten Schicht von Germanen zu sehen, die das im Raum der Obermosel (Bistum Verdun) aufgenommene Christentum nach Osten weitertrugen. Faktisch werden sie im 12. Jahrhundert als Volksheilige verehrt und stehen als solche in hohem Ansehen.

Legenden schreiben Ingbert und den übrigen zeitgenössischen Einsiedlern eine Herkunft aus irischem und schottischem Adel zu.
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HeGe
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22. Oktober: Hl. Lupentius, Abt, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Lupentius (22. Oct.), Abt u. Martyrer. Die Franzosen nennen ihn S. Louvent. Er war gegen das Ende des 6. Jahrhunderts Abt von St. Privat zu Javoulx in Gevaudan (Gabalis). Von dem dortigen Grafen Innocenz eines Majestäts-Verbrechens angeklagt, hatte er sich wegen desselben zu Metz am Hofe von Austrasien bei der Königin Brunhild zu verantworten. Er wurde freigesprochen, aber auf seiner Heimreise, vielleicht nicht ohne Mitwissen der Königin, von jenem Grafen als Gefangener zunächst nach Pontien (Pontico) in Pertois abgeführt und schwer mißhandelt, hernach aber auf sein Anstiften oder von ihm selbst an den Ufern der Aisne (Axona) getödtet und sein Leichnam mit Steinen belastet in den Fluß geworfen. Er wurde ans Land geschwemmt und durch die Hirten der Umgegend ehrenvoll bestattet. Zeuge des Martyriums, welches dir Boll. ungefähr ins J. 584 setzen, ist der hl. Gregor von Tours ( hist. Fr. 36). Da sich an seinem Grabe Wunder ereigneten, ehrte man ihn als Martyrer und setzte seine Reliquien in der Kathedrale zu Chalons sur Marne bei. Als dieselbe vom Blitze im J. 1658 eingeäschert wurde, konnte nur ein Theil dieser Ueberreste gerettet werden, welche erst im J. 1845 neu untersucht und ächt befunden wurden. Auch die Kathedrale von Mende, wohin der bischöfliche Sitz von Javoulx verlegt wurde, besitzt einige Gebeine des Heiligen. (IX. 601–612).
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22. Oktober: Hl. Marcus, Bischof von Jerusalem, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Marcus, Ep. M. (22. al. 21. Oct.) Dieser hl. Bischof von Jerusalem steht bei Notker am 21. Oct., wird aber von den Boll. u. A. am 22. Oct. behandelt. Er war der Reihenfolge nach der siebenzehnte Bischof von Jerusalem, der erste aber seit dessen Wiedererbauung unter dem Namen Aelia Capitolina (also um d.J. 130). Er hat diese Kirche 21 Jahre lang geleitet. So vermuthet man nach den Mittheilungen des Chronikon von Eusebius. Daß er im J. 156 unter dem Kaiser Antonin als Martyrer starb, ist nicht erwiesen, wenn auch das Mart. Rom. ihn so nennt und die Kirche zu Jerusalem gegenwärtig als solchen verehrt. (IX. 477–484)
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22. Oktober: Hl. Maria Kleopas
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Maria Cleophae (9. April, al 25. Mai et 22. Oct.) Diese hl. Maria war die Schwester der seligsten Jungfrau, die Frau (nicht Tochter) des Cleophas (Klopas) oder Alphäus, welche zwei Namen gleichbedeutend sind. Sie hatte vier Söhne, nämlich die Apostel: Jacobus d. Kl., Simon mit dem Beinamen »der Eiferer« oder »Kananäer« und Judas; ihr vierter Sohn Joses oder Joseph gehörte zu den 72 Jüngern. Dagegen war ihre Tochter Salome (nach Cornel. a Lap. u.a.) die Gattin des Zebedäus, die Mutter Jakobus des des Größern und Johannis des Evangelisten. Daß nichts im Wege steht, sie als Base (consobrina) der hl. Jungfrau zu bezeichnen, ist schon öfter gesagt worden. Sie war bei den Frauen, welche mit Jesus aus Galiläa gekommen, und Zeugen seines Todes und seiner Auferstehung geworden waren. Von ihren weitern Schicksalen ist nichts bekannt. Bei den Boll. wird sie zweimal, am 9. April (I. 811) und am 22. Oct. (IX. 429) angegeben. Auch Usuardus (Boll. l. c. 433) nennt sie zu letzterm Tage. Vgl. auch S. Salome.
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22. Oktober: Hl. Mellon, Bischof von Rouen
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Mellonus, Ep. (22. Oct. al. 16. Jan. u. 6. Juni). Der hl. Mellonus, welcher auch Mellonius, Melo, Melloninus, Mallonus, im Mart. Rom. Melanius, sonst auch Melantius genannt wird, Bischof von Rouen (Rotomagus), ist nicht, wie geschehen, mit dem gleichnamigen Bischofe von Toledo, welcher im J. 303 oder 305 einer zu Elvira abgehaltenen Synode beiwohnte und deren Beschlüsse mitunterzeichnete, zu verwechseln. Die bischöfliche Kirche von Rouen zählt ihn neben dem hl. Nicasius und Genossen zu ihren Stiftern. Es ist nicht gewiß, ob er der erste Bischof von Rouen war, ob er dem hl. Nicasius als solcher folgte, oder ob man die Reihe der Bischöfe dieser Stadt erst mit Avitianus, welcher im J. 314 auf dem ersten Concil von Arles erscheint, beginnen müsse. Der hl. Nicasius war nach der ältesten, durch Usuardus überlieferten Sage nur Priester, und soll auf seiner Missionsreise Rouen nicht einmal erreicht haben. Deßhalb wird von Mehreren angenommen, der hl. Mellonus sei als erster wirklicher Bischof von Rouen anzusehen. Wie die Legende berichtet, war er aus Großbritannien. Er kam nach Rom und hielt sich daselbst längere Zeit zur Besichtigung der Merkwürdigkeiten auf. Wie zufällig kam er in den Versammlungsort der Christen und hörte den hl. Stephanus I. (253–257) die evangelische Lehre vortragen. Er faßte zu demselben eine solche Hochachtung, daß er nach beendigter Predigt, obgleich noch Heide, Gelegenheit suchte, ihm zu Füßen zu fallen, um seinen Segen zu empfangen. Dieß war der Anfang seiner Bekehrung. Er empfing die hl. Taufe und dazu als Regel seines ganzen Lebens die Mahnung des Herrn: »Wer nicht Allem entsagt, was er besitzt, kann mein Jünger nicht sein.« Bald erkannte der hl. Stephanus, wie sehr die Gnade des Glaubens in dem Neubekehrten Frucht bringe, und weihete ihn zum Priester. Als er einst Messe las, sah der hl. Papst einen Engel zu Mellonus niederschweben, der ihm den Bischofstab überreichte und Rouen (Rothomagus) als den Ort bezeichnete, wo er die Heerde Christi zu weiden berufen sei. Er ging nach der erhaltenen Weisung von Rom weg, wirkte auf der Reise mehrere Wunder mit dem himmlischen Stabe und bekehrte durch dieselben einige Heiden. Zu Rouen angekommen, warf er sich im Anblicke der Stadt auf seine Kniee und fing an zu beten. Bald verbreitete sich der Ruf seiner Wunder, und Viele glaubten seinen Predigten. Er erbaute eine Kirche zu Ehren der hl. Dreifaltigkeit und der Mutter Gottes, und dehnte auch über den Umkreis der Stadt seine Wirksamkeit aus. Kurz vor seinem Tode hielt er sich in dem Orte Hericuria oder Hevecuria, später nach ihm St. Mélon genannt, auf. Die dort befindliche Quelle hat ihm nach der Volkssage als Taufwasser gedient. Hier, in der Nähe des Berges Pyval, starb er noch vor dem J. 314, in welchem bereits sein Nachfolger Avitianus auf der Synode zu Arles erscheint. Heute noch verehrt man daselbst von ihm Reliquien. Später wurde sein Leib, der Sage nach, in der angeblich vom hl. Victricius erbauten Gervasiuskirche in Rouen beigesetzt und ungefähr im J. 884 nach Pontoise (Pontisara) übertragen. Die Stürme der französischen Revolution haben alle diese Denkmale zerstört. Er wird mit dem hl. Nicasius am ersten Sonntag im October verehrt. Die Martyrologien nennen ihn zum 16. Jan., 6. Juni und 22. Oct. An letzterm Tage ist er auch von den Boll., die dessen »Andenken« auf den 6. Juni verzeichnet hatten, behandelt. (IX. 554–574).
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22. Oktober: Hl. Moderan, Abt, Bischof von Rennes
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Moderamnus, Ep. Abb. (22. Oct. al. 16. Mai). Der hl. Moderamnus, welcher öfter auch Moderandus, Moraneus, in der französischen Sprache aber Mauran, Moran, Moderan, Médéran, Meran geschrieben wird, stammte nach dem Proprium der Diöcese Rennes aus dem Grafengeschlechte von Tournay, und war, wie die Boll. aus Cointius bemerken, ungefähr im J. 651, wofür Lechner die runde Zahl 650 setzt, geboren, als eben Durioterus (Duriotorus) den bischöflichen Stuhl von Rennes (Rhedones, Redones) inne hatte. Der Name »Graf« war zu jener Zeit gleichbedeutend mit Stadtpräfect oder Bürgermeister. Er widmete sich dem geistlichen Stande, obgleich sein Vater ihn frühzeitig zu verehelichen gedachte. Bischof Wilhelm ertheilte ihm die Weihen. Unter dem (Pseudo-) Bischofe Agatheus, welcher gegen die Kirchengesetze, wie von den Quellen ausdrücklich und nicht ohne Tadel bemerkt ist, zwei Bischofsstühle, nämlich den von Rennes und Nantes (Nannetes) zugleich inne hatte, erregte er die allgemeine Aufmerksamkeit in dem Grade, daß man ihn zu seinem Nachfolger wählte. (ungefähr im J. 703). Als Bischof (er ist der neunte in der Reihenfolge) wirkte er sehr ersprießlich, aber nicht ohne viele und heftige Kämpfe. Oefter wurde er genöthiget zu entfliehen, bis er endlich die Feindseligkeit der Vornehmen so ernstlich fühlen mußte, daß er sich zur Abdankung entschloß. Er hüllte sie unter den Titel einer Reise, die er mit Erlaubniß des Königs Chilperich II. nach Rom unternehmen wollte. Doch ging er zuerst nach Rheims, wo er einige Zeit im Stifte des hl. Remigius verweilte. Hierauf trat er in das Kloster Berzetto (Percetum) bei Parma (zwischen den J. 712 und 720). Hier wurde er Abt und verkündete mit unverdrossenem Eifer den Bevölkerungen der Umgegend die Lehren des Heils. Sein Tod wird zwischen die J. 721 und 730 gesetzt. Die Gallia chr. nennt den 22. Oct. 731 als Todestag. (l. c.) Das Bisthum Rennes hatte von jener Zeit angefangen durch ein volles Jahrhundert keine Bischöfe mehr. Irrthümlich wurde er von einigen Schriftstellern für den Gründer des Klosters Berzetto gehalten; er so wenig als der König Liutprand hat es gestiftet, wohl aber erhielt die bereits bestehende Stiftung durch beide einen neuen Aufschwung – innerlich durch die Zucht und das erhabene Tugendbeispiel des hl. Moderamnus, äußerlich durch Bereicherung an Gütern und Einkünften von Seite Liutprands, dessen Gunst der Heilige in hohem Grade erlangt hatte. Sowohl im Kloster zu Berzetto, als auch in seiner bischöflichen Stadt Rennes wurde er stets in hohen Ehren gehalten. In jenem befindet sich eine ihm geweihte Kirche mit seinem hl. Leibe, in Rennes trug eine Kapelle (Chapelle St. Moran), bei welcher später ein Priorat gegründet wurde, seinen Namen. Erst am 26. Oct. 1845 kam ein Theil seiner Reliquien in seine bischöfliche Stadt zurück und wurde in feierlichster Weise in der Kathedrale beigesetzt. (IX. 619–622).
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22. Oktober: Hl. Nepotianus, Bischof von Clermont
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Nepotianus, Ep. (22. Oct. al. 25. Sept.). Dieser hl. Bischof von Clermont (Claremontanus) in Auvergne, war der Nachfolger des hl. Illidius und wird bald als der vierte, bald als der fünfte in der Reihenfolge genannt. Er ist vornehmlich durch folgendes Ereigniß zu großer Berühmtheit gelangt. Auf einer Reise von Trier nach Spanien erkrankte ein gewisser Artemius, ein junger Mann von wunderbarer Weisheit und Schönheit, und mußte zurückbleiben. Er erhielt vom hl. Nepotianus, der ihn besuchte, die hl. Oelung und damit die Genesung. Hierauf verzichtete er auf allen Welt- und Lebensgenuß, selbst auf seine Braut, und gelangte zu solcher Heiligkeit, daß er der Nachfolger des hl. Nepotianus wurde. Dieser mag um d.J. 388 gestorben seyn. Er fand seine Ruhestätte in der Kirche, welche später die des hl. Venerandus hieß, der sein zweiter Nachfolger war. In älterer Zeit wurde er vielfach gegen das Wechselfieber angerufen. (Boll. Jan. II. 194.) Die Ursache ist in der obigen Erzählung enthalten. Der hl. Artemius wird am 24. Januar verehrt. (IX, 613 et 614.)
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22. Oktober: Hl. Nunilo und hl. Alodia, Jungfrauen, Märtyrerinnen
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S.S. Nunilo et Alodia, V. V. M. M. (22. Oct. al. 18. April 18. Juni). Diese hhl. Jungfrauen und Martyrinnen zu Huesca in Spanien waren zwei Schwestern. Die Stadt, in welcher sie wohnten, hieß (Butler XV. 423) Barbita oder Verveta. Man hält sie für das jetzige Castro-Viejo in Castilien. Ihr Vater, ein Heide (Mohammedaner), hatte eine christliche Gattin. Als letztere nach dem Tode ihres Mannes abermals einen Heiden heirathete, und die Schwrstern ihren christlichen Glauben nicht frei bekennen durften, so verließen sie die Wohnung ihrer Mutter, und fanden bei einer Base Unterkunft. Ihre zarte Frömmigkeit konnte bei ihrer vornehmen Herkunft nicht verborgen bleiben, und so geschah es, daß sie wegen ihres christlichen Glaubens unter König Abderamnan II. von Cordova, dessen Statthalter vorgeführt wurden. Dieser suchte sie durch alle möglichen Versprechungen und Schmeicheleien zum Abfalle vom Glauben zu bewegen und stellte ihnen eine eheliche Verbindung mit den edelsten Jünglingen in Aussicht. Allein die hl. Schwestern, welche nur Christum zum Bräutigam haben wollten, waren durch keinerlei Mittel zum Abfall zu bewegen. Um ihre Standhaftigkeit zu erschüttern, wurden nun beide Jungfrauen gottlosen Frauen übergeben, welche den Auftrag hatten, sie von ihrem Vorhaben abzubringen und ihnen keinen Umgang mit Christen, noch auch den unter sich selbst gestatten durften. Als aber auch sie gegen den Heldenmuth der Schwestern nichts ausrichteten, wurden sie öffentlich, zuerst Nunilo, die ältere, dann die jüngere, Alodia, mit dem Schwerte hingerichtet. Soldaten mußten die hl. Leiber bewachen, damit die Christen dieselben sich nicht aneigneten. Indeß verherrlichte sie der Herr durch mehrfache Zeichen. Im J. 880 ließ die Königin Oneca (Donna Inniga, Königin von Navarra und Pampelona, Gemahlin des Enecho Arista, ersten Königes von Aragonien), nach den Ueberbleibseln der hhl. Martyrinnen forschen und war auch so glücklich, sie aus dem Brunnen, in dem sie lagen, zu erheben, worauf sie in einem dem Erlöser geweihten Kloster zu Lejer, im Beiseyn zahlreicher Aebte und Priester, sowie einer ungeheuren Volksmenge feierlich beigesetzt wurden. Ihre Verehrung dauerte bis zur neulichen Zerstörung dieses Klosters. Auch das Mart. Rom. hat sie aufgenommen und Baronius setzt ihren Tod in's J. 851. (IX. 626–644.)
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22. Oktober: Hl. Salome
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Salome (22. Oct. al 3. Aug.), eine der frommen galiläischen Frauen, welche Spezereien kauften, um den Leichnam Jesu einzusalben, war die Mutter der hhl. Apostel Jakobus d. Aeltern und Johannes und Augenzeugin des Leidens und der Auferstehung des Herrn. Von ihrer weitern Lebensgeschichte ist nichts bekannt. Man glaubt, sie sei zu Jerusalem gestorben. Sie findet sich mit dem Vornamen Maria im heutigen Mart. Rom. Im J. 1448 wollte man ihre und der hl. Maria Jacobi Reliquien aufgefunden haben. Abbildungen zeigen sie ein Gefäß mit Specereien tragend. (IX 435–476.)
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Re: Heilige des Tages

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22. Oktober: Sel. Johannes Paul II., Papst
Wikipedia hat geschrieben:Johannes Paul II. (lateinisch Ioannes Paulus PP. II, bürgerlicher Name Karol Józef Wojtyła; * 18. Mai 1920 in Wadowice, Polen; † 2. April 2005 in der Vatikanstadt) war vom 16. Oktober 1978 bis zu seinem Tod 26 Jahre und 5 Monate lang Papst der römisch-katholischen Kirche. Ein längeres Pontifikat ist nur für Pius IX. belegt. Johannes Paul II. war der erste Slawe auf dem Papstthron. Ihm wird eine maßgebliche Rolle bei der Beendigung des Sozialismus in seinem Heimatland Polen zugeschrieben. Am 1. Mai 2011 sprach ihn sein Nachfolger Benedikt XVI. in Rom selig. [...]
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Re: Heilige des Tages

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23. Oktober: Hl. Severin, Bischof von Köln
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Severinus, Ep. Conf. (23. al. 5. Oct., 12. Mai, 5. Juni, 17 Juli). Dieser hl. Bischof von Cöln wurde um die Mitte des 4. Jahrh. (346) der Nachfolger des Euphrates, um den kathol. Glauben und evangelisches Leben in diesen Theil des Weinberges Jesu Christi wieder zurückzuführen, und die Reste des Arianismus, welchen sein Vorgänger begünstiget hatte, auszurotten. Durch Wort und Beispiel wies er, von einem Orte zum andern reisend, seinen Angehörigen die Himmelspforte. Er sah die Seele des heil. Martinus von Tours durch Engel in den Himmel geleiten, was er sogleich seinem Archidiacon Evergislus mit den Worten verkündete: »Mein Herr, der Bischof von Martinus, ist aus dieser Welt geschieden und jetzt empfangen ihn die Chöre der Engel mit lieblichem Gesang und führen ihn in den Himmel« (Sulp. Sev. ep. ad. Basulam). Sein Sterbejahr ist unbekannt. Um das J. 376 ließ er eine Kirche mit Kloster zu Ehren der hhl. Cornelius und Cyprianus erbauen, welche später seinen Namen erhalten hat. Er muß sehr alt geworden sein, denn um das J. 400 war er noch bei Leben. Sein Nachfolger wurde der hl. Evergislus. Die Sage läßt ihn zu Bordeaux geboren werden und sterben. Sein hl. Leib ruht in einem kunstvollen Reliquiarium in der obengenannten Kirche zu Cöln. In den Gemälden daselbst findet man seine Consecration zum Bischofe, seine Thätigkeit als Prediger des wahren Glaubens, seine Wunderwerke, seine durch himmlische Botschaft veranlaßte Reise nach Bordeaux, seine Begegnung mit dem heil. Amandus, die Erweckung eines Todten und sein heiliges Hinscheiden dargestellt. Der 12. Mai wird als sein Ordinationstag in Ehren gehalten. Der 5. Juni und 5. Oct. sind Uebertragungs- (Erhebungs-) Tage. Am 17. Juli findet sich bei Usuard das Gedächtniß (commemoratio) seiner Reliquien. Zum 23. Oct., seinem Todestage, steht er auch im Mart. Rom. Er ist (Canisius, Martyrol. S. 316) »ein sonderlicher Patron der Cölnischen Kirche, der bis auf den heutigen Tag mit vielen Wunderzeichen leuchtet.« Vgl. den flg.
Adiuvent Ecclésiam tuam, Dómine, beáti Severíni epíscopi mérita, qui tempóribus perturbátis gregem sibi commíssum non relíquit et pagános in fidéles convértit; praesta fámulis tuis eiúsdem sancti suffrágiis: ut in veritáte tui confessiónis inveniántur, neve ullis perturbatiónibus ánimi a te separéntur.
Per Dóminum.
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23. Oktober: Hl. Ammon, Bischof von Toul
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ammon (Amon), Ep. (23. Oct.) hl. Mansuy (Mansuetus), erstem Bischofe dieser Stadt, dessen Schüler er war. Er trat mit Eifer in die Fußstapfen seines hl. Vorgängers, und bekehrte durch seine Predigten und durch sein heiliges abgetödtetes Leben viele Ungläubige zum christlichen Glauben. Aus Liebe zur Einsamkeit baute er sich nahe an der bischöflichen Stadt eine Zelle, in welche er sich so oft zurückzog, als es sein Amt ihm erlaubte. Hier widmete er sich dem Gebete und der Abtödtung nach Art der Einsiedler. Er starb in der Mitte des 4. Jahrhunderts und wurde in der Kirche des hl. Petrus begraben, die sein hl. Vorfahrer hatte erbauen lassen. Im 11. Jahrh. wurden die Reliquien des hl. Ammon in die Kathedrale übertragen. (Mg.)
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Re: Heilige des Tages

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23. Oktober: Hl. Benedikt, Bischof
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Benedictus, (23. Oct.), ein Bekenner des Glaubens im Gebiete von Poitiers, der auch im Mart. Rom. steht. Bei Mabillon (Sæc. I. inter praeterm.) finden wir von ihm, daß er Bischof war und zu gleicher Zeit mit dem hl. Hilarius von Poitiers gelebt habe. Er werde in einem Kloster bei Quinciacum, das seinen Namen trage und wo er als Einsiedler gelebt habe, verehrt. Ueber diesen Heiligen finden wir bei Weißbacher »die Petriner« Mehreres, was aber so fabelhaft klingt, daß wir es unterlassen, das Betreffende anzugeben; nur dieß glauben wir anführen zu sollen, was daselbst aus alten Documenten von Poitiers aufgenommen ist. Es heißt: Benedictus, Bischof aus Samaria, kam mit dem Priester Viventius und 40 Gefährten nach Poitiers zum hl. Hilarius und bat diesen um einen Platz bei einem Castell, wo er in einer Höhle bis an sein Lebensende blieb. (El.)
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Re: Heilige des Tages

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23. Oktober: Hl. Gratianus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Gratianus, (23. Oct.), frz. St-Gratien, ein Martyrer, welcher nach den Bollandisten (Jun. I. 618) in den Bisthümern Amiens und Paris seit unvordenklichen Zeiten kirchliche Verehrung genießt. Nach Migne lebte er in der heutigen Picardie und wurde dem gallischen Präfecten Rictiovarus als Christ angezeigt. Da er der Aufforderung, den Göttern zu opfern, kräftig widerstrebte, wurde er enthauptet um das J. 287 unter der Regierung des Kaisers Maximianus. Seine Reliquien befanden sich bis zum J. 1830 in Paris, seitdem sind sie aber verloren gegangen, und man weiß nicht, wo sie hingekommen sind. (Mg.)
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Re: Heilige des Tages

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23. Oktober: Hl. Ignatius, Patriarch von Konstaninopel
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ignatius, Patriarcha Conf. (23. Oct.). Dieser hl. Bischof war von erlauchter Abkunft; denn er war der drittgeborne Sohn des griechischen Kaisers Michael I. Rhangabes, welcher von dem Amte, das er vor seiner Erhebung bekleidete, auch Curopalates (Oberhofmarschall) heißt, und durch seine Mutter Procopia ein Enkel des Kaisers Nicephorus. Seine Geburt ist bei Pierer (XV. 100) in das J. 799 gesetzt. In Folge der Empörung eines Befehlshabers der Truppen, Namens Leo, mit dem Beinamen »der Armenier«, der sich als Leo V. (813–820) selbst zum Kaiser aufwarf, begab sich dieser Kaiser Michael mit seiner ganzen Familie auf die Prinzeninsel, wo sie sämmtlich die Klostergelübde ablegten. Es waren außer ihm die Kaiserin, dann zwei Töchter und zwei Söhne; ein dritter Sohn war ihm durch den Tod entrissen worden. Der jüngere Sohn hieß Nicetas und hatte erst ein Alter von 14 Jahren; er ist es, welcher den Ordensnamen Ignatius bekam, und von welchem hier des Weitern zu handeln ist. Der argwöhnische Leo ließ bald die beiden Prinzen entmannen, damit sie keine Nachkommen erzeugen möchten; auch vertheilte er die Glieder der Kaiserfamilie von der Insel weg in verschiedene, ihm beliebige Wohnorte. In dem Kloster des Satyrus, wohin Ignatius in Folge dessen kam, hatte der Heilige Manches von der heftigen Art des obendrein bilderstürmerischen Abtes zu leiden. Doch dienten solche Prüfungen nur dazu, sein Herz immer mehr zu läutern. Nach des Abtes Tode wählten ihn die Mönche, die ihn liebten und achteten, zu ihrem neuen Vorstande. Er führte sein Amt mit größter Milde, Liebe und Klugheit und stiftete vier neue Klöster. Bis um diese Zeit waren seit seines Vaters Regierung drei Kaiser einander auf dem Throne zu Constantinopel gefolgt: Leo V., Michael II. und Theophilus. Der Ruf seiner Tugenden wurde aber nun Ursache, daß er nach dem Tode des Patriarchen Methodius als dessen Nachfolger auf den Stuhl von Constantinopel von der Kaiserin Theodora, die seit dem Tode des Kaisers Theophilus (im J. 842) die Reichsverwaltung führte, im J. 847 erhoben wurde. Die höhere Würde war ihm Antrieb zu höherem Tugendbeispiel. Namentlich aber war es sein eines Oberhirten würdiger Freimuth, welcher eine Kette von Verfolgungen um den Heiligen schlang. Er konnte nicht umhin, dem Bruder der Kaiserin, Namens Bardas, der keinen geringen Einfluß auf die Staatsgeschäfte übte, wegen blutschänderischen Zusammenlebens mit seiner Schwiegertochter und Verstoßung der rechtmäßigen Gemahlin die ernstesten Vorstellungen zu machen; ja er sprach zuletzt den Kirchenbann gegen den unverbesserlichen Wüstling aus. Von nun an kochte in diesem Rache gegen den ächt apostolischen Mann. Er begann aber die Anstiftung gegen Ignatius nicht so geradezu, sondern zuerst beredete er den jungen, den Leidenschaften fröhnenden Kaiser Michael III. (842–867), selbst endlich einmal zu regieren anzufangen und sich von den Befehlen seiner Mutter und seiner Schwestern zu befreien; den heil. Patriarchen hatte er aber gelegentlich tüchtig bei dem jungen Kaiser angeschwärzt. Michael forderte nun von dem heil. Patriarchen, der kaiserlichen Mutter und den Schwestern das Haar abzuschneiden und sie für das Kloster einzuweihen. Der hl. Ignatius konnte sich zu dieser Gewaltthat nicht verstehen; Bardas aber flüsterte dem jungen Kaiser nun wiederholt um so ärger wider den Patriarchen in die Ohren. Die Mutter und die Schwestern des Kaisers wurden jetzt in ein Kloster gestoßen, der Patriarch aber ward wegen seiner Weigerung von der kaiserlichen Gereiztheit in das Kloster Terebinthus bei Constantinopel, welches der Heilige selbst gestiftet hatte, verwiesen. Einen Verzicht auf seine Amtswürde aber konnten weder Versprechungen, noch Drohungen, noch Mißhandlungen von demselben erzwingen. Da erklärte Bardas den Eunuchen Photius, seinen nahen Verwandten, zum Patriarchen, ohne sich um die kirchlichen Formen bezüglich der Bischofswahl irgend etwas zu kümmern. Photius legte es nun vor Allem darauf an, sich in der Patriarchenwürde zu befestigen; hernach gedachte er den Ignatius um so leichter für immer unschädlich zu machen. Photius war sehr gelehrt, aber noch weit mehr tückisch und arglistig. Die Weihen erhielt er im J. 858 in sechs Tagen von Gregorius Asbesta, dem gewesenen Bischof von Syrakus, welcher von dem hl. Ignatius, gegen den er schon bei dessen Erhebung eine Partei gebildet hatte, ims J. 854 wegen lasterhaften Lebens abgesetzt worden war. Keiner der übrigen Bischöfe hatte sich zu dieser Ceremonie verstanden im Angesichte der Unrechtmäßigkeit, mit welcher Photius auf den Patriarchenstuhl gelangt war. Gleichwohl hatte Photius doch noch einige von den Bischöfen auf seine Seite gezogen, indem er ihnen vorlog, er werde mit Ignatius sich versöhnen, ihn wie seinen Vater ehren und ohne dessen Einwilligung nichts Wichtiges vornehmen. Bald aber gab er dem Bardas an, wie er den Ignatius als Verschwörer beim Kaiser darstellen sollte; und wirklich ließ der Kaiser gegen den Verklagten Untersuchungen einleiten. Es gingen also Commissäre nach der Insel Terebinthus ab, konnten aber selbst durch Anwendung der Folter von den Dienern des Heiligen keinen Anhaltspunkt für ihre argen Beschuldigungen erpressen. Während hierauf der Patriarch Ignatius mannigfach gequält und an verschiedene Orte, als wäre er wirklich der ärgste Verbrecher, selbst mit Ketten beladen, geschleppt wurde, versammelte Photius seine Partei und erklärte den Ignatius als verurtheilt und abgesetzt. Andrerseits aber belegten mehrere Bischöfe der Provinz, welche in einer Kirche zu Constantinopel sich zusammenbegeben hatten, über die Schändlichkeit des Photius empört, diesen mit dem Kirchenbanne. Dem hl. Papst Nicolaus I. (858 bis 867) schrieb Photius in einem heuchlerischen Briefe, Ignatius sei wegen Kränklichkeit und Alters freiwillig abgetreten und in ein Kloster gegangen; an dessen Stelle sei er vom Kaiser berufen und von den Metropoliten gewählt worden, und er habe ungern die schwere Bürde auf sich genommen. Gleichzeitig gingen Botschafter vom Kaiser mit reichen Geschenken an den Papst, den Lügenbericht zu unterstützen. Der Statthalter Christi gab eine kluge, gemessene Antwort. Die Legaten, um deren Absendung im Schreiben des Photius gleichfalls gebeten war, ließ er abreisen und beauftragte sie zu nichts Weiterm, als das Ergebniß ihrer Untersuchung nach Rom zu senden. Dem Kaiser zeigte er an, wie ungesetzlich man den Ignatius ohne Befragen des römischen Stuhls abgesetzt, wie allen kirchlichen Verordnungen zuwider man ihm einen Laien zum Nachfolger gegeben habe. Dem Photius wünschte er, weil er bezüglich des Bilderstreites in schlauer Weise sich in seinem Briefe wohlerwünscht und zuvorkommend ausgelassen hatte, Glück zu seiner Rechtgläubigkeit, hielt ihm aber auch das Unrechtmäßige seiner Wahl vor Augen. Den Bischöfen des Orients ward vom Papste die Ermahnung, mit Ignatius die Gemeinschaft zu behalten, den Photius aber als bloßen Laien zu betrachten. Als nunmehr, nach Ankunft der päpstlichen Legaten, Photius im J. 861 zu Constantinopel dieselben wirklich gewonnen und auf der unmittelbar darauf gehaltenen Synode die Absetzung des Ignatius erwirkt hatte, befand sich der Heilige zuletzt in die Grabstätte des Copronymus verschleppt, die in der nämlichen Kirche sich befand, wo die Synode stattfand. Dort schmachtete er unter grausamen Entbehrungen und Mißhandlungen, bis er endlich die Freiheit erhielt, sich in ein Haus zu begeben, das seine Mutter in einem Orte, Namens Posa, besaß. Diese Augenblicke benützte er, um dem Papste von dem wahren Hergang Nachricht zu geben. Der Abt Theognostes, dessen Kloster zu Constantinopel war, sollte das von mehreren Metropoliten, Bischöfen und Mönchen unterzeichnete Schreiben überbringen, das Weitere aber mündlich ergänzen. Da jedoch Photius sich nicht für sicher hielt, so ergriff er andere Maßregeln. Plötzlich erschien nämlich um das Haus herum ein Troß Soldaten. Dem Heiligen aber gelang es, in einer Verkleidung als Sklave zu entfliehen, ja selbst fortwährend unentdeckt zu bleiben. Ein heftiges Erdbeben zu Constantinopel, welches ein starkes Murren des Volkes mit zürnenden Aeußerungen wegen der ungerechten Verfolgung des Ignatius zur Folge hatte, veranlaßte den Bardas und den Kaiser, den hl. Ignatius in sein Kloster zurück zu berufen, wo er sich auch wirklich wieder einfand. Inzwischen hatte der Papst vollständigere Aufklärungen über das Geschehene eingeholt; er warf seinen Legaten, unter deren Anwohnung und Zustimmung Ignatius verurtheilt worden war, gröbliche Ueberschreitung der ihnen aufgegebenen Vollmacht vor. Auf einem zu Rom im J. 863 gehaltenen Concilium wurde Alles verworfen, was in Beisein der päpstlichen Legaten zu Constantinopel im J. 861 gegen den hl. Ignatius verfügt worden war, und Photius, der »wie ein Dieb in den Schafstall eingedrungen sei«, aller priesterlichen Würde entkleidet und außer Stand gesetzt, eine geistaber wurde in seiner Würde bestätigt und wieder eingesetzt. In einem Schreiben an den Kaiser und an Photius erklärte Nikolaus die Wahl des Photius für gesetzwidrig und behandelte denselben ganz wie einen Laien. An alle Gläubigen des Morgenlandes aber erließ er ein Rundschreiben, worin er seine Legaten tadelt, die gegen seinen Befehl gehandelt, den Kirchenhäuptern aber seine Gesinnung gegen Ignatius und Photius darlegt. Statt des an ihn gesendeten ächten päpstlichen Schreibens schmiedete jedoch Photius ein anderes falsches, das er mit einem späteren Datum versah, worin natürlich ein ganz anderer Inhalt verlautete. In seiner Nichtswürdigkeit trat er im J. 866 mit vielen andern elenden Beschuldigungen gegen den Papst und die römische Kirche und mit der albernen Erklärung auf, durch Verlegung der kaiserlichen Residenz von Rom nach Constantinopel sei auch das Primat der römischen Kirche von dem alten Rom auf das neue übergegangen. Auf dem nur von 21 Bischöfen besetzten Conciliabulum in Constantinopel sprach er gegen den Papst Nikolaus Absetzung und Excommunication aus. Von da fing das Schisma der griechischen Kirche sich zu entwickeln an. Den ärgsten Zorn erregte in ihm besonders die Thatsache, daß die zu den neubekehrten Bulgaren von Papst Nikolaus abgeschickten Legaten das von ihm geweihte heil. Oel nicht annahmen, sondern zur Firmung dieses Volkes ein neues weihten. Doch bald nachher verlor Photius seinen Beschützer. Kaiser Michael hatte nämlich am 29. April 866 seinen Oheim Bardas ermorden lassen und den Macedonier Basilius adoptirt, ja sogar zum Mitregenten ernannt. Da er jedoch die ihm zugetheilte Macht wieder zurücknehmen wollte, ließ ihn Basilius im September 867 in einer Berauschung aus dem Wege räumen. Schon nach wenigen Tagen verbannte nun Kaiser Basilius den Photius und setzte den hl. Ignatius wieder in seine Würde ein. Zugleich zeigte er dieses dem Papste Nikolaus an und bat nach dem Wunsche des hl. Patriarchen um ein allgemeines Concilium, welches denn auch unter dem hl. Papst Adrian II. (s. S. Adrianus) als das achte allgemeine im J. 869 zu Constantinopel stattfand, wo dann die Person und die ränkevollen Handlungen des Photius verdammt wurden. Dem hl. Ignatius aber blieb das Patriarchat bis zu seinem seligen Hinscheiden, welches am 23. Oct. 878 in einem Alter von beinahe 80 Jahren erfolgte. Den heiligen Dulder verherrlichten Wunder. Seine heil. Ueberreste wurden Anfangs in die Sophienkirche zu Constantinopel, dann in die des hl. Mennas, zuletzt aber in die von ihm selbst nächst der Stadt erbaute Kirche des hl. Michael gebracht. Die Lateiner und Griechen begehen seinen Gedächtnißtag am 23. Oct., an welchem Tag sein Name auch im Mart. Rom. steht. (But. XV. 447.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

23. Oktober: Hl. Johannes, Bischof von Syrakus
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Johannes, (23. Oct.), ein Bischof von Syrakus, welcher als Nachfolger des hl. Maximianus (9. Juni) vom hl. Papst Gregorius dem Großen im J. 595 geweiht wurde. Er hielt streng auf geistliche Zucht und Ordnung; sandte dem hl. Gregorius, welcher viele Gefangene von den Longobarden loskaufte, Geldbeiträge zu diesem schönen Zwecke; machte im J. 602 eine Reise zum hl. Papste und wurde dann von ihm zum Verwalter des großen Besitzthums des Apostolischen Stuhls in Sicilien ernannt: in Allem genoß er des hl. Papstes vollkommenes Vertrauen, von dem er so hoch geschätzt wurde, daß er keiner Anklage gegen den hl. Bischof jemals Gehör schenkte. Als einen Beweis seiner Kenntniß der Herzen und seines Sehens in das Verborgene erzählt die Lebensbeschreibung die Art der Erhebung des hl. Zosimus zum Abte von St. Lucia in Syrakus nach dem Tode des hl. Abtes Faustus. Als nämlich die Brüder zur Wahl bei dem hl. Bischofe Johannes sich versammelten, hatten sie den hl. Zosimus als Pförtner im Kloster zurückgelassen. Johannes fragte, ob Keiner abgehe. Sie hatten aber die Abwesenheit des geringen Bruders so wenig geachtet, daß sie Anfangs die Frage verneinten und erst nach einer zweiten Aufforderung sich des Zurückgelassenen erinnerten. Der ward nun herbeigebracht, und weil, wie der hl. Bischof sah, der Geist Gottes auf ihm ruhte, zum Abte geweiht. Der hl. Bischof Johannes mag um das J. 609 im Herrn gestorben seyn. Die Kirche von Syrakus verehrt ihn am 23. Oktober. (X. 66.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

23. Oktober: Hl. Johannes von Capestrano, Ordensmann, Priester
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Johannes Capistranus Conf. Ord. Min. (23. Oct.). Das Leben und Wirken dieses großen Volkspredigers ist von dem gegenwärtigen Vorstande der Bollandisten Joseph van Hecke im neuesten Bande am 23. Oct. (X. 269–552) sehr ausführlich behandelt, indem zuerst (269) der Commentar in 46 Paragraphen gegeben wird, dann drei von Gefährten des hl. Johannes verfaßte, im Kloster Aracöli in Rom im Manuscript aufbewahrte Vitae folgen, und zwar eine (439) von Fr. Nikolaus de Fara, eine andere (483) von Fr. Hieronymus von Udine, eine dritte (491) von Fr. Christophorus a Varisio (Varese), und endlich im Anhange (546) einige seiner Briefe abgedruckt sind. Wir wollen nun das Wesentlichste davon in gedrängter Kürze hier geben: Geburtsort des hl. Johannes ist das Städtchen Capistrano (Capistranum) in dem Gebiete von Aquila, Diöcese Sulmona im Süden des Königreiches Neapel. Hier wurde er geboren am 24. Juni 1386, also am Feste des hl. Johannes des Täufers, von welchem er dann in der heil. Taufe den Namen Johannes erhielt. Sein Vater, welcher nach einigen Biographen den Namen Her oder Hera hatte, war von Geburt wahrscheinlich ein Deutscher, der mit einem Kriegszuge nach Italien kam und dort eine Frau nahm, deren Name nicht bekannt ist, die aber in Capistrano selbst geboren war. Sie hatten außer unserm hl. Johannes noch mehrere Kinder, deren Nachkommen in Capistrano blieben und den Namen Del Tedesco, d.i. »des Deutschen« führten. Als Knabe von 6 Jahren verlor Johannes seinen Vater; die Mutter aber sorgte dafür, daß er eine gelehrte Bildung erhielt. Nachdem er zum Jüngling herangereift war und die nöthigen Vorkenntnisse sich erworben hatte, bezog er die damals berühmte Hochschule zu Perugia (Perusia) und widmete sich mit größtem Fleiße dem Studium der Rechtswissenschaft, in welcher er denn auch den Doctorgrad erlangte. Ungefähr 10 Jahre lang hielt er sich an der Universität auf und wurde schon als Student vielfach von Leuten aus allen Ständen um Rath gefragt. Im J. 1412 erhielt er seine erste Anstellung als Richter in Perugia von dem Könige Ladislaus von Neapel, dem damals die Stadt verpfändet war. In Verwaltung seines Richteramtes zeichnete er sich durch Klugheit, hohe Gerechtigkeitsliebe und Unbestechlichkeit ebenso sehr aus, wie durch seine Milde und Güte. Wie in so vielen Städten Italiens wütheten damals auch im Innern von Perugia die heftigsten Parteikämpfe. Auch unser Johannes wurde im J. 1416 in dieselben verwickelt und von der Gegenpartei gefangen genommen. Seine Haft in dem Thurme von Brusa war eine sehr harte und dauerte geraume Zeit. Ein Versuch, sich zu befreien, mißlang. In dieser Gefangenschaft hatte er nun eine wunderbare Erscheinung, welche er einmal einem Bürger von Aquila, Namens Jacobus de Franchis, selbst erzählte. Nach dieser Erzählung, welche der Bollandist S. 277 ff. gibt, und die wir auch im Folgenden benützen, schaute er nämlich in seinem tiefen Gefängnisse einen Minoriten, den er später als den hl. Vater Franciscus von Assisi erkannte. Nachdem dieser wieder verschwunden war, bemerkte Johannes, daß sein Haupt nach Art der Mönche geschoren war. Dadurch reiste sein Entschluß, in den Orden des hl. Franciscus zu treten. Die traurigen Erfahrungen, die er bereits in der Welt gemacht, hatten denselben zweifelsohne schon vorbereitet. Nachdem er endlich um die ungeheure Summe von 400 Ducaten (nach heutigem Gelde, wie der Bollandist bemerkt, beiläufig 160,000 Frcs) seine Freiheit wieder erlangt hatte, entließ er seine Braut, mit der er bereits verlobt war, verkaufte Alles und theilte den Erlös unter die Armen aus. In dem außerhalb Perugia gelegenen Franciscanerkloster erhielt er auf sein Bitten Aufnahme, nachdem er eine große Probe seiner Demuth und seines lautern Eifers gegeben hatte. Er übernahm es nämlich, in dem armseligsten Anzuge, verkehrt auf einem Esel sitzend, durch die Straßen der Stadt zu reiten, wo ihn Jedermann kannte. Auf seinem Kopfe trug er eine Mütze, auf der alle seine begangenen Sünden zu lesen waren. Die Jugend der Stadt lief ihm nach und warf ihn mit Koth, während fast Jedermann ihn als Narren behandelte. Nachdem er auf solche Weise seinen entschiedenen Bruch mit der Welt kund gegeben, erhielt er am Feste des hl. Franciscus (4. Oct. 1416) das heil. Kleid, und nach glücklich vollendetem Noviziate machte er in der Octav von St. Franciscus im J. 1417 seine Profession. Während seines Aufenthaltes im Kloster hatte er als Lehrer den hl. Bernardinus von Siena (1418). Nach vollendetem Studium der Theologie erhielt der hl. Johannes die Priesterweihe und begann nun ungefähr im J. 1420 selbst seine apostolische Wirksamkeit, die nach und nach auf den größten Theil von Europa, auf Gläubige und Ungläubige, sich erstreckte und fast 40 Jahre lang dauerte. Zuerst trat er in Italien mit dem größten Erfolge als Bußprediger auf, und von Tag zu Tag mehrte sich sein Ansehen beim Volke, das er in rechter Weise zu fassen vermochte. Es werden wenige Städte Italiens seyn, in denen er nicht seine Stimme erschallen ließ. Noch im J. 1420 treffen wir ihn als Prediger in Siena, in Udine (Utina) und in Lanciano (Ansanum seu Lancianum), später (1427) in Verona, dann in Trient und dessen Umgegend (1438), wohin ihn der Bischof Alexander eingeladen hatte. Im folgenden Jahre war er wieder in Trient und hielt bei Gelegenheit der dortselbst versammelten Diöcesansynode eine Rede, die noch vorhanden ist. Im J. 1447 ließ er seine Bußpredigt in seiner eigenen Vaterstadt erschallen und zwar mit solchem Erfolge, daß seine Mitbürger ein Kloster von dem Orden der Observanten in ihren Mauern haben wollten. Im J. 1451 erscheint er als Prediger in der Umgegend von Brescia (Brixia), ferner in Vicenza, Verona, Padua und Mantua. Der Zulauf von allen Seiten war staunenerregend. Uebrigens dürften die Zahlen (100,000), die von den Geschichtschreibern damaliger Zeit angegeben werden, jedenfalls zu hoch gegriffen seyn. Schon bald nach seinem öffentlichen Auftreten war sein Ruf so groß, daß er von der Königin Johanna II. von Neapel als Inquisitor gegen die Juden aufgestellt wurde. Auch hatte er zum Concil von Ferrara im J. 1438 eine Einladung erhalten. Durch seine gewaltigen Predigten hatte unser Johannes bereits die Aufmerksamkeit des Apostolischen Stuhles auf sich gelenkt, und wir treffen ihn mehrmals mit Sendungen von dieser Seite betraut. So wurde er von Papst Eugen IV. zugleich mit dem hl. Laurentius Iustinianus nach Venedig gesandt, um das Verhalten des Ordens der Armen Christi (Jesuaten) zu prüfen. Nach strenger Probe ihrer Grundsätze und ihrer öffentlichen Wirksamkeit wurden sie von den gegen sie angebrachten Klagen freigesprochen und für unschuldig erklärt (1437). Derselbe Papst sendete unsern Heiligen auch zu dem Herzoge Philipp Maria von Mailand und ebenso zu Herzog Philipp dem Guten von Burgund. Der Zweck dieser Sendungen war, die genannten Fürsten in gutem Einvernehmen mit dem päpstlichen Stuhle zu erhalten gegenüber den antikirchlichen Bestrebungen der Väter des Baseler Conciliums. Capistrano erreichte den Zweck seiner Sendungen vollständig. Wahrscheinlich in derselben Angelegenheit wurde ihm auch eine Sendung nach Sicilien anvertraut, woselbst wir ihn im Jahre 1444 finden. Einen neuen Beweis seines Vertrauens gab der Apostolische Stuhl unserm Heiligen dadurch, daß im J. 1447 Papst Nikolaus V. ihn zum Inquisitor gegen die Juden ernannte, wie dieß schon früher die Königin von Neapel gethan hatte. Als solcher verfuhr er mit großer Gerechtigkeit und zugleich Milde und hatte die Freude, im J. 1450 einen berühmten Rabbi Gamaliel mit 40 seiner Glaubensgenossen zum Christenthume zu bekehren. – Eine sehr große Thätigkeit entfaltete er besonders in seinen eigenen Ordens-Angelegenheiten. Wie der hl. Bernardinus, sein Lehrer, gehörte auch unser hl. Johannes von Capistrano jenem Theile der Franciscus-Schüler an, die wegen strengerer Beobachtung der heil. Ordensregeln den Namen »Observanten« erhielten, die aber von den »Conventualen,« welche einer milderen Praxis huldigten, vielfach verfolgt wurden. Hier übernahm nun der hl. Johannes mit Eifer und Glück die Vertheidigung. Um den Observanten recht zu schaden, wurden sie oftmals als Fraticelli erklärt, was in so ferne wohl geschehen konnte, als diese ein ähnliches Leben nach Außen führten, wie die Observanten, übrigens aber oft arge Mißbräuche trieben. Als Papst Martin V. sämmtliche in Italien lebende Observanten nach Rom kommen und sie zur Aburtheilung in ein Kloster sperren ließ, vertheidigte Johannes seine Mitbrüder mit dem glücklichsten Erfolge vor der päpstlichen Commission. Auf dem im J. 1430 nach Rom berufenen, aber in Assisi abgehaltenen Generalcapitel des ganzen Ordens entfaltete Capistrano eine hervorragende Thätigkeit und stimmte für die Beibehaltung der Einheit des Ordens. Er entwarf die Ordensconstitutionen, die am 22. Juni bestätigt und beschworen wurden. Aber schon nach einem Monate war es den Gegnern der strengern Lebensweise gelungen, eine Milderung derselben bei dem Papste Martin V. zu erwirken. Dessen Nachfolger Eugen IV., ein Freund Capistrano's, hob diese Milderung wieder auf (1431). Aber schon im folgenden Jahre 1432 sah er sich, veranlaßt, die von Martin zugelassene Milderung ebenfalls zu genehmigen. Zugleich aber gestattete er auch den Observanten, unter eigenen Vicaren leben zu dürfen. Letztere Vergünstigung dankten sie hauptsächlich den Bemühungen und dem Einflusse Capistrano's Schon im J. 1441 wurde des Coadjutor des hl. Bernardinus von Siena, den er schon früher siegreich vor Martin V. (1427) gegen die falschen Anklagen seiner Feinde vertheidigt hatte. Derselbe hatte nämlich, wie der Bollandist S. 318 ff. bemerkt, als Quardian von Fiesole, vorzüglich um den Sünden gegen das zweite Gebot Gottes entgegen zu arbeiten, besonders auf die damals etwas in den Hintergrund gedrängte Verehrung des heiligsten Namens; Jesus hingewirkt und zu diesem Zwecke z.B. Täfelchen machen lassen, auf welche der Name; Jesus mit den Anfangsbuchstaben IHC oder auch IHS schön gemalt war, was ihm aber von Andern übel ausgelegt wurde. Doch der hl. Johannes vertheidigte ihn kräftigst, indem er die uralte Gewohnheit der Verehrung dieses heiligsten Namens in der Kirche nachwies und dieselbe auch mit allem Eifer überall zu verbreiten sich bemühte. Nach dem Tode Bernardins arbeitete Capistrano von 1444 bis 1450 unermüdet für die Canonisation seines heil. Meisters und erlangte auch hier glücklichen Erfolg, indem der hl. Bernardinus am 24. Mai 1450 canonisirt wurde. Im J. 1443 wurde Capistrano Generalvicar der Observanten jenseits der Alpen, in welchem Jahre dieselben auch die berühmte Kirche S. Maria in Ara coeli auf dem römischen Kapitole in Besitz erhielten. Als solcher beförderte er die gelehrten Studien bei seinen Ordensgenossen und vertheidigte mit Muth die fast unabhängige Stellung, welche sie den Conventualen gegenüber einnahmen. Bis an sein Lebensende beschäftigte ihn diese Vertheidigung seines Ordenszweiges und er bot Alles auf, was in seinen Kräften stand, um glücklichen Erfolg zu erzielen. Als aber Papst Calixtus III. die Frage auf eine für die Observanten nicht günstige Art löste, gehorchte zwar Capistrano dem päpstlichen Decrete, aber noch sterbend sprach er seine Zuversicht aus, daß dereinstens noch bessere Zeiten für seine Ordensbrüder kommen werden. Viele Klöster verdanken ihre Gründung oder Reform dem Heiligen. So wurde von ihm im J. 1447 ein Kloster zu Capistrano begründet; im selben Jahre auch zu Aquila; im J. 1449 zu Troja in der Capitanata, auf Creta etc., und das Frauenkloster zu Perugia schreibt ihm seine Reform zu. Auch in Deutschland gründete er solche Klöster zu Wien (1451); zu Klosterneuburg und Brünn; im J. 1453 zu Krakau und Warschau (Varsovia); Olmütz, Breslau und Troppau; ferner im J. 1456 zu St. Pölten, Langenlois, Egenburg, Enzersdorf am Gebirge etc. Auch begünstigte er auf jede mögliche Weise den sogenannten dritten Orden und sorgte für dessen Weiterverbreitung. Auch gegen die schon oben erwähnte, sehr gefährliche Sekte der Fraticelli, die damaligen Communisten und Socialisten, sehen wir ihn thätig, wie der Bollandist §. XV. S. 323 ff. ausführlich nachweist. – Doch blieb seine Wirksamkeit nicht auf Italien beschränkt, sondern erstreckte sich namentlich in den letzten 6 Jahren seines Lebens auch über Deutschland, Polen und Ungarn. Schon im J. 1442 war Capistrano auf Einladen des Bischofs Anton von Rotehan nach Bamberg gekommen und hielt daselbst Mission. Im J. 1451 verließ er mit 12 Genossen Italien und wollte nach Böhmen, um die Hussiten zu bekehren. Da ihm aber der Zugang in das Innere Böhmens verschlossen blieb, so predigte er ringsumher in deutschen Landen. Wir treffen ihn zu Wienerisch-Neustadt (Civitas Nova). Wien, von wo sein Gefährte und Biograph Nikolaus de Fara am 24. Juli 1451 einen ziemlich ausführlichen Brief nach Hause schrieb, dann zu Erfurt, Jena, Halle, Magdeburg, Zerbst, Wittenberg, Leipzig, Meissen, Camenz, Bautzen, Görlitz, Liegnitz, Halberstadt etc., sowie auch in Amberg, Neumarkt, Eichstätt, Nürnberg, Regensburg, Eger, Klattau und an vielen andern Orten. In Breslau verlebte er mehrere Monate (1453) und predigte dann mit besonderem Segen noch in Mähren und Schlesien. Im Monate September 1454, an einem Samstage, kam er auch nach Augsburg, wo er mit seinen 12 Gefährten bei seinen Ordensbrüdern, den Barfüßern, wohnte. Er war, wie ein Augenzeuge erzählt, mit großen Ehren empfangen und zuerst nach St. Ulrich geführt worden, wo er in der Kirche betete. Er blieb 6 Tage und kam alle Tage um 6 Uhr früh auf den Frohnhof, wo er auf einem eigens errichteten Altare die heil. Messe las und hierauf in lateinischer Sprache eine Predigt hielt, welche 1 1/2 bis 2 Stunden dauerte und dann von einem seiner Gefährten, Namens Fridericus, ins Deutsche übertragen wurde, obwohl sein Vortrag selbst schon großen Eindruck machte. Es waren dabei wohl 20,000 Menschen anwesend. Nachmittags zwischen 3–4 Uhr kam er wieder, und es wurden durch sein Gebet, sowie durch die Fürbitte des hl. Bernardinus viele Kranke geheilt, wie ein anderer Zeitgenosse, Namens Hektor Mielich als Augenzeuge angibt etc. Kurz zuvor war er in Polen gewesen, wohin ihn König Kasimir geladen hatte. Auch in diesem Lande hatte er mit Erfolg gegen die Hussiten gewirkt. – In Folge des Falles von Constantinopel (1453) suchten die Türken immer weiter gegen Westen vorzudringen. Die Päpste, die große Gefahr, die dem Abendlande drohte, wohl erkennend, gaben sich alle Mühe, dieses Unternehmen zu vereiteln. Auf dem Reichstage zu Frankfurt suchte Capistrano vergebens die Fürsten zu gemeinschaftlichem Kampfe gegen den Erbfeind der Christenheit zu bewegen. Bei herannahender Gefahr begab er sich aber dann im J. 1455 im Auftrage des Papstes Calixtus III. und seines Legaten Aeneas Sylvius (nachmaligen Papstes Pius II.) nach Ungarn, wo er auf Veranlassung des Bischofs von Csanad zuerst in Temeswar, dann auch an andern Orten das Kreuz predigte und durch sein Gebet und seine Feuerreden, sowie durch seinen Muth und seine Klugheit das Meiste zu dem Siege beitrug, den der tapfere ungarische Feldherr Johannes Corvinus (Hunyades) bei Belgrad (Alba Graeea, auch Nanderalba oder Alba allein) im Jahre 1456 über die Türken erfocht und zwar am Feste der hl. Maria Magdalena (22. Juli), wie aus dem Briefe hervorgeht, den der hl. Johannes unmittelbar nach der Schlacht und noch ganz müde von derselben, wie er selbst sagt, an Papst Calirius III. schrieb (S. 382 nr. 351), und in welchem er ausdrücklich bemerkt, daß weder er, noch der Muth seiner Kreuzfahrer, sondern nur Gottes Kraft diesen Sieg errungen habe. Zur Erinnerung an diesen Sieg wurde vom Papste das Fest der Verklärung Christi am 6. August, an welchem er von diesem Siege Kenntniß erhielt, für die ganze Kirche vorgeschrieben. Aber leider schon am 11. August starb der Feldherr, dem unser hl. Johannes im Todeskampfe beistand. Doch auch diesem schlug bald die Todesstunde. Es ergriff ihn nämlich in Folge der übergroßen Anstrengung und der verpesteten Luft eine gefährliche Krankheit, die das Schlimmste befürchten ließ. Er ging daher auf den Rath Anderer zuerst nach Szalankemen (zwischen Peterwardein und Belgrad) und ließ sich dann nach Illok (Villacum) bringen, einer kleinen Stadt am rechten Donau-Ufer in der Gespanschaft Syrmien, wo ihn König Ladislaus von Ungarn besuchte, und wo er nach Empfang der heil. Sacramente an einem Samstage den 23. Oct. 1456 in einem Alter von 71 Jahren selig verschied. Am Freitag darauf fand sein Leichenbegängniß statt. Schon während seiner Lebenszeithatteihn Gott durch die Wunderkraft verherrlicht. Noch mehr geschah dieses nach seinem Tode. Der Sieg, welcher im J. 1683 von dem polnischen Könige Sobieski bei Wien über die Türken erfochten worden ist, wurde besonders der Fürbitte des hl. Johannes Capistranus zugeschrieben. Sogleich nach seinem Tode stellten Fürsten und Städte (auch Augsburg durch seinen großen Bischof Peter von Schaumburg) an den Apostolischen Stuhl die Bitte um Canonisation des Dieners Gottes. Papst Leo X. gestattete sofort seine Verehrung zu Capistrano, und Gregor XV. im ganzen Orden. Alexander VIII. canonisirte ihn im J. 1690; aber erst Benedict XIII. erließ am 4. Juni 1724 die Canonisations-Bulle, welche bei den Bollandisten §. XLIII. S. 420 enthalten ist. Einige wollten für ihn den Titel eines Apostels haben und stellten daher an den päpstlichen Stuhl ihre deßfallsigen Bitten, die aber bis zur Stunde ruhen. Sein heil. Leib kam später nach Nagy-Szöllös (Zolasium), ging aber dann durch die Feindseligkeit der Irrlehrer verloren; doch soll er jetzt zu Bißtriz (Bistricium) am linken Donau-Ufer in der kleinen Wallachei ruhen. Sein Birret ist in Rom, und dort befinden sich auch seine Schriften verschiedenen Inhalts, von welchen der Bollandist S. 437 nicht weniger als 46 aufzählt, die später Antonius Sessa in 5 Bänden herausgab. – S. 534 findet sich bei den Bollandisten ein Bild, auf welchem der hl. Johannes Capistranus dargestellt ist im Franciscaner-Habit mit einem aufgenähten Kreuze, in der linken Hand ein Buch, in der Rechten eine Fahne mit dem Namen Jesus (ihc). – Unser hl. Johannes steht auch im Mart. Rom. am 23. October, aber ins römische Brevier ist er noch nicht aufgenommen. (X. 269–552.)

Barmherziger Gott, du hast den heiligen Johannes von Capestrano berufen, die Christenheit in Angst und Not zu ermutigen. Lass die Kirche auch heute deinen Schutz erfahren und schenke ihr allezeit deinen Frieden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Deus, qui per beátum Ioánnem fidéles tuos in virtúte sanctíssimi nóminis Iesu de Crucis inimícis triumpháre fecísti: præsta, quaesumus; ut, spirituálium hóstium, eius intercessióne, superátis insídiis, corónam iustítiæ a te accípere mereámur.
Per eundem Dominum nostrum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

23. Oktober: Hl. Leothadius, Bischof von Auch
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Leothadius, (23. Oct.), auch Leotadius, Leutadus, frz. St-Léotade, Bischof von Auch (Auscia) in Frankreich, soll den Fürsten von Aquitanien entsprossen und zuerst, ehe er Bischof von Auch wurde, Abt in dem Kloster Moissac (Moissiacum) gewesen seyn. Diese letztere Angabe kann nach dem Bollandisten Jos. van Hecke wohl angenommen werden; aber weniger sicher ist die weitere Angabe Einiger, daß die Kirche von Auch Metropolitan-Jurisdiction gehabt habe. Nach Cointius wurde der hl. Leothadius im J. 691 Bischof von Auch und leitete diese Kirche 27 Jahre, also bis zum J. 718. Er starb auf einer Reise in Burgund, und soll sein heil. Leib eine Zeit lang zu Oudelle (Oydellis) in der Diöcese von Autun geruht haben, dann aber nach Auch zurückgebracht worden seyn. Im J. 1610 fand der Erzbischof Leonardus de Trapes bei der Restauration der Metropolitankirche von Auch in einer unterirdischen Kapelle die Leiber der hhl. Bischöfe Taurinus, Leothadius und Austindus. Da im J. 1793 in Frankreich viele Kirchen mit ihren Reliquien verwüstet wurden, wurde im J. 1857 vom Erzbischofe Antonius de Salines eine neue Untersuchung angestellt und man fand richtig noch die Gebeine des hl. Leothadius. Ueber sein Leben konnten die Bollandisten weiter nichts finden, obwohl derselbe mit dem hhl. Tau rinus, Orientus und Austindus zu den vier Hauptpatronen von Auch gehört. Nach einem Hymnus, den sie noch geben, wäre der hl. Leothadius der 38. Bischof von Auch gewesen. Er wird besonders von den Epileptischen um seine fürbittende Hilfe angerufen. (X. 122–128).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

23. Oktober: Hl. Oda, Witwe, und sel. Pompejus, Priester
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Oda (Odda), Vid. et B. Pompejus, Presb. (23. al. 16. Oct., al. 9. Juli) Der Verfasser des Lebens der hl. Oda ist unbekannt, scheint indeß nach der Meinung der Boll. dem 10. Jahrhundert anzugehören. Nach dieser Biographie war sie eine Tochter des Königs Childebert von Austrasien, und Gemahlin des Boggo (Bogo), Herzogs von Aquitanien. Nach dessen Ableben blieb Oda in heiliger Wittwenschaft und legte das Gelübde beständiger Keuschheit ab. Neben ihrer Wohnung ließ sie ein Spital für Arme und Kranke erbauen, die sie des Tags zweimal besuchte und liebevoll erquickte. Einstmals widerfuhr ihr das Glück, daß der Herr selbst sie um ein Obdach anflehte. Als sie auf sein Geheiß in die Speisekammer ging, von welcher die Diener gesagt hatten, daß sie leer sei, fand man nicht bloß diese, sondern auch die Keller und Scheunen so voll von Lebensmitteln, daß man nichts mehr darin unterbringen konnte. Als sie erkannte, daß ihr Ende bevorstehe, begab sie sich gänzlich aller irdischen Sorgen, und lebte nurs dem Streben nach christlicher Vollkommenheit. Als ihr Sterbetag herankam, ließ sie alle ihre Habe unter die Armen austheilen, bis auf ein schlechtes Kleid, in dem sie begraben werden wollte. Nach empfangener Wegzehrung erwartete sie den Ruf des Herrn, der ihr auch mit seinen Engeln erschien, und sie in's Paradies einführte. Ihren hl. Leib setzte man in der von ihr erbauten Kirche des hl. Georg bei. Nach ihrem Hinscheiden verherrlichte sie Gott durch mannigfache Wunder, namentlich an Kranken aller Art. Der hl. Bischof Florebert erhob ihren hl. Leib am 9. Juli 742; im J. 1634 wurden ihre Reliquien auf Autorität des apostolischen Nuntius neuerdings untersucht und zuletzt im J. 1848 vom Bischof von Lüttich geprüft und als ächt erfunden. Sie lebte und starb zu Hamai, wo sich ihre Reliquien befinden. Nach Migne wird sie zu Mehaigue im Lüttich'schen besonders verehrt. Der selige Pompejus war Priester von ausgezeichneter Frömmigkeit und, wie es scheint, Beichtvater der hl. Oda. Er liegt gleichfalls zu Hamai begraben und heißt beim Volke Saint Pope. Abgebildet ist er im priesterlichen Gewande, mit dem Kelche in der Hand. Das Landvolk der Umgegend fleht seine Hilfe vorzüglich in Krankheiten der Thiere, namentlich der Schweine an. Noch heut zu Tage sieht man sein Bild in Erz, mit dem Kelche in der Rechten und von Schweinen umgeben. (II. 670. X. 128.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

23. Oktober: Hl. Romanus, Bischof von Rouen
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Romanus (23. Oct. al. 30. Mai, 17. Juni). Dieser hl. Bischof von Rouen (Rotomagus) erwählt ums J. 626, in der Reihenfolge (Gall. chr.) der zwanzigste, war ein glaubensvoller, tapferer Streiter gegen Götzendienst und heidnischen Aberglauben, weßhalb er auf Abbildungen auch als Drachentödter erscheint. In der Umgebung der Stadt, erzählt die auf einem Glasgemälde der Godhardskirche bildlich dargestellte Sage, hauste ein Drache, der Alles weit umher verwüstete und in Schrecken setzte. Der heilige Romanus entschloß sich, im Namen Jesu Christi den Kampf mit ihm aufzunehmen, und begab sich in Begleitung von zwei Missethätern, die ihr Leben verwirkt hatten, zu dessen Höhle. Dort warf er ihm sein Scapulier um den Hals und der eine Missethäter, ein Mörder, schlug das Ungethüm todt. Der andere, ein Dieb, war unterdessen entlaufen. Dem Drachentödter wurde das Leben geschenkt. Die bekannteste Lebensbeschreibung des heiligen hat i. J. 1080 der Archidiacon Fulbert von Rouen verfaßt; eine noch ältere Lebensbeschreibung haben die Boll. aufgefunden. Er war in seinem Bisthum so berühmt und verehrt, daß sein Name noch im letzten Jahrhundert ins Confiteor eingesetzt wurde. Sein Vater war Rathsherr bei dem Könige Chlotar I. und gab ihm eine standesgemäße, aber zugleich fromme Erziehung. Der Sohn folgte dem Vater in derselben Würde unter Chlotar II. Daß er i. J. 626 aus der Rathskammer den Bischofsstuhl bestieg, wobei Niemand widersprach, als er selbst, ist ebenso ein Beweis seiner Frömmigkeit und kirchlichen Gesinnung, wie des Vertrauens, das der König und seine Beamten, der Klerus und das Volk auf ihn setzten. Aus seiner bischöflichen Amtsthätigkeit ragen seine Bemühungen, die noch vorhandenen Reste des Heidenthums in den Grundsätzen wie in den Sitten zu zerstören, am meisten hervor. Er zerstörte vier Heidentempel, von welchen einer (ein Venustempel) sich in seiner bischöflichen Stadt befand. Eine furchtbare Ueberschwemung bannte er durch den Segen, den er über den Fluß sprach. Hierauf spielen jene Abbildungen an, welche ihn mit einem Kreuze in der Hand am Wasser stehend darstellen. Mit ungemeiner Sorgfalt, unter beständigen Gebeten und Abtödtungen wachte er über sein Seelenheil und das seiner Heerde. Sein seliges Hinscheiden setzt man zwischen die Jahre 638 und 644. Die Legende erzählt, daß ihm dasselbe am Himmelfahrtsfeste, während er das Hochamt hielt, geoffenbart worden sei; zugleich habe man eine himmlische Hand gesehen, welche mit dem Heiligen die Opfergaben segnete. Bis auf die Zeiten der großen Revolution wurde alljährlich eine Prozession gehalten, bei welcher ein Drache (zu Rouen garguille genannt) herumgetragen wurde. Der Hauptaltar der Kirche St. Godhard umschließt seine Reliquien seit d. J. 1802. Im 11. Jahrh. waren sie in die Kathedrale übertragen worden. Den kostbaren Schrein, in welchem sich dieselben früher befanden (la fierté de saint Romain) zerstörten und verbrannten i. J. 1562 die Calvinisten (Hugenotten). Das Domcapitel von Rouen hatte in alter Zeit das von den Herzogen der Normandie und mehreren französischen Königen bestätigte Privilegium, am Feste Christi Himmelfahrt einen Mörder zu begnadigen. Der Freigelassene durfte sodann (Buttler XV. 469) bei der Procession den Reliquienkasten des Heiligen tragen. Hieraus ist die Eingangs erwähnte Sage entstanden. Der hl. Bischof ist Patron gegen Wahnsinn und Befessenheit. (X. 74–103.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

23. Oktober: Hl. Servandus und hl. Germanus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Servandus et Germanus M. M. (23. al. 18. Oct., 12. Apr.) Diese hhl. Martyrer starben bei Cadix (Gades) in Spanien unter dem Landpfleger Viator den Tod für Christus. Er quälte sie mit hartem Gefängnisse, Schlägen, Hunger und Durst, ließ sie mit schweren Ketten beladen, weit umherführen und zuletzt enthaupten. Der hl. Servandus wurde in Hispalis, dem heutigen Sevilla, der hl. Germanus aber in Emerita, jetzt Castello Mendo in Beira, beigesetzt. Sie stehen in allen Martyrologien. Das Brevier von Toledo verherrlichet ihr Martyrium in einem schönen Hymnus. (VIII. 281. u. X. 25–31.)
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