@civilisation
Danke für die Zusatzinfos; zu meiner Beruhigung haben sie nicht wirklich beigetragen.
Offenbar gehört auch das zum "Weg der Erneuerung", daß die neuen Inhalte druckfrisch mittels Massenmedien unters Volk gebracht werden. Bei einer Diskussionsrunde von mehrheitlich Modernisten gegen einen eher Konservativen (zwei, wenn Laun kommt), kann sich dann der interessierte "Katholik" (evtl. bei Chips & Bier) ein Update über den Stand von Dogmatik, Ekklesiologie,... der Kirche in Österreich präsentieren lassen.
Wie sagte schon der hl. Papst Pius X. in "Pascendi":
Um endlich mit diesem Thema ”Glaube und seine verschiedenen Ausläufer” abzuschließen, müssen Wir, ehrwürdige Brüder, noch die modernistischen Lehren über die Entwicklung beider hören. Das Allgemeinprinzip ist dieses : in einer lebendigen Religion ist alles veränderlich und muss deshalb verändert werden. Von da schreiten sie fort zu dem Hauptpunkt nahezu ihrer Lehren, der Evolution. Dogma, Kirche, Kultus, Heilige Schriften, ja der Glaube selbst müssen, wollen sie nicht tot sein, den Entwicklungsgesetzen sich beugen. Das kann nicht mehr befremden, wenn man die Einzelgedanken der Modernisten hierüber sich vor Augen hält.
Das Kirchenregiment soll in allen seinen Zweigen reformiert werden, besonders auf dem Gebiete der Disziplin und Lehre. Deshalb, so sagen sie, ist es innerlich wie äußerlich mit dem modernen, ganz zur Demokratie hinneigenden Bewusstsein in Einklang zu bringen. Der niedere Klerus und selbst die Laien müssen am Kirchenregiment teilnehmen, die viel zu stark zentralisierte Autorität muss verteilt werden. Die römischen Kongregationen sollen umgestaltet werden, besonders das Heilige Offizium und die Indexkongregation. Die politische und soziale Tätigkeit des Kirchenregiments möchten sie geändert sehen; es soll sich von ins bürgerliche Gebiet übergreifenden Verordnungen fernhalten, andrerseits sich ihnen anpassen, um sie mit seinem Geiste zu durchdringen. In der Ethik sollen nach Art der Amerikanisten die aktiven Tugenden den passiven vorgehen und auch vor ihnen betätigt werden. Der Klerus soll die alte Demut und Armut wieder annehmen, dabei aber modernistisch denken und handeln. Einige schließlich von ihnen leihen nur zu gerne protestantischen Lehren ihr Ohr und möchten selbst den heiligen Zölibat der Priester abgeschafft sehen. Kurz was lassen sie in der Kirche unangetastet, was soll nicht von ihnen und nach ihren Lehren reformiert werden ?
Überschaut man gleichsam mit einem Blick das ganze System, so wird niemand sich wundern, wenn Wir es als ein Sammelbecken aller Häresien bezeichnen. Wenn jemand sich vorgenommen hätte, Kraft und Saft aller Glaubensirrtümer gleichsam zusammenzupressen, hätte es niemand besser machen können als jetzt die Modernisten.