"Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

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Gamaliel
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Gamaliel »

cantus planus hat geschrieben:Das Ergebnis wird im TV vorgestellt und Christoph Schönborn ist zu Gast. Ich habe mich schon zu Zulehners besten Zeiten, als ich selbst noch in Wien war, immer gewundert, dass jede noch so dämliche Umfrage sofort im TV präsentiert und von hochrangigen Kirchenvertretern kommentiert wird.
Na ja, wenn der Hr. Prof. Zulehner uns an seinen pastoralfuturologischen Konzepten teilhaben lassen möchte, dann gibt's dafür im Rotfunk auch ein paar Sendeminuten.

Im Anschluß an die Vorstellung der Telefonumfrage, gibt es eine Diskussionsrunde:
APA hat geschrieben:Die anschließende Diskussion steht unter dem Titel "Handlungsbedarf - Pfarrer wollen Reformen".

Mit Doris Appel diskutieren:

- die Professorin für Dogmatik, Johanna Rahner :erschrocken: ,
- der Salzburger Weihbischof Andreas Laun (angefragt),
- der Vizeoffizial des Kirchengerichts der Diözese Eichstätt und Leiter der Liturgischen Gemeinde für die ältere Form der lateinischen Liturgie, Alexander Pytlik,
- der Pfarrer und Sprecher der Pfarrer-Initiative, Helmut Schüller,
- der Pastoraltheologe und Religionsforscher Paul M. Zulehner.

civilisation
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von civilisation »

@ Gamaliel:

Wieso so erschreckt? Nur wegen dem Nachnamen "Rahner"? :breitgrins:

Den Lebenslauf der Dame findet man übrigens hier: http://www.uni-bamberg.de/fundadog/mita ... ie-rahner/

daraus:
Mitglied des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK)

Mitglied der Societas oecumenica

Mitglied der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Dogmatiker und Fundamentaltheologen

Redaktionsmitglied der "Ökumenischen Rundschau"

Mitglied des Landeskomitees der Katholiken in Bayern
:panisch:

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Torsten
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Torsten »

>Rund 80 Prozent der befragten Pfarrer gaben an, die katholische Kirche soll verheiratete Männer zu Priestern weihen, 51 Prozent sind dafür, Frauen zu Priesterinnen zu weihen.<

Die Rolle der Frau in der Kirche. 80% der Befragten sehen diese als Ehepartner von Berufenenen und knapp über die Hälfte Seite an Seite in der Berufung als Priester Jesu Christi. Gibt es einen anderen Weg?

>Wenn die Bischöfe ehrlich sind, ist ihnen auch bewusst, dass weder die Konservativen noch die Liberalen den derzeitigen Kirchenkurs teilen, und dass die Kluft dazwischen immer größer wird.<(cantus planus)

Ein wunderschönes Bild. Auch wenn Frauen sich vor Schmerzen krümmen und Männer in Ohnmacht fallen.

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Gamaliel
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Gamaliel »

@civilisation

Danke für die Zusatzinfos; zu meiner Beruhigung haben sie nicht wirklich beigetragen. :bedrippelt:

Offenbar gehört auch das zum "Weg der Erneuerung", daß die neuen Inhalte druckfrisch mittels Massenmedien unters Volk gebracht werden. Bei einer Diskussionsrunde von mehrheitlich Modernisten gegen einen eher Konservativen (zwei, wenn Laun kommt), kann sich dann der interessierte "Katholik" (evtl. bei Chips & Bier) ein Update über den Stand von Dogmatik, Ekklesiologie,... der Kirche in Österreich präsentieren lassen.

Wie sagte schon der hl. Papst Pius X. in "Pascendi":
Um endlich mit diesem Thema ”Glaube und seine verschiedenen Ausläufer” abzuschließen, müssen Wir, ehrwürdige Brüder, noch die modernistischen Lehren über die Entwicklung beider hören. Das Allgemeinprinzip ist dieses : in einer lebendigen Religion ist alles veränderlich und muss deshalb verändert werden. Von da schreiten sie fort zu dem Hauptpunkt nahezu ihrer Lehren, der Evolution. Dogma, Kirche, Kultus, Heilige Schriften, ja der Glaube selbst müssen, wollen sie nicht tot sein, den Entwicklungsgesetzen sich beugen. Das kann nicht mehr befremden, wenn man die Einzelgedanken der Modernisten hierüber sich vor Augen hält.
Das Kirchenregiment soll in allen seinen Zweigen reformiert werden, besonders auf dem Gebiete der Disziplin und Lehre. Deshalb, so sagen sie, ist es innerlich wie äußerlich mit dem modernen, ganz zur Demokratie hinneigenden Bewusstsein in Einklang zu bringen. Der niedere Klerus und selbst die Laien müssen am Kirchenregiment teilnehmen, die viel zu stark zentralisierte Autorität muss verteilt werden. Die römischen Kongregationen sollen umgestaltet werden, besonders das Heilige Offizium und die Indexkongregation. Die politische und soziale Tätigkeit des Kirchenregiments möchten sie geändert sehen; es soll sich von ins bürgerliche Gebiet übergreifenden Verordnungen fernhalten, andrerseits sich ihnen anpassen, um sie mit seinem Geiste zu durchdringen. In der Ethik sollen nach Art der Amerikanisten die aktiven Tugenden den passiven vorgehen und auch vor ihnen betätigt werden. Der Klerus soll die alte Demut und Armut wieder annehmen, dabei aber modernistisch denken und handeln. Einige schließlich von ihnen leihen nur zu gerne protestantischen Lehren ihr Ohr und möchten selbst den heiligen Zölibat der Priester abgeschafft sehen. Kurz was lassen sie in der Kirche unangetastet, was soll nicht von ihnen und nach ihren Lehren reformiert werden ?
Überschaut man gleichsam mit einem Blick das ganze System, so wird niemand sich wundern, wenn Wir es als ein Sammelbecken aller Häresien bezeichnen. Wenn jemand sich vorgenommen hätte, Kraft und Saft aller Glaubensirrtümer gleichsam zusammenzupressen, hätte es niemand besser machen können als jetzt die Modernisten.

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overkott
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von overkott »

civilisation hat geschrieben:Mir kommt ein neuer Gedanke. Das Schlagwort der "Erneuerung" ist doch schon ein längst zum Wortschaft der "liberalen" Bischöfe geworden. Seit Jahrzehnten.
Eigentlich brauchen wir statt "Erneuerung" Evangelisierung - ein neues Nachdenken über die Vaterunser-Nachfolge Jesu:

Was ist eigentlich unser katholisches Profil in der Welt von heute? Wie lautet unsere Konsequenz aus Jesu Meinungsumfrage: Für wen aber haltet ihr mich?

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Niels
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Gamaliel
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Gamaliel »

Dazu ein Artikel in einer österreichischen Tageszeitung:

Rom spricht und niemand hört zu

Daraus:
Jetzt ist es amtlich: In der katholischen Kirche Österreichs versagen nicht nur Laien Rom die Gefolgschaft. Bei Priestern ist das nicht anders, wie eine Umfrage ergab.
[...]
Für den Vatikan kommt dieser Befund einem Desaster gleich.
[...]
Österreichs Bischöfen – ob sie es wollen oder nicht, [...] – wird nichts anderes übrig bleiben, als den Weg entschlossener weiterzugehen, den sie zuletzt eingeschlagen haben. Mit Diözesanversammlungen, Reformprozessen und Dialogveranstaltungen wird man diesmal aber nicht das Auslangen finden. Die Anliegen müssen kraftvoll in Rom vorgetragen werden. Sonst könnte gelten: Wer zu spät kommt ... Selbst wenn es Bischöfe, selbst wenn es den Papst trifft.
Jawohl, wichtig ist, daß man "dabei ist" und nicht zu spät kommt! Die neueste Software, das neueste Handy, die neueste Mode, die neueste Ekklesiologie,... :/

civilisation
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von civilisation »

Ja ja, Algermissen eben ...

:patsch:

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Gamaliel
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Gamaliel »

Daraus:
Die geltende Sexualmoral der katholischen Kirche, so der Bischof weiter, sei heute durch die normative Kraft des Faktischen infrage gestellt. Der kirchliche Umgang mit Fragen wie der Empfängnisverhütung und vorehelichen Beziehungen sei leider von Verdrängungsmechanismen gekennzeichnet.
Dazu vom "Apostel" der normativen Kraft des Faktischen, Karl Rahner:

IM BEICHTSTUHL NACH DER PILLE FRAGEN?

23.09.1968
SPIEGEL-Gespräch mit dem Jesuitenpater Professor Dr. Karl Rahner über die Enzyklika zur Geburtenregelung

Daraus:
Eine Institution, die nicht mehr den Mut hätte, prinzipiell auch mit einer größeren Zahl von Menschen in Konflikt zu kommen, hätte sich Im Grunde genommen schon selber aufgegeben und könnte sich höchstens noch als Sprachrohr einer öffentlichen Meinung empfinden, aber nicht eigentlich von einer selbständigen Position aus auf die öffentliche Meinung einwirken.
(Ansonsten steht da auch sehr viel Unsinn und völlig Akatholisches im Artikel. Kein Wunder bei Rahner.)

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overkott
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von overkott »

Zurecht fragen wir uns nach der Botschaft Jesu für die Welt von heute auch zu den Grundfragen des menschlichen Zusammenlebens. Bei allem Respekt vor den Dokumenten von Päpsten aus dem vergangenen Jahrhundert kommen wir nicht umhin, nach dem Wort Jesu als der Mitte und Quelle aller päpstlichen Lehre zu fragen. Jesus aber ist nicht gekommen aufzuheben, sondern zu erfüllen. Daher gilt auch weiterhin, was die Kirche von Anfang an geglaubt hat, dass im Prinzip alles von Gott ist, aber auch alles zum Bösen verwendet (gewendet) werden kann.

Das gilt auch für das Zusammenleben in geschlechtlicher Gemeinschaft. Soweit Menschen sich aus freiem Willen dazu entscheiden und die Kirche um ihre Gutheißung (Benediktion) bitten, wird das geschlechtliche Zusammenleben zu einem Mittel, das zum Guten führt (Sakrament). Schließlich lehrt die Erfahrung, dass ungeregelter Geschlechtsverkehr auch zum Bösen führen kann: durch Krankheit, Eifersucht, Streit, Totschlag.

Soweit die Gläubigen auch in Einzelfragen des Lebens die Lehrmeinung der Kirche erbitten, sind sie offen für ihre Bewertung neuer Entwicklungen wie etwa der Pille. Dabei wusste auch Paul VI., dass nichts Äußerliches den Menschen unrein macht, sondern, was aus dem Herzen kommt, dass also die Motive entscheiden. Deshalb verwundert es nicht, dass auch Paul VI. die Pille prinzipiell gutgehießen hat und zwar als therapeutisches Mittel (HV 15). Gleichwohl werden alle Gläubigen auch ernste Bedenken wägen. Selbstverständlich tragen sie für ihre Entscheidungen im Verborgenen auch die entsprechende Verantwortung.

Gamaliel, ich glaube auch, dass dies von Rahner nicht weit entfernt ist.

Niels, bitte nicht immer ignorant löschen, wenn mal das Wort Bonaventura auftaucht, sondern lieber argumentieren, wie es dem Geist des Evangeliums entspricht.

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Lioba
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Lioba »

Kotti- es ist nicht immer nur Bonaventura- Allergie, wenn was gelöscht wird
Der Beitrag muss nur möglichst konkret auf die aktuelle Diskussion bezogen werden.
Ich weiss nicht, ob Bonaventura die "normative Kraft des Faktischen" als Grundlage christlicher Ethik akzeptiert hätte. Das ist für mich etwas anderes als die Umsetzung des Glauben in eine bestimmte historische Situation hinein.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

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overkott
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von overkott »

Ich fürchte, Sie haben mal wieder nicht alles mitbekommen.

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Lioba
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Lioba »

Kotti- ist bei dir jetzt auch die Siezeritis ausgebrochen?
Ich bekomme im allgemeinen schon mit, was anliegt, aber der Rösslsprung von Bonaventura zu Rahner ist hier für mich eben nicht ersichtlich.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
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overkott
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von overkott »

Sie sehen also, dass Sie nicht alles mitbekommen, Lioba. Und wenn man keine Ahnung hat...

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Lioba
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Lioba »

...darf man in einem Forum als User nachfragen und auf Antwort hoffen.
Und falls du oder meinetwegen auch Sie einen persönlichen Pik auf mich hast/haben, dann klären wir das bitte per PN.
Meine Anfrage war jedenfalls nicht negativ gemeint.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

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Gamaliel
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Gamaliel »

overkott hat geschrieben:Gamaliel, ich glaube auch, dass dies von Rahner nicht weit entfernt ist.
Da könntest Du gut Recht haben. Ebenso groß wäre damit auch die Nähe zu seinen Irrtümern. :|

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martin v. tours
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von martin v. tours »

Geht es nur mir so?
Nicht nur in diesem Interview,sondern oft fällt mir auf, wenn die Frage auf das Thema "Frauen zu Priesterinnen weihen" kommt,wird damit argumentiert-das hätte Rom abschlägig entschieden.
Ein Priester und nochmehr ein Bischof sollte doch willens und fähig sein den klaren Standpunkt der Kirche klarzustellen.
Es kommt mir immer so vor als würde Rom da vorgeschoben, nach dem Motto:
Liebe Leute ich würde ja gerne,aber ihr wisst ja-Rom.....
Auch aus Österreich kenne ich solche Wachsweichen Statements wenn irgendwelche WsK`ler wieder einmal abstruse Forderungen an die Bischöfe gestellt haben.
Anstatt denen klar zu sagen, das geht nicht,werden sie mit Antworten wie: wir werden das in Rom vortragen,kurzfristig,ruhiggestellt.
Ärgerlich und Beunruhigend

martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
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lutherbeck
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von lutherbeck »

Wie auch immer - der "Weg der Erneuerung" kommt an am abschneiden alter Zöpfe nicht vorbei - und das ist gut so!

Keinem modern denkenden Menschen ist doch der rückwärts gewandte alte Weg weiter zu verkaufen - das nimmt euch keiner mehr ernsthaft ab!

:daumen-rauf:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Raimund J.
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Raimund J. »

lutherbeck hat geschrieben: modern denkenden Menschen
:kugel: :kugel: :kugel:
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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lutherbeck
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von lutherbeck »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben: modern denkenden Menschen
:kugel: :kugel: :kugel:
Weshalb ist eigentlich der Glaube und das moderne Leben angeblich grundsätzlich unvereinbar?

Nur weil ein paar alte Herren nicht mehr umdenken können? :schnarch:

Der Herr des Universums hat sicher nichts gegen Weiterentwicklung; sonst fände wohl die Evilution nicht weiterhin statt - oder?!?
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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martin v. tours
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von martin v. tours »

Hallo Lutherbeck
Das hat doch mit dem abschneiden alter Zöpfe nichts zu tun.
Meinetwegen kann man immer ein paar alte Zöpfe abschneiden. Wenn Zöpfe im moment nicht angesagt sind,probieren wir es mal mit einem Kurzhaarschnitt.
Es geht doch bei diesen Fragen nicht darum ob jemand lieber Gregorianik oder Gospels mag.

Es geht um dem Kern und um die Wahrheit der frohen Botschaft..
Was ist daran rückwärtsgewandt wenn ich sage: was die Bibel immer Sünde genannt hat ist auch heute noch Sünde?
Nur weil es "heute nicht mehr vermittelbar ist" sollen wir Gottes Gebote umschreiben?
Das kann es doch nicht sein,was Du meinst.

Ich will auch nicht "modern denkenden Menschen etwas verkaufen".
Modern oder unmodern - das sind keine Kategorien die ich in der Kirche für wesentlich erachte.
Das was die Kirche ausmacht ist zeitlos

martin v. tours
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Raimund J.
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Raimund J. »

lutherbeck hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben: modern denkenden Menschen
:kugel: :kugel: :kugel:
Weshalb ist eigentlich der Glaube und das moderne Leben angeblich grundsätzlich unvereinbar?
Weshalb sollte das der Fall sein?

Ich bin der Meinung beides ganz gut miteinander vereinbaren zu können.

Die Gretchenfrage ist allerdings, was verstehst Du unter modernen Leben?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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lutherbeck
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von lutherbeck »

Aber der Kern der frohen Botschaft bleibt doch auch in modernen Zeiten unberührt...

Er ist zeitlos - warum sollte er neue Zeiten nicht genauso durchdringen können!?

Etwas mehr Gottvertrauen bitte!

:glubsch:
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Lioba
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Lioba »

Da ist die Frage- was ist der Kern und was gehört untrennbar zu ihm?
Und was, wenn gerade der Kern es ist,der dem alten Adam im modernen Gewand nicht passt?
Gregorianik ist fast schon wieder in, ( passt so hübsch zur Wellnessmusikwelle) während Gospels schon langsam wieder out sind.Aber Demut, Liebe, Gehorsam etc. die haben dem Neandertaler wahrscheinlich genausoviel Mühe gemacht wie uns.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
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lutherbeck
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von lutherbeck »

Lioba hat geschrieben:Da ist die Frage- was ist der Kern und was gehört untrennbar zu ihm?
Und was, wenn gerade der Kern es ist,der dem alten Adam im modernen Gewand nicht passt?
Gregorianik ist fast schon wieder in, ( passt so hübsch zur Wellnessmusikwelle) während Gospels schon langsam wieder out sind.Aber Demut, Liebe, Gehorsam etc. die haben dem Neandertaler wahrscheinlich genausoviel Mühe gemacht wie uns.
Richtig - aber dennoch sind sie essentiell!

Und passen in die moderne Welt!

Sie sind sogar unverzichtbar!

Laßt uns doch die frohe Botschaft auch zu dem modernen Menschen bringen - er braucht sie! Und schreckt ihn nicht gleich ab mit jahrhundertealten Haarspaltereien...

:daumen-rauf:
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civilisation
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von civilisation »

Algermissen rudert kräftig zurück.

Stellungnahme zur Berichterstattung der HNA
Bischof Algermissen dementiert Reformkurs
http://www.hna.de/nachrichten/politik/p ... 23131.html
´
daraus:
In der HNA vom 29. Juni wird die Behauptung aufgestellt, daß ich mich als Bischof von Fulda hinter den sogenannten „Reformvorstoß“ von Dechant Harald Fischer zu den Fragen der kirchlichen Sexualmoral, des Zölibats, des Frauenpriestertums und der Unauflöslichkeit der Ehe gestellt hätte. Dies ist falsch.
Vielmehr bleibe ich voll und ganz bei meiner Erklärung vom 22. April, in der ich darauf hingewiesen habe, daß die Forderungen Dechant Fischers den Äußerungen des kirchlichen Lehramtes der Katholischen Kirche widersprechen.
Anmerkung der Redaktion: Wir bleiben in vollem Umfang bei unserer Darstellung. Sie entspricht teils bis in den Wortlaut hinein einer uns vorliegenden ausführlichen Dokumentation der Priesterkonferenz mit Bischof Algermissen am 15. Juni 21 in Kassel.
Man wird sehen, wie oft Algermissen noch umfallen wird. - Und seine Mitbrüder im Amte ebenfalls.

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Niels
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Niels »

overkott hat geschrieben: Niels, bitte nicht immer ignorant löschen, wenn mal das Wort Bonaventura auftaucht, sondern lieber argumentieren, wie es dem Geist des Evangeliums entspricht.
Ovi, erstens lösche ich nie ignorant und zweitens hilft in dubio ein Blick ins Moderationsprotokoll. :blinker:
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Gamaliel
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Gamaliel »

viewtopic.php?p=404961#p404961
Gamaliel hat geschrieben:Im Anschluß an die Vorstellung der Telefonumfrage, gibt es eine Diskussionsrunde:
Wer Lust und Zeit hat, kann sich die "Revoluzzer-Sendung" in den nächsten paar Tagen online anschauen, nämlich hier: http://www.tvthek.orf.at/programs/1193- ... z-und-quer

Die ersten 15 Minuten wird die Umfrage präsentiert mit (windelweichen) Stellungnahmen von Kard. Schönborn, dann beginnt die Diskussionsrunde, deren einziger nicht modernistischer Teilnehmer Hw. Dr. Pytlik ist.

Beispiel einer Wortmeldung des ehemaligen Wiener Generalvikars Pfr. Schüller:
Wir an der Basis haben längst begonnen die Reform zu praktizieren.

Also bzgl.:

- Handhabung der Fragen rund um das Ehesakrament, Wiederzulassung Geschiedener zum Tisch des Herrn
- Frage der Ökumene
- Frage Schuld, Vergebung Sünde, Buße
- Beteiligung der Getauften und der Gefirmten, die ja nicht Laien sind, sondern Beauftragte, Aktionäre

Die Reformen werden gelebt!

Die Frage ist jetzt nur mehr eine: Wollen es der Papst und die Bischöfe trotzdem mit einem bestimmten Segment der Priester weiterprobieren, oder wollen sie diesen Weg mit einer doch klareren, engagierten mit der Kirche verbundenen Mehrheit gehen.
Reißende Wölfe, schon ganz ohne Schafspelz :pirat:

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Gamaliel
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Gamaliel »

Weitere Thesen - aus obiger Sendung - der Kirchenrevolutionäre:

Pfr. Schüller:
Was der Papst (und viele der Bischöfe) scheinbar wollen, ist ein ziemlich bestimmtes Kirchenbild - das ihm jeder zubilligt - sozusagen zur Generalnorm zu erklären. In Wahrheit muß aber ein Leiter, Spielraum ermöglichen, um vielen das gleich glaubwürdige Leben in der Kirche zu ermöglichen. […] Ich kann nicht hergehen und ein bestimmtes Konzept von Kirchenzukunft als das allgemein verbindliche erklären, wenn ich weiß, daß in der ganzen Welt mehrheitlich der Geist Gottes schon ganz andere Dinge einmahnt.

Prof. Zulehner:
Die Zahl der Resolutionen (Kirchenvolksbegehren,…) ist vorbei. Was jetzt stattfindet ist in einer breiten Zahl die reale Veränderung, der Reformprozeß an der Basis findet statt.
Wenn eine Leitung ein Problem zu lange aussitzt, dann verliert sie die Möglichkeit dieses Problem zu gestalten. Ich glaube, daß die Kirchenleitung im Moment dabei ist, ihre Gestaltungsmacht in der realen Reform der Kirche zu verlieren. Und insofern hat nicht die Kirche ein Problem, sondern die Kirchenleitung.

Und dann hat der Hr. Professor noch ein bißchen Spott über einen - anscheinend - trotteligen Stümper der Kirchengeschichte:
Was hätte der Pfarrer von Ars getan, hätte er einen pastoralen Großraum mit 50.000 Katholiken zu verantworten gehabt? (Grinsen) Da hätte er nämlich vergessen können, daß er die ganze Zeit im Beichtstuhl sitzt (Lachen). Wie könnte der heute heilig werden? Ich denke, der hät’s ziemlich schwer (Lachen)

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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von overkott »

Welchen pastoralen Großraum hatte denn Jesus oder sein Freund Paulus zu verantworten?

Schenkt dem Zulehner mal eine Bibel.

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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Robert Ketelhohn »

lutherbeck hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben: modern denkenden Menschen
:kugel: :kugel: :kugel:
Weshalb ist eigentlich der Glaube und das moderne Leben angeblich grundsätzlich unvereinbar?
Liebster, das Gegensatzpaar ist „modern“ und „denkend“!
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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taddeo
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von taddeo »

Gamaliel hat geschrieben:Und dann hat der Hr. Professor noch ein bißchen Spott über einen - anscheinend - trotteligen Stümper der Kirchengeschichte:
Was hätte der Pfarrer von Ars getan, hätte er einen pastoralen Großraum mit 50.000 Katholiken zu verantworten gehabt? (Grinsen) Da hätte er nämlich vergessen können, daß er die ganze Zeit im Beichtstuhl sitzt (Lachen). Wie könnte der heute heilig werden? Ich denke, der hät’s ziemlich schwer (Lachen)
Ich denke, der Pfarrer von Ars würde da auch nichts anderes tun, als er damals tat.
Soweit mir bekannt ist, kamen zu ihm damals wesentlich mehr Leute zum Beichten, als er heutzutage aus einem "pastoralen Großraum mit 50.000 Katholiken" zu erwarten hätte.

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