Bevor ich auch noch meinen Eindruck zum Katholikentag abgebe, möchte ich anmerken, daß ich eine (noch?) Außenstehende bin und auch dem christlichen Glauben (noch?) verwirrt und teilweise etwas skeptisch gegenüberstehe. Wie ich bereits schrieb, bin ich noch sehr auf der Suche.
Als allererstes ist mir das große Angebot an unglaublich vielen Ständen aufgefallen. Ich habe zunächst einmal einen allgemeinen Rundgang gemacht und nebenher nach einer Anlaufstelle für Suchende und „Glaubensfremde“ gesucht. Einen solchen speziellen Stand habe ich nicht gefunden, bis mir irgendwann aufgefallen ist, daß die Menschen an den diversen Ständen sehr offen und gesprächsbereit waren (über Floskeln und Allgemeinheiten hinweg). Es war eine diskrete Gesprächsbereitschaft, die ich als sehr angenehm empfunden habe (ich habe da schon anderes erlebt, vor allem außerhalb der katholischen Kirche). Damit meine ich, daß ich nicht das Gefühl hatte, zu irgend etwas überredet zu werden. Ausnahme waren da zwei Stände, von denen ich doch etwas überrascht war (Priester und ihre Frauen – Aufhebung des Zölibats und Frauen als Priester). Überrascht insofern, da ich nicht erwartet hatte, diese Meinungen auf einer offiziellen katholischen Veranstaltung (war es doch, oder?) durch mehrere Stände vertreten zu sehen. Das gleiche gilt für den Stand der Schwulen und Lesben.
Erfreut war ich auch über die „Bücherhalle“, doch hatte ich den Eindruck, daß die Mehrzahl der dort angebotenen Bücher Kinderbücher oder „weise-Sprüchlein-Bücher“ waren. Bin aber dennoch fündig geworden

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An Gesprächsrunden oder Vorträgen habe ich nicht teilgenommen. Deshalb kann ich dazu nichts sagen.
Zusammengefaßt kann ich sagen, daß es für mich eine gute Gelegenheit war, einen Überblick über das doch sehr große Spektrum der katholischen Kirche zu bekommen. Die Hemmschwelle auf einer solchen Veranstaltung ein Gespräch zu suchen ist nicht so hoch. Zwei Kontakte, die aus meiner näheren Umgebung sind, werde ich weiterverfolgen und somit hat sich der Tag für mich gelohnt

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Interessieren würde mich allerdings noch, wieviel Nichtkatholiken und Nichtchristen auf den Katholikentagen waren.
Beatrice