Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

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Niels
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Niels »

Melody hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Melody hat geschrieben: Da, wo ich heute gewesen bin, sagte der junge Kaplan stattdessen:
"Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan".
Das gehört wohl eher in die Deutschschule. Moderation!
:klatsch:
:hae?:

Hier geht's nicht um Grammatik, sondern darum, dass der Text des Evangeliums verändert wurde.
Eben.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Kilianus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Kilianus »

Melody hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Melody hat geschrieben: Da, wo ich heute gewesen bin, sagte der junge Kaplan stattdessen:
"Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan".
Das gehört wohl eher in die Deutschschule. Moderation!
:klatsch:
:hae?:

Hier geht's nicht um Grammatik, sondern darum, dass der Text des Evangeliums verändert wurde.
Wobei man die Kirche im Dorf lassen sollte. Daß hier tatsächlich Frauen mitgemeint sind, dürfte unstrittig sein. Insofern ist der Eingriff in den Text von anderer Qualität, als wenn es in den Bereich von Ämtern geht. Oder um den paulinischen Begriff der "Sohnschaft", der sich bisweilen zwar auch auf alle Gläubigen bezieht, aber so eng mit der Sohnschaft Jesu verknüpft ist, daß es eben doch zu einem Bedeutungsverlust führt, wenn aus "Söhnen" "Kinder" werden.

Von daher ließe sich die Einfügung der "Schwestern" in diesem Fall noch als legitime Übersetzungsvariante vor dem Hintergrund zeitgenössischen Sprachgebrauchs vertreten (- im Gegensatz zu all dem Unfug, den die Bibel in "geschlechtergerechter Sprache" beschert). Jede Übersetzung ist schließlich bis zu einem gewissen Grad auch Interpretation.

Das ändert natürlich nichts daran, daß die eigenmächtige Abänderung des für den liturgischen Gebrauch bestimmten Textes ein Verstoß gegen die liturgischen Vorgaben und daher abzulehnen ist. Ein Argument, das angesichts offenkundiger Fehlübersetzungen an anderer Stelle aber auch wieder an Schärfe verliert. Von daher bleibt für mich der Grammatikfehler an dieser Stelle doch der eigentliche Anstoß.

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lifestylekatholik
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von lifestylekatholik »

Kilianus hat geschrieben:Das ändert natürlich nichts daran, daß die eigenmächtige Abänderung des für den liturgischen Gebrauch bestimmten Textes ein Verstoß gegen die liturgischen Vorgaben und daher abzulehnen ist. Ein Argument, das angesichts offenkundiger Fehlübersetzungen an anderer Stelle aber auch wieder an Schärfe verliert.
Nein. Denn die »offenkundigen Fehlübersetzungen an anderer Stelle« sind offiziell, amtlich. Die Liturgie ist genau das: offiziell, amtlich. In ihr, insbesondere in den Texten, schon gar nicht im Evangelium, darf keiner nach Privatauslegung rumändern.

Falls es ihm nötig erscheint, Anmerkungen zu dem Text zu machen, bietet die Predigt den idealen Raum dafür.

(Zu den »offenkundigen Fehlübersetzungen an anderer Stelle«: Gegebenenfalls können diese Fehlübersetzungen korrigiert werden, jedoch nicht durch privates Rumwurschteln, sondern nur durch die jeweils zuständige Stelle, nach sorgfältiger Abwägung aller Argumente und nur, wenn tatsächlich eine fühlbare Notwendigkeit besteht.)
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Melody »

Was mich ja mal angesichts der Tatsache, dass Niels und ich das völlig unabhängig voneinander erlebt haben, interessieren würde, ist, ob diese kleine Änderung noch mehr von Euch gestern im Novus Ordo zu hören bekamen?!

Denn das ganze ist ja doch ein kurioser "Zufall", und ich hab mich bereits gefragt, ob es irgendwelche "offiziellen" neuen Anordnungen gegeben haben könnte, nun auch das Evangelium gendergerecht vorzutragen, von denen man noch nichts gehört hat?! :hmm:
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taddeo
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von taddeo »

Melody hat geschrieben:... ich hab mich bereits gefragt, ob es irgendwelche "offiziellen" neuen Anordnungen gegeben haben könnte, nun auch das Evangelium gendergerecht vorzutragen, von denen man noch nichts gehört hat?! :hmm:
Nein, solche Anordnungen gibt es offiziell nicht. Sie müßten irgendwo amtlich publiziert sein, und davon ist zumindest mir nichts bekannt.

Kilianus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Kilianus »

Melody hat geschrieben:Was mich ja mal angesichts der Tatsache, dass Niels und ich das völlig unabhängig voneinander erlebt haben, interessieren würde, ist, ob diese kleine Änderung noch mehr von Euch gestern im Novus Ordo zu hören bekamen?!

Denn das ganze ist ja doch ein kurioser "Zufall", und ich hab mich bereits gefragt, ob es irgendwelche "offiziellen" neuen Anordnungen gegeben haben könnte, nun auch das Evangelium gendergerecht vorzutragen, von denen man noch nichts gehört hat?! :hmm:
Ja, ich bekam sie auch zu hören.

Siard
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Siard »

Melody hat geschrieben:Was mich ja mal angesichts der Tatsache, dass Niels und ich das völlig unabhängig voneinander erlebt haben, interessieren würde, ist, ob diese kleine Änderung noch mehr von Euch gestern im Novus Ordo zu hören bekamen?!
Bei uns gab es diese Änderung (natürlich) nicht – allerdings haben wir auch nicht die neusten Ausgaben des Lektionars. :pfeif:
Aber mein Eindruck ist sowieso, daß der Umgang mit den biblischen Texten [gemeint sind besonders die Übersetzungen] in der katholischen Kirche manchmal sehr ›kreativ‹ ist. :hmm:
Die Mörder sind wieder unter uns.

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Christine100
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Christine100 »

Kilianus hat geschrieben: Daß hier tatsächlich Frauen mitgemeint sind, dürfte unstrittig sein.
Ist das eigentlich eine offizielle Lehrmeinung?
Wie wird es denn begründet, dass Jesus auch Schwestern meint, wenn er Brüder sagt?
"Es gibt ein Wort, und das ist für dich das Leben.
Es gibt ein Licht, das die Sonne überstrahlt."

Kaplan Alfred Flury

Kilianus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Kilianus »

Christine100 hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben: Daß hier tatsächlich Frauen mitgemeint sind, dürfte unstrittig sein.
Ist das eigentlich eine offizielle Lehrmeinung?
Wie wird es denn begründet, dass Jesus auch Schwestern meint, wenn er Brüder sagt?
Gegenfrage: Willst Du den Standpunkt vertreten, es sei fürs endgericht irrelevant, wenn jemand einer hungrigen Frau etwas zu Essen gegeben hat? Sollte ich mit Blick auf mein Seelenheil im Fall einer Hungerkatastrophne nur an Organisationen spenden, die sicherstellen, daß lediglich Männer versorgt werden?

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Christine100
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Christine100 »

Kilianus hat geschrieben:
Christine100 hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben: Daß hier tatsächlich Frauen mitgemeint sind, dürfte unstrittig sein.
Ist das eigentlich eine offizielle Lehrmeinung?
Wie wird es denn begründet, dass Jesus auch Schwestern meint, wenn er Brüder sagt?
Gegenfrage: Willst Du den Standpunkt vertreten, es sei fürs endgericht irrelevant, wenn jemand einer hungrigen Frau etwas zu Essen gegeben hat? Sollte ich mit Blick auf mein Seelenheil im Fall einer Hungerkatastrophne nur an Organisationen spenden, die sicherstellen, daß lediglich Männer versorgt werden?
Kilianus, ich wollte eigentlich keinen Standpunkt vertreten, sondern nur Fragen stellen. Vielleicht kannst du sie mir auch ohne Gegenfragen beantworten. Das wäre super.
Dieses "Brüder-Schwestern-Thema" beschäftigt mich nämlich (leider) schon seit geraumer Zeit.
"Es gibt ein Wort, und das ist für dich das Leben.
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lifestylekatholik
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von lifestylekatholik »

Christine100 hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:Daß hier tatsächlich Frauen mitgemeint sind, dürfte unstrittig sein.
Ist das eigentlich eine offizielle Lehrmeinung?
Wie wird es denn begründet, dass Jesus auch Schwestern meint, wenn er Brüder sagt?
Streng genommen meint er ja auch keine Brüder, keine leiblichen nämlich.

Dass hier auch der »Anhang« der Brüder gemeint ist, wird zumindest daran klar, dass keiner der Väter bis auf die neueste Zeit (soweit ich weiß) das jemals so verständen hätte, dass Frauen (und Kinder) nicht auch damit gemeint wären.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Kilianus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Kilianus »

Christine100 hat geschrieben: Vielleicht kannst du sie mir auch ohne Gegenfragen beantworten. Das wäre super.
Dieses "Brüder-Schwestern-Thema" beschäftigt mich nämlich (leider) schon seit geraumer Zeit.
Ok. Im Sinne einer Faustregel (also ohne den Anspruch, daß sie wirklich in jedem Einzelfall zutrifft): Grundsätzlich folgen die neutestamentlichen Schriften den Gepflogenheiten ihrer Zeit und halten Frauen erst einmal nicht für erwähnenswert, auch wenn sie mitgemeint sind.

Um mit dem plattesten Fall zu beginnen: Wenn jemand als "Sohn des X" bezeichnet wird, dann heißt das nicht, daß er keine Mutter habe. (Um so bemerkenswerter ist es übrigens von daher, wenn Jesus als Sohn der Maria bezeichnet wird.)

Nächstes Beispiel: Die Speisungswunder. Wenn hier da von 5000 Männern die Rede ist, heißt das nicht, daß keine Frauen (und Kinder) dabei waren. Es ist einfach nur so, daß Menschenmengen in jener Zeit über die Zahl der Männer beziffert wurden.

Und noch ein Beispiel: die Anrede bei den neutestamentlichen Briefen. Nehmen wir 1 Thess. Adressat ist dem Inhalt nach und ausweislich Vers 1 die ganze Gemeinde von Thessalonich (und nicht etwa nur ein Kreis von Amtsträgern), die dort nach der Art eines Briefkopfs genannt und in den Folgeversen direkt angesprochen wird. In Vers 4 werden die Angeredeten dann noch einmal spezifiziert: als "von Gott geliebte Brüder". Nun gehören laut Apg 17,4 zu dieser Gemeinde "nicht wenige Frauen aus vornehmen Kreisen". Vor dem genannten Hintergrund der in der Antike üblichen Sitten gibt es keinen Grund, davon auszugehen, daß im Brief nur die Männer gemeint seien.

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Christine100
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Christine100 »

Danke, lifie und Kilianus!
Ich werde mich bemühen, mit diesem Thema klarzukommen.
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Linus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Linus »

Peregrin hat geschrieben:
Melody hat geschrieben: Da, wo ich heute gewesen bin, sagte der junge Kaplan stattdessen:
"Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan".
Das gehört wohl eher in die Deutschschule. Moderation!
Alle Menschen werden prüder, in die Gosch' n mecht i's haun,....:pfeif:
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ad-fontes
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von ad-fontes »

Kilianus hat geschrieben: Ok. Im Sinne einer Faustregel (also ohne den Anspruch, daß sie wirklich in jedem Einzelfall zutrifft): Grundsätzlich folgen die neutestamentlichen Schriften den Gepflogenheiten ihrer Zeit und halten Frauen erst einmal nicht für erwähnenswert, auch wenn sie mitgemeint sind.
Das gilt auch noch für die Dokumente des Vatikanum II.


Die Edition von Giuseppe Alberigo ("Dekrete der ökumenischen Konzilien ") hat die deutschen Übersetzungen stets um Schwestern ergänzt, wie in einer eigenen Anmerkung vermerkt wird (aber nur für dieses Konzil).
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Robert Ketelhohn
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Christine100 hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben: Daß hier tatsächlich Frauen mitgemeint sind, dürfte unstrittig sein.
Ist das eigentlich eine offizielle Lehrmeinung?
Wie wird es denn begründet, dass Jesus auch Schwestern meint, wenn er Brüder sagt?
Die Frage ist sehr berechtigt. In diesem konkreten Fall sind sicher keine „Schwestern“ mitgemeint.

(Übrigens ist das eine sprachwissenschaftliche und keine theologische Frage.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Kilianus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Kilianus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Christine100 hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben: Daß hier tatsächlich Frauen mitgemeint sind, dürfte unstrittig sein.
Ist das eigentlich eine offizielle Lehrmeinung?
Wie wird es denn begründet, dass Jesus auch Schwestern meint, wenn er Brüder sagt?
Die Frage ist sehr berechtigt. In diesem konkreten Fall sind sicher keine „Schwestern“ mitgemeint.

(Übrigens ist das eine sprachwissenschaftliche und keine theologische Frage.)
Begründung?

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lifestylekatholik
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von lifestylekatholik »

Kilianus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Christine100 hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben: Daß hier tatsächlich Frauen mitgemeint sind, dürfte unstrittig sein.
Ist das eigentlich eine offizielle Lehrmeinung?
Wie wird es denn begründet, dass Jesus auch Schwestern meint, wenn er Brüder sagt?
Die Frage ist sehr berechtigt. In diesem konkreten Fall sind sicher keine „Schwestern“ mitgemeint.

(Übrigens ist das eine sprachwissenschaftliche und keine theologische Frage.)
Begründung?
Die wäre in der Tat interessant. Sind Frauen deshalb nicht »mitgemeint«, weil der Christus in diesem Moment nicht an sie dachte? Sind Frauen deshalb nicht »mitgemeint«, weil sie als Frauen den Christum nicht vorstellen können? Sind Frauen deshalb nicht »mitgemeint«, weil für den Christum irrelevant ist, was man Frauen tut?
:ikb_smoke:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Robert Ketelhohn
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die erste Variante dürfte der Wahrheit am nächsten kommen. Wenn
du versuchst, dir die Situation des Sprechers zu vergegenwärtigen,
kommst du schnell darauf.

(Ganz unabhängig von der philologischen Frage können wir theolo-
gisch natürlich feststellen, daß dieselbe Heilsfolge hat, was jemand
einer Weibsperson tut.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Peter Ernst
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Peter Ernst »

Ein weiterer Höhepunkt liturgischer Kreativität: Heute in der Messe kam die Predigt zwischen Lesung und Evangelium, die Fürbitten waren voller Klimawandel und Naziterror, der Pfarrer hat ein wenig ausgeruht wärend zwei weitere Priester und ein Kommunionhelfer ausgeteilt haben. Der Laie musste sich beim Austeilen der Kommunion direkt dazwischenquetschen, damit er mitmachen konnte. Es wird immer merkwürdiger.
"Ich hoffe auf das Unverdiente"

Ecce Homo
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Ecce Homo »

Peter Ernst hat geschrieben:Ein weiterer Höhepunkt liturgischer Kreativität: Heute in der Messe kam die Predigt zwischen Lesung und Evangelium, die Fürbitten waren voller Klimawandel und Naziterror, der Pfarrer hat ein wenig ausgeruht wärend zwei weitere Priester und ein Kommunionhelfer ausgeteilt haben. Der Laie musste sich beim Austeilen der Kommunion direkt dazwischenquetschen, damit er mitmachen konnte. Es wird immer merkwürdiger.
Wenn die Pfarrei ca. 70 vom Lindau entfernt gewesen sein könnte, wüsste ich, wo... klingt genau danach...
:/
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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ChrisCross
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von ChrisCross »

Peter Ernst hat geschrieben:Ein weiterer Höhepunkt liturgischer Kreativität: Heute in der Messe kam die Predigt zwischen Lesung und Evangelium, die Fürbitten waren voller Klimawandel und Naziterror, der Pfarrer hat ein wenig ausgeruht wärend zwei weitere Priester und ein Kommunionhelfer ausgeteilt haben. Der Laie musste sich beim Austeilen der Kommunion direkt dazwischenquetschen, damit er mitmachen konnte. Es wird immer merkwürdiger.
Die Fürbitten kenne ich so auch... :/
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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holzi
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von holzi »

ChrisCross hat geschrieben:
Peter Ernst hat geschrieben:Ein weiterer Höhepunkt liturgischer Kreativität: Heute in der Messe kam die Predigt zwischen Lesung und Evangelium, die Fürbitten waren voller Klimawandel und Naziterror, der Pfarrer hat ein wenig ausgeruht wärend zwei weitere Priester und ein Kommunionhelfer ausgeteilt haben. Der Laie musste sich beim Austeilen der Kommunion direkt dazwischenquetschen, damit er mitmachen konnte. Es wird immer merkwürdiger.
Die Fürbitten kenne ich so auch... :/
Gestern in der Vorabendmesse auch. War aber das einzige, was mich etwas gestört hat. Ansonsten keinerlei erkennbare Eigenmächtigkeiten. War in Paderborn in der Busdorfkirche.

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Peter Ernst
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Peter Ernst »

Ecce Homo hat geschrieben:[
Wenn die Pfarrei ca. 70 vom Lindau entfernt gewesen sein könnte, wüsste ich, wo... klingt genau danach...
:/
Knappe 50 km nordwestlich.
"Ich hoffe auf das Unverdiente"

Ecce Homo
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Ecce Homo »

Ist das schon Bistum Rottenburg-Stuttgart? Müsse eigentlich...
*seufz*
(OK, ich darf nix sagen - im Bistum Augsburg sind diese Sachen auch "Standard"... )
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

ad_hoc
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von ad_hoc »

"seufz"
OK, ich darf nix sagen - im Bistum Augsburg sind diese Sachen auch "Standard"...
Wo eigentlich nicht?!
"doppelseufz)

Gruß, ad_hoc ;)
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Peter Ernst
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Peter Ernst »

Immerhin sind wir noch nicht so weit, daß diese Fürbitte zu hören ist:
„Lass alle zur Einsicht gelangen, daß der Bahnhof in Stuttgart oben bleiben muss“.
"Ich hoffe auf das Unverdiente"

civilisation
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von civilisation »

Peter Ernst hat geschrieben:Ein weiterer Höhepunkt liturgischer Kreativität: Heute in der Messe kam die Predigt zwischen Lesung und Evangelium, die Fürbitten waren voller Klimawandel und Naziterror, der Pfarrer hat ein wenig ausgeruht wärend zwei weitere Priester und ein Kommunionhelfer ausgeteilt haben. Der Laie musste sich beim Austeilen der Kommunion direkt dazwischenquetschen, damit er mitmachen konnte. Es wird immer merkwürdiger.
Drei Priester in einer Messe? :vogel:

Und alle Welt redet von einem Priestermangel.

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Jorge_
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Jorge_ »

holzi hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:Die Fürbitten kenne ich so auch... :/
Gestern in der Vorabendmesse auch. War aber das einzige, was mich etwas gestört hat. Ansonsten keinerlei erkennbare Eigenmächtigkeiten.
Was ist denn gegen derartige Fürbitten einzuwenden? Sind sie in euren Augen "Eigenmächtigkeiten", weil sie selbstgemacht sind, oder sind es generell die "politisch korrekten" Anliegen, die euch stören?
"El humor obscurece la verdad, endurece el corazón, y entorpece el entendimiento."

Raimund J.
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Raimund J. »

Jorge_ hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:Die Fürbitten kenne ich so auch... :/
Gestern in der Vorabendmesse auch. War aber das einzige, was mich etwas gestört hat. Ansonsten keinerlei erkennbare Eigenmächtigkeiten.
Was ist denn gegen derartige Fürbitten einzuwenden? Sind sie in euren Augen "Eigenmächtigkeiten", weil sie selbstgemacht sind, oder sind es generell die "politisch korrekten" Anliegen, die euch stören?
Die Priorität der in den Fürbitten vorzutragenden Anliegen ist u. a. in der Grundordnung des römischen Meßbuches festgelegt. An erster Stelle sollen immer die Anliegen der heiligen Kirche stehen.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Gallus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Gallus »

Peter Ernst hat geschrieben:Immerhin sind wir noch nicht so weit, daß diese Fürbitte zu hören ist:
„Lass alle zur Einsicht gelangen, daß der Bahnhof in Stuttgart oben bleiben muss“.
Nein, das nicht. Aber ich habe kurz nachdem der Dialogprozeß beschlossen wurde schonmal gehört: "Nimm den konservativen Katholiken die Angst vor den notwendigen Reformen der Kirche."

:vogel:

iustus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von iustus »

Gallus hat geschrieben:
Peter Ernst hat geschrieben:Immerhin sind wir noch nicht so weit, daß diese Fürbitte zu hören ist:
„Lass alle zur Einsicht gelangen, daß der Bahnhof in Stuttgart oben bleiben muss“.
Nein, das nicht. Aber ich habe kurz nachdem der Dialogprozeß beschlossen wurde schonmal gehört: "Nimm den konservativen Katholiken die Angst vor den notwendigen Reformen der Kirche."

:vogel:
:freude: :patsch:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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