taddeo hat geschrieben:Mir hat vor kurzem erst ein Priester gesagt, "wir haben keinen Priestermangel, sondern einen Pfarrermangel". Er meinte damit, daß es immer weniger Priester gebe, die vom Charakter, von der Intellektualität und von der Spiritualität her geeignet sind, die Führung einer bzw. mehrerer Pfarreien mit der notwendigen Kenntnis und Stärke zu übernehmen. Priester "zum Meßlesen" gibt es dagegen immer noch genug, wenn man ehrlich ist.
Da kann ich nur lachen. Jeder Bischof hat es selbst in der Hand durch eine gediegene Formung seiner Seminaristen für gute Priester und in weiterer Folge Pfarrer zu sorgen.
Außerdem stimme ich dem letzten Satz im vorangegangenen Beitrag von cantus zu. Wenn in Diözesen kaum mehr Pfarrer ernannt werden, sondern nur noch Moderatoren, Administratoren,... die auf Wink des Bischofs (oder seiner Einflüsterer) versetzt werden und sich infolgedessen immer weniger dazu bereitfinden "Pfarrer" (also Administrator,...) zu werden, dann ist das wieder ein Grund, den abzustellen ganz in der Hand des Diözesanbischofs liegt.
taddeo hat geschrieben:Ich denke, der Papst sieht das ähnlich und will gerade den Pfarrern ihren angestammten Patron belassen. Ich halte es aber für ein Unding, wenn hier dem Papst immer wieder Schwäche und Kraftlosigkeit vorgehalten wird, nur weil er die Spezialwünsche besonders traditionsbeflissener Gruppen nicht am Fließband bedient. Wer so daherredet, unterschätzt den Heiligen Vater wohl ganz gewaltig und redet andererseits seine "Schwäche" erst herbei, indem er den Papstkritikern neue Munition liefert.
Der Papst braucht keine Wünsche von Tradis erfüllen - mir ist übrigens noch kein einziger erfüllter Wunsch aus diesem Pontifikat bekannt - sondern sich nur an das halten, was er selbst ankündigt. Wenn er auch dazu nicht in der Lage ist, darf man diese Wankelmütigkeit ganz nüchtern feststellen.
taddeo hat geschrieben:Ich kann nur wiederholen, was ich schon xmal gesagt habe: Der Papst weiß genau, was er will, und er handelt vielleicht mit Bedacht, aber unbeirrbar danach. Und bei all seinem Handeln hat er pflichtgemäß stets die Einheit der Gesamtkirche im Blick, der zu dienen sein ureigenster Auftrag ist. Er wird nichts tun, was vorhandene Gräben noch vertiefen könnte.
Das Problem ist nur, daß die Einheit in der Wahrheit besteht und nicht in einer sentimentalen Weltverbrüderung.