Der Niedergang des Bistums Osnabrück

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Libertas Ecclesiae
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Gerhard Ludwig Müller hat geschrieben:Man würde die Einheit des Sakramentes in der Wurzel spalten, wenn man dem Diakonat als Amt des Dienens das Priesteramt als Amt des Leitens entgegensetzen und daraus folgern würde, die Frau habe im Unterschied zum Mann eine größere Affinität zum Dienen und sei deshalb zum Diakonat, aber nicht zum Priestertum geeignet. Das gesamte apostolische Amt jedoch ist ein Dienen in den drei Stufen, in denen es ausgeübt wird. Die Kirche weiht keine Frauen nicht aus dem Grunde, weil ihnen irgend etwas an geistlichen Gaben oder natürlichen Talenten fehlen würde, sondern weil (wie auch im Ehesakrament) die geschlechtliche Unterschiedenheit und Relationalität von Mann und Frau eine Symbolik in sich enthält, die als Bezeichnung für die gnadenhafte Dimension des Verhältnisses Christi zur Kirche eine Voraussetzung darstellt und sich in ihr abbildet.
Quelle: „Die Tagespost“ vom 11. Dezember 21, zit. nach http://stjosef.at/dokumente/diakonat_th ... ueller.htm

Das ist zwar schon einige Jahre her, aber immer noch aktuell auch durch „Omnium in mentem“ nicht überholt.

Tja, wo Gerhard Ludwig Müller (zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht Bischof) Recht hat, hat er Recht. Vielleicht kann er seinem Amtsbruder in Osnabrück in dieser Frage theologischen Nachhilfeunterricht erteilen. :breitgrins:
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Berolinensis
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von Berolinensis »

@ Libertas:

Habe ich nicht genau darauf vorhin verwiesen: viewtopic.php?p=397578#p397578

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Libertas Ecclesiae
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Berolinensis hat geschrieben:@ Libertas:

Habe ich nicht genau darauf vorhin verwiesen: viewtopic.php?p=397578#p397578
Ja ... in der Tat ... sorry ... :tuete:
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

civilisation
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von civilisation »

Eine nicht mehr "ganz frische" Meldung:

Katholische Kirche: Wenn der erste Bischof bloggt
http://www.welt.de/die-welt/vermischtes ... loggt.html
Der Bischof werde sich zusammen mit drei anderen Autoren "mit regelmäßigen Beiträgen in die Blogosphäre" begeben. Nicht nur in Osnabrück ist man jetzt gespannt, welche Themen auf der Agenda stehen.
:roll:

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cantus planus
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von cantus planus »

Interview der "Osnabrücker Nachrichten" mit Bischof Bode: http://www.on-live.de/nachrichten/regio ... -bode.html

Daraus:
Ich stelle mir vor, dass wir zunächst einmal zu einer Wertung kommen: Was ist jetzt für unser Bistum wichtig: atmosphärisch, klimatisch, aber auch in konkreten Fragen? In der Krise selbst lassen sich solche Fragen nicht überschauen. Ich erwarte eine ernsthafte Suche danach, wie wir unser Bistum und unser Miteinander in der Diözese gestalten können.
Natürlich überlegen alle Bistümer, was sie jetzt tun sollen und müssen. Ich habe aber bisher von keinem Bistum gehört, dass diesen Prozess in dieser Form angeht.
Er ahnt ja nicht, wie recht er hat. :roll:
Es sind viele Themen, die alle miteinander verknüpft sind. Zum einen geht es um die Frage, wie mit Macht und Autorität in Kirche umgegangen wird. Es geht darum, wie auch Ehrenamtliche befähigt werden, ihren Glauben weiterzugeben in Gemeinden, in denen in Zukunft keine Priester und Hauptamtliche mehr wohnen. Auch das Zusammenspiel von Männern und Frauen spielt eine Rolle. Wie können wir die Rolle der Frau in der Kirche stärken?
Es geht sicher auch um all die Menschen, deren Lebenswege Durchkreuzungen erfahren haben oder die in einer Weise verlaufen, die die Kirche nicht ohne weiteres gutheißen kann. Wie wollen wir künftig damit umgehen? Mit Trennungen, Scheidungen und mit Scheitern? Mit dem Kommunionempfang bei konfessionell gemischten Ehepaaren? Was haben wir in Sachen Sexualmoral den Menschen heute zu sagen? Gerade in diesem Bereich fühlen sich die Menschen ja von Kirche kaum noch angesprochen! Hier müssen wir uns den verschiedenen Gegebenheiten noch stärker stellen. Das ist nicht immer einfach zu lösen. Aber um die Thematik differenzierter wahrzunehmen, ist es wichtig, darüber zu sprechen.
"Reform" ist gleich so ein großes Wort. Mir geht es eigentlich eher um eine neue Lesung des 2. Vatikanischen Konzils. Mir geht es darum, dass wir all das, was auf dem Konzil vor rund 5 Jahren schon mutig und weitherzig geschaffen wurde, in unserer jetzigen Situation neu anwenden lernen. – Insofern geht es eigentlich weniger um eine Reform, sondern vielmehr um eine Vergewisserung über das, was für die Zukunft möglich und nötig ist.
Mit anderen Worten: der Traditionsbruch im Konzilsgeist wird fortgeschrieben. Und da alle Gremien der Diözese mitpalavern, muss der Bischof nicht einmal selbst die Verantwortung tragen, denn es haben ja alle so gewollt...

Wie ich Bode kenne, schwant mir schon jetzt Übles. :nein:
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cantus planus
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von cantus planus »

Kreuz.net berichtet auch:
Deutschland. Bischof Franz-Josef Bode von Osnabrück will angeblich einen anderen Umgang mit der Geschlechtlichkeit und der Ehescheidung. Das berichtete die Nachrichtenagentur ‘dpa’ ohne genaue Quellenangabe. Die Kirche solle ihre moralischen Forderungen nicht aufgeben – fügte der Bischof hinzu. Doch bei der Morallehre über die Geschlechtlichkeit müsse die Kirche auf „die Lebenssituation“ der Menschen eingehen. Dasselbe gelte für den Umgang mit Geschiedenen oder anderweitig Gescheiterten.
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cantus planus
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von cantus planus »

cantus planus hat geschrieben:Interview der "Osnabrücker Nachrichten" mit Bischof Bode: http://www.on-live.de/nachrichten/regio ... -bode.html
Bemerkenswert übrigens, dass Bode hier viele Argumente der Theologin Marianne Heimbach-Steins aus diesem Interview fast wörtlich übernimmt: http://www.fr-online.de/politik/-macht- ... index.html Man vergleiche selbst!
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Robert Ketelhohn
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Beide Gesprächspartner haben mit der Kirche Jesu Christi soviel zu tun
wie Wühlmäuse mit dem Garten. Begonnen bei der Perspektive, aus wel-
cher sie die Dinge betrachten.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Edi
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von Edi »

Es ist doch keineswegs so, dass Frauen in der Kirche fast nie etwas zu sagen hatten. Im Gegenteil: viele Impulse gingen auch von Frauen aus. Man denke nur einmal an Katharina von Siena und viele andere, auch Ordensgründerinnen. Mit solchen verglichen sind diese heutigen, wichtigtuerischen und an Minderwertigkeitskomplexen leidenden Frauen in der Kirche nur noch geistlose Emanzen, die unfähig dazu sind geistliche Impulse zu setzen und nur noch nach Macht streben.
Alle diese grossen Frauen der Kirche hatten keinerlei Priesteramt und waren doch nicht ohne Einflu0 in der Kirche, das hat der Bodenbischof ganz vergessen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

civilisation
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von civilisation »

Edi hat geschrieben:Es ist doch keineswegs so, dass Frauen in der Kirche fast nie etwas zu sagen hatten. Im Gegenteil: viele Impulse gingen auch von Frauen aus. Man denke nur einmal an Katharina von Siena und viele andere, auch Ordensgründerinnen. Mit solchen verglichen sind diese heutigen, wichtigtuerischen und an Minderwertigkeitskomplexen leidenden Frauen in der Kirche nur noch geistlose Emanzen, die unfähig dazu sind geistliche Impulse zu setzen und nur noch nach Macht streben.
Alle diese grossen Frauen der Kirche hatten keinerlei Priesteramt und waren doch nicht ohne Einflu in der Kirche, das hat der Bodenbischof ganz vergessen.
dazu ganz aktuell:
Papst Benedikt XVI. hat die Bedeutung der Frau für die Kirche hervorgehoben. Frauen verfügten über die Fähigkeit, besonders einfühlsam und verständlich von Gott zu sprechen, sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei seiner Generalaudienz im Vatikan. Dadurch könnten sie einen bedeutenden Beitrag zur Theologie leisten.

Zugleich betonte der Papst, eine Erneuerung der Kirche erfordere in erster Linie nicht eine „Änderung der Strukturen“, sondern vor allem einen „aufrichtigen Bußwillen und einen mühsamen Weg der Umkehr“. Als Beispiel nannte Benedikt XVI. vor mehreren tausend Besuchern in der vatikanischen Audienzhalle die heilige Hildegard von Bingen (198-1179). Er verwies insbesondere auf ihre bekanntestes Werk „Wisse deine Wege“. Die Benediktinerin gilt als eine der bedeutendsten Mystikerinnen des christlichen Mittelalters. Ihr Fest begeht die Kirche am 17. September.
Quelle: http://www.domradio.de/benedikt/6724/h ... rbild.html

Stilus
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von Stilus »

Niemand will denen, die in ihrem Leben gestrauchelt sind, die Hilfe zum aufstehen verweigern - aber die Idee, daß man alles auf sie ausrichten müsse, ist ein typisches Beispiel, das gerade unser Schulsystem deformierte: Man orientiere sich an den Leistungsschwächsten und bremse alle anderen auf deren Niveau (frz. = " Absenkung"). :vogel:
Die Frage nach dem Betätigungsfeld des weiblichen Geschlechts ist ja mit hochkarätigen Pastoralreferentinnen und Religionslehrerinnen im Dienste der Kirche erfüllt; sie stehen in der Verkündigung ganz vorne und sind emminent wichtig für den Gemeindealltag, von dem ja so wenig geredet wird!
Die Wirkung der Frauen in den Gemeinden und in den Familien ist ein Faktum, das viel zu wenig Beachtung erfährt und die bald herauf(götter)dämmernde Diskussion um Frauenordination diskreditiert die Arbeit,die jetzt tagtäglich geleistet wird. Diskreditiert sie zugunsten einer mainstreamorientierten Debatte, deren Folgen und "Kollateralschäden" wir gerade hier in Deutschland -vermittels der EKD- doch so warnend vor Augen haben!

:patsch: Heißt Ökumene nun auch noch die selben Fehler machen zu müssen wie die Protestanten? :patsch:
Uns ist geschenkt sein Heilger Geist
Ein Leben das kein Tod entreißt.


Jesus rettet!
Buddha macht nur inkrementelle Backups…

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cantus planus
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von cantus planus »

Bischof Bode spricht einmal mehr ein "Schuldbekenntnis": http://www.katholisch.de/Nachricht.aspx?NId=4875
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode will noch in diesem Jahr in einem Bußgottesdienst ein Schuldbekenntnis wegen der Missbrauchsfälle in seinem Bistum abgeben. Das gab er am Donnerstagabend in Osnabrück vor Journalisten bekannt. Man erhoffe sich davon eine ähnlich befreiende Wirkung wie im Jahr 2, sagte Bode. Damals hatte sich der Bischof anlässlich des Heiligen Jahres für die Verletzungen entschuldigt, die Kirche manchen Menschen in der Vergangenheit angetan hatte.
sic!

Und sowas steht auf der offiziellen Seite der katholischen Kirche in Deutschland.
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civilisation
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von civilisation »

Darf man ihn dann mit "Franz-Josef d. Große, unser Befreier" ansprechen und verehren?

Und eine mittlere Verbeugung vor ihm machen, wie vor einer verehrungswürdigen Reliquie?

:pfeif:

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Niels
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Raimund J.
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von Raimund J. »

Niels hat geschrieben:Neues aus Osnabrück: http://www.kreuz.net/article.11938.html
Wurde, glaube ich, hier schon thematisiert: http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=441894#p441894
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Niels
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von Niels »

Oh, danke... :tuete:
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cantus planus
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von cantus planus »

Aus des Bischofs eigenem Blog: http://www.bistumsblog.de/21/1/die-h ... -freiheit/
Nächste Woche reise ich nach Instanbul, der bunten Stadt mit einer großen Geschichte der Religionen. Ich hoffe, dass der lange Weg zu einem wirklichen Dialog oder besser Trialog der Religionen uns nicht zu steinig wird. Ich hoffe, dass wir Schritt für Schritt lernen, die Höhe und die Tiefe des immer größeren Gottes auszuloten. Und ich hoffe, dass gerade der Besuch dieser Stadt mich neue Horizonte erfahren lässt für die Suche nach Frieden nicht trotz der Religionen, sondern gerade mit und in den Religionen wegen ihrer versöhnenden Kraft.
Also doch derselbe Gott? :hmm:

Ansonsten nichts Neues. Das übliche, moderne Pastoralgeschwurbel.
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Berolinensis
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von Berolinensis »

Eine weitere glorreiche Erfindung dieser ruhmreichen Diözese: Diözesanreferentin für Alleinerziehendenpastoral (s. auch hier).

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cantus planus
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von cantus planus »

Was soll man erwarten? Wenigstens hat der Bischof gestern in einem NOZ-Artikel die Hosen runtergelassen und zugegeben, dass er sich heute keinen Krampf mehr daraus mache, ständig Gott im Kopf zu haben. Wichtiger sei es, für die Wirklichkeit des Tages aufmerksam zu bleiben und das eigene Tun in einen „größeren Zusammenhang“ einzufügen. Daneben erklärt der Bischof gleich, dass er nicht das vorgesehene Stundengebetspensum erfüllt. Er hat etwas gegen "quantitative Spiritualität". Da er keine Zeit hat, Gott im Kopf zu haben (und offenbar nie auf die Idee kam, ihn im Herzen zu halten), kommen natürlich nur solche Absurditäten dabei heraus.

Aber man muss ja heute schon froh sein, wenn ein Bischof mal ehrlich einen solchen Einblick in sein geistliches Leben bietet. :|
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civilisation
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von civilisation »

Veranstaltungstipp

Landessuperintendent und Bischof diskutieren
http://www.oz-online.de/index.php?id=542&did=33283
Das war gar nicht schwierig, hat Andreas Hannemann festgestellt. Offensichtlich hatte es sich der Pastor der lutherischen Kirchengemeinde Flachsmeer schwerer vorgestellt, den katholischen Bischof der Diözese Osnabrück, Dr. Franz-Josef Bode, und den Landessuperintendenten des Sprengels Ostfriesland, Dr. Detlef Klahr, für eine öffentlichen Veranstaltung zum Thema "Ökumene" in Ihrhove zu begeistern. Doch sowohl Bode als auch Klahr hätten sofort zugesagt. "Bei beiden besteht ein großes Interesse", sagt Hannemann. So stellen sich nun am Mittwoch, 27. Oktober, ab 19.3 Uhr im Rathaussaal Ihrhove zwei hochrangige Vertreter ihrer Kirchen den Fragen der Zuhörer. Der Eintritt ist frei.

"Ökumene! Worüber ich mich freue - woran ich leide" ist der Gesprächsabend überschrieben.

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cantus planus
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von cantus planus »

Natürlich sagt der Bischof sofort zu: bei Ökumeneversanstaltungen sagt er so gut wie nie ab. Und wenn Jugendliche etwas wollen, eigentlich auch nicht. Zumindest letzteres muss man ihm wirklich zugute halten.
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Libertas Ecclesiae
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Bischof Bode - der Motor des Aufbruchs
Die katholischen Bischöfe lassen frischen Wind in die Kirche. Sie suchen den Dialog und deuten Reformen an. Motor des Aufbruchs ist der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode:
http://www.liborius.de/aktuell/ueberbli ... irche.html

:panisch:
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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taddeo
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von taddeo »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Bischof Bode - der Motor des Aufbruchs
So viel Aufbruch war nie. Fragt sich nur: Wohin?
Schade, daß der Artikel aus dem falschen Ressort ist. Die Überschrift hätte so gut gepaßt ... :heul:

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Hubertus
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von Hubertus »

cantus planus hat geschrieben:Was soll man erwarten? Wenigstens hat der Bischof gestern in einem NOZ-Artikel die Hosen runtergelassen und zugegeben, dass er sich heute keinen Krampf mehr daraus mache, ständig Gott im Kopf zu haben. Wichtiger sei es, für die Wirklichkeit des Tages aufmerksam zu bleiben und das eigene Tun in einen „größeren Zusammenhang“ einzufügen. Daneben erklärt der Bischof gleich, dass er nicht das vorgesehene Stundengebetspensum erfüllt. Er hat etwas gegen "quantitative Spiritualität". Da er keine Zeit hat, Gott im Kopf zu haben (und offenbar nie auf die Idee kam, ihn im Herzen zu halten), kommen natürlich nur solche Absurditäten dabei heraus.

Aber man muss ja heute schon froh sein, wenn ein Bischof mal ehrlich einen solchen Einblick in sein geistliches Leben bietet. :|
Der Artikel ist übrigens verheerend. Da hat's mich echt umgehauen, als ich das las.
Auch wenn über manche seiner Entscheidungen sicher zu dieskutieren ist: Unser früherer Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter hat Priestern gegenüber, welche die Vernachlässigung des Stundengebets mit der Vielzahl an priesterlichen Aufgaben entschuldigen wollten, immer klar darauf hingewiesen, daß er selbst seit seiner hl. Weihe keine einzige Hore ausgelassen hat ...
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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taddeo
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von taddeo »

Der andere Freiraum, den uns die Kirche sozusagen auflegt und dadurch auch befreiend vorgibt, ist das Stundengebet. (...) - Dies ist nicht ein Rückzug ins Private, sondern dies ist eine pastorale Priorität, dies ist ein seelsorgliches Tun, in dem wir selber neu Priester werden, neu von Christus angefüllt werden, die anderen in die betende Kirche hineinnehmen und zugleich die Kraft des Gebetes, die Gegenwart Jesu Christi, hineinströmen lassen in diese Welt.
(Papst Benedikt am 14. September 2006 im Freisinger Dom)

Welche Welten liegen zwischen diesen Sätzen und dem armseligen Managerdasein des Osnabrücker Bistumsgeschäftsführers ... :bedrippelt:

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cantus planus
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von cantus planus »

Da ist es durchaus zu entschuldigen, wenn ihm irgendwelche Vandalen ein Fischbrötchen auf die Treppe legen. Wenn schon nicht ora, dann wenigstens labora. :D
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FranzSales
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von FranzSales »

Seht es doch mal entspannt:
Wenn die Hirten nicht mehr beten, dann müssen wir das auch nicht mehr.
Und wenn der Hirte Gott nicht mehr im Kopf hat, dann brauchen wir das auch nicht mehr.

Wenn keiner mehr kommt, vielleicht hat der Hr. Bischof dann mal wieder Zeit zum Beten.

Ach ja, warum sollte eigentlich jemand kommen? Gibt es da im zeitgenössischen Katholizismus noch eine Antwort, oder will man potentielle Drucksituationen vermeiden? Ich meine, hey, wenn man ja sagt, dann diskriminiert man doch irgendwie Protestanten, Agnostiker, Juden, Moslems oder auch Atheisten.

Und wenn sie in Osnabrück die Bude einrennen, dann hat der Hr. Bischof noch weniger Zeit zum Beten und die Komplet fällt aus.

Wollt ihr das wirklich, Leute`?
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

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cantus planus
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von cantus planus »

Nachdem es dem Bistum Osnabrück aufgrund des offenen Widerstandes bisher nicht gelungen ist, eine Schule mit der neuen synkretistischen Weltreligion zu vergiften, hat man sich jetzt entschieden, Kindergärten dafür zu mißbrauchen: http://www.noz.de/deutschland-und-welt/ ... westerberg
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overkott
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von overkott »

Gut wäre natürlich auch, wenn ein paar Palästinenserkinder dabei wären.

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cantus planus
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von cantus planus »

Das wären dann wahrscheinlich Moslems. Damit hätten wir die ganze "abrahamische Religion" beisammen. Genau das ist das Konzept der Johannisschule. Gebe Gott, dass es auch weiterhin nicht durchgesetzt werden kann!
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overkott
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von overkott »

cantus planus hat geschrieben:Das wären dann wahrscheinlich Moslems. Damit hätten wir die ganze "abrahamische Religion" beisammen. Genau das ist das Konzept der Johannisschule. Gebe Gott, dass es auch weiterhin nicht durchgesetzt werden kann!
Das wäre jedenfalls im Sinne Jesu. Manche halten den ja für Gott, aber sein Gebot der Nächstenliebe für ziemlich nervig, weil: irgendwie auch links. Christus ist Gottes Sohn und alle seine geistigen Mütter und Brüder.

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cantus planus
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Re: Der Niedergang des Bistums Osnabrück

Beitrag von cantus planus »

overkott hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Das wären dann wahrscheinlich Moslems. Damit hätten wir die ganze "abrahamische Religion" beisammen. Genau das ist das Konzept der Johannisschule. Gebe Gott, dass es auch weiterhin nicht durchgesetzt werden kann!
Das wäre jedenfalls im Sinne Jesu. Manche halten den ja für Gott, aber sein Gebot der Nächstenliebe für ziemlich nervig, weil: irgendwie auch links. Christus ist Gottes Sohn und alle seine geistigen Mütter und Brüder.
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