Ecce Homo 14/4/27, 8:27 hat geschrieben:Mal eine Frage von mir - mit einen konkreten Fall -
grundstätzlich aber vorweg noch eine Bemerkung: ich schätze wirklich die Möglichkeit, Kinder früher zur heiligen Kommunion zu führen! Und ich kenne die Geschichte der Frühkommunion - Kommuniondekrete Pius X. etc...
Also, von Bekannten habe ich von einer Familie gehört - SEHR katholisch, auf der Schiene Wigratzbad/Privatoffenbarungen (je mehr, desto besser), besonders Medjugorje und Amsterdam (Stichwort "Miterlöserin" - so sind auch die beiden ältesten Töchter (von insgesamt sieben Kindern!) anscheinend in die Gemeinschaft Familie "Mariens der Miterlöserin" eingetreten...).
Der Vater ist irgendwann gestorben, haben die Bekannten erzählt...
Nun ist die jüngste Tochter fast fünf Jahre als geworden und die Mutter will sie, wie alle anderen Kinder auch zur Frühkommunion bringen... die Kinder müssen! überhaupt jeden Tag mit zur Messe gehen, bis sie 18 Jahre alt sind (der Älteste ist mittlerweile 19; er geht "leider nur noch" (Zitat Mutter) am Sonntag, weil ihn "all das langsam ankotzt" (Zitat des 19-Jährigen). -> Ich verstehe einen Teil dieser Aussage, weil die Mutter selbst den Film "Findet Nemo" zu brutal für die 1-jährige Tochter findet... ganz zu schweigen von solchen "Schockern" wie .... [Punkt] Dafür schaut die Mutter mit der Kleinen, der 1-jährigen und der 14-Jährigen jeden Tag Sandmännchen an...
Jedenfalls: Die Jüngste ist nach dem lebendigen Bericht meiner Bekannten nun ist total verspielt, sie sitzt - nach den Aussagen der Bekannten - teils in der Kirche mit einer Puppe, kriegt weder vom Verhalten her, noch von dem, was sie sagt, scheinbar was mit, was abläuft - hält aber jedem ihre Puppe hin und redet alle drei Minuten mit was anderem rein, so dass die Mutter das Kind ständig ermahnen muss, endlich still zu sitzen, sich hinzuknien. Wehe, wenn sie die Kniebeuge nicht richtig macht, dann kann es sein, dass sie das soundsooft wiederholen muss...
Und als die Mutter meinen Bekannten vor einigen Wochen dann gesagt hat, dass die kleine am heutigen Tag ihre Erstkommunion haben wird (nicht beim Ortspfarrer, der war nämlich dagegen und wollte aufschieben, weil er die Kleine ja in der Messe sieht und weiß, dass sie da sehr "unruhig" ist - sondern beim geistlichen Führer der Mutter der dafür extra aus seinem Orden in Österreich eingeflogen kommt)...
Die Mutter meinte auf die Frage des Bekannten Frage, warum denn so früh bei der Kleinen, sie könne unterscheiden zwischen Brot und dem Leib Christi und das reicht! Mehr muss ja nicht da sein...
Jetzt, aufgehangen an dieser Situation, möchte ich euch fragen: Woran würdet ihr festmachen, dass ein Kind das Alter für die Frühkommunion hat?
cooltobecatholic 14/4/27, 1:33 hat geschrieben:Die mußten sich umbenennen: Familie Mariens heißen sie nun.Ecce Homo hat geschrieben:so sind auch die beiden ältesten Töchter (von insgesamt sieben Kindern!) in die Gemeinschaft Familie "Mariens der Miterlöserin" eingetreten...).
In meinem Bekanntenkreis gab es eine Frühkommunion mit 7 Jahren. Das Kind hat es sich gewünscht. Das finde ich dann o.k., wenn das Kind es möchte.
Und in meiner Verwandtschaft ging ein Kind mit 7 und eins mit 9, weil die Eltern die Feier für beide gleichzeitig ausrichteten, weil es auf dem Land war und sonst einfach unbezahlbar, die haben drei Kinder, und nach drei großen Feiern hätten sie ne Hypothek aufnehmen müssen...
Linus 14/4/27, 11:28 hat geschrieben:Rein von der "Dekretsituation" reicht die Unterscheidungsfähigkeit zwischen "Brot" und "Leib Christi". (Welches Dekret, weiß ich jetzt nicht -Ottaviani sekundier mir mal - ich glaub es war einer der Pampelmuse (glaube XQuam singulari?)) Wobei mir nicht klar ist, ob die Unterscheidungsgabe noch gegeben wäre, wenn hier (Jugendkirchengemäß) türkische Fladenbrote konsekriert würden, sprich ob die Unterscheidungsgabe am äußerlich wahrnehmbaren allein hängt.
Ich durfte mit knapp 6 Jahren zur Frükommunion gehen, eine meiner Schwestern ging mit 5 der Rest der Familie mit 8 (IIRC, damals Normalter) Für mich gesprochen: ich konnte das damals schon mehr Unterscheiden als in "Brot" vs "Leib Christi". (konkret wußte ich was mit dem Geschehen von "Wandlung" anzufangen.)
Die Frage ist halt auch wie aufmerksam das Kind ist. Wenn ein Interesse (an Messe, Kirche: also Freude am Hingehen "Wann gehen wir wieder ?" vorhanden ist, ist es mM durchaus zu befürworten, das Kind zur Frükommunion zuzulassen.
Nochwas gefunden: http://www.vision2.at/25/vision1-5/7_1.htm
Am gescheitesten ists wohl dem Kind nach der Taufe (inklusive Firmung) den Herrenleib zu reichen.
Ecce Homo 14/4/27, 14:2 hat geschrieben:Linus hat geschrieben:Ich durfte mit knapp 6 Jahren zur Frükommunion gehen, eine meiner Schwestern ging mit 5 der Rest der Familie mit 8 (IIRC, damals Normalter) Für mich gesprochen: ich konnte das damals schon mehr Unterscheiden als in "Brot" vs "Leib Christi". (konkret wußte ich was mit dem Geschehen von "Wandlung" anzufangen.)
Ich freue mich für dich! jump freude
Wie gesagt, dass Kind ist dermaßen uninteressiert daran... so erlebe ich die Kleine jedenfalls - sie spielt rum mit Puppe oder Gesangbuch und macht Krach, und die Mutter drückt sie 1mal wieder auf den Sitz oder auf die Kniebank...Linus hat geschrieben:Die Frage ist halt auch wie aufmerksam das Kind ist. Wenn ein Interesse (an Messe, Kirche: also Freude am Hingehen "Wann gehen wir wieder ?" vorhanden ist, ist es mM durchaus zu befürworten, das Kind zur Frükommunion zuzulassen.
Und darum würde ich auch in diesem Fall abraten - aber die Mutter will ja unbedingt, gegen den Willen des Pfarrers... naja
Schwierig ist wohl die Sache, dass die Kinder sich so unterschiedlich entwickeln... manche sind echt schon mit 5 so weit, dass man es befürworten könnte, andere sind mit 9 noch nicht "eucharistiefähig"... naja
overkott 14/4/27, 15:21 hat geschrieben:Am Alter. Wäre ein Kind zu alt, wäre es keine Frühkommunion mehr. Früher gab es auch im Westen die Frühkommunion unmittelbar nach der Taufe. Das ließ sich aber nicht mit der Erstbeichte verbinden. Insofern ist die Verschiebung von der Frühkommunion zur Erstkommunion auch mit einer gewissen Betonung der Vernunft verbunden.Ecce Homo hat geschrieben:Jetzt, aufgehangen an dieser Situation, möchte ich euch fragen: Woran würdet ihr festmachen, dass ein Kind das Alter für die Frühkommunion hat?
Athanasius2 14/4/27, 15:4 hat geschrieben:Wenn sie zwischem normalem Brot vom Bäcker und dem eucharistischen Brote, dem Leibe des Herrn, zu unterscheiden weiss.Ecce Homo hat geschrieben:Mal eine Frage von mir - mit einen konkreten Fall -
grundstätzlich aber vorweg noch eine Bemerkung: ich schätze wirklich die Möglichkeit, Kinder früher zur heiligen Kommunion zu führen! Und ich kenne die Geschichte der Frühkommunion - Kommuniondekrete Pius X. etc...
Also, von Bekannten habe ich von einer Familie gehört - SEHR katholisch, auf der Schiene Wigratzbad/Privatoffenbarungen (je mehr, desto besser), besonders Medjugorje und Amsterdam (Stichwort "Miterlöserin" - so sind auch die beiden ältesten Töchter (von insgesamt sieben Kindern!) anscheinend in die Gemeinschaft Familie "Mariens der Miterlöserin" eingetreten...).
Der Vater ist irgendwann gestorben, haben die Bekannten erzählt...
Nun ist die jüngste Tochter fast fünf Jahre als geworden und die Mutter will sie, wie alle anderen Kinder auch zur Frühkommunion bringen... die Kinder müssen! überhaupt jeden Tag mit zur Messe gehen, bis sie 18 Jahre alt sind (der Älteste ist mittlerweile 19; er geht "leider nur noch" (Zitat Mutter) am Sonntag, weil ihn "all das langsam ankotzt" (Zitat des 19-Jährigen). -> Ich verstehe einen Teil dieser Aussage, weil die Mutter selbst den Film "Findet Nemo" zu brutal für die 1-jährige Tochter findet... ganz zu schweigen von solchen "Schockern" wie .... [Punkt] Dafür schaut die Mutter mit der Kleinen, der 1-jährigen und der 14-Jährigen jeden Tag Sandmännchen an...
Jedenfalls: Die Jüngste ist nach dem lebendigen Bericht meiner Bekannten nun ist total verspielt, sie sitzt - nach den Aussagen der Bekannten - teils in der Kirche mit einer Puppe, kriegt weder vom Verhalten her, noch von dem, was sie sagt, scheinbar was mit, was abläuft - hält aber jedem ihre Puppe hin und redet alle drei Minuten mit was anderem rein, so dass die Mutter das Kind ständig ermahnen muss, endlich still zu sitzen, sich hinzuknien. Wehe, wenn sie die Kniebeuge nicht richtig macht, dann kann es sein, dass sie das soundsooft wiederholen muss...
Und als die Mutter meinen Bekannten vor einigen Wochen dann gesagt hat, dass die kleine am heutigen Tag ihre Erstkommunion haben wird (nicht beim Ortspfarrer, der war nämlich dagegen und wollte aufschieben, weil er die Kleine ja in der Messe sieht und weiß, dass sie da sehr "unruhig" ist - sondern beim geistlichen Führer der Mutter der dafür extra aus seinem Orden in Österreich eingeflogen kommt)...
Die Mutter meinte auf die Frage des Bekannten Frage, warum denn so früh bei der Kleinen, sie könne unterscheiden zwischen Brot und dem Leib Christi und das reicht! Mehr muss ja nicht da sein...
Jetzt, aufgehangen an dieser Situation, möchte ich euch fragen: Woran würdet ihr festmachen, dass ein Kind das Alter für die Frühkommunion hat?
Ansonsten ist dieser Fall ein wenig traurig. Das Zwingen der Kinder in die Wochentagsmesse zu gehen kann am Ende zu Rebellionen gegen den Glauben führen. Ich sehe das auch bei einer traditionellen römisch-katholischen Familie hier. Die Mutter sehr fromm, aber leider zu leichtgläubig (glaubt schnell an Erscheinungen und Verschwörungen). Die Kinder wurden auch gezwungen jeden Tag in die Messe zu gehen (auch im Internat), der Vater ist "konziliar-katholisch" und eher passiv, und jetzt geht der jüngste Sohn nicht mehr in die Hl. Messe normalerweise. Nicht einmal mehr am Sonntag.
Ich glaube man sollte nicht übertreiben. Obwohl Schulmessen gut sind, muss die Hl. Messe nicht zur Pflicht am Wochentage werden, sondern zum Privileg und zur Gnade.
Mit Zwang sollte man aufpassen. Am Sonntag kann man als Mutter von den Kindern den Meßbesuch fordern. Aber an Wochentagen das auch zu machen, schließt die Gefahr der späteren Anti-Religionsrebellion mit ein.
Frühere Kommunionen sind aber nicht schlecht. Papst Pius X. hat sogar einem vierjährigen Buben die Hl. Kommunion gespendet, und am gleichen Tage sein Dekret für Frühkommunion vorbereitet. Und überhaupt ist gegen die Kommunionsspendung an Babies an sich auch nichts einzuwenden, glaube ich. Die katholischen Ostkirchen machen das ja auch.