Wise Guy hat geschrieben:
gibt es wohl nicht den einen Königsweg Kinder vorzubereiten oder allgemein gesagt, in Richtung der Eltern hier, Kinder religiös zu erziehen.
Doch den Königsweg gibt es schon.
Als Eltern muß ich den Glauben selber in meinem Alltag leben.
Die Kinder müssen erleben, daß der Glaube im Alltag eine Rolle spielt und eben nicht ein Sonntagsphänomen ist oder gar nur zu besonderen Anlässen aus der Mottenkiste geholt wird.
In unserem Pfarrbüro hatten wir (ich war dabei) vor acht Wochen einen Anruf, bei dem sich eine Frau erkundigte, wann denn in zwei Jahren die Erstkommunion sei. Sie müsse sich schon mal um einen Tisch im Restaurant kümmern.
Antwort der Pfarrsekretärin: "Immer am Weißen Sonntag." Rückfrage: "Wann ist denn der Weiße Sonntag?"
Das ging noch eine Weile so hin und her, bis die Anruferin dann endlich zufrieden gestellt war.
Was war wichtig? Einen Tisch im "richtigen" Restaurant zu [Punkt] Ich bin auch schon allen Ernstes angesprochen worden, ob wir schon einen Tisch reserviert haben, da unser Sohn auch in zwei Jahren (offiziell) zur Erstkommunion geht.
Es wird doch langsam Zeit.
Am liebsten würde ich ihm dies Theater ersparen.
Wise Guy hat geschrieben:Letztlich sind unsere Methoden doch in den 50-70ger Jahren stecken geblieben.
Ob der Griff in die Mottenkiste Sonntagsschule (ich habe das glaube ich echte Vorurteile, vielleicht kann der Robert ja mal was davon erzählen) weiterhilft, denke ich aber auch nicht, jedenfalls nicht hier in dem Dorf in dem ich wohne. Aber wenn´s in Berlin klappt ..., bitte
Großstädte sind dem platten Land eben immer etwas voraus
Wise Guy hat geschrieben:Ich habe die Erfahrung gemacht, dass da viele Kinder kommen, die zur Kommunion gehen wollen, aber dies aus ganz unterschiedlichen Gründen tun.
Weil man das so macht...
Weil Oma das so will...
Weil die Nachbarn und so... eigentlich ist das ja alles Quatsch.
Weil...
to be continued
Wise Guy hat geschrieben:Ich denke, die die Unterweisung brauchen oder auch Unterricht sollen ihn bekommen, wenn Schule oder Elternhaus dies nicht tun (können).
Die, die in den Glauben eingeführt werden wollen (sollen), bekommen das auch, an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit.
Wo willst Du neunjährige in den Glauben einführen, wenn nicht im Elternhaus oder zumindest mit dem vollen Rückhalt des Elternhauses?
Wise Guy hat geschrieben:und um noch mal auf Cicero zu kommen:
die Frage ob diese Frag ernst meine verstehe ich nich? ich mach ja hier keinen Spaß
Sorry, das Eingangsposting war vom Stil her so, daß ich mir nicht ganz klar war, ob Du wirklich auf der Suche bist oder einfach mal (leicht provokativ) die Diskussionsteilnehmer "anpieksen" wolltest.
Ich gefragt und Du hast geantwortet. Ich glaube Dir, daß Du auf der Suche bist. Ich übrigens auch. Bei mir geht es zwar eher um Jugendliche, aber das Phänomen ist ähnlich.
Wise Guy hat geschrieben:Ich merke, dass viele Haupt- und Ehrenamtliche Mitarbeiter(innen) den Spaß an der Erstkommunionvorbereitung verloren haben, was damit zusammenhängt, dass die Ziele zu hoch gesteckt sind, bzw. der Mut fehlt die hohen Ziele mit Methoden zu erreichen die bedeuten würden: 90 % der Kinder (erst mal) nicht zuzulassen.
So ist es.
Genau das ist die Entscheidung, die in nächster Zeit gefällt werden muß.
Ziele runter oder Zahlen runter.
Ich bin dagegen! Gegen Beides!
... und befinde mich im Dilemma.
In der z.Zt. laufenden Firmvorbereitung habe ich (gegen den Pfarrer) die Ziele sehr hoch gesteckt und mir so manche Beule geholt. Was ich mit den Jugendlichen erlebt habe ist zum Teil faszinierend. Von den Eltern beziehe ich Prügel und eine nicht geringe Anzahl Kids erklären mir, daß sie Freude an Kirche und Glauben gefunden haben.
Jetzt habe ich den Salat.
Wise Guy hat geschrieben:Viele Kurse (auch wenn der Robert Pickel bei diesem Wort bekommt)
Naja,da kann man was an tun.
Wise Guy hat geschrieben:haben z.B. das Ziel: Wir wollen, dass die Kinder nach der Kommunion sich als Mitglied der Gemeinde fühlen und weiterhin regelmäßig zum Gottesdienst kommen.
Das muß doch zwangläufig frustrieren!
Nein, nicht zwangsläufig. Erfolg ist keiner der Namen Gottes.
Außerdem kann es nicht allein um die Kinder gehen.
Die Eltern müssen immer mitgedacht werden.
Da haben wir dann im PGR ein Wortungeheuer kreiert: "Flankierende Maßnahmen zur Sakramentenpastoral" (Oh' geliebtes Neusprech

) Aber es ist doch egal wie man Mission nennt, wenn sie der Ausbreitung des Glaubens dient. Oder?
Die Stoßrichtung ist klar, weil sich langsam aber sicher die Einsicht durchsetzt, daß wir die Kinder nicht in die Gemeinde integrieren können, wenn wir die Eltern nicht einbinden.
Bei den Jugendlichen ist das schon wieder anders.
Welches Ziel böte sich sonst noch an?
Einen schönen Tag kann man auch im Freizeitpark erleben und ob das teuerer wäre, als das Brimborium, das um die Erstkommunion gemacht wird, wage ich noch zu bezweifeln.
Bleib am Ball und leg' Dir keine Denkverbote auf.
