Microphonisierung von Kirchen
- Robert Ketelhohn
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Microphonisierung von Kirchen
Sollten Kirchen mit Microphonen ausgestattet sein?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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- cantus planus
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Re: Microphonisierung von Kirchen
Nein, nur im äußersten Notfall. Die Qualität der Sprache und des Kantorengesangs hat bedenklich nachgelassen. Würde man lauter und deutlicher sprechen müssen, kämen wohl auch weniger "Redner" auch den Trichter, sie auf dem Ambo wie am Tresen abzustützen und konzept- und inhaltslos vorsichhinzupredigen.
In Predigt und Kirchenmusik stelle ich immer wieder fest: je mehr technischer Firlefanz, desto weniger inhaltliche Qualität. Komischerweise machen laienhafte NGL-Bands den mit Abstand lautesten Krach. Und "Wortgewalt" ist den Predigern mit den besten Mikro-Anlagen nicht unbedingt zu attestieren.
In Predigt und Kirchenmusik stelle ich immer wieder fest: je mehr technischer Firlefanz, desto weniger inhaltliche Qualität. Komischerweise machen laienhafte NGL-Bands den mit Abstand lautesten Krach. Und "Wortgewalt" ist den Predigern mit den besten Mikro-Anlagen nicht unbedingt zu attestieren.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Microphonisierung von Kirchen
Finde ich schon. Ich glaube auch, dass die Baumeister der Gotik ihre Kathedralen mit Kabelkanälen und Zentralheizung ausgestattet hätten, wenn sie das zur Verfügung gehabt hätten.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Sollten Kirchen mit Microphonen ausgestattet sein?
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Raimund J.
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Re: Microphonisierung von Kirchen
Wenn dadurch das Wort Gottes besser an die Ohren (und in die Herzen) der Gläubigen dringt, dann ja. Die Kanzeln hatten ja auch einen Schalldeckel.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Sollten Kirchen mit Microphonen ausgestattet sein?
Verstärkter Gesang des Pfarrers mittels Mikro u. Lautsprecher gehört allerdings verboten.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
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- cantus planus
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Re: Microphonisierung von Kirchen
Ja, ja und nochmals [Punkt]Raimund Josef H. hat geschrieben:Verstärkter Gesang des Pfarrers mittels Mikro u. Lautsprecher gehört allerdings verboten.
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Raimund J.
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Re: Microphonisierung von Kirchen
In manchen Kirchen gibts sogar Telephone!
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Re: Microphonisierung von Kirchen
Mikrophone braucht's doch nur, weil es keine stimmlich ausgebildeten Lektoren, Subdiakone und Diakone gibt, sondern Laien, die nicht kantillieren können, oder?
Braucht es eine Weise der Kantillation, die auf die deutsche Sprache besser paßt als die tono-recto-Variante?
Braucht es eine Weise der Kantillation, die auf die deutsche Sprache besser paßt als die tono-recto-Variante?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Microphonisierung von Kirchen
Und w-lan.Raimund Josef H. hat geschrieben:In manchen Kirchen gibts sogar Telephone!
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Microphonisierung von Kirchen
Ja, das finde ich zuweilen gut - wenn man z.B. einen Pfarrer hat, der leise spricht oder eine schwache Stimme hat (bei älteren wird die Stimme manchmal schwächer) und eine grosse Kirche. Dann hört man hinten nichts.
Allerdings sollte man Mikrophone nur einsetzen, wenn eine Notwendigkeit dazu besteht.
Allerdings sollte man Mikrophone nur einsetzen, wenn eine Notwendigkeit dazu besteht.
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104
User hat sich vom KG verabschiedet
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Re: Microphonisierung von Kirchen
Ich habe neulich eine kleine Dorfkirche besichtigt. Da stand ein Mikro auf dem Altar (ansonsten war er leer, auch kein Kreuz), am Priestersitz ein Mikro auf einem Ständer, und am Ambo war das dritte.Christ86 hat geschrieben:Ja, das finde ich zuweilen gut - wenn man z.B. einen Pfarrer hat, der leise spricht oder eine schwache Stimme hat (bei älteren wird die Stimme manchmal schwächer) und eine grosse Kirche. Dann hört man hinten nichts.
Allerdings sollte man Mikrophone nur einsetzen, wenn eine Notwendigkeit dazu besteht.
Fand ich übertrieben.
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- Christiane
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Re: Microphonisierung von Kirchen
Mir fehlt die Antwortvariante "Von mir aus, muss aber nicht sein".
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila
"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)
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Re: Microphonisierung von Kirchen
Nein, Gott braucht kein Mikrofon, um zu hören, was wir beten!Robert Ketelhohn hat geschrieben:Sollten Kirchen mit Microphonen ausgestattet sein?
http://www.ecclesiadei-heidelberg.de/liturgie.htm
Zumindest auf dem Altar hat ein Mikrofon nichts verloren, denn die Feier der Messe ist keine volkspädagogische Veranstaltung:
Robert Spaemann hat geschrieben:Zu der kulturrelevanten Selbsterneuerung der Kirche gehört in erster Linie die Wiederherstellung einer Feier der Messe, in welcher der Mysteriencharakter, der Opfercharakter und der Gebetscharakter unmißverständlich hervortritt. Dazu gehört, daß aus dieser Feier die vielen Beliebigkeiten entfernt werden müssen. Ein großes Kunstwerk duldet keine Beliebigkeit. Es gehört ferner dazu, daß die Möglichkeit, die Feier der Messe mit einer volkspädagogischen Veranstaltung zu verwechseln, beseitigt wird. Das kann vor allem geschehen durch Wiederherstellung einer gemeinsamen Gebetsrichtung von Priester und Volk. Die allgemeine Etablierung von sogenannten Volksaltären verwischt den Unterschied von Altar und Kanzel. Und wenn das Mikrophon auf dem Altar hinzukommt, wird fast unvermeidlich der sinnliche Eindruck erzeugt, der Priester sei ein Animateur, der uns durch etwas anderes zum Beten bringen will als dadurch, daß er selbst betet.
http://www.kath-info.de/kultur.html
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)
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Re: Microphonisierung von Kirchen
Ja neuerdings sogar in St. Peter im Beichtstuhl - für die SchwerhörigenRaimund Josef H. hat geschrieben:In manchen Kirchen gibts sogar Telephone!
Die neue Anlage im Wiener Dom ist übrigens schrecklich. Ist zwar von einem Teuren Schicki-Micki Hersteller, aber die muckt gaanz ordentlich. (furchtbar wenn man im Schalloch sitzt, vorn hört mans um 10 Sekunden zu früh, hinter einem um zehntelsekunden zu spät, und man selbst kriegt kopfweh davon )
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Re: Microphonisierung von Kirchen
Ich habe zwar mit "Ja" geantwortet, aber es müßte eigentlich heißen:
"Das kommt darauf an."
Mikrofone können (auch in Kirchen) sehr sinnvoll sein, sie sind aber nicht zwingend erforderlich.
In einer normalgroßen Kapelle halte ich sie z.B. für ziemlich schachsinnig, in einer mittelgroßen Kirche sind sie hingegen oftmals sehr nützlich:
Gerade ein Priester, der in der o.F. ad orientem zelebriert, sollte ein Mikrofon auf dem Altar haben, damit das Hochgebet nicht unbeabsichtigt zum Stillgebet wird.
Und im Sinne einer "abgestuften Feierlichkeit" sollte es auch Lesungen geben, die nicht kantiliert werden. Und damit wird dann häufig auch ein Mikrofon am Ambo sinnvoll.
Am Priestersitz ist ein besonderer Problemfall. Gerade hier empfielt sich in vielen Kirchen ein Mikrofon. Zum einen ist er nämlich beim Bau vielen Kirchen als "Sprechort" gar nicht vorgesehen gewesen und zum anderen vermeidet man so, daß der Zelebrant (in der o.F.) diesem Ort "ausweicht", weil er vom Altar oder vom Ambo aus besser verstanden wird.
Allerdings muß auch ein installierte Mikrofonanlage nicht zwingend in jedem Gottesdienst betrieben werden. In vielen Werktagsmessen wäre die einfachste Möglichkeit, die hinteren Reihen einfach mit Seilen o.ä. zu sperren. Denn eine (räumlich) weniger zersträute Gemeinde ist eben auch akustisch besser zu erreichen.
Eine Grundregel sollte aber immer befolgt werden:
Alle Mikrofone in Kirchen sollten so unauffällig wie irgend möglich sein und sie sollten technisch bestmöglich eingestellt [Punkt]
"Das kommt darauf an."
Mikrofone können (auch in Kirchen) sehr sinnvoll sein, sie sind aber nicht zwingend erforderlich.
In einer normalgroßen Kapelle halte ich sie z.B. für ziemlich schachsinnig, in einer mittelgroßen Kirche sind sie hingegen oftmals sehr nützlich:
Gerade ein Priester, der in der o.F. ad orientem zelebriert, sollte ein Mikrofon auf dem Altar haben, damit das Hochgebet nicht unbeabsichtigt zum Stillgebet wird.
Und im Sinne einer "abgestuften Feierlichkeit" sollte es auch Lesungen geben, die nicht kantiliert werden. Und damit wird dann häufig auch ein Mikrofon am Ambo sinnvoll.
Am Priestersitz ist ein besonderer Problemfall. Gerade hier empfielt sich in vielen Kirchen ein Mikrofon. Zum einen ist er nämlich beim Bau vielen Kirchen als "Sprechort" gar nicht vorgesehen gewesen und zum anderen vermeidet man so, daß der Zelebrant (in der o.F.) diesem Ort "ausweicht", weil er vom Altar oder vom Ambo aus besser verstanden wird.
Allerdings muß auch ein installierte Mikrofonanlage nicht zwingend in jedem Gottesdienst betrieben werden. In vielen Werktagsmessen wäre die einfachste Möglichkeit, die hinteren Reihen einfach mit Seilen o.ä. zu sperren. Denn eine (räumlich) weniger zersträute Gemeinde ist eben auch akustisch besser zu erreichen.
Eine Grundregel sollte aber immer befolgt werden:
Alle Mikrofone in Kirchen sollten so unauffällig wie irgend möglich sein und sie sollten technisch bestmöglich eingestellt [Punkt]
Re: Microphonisierung von Kirchen
Für mich sind die Dinger eine Lektion in Demut. Ich brauche kein Mikrofon, ich habe von Natur aus eine kräftige Stimme und komme vom Theater — aber die hat bei weitem nicht jeder, und Dank der Mikrofone kann mir jeder Lektor das Wasser reichen. 
Ach ja, und noch etwas: Bei uns in der polnischen Kirche wird durch die Mikrofone das, was vorne geschieht, auch in den Vorraum der Kirche und in den Turm übertragen, wo sich diejenigen befinden, die keinen Platz mehr in der Kirche gefunden haben. Als ich selbst einmal heftigst zu spät gekommen bin, habe ich die Vorzüge gemerkt.
Ach ja, und noch etwas: Bei uns in der polnischen Kirche wird durch die Mikrofone das, was vorne geschieht, auch in den Vorraum der Kirche und in den Turm übertragen, wo sich diejenigen befinden, die keinen Platz mehr in der Kirche gefunden haben. Als ich selbst einmal heftigst zu spät gekommen bin, habe ich die Vorzüge gemerkt.
???
Re: Microphonisierung von Kirchen
Von weitem sah es aus wie ein Pallium, aber ...
http://www.youtube.com/v/5VpD1muBMQE&hl=de_DE&fs=1&
http://www.youtube.com/v/5VpD1muBMQE&hl=de_DE&fs=1&
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Microphonisierung von Kirchen
Das bringt mich auf Ideen: ein elektrifiziertes Pallium, mit Leuchtdioden und so, programmgesteuert - wär das nix?ad-fontes hat geschrieben:Von weitem sah es aus wie ein Pallium, aber ...
http://www.youtube.com/v/5VpD1muBMQE&hl=de_DE&fs=1&
Was macht der Typ mit dem roten Hemd im Hintergrund? ist da ein Spielautomat, oder zieht der bloß Zigaretten?
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
Re: Microphonisierung von Kirchen
Die haben ein eingebautes Pissoir in der Seitenwand...
Schlage vor, die Dioden leuchten rot auf, wenn der Pallienträger theologischen Unfug erzählt..
Schlage vor, die Dioden leuchten rot auf, wenn der Pallienträger theologischen Unfug erzählt..
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Microphonisierung von Kirchen
Ulrich Terlinden hat geschrieben: In Vielen Pfarrkirchen kommt man, wenn man klar spricht, bequem ohne Mikrophon aus – vor allem am Altar, wo im wesentlichen wenig Unbekanntes gesprochen wird. Gesang wirkt ohne Mikrophon deutlich natürlicher, direkter und darum schöner.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
