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Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2005, 09:28
von spectator
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ist die Not so groß? 8)
Die Not ist nicht so groß.
Man unterstellt es nur, um die öffentliche Meinung gegen Rom anzustimmen.
Alles dreht sich nur um die Macht. Rom hat die Macht zu bestimmen, man muss also (vor allem in Deutschland, wo man keine andere fremde Macht ertragen kann ;) ) alles unternehmen, wodurch man diese Macht schwächen, bzw. schlecht machen könnte.

Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2005, 12:09
von spectator
Ich möchte noch mal auf die Unterschiede zwischen dem Zölibat in der Orthodoxie und der RK-Kirche hinweisen und anhand dieser Überlegungen sichtbar machen:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:@ Alexander / Nietenolaf / Robert,
Alexander hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:wenn einem verheirateten Priester die Frau stirbt (bzw. ihn verlässt), darf er dann noch mal heiraten?
Nein.
analogisch also wie im Falle der ständigen Diakone in der rk-Kirche.

So können wir also bestimmen:
False = orthodoxe Priester (und rk-ständigen Diakone) dürfen heiraten
True = orthodoxe Priester (und rk-ständigen Diakone) dürfen verheiratet sein, aber nicht heiraten.

ich hoffe das stimmt, oder? ;)
Ja.
also anhand der oben aufgeführten Konversation können wir feststellen, dass es richtig ist (true), dass:
in der RK-Kirche:
- Bischöfe müssen unverheiratet sein und dürfen nicht heiraten,
- Priester müssen unverheiratet sein und dürfen nicht heiraten,
- Diakone (ständige) dürfen verheiratet sein, dürfen aber nicht heiraten.

in der Orthodoxie:
- Bischöfe müssen unverheiratet sein und dürfen nicht heiraten,
- Priester dürfen verheiratet sein, dürfen aber nicht heiraten,
- Diakone dürfen verheiratet sein, dürfen aber nicht heiraten.


Wenn das stimmt, kann man also im Bezug auf die Orthodoxie, definitiv davon sprechen, dass es dort keinen Zölibat gibt?
Auch wenn ich nicht zu den »orthodoxen Fachleuten« zähle: Nein, Spectator, davon kann man nicht sprechen. Immer schon meine Rede. Der Unterschied betrifft allein die Weltpriester. Das fällt natürlich quantitativ erheblich ins Gewicht, so daß von daher auch ein großer Unterschied im Erscheinungsbild der Priesterschaft bewirkt wird. Ein fundamentaler, dogmatischer Unterschied liegt aber keinesfalls vor. Die Ostkirchen kennen den Zölibat ebenso.

Ein Wort noch zum Begriff des „Pflichtzölibats“. Der ist nämlich Unfug. Wer den Zölibat auf sich genommen hat, hat die Pflicht, ihn einzuhalten. Zum Zölibat verpflichtet ist also nur, wer sich selbst dazu verpflichtet hat.

Niemand ist dazu verpflichtet, diese Verpflichtung einzugehen. Es ist auch niemand verpflichtet, Priester zu werden – wie auch niemand das Recht hat, Priester zu werden. Die Kirche wählt frei, aber sie nötigt niemanden.

Im übrigen halte ich persönlich grundsätzlich eine Lockerung der bisher im Westen geltenden Regel, auch die Weltpriester nur aus Zölibatären zu nehmen, für denkbar, ja an sich sogar für sinnvoll. In der Praxis bin ich derzeit dennoch entschieden dagegen, weil in der aktuellen Lage der westlichen Kirche die Folgen katastrophal wären. Wenn es eine Klärung hinsichtlich des Glaubens und Lebens der Kirche gegeben hat und die gegenwärtige Wirrnis wenigstens im Wesentlichen beseitigt ist, dann kann man drüber reden – und vielleicht, vorsichtig, Wege ebnen.
Letztendlich besteht der Unterschied also nur darin, dass in der RK-Kirche Männer, die verheiratet sind, nicht Priester werden dürfen (Bischöfe eh in beiden Kirchen nicht).

In den ständigen und unnötigen Diskussionen um das Zölibat der Weltpriester innerhalb der RK-Kirche fällt doch deutlich auf, dass die Chauvinisten, die nicht nur den Zölibat in Frage stellen, sondern auch das Papsttum selbst, in die Orthodoxie wechseln könnten, es aber nicht tun. Was hindert sie denn? Dort hätten sie eigentlich alles, was sie haben möchten – z.B. die Sakramente (auch für Wiederverheiratete (?)) – ohne das akzeptieren zu müssen, dem sie in der „eigenen“ Kirche (rk) zustimmen müssen.

Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2005, 12:41
von Robert Ketelhohn
Der Begriff RK-Kirche halte ich für völlig verfehlt. Aber das sagte ich schon öfter.

Wer als Westler des westlichen Zölibats wegen zu den Orthodoxen wechselte, würde sich vermutlich bald ziemlich umkucken.

Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2005, 12:45
von Inquisitore
Angelika hat geschrieben:
Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben:Denn wenn er die gabe nicht hat kämpft er mit unbefridigten belangen und dies kann schlimme auswirkungen haben und ich denke jeder weiß wovon ich spreche.
Denn es ist besser zu Heiraten als mit unbefridigten belagen zu leben, denn jede soll darin bleiben wo er bestimmt ist.
Richtig, sollen die Priester lieber heiraten, als es mit der Haushälterin oder der Gemeindereferentin zu treiben ... 8)
... man kann mit einem Übel (Priesterehe) nicht ein anderes Übel(das brechen des Zölibates) "kitten"...!

Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2005, 13:04
von Robert Ketelhohn
Ob die Priesterehe nachgerade ein Übel sei,
darüber könnte man trefflich streiten. Man
braucht wohl nicht alle Anschauungen
Humberts und Hildebrands zu übernehmen,
zumal wenn man ihre Herkunft von den
Patarini bedenkt.

Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2005, 13:26
von spectator
hier: http://www.erfurt-web.de/Z%C3%B6libat
auch noch etwas über den Zölibat aus der Kirchengeschichte.

Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2005, 14:55
von Robert Ketelhohn
spectator hat geschrieben:hier: http://www.erfurt-web.de/Z%C3%B6libat
auch noch etwas über den Zölibat aus der Kirchengeschichte.
Der Artikel fällt aber nicht durch
ein Übermaß an Seriosität auf.

Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2005, 15:04
von spectator
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:hier: http://www.erfurt-web.de/Z%C3%B6libat
auch noch etwas über den Zölibat aus der Kirchengeschichte.
Der Artikel fällt aber nicht durch
ein Übermaß an Seriosität auf.
das stimmt, Robert. ich habe jedoch den Artikel gewählt, weil man dort auf mehrere Aussagen der Kircheväter hinweist. In anderen Artikeln habe ich nur einzelne Aussagen gefunden.
Die Form, den Kommentar, würde ich natürlich als "antirömisch" bezeichnen. :mrgreen:

Verfasst: Mittwoch 5. Oktober 2005, 18:46
von Ein_Sohn_Gottes
Lk 18, 28f: «Da sagte Petrus: Du weißt, wir haben unser Eigentum verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat, wird schon in dieser Zeit das Vielfache erhalten und in der kommenden Welt das ewige Leben.»

Der wer was verlässt, was er liebte, was auch nach dem Willen Gottes in Ordnung ist, aber ihn daran hindert ganz und gar für Christus zu leben, wird das vielfache wieder bekommen.


Es ist nichts verwerfliches, eine ungläubige Frau zu haben, aber wenn sie es nicht toleriert das du nun Christus nachfolgst und jeden sonntag in der Kirche gehn willst, und sie will deswegen von dir gehn, so lassse sie besser gehn. Denn Christus hat uns zu Freiheit berufen. Und wenn sie es in Ordnung findet und bei dir bleiben will, so schicke sie nicht weg, denn sie ist jetzt Christus näher. Denn niemand weiß, ob sie durch dich Christus kennen lernt.

Aber wenn man jetzt die Frau mehr liebt als Christus und wegen der Frau nicht mehr Christus nachfolgen will, weil sie es hasst, der ist Christus nicht würdig.

Aber wer diese Prüfung besteht, wird das Vielfache ernten.

Dazu fällt mir eine gute geschichte ein.
Ein Gast-Prediger aus Peru war bei uns in der Kirche und sagte uns als er noch kein Christ war, da hatte er seine frau geschlagen, ging fremd und (trank?). Seine Frau wünschte sich immer dass er sich änderte.

HALLELUJA ES GESCHAH

Er wurde Christ, eine neue Kreatur, er ging nicht mehr fremd und schlug sie nicht mehr. Seine Frau freute sich da drüber, aber fand ihn irgenwie bescheuert wegen seiner Begeisterung zu Jesus.
Am Anfang wollte noch bei ihn bleiben und er verließ sie nicht, so wie Gott es uns in der Schrift angeordnet hat.

Irgenwann sagte sie ihn, sei bitte wieder so wie vorher, aber er antwortete ihr ich WILL nicht, ich gehöre jetzt Christus. Christus hasst die Hurerei, er hasst die Trunkenheit, er hasst schlagen, er hasst es wenn man nicht mit ihn lebt und mit ihn redet

Dann ging sie und jetzt lebt sie mit einem anderen zusammen. In diesen Fall muste er um des Himmel Reiches Willen seine Frau verlassen, denn sie wollte nicht mehr das er Christus nachfolgt. (Wer sein Partner mehr liebt als mich ist meiner nicht würdig).

Es war bestimmt nicht leicht für ihn, weil er seine frau liebt und auch immer noch, aber er wird dafür belohnt, weil er Christus in diesen fall nicht verleugnet hat.
Ja er sagte sogar wenn sie wieder zurück zu mir will, will ich sie nicht hinaus stoßen. Und dann ist sie wieder Christus näher denn er weiß ja nicht ob sie noch zum glauben [Punkt]

Jesus antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat

Es ist genau so verwerflich, wenn man grundlos ungläubige Kinder verlässt, denn Gott hat uns verantwortung über unsere kinder gegeben, und man darf sie nicht einfach abtreiben oder wegschicken. Es ist einfach eine faule Ausrede oder falsche Religösität wenn man sagt ich verlasse mal einfach meine kinder um das 10 fache im himmelreich zu bekommen.

Aber wir sind frei denn Christus hat uns zu Freiheit berufen, diese Freiheit setzt vorraus das wir ihn mehr lieben als unsere Kinder.

Und weil Christus unsere Kinder liebt, sollen wir sie nicht raus schmeißen wenn sie bei uns bleiben wollen.
Nur wenn sie sagen wenn du kein Christ mehr bist, bleibe ich bei dir/Vater/Mutter, weil ich kann es nicht haben das du dich immer mit diesen frommen Volk triffst und selbst so bist.

Dann kann man sagen: Ich liebe dich, ich wünschte mir so sehr das du bei mir bleiben willst, da ich aber für keinen Mensch der Welt mein Christ sein ablegen werde, musst du dich entscheiden ob du hier bleiben willst oder gehen willst.
Wenn du hier bleiben willst solltest du mein Christ-Sein [Punkt] (HART HART, aber wir bekommen alles mehrfach zurück)

Und wenn eure Kinder ausgepauert zurück kommen, nehmt sie wieder auf wie unser Vater im himmel.

Unser Christ sein soll keine Theorie sein, sondern wir sollen die Geschichte des verlorenen sohns annehmen.

Klar er muss dann euer Christ sein tolerieren. der verlorene Sohn war auch [Punkt] Dies darf man erwarten.

Aber da ihr Eltern seid, habt ihr immer noch Verantwortung über eure Kinder auch wenn sie freiwillig gegangen sind, kümmert euch so weit sie es zulassen wie es das gesetz erfordert und das sie merken ihr liebt sie.

Jesus antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat

Ja manchmal gibt sogar Gott uns den auftrag materielle Sachen zu verkaufen wie HAUS, AUTO usw. weil vielleicht ein Brüder oder die Gemeinde hilfe braucht.
Hier gilt wieder, man darf tolle Autos fahren und in einer Villa wohnen, aber Christus hat Anrecht auf all unser Besitz. Wenn er einem reichen Mann den Auftrag gibt, verkaufe alles und gib es den Armen, ist es wieder eine schwere sache, grade für reiche Menschen. Dieser Auftrag ist einer der härtesten Aufträge Gottes.
Aber was meint ihr wenn ein 100 facher Millardär das ganze Geld Gott zu verfügung stellt ,wie viel kriegt er im Himmel ausgezahlt???
Wer materielle Dinge mehr liebt als meiner, ist meiner nicht [Punkt]


Und grundlos eine Frau zu verlassen ist NIE NIE NIE Gottes wille, man darf erst eine Frau verlassen wenn sie dir fremd gegangen ist, hier ist man frei ob man vergibt oder nicht. Oder wenn sie dich hasst und es dir unerträglich macht mit ihr zu leben bist du auch frei von der entscheidung. Irgendwie hat sie ja schon die ehe gebrochen. Aber hier sollte man genau überlegen

Wenn sie aber sagt, lass Christsu sein und lass uns ein schönes Leben haben, sollte man sagen: Ich liebe dich aber ich will Christus folgen und wenn du das nicht tolerierst bist du frei zu gehn, aber wenn du es akzeptierst will ich unendlich gern mit dir alt werden.

MFG Dennis

PS: Wünsch euch allen und Gottes fetten Segen, wenn ihr mal in so einer schweren Situation seid, bittet Gott um Führung und Kraft wenn nötig was zu [Punkt]

Verfasst: Mittwoch 5. Oktober 2005, 18:51
von Ein_Sohn_Gottes
Deswegen denke ich das diese Stelle nix mit der Gabe der Ehelosigkeit zu tun hat, sondern nur darum das man was aufgeben muss was man liebt und worauf man ein anrecht hat, weil man es von Gott bekommen hat, aber es will nicht mehr das du Christus nachfolgst.

Paulus sagte schon, jeder soll den Platz einnehmen den Gott einen gegeben hat.

Christus sagte, dies ist wenigen gegeben.

Tim. sagte, ein Bishof sollte ein Mann einer EINZIGEN Frau sein und sieht das verbieten der Ehe als eine falsche Enthaltsamkeit an.

Petrus ein Apostel hatte eine Frau.

Paulus sagte dies sage ich nicht Christus ....... das es besser ist keine Frau zu [Punkt]

Verfasst: Mittwoch 5. Oktober 2005, 23:51
von spectator
Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben:Deswegen denke ich das diese Stelle nix mit der Gabe der Ehelosigkeit zu tun hat, sondern nur darum das man was aufgeben muss was man liebt und worauf man ein anrecht hat, weil man es von Gott bekommen hat, aber es will nicht mehr das du Christus nachfolgst.

Paulus sagte schon, jeder soll den Platz einnehmen den Gott einen gegeben hat.

Christus sagte, dies ist wenigen gegeben.

Tim. sagte, ein Bishof sollte ein Mann einer EINZIGEN Frau sein und sieht das verbieten der Ehe als eine falsche Enthaltsamkeit an.

Petrus ein Apostel hatte eine Frau.

Paulus sagte dies sage ich nicht Christus ....... das es besser ist keine Frau zu [Punkt]
weißt Du eigentlich, was Du sagen willst, oder redest Du einfach nur sinnlos um zu reden?

Verfasst: Donnerstag 6. Oktober 2005, 05:55
von Ecce Homo
@ Ein-Sohn-Gottes

Bist du Freikirchler? Nur so ein Gedanke... ;D

Verfasst: Donnerstag 6. Oktober 2005, 08:05
von Angelika
Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben:Lk 18, 28f: «Da sagte Petrus: Du weißt, wir haben unser Eigentum verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat, wird schon in dieser Zeit das Vielfache erhalten und in der kommenden Welt das ewige Leben.»

Der wer was verlässt, was er liebte, was auch nach dem Willen Gottes in Ordnung ist, aber ihn daran hindert ganz und gar für Christus zu leben, wird das vielfache wieder bekommen.

Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben:Deswegen denke ich das diese Stelle nix mit der Gabe der Ehelosigkeit zu tun hat, sondern nur darum das man was aufgeben muss was man liebt und worauf man ein anrecht hat, weil man es von bekommen hat, aber es will nicht mehr, das du nachfolgst.
Das ist ein interessanter Gedanke. Habe ich bisher noch gar nicht so gesehen.

Gruß
Angelika

Verfasst: Donnerstag 6. Oktober 2005, 13:00
von Robert Ketelhohn
„Sohn Gottes“ und Angelika: Zu der Lucas-Stelle
sind auch die Verse davor zu lesen. Es geht dort
erst einmal und vor allem ums Geld, und zwar sehr
konkret und an jeden einzelnen Gläubigen gerich-
tet, nicht etwa um Sonderberufungen einiger Aus-
erwählter.

Im zitierten Vers (Lc 18,28) wird das Thema des
Geldes, das an der Nachfolge Christi, ja überhaupt
an der Verehrung des wahren Gottes hindert, erwei-
tert um jenes der affektiven Bindungen, die ebenso
als Mauer vor der Gottesfurcht stehen.

Völlig richtig, das dies mit dem Zölibat unmittelbar
nichts zu tun hat. Er mag als weitere Konsequenz
folgen, als Antwort auf einen besonderen Ruf, aber
die Stelle Lc 18,18-30 und die Parallelstellen Mt 19,
16-29 und Mc 10,17-30 sind Grundlage und Funda-
ment der christlichen Existenz.

Verfasst: Donnerstag 6. Oktober 2005, 19:04
von Ein_Sohn_Gottes
Robert Ketelhohn hat geschrieben:„Sohn Gottes“ und Angelika: Zu der Lucas-Stelle
sind auch die Verse davor zu lesen. Es geht dort
erst einmal und vor allem ums Geld, und zwar sehr
konkret und an jeden einzelnen Gläubigen gerich-
tet, nicht etwa um Sonderberufungen einiger Aus-
erwählter.
Ja, das wissen wir, das es in diesen Kapitel mehr um Reichtum [Punkt]

Aber in diesen Vers wird nur ein Beispiel von Reichtum erwähnt, was man unter umständen verlassen sollte. Und da hier jemand sagte, das diese stelle was mit den Zölibat zu tun hat, wollte ich nur mal meine Meinung dazu sagen.

Ich denke, der reiche Mann in diesen Kapitel hatte sehr viel Stolz und wollte selbst in das Reich Gottes kommen. ( 21 Er aber sprach: Das habe ich alles gehalten von Jugend auf.) Sehr wahrscheinlich tat er dies, denn Jesus behauptete nicht das Gegenteil.

Aber um selbst in das Reich Gottes zu kommen, muss man alle Gebote halten und dies ist für einen Menschen unmöglich. Aber für Gott ist nix unmöglich, auch wenn er Mensch ist ,schafft er es die Sünde zu besiegen.

Über das neue persönliche Gebot von Jesus war der Mann bereit sein Besitz mehr zu lieben als Christus. Vorher noch ein vorbildlicher Mensch, wie er selbst sagte ( 21 Er aber sprach: Das habe ich alles gehalten von Jugend auf.) Warum er Gott nicht um Hilfe bat, kann man spekulieren.

Und da drüber ist zu lesen, wie leicht man eigenlich die Gerechtigkeit von Gott bekommt.
13 Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!

Hier sieht man ganz deutlich, wie demütig er vor Gott stand, er hatte erkannt, das er vor Gott nicht bestehen kann. Und sein Glaube wurde ih, zur Gerechtigkeit gezählt.
(Der wer seine Sünde bekennt, zu dem ist er treu und gerecht)

Klar man muss es schon ernst meinen und nicht nur so ein Gebet dahergesprochen, um bei anderen Menschen gut anzukommen.

11 Der Pharisäer stand für sich und betete so: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. 12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme.

Der Pharisäer brachte nur seine Schokoladenseite vor Gott. Und seine Sünde erkannte er nicht. Noch schlimmer ist es, wenn er ein Ehebrecher ist und sich nur hochreden will.
Dann kommt es einem so vor, als wenn sein eigenes Kind immer erzählt ich mache so viel zuhause und ist dabei nur stinke faul und liegt den ganzen Tag im Bett.

Aber wir dürfen Gott danken, das er uns vor der Versuchung bewahrt haben und z.B. noch kein Ehebruch begangen haben, aber sollten immer ehrlich sein.

WIe gesagt für einen Menschen ist es unmöglich ins Reich Gottes zu kommen aber bei Gott ist alles möglich.

Es ist für mich auch immer wieder ein Geheimnis, wie Gott es geschafft hatte als er Fleisch wurde sündlos zu leben. Und ihm wurde es nicht leicht gemacht, er war abhängig von Gott wie ein Mensch. Der Satan wollte ihn in allen Sachen verführen, er war vor nix verschohnt geblieben. Er wurde verachtet. Sogar ein Freund (Judas) hat ihn verraten. Er muste schuldlos ans Kreuz genagelt werden. Er wusste das er stirbt, weil er Mensch war. Und er wusste auch das der Tod von Gott trennt, deswegen schwitze er Blut.
Er hatte sogar Anrecht um eine Legion von Engel zu bitten, das sie ihn aus der Macht der heiden reißen und das er doch nicht gekreuzigt wird. (Jesus sprach zu Petrus: Glaubst du etwa nicht, das mein Vater mir eine Legion von Engel schicken würde wenn ich ihn nur darum bitten würde!)
Da hat er wieder Macht aufgegeben, die ihm eigentlich zustand (das ihn jedes Gebet erfüllt wird) nur um so klein zu sein wie wir Menschen.
Und ich danke Christus, das er diesen Weg gegangen ist, das er für uns Mensch geworden ist und gehorsam bis zum Tod war.
Und dieses Geheimnis ist Gott, für den kein Ding unmöglich ist.

@Beichtkind: Ich bin katholisch
Hab aber viel mit Freikirchlern zu tun, die in einer Freien evangelischen Gemeinde bzw. Pfingstgemeinde sind.

Dennis

Verfasst: Donnerstag 6. Oktober 2005, 21:06
von spectator
Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben:Es ist für mich auch immer wieder ein Geheimnis, wie Gott es geschafft hatte als er Fleisch wurde sündlos zu leben.
wäre Er im Paradies so gefallen, wie der Mensch, dann wäre das auch für Ihn ein Problem, sündlos zu leben.
Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben:Und ihm wurde es nicht leicht gemacht, er war abhängig von Gott wie ein Mensch.
wenn Gott Fleisch wurde (wie Du oben schreibst), wie konnte er dann von Gott abhängig sein? Gott ist Gott – unabhängig und souverän.
Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben:Und er wusste auch das der Tod von Gott trennt, deswegen schwitze er Blut.
dann war er 3 Tage nicht Gott?
Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben:@Beichtkind: Ich bin katholisch
Hab aber viel mit Freikirchlern zu tun, die in einer Freien evangelischen Gemeinde bzw. Pfingstgemeinde sind.

Dennis
Du hast nicht mit ihnen zu tun, sie sind dabei Dir eine ordentliche Gehirnwäsche zu verpassen.

Verfasst: Donnerstag 6. Oktober 2005, 22:23
von Edi
Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben:Er muste schuldlos ans Kreuz genagelt werden. Er wusste das er stirbt, weil er Mensch war. Und er wusste auch das der Tod von Gott trennt, deswegen schwitze er Blut.
Der Tod trennt nicht von Gott, sondern die Sünde trennt. Wenn Jesus am Kreuz die Gottverlassenheit durchlebte, dann nicht wegen seines bevorstehenden Todes, sondern weil er die Sünde der ganzen Menschheit auf sich genommen hat.

Jesu Blutschwitzen hat einen andern Hintergrund, nämlich den eines innerlichen Kampfes.

Verfasst: Freitag 7. Oktober 2005, 15:59
von Ein_Sohn_Gottes
Edi hat geschrieben:
Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben:Er muste schuldlos ans Kreuz genagelt werden. Er wusste das er stirbt, weil er Mensch war. Und er wusste auch das der Tod von Gott trennt, deswegen schwitze er Blut.
Der Tod trennt nicht von Gott, sondern die Sünde trennt. Wenn Jesus am Kreuz die Gottverlassenheit durchlebte, dann nicht wegen seines bevorstehenden Todes, sondern weil er die Sünde der ganzen Menschheit auf sich genommen hat.

Jesu Blutschwitzen hat einen andern Hintergrund, nämlich den eines innerlichen Kampfes.
ich weiß das die sünde von gott trennt, aber in der bibel heißt es schon des sündes sold ist der tod. und diesen sold hat er auf sich genommen deswegen starb er. und ich glaube das man dann auch von gott getrennt ist.

Verfasst: Freitag 7. Oktober 2005, 16:00
von Ein_Sohn_Gottes
spectator hat geschrieben:
Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben:Es ist für mich auch immer wieder ein Geheimnis, wie Gott es geschafft hatte als er Fleisch wurde sündlos zu leben.
wäre Er im Paradies so gefallen, wie der Mensch, dann wäre das auch für Ihn ein Problem, sündlos zu leben.
Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben:Und ihm wurde es nicht leicht gemacht, er war abhängig von Gott wie ein Mensch.
wenn Gott Fleisch wurde (wie Du oben schreibst), wie konnte er dann von Gott abhängig sein? Gott ist Gott – unabhängig und souverän.
Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben:Und er wusste auch das der Tod von Gott trennt, deswegen schwitze er Blut.
dann war er 3 Tage nicht Gott?
Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben:@Beichtkind: Ich bin katholisch
Hab aber viel mit Freikirchlern zu tun, die in einer Freien evangelischen Gemeinde bzw. Pfingstgemeinde sind.

Dennis
Du hast nicht mit ihnen zu tun, sie sind dabei Dir eine ordentliche Gehirnwäsche zu verpassen.
Jesus nahm Menschengestallt an und betete zu Gott dem Vater.

Und ich glaube nicht das die mir eine Gehirnwäsche verpassen wollen.

Verfasst: Freitag 7. Oktober 2005, 16:07
von Ecce Homo
Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben: ich weiß das die sünde von Gott trennt, aber in der bibel heißt es schon des sündes sold ist der tod. und diesen sold hat er auf sich genommen deswegen starb er. und ich glaube das man dann auch von Gott getrennt ist.
Das "Lexikon der christlichen Moral" hat geschrieben:Wenn sich der Mensch dem Liebesanruf Gottes verweigert, gefährdet er seine eigene Bestimmung, seinen eigentl. Wert; gefährdet er das Leben, zu dem er berufen ist: "Der Sold der S. ist der Tod, Gottes Gnadengeschenk aber ist ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Röm 6,23). Dieses Wort ist nicht im Sinn einer äußeren Sanktion zu verstehen, sondern als Feststellung, daß sich der Mensch mit der Abkehr von Gott dem Tod, dem Nichts, der Sinnlosigkeit ausliefert. Das AT spricht von der S. als einem törichten Verhalten (Dtn 32,6; Jes 29,14), das Unheil auf die Erde herabbeschwört (Dtn 28,15-69; Jes 31,2). Das NT macht deutl., daß sich der Sünder dem Einfluß des Widersachers Gottes überläßt u. sein endgültiges Schicksal gefährdet (Mt 13,19; Lk 22,3.31; Joh 8,44; 1 Joh 3,8). "Die sündige Seele ist die schlechte Seele, schlecht in dem Maß, als sie vom höchsten Sein zum niederen herabsinkt u. dadurch selbst niedrig wird, u. je niedriger, umso näher dem Nichts" (Augustinus, Contra Secundum Man. 15; vgl. Conf. IV 12,19; PL 42,590; 32,701).
Siehe: LChM 1976, Sp. 1529-1544:

Zölibat

Verfasst: Donnerstag 8. Dezember 2005, 19:52
von Mariette
Es wurde behauptet (auf Jesus.ch), dass der Zölibat "nur" Ehelosigkeit beinhalte, aber NICHT Verzicht auf sexuelle Befriedigung.


Ist da was dran?

Mariette ist etwas ratlos.

Re: Zölibat

Verfasst: Donnerstag 8. Dezember 2005, 20:14
von FioreGraz
Mariette hat geschrieben:Es wurde behauptet (auf Jesus.ch), dass der Zölibat "nur" Ehelosigkeit beinhalte, aber NICHT Verzicht auf sexuelle Befriedigung.


Ist da was dran?

Mariette ist etwas ratlos.
Das glaube ich kaum, nachdem "Sex" nur in der EHE erlaubt ist bedeutet das Zölibat wohl automatisch den Verzicht auf "Sex". Auser der PRiester sündigt, wie alle die außerhelichen Sex haben.

LG
Fiore

Verfasst: Donnerstag 8. Dezember 2005, 20:28
von Knecht Ruprecht
Wo bei der Priester schlimmer sündigt, als ein Nichtpriester und demzufolge eine größere Schuld trägt.

Re: Zölibat

Verfasst: Donnerstag 8. Dezember 2005, 21:10
von Mariette
FioreGraz hat geschrieben:
Das glaube ich kaum, nachdem "Sex" nur in der EHE erlaubt ist bedeutet das Zölibat wohl automatisch den Verzicht auf "Sex". Auser der PRiester sündigt, wie alle die außerhelichen Sex haben.

LG
Fiore
Ja, das dachte ich mir eben auch!

Man kann natürlich sagen, zum Sex gehören nicht unbedingt zwei.. aber auch das läuft auf Sünde hinaus.

also klar.. Sexualität ausserhalb der Ehe zu leben wäre Sünde und somit bedeutet Zölibat natürlich auch Keuschheit.

Aber doch nochmal nachgefragt... kann es sein, dass der Begriff Zölibat ursprünglich "nur" ehelos meint?

Danke
Mariette

Verfasst: Donnerstag 8. Dezember 2005, 21:23
von FioreGraz
Ne.
Das ist so wie wenn du behauptest das Gefängnis "nur" einsperren ist und mit Strafe eigentlich nix zu tun hat.
Normalerweise Gefägnis = einsperren = Strafe. (Missbräuche gabs und gibts immer)

LG
Fiore

Verfasst: Donnerstag 8. Dezember 2005, 23:27
von Robert Ketelhohn
Hallo Mariette, lat. cælebs (auch: cœlebs) bedeutet zunächst
nichts weiter als eben „ehelos“, substantiviert: „Junggeselle,
Hagestolz“. Weshalb Ehelosigkeit für einen Gläubigen be-
deutet, daß er gefordert ist, enthaltsam zu leben, wurde ja
oben schon klar.

Verfasst: Freitag 9. Dezember 2005, 18:00
von Linus
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Wo bei der Priester schlimmer sündigt, als ein Nichtpriester und demzufolge eine größere Schuld trägt.
Bloss es gibt ja das "Priestertum aller Getauften"...


SCNR

Verfasst: Freitag 30. Juni 2006, 17:39
von Ecce Homo
Nicht eigentlich als Revival dieses Threads, aber ich kriege da immer den Newsletter (br-online) [= "Kirchennews"]. Da stand heute drin:
Liebe Leserin, lieber Leser,
am Samstag wird in München ein Mann zum katholischen Priester geweiht, der verheiratet ist. Unmöglich? Nein, es kommt immer wieder vor, dass die katholische Kirche ehemalige evangelische Pfarrer, die konvertiert sind, zu Priestern weiht. Und, wenn die bereits verheiratet sind, dann gibt es das, was der strenge Priesterzölibat eigentlich unmöglich macht: Priester mit Frau und Kindern, ganz offiziell mit dem Segen der katholischen Kirche. Die freilich hängt solche Fälle nicht an die große Glocke. Man will die evangelische Schwesterkirche nicht verstimmen, und vermutlich noch wichtiger: man will nicht groß darauf aufmerksam, dass es eben doch Ausnahmen von der ehernen Regel gibt. Denn gerade diese wenigen Ausnahmen zeigen doch, wie fragwürdig der Pflichtzölibat heute geworden ist.
Nur zur Info für Interessierte; das das schon einige Male vorkam, weiß man ja...

Verfasst: Samstag 1. Juli 2006, 09:48
von Robert Ketelhohn
(Warum müssen eigentlich unbedingt kirchenferne Strohköppe solche „Neuigkeitenbriefe“ verfassen?)

Verfasst: Samstag 1. Juli 2006, 10:15
von Linus
Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Warum müssen eigentlich unbedingt kirchenferne Strohköppe solche „Neuigkeitenbriefe“ verfassen?)
Nu, irgendwie müssen sie ja brötchen verdienen...

Verfasst: Samstag 1. Juli 2006, 13:06
von Mariamante
Geronimo hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Gerade stolperte ich über ein hübsches Zitat ;) :
Das vernünftigste und maßvollste Wort in der Streitfrage Ehe oder Zölibat lautet:
So oder so, du wirst es bereuen!

Sébastien Roch de Chamfort
:D
:top:

Weiß auch nicht, warum hier keiner darüber zumindest mal schmunzelt ...

Geronimo
Also so weit mir bekannt, gehen die folgenden Äußerungen auf Sören Kierkegaard zurück:

Heirate, und du wirst es bereuen. Heirate nicht, und du wirst es auch bereuen. Heirate oder heirate nicht, du wirst beides bereuen.

http://www.salmoxisbote.de/Bote08/Kierkegaard04.htm

Verfasst: Samstag 1. Juli 2006, 13:11
von Mariamante
Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Warum müssen eigentlich unbedingt kirchenferne Strohköppe solche „Neuigkeitenbriefe“ verfassen?)
Diesen Satz in dem Brief finde ich äußerst "grenzwertig":
Denn gerade diese wenigen Ausnahmen zeigen doch, wie fragwürdig der Pflichtzölibat heute geworden ist.
Fragwürdig ist hier doch nur dieser Kommentar! Leider scheint der Autor auch zu jenen zu gehöre, die keine Ahnung haben welchen geistlichen Sinn der Zölibat hat. Nicht nur Paulus hat erkannt, wie wertvoll die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen für den ist, der sein ganzes Herz in den Dienst Gottes und vieler Menschen stellt wie es der kath. Priester tun sollte.