Ökumene

Allgemein Katholisches.
Raphael

Re: Ökumene

Beitrag von Raphael »

Joseph hat geschrieben:Und was hat der Raphael entworfen oder gar erbaut was ihm erlaubt große Töne zu spucken? Es ist leicht übers Eierlegen zu dozieren wenn man sich den eigenen Oarsch net zerreisse muss....
Zunächst einmal spucke ich hier keine große Töne, sondern bleibe - wie es auch die Hl. Schrift empfiehlt - nüchtern und wachsam!

Ein Blick in die Kirchengeschichte belehrt den Gläubigen darüber, daß aus zwei "Ecken" Gefahr droht:
1. Diejenigen, die die "Mir-kann-keener"-Ideologie vertreten und mit der zwangsläufig einhergehenden Selbstüberhöhung das eben schon genannte Ganze aus dem Blick verlieren
2. Diejenigen, die fest davon überzeugt sind, daß es überhaupt keinen Gott gibt, der in steter Sorge um diese Welt auch bei den Menschen ist

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lutherbeck
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Re: Ökumene

Beitrag von lutherbeck »

"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Niels
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Re: Ökumene

Beitrag von Niels »

"Die Ökumene komme nicht voran, heißt es. Längst nicht nur theologische Streitpunkte sind aber für diesen Eindruck verantwortlich. Ökumene ist oft leider ein anderes Wort für Ahnungslosigkeit und Selbstaufgabe."

http://www.theeuropean.de/alexander-kis ... er-dummies
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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overkott
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Re: Ökumene

Beitrag von overkott »

Erste ökumenische Andacht zu Fronleichnam:

http://www.nn-peg.de/artikel.asp?art=1234923&kat=14

Katholik43
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Re: Ökumene

Beitrag von Katholik43 »

Gelobt sei Jesus Christus!
overkott hat geschrieben:Erste ökumenische Andacht zu Fronleichnam:

http://www.nn-peg.de/artikel.asp?art=1234923&kat=14
Bei uns im Rheinland gab es das schon im vergangenen Jahr. Seit der Gründung unserer Pfarreiengemeinschaft führen wir einen Sonntag vor oder nach Fronleichnam eine weitere Fronleichnamsprozession in unseren Stadtteilen durch (zusätzlich zur zentralen Fronleichnamsprozession im Stadtzentrum am Feiertag selbst). Dabei kommen wir regelmäßig bei einer der evangelischen Nachbarkirchen vorbei, genau zu der Zeit des Sonntaggottesdienstes dort.

Vergangenes Jahr hat die evangelische Gemeinde mit ihrem Gottesdienst gewartet und uns vor ihrer Kirche begrüßt. Die Pastorin hielt eine kurze Andacht mit Bibellesung. Anschließend sangen wir zusammen ein Lied und zogen dann weiter.

So etwas kann ein schönes ökumenisches Zeichen sein, auch wenn ich in diesem Fall die evangelische Bibelübersetzung als nicht besonders gelungen empfand (Bibel in angeblich "gerechter" Sprache?).
Zuletzt geändert von Katholik43 am Mittwoch 2. Juni 2010, 12:55, insgesamt 1-mal geändert.

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cantus planus
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Re: Ökumene

Beitrag von cantus planus »

Grauenhaft. :auweia:
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Hubertus
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Re: Ökumene

Beitrag von Hubertus »

Wie darf man sich denn eine solche "ökumenische Andacht" vor der evangelischen Kirche vorstellen?
Was geschah mit dem Allerheiligsten? War da ein Altar aufgebaut?

Ich kann mir das praktisch irgendwie nicht so recht vorstellen ...

Viele Grüße,
Hubertus
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Gamaliel
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Re: Ökumene

Beitrag von Gamaliel »

Aus einem im übrigen nicht gerade herausragenden Interview mit Msgr. Koch:

Papst-Vertrauter: Besinnen, wozu es Kirche gibt

Daraus:
Wie schwierig stellt sich für Sie der Dialog mit den Reformierten und Lutheranern dar?

Koch: Eine Besinnung darauf, was Kirche ist, ist unabdingbar. Wir haben heute kein gemeinsames Ziel der Ökumene mehr. Jede Kirche hat ihre konfessionelle Vorstellung von der Einheit ihrer Kirche und überträgt das auf die Ökumene. Da wiederholt sich die Differenz in der Lehre von der Kirche auf der Ebene der Ökumene. [...] Die Ökumene hat sich völlig auf die Frage der Abendmahlsgemeinschaft festgebissen. Weil das nicht möglich ist, resigniert man und sieht nicht, was möglich wäre.

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cantus planus
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Re: Ökumene

Beitrag von cantus planus »

Die evangelische Kirche in Deutschland – genauer: die Gesamtheit der EKD-Mitgliedskirchen – hat in der Zeit von 1950 bis 2009 insgesamt 18 Millionen Mitglieder verloren. Die Zahl der Mitglieder ging von 42,2 Millionen auf 24,2 Millionen zurück. Das ist ein Rückgang um 42,7 Prozent. Die Zahl der Katholiken nahm dagegen im selben Zeitraum von 23,2 Millionen auf 24,9 Millionen zu – also um 7,3 Prozent. Dies steht in krassem Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung, die nur die Krise der Katholischen Kirche im Auge hat und dementsprechend dazu führt, ihr die evangelische Kirche als Vorbild der Modernisierung hinzustellen. Wie wäre es, wenn wir umgekehrt einmal der evangelischen Kirche zur Überwindung ihrer Krise empfehlen würden, etwa den Zölibat einzuführen oder in der Abtreibungsfrage konsequent Stellung zu beziehen?
http://www.kath-info.de (Kommentar vom 30. August 2010)
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Stephen Dedalus
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Re: Ökumene

Beitrag von Stephen Dedalus »

cantus planus hat geschrieben:
Die evangelische Kirche in Deutschland – genauer: die Gesamtheit der EKD-Mitgliedskirchen – hat in der Zeit von 1950 bis 2009 insgesamt 18 Millionen Mitglieder verloren. Die Zahl der Mitglieder ging von 42,2 Millionen auf 24,2 Millionen zurück. Das ist ein Rückgang um 42,7 Prozent. Die Zahl der Katholiken nahm dagegen im selben Zeitraum von 23,2 Millionen auf 24,9 Millionen zu – also um 7,3 Prozent.
http://www.kath-info.de (Kommentar vom 30. August 2010)
Betrachtet man einen Zeitraum von 800 Jahren, ist der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung in Deutschland von nahe 100% auf weniger als 30% gesunken. Im gleichen Zeitraum haben sich die Protestanten von unter 1% auf fast 30% gesteigert. Wenn das so weitergeht, ist Deutschland in 500 Jahren komplett evangelisch.

Können die bei kath-info einfach nicht rechnen?
If only closed minds came with closed mouths.

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Gamaliel
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Re: Ökumene

Beitrag von Gamaliel »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Betrachtet man einen Zeitraum von 800 Jahren, ist der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung in Deutschland von nahe 100% auf weniger als 30% gesunken. Im gleichen Zeitraum haben sich die Protestanten von unter 1% auf fast 30% gesteigert. Wenn das so weitergeht, ist Deutschland in 500 Jahren komplett evangelisch.

Können die bei kath-info einfach nicht rechnen?
Sei doch so gut und schreibe uns bei Deiner Rechnung auch noch die absoluten Zahlen dazu. ;)

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Linus
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Re: Ökumene

Beitrag von Linus »

Diverse PR Merldungen zur orthodox-katholischen Ökumene

Schönborn: Katholisch-orthdoxer Dialog muss "Dialog der Liebe" sein
utl: Gottesdienste zum Abschluss der Dialogtagung im Stephansdom und in
griechisch-orthodoxer Kathedrale =
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_ ... liebe-sein


Katholisch-orthodoxer Dialog: Bischof Koch zieht positive Bilanz
utl: Vatikanischer "Ökumene-Minister" im "Presse"-Interview über die
katholisch-orthodoxe Dialogtagung, die heute in Wien endet =
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_ ... ive-bilanz

Wien: Zwei Gottesdienste zum Abschluss des katholisch-orthodoxen Dialogs
Utl.: Pontifikalamt am Samstag im Stephansdom, Festgottesdienst am Sonntag in der orthodoxen Kathedrale
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_ ... en-dialogs


Katholisch-Orthodoxer Dialog: Kirchen signalisieren Lernbereitschaft
utl: Kardinal Schönborn, Metropolit Ioannis und Bischof Koch zogen
positive Zwischenbilanz zur laufenden Dialogtagung in Wien =
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_ ... reitschaft

Annäherung zwischen Katholiken und Orthodoxen schreitet voran
Utl.: Gemeinsame Pressekonferenz von Kardinal Schönborn, Metropolit Zizioulas und Erzbischof Koch in Wien = http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_ ... itet-voran
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Sempre
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Re: Ökumene

Beitrag von Sempre »

cantus planus hat geschrieben:
Die evangelische Kirche in Deutschland – genauer: die Gesamtheit der EKD-Mitgliedskirchen – hat in der Zeit von 1950 bis 2009 insgesamt 18 Millionen Mitglieder verloren. Die Zahl der Mitglieder ging von 42,2 Millionen auf 24,2 Millionen zurück. Das ist ein Rückgang um 42,7 Prozent. Die Zahl der Katholiken nahm dagegen im selben Zeitraum von 23,2 Millionen auf 24,9 Millionen zu – also um 7,3 Prozent. Dies steht in krassem Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung, die nur die Krise der Katholischen Kirche im Auge hat und dementsprechend dazu führt, ihr die evangelische Kirche als Vorbild der Modernisierung hinzustellen. Wie wäre es, wenn wir umgekehrt einmal der evangelischen Kirche zur Überwindung ihrer Krise empfehlen würden, etwa den Zölibat einzuführen oder in der Abtreibungsfrage konsequent Stellung zu beziehen?
http://www.kath-info.de (Kommentar vom 30. August 2010)
Wo hat Hw. Recktenwald denn diese Hausnummern her?

1950 waren 50,6% der 68,4 Mio. Deutschen evangelisch und 45,8% katholisch.
2005 waren 30,8% der 82,4 Mio. Deutschen evangelisch und 31,0% katholisch.

Beide haben satt verloren, die evangelischen mehr.

Das sind laut fowid.de Zahlen des statistischen Bundesamtes.

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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overkott
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Re: Ökumene

Beitrag von overkott »

Ich denke, dass die Ökumene sich nicht in Äußerlichkeiten verlieren darf. Jesus selbst war Äußerlichkeiten gegenüber eher skeptisch. Vielmehr geht es um das aufrichtige Bemühen aller Gläubigen, die beiden Gebote nicht nur sonntags zu befolgen.

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Gamaliel
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Re: Ökumene

Beitrag von Gamaliel »

Jubiläums-Reformationstag 2017 soll ökumenisch begangen werden

Daraus:
Evangelische und katholische Christen wollen Ende Oktober 2017 das Jubiläum "500 Jahre Reformation" gemeinsam begehen: Darauf haben sich der Lutherische Weltbund (LWB) und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen bei einer Konferenz verständigt, die am Donnerstagabend in Regensburg zu Ende ging.
[...]
Der katholische Kommissionspräsident Bischof Gerhard Ludwig Müller sagte, es gelte solche runden Daten zu nutzen, um auf dem Weg der Annäherung weiter voranzukommen. Im Zeitalter der Ökumene könne man aus einem großen Fundus an Gemeinsamkeiten schöpfen. Es gehe nicht mehr darum festzustellen, wer Verlierer und wer Gewinner der Reformation sei. Beide Seiten hätten etwas verloren, nämlich die Einheit.
:patsch:
:kotz:

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lutherbeck
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Re: Ökumene

Beitrag von lutherbeck »

Gamaliel hat geschrieben:Jubiläums-Reformationstag 2017 soll ökumenisch begangen werden

Daraus:
Evangelische und katholische Christen wollen Ende Oktober 2017 das Jubiläum "500 Jahre Reformation" gemeinsam begehen: Darauf haben sich der Lutherische Weltbund (LWB) und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen bei einer Konferenz verständigt, die am Donnerstagabend in Regensburg zu Ende ging.
[...]
Der katholische Kommissionspräsident Bischof Gerhard Ludwig Müller sagte, es gelte solche runden Daten zu nutzen, um auf dem Weg der Annäherung weiter voranzukommen. Im Zeitalter der Ökumene könne man aus einem großen Fundus an Gemeinsamkeiten schöpfen. Es gehe nicht mehr darum festzustellen, wer Verlierer und wer Gewinner der Reformation sei. Beide Seiten hätten etwas verloren, nämlich die Einheit.
:patsch:
:kotz:
Na, das ist doch schon mal was...

:daumen-rauf:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

obsculta
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Re: Ökumene

Beitrag von obsculta »

lutherbeck hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Jubiläums-Reformationstag 2017 soll ökumenisch begangen werden

Daraus:
Evangelische und katholische Christen wollen Ende Oktober 2017 das Jubiläum "500 Jahre Reformation" gemeinsam begehen: Darauf haben sich der Lutherische Weltbund (LWB) und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen bei einer Konferenz verständigt, die am Donnerstagabend in Regensburg zu Ende ging.
[...]
Der katholische Kommissionspräsident Bischof Gerhard Ludwig Müller sagte, es gelte solche runden Daten zu nutzen, um auf dem Weg der Annäherung weiter voranzukommen. Im Zeitalter der Ökumene könne man aus einem großen Fundus an Gemeinsamkeiten schöpfen. Es gehe nicht mehr darum festzustellen, wer Verlierer und wer Gewinner der Reformation sei. Beide Seiten hätten etwas verloren, nämlich die Einheit.
:patsch:
:kotz:
Na, das ist doch schon mal was...

:daumen-rauf:

Das ist gar nix! :daumen-runter:

Außer Spiegelfechterei.

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lifestylekatholik
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Re: Ökumene

Beitrag von lifestylekatholik »

Gamaliel hat geschrieben:Jubiläums-Reformationstag 2017 soll ökumenisch begangen werden

Daraus:
Evangelische und katholische Christen wollen Ende Oktober 2017 das Jubiläum "500 Jahre Reformation" gemeinsam begehen: Darauf haben sich der Lutherische Weltbund (LWB) und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen bei einer Konferenz verständigt, die am Donnerstagabend in Regensburg zu Ende ging.
[...]
Der katholische Kommissionspräsident Bischof Gerhard Ludwig Müller sagte, es gelte solche runden Daten zu nutzen, um auf dem Weg der Annäherung weiter voranzukommen. Im Zeitalter der Ökumene könne man aus einem großen Fundus an Gemeinsamkeiten schöpfen. Es gehe nicht mehr darum festzustellen, wer Verlierer und wer Gewinner der Reformation sei. Beide Seiten hätten etwas verloren, nämlich die Einheit.
:patsch:
:kotz:
Ich trete aus. Diese Kirche hat keinen Sinn mehr.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

obsculta
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Re: Ökumene

Beitrag von obsculta »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Jubiläums-Reformationstag 2017 soll ökumenisch begangen werden

Daraus:
Evangelische und katholische Christen wollen Ende Oktober 2017 das Jubiläum "500 Jahre Reformation" gemeinsam begehen: Darauf haben sich der Lutherische Weltbund (LWB) und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen bei einer Konferenz verständigt, die am Donnerstagabend in Regensburg zu Ende ging.
[...]
Der katholische Kommissionspräsident Bischof Gerhard Ludwig Müller sagte, es gelte solche runden Daten zu nutzen, um auf dem Weg der Annäherung weiter voranzukommen. Im Zeitalter der Ökumene könne man aus einem großen Fundus an Gemeinsamkeiten schöpfen. Es gehe nicht mehr darum festzustellen, wer Verlierer und wer Gewinner der Reformation sei. Beide Seiten hätten etwas verloren, nämlich die Einheit.
:patsch:
:kotz:
Ich trete aus. Diese Kirche hat keinen Sinn mehr.
Kotz Dich aus und bleib drin.

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Christiane
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Re: Ökumene

Beitrag von Christiane »

Gamaliel hat geschrieben:Jubiläums-Reformationstag 2017 soll ökumenisch begangen werden

Daraus:
Evangelische und katholische Christen wollen Ende Oktober 2017 das Jubiläum "500 Jahre Reformation" gemeinsam begehen: Darauf haben sich der Lutherische Weltbund (LWB) und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen bei einer Konferenz verständigt, die am Donnerstagabend in Regensburg zu Ende ging.
[...]
Der katholische Kommissionspräsident Bischof Gerhard Ludwig Müller sagte, es gelte solche runden Daten zu nutzen, um auf dem Weg der Annäherung weiter voranzukommen. Im Zeitalter der Ökumene könne man aus einem großen Fundus an Gemeinsamkeiten schöpfen. Es gehe nicht mehr darum festzustellen, wer Verlierer und wer Gewinner der Reformation sei. Beide Seiten hätten etwas verloren, nämlich die Einheit.
:patsch:
:kotz:
Kaum bin ich mal ein paar Tage weg, machen die so einen Blödsinn. :motz:

In wie weit repräsentiert dieser "Päpstliche Rat, usw." eigentlich die Meinung/Linie des Papstes??

Christiane
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila

"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)

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Nassos
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Re: Ökumene

Beitrag von Nassos »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Jubiläums-Reformationstag 2017 soll ökumenisch begangen werden

Daraus:
Evangelische und katholische Christen wollen Ende Oktober 2017 das Jubiläum "500 Jahre Reformation" gemeinsam begehen: Darauf haben sich der Lutherische Weltbund (LWB) und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen bei einer Konferenz verständigt, die am Donnerstagabend in Regensburg zu Ende ging.
[...]
Der katholische Kommissionspräsident Bischof Gerhard Ludwig Müller sagte, es gelte solche runden Daten zu nutzen, um auf dem Weg der Annäherung weiter voranzukommen. Im Zeitalter der Ökumene könne man aus einem großen Fundus an Gemeinsamkeiten schöpfen. Es gehe nicht mehr darum festzustellen, wer Verlierer und wer Gewinner der Reformation sei. Beide Seiten hätten etwas verloren, nämlich die Einheit.
:patsch:
:kotz:
Ich trete aus. Diese Kirche hat keinen Sinn mehr.
Selbst als Orthodoxer vernehme ich das mit Bedauern, auch wenn etwas ganz anderes gemeint ist.
Wenn du das nochmal behauptest, dann fahre ich den ganzen Weg zu Dir hin und trete Dir in Deinen katholischen Hintern.
Das wäre dann mein Beitrag zur Ökumene.

:blinker:
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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martin v. tours
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Re: Ökumene

Beitrag von martin v. tours »

@lifestylekatholik
Ich kann nur vermuten, wie Du das meinst?
Die Kirche hat sehr wohl Sinn!!
Nicht aber die vielen Glaubens-zombies die Sie schon zu grossen Teilen gekapert haben.
Ich selbst bin immer hin und hergerissen und oft kurz vor dem Austritt und zwar WEIL ich die Kirche liebe!
Den Kirchenzerstörern finanziell den " Saft abzudrehen" erscheint mir oft als legitime Notwehr.

Also Nassos bitte um dein Verständniss für lifestylekatholik. Aber wenn du jemanden suchst,dem es nicht schaden könnte,ihm in den Hintern zu treten,schau mal
z.b. in den Strang lithurgischer Missbrauch,da findest Du reichlich würdige Kandidaten
:pfeif:
martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Linus
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Re: Ökumene

Beitrag von Linus »

Vielleicht ist "Ecclesia subsistit in Ecclesia catholica" zu ersetzen durch "Ecclesia sancta, catholica et apostolica est Ecclesia orthodoxa"? :achselzuck: :achselzuck: :hae?: :hmm:
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Clemens
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Re: Ökumene

Beitrag von Clemens »

Ich habe den ganzen verlinkten Text der Erklärung gelesen und muss sagen: ich freu mich darüber.

Ich deute das auch nicht als Kotau der Katholiken vor Luther, sondern als ein gemeinsames Besinnen darauf, dass die Reformation Licht- und Schattenseiten hatte.
Für die meisten Evangelischen ist das ein Fortschritt, wenn sie erkennen, dass der Verlust der Einheit ein Unglück ist, das nicht nur "die Anderen" verschuldet haben.
Wenn 2017 (gefeiert wird sowieso - fragt sich nur, wie!) dazu genützt wird, die katholische Sicht auf 1517 mehr ins Bewusstsein der Protestanten dringen zu lassen, dann ist schon etwas gewonnen.

Umgekehrt steht es m.E. auch Katholiken gut an, die Schwarz-Weiß-Malerei (gute RKK gegen böse Prottis) abzulegen und das Geschehene nüchtern zu betrachten. Wir brauchen die Wahrheit nicht zu fürchten. Sie wird uns frei machen.

Ich gehe davon aus, dass die verlinkte Erklärung auch aus Sicht des "Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen" angemessen und mit dem Willen des Papstes konform ist.
Von allen Gottesgaben ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt. Jeder ist zufrieden mit dem, was er hat und freut sich sogar, dass er mehr hat, als die anderen.

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Re: Ökumene

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Clemens hat geschrieben:Wenn 2017 (gefeiert wird sowieso - fragt sich nur, wie!) dazu genützt wird, die katholische Sicht auf 1517 mehr ins Bewusstsein der Protestanten dringen zu lassen, dann ist schon etwas gewonnen.
Als „katholische“ Sicht wird nur die Lehmann-Zollitsch-Sicht „rüberkommen“, was heißt: Es wird weiter zerstört und egalisiert und gar nichts aufgebaut.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Nassos
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Re: Ökumene

Beitrag von Nassos »

martin v. tours hat geschrieben:@lifestylekatholik
Ich kann nur vermuten, wie Du das meinst?
Die Kirche hat sehr wohl Sinn!!
Nicht aber die vielen Glaubens-zombies die Sie schon zu grossen Teilen gekapert haben.
Ich selbst bin immer hin und hergerissen und oft kurz vor dem Austritt und zwar WEIL ich die Kirche liebe!
Den Kirchenzerstörern finanziell den " Saft abzudrehen" erscheint mir oft als legitime Notwehr.

Also Nassos bitte um dein Verständniss für lifestylekatholik. Aber wenn du jemanden suchst,dem es nicht schaden könnte,ihm in den Hintern zu treten,schau mal
z.b. in den Strang lithurgischer Missbrauch,da findest Du reichlich würdige Kandidaten
:pfeif:
martin v. tours
Lieber Martin,

der Mann hat mein vollstes Verständnis, meine vollste Sympathie, denn ich leide durchaus mit. Wenn ich mit Ungläubigen rede, dann wird der Katholizismus, ja sogar die Piusbrüder, verteidigt.
Ich wollte lifie einfach in einem schwachen Moment helfen. So und nicht anders waren die Arschtritte gemeint, und nicht um Schmerzen zuzufügen oder gar zu bestrafen.

Die Gestalten im liturgischen Mißbrauch will ich gar nicht in den Hintern treten. Seinen Peinigern soll man doch vergeben :breitgrins:

Nassos
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ad_hoc
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Re: Ökumene

Beitrag von ad_hoc »

Clemens hat geschrieben:Ich habe den ganzen verlinkten Text der Erklärung gelesen und muss sagen: ich freu mich darüber.

Ich deute das auch nicht als Kotau der Katholiken vor Luther, sondern als ein gemeinsames Besinnen darauf, dass die Reformation Licht- und Schattenseiten hatte.
Für die meisten Evangelischen ist das ein Fortschritt, wenn sie erkennen, dass der Verlust der Einheit ein Unglück ist, das nicht nur "die Anderen" verschuldet haben.
Wenn 2017 (gefeiert wird sowieso - fragt sich nur, wie!) dazu genützt wird, die katholische Sicht auf 1517 mehr ins Bewusstsein der Protestanten dringen zu lassen, dann ist schon etwas gewonnen.

Umgekehrt steht es m.E. auch Katholiken gut an, die Schwarz-Weiß-Malerei (gute RKK gegen böse Prottis) abzulegen und das Geschehene nüchtern zu betrachten. Wir brauchen die Wahrheit nicht zu fürchten. Sie wird uns frei machen.

Ich gehe davon aus, dass die verlinkte Erklärung auch aus Sicht des "Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen" angemessen und mit dem Willen des Papstes konform ist.
Hallo Clemens
Wie muss ich denn Deine Aussage verstehen, vor dem Hintergrund, dass die sogenannte Reformation nichts anderes darstellt als das Schisma der Trennung von der Einen Heiligen Katholischen Kirche?
Wo hatte die Reformation neben ihren Schattenseiten, die eigentlich schon mehr Totalverdunkelungen waren, denn noch ihre Lichtseiten? Ich sehe keine einzige davon. Dass eine Reform innerhalb der katholischen Kirche notwendig war, wusste man schon geraume Zeit vor dem Auftauchen Martin Luthers und seiner Reformation, auch wenn diese innerkirchliche Reform der katholischen Kirche erst Jahrzehnte später in Angriff genommen worden ist. Hierfür war die Reformation Luthers nicht notwendig; sie war offensichtlich auch nicht der Antrieb hierfür, sonst hätte man schon früher damit begonnen.
Und die Vorstellung, dass 2017 die katholische Sicht auf 1517 das Bewußtsein der Protestanten in irgendeiner Weise beeindrucken wird, bezweifle ich.
Die Protestanten werden 2017 nur noch zum xten Male feststellen können, wie sehr sich die katholische Kirche im Verlauf der letzten Jahrzehnte an protestantische Sichtweisen und Gepflogenheiten angenähert hat. Wenn man sich mal den Verlauf eines protestantischen Gottesdienstes anschaut und vergleicht diese mit der mittlerweile allgemein gängigen und modischen Interpretationspraxis katholischer Pfarrer, dann weiss man, was los ist, wenn man als" reformierter" Katholik kaum noch Unterschiede erkennen kann.

Welche Schwarz-Weiß-Malerei könnte denn da noch stattfinden? Die Protestanten haben sich in den letzten Jahren nicht wirklich verändert und schon gar nicht hin in Richtung katholischer Glaubensauffassung und Verständnis der Hl. Messe. Verändert haben sich allein der Großteil der katholischen Laien und Kleriker, hin zu protestantischen Auffassungen nämlich.

Also, welche Wahrheit ist es denn nun, die wir nicht fürchten müssen und die uns frei macht?

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Clemens
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Re: Ökumene

Beitrag von Clemens »

ad_hoc hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Ich habe den ganzen verlinkten Text der Erklärung gelesen und muss sagen: ich freu mich darüber.

Ich deute das auch nicht als Kotau der Katholiken vor Luther, sondern als ein gemeinsames Besinnen darauf, dass die Reformation Licht- und Schattenseiten hatte.
Für die meisten Evangelischen ist das ein Fortschritt, wenn sie erkennen, dass der Verlust der Einheit ein Unglück ist, das nicht nur "die Anderen" verschuldet haben.
Wenn 2017 (gefeiert wird sowieso - fragt sich nur, wie!) dazu genützt wird, die katholische Sicht auf 1517 mehr ins Bewusstsein der Protestanten dringen zu lassen, dann ist schon etwas gewonnen.

Umgekehrt steht es m.E. auch Katholiken gut an, die Schwarz-Weiß-Malerei (gute RKK gegen böse Prottis) abzulegen und das Geschehene nüchtern zu betrachten. Wir brauchen die Wahrheit nicht zu fürchten. Sie wird uns frei machen.

Ich gehe davon aus, dass die verlinkte Erklärung auch aus Sicht des "Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen" angemessen und mit dem Willen des Papstes konform ist.
Hallo Clemens
Wie muss ich denn Deine Aussage verstehen, vor dem Hintergrund, dass die sogenannte Reformation nichts anderes darstellt als das Schisma der Trennung von der Einen Heiligen Katholischen Kirche?
Ich sehe nicht, dass sie NICHTS anderes darstellt...
Die Reform der Kirche war nötig. Ob sie genauso ohne die Reformation stattgefunden hätte, ist müßig zu diskutieren. Ich halte es aber eher für unwahrscheinlich.
Die "Lichtseiten" sehe ich darin, dass das Kirchenvolk wieder stärker zur Bibel hingeführt wurde, deutlicher lernte, dass man aus Gnade gerettet wird und nicht aufgrund der frommen Werke und in einer gewissen sittlichen Hebung des Volkes, die teilweise in evangelischen Gebieten zu beobachten und klar theologisch motiviert war. Inzwischen ist dies ja auch in der RKK wieder weithin rezipiert.
ad_hoc hat geschrieben: Wo hatte die Reformation neben ihren Schattenseiten, die eigentlich schon mehr Totalverdunkelungen waren, denn noch ihre Lichtseiten? Ich sehe keine einzige davon. Dass eine Reform innerhalb der katholischen Kirche notwendig war, wusste man schon geraume Zeit vor dem Auftauchen Martin Luthers und seiner Reformation, auch wenn diese innerkirchliche Reform der katholischen Kirche erst Jahrzehnte später in Angriff genommen worden ist. Hierfür war die Reformation Luthers nicht notwendig; sie war offensichtlich auch nicht der Antrieb hierfür, sonst hätte man schon früher damit begonnen.
Mir scheint eher, dass es einfach eine Weile gebraucht hat, bis die reformfreudigen Kräfte im Katholizismus sich soweit gegen das verlotterte Regime der Renaissancepäpste durchsetzen konnten. Die Dringlichkeit ihres Anliegens wurde sicher durch die Reformation unterstützt.
ad_hoc hat geschrieben: Und die Vorstellung, dass 2017 die katholische Sicht auf 1517 das Bewußtsein der Protestanten in irgendeiner Weise beeindrucken wird, bezweifle ich.
Die Protestanten werden 2017 nur noch zum xten Male feststellen können, wie sehr sich die katholische Kirche im Verlauf der letzten Jahrzehnte an protestantische Sichtweisen und Gepflogenheiten angenähert hat.
Nicht nur (aber auch) zu ihrem Schaden!
ad_hoc hat geschrieben:Wenn man sich mal den Verlauf eines protestantischen Gottesdienstes anschaut und vergleicht diese mit der mittlerweile allgemein gängigen und modischen Interpretationspraxis katholischer Pfarrer, dann weiss man, was los ist, wenn man als" reformierter" Katholik kaum noch Unterschiede erkennen kann.

Welche Schwarz-Weiß-Malerei könnte denn da noch stattfinden? Die Protestanten haben sich in den letzten Jahren nicht wirklich verändert und schon gar nicht hin in Richtung katholischer Glaubensauffassung und Verständnis der Hl. Messe. Verändert haben sich allein der Großteil der katholischen Laien und Kleriker, hin zu protestantischen Auffassungen nämlich.
Doch - wenn man die gegenwärtige Stimmung mit dem massiven Antikatholizismus der vergangenen Jahrzehnte vergleicht, dann hat sich schon viel gebessert. Der Papst gilt heute nur noch wenigen als Antichrist und manche katholischen Bräuche, die vor Jahrzehnten noch auf erbitterte Ablehnung gestoßen wären, werden inzwischen immer mehr akzeptiert (z.B. Bekreuzigen, Weihrauch, Heiligenverehrung, Exerzitien, ... - leider fehlt uns noch das theologische Gesamtkonzept.)
ad_hoc hat geschrieben:
Also, welche Wahrheit ist es denn nun, die wir nicht fürchten müssen und die uns frei macht?
Dass die Schuld an der Reformation nicht nur bei einer der beiden Seiten liegt.
Dass die wechselseitigen Brutaliäten und Misshandlungen nicht nur von den "Unteren" ausgeführt, sondern manchmal auch von den "Oberen" gewünscht waren. Da ist noch manches "Healing of memories" nötig, auch wenn die allgemeine Geschichtsvergessenheit diese Aufgabe bald erübrigen dürfte.[/quote]

Schönen Abend,
Clemens
Von allen Gottesgaben ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt. Jeder ist zufrieden mit dem, was er hat und freut sich sogar, dass er mehr hat, als die anderen.

Amandus2
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Re: Ökumene

Beitrag von Amandus2 »

"dass man aus Gnade gerettet wird und nicht aufgrund der frommen Werke"




Alle bedeutenden Religionen, der Katholizismus, die Orthodoxie, der Islam, das Judentum, der Buddhismus und der Hinduismus, und auch die Reformierte Kirche, die Methodisten und andere, lehren mehr oder weniger, dass der Mensch nach seinen (Guten) Werke beurteilt wird.

Paulus hatte betont, dass nicht die Gesetzesvorschriften des Judentums (Beschneidung, Sabbatheiligung usw) retten, aber (nur) Luther lehrte, dass auch die wirklich Guten Werke nicht retten. Ein Irrtum, der nur aufgrund der speziellen Biographie Luthers zu verstehen ist. Mich nervt kaum etwas so sehr wie lutherische Predigten, wo dies auch heute noch dauer-betont wird.

Mit dieser (Irr-)Lehre steht und fällt angeblich die lutherische Kirche....

Gott-sei-Dank ist die Gemeinsame Erklärung, die von der RKK 1999 mit unterzeichnet wurde, nur ein ökumenisches Deckmäntelchen für die deutschsprachigen Länder und mehr oder weniger in der Schublade versunken. Sie ist auf beiden Seiten heftig umstritten und das Papier nicht wert, auf das sie geschrieben ist.

Es ist zwar das Verdienst Luthers, dass er die mittelalterliche Werkerei (die von den Guten Werken der Nächstenliebe zu unterscheiden ist), abgeschafft hat, aber er hat das Kind mit dem Badewasser ausgegossen.

Auch entspricht es nicht der menschlichen Natur, wenn der Mensch angeblich NICHTS zu seinem Heil beitragen kann und nur ständig Danke, danke, danke sagen muss. Richtig ist es, dass der Glaube NUR in Verbindung mit Guten Werken rettet, so wie es die RKK immer schon lehrt!

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anneke6
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Re: Ökumene

Beitrag von anneke6 »

Ich stimme zu, Amandus. Die streng lutherische Position konnte ich noch nie verstehen.
???

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Nassos
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Re: Ökumene

Beitrag von Nassos »

Amandus2 hat geschrieben:lle bedeutenden Religionen, der Katholizismus, die Orthodoxie,
:hae?:
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

HeGe
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Re: Ökumene

Beitrag von HeGe »

Amandus2 hat geschrieben:Gott-sei-Dank ist die Gemeinsame Erklärung, die von der RKK 1999 mit unterzeichnet wurde, nur ein ökumenisches Deckmäntelchen für die deutschsprachigen Länder und mehr oder weniger in der Schublade versunken. Sie ist auf beiden Seiten heftig umstritten und das Papier nicht wert, auf das sie geschrieben ist.
:ja: :daumen-rauf:
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