Aufstehen am neuen Tag

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overkott
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Aufstehen am neuen Tag

Beitrag von overkott »

Der heilige Hieronymus hat in seiner Bibelübersetzung schon sehr fein zwischen neu, jung und letzt unterschieden. Daher hat er die Novizen auch nicht als die Letzten verstanden. Das wäre psychologisch auch unklug. Natürlich geht es ihm um das Aufstehen am neuen Tag, nicht am nächsten Abend. Auch wenn der Heilige nach der partikularen Auferstehung die generelle Auferstehung auf den neusten Tag datiert und damit traditionell den achten Tag im Blick hat, denkt er nicht an eine Auferstehung am letzten Tag im Sinne eines rien ne va plus.

Hieronymus geht es also um die Erneuerung des Lebens und um die Verjüngung der Kirche. Er will die Gefallenen ermutigen, mit Christus immer wieder aufzustehen. Dieser Gedanke ist für ihn leitend in der Bibelübersetzung.

Das mag nicht der letzte Schrei moderner Bibelübersetzer sein, aber es macht heute noch Sinn.

Bibelleser
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Re: Aufstehen am neuen Tag

Beitrag von Bibelleser »

overkott hat geschrieben:
Hieronymus geht es also um die Erneuerung des Lebens und um die Verjüngung der Kirche. Er will die Gefallenen ermutigen, mit Christus immer wieder aufzustehen. Dieser Gedanke ist für ihn leitend in der Bibelübersetzung.
Wo hat der liebe Hieronymus das so geschrieben?

Seine Kenntnisse des Hebräischen waren zudem "bescheiden". Von ihm ein irgendwie geartetes Eindenken in jüdische Zeitvorstellungen und Werte des Tenach zu erwarten, ist eine anachronistische Vorstellung.

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overkott
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Re: Aufstehen am neuen Tag

Beitrag von overkott »

Bibelleser hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Hieronymus geht es also um die Erneuerung des Lebens und um die Verjüngung der Kirche. Er will die Gefallenen ermutigen, mit Christus immer wieder aufzustehen. Dieser Gedanke ist für ihn leitend in der Bibelübersetzung.
Wo hat der liebe Hieronymus das so geschrieben?

Seine Kenntnisse des Hebräischen waren zudem "bescheiden". Von ihm ein irgendwie geartetes Eindenken in jüdische Zeitvorstellungen und Werte des Tenach zu erwarten, ist eine anachronistische Vorstellung.
Hier zum Beispiel:

Neh 8,18 Legit autem in libro legis Dei per dies singulos, a die primo usque ad diem novissimum. Et fecerunt solemnitatem septem diebus, et in die octavo collectam juxta ritum.

Dort sieht man übrigens auch, dass sich weder der heilige Augustinus, noch der heilige Bonaventura den achten Tag selbst ausgedacht haben.

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overkott
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Re: Aufstehen am neuen Tag

Beitrag von overkott »

Man sieht also, wie treu die Tradition das Alte Testament mit Christus weitergedacht hat, der nicht gekommen ist, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.

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overkott
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Re: Aufstehen am neuen Tag

Beitrag von overkott »

Welche Leitideen Mitarbeiter an der Einheitsübersetzung getrieben haben, sieht man übrigens auch bei Hebr 11,3. Wo der heilige Hieronymus analog dem Glaubensbekenntnis Schöpfung vom Unsichtbaren zum Sichtbaren versteht, sprechen die Einheitsübersetzer von der Schöpfung aus dem Nichts: fide intellegimus aptata esse saecula verbo Dei ut ex invisibilibus visibilia fierent

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overkott
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Re: Aufstehen am neuen Tag

Beitrag von overkott »

Wie steht es eigentlich mit der Himmelfahrt der Gerechten nach dem Jüngsten Gericht?

ad_hoc
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Re: Aufstehen am neuen Tag

Beitrag von ad_hoc »

.....es wird ihnen gut gehen, denke ich.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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