Beichte und Bußaufgaben

Allgemein Katholisches.
Natbar
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Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Natbar »

Bitte verzeiht wenn ich vor Jahren schon mal gefragt habe: Aber wie lange sind denn eigentlich Bußaufgaben gültig, gibt es dazu etwas kirchliches
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cantus planus
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von cantus planus »

Im Normalfall gibt der Beichtvater doch ein Maß vor. Wenn nicht: nachfragen. Amtlich geregelt ist das m. W. nicht.
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Natbar
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Natbar »

Ich kenne das eher aus der geistigen Begleitung das ein Zeitrahmen vorgelegt bzw. ausgemacht wird - aber bei der Beichte hat man doch schon Segen, wenn man nicht gerade mit einem Vater Unser davon kommt.

Aber wie lange bestimmte Aufgaben gültig sind, habe ich bisher noch nie gehört
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holzi
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von holzi »

Was für Aufgaben wären das denn? Sowas wie eine Wallfahrt? Ich kann mir da nichts rechtes darunter vorstellen.

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cantus planus
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von cantus planus »

Genau. Vielleicht sollten wir das an einem Beispiel festmachen. :ja:
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Natbar
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Natbar »

ich hoffe mein Beitrag erscheint jetzt nicht zweimal ich meinte#

Suchen Sie sich aus dem Gotteslob ein Gebet raus, aus dem Gebet ein Satz und sagen Sie den mehrmals am Tag vor sich hin

Wie lange gilt das
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cantus planus
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von cantus planus »

Nun, in diesem Fall würde ich den Beichtvater fragen, was genau dieser Satz bewirken soll. Wenn es sich beispielsweise um ein kleines Stoßgebet handelt, dass im Moment einer wiederkehrenden Anfechtung gesprochen werden soll, würde ich sagen, solange, bis die erwünschte Wirkung eintritt. Oder jedesmal, wenn es notwendig ist.

Wenn es hingegen eine Pflichtübung ist, deren Sinn du nicht erkennen kannst, besprich das mit deinem Beichtvater oder geistlichem Begleiter.
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Natbar
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Natbar »

Ich war einfach mal wo anders beichten, und habe mir diese Frage allgemein gestellt. Wie lange gelten solche Aufgaben?

Bisher hat noch NIE ein Priester dazu etwas gesagt, hat mich einfach intressiert.

Hhm solange bis die gewünschte Wirkung eintritt - du hast aber nicht vor, das ich mit den Gedanken spielen soll, das das ein leben lang gelten soll :)
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cantus planus
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von cantus planus »

Natbar hat geschrieben:Hhm solange bis die gewünschte Wirkung eintritt - du hast aber nicht vor, das ich mit den Gedanken spielen soll, das das ein leben lang gelten soll :)
Wenn es solange dauert... ;D Manchmal geht's schneller:

http://www.youtube.com/v/TjolpHyZxWM&hl=de_DE&fs=1

Aber im Ernst: mein Beichtvater sagt mir immer recht klar, was und wie oft, wie lange etwas zu tun ist. Oder bei wem ich etwas wieder gutmachen soll... Ich würde bei der Buße immer um Präzisierung bitten, wenn es nicht klar ist.

Darüber hinaus: beten hat noch nie geschadet. 8)
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Natbar »

'War witzig das dia aber im Ernst danke ich werde das Nächste mal fragen, wobei ich denke in dem Orden gehe ich immer nur als ausweichmöglichkeit beichten, ansonsten beten hat noch nie jemanden geschadet, sicher?

Persönliche Warnung meinerseits: Gott könnte Deine Gebete ernst nehmen.....und dann bist du bereit und fähig zur Nachfolge Bei Risiken und Nebenwirkung wenden Sie sich bitte an die Dreieinigkeit, die Schutzengel und die Heiligen
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Natbar »

cantus planus: na bei den Aufgaben bin ich froh, daß ich dich nicht zu dir zum beichen muß :D
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anneke6
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von anneke6 »

Beten hat noch nie geschadet, aber ich kenne einen Fall, wo eine Frau sich nicht in der Lage sah, ihre Buße zu erfüllen. Ich hoffe, ich habe die Geschichte noch nicht erzählt. Der Priester sagte ihr, sie müsse täglich beten: Den freudenreichen, den lichtreichen, den schmerzhaften und den glorreichen Rosenkranz, den Barmherzigkeitsrosenkranz, den Kreuzweg, irgendso ein Weihegebet und ein paar Litaneien. Täglich über den Zeitraum von 2 Jahren.
In einem solchen Fall kann man zu seinem regulären Beichtvater gehen und um eine Umwandlung der Buße bitten.
???

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cantus planus
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von cantus planus »

anneke6 hat geschrieben:Den freudenreichen, den lichtreichen, den schmerzhaften und den glorreichen Rosenkranz, den Barmherzigkeitsrosenkranz, den Kreuzweg, irgendso ein Weihegebet und ein paar Litaneien.
TÄG-LICH?!?! :auweia:

Das Gebetspensum ist ja für ein Trappistenkloster schon eine Zumutung. Das schafft doch kein normaler Gläubiger. :vogel:
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anneke6
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von anneke6 »

Jawohl täglich…und da sind Tage mit eingeschlossen, die ihren eigenen Geist haben, wie Weihnachten oder die Karwoche. Die Frau hatte keine unmittelbare Familie mehr im Haus, aber trotzdem sah sie sich kaum in der Lage, diese Buße zu erfüllen. Schon noch wenigen Tagen wurde es ätzend. "Es ist ein einziges Plappern", vertraute sie mir an.
Der Unterschied zu einem strengen Kloster ist wohl auch, daß dort das Gebetspensum langsam gesteigert wird, nicht gleich von 0 auf 100.
???

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Robert Ketelhohn
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Das mit dem „Wirkungseintritt“ würde ich mal ganz schnell vergessen.
Nach obiger Formulierung geht es um einen Tag, und aus.

Andere regelmäßige Gebetsübungen haben nichts mit der Buße zu tun.
Da geht es nicht darum, was „abzuarbeiten“. Darum ist der Rosenkranz-
Irrsinn aus Annekes Beispiel auch schlichter Mißbrauch. Der Priester
gehört gemaßregelt (wenn die Frau sich nicht was ausgedacht hatte).

Regelmäßige, wiederkehrende Gebetsübungen sind etwas, was ein
ständiger geistlicher Begleiter empfehlen kann. Keinesfalls ein „fremder
Beichtvater“. Und sowieso nicht als Bußwerk aus dem Beichtsakrament.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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anneke6
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von anneke6 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Darum ist der Rosenkranz-
Irrsinn aus Annekes Beispiel auch schlichter Mißbrauch. Der Priester
gehört gemaßregelt (wenn die Frau sich nicht was ausgedacht hatte).
Ist eine gute Freundin von mir…ich glaube nicht, daß die mir einen Bären aufgebunden hat. Der Priester ist auch gemaßregelt worden, allerdings wegen einer ganz anderen Sache. Der ist jetzt so gut wie interniert in Stoczek Klasztorny (Warmbrunn).
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Linus
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Linus »

Natbar hat geschrieben:Ich war einfach mal wo anders beichten, und habe mir diese Frage allgemein gestellt. Wie lange gelten solche Aufgaben?

Bisher hat noch NIE ein Priester dazu etwas gesagt, hat mich einfach intressiert.

Hhm solange bis die gewünschte Wirkung eintritt - du hast aber nicht vor, das ich mit den Gedanken spielen soll, das das ein leben lang gelten soll :)
Du mußt sie mindestens einmal verrichtet haben, bis zur nächsten Beichte. Eine nicht geleistete Buße, ist als schwere Sünde anzusehen. Wie oft du das wiederholst, bleibt dir überlassen.

Linus, derzeit mit dem Satz des Bartimäus (Domine, ut videbam! - Herr ich möchte sehen können!) schon seit zwei Beichten ringend.
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Linus
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Linus »

anneke6 hat geschrieben:Beten hat noch nie geschadet, aber ich kenne einen Fall, wo eine Frau sich nicht in der Lage sah, ihre Buße zu erfüllen. Ich hoffe, ich habe die Geschichte noch nicht erzählt. Der Priester sagte ihr, sie müsse täglich beten: Den freudenreichen, den lichtreichen, den schmerzhaften und den glorreichen Rosenkranz, den Barmherzigkeitsrosenkranz, den Kreuzweg, irgendso ein Weihegebet und ein paar Litaneien. Täglich über den Zeitraum von 2 Jahren.
In einem solchen Fall kann man zu seinem regulären Beichtvater gehen und um eine Umwandlung der Buße bitten.
Ging mir ähnlich. Ich hatte nach meiner "Lebensbeichte" auch eine 33 Tägige Weihe an Maria zu vollziehen - das war mir damals deutlich zu viel. - und die Texte waren redundant. Nach dem dritten mal "Weihe meiner Gedanken" brach ich ab und ging beichten, und sagte auch, daß mir das zuviel war.
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Natbar
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Natbar »

Es ist schön, Dich wieder zu lesen Linus.

Kannst Du mir theologisch belegen, daß das eine schwere Sünde ist die Bußaufgabe nicht zu erfüllen? Wo steht das denn? (Ich halt wieder) :)

Zudem: was ist eigentlich die Buße genau? Du kannst nicht davon ausgehen, daß sie eine Wiedergutmachung ist, denn schliesslich kannst Du bei Gott gar nichts wieder gut machen, für seine unendliche Größe und Liebe und das er uns im Tiergarten liebt.

Also Strafe - kann ich so auch nicht sehen, also wenn ihr wollt, könnt ihr jetzt den Thread verschieben zu die speziellen katholischen Fragen grins grins.

Schön, wieder da zu sein, aber ich will es wirklich wissen, und wenn möchte ich das es bitte nicht mit irgendwelchen Kitschblättchen die kirchliche Druckerlaubnis haben belegt werden, bitte gebt mir den Katechismus oder sonstiges der kath. Kirche.

Danke sehr
Natbar

OFF TOPIC: Für alle die mitfahren zum Kreuzgangtreffen Schnief meinerseits aber ich wünsche Euch ganz viel Freude verbunden mit dem Segen Gottes
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Debora
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Debora »

Beten hat noch nie geschadet, aber ich kenne einen Fall, wo eine Frau sich nicht in der Lage sah, ihre Buße zu erfüllen. Ich hoffe, ich habe die Geschichte noch nicht erzählt. Der Priester sagte ihr, sie müsse täglich beten: Den freudenreichen, den lichtreichen, den schmerzhaften und den glorreichen Rosenkranz, den Barmherzigkeitsrosenkranz, den Kreuzweg, irgendso ein Weihegebet und ein paar Litaneien. Täglich über den Zeitraum von 2 Jahren.
In einem solchen Fall kann man zu seinem regulären Beichtvater gehen und um eine Umwandlung der Buße bitten.
Ich finde eigentlich schon, dass die Bußen im Verhältnis zu den Sünden sehr mild sind. Ich muss auch öfters mal eine Litanei oder manchmal auch den Rosenkranz als Buße beten und ich finde es voll in Ordnung.

Aber das was Anneke oben beschreibt, finde ich sehr krass. Wie will das jemand machen, der im Berufsleben steht :hmm:
Die Eucharistie ist das tägliche Brot, das wir als Heilmittel gegen die tägliche Schwachheit brauchen. Hl. Augustinus

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Marion
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Marion »

Natbar hat geschrieben: Zudem: was ist eigentlich die Buße genau? Du kannst nicht davon ausgehen, daß sie eine Wiedergutmachung ist, denn schliesslich kannst Du bei Gott gar nichts wieder gut machen, für seine unendliche Größe und Liebe und das er uns im Tiergarten liebt.
kkk hat geschrieben:1450 „Die Buße treibt den Sünder dazu an, alles willig auf sich zu nehmen:
in seinem Herzen ist Reue, im Munde das Bekenntnis, im Tun ganze Demut oder fruchtbringende Genugtuung" (Cat. R. 2, 5, 21)1.
.....
.....
1459 Viele Sünden fügen dem Nächsten Schaden zu. Man muß diesen, soweit möglich, wieder gutmachen (z. B. Gestohlenes zurückgeben, den Ruf dessen, den man verleumdet hat, wiederherstellen, für Beleidigüngen Genugtuung leisten). Allein schon die Gerechtigkeit verlangt dies. Zudem aber verwundet und schwächt die Sünde den Sünder selbst sowie dessen Beziehungen zu Gott und zum Nächsten. Die Lossprechung nimmt die Sünde weg, behebt aber nicht alles Unrecht, das durch die Sünde verursacht wurde [Vgl. K. v. Trient: DS 1712]. Nachdem der Sünder sich aus der Sünde erhoben hat, muß er noch die volle geistliche Gesundheit erlangen. Er muß noch etwas tun, um seine Sünden wiedergutzumachen: er muß auf geeignete Weise für seine Sünden „Genugtuung leisten", sie „sühnen". Diese Genugtuung wird auch „Buße" genannt.
1460 Die Buße, die der Beichtvater auferlegt, soll der persönlichen Situation des Pönitenten Rechnung tragen und seinem geistlichen Wohl dienen. Sie soll soweit wie möglich der Schwere und der Natur der begangenen Sünden entsprechen. Buße kann bestehen im Gebet, in einer Gabe, in Werken der Barmherzigkeit, im Dienst am Nächsten, im freiwilligen Verzicht, im Opferbringen und vor allem in der geduldigen Annahme des Kreuzes, das wir zu tragen haben. Solche Bußwerke sind behilflich, uns Christus anzugleichen, der allein für unsere Sünden ein für allemal Sühne geleistet hat [Vgl. K. v. Trient: DS 1690]. Sie lassen uns zu Miterben des auferstandenen Christus werden, "wenn wir mit ihm leiden" (Rm 8,17) [Vgl. K. v. Trient: DS 1690].

„Diese Genugtuung, die wir für unsere Sünden ableisten, ist aber auch nicht so die unsrige, daß sie nicht durch Christus Jesus wäre; denn wir, die wir aus uns allein nichts vermögen, vermögen mit der Mitwirkung dessen, der uns stärkt, alles [Vgl. Phil 4,13]. So hat der Mensch nichts, dessen er sich rühmen könnte; vielmehr ist unser ganzes Rühmen in Christus ...‚ in dem wir Genugtuung leisten, indem wir ‚würdige Früchte der Buße‘ bringen (Lk 3,8; Mt 3,8), die aus ihm ihre Kraft haben, von ihm dem Vater dargebracht werden und durch ihn vom Vater angenommen werden" (K. v. Trient: DS 1691).
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Marion
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Marion »

Hier ist noch etwas schönes zur Buße aus dem Jahr 140
Der Hirte des Hermas hat geschrieben: Buße ist Erkenntnis

1. Wiederum fragte ich ihn, indem ich sprach: „Da der Herr mich gewürdigt hat, daß du die ganze Zeit bei mir weilest, so laß dir noch einige Worte von mir gefallen, weil ich nichts verstehe und mein Herz verhärtet ist infolge meiner früheren Taten; belehre mich, da ich gar unverständig bin und überhaupt nichts begreife.“ 2. Er antwortete mir und sprach: „Ich bin über die Buße gesetzt, und allen, die Buße tun, gebe ich Erkenntnis. Oder scheint es dir nicht“, fuhr er fort, „daß eben die Buße - Erkenntnis ist? Buße tun“, sagte er, „ist große Erkenntnis; denn der Sünder erkennt, daß er das Böse getan hat vor dem Herrn 1 und in seinem Herzen regt sich die Tat, die er begangen, er bekehrt sich, tut nicht mehr das Böse, sondern verlegt sich mit Eifer auf das Gute, demütigt seine Seele und quält sich ab, weil er gesündigt. Du siehst also, in der Buße liegt große Erkenntnis.“...
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lifestylekatholik
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von lifestylekatholik »

Buße f. (< 9. Jh.). Mittelhochdeutsch buoz m., buoze, f., althochdeutsch buoz(a), altsächsisch bōta aus germanisch *botō f. »Besserung«, auch in gotisch bota, altnordisch bót, altenglisch bōt, altfränkisch bōte; dehnstufiges Abstraktum zu dem in bass, besser vorliegenden Adjektiv (Komparativ).
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Marion
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Marion »

Die heilige Thais, - Sünderin und Büßerin

Schaut mal hier, die Buße kann schon auch etwas sehr hartes sein!
Das waren mehr als 5 Rosenkränze pro Tag und längere Zeit. Das hat ein Heiliger (Paphnutius) ihr aufgetragen.
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Gamaliel
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Gamaliel »

Wenn auch nur selten, so gibt es auch heutzutage noch schwere Bußen. Bekannt ist etwa - um ein Beispiel zu nennen - eine römische Entscheidung (leider finde ich die Quellenangabe jetzt nicht), in der einer Mutter als Buße für die Abtreibung ihres Kindes, die Adoption eines anderen Kindes auferlegt wurde. - Eine schwere, aber völlig angemessene Buße.

Grundsätzlich versteht die Kirche jedoch unter einer schweren Buße nicht (unbedingt) ein Werk, das uns große Anstrengung kostet, sondern das von der Kirche auch unter schwerer Sünde vorgeschrieben werden könnte, z.B.: Anhörung der hl. Messe, Fasten, Empfang der hl. Kommunion, ein Rosenkranz, eine Pilgerfahrt, Exerzitien,...).

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anneke6
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von anneke6 »

Ehrlich gesagt finde ich das ganz schlimm. Kann man sein Kind guten Gewissens zur Adoption freigeben, wenn man damit rechnen muß, daß es einer Frau, die abgetrieben hat, aufgezwungen wird? Die Frau wollte beim ersten Mal kein Kind haben, wird sie beim zweiten Mal eine bessere Mutter sein?
???

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Gamaliel
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Gamaliel »

anneke6 hat geschrieben:Ehrlich gesagt finde ich das ganz schlimm. Kann man sein Kind guten Gewissens zur Adoption freigeben, wenn man damit rechnen muß, daß es einer Frau, die abgetrieben hat, aufgezwungen wird? Die Frau wollte beim ersten Mal kein Kind haben, wird sie beim zweiten Mal eine bessere Mutter sein?
1. Diese "Fragen" erübrigen sich, denn selbstverständlich wird nicht irgendeiner Rabenmutter ein Kind vor die Tür gelegt (staatliche Adoptionsvorschriften werden natürlich auch nicht aufgehoben).
2. Nicht jede Frau, die eine Abtreibung vornimmt/vornehmen läßt, tut dies - psychologisch gesprochen - aus Bosheit oder Kinderfeindlichkeit
3. Eine Frau, die die Abtreibung beichtet und sich für die "Bereinigung" der Angelegenheit an die zuständigen kirchlichen Stellen wendet, darf nicht nur eine eine Einsicht in ihre Verfehlung, sondern auch der Wille zur Umkehr und Wiedergutmachung unterstellt werden. Subjektiv gesehen ist durchaus anzunehmen, daß die auferlegte Buße von ihr gar nicht als solche empfunden wird, sondern daß sie sie bereitwillig annimmt.

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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Marion »

anneke6 hat geschrieben: Kann man sein Kind guten Gewissens zur Adoption freigeben,,,,,
Nein, eine Mutter hat die Aufgabe sich um ihr Kind zu kümmern. Gutes Gewissen und sein Kind hergeben geht nicht zusammen.
anneke6 hat geschrieben:... wird sie beim zweiten Mal eine bessere Mutter sein?
Mit Sicherheit. Sie bereut ja.
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von cantus planus »

Gamaliel hat geschrieben:Bekannt ist etwa - um ein Beispiel zu nennen - eine römische Entscheidung (leider finde ich die Quellenangabe jetzt nicht), in der einer Mutter als Buße für die Abtreibung ihres Kindes, die Adoption eines anderen Kindes auferlegt wurde. - Eine schwere, aber völlig angemessene Buße.
Darüber könnte man jetzt vortrefflich streiten. Ich halte das für hanebüchenden Kokolores. Aber ich bin jetzt offline und will mich heute Abend nicht mehr aufregen.
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Raphaela »

anneke6 hat geschrieben:Ehrlich gesagt finde ich das ganz schlimm. Kann man sein Kind guten Gewissens zur Adoption freigeben, wenn man damit rechnen muß, daß es einer Frau, die abgetrieben hat, aufgezwungen wird? Die Frau wollte beim ersten Mal kein Kind haben, wird sie beim zweiten Mal eine bessere Mutter sein?
Adoption ist schon ein bisschen krass, aber ich weiß von Priestern, dass diese - falls jemand eine Abteibung beichtet - als Buße aufgeben, eine Patenschaft für ein Kind zu übernehmen, z. B. in Afrika oder sonst einem armen Land.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Natbar »

Herzlichen Dank Marion
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Linus
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Linus »

Sagt mal , wenn als Buße aufgegeben wurde, in einem bestimmten Anliegen zu beten (das an sich eine längere Dauer hat) uns sonst keine weiteren Spezifikationen ("ein Rosenkranz täglich im Handstand in der kommenden Woche") womit ist die Buße "abgeleistet"?
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