Die Causa Walter Mixa

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Quasinix
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Quasinix »

Bernado hat geschrieben:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Prügelvorwürfe gegen Mixa nicht belegt:

http://www.merkur-online.de/nachrichten ... 73875.html
Daraus:
Merkur Online hat geschrieben: Decker warf Knott vor, die erforderliche Auseinandersetzung mit den Aussagen der Betroffenen durch den “Glauben an ihre Richtigkeit“ ersetzt zu haben. Er bemängelte, dass bei den Ermittlungen mehrere Betroffene zusammen befragt worden seien. “Dies ist ein Ermittlungsfehler, der irreparabel ist“, sagte Decker.
]Daß Bischof Mixa unter diesen Umständen nicht weiterkämpfen will, kann ich durchaus verstehen. Er ist jetzt 69 Jahre alt - mehr als 5 Jahr über dem üblichen Rentenalter - und er hat - zu einem gewissen Teil wohl auch durch eigene Schuld - ein totales Trümmerfeld hinterlassen. Wenn er die Zeit, die ihm noch bleibt, dazu verwenden will, mit sich und seinem Gott ins Reine zu kommen, könnte ich das sehr gut verstehen.
...und wieder ein Forist, für den Bischof Mixa (mit-)schuldig ist... Das hat ja echt perfekt funktioniert...

Mixa ist übrigens 6 Jahre unter dem üblichen "Rentenalter" seiner "Berufsgruppe", deshalb mußte er ja weg! Noch 6 weitere Jahre wollten ihn kircheninterne und externe Gegner nicht dulden.
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civilisation
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von civilisation »

"Der Nächste, bitte ... "

So nenne ich diesen Beitrag mal. Vorgestern gab es im NDR-Fernsehen einen Bericht, der sich mit dem Bistum Regensburg beschäftigt.

Aufgeklärt, abgemahnt - Kritische Berichte über das Bistum Regensburg
http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/archi ... he24.html

daraus:
Und der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller tut sich mit der neuen Öffentlichkeit besonders schwer. Jetzt erst recht, wo die Journalisten es wagen zu recherchieren und ans Licht zerren, was doch im Dunkeln bleiben sollte. Für ihn wollen die Journalisten nur der Kirche schaden. In einer Rede sagt Bischof Müller: "Es geht darum, heute die Glaubwürdigkeit der Kirche zu erschüttern. Das ist das Ziel dieser Kampagne gegen die Kirche. (...) Hier kommt es darauf an, Reife des Glaubens zu haben nicht auf all diese Schalmeien wie 1941 hereinfallen."
Der Journalist Stefan Aigner erzählt: "Journalisten werden hier diffamiert. Ich meine unser Bischof ist da ja ein Paradebeispiel dafür. Man wird hier mit Goebbels und den Nazis verglichen." Stefan Aigner betreibt die Internetseite „regensburg-digital“. Hier schreibt er über Lokales in und um Regensburg. Im März hat er über einen Fall berichtet, der aus dem Jahre 1999 stammt: Ein pädophiler Pfarrer aus dem Bistum Regensburg hatte sich an einem Jungen vergangen. Und damit der Fall nicht öffentlich wurde, gab es zwischen dem Bistum und der Familie zum Wohle des Kindes eine schriftliche Vereinbarung über Stillschweigen und Schmerzensgeld. ...
Jetzt scheinen die Medienvertreter offenbar alle auszuflippen.

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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Bernado »

Quasinix hat geschrieben:...und wieder ein Forist, für den Bischof Mixa (mit-)schuldig ist... Das hat ja echt perfekt funktioniert....
Nun nimm mal Deine Blutdruckpillen und lies genau, was ich geschrieben habe. Ich beziehe mich auf das definitiv suboptimale Krisenmanagement des Bischofs und seines Pressesprechers und vor allem auf die Tatsache, daß er es in 5 Jahren Amtszeit nicht geschafft hat, aus dem Schlangennest seines Ordinariates eine Verwaltung zu machen, mit der man regieren oder zumindest arbeiten kann.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Bernado »

civilisation hat geschrieben:"Der Nächste, bitte ... "

Jetzt scheinen die Medienvertreter offenbar alle auszuflippen.
Nunh, es gab einmal die "Vier M": Marx, Meissner, Mixa und Müller - alle Hassobjekte der Medien. Der eine hat sich in Sicherheit gebracht, einer wurde abgeschossen, einer geht ohnehin demnächst in Rente - da war es nur noch einer.
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obsculta
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von obsculta »

Bernardo,

bitte,sieh es mir nach,
aber unser hochverehrter Herr Kardinal heißt:

Joachim Kardinal Meisner.

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Quasinix
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Quasinix »

Bernado hat geschrieben:
Quasinix hat geschrieben:...und wieder ein Forist, für den Bischof Mixa (mit-)schuldig ist... Das hat ja echt perfekt funktioniert....
Nun nimm mal Deine Blutdruckpillen und lies genau, was ich geschrieben habe. Ich beziehe mich auf das definitiv suboptimale Krisenmanagement des Bischofs und seines Pressesprechers und vor allem auf die Tatsache, daß er es in 5 Jahren Amtszeit nicht geschafft hat, aus dem Schlangennest seines Ordinariates eine Verwaltung zu machen, mit der man regieren oder zumindest arbeiten kann.
Dann schreib das halt gleich so, daß das auch so aus Deinem Posting hervorgeht - die von mir rot markierten Stellen sind zumindest so interpretierbar, als hätte sich Bischof Mixa tatsächlich etwas von dem zuschulden kommen lassen, was ihm vorgeworfen wird. Umso besser, wenn es nicht so ist!

Das "Aufräumen" ist wohl nicht so leicht, damit haben auch Päpste ihre Schwierigkeiten - und gerade Diejenigen, die man von einer Stelle entfernt hat, auf der sie Schaden anrichten können, füttern die Medien dann mit entsprechenden "Insiderstories". Vor allem fehlt Leuten wie Mixa jegliche Unterstützung seitens Ihrer "Mitbrüder".
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cantus planus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

Ich erlaube mir ausnahmsweise, etwas aus den Kath.net-Leserkommentaren hier einzustellen:
In den Leserkommentaren, [url=http://www.kath.net/detail.php?id=26795]kath.net[/url] hat geschrieben:An dieser Stelle will ich mich bei Cantate herzlichst bedanken, die sich um die Adresse kümmerte, unter der nun Herr Mixa nun brieflich erreichbar ist:

Bischöfliche Pressestelle
z.Hd. Frau Kathi Marie Ulrich
- Weiterleitung an Herrn Bischof em. Mixa -
Peutingerstraße 5
86152 Augsburg


Im Kommentar "Öffentliche Hinrichtung" habe ich den Vorschlag geäußert, dass man doch Walter Mixa Postkarten oder Briefe schicken kann. Nach dem ganzen Affentheater, das sich in den letzten Wochen abspielte, wäre es doch für ihn erfreulich, wenn man ihn als Art Solidaritätsbekundung Briefe, vielleicht gerade jetzt zu Pfingsten, zusendet, um ihm eine kleine Freude zu bereiten. Nach so einem Tumult wird ihm das sich guttun. Ich darf also alle noch einmal herzlich dazu einladen!
Eine gute Idee, wie ich meine! :daumen-rauf:
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Pilger
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Pilger »

civilisation hat geschrieben:"Der Nächste, bitte ... "

So nenne ich diesen Beitrag mal. Vorgestern gab es im NDR-Fernsehen einen Bericht, der sich mit dem Bistum Regensburg beschäftigt.

Aufgeklärt, abgemahnt - Kritische Berichte über das Bistum Regensburg
http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/archi ... he24.html

daraus:
Und der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller tut sich mit der neuen Öffentlichkeit besonders schwer. Jetzt erst recht, wo die Journalisten es wagen zu recherchieren und ans Licht zerren, was doch im Dunkeln bleiben sollte. Für ihn wollen die Journalisten nur der Kirche schaden. In einer Rede sagt Bischof Müller: "Es geht darum, heute die Glaubwürdigkeit der Kirche zu erschüttern. Das ist das Ziel dieser Kampagne gegen die Kirche. (...) Hier kommt es darauf an, Reife des Glaubens zu haben nicht auf all diese Schalmeien wie 1941 hereinfallen."
Der Journalist Stefan Aigner erzählt: "Journalisten werden hier diffamiert. Ich meine unser Bischof ist da ja ein Paradebeispiel dafür. Man wird hier mit Goebbels und den Nazis verglichen." Stefan Aigner betreibt die Internetseite „regensburg-digital“. Hier schreibt er über Lokales in und um Regensburg. Im März hat er über einen Fall berichtet, der aus dem Jahre 1999 stammt: Ein pädophiler Pfarrer aus dem Bistum Regensburg hatte sich an einem Jungen vergangen. Und damit der Fall nicht öffentlich wurde, gab es zwischen dem Bistum und der Familie zum Wohle des Kindes eine schriftliche Vereinbarung über Stillschweigen und Schmerzensgeld. ...
Jetzt scheinen die Medienvertreter offenbar alle auszuflippen.
Ich meine, es geht in den Medien nicht um DIE Wahrheit, es geht um die Schwächung der katholischen Kirche um die Schwächung der katholischen Lehre und derer die diese ohne Kompromisse mit der liberal-modernen Säkulargesellschaft des Neuheidentums im vollem Umfang der offenbarten Wahrheit den Menschen verkünden .
Komm bald Herr Jesu
Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach,
der ist mein nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren;
und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden."

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Libertas Ecclesiae
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

cantus planus hat geschrieben:Ich erlaube mir ausnahmsweise, etwas aus den Kath.net-Leserkommentaren hier einzustellen:
In den Leserkommentaren, [url=http://www.kath.net/detail.php?id=26795]kath.net[/url] hat geschrieben:An dieser Stelle will ich mich bei Cantate herzlichst bedanken, die sich um die Adresse kümmerte, unter der nun Herr Mixa nun brieflich erreichbar ist:

Bischöfliche Pressestelle
z.Hd. Frau Kathi Marie Ulrich
- Weiterleitung an Herrn Bischof em. Mixa -
Peutingerstraße 5
86152 Augsburg


Im Kommentar "Öffentliche Hinrichtung" habe ich den Vorschlag geäußert, dass man doch Walter Mixa Postkarten oder Briefe schicken kann. Nach dem ganzen Affentheater, das sich in den letzten Wochen abspielte, wäre es doch für ihn erfreulich, wenn man ihn als Art Solidaritätsbekundung Briefe, vielleicht gerade jetzt zu Pfingsten, zusendet, um ihm eine kleine Freude zu bereiten. Nach so einem Tumult wird ihm das sich guttun. Ich darf also alle noch einmal herzlich dazu einladen!
Eine gute Idee, wie ich meine! :daumen-rauf:
pink2372 auf kath.net hat geschrieben:Keine Briefe ans Bistum
Keine Briede ans Bistum, sondern an den Anwalt von Herrn Mixa. Da könnt Ihr sicher sein das Herr Mixa sie bekommt. Ich traue den Bistum überhaupt nicht mehr. Die haben mit Lügen und Intriegen Mixa ab gesägt. Also Bitte wenn Ihr Briefe schreibt, dann an den Anwalt

Herrn Decker Gerhard
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Den anderen wissen wir doch nicht ob das ankommt.
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cantus planus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

Danke für den Hinweis!
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Peregrin
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Peregrin »

Na endlich einmal. Allerdings zeigt sogar diese erfreuliche Meldung in ihrer wortreichen Argumentation, daß es in den Hirnen der Hierarchen einen Knopf zu geben scheint: Wie kommt man überhaupt auf die Idee, man müsse sich für das Beschreiten des Rechtsweges verteidigen?
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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Bernado »

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung bringt heute auf S. 5 (Politik) groß eine stellenweise spiegel-hämische "Reportage" eines Michael Ohnwald über schon länger zurückliegende Mißbrauchsfälle in Baden Württemberg. Dabei werden Kardinal Kasper und Erzbischof Zollitsch beschuldigt, seinerzeit an der Vertuschung/Nichtaufklärung von Fällen (80er Jahre) beteiligt gewesen zu sein. Die Substanz dieser Anschuldigungen ist dünn. Über Kardinal Kasper wird geklagt, er habe ein Opfer, das sich zu dessen Bischofszeit beim Ordinariat gemeldet habe, noch nicht einmal zurückgerufen - in welcher Form das Opfer sich gemeldet und wer ihn "abgewimmelt" habe, wird nicht gesagt.

Der Vorwurf gegen Zollitsch lautet, er habe ein Opfer, das nach dem Selbstmord eines beschuldigten Priesters weitere Aufklärung verlangte, mit einem Satz zurückgewiesen, der sich "in dessen Seele eingebrannt" habe: "Was wollen Sie eigentlich, Herr Lehmann. Der Pfarrer ist tot, die die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht gegen einen Toten. Für uns ist die Sache erledigt."
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cantus planus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

Gab es nicht vor einigen Jahren mal diesen Fall eines Pfarrers, der so in den Selbstmord getrieben wurde, und sich die Beschuldigungen später eindeutig als falsch herausstellten?
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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Bernado »

cantus planus hat geschrieben:Gab es nicht vor einigen Jahren mal diesen Fall eines Pfarrers, der so in den Selbstmord getrieben wurde, und sich die Beschuldigungen später eindeutig als falsch herausstellten?
Ds ist wohl nicht nur einmal vorgekommen, und wir müssen mit weiteren Fällen dieser Art rechnen. Nach Aussage eines wohl auch hier zitierten österreichischen Sachkenners handelt es sich etwa bei der Hälfte der derzeit erhobenen Vorwürfe um falsche Anschuldigungen.
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Peregrin
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Peregrin »

Bernado hat geschrieben:Vorwurf gegen Zollitsch
Tja, war wohl nix mit der Besänftigung des Moloch durch das Opfer eines Kollegen.
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cantus planus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

Vorhersehbar. Man wird jetzt jeden Bischof einmal anpiken, und wer zuckt, macht sich verdächtig.
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Torsten
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Torsten »

Alles rein hypothetisch:
Metropolit Hilarion hob hervor, dass die Annäherung zwischen katholischer und orthodoxer Kirche in den vergangenen Jahren insbesondere durch die Wahl Papst Benedikt XVI. begünstigt worden sei. Das katholische Kirchenoberhaupt genieße unter orthodoxen Christen als «Verteidiger traditioneller christlicher Werte» hohes Ansehen.
Es wäre zu einfach, wenn die neue Dimension der Annäherung zwischen Ost und West, begünstigt durch die Wahl dieses Papstes, nicht eine Kehrseite in sich birgt. Denn die gehört zum Leben dazu. Die Kehrseite ist, dass dieser Papst mittels seiner Herkunft und Muttersprache eine Flanke für Einflüsterungen bietet.
Und zwar aus dem Nahbereich von Kollegen oder heimatlichen Gefilden.

Schönborn: Papst ist kein "Vertuscher "

Schönborn betonte, dass er Papst Benedikt noch aus seiner Studienzeit kenne, als er bei ihm studiert habe. "Ich weiß aus langjähriger Erfahrung, dass er alles andere als ein Vertuscher ist", er habe vieles für die Aufklärung getan. Schon 1995 beim "Fall Groer" habe Joseph Ratzinger - damals noch als Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation - vehement auf Aufklärung gedrängt, betonte Schönborn. "Da lasse ich nichts über meinen Lehrer kommen." Der Papst sei ein Mann, "der die Wahrheit liebt und nicht fürchtet, auch wenn sie unangenehm ist", so Schönborn.

Bei den innerkirchlichen "heißen Eisen" wie der Zölibatsdebatte sollte man die Argumente auch einmal "gegen den Strich bürsten", meinte der Kardinal. Man sollte auch einmal verheiratete Priester in anderen christlichen Religionsgemeinschaften Fragen, die den Zölibat nicht haben. Da würden manche sagen, dass es mit verheirateten Priestern gut funktioniere, manche würden aber auch sagen, "überlegt euch das gut." So erwähnte Schönborn einen Brief, den er von einer evangelischen Pfarrerin bekommen habe, die zur Vorsicht gegenüber einer Beendigung des Zölibats riet. Die Doppelbelastung, für eine Familie und eine Pfarrgemeinde verantwortlich zu sein, sei enorm.
Ausgehend von diesen Überlegungen sind folgende Konstellationen denkbar:

Mann: Kann Priester sein. Zölibatär lebend oder verheiratet. Mit Mann oder Frau.
Frau: Kann Priester sein. Zölibatär lebend. Oder verheiratet mit einer Frau.

Die einzige, die außen vorbleibt, ist die Mutter. Weil sie in der Belastung der privaten Sphäre der Reproduktion steht. Und das ist der Knackpunkt von Erneuerung.

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Wim1964
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Wim1964 »

Bernado hat geschrieben:Nach Aussage eines wohl auch hier zitierten österreichischen Sachkenners handelt es sich etwa bei der Hälfte der derzeit erhobenen Vorwürfe um falsche Anschuldigungen.
Gibt es zu dieser Aussage eine Quelle?

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cantus planus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

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Wim1964
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Wim1964 »

cantus planus hat geschrieben:Hier: http://vorarlberg.orf.at/stories/43894/ und andernorts.
Herzlichen Dank!

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Linus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Linus »

Bernado hat geschrieben:österreichischen Sachkenners
:hae?: Der Einzige, der mir da in der Sache untergekommen ist, ist Thomas Müller. Meinst den?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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cantus planus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

Linus hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:österreichischen Sachkenners
:hae?: Der Einzige, der mir da in der Sache untergekommen ist, ist Thomas Müller. Meinst den?
cantus planus hat geschrieben:Hier: http://vorarlberg.orf.at/stories/43894/ und andernorts.
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Christiane
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Christiane »

Bernado hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Gab es nicht vor einigen Jahren mal diesen Fall eines Pfarrers, der so in den Selbstmord getrieben wurde, und sich die Beschuldigungen später eindeutig als falsch herausstellten?
Ds ist wohl nicht nur einmal vorgekommen, und wir müssen mit weiteren Fällen dieser Art rechnen.
Ein weiterer Grund, warum ich die Jakobiner für hassenswert halte.
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila

"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)

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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Niels »

Christiane hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Gab es nicht vor einigen Jahren mal diesen Fall eines Pfarrers, der so in den Selbstmord getrieben wurde, und sich die Beschuldigungen später eindeutig als falsch herausstellten?
Ds ist wohl nicht nur einmal vorgekommen, und wir müssen mit weiteren Fällen dieser Art rechnen.
Ein weiterer Grund, warum ich die Jakobiner für hassenswert halte.
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

Die Stimmungsmache fruchtet: Welt online bringt als große Schlagzeile eine Kollekte für den Papst, als ob das etwas Ungewöhnliches wäre. http://www.welt.de/aktuell/article77641 ... enden.html

Wenn man die Kommentare darunter liest, weiss man, dass die Pressekampagne gewirkt hat. Mir ist natürlich klar, dass man nicht jeden dieser Kommentare ernst nehmen kann. Viele nutzen einfach jedes Thema, um ihren Frust abzukübeln. Aber die Tendenz ist natürlich klar zu sehen.
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Niels »

Auch gerade bei "Welt online" gefunden: http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... irche.html

(Ich war zunächst irritiert - bei "Küng" fällt mir immer beim ersten Lesen jemand anders ein.)
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Niels »

cantus planus hat geschrieben:Wenn man die Kommentare darunter liest, weiss man, dass die Pressekampagne gewirkt hat.
O ja. :(
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Raimund J.
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Raimund J. »

Niels hat geschrieben:Auch gerade bei "Welt online" gefunden: http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... irche.html

(Ich war zunächst irritiert - bei "Küng" fällt mir immer beim ersten Lesen jemand anders ein.)
http://www.kath.net/detail.php?id=268
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Niels
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Niels »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:Auch gerade bei "Welt online" gefunden: http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... irche.html

(Ich war zunächst irritiert - bei "Küng" fällt mir immer beim ersten Lesen jemand anders ein.)
http://www.kath.net/detail.php?id=268
Ach ja :patsch: - danke, Raimund. :daumen-rauf:
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civilisation
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von civilisation »

Es ist schon interessant, daß die WsK-Kirchenfeinde jetzt aufgrund der Küng-Äußerungen gleich wieder zum 7.563ten Male die Aufhebung des "Zwangszölibats"(c) fordern.

Da schreibt eine: "Stellt den Zölibat frei und lasst die Priester heiraten, dan erledigt sich DIESES Problem von selbst!"

Ein anderer - er ist Pfarrer kurz vor dem Ruhestand - nutzt die Äußerung von Bischof Küng zu folgendem Auswurf:
"Die Erfahrungen der letzten Zeit
haben gezeigt,
dass die größten Homo-Gegner in der Kirche selber ....

Namen müssen hier nicht genannt werden."
:roll: :hmm:

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cantus planus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

Vor allem sollte man endlich mal das freiwillige Versprechen ins Gespräch bringen: selbst wenn der Heilige Stuhl den Zölibat aufheben würde, hieße das beileibe nicht, dass jetzt sämtliche Priester plötzlich heiraten dürften. Alle, vom Diakon aufwärts bräuchten dafür eine Dispens, die nur im Einzelfall erteilt werden kann.

Dieser Aspekt fehlt mir seit Jahren vollkommen. Oder gedenken die Reformer, gleich ihre Gelübde zu brechen?
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ja, selbstverständlich.
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