Staat stützt Kirchen mit Milliarden
Die Summen, die da fließen, sind immens, wobei natürlich anzumerken ist, dass in diese Berechnung alle Gelder mit hinein genommen wurden, so auch Entwicklungshilfe, die vom meist nicht pastoral operierenden Hilfswerk Misereor, Kindergärten, Religionsunterricht, finanziert wird.Die deutschen Kirchen, ihre Mitglieder und Wohlfahrtsverbände erhalten nach Informationen des SPIEGEL wesentlich höhere staatliche Zuschüsse als vielfach angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt der Experte für kirchliche Finanzen, Carsten Frerk, in seiner neuen Publikation "Violettbuch Kirchenfinanzen", die nächste Woche veröffentlicht wird.
Das Buch dürfte die Debatte um die künftige Finanzierung der Kirchen anheizen. Nach Frerk betragen die direkten und indirekten Leistungen, die der Staat Katholiken und Protestanten und deren Einrichtungen bisher gewährt, jährlich insgesamt rund 19 Milliarden Euro. Diese Summe enthält nicht die neun Milliarden Euro Kirchensteuern und die schätzungsweise 45 Milliarden für Caritas und Diakonie.
Von daher muss man da genau schauen. Es kann schließlich nicht sein, dass der Staat seine eigenen Kindergärten betreibt und die Plätze kostenlos anbietet, gleichzeitig aber private Kindergärten nicht unterstützt. (Und er unterstützt ja nicht bloß kirchliche Kindergärten, sondern die aller möglichen Träger).
Nichtsdestotrotz führen diese Zahlen auch vor Augen, wie abhängig die "deutsche Kirche" (KDÖR) vom Staat ist. Sie hängt an seinem Tropf.
Bezeichnend übrigens auch, dass das Violettbuch die Subventionierung aller christlichen KenDÖR behandelt, der Spiegel-Artikel das ganze jedoch auf die katholische Kirche münzt.
