Ich hatte eigentlich vor, aus dem Wesen den Priestertums die Begründung für die den Männern vorbehaltene Weihe zu liefern.
Es scheint mir, daß dies kaum machbar ist, da es den Rahmen/Umfang von Forumspostings sehr sprengen würde.
Daher versuche ich nun eine knappe Kurzfassung.
Zugrundlegen kann man da in der Reihe
Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls erschienen Schrift
Neue Befufunden für ein neues Europa (Nr. 131)
Darin wird das Wesen des Priesters charakterisiert. Man kann kurz sagen:
Das Wesen des Priesters ist die Berufung. Es wird die Berufung aller Menschen für an Leben auf Gott hin beschrieben.
- Wie die Heiligkeit das Ziel aller in Christus getauften ist, so hat jedes Leben seine eigene, besondere Berufung; und wie erstere in der Taufe gründet, so ist die zweite mit der bloßen Tatsache seines Daseins verbunden. Die Berufung ist der vorhersehende Gedanke des Schöpfers über das jeweilige Geschöpf, sie ist sein Idealplan, ist wie ein Traum, der Gott am Herzen liegt, weil ihm das Geschöpf am Herzen liegt. Gott, der Vater, will diesen Plan unterschiedlich und spezifisch für jedes Leben. Der Mensch ist nämlich ins Leben "gerufen", und wenn er ins Leben eintritt, trägt und findet er in sich das Abbild dessen, der ihn gerufen hat. (Nr. 13)
Aus der Tatsache der Berufung läßt sich auch - das mache ich hier jetzt nicht - die Berufung (im Mutterschoß) zum Mann und zur Frau extrahieren. Mit der Beschränkung der Weihe auf ein Geschlecht wird dieser Berufung Rechnung getragen (Begründung lasse ich fehlen).
Nun könnte man einwenden: gut, dann machen wir es so daß in einem Jahrhundert nur Männen, im anderen nur Frauen geweiht werden, damit wäre der Unterscheidung auch Rechnung getragen, - was äußerlich betrachtet richtig sein könnte.
Aber es mag auch einen inneren Grund geben, der bis ins Personsein von Mann und Frau hineinreicht. Möglicherweise ist es der Unterscheid zwischen Geben und Empfangen, der Unterschied zwischen Aktivität und Passivität.
Daß dieser Unterschied vermutlich als diskrimirierend empfunden wird, liegt vor allem am beschränkten Horizont unserer Epoche, die nur die nach außen tretende Aktivität als "wichtig" erachtet. Die ermöglichende Passivität, die diese Kraft aus der Tiefe der Gnade bereit stellt, die jenseits der Reichweite menschlicher Aktivität liegt, gilt hingegen wenig.
Die Dichterin Gertrud von le Fort schreibt
- Eines Weibes Tränen bedeuten wenig, und auch eines Weibes Barmherzigkeit bedeutet wenig, aber wenn der Mann barmherzig wird, dann bewegt sich die Welt. - Wenn der Mann fällt, so fällt nur der Mann, aber wenn eine Frau fällt, so fällt ein ganzes Volk.
Das ist m.E. sehr gut erkannt. Das aktive Element im Mann neigt nicht (von Natur aus) zur Barmherzigkeit, denn diese verhindert sonst die Tat. Wenn sich aber in ihm doch diese Barmherzigkeit regt, dann zeigt sich ihm, was auch in anderen vorhanden ist, aber sich dort noch nicht zeigt, oder nur in Randsituationen des Lebens zeigt, daß der eigenliche Tätige in jedem guten Ton, Gott der Jenseitige ist, der nicht im Sein der Welt aufgeht.
Dann aber kann gerade diese gegen die Natur empfundene Wahrheit Voraussetzung für das Sakrament der Priesterweihe sein, der eben in all seinem Tun Gott in Christus als den Täter allen guten Tuns darstellen soll.
Für eine aktivistische Zeit ist das schwer verständlich, und mancher wird dies auch als empörend empfinden. Aber das Wort stammt nicht von einem Mann, sondern von einer Frau, die eine verschüttete Erfahrung der Menschheit wieder ausgegraben hat.
Und genau aus dem selben Grund sind für den Empfang der Weihe auch das Versprechen zum Zölibat und zu den evangelischen Räten notwendig. Auch in diesen Punkten zeigt sich die Beschränkung der Natur des Menschen zugunsten eines offen-seins für die Gnade und eines Handelns in Christus.
Das war jetzt eine knappe kurze Kurzfassung dessen, was ich eigentlich sagen wollte. Vermutlich ist es so kurz geworden, daß es nur noch unverständlich ist. Es sind wohl einige Gedankensprünge drin, denen eine genauere Begründung und Herleitung fehlt.
