„Priesterinnenweihe“

Allgemein Katholisches.
Lucia

„Priesterinnenweihe“

Beitrag von Lucia »

Hallo Ihr Lieben,
die Position der Kirche ist in "Ordinatio Sacerdotalis" klar beschrieben; die Glaubenskongregation bezeichnet (11.12.1995) dieses Schreiben als "depositum fidei" (Glaubensgut) und spricht ihm damit (mehr oder weniger) die Unfehlbarkeit zu. (Quelle: DH 5040/5041)

Welches sind die Argumente?
Die bekanntesten sind wohl:

- es war schon immer so
- Jesus war ein Mann

gibt's noch mehr Begründungen? :roll:

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otto
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Eine Priesterweihe für Frauen (röm-kath.) ist nicht möglich!

Beitrag von otto »

Ach Lucia wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass du alle Argumente kennst würde ich DIR noch ein paar Argumente schreiben.

Aber das Thema hat einen sooooooooo langen Bart.

Es wird in jedem Forum, aber auch wirklich in jedem, alle 4 Wochen auf ein neues diskutiert, obwohl alle alle Argumente kennen.
Und auch alle Argumente, schon von allen geschrieben wurden.

Eine Priesterweihe für Frauen (röm-kath.), ist und bleibt für alle Ewigkeit unmöglich.
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24

Jojo
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Re: Eine Priesterweihe für Frauen (röm-kath.) ist nicht mögl

Beitrag von Jojo »

otto hat geschrieben:, obwohl alle alle Argumente kennen.
Und auch alle Argumente, schon von allen geschrieben wurden.
Das wichtigste fehlt aber immer, Otto. Denn die Beweislast wird immer ausschließlich denjenigen zugeschoben, die an der bisherigen Handhabung festhalten!

Wer etwas ändern will, muss aber auch aufzeigen können, dass das, was dann kommt, besser ist als das, was jetzt ist!

In allen Bereichen ist das völlig selbstverständlich, nur bis zu solchen Diskussionen scheint es nie durchzudringen.

Ich behaupte: Es gibt kein einziges Argument, das plausibel machen kann, dass die Einführung von Priesterinnen besser ist als dies zu unterlassen!

Ralf

Beitrag von Ralf »

"Besser" klingt wieder so Kosten-Nutzen-orientiert, Jojo. Das Argument, dass Jesus es selbst nicht gemacht hat (nämlich Frauen beim Abendmahl dabeigehabt zu haben), hat Lucia nicht gebracht.
Was die namhaften Theologen und die theologischen Gründe für und wider angeht, so ist das natürlich sehr pauschal. Was schwerwichtig ist oder nicht ist sicher Ansichtssache.
Wenn Gott der Meinung sein sollte, dass heute Priesterinnen möglich wären (ich spreche nicht von erlaubt, um die Frage geht es ja gar nicht), und die Hirten des Lehramtes diese Meinung nicht teilen, dann werden sie dafür gerade stehen müssen.

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Juergen
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Re: Priesterweihe für Frauen - welches sind die Argumente?

Beitrag von Juergen »

Lucia Hünermann hat geschrieben:(Quelle: DH 5040/5041)
Ui, da bist du ja auf dem neusten Stand, die Nummer gibt es in meiner Auflage noch gar nicht. :motz: Ich brauche wohl doch mal die neue Auflage des DH.
Welches sind die Argumente?
Die bekanntesten sind wohl:

- es war schon immer so
- Jesus war ein Mann
- Jesus hat nur Männer (zu Aposteln) berufen
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Jojo
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Beitrag von Jojo »

Ralf hat geschrieben:"Besser" klingt wieder so Kosten-Nutzen-orientiert, Jojo.
Ok, ich formuliere neutraler: Was spricht/welche Gründe sprechen für Priesterinnen?

Gast

Re: Eine Priesterweihe für Frauen (röm-kath.) ist nicht mögl

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.

Jojo
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Re: Priesterweihe für Frauen - welches sind die Argumente?

Beitrag von Jojo »

Margarete G. hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Jesus hat nur Männer (zu Aposteln) berufen
Das stimmt zwar, dürfte aber trotzdem ziemlich wackelig sein. Die Antwort darauf ist so abgedroschen, dass sie mir nicht so recht in die Tastatur will: Er hat auch nur Juden (und keine Römer) berufen... und dergleichen mehr.
Eben, die theologischen Gründe sind natürlich alle wackelig. Das geht vor allem an uns Männer, weil wir gerne damit um uns schmeißen ;-) Hat aber den Nachteil, dass man damit über kurz oder lang in die Defensive kommt. Dazu besteht aber überhaupt kein Grund!
Wie gesagt, der oder die etwas ändern will, ist zunächst einmal am Zug.

Vielleicht an einem banalen Beispiel, aber so wird es deutlicher:
Soldaten tragen kaki Uniform.
Jemand kommt auf die Idee, sie könnten doch auch rosafarbene Uniform tragen.
An diesem simplen Beispiel sieht jeder sofort: es geht in erster Linie nicht um Argumente gegen das Bestehende (Kaki ist so unmodern/etwas nur Männern zu übertragen ist so unmodern) oder für das Bestehende (Kaki haben wir schon immer getragen/Jesus war ein Mann) sondern um die Frage, was um alles in der Welt für rosa Uniformen spricht?!?

Das Beispiel ist albern ich weiß, es dient nur dazu, bestimmte Denkstrukturen deutlich zu machen.

Ich jedenfalls sehe keinen Anlass dazu, rosa Uniformen einzuführen ;) ;)

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Es gäbe wohl noch philosophisch-anthropologisch Überlegungen (auch wenn die in keinem offiziellen Dokument stehen)


später mehr .... ich hoffe, ich komme dazu, etwas zu schreiben. :roll:


(das war übrigens das 6000 Posting in der Zählung der Forumssoftware :freude: )
Gruß Jürgen

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Jojo
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Beitrag von Jojo »

Margarete G. hat geschrieben:Immerhin gibt diese Diskussion jetzt darüber Aufschluss, dass Jojo ein Mann ist. Daran wollte ich, um Himmels willen, auch dann nichts ändern, wenn das möglich wäre.

8)
:D

Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 14:24, insgesamt 1-mal geändert.

anselm
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Re: Priesterweihe für Frauen - welches sind die Argumente?

Beitrag von anselm »

Jojo hat geschrieben:....
An diesem simplen Beispiel sieht jeder sofort: es geht in erster Linie nicht um Argumente gegen das Bestehende (Kaki ist so unmodern/etwas nur Männern zu übertragen ist so unmodern) oder für das Bestehende (Kaki haben wir schon immer getragen/Jesus war ein Mann) sondern um die Frage, was um alles in der Welt für rosa Uniformen spricht?!?

Das Beispiel ist albern ich weiß, es dient nur dazu, bestimmte Denkstrukturen deutlich zu machen.

Ich jedenfalls sehe keinen Anlass dazu, rosa Uniformen einzuführen ;) ;)
Hallo Jojo,

das stimmt schon, man sollte gute Argumente haben, wenn man größere Veränderungen vorhat. Aber es ist bestimmt nicht notwendig, der Kirche konservatives Denken und Handeln beizubringen. Das kann sie selbst schon am besten von allen und hat das auch schon immer so praktiziert.

Anselm

Petra
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Re: Priesterweihe für Frauen - welches sind die Argumente?

Beitrag von Petra »

anselm hat geschrieben:Aber es ist bestimmt nicht notwendig, der Kirche konservatives Denken und Handeln beizubringen. Das kann sie selbst schon am besten von allen und hat das auch schon immer so praktiziert.
Was die Damen betrifft, liegst du damit aber ziemlich falsch. Jahrhundertelang in denen das normale Weib in nichts oder nur in Haushaltsführung, Parlieren und Sticken unterrichtet wurde, waren die einzigen Orte gebildete Frauen anzutreffen Klöster. Von ein paar wenigen Herrscherhöfen abgesehen. Kennst du Schriften, die von Frauen geschrieben oder veröffentlicht wurden, die nicht Ordensfrauen oder enge Verwandte von Königen waren, aus dem 17. Jahrhundert oder älter? Erzähl, bitte. *möchteimmergerndazulernen*
Konservativ, d.h. die richtigen Werte oder Haltungen bewahrend, muss nicht automatisch ungerecht bedeuten.

anselm
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Re: Priesterweihe für Frauen - welches sind die Argumente?

Beitrag von anselm »

Petra hat geschrieben:Was die Damen betrifft, liegst du damit aber ziemlich falsch. Jahrhundertelang in denen das normale Weib in nichts oder nur in Haushaltsführung, Parlieren und Sticken unterrichtet wurde, waren die einzigen Orte gebildete Frauen anzutreffen Klöster. Von ein paar wenigen Herrscherhöfen abgesehen. Kennst du Schriften, die von Frauen geschrieben oder veröffentlicht wurden, die nicht Ordensfrauen oder enge Verwandte von Königen waren, aus dem 17. Jahrhundert oder älter? Erzähl, bitte. *möchteimmergerndazulernen*
Konservativ, d.h. die richtigen Werte oder Haltungen bewahrend, muss nicht automatisch ungerecht bedeuten.
Ja doch, ich fühle mich auch schon ganz schlecht, du hast natürlich recht. :pale:

Mein Einwand war aber so gar nicht gemeint: ich wollte sagen, dass konservatives Denken und Handeln in der Kirche schon immer angewandt wurde und die Kirche die beste Lehrmeisterin darin ist. Von aussen besehen müssen z.B: selbst die "progressiven" Kirchenmitglieder noch immer ziemlich konservativ wirken.

Dass eine bewahrende Vorgehensweise zum Anspruch der Kirche passt ist unbestritten. Die Frage ist aber, ob man konservatives Verhalten nicht auch übertreiben kann.

Der Einwand von JoJo war, dass Veränderungswillige die Bewahrenden mit guten Argumenten überzeugen müssten. OK, im Prinzip ist das richtig. Wenn es aber keine wirklich überzeugenden theologischen Argumente gibt (wie JoJo selbst schreibt), dann ist es nicht übertrieben, eine Umkehr der Beweislast zu fordern, da die Kirche seit Jahrhunderten auf Argumenten wie "das war schon immer so" und "die Gläubigen brauchen Zeit, um sich an Neues anzupassen" gebraucht hat.

Jojo
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Beitrag von Jojo »

Naja, aber es wäre schon ganz gut, wenigstens mal ein gutes Argument zu hören :roll:
Bezeichnend ist ja schon die Überschrift zu diesem Threat: Priesterweihe für Frauen, welches sind die Argumente"
Gemeint sind die Argumente dagegen, wie der erste Beitrag zeigt.
Kann es sein, dass es die dafür eigentlich gar nicht so wirklich gibt? Das wäre dann schon ein bisschen dünn, oder?

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ich hatte eigentlich vor, aus dem Wesen den Priestertums die Begründung für die den Männern vorbehaltene Weihe zu liefern.
Es scheint mir, daß dies kaum machbar ist, da es den Rahmen/Umfang von Forumspostings sehr sprengen würde.
Daher versuche ich nun eine knappe Kurzfassung.

Zugrundlegen kann man da in der Reihe Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls erschienen Schrift Neue Befufunden für ein neues Europa (Nr. 131)
Darin wird das Wesen des Priesters charakterisiert. Man kann kurz sagen: Das Wesen des Priesters ist die Berufung. Es wird die Berufung aller Menschen für an Leben auf Gott hin beschrieben.
  • Wie die Heiligkeit das Ziel aller in Christus getauften ist, so hat jedes Leben seine eigene, besondere Berufung; und wie erstere in der Taufe gründet, so ist die zweite mit der bloßen Tatsache seines Daseins verbunden. Die Berufung ist der vorhersehende Gedanke des Schöpfers über das jeweilige Geschöpf, sie ist sein Idealplan, ist wie ein Traum, der Gott am Herzen liegt, weil ihm das Geschöpf am Herzen liegt. Gott, der Vater, will diesen Plan unterschiedlich und spezifisch für jedes Leben. Der Mensch ist nämlich ins Leben "gerufen", und wenn er ins Leben eintritt, trägt und findet er in sich das Abbild dessen, der ihn gerufen hat. (Nr. 13)
Aus der Tatsache der Berufung läßt sich auch - das mache ich hier jetzt nicht - die Berufung (im Mutterschoß) zum Mann und zur Frau extrahieren. Mit der Beschränkung der Weihe auf ein Geschlecht wird dieser Berufung Rechnung getragen (Begründung lasse ich fehlen).
Nun könnte man einwenden: gut, dann machen wir es so daß in einem Jahrhundert nur Männen, im anderen nur Frauen geweiht werden, damit wäre der Unterscheidung auch Rechnung getragen, - was äußerlich betrachtet richtig sein könnte.

Aber es mag auch einen inneren Grund geben, der bis ins Personsein von Mann und Frau hineinreicht. Möglicherweise ist es der Unterscheid zwischen Geben und Empfangen, der Unterschied zwischen Aktivität und Passivität.

Daß dieser Unterschied vermutlich als diskrimirierend empfunden wird, liegt vor allem am beschränkten Horizont unserer Epoche, die nur die nach außen tretende Aktivität als "wichtig" erachtet. Die ermöglichende Passivität, die diese Kraft aus der Tiefe der Gnade bereit stellt, die jenseits der Reichweite menschlicher Aktivität liegt, gilt hingegen wenig.

Die Dichterin Gertrud von le Fort schreibt
  • Eines Weibes Tränen bedeuten wenig, und auch eines Weibes Barmherzigkeit bedeutet wenig, aber wenn der Mann barmherzig wird, dann bewegt sich die Welt. - Wenn der Mann fällt, so fällt nur der Mann, aber wenn eine Frau fällt, so fällt ein ganzes Volk.
Das ist m.E. sehr gut erkannt. Das aktive Element im Mann neigt nicht (von Natur aus) zur Barmherzigkeit, denn diese verhindert sonst die Tat. Wenn sich aber in ihm doch diese Barmherzigkeit regt, dann zeigt sich ihm, was auch in anderen vorhanden ist, aber sich dort noch nicht zeigt, oder nur in Randsituationen des Lebens zeigt, daß der eigenliche Tätige in jedem guten Ton, Gott der Jenseitige ist, der nicht im Sein der Welt aufgeht.
Dann aber kann gerade diese gegen die Natur empfundene Wahrheit Voraussetzung für das Sakrament der Priesterweihe sein, der eben in all seinem Tun Gott in Christus als den Täter allen guten Tuns darstellen soll.
Für eine aktivistische Zeit ist das schwer verständlich, und mancher wird dies auch als empörend empfinden. Aber das Wort stammt nicht von einem Mann, sondern von einer Frau, die eine verschüttete Erfahrung der Menschheit wieder ausgegraben hat.

Und genau aus dem selben Grund sind für den Empfang der Weihe auch das Versprechen zum Zölibat und zu den evangelischen Räten notwendig. Auch in diesen Punkten zeigt sich die Beschränkung der Natur des Menschen zugunsten eines offen-seins für die Gnade und eines Handelns in Christus.


Das war jetzt eine knappe kurze Kurzfassung dessen, was ich eigentlich sagen wollte. Vermutlich ist es so kurz geworden, daß es nur noch unverständlich ist. Es sind wohl einige Gedankensprünge drin, denen eine genauere Begründung und Herleitung fehlt. :roll:
Gruß Jürgen

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Petra
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Beitrag von Petra »

Du hast die Position der Kirche sehr verständlich und auch ausführlich genug dargestellt, Jürgen. Hat diesem Themenstrang hier noch gefehlt. Jetzt ist er richtig seriös geworden. :)

Nur, Jojo hatte oben Argumente für die Priesterweihe von Frauen hören wollen. Darauf warte ich persönlich auch immernoch. ;D

anselm
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Beitrag von anselm »

Petra hat geschrieben:Du hast die Position der Kirche sehr verständlich und auch ausführlich genug dargestellt, Jürgen. Hat diesem Themenstrang hier noch gefehlt. Jetzt ist er richtig seriös geworden. :)

Nur, Jojo hatte oben Argumente für die Priesterweihe von Frauen hören wollen. Darauf warte ich persönlich auch immernoch. ;D
Ich habe gerade leider nicht viel Zeit :( , deswegen nur ein kurzer Hinweis auf eine mögliche sinnvolle Begründung:

- weil es keinen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt, der eine solche Diskriminierung rechtfertigen könnte.

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

anselm hat geschrieben:- weil es keinen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt, der eine solche Diskriminierung rechtfertigen könnte.
Das ist aber ziemlich tendentiöses Vokabular, und schon deswegen ist diese "Erklärung" auch nicht im mindesten sinnvoll.

Versucht sich noch jemand?

Petra
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Beitrag von Petra »

anselm hat geschrieben: - weil es keinen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt, der eine solche Diskriminierung rechtfertigen könnte.
Hallo Anselm,

dein Beitrag gibt mir Gelegenheit auf einen Thread hinzuweisen in dem die Unterschiede schon einmal thematisiert wurden:
Frauen und Männer - Gibt es Unterschiede?
Mit Beispielen aus Biologie, Naturwissenschaften, Technik, Pädagogik und mit vatikanischen Stellungnahmen. Plus einer Reihe persönlicher Meinungen. Nur mal so zur Info. ;)

Gruß
Petra

Edit. wegen Linkkorrektur
Zuletzt geändert von Petra am Mittwoch 3. Dezember 2003, 00:40, insgesamt 2-mal geändert.

Edith
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Beitrag von Edith »

sorry, ej, jetzt ächt ej....

ich kann es nicht mehr hören.... die ewigen Stuhlkreise zum Thema Frauenpriestertum. *gähn*


(Musste mal raus - und jetzt tu ich nix mehr, um das Thema hochzuposten).

*duckundwegrenn*

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Margarete hat geschrieben:»Die Antwort darauf ist so abgedroschen, daß sie mir nicht so recht in die Tastatur will: Er hat auch nur Juden (und keine Römer) berufen... und dergleichen mehr.«
Tja, und ich meinerseits habe gegen diese ein ums andre Mal gedroschene Kleie doch immer neu den Flegel geschwungen … Weil du mich so lieb bittest, tu ich’s noch mal. Also paß auf: Der Unterschied zwischen Mann und Frau liegt auf einer ganz andern ontologischen Ebene als jener zwischen Jude und Römer, Schwarz und Weiß, Bürger und Bauer, Zar und Zimmermann.

Das kannst du an der folgenden Überlegung sehr leicht nachvollziehen: Du kannst jederzeit einen Chinesen mit einer Indianerin kreuzen, eine blonde Finnin mit einem schwarzen Mohren oder ’nen fahrenden Schöler mit einer Professorentochter. Was kommt heraus? Jedesmal ein Mischling, der von beiden Teilen etwas hat.

Aber nun kreuze mal einen Mann mit einer Frau. Ja ja, das geht schon. Aber was schaut dabei heraus? Ein Mischwesen? Ein Mittelding? Halb Mann, halb Frau? Wohl eher nicht, wie die Erfahrung lehrt.

Was ich damit sagen will: Mann zu sein oder Frau zu sein, das gehört zum Wesenskern des Menschen. Als Mann und Frau erschuf uns Gott. Das ist der Grund, weshalb aus jenem Argument kein Stäublein Mehls mehr fällt, so oft es auch gedroschen wird.

Was nun das Priesteramt betrifft, so hat die Kirche sich in Ordinatio sacerdotalis allein auf die dem Vorbild Jesu folgende, einhellig stets gewahrte Tradition berufen. Man hätte freilich auch die theologische Begründung noch mitteilen können, die den Sinn verstehen läßt. Der Sinn ist nämlich ein ganz zentrales Ding bei allen Zeichen – und Zeichen ganz und gar ist ja das Sakrament.

Der Priester handelt in der Liturgie in persona Christi, an des Herren Statt, unsres einzigen Hohenpriesters. Diesen aber, der ja ein Mann ist, vermag die Frau nicht darzustellen. Das ist das ganze Geheimnis.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Ketelhohn hat geschrieben: T
Aber nun kreuze mal einen Mann mit einer Frau. Ja ja, das geht schon. Aber was schaut dabei heraus? Ein Mischwesen? Ein Mittelding? Halb Mann, halb Frau? Wohl eher nicht, wie die Erfahrung lehrt.
Ups, jetzt begibst Du Dich auf ein sehr dünnes Eis.

Roche Lexikon Medizin

Ich habe jetzt die genauen Zahlen nicht parat,
aber wenn ich das recht erinnere, liegt die Quote
bei etwa einem halben Promille.
(Diese Quelle gibt das auch wieder.
In jedem Falle sind das nicht so ganz wenige.

Sehr oft ist es bei Hermaphroditen in der Tat so, daß eine
eindeutige Zuordnung zum Geschlecht Mann oder zum Geschlecht Frau nicht möglich ist.

Daher ist es nicht sooo einfach zu sagen,
daß die Kreuzung von Mann und Frau immer
zu einem eindeutigen Ergebnis Mann oder Frau führt.

Der Rest des Beitrages: :ja:

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ketelhohn hat geschrieben:Der Unterschied zwischen Mann und Frau liegt auf einer ganz andern ontologischen Ebene als jener zwischen Jude und Römer, Schwarz und Weiß, Bürger und Bauer, Zar und Zimmermann.
Ich würde eher fragen: Zeige mir einen Mann, der von einer Frau ein Kind empfangen hat und es zur Welt gebracht hat.

Das wäre dann ein - wenn auch "plattes" - Beispiel für die von mir angeführte Unterscheidung zwischen "Geben und Empfangen".
Gruß Jürgen

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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Na ja,

wenn man ARD-Berichten und darin zu Wort kommenden evangelischen Theologinnen mit Kurzhaarfrisur glauben darf, ist die Frau ja erst später so in die kirchliche Diskriminierung geraten, denn Maria Magdalena war nicht nur Christus Lebenspartnerin sondern auch diejenige, die die Apostel nach der Kreuzigung anführte.

Wie gesagt, wer gerne ARD-Berichten glauben möchte... :roll:

HeGe

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Margarete G. hat geschrieben:
Auch ohne ARD-Berichten hundertprozentig Glauben zu schenken: Maria Magdalena war, biblischem Bericht zufolge, die erste Zeugin von Jesu Auferstehung.

Margarete
Je nach Evangelium...

Und das habe ich ja auch nicht bestritten, nur das was darüber hinaus alles so erfunden wurde.

Hatte allerdings jetzt tatsächlich nicht so viel mit dem Thema Priesterweihe für Frauen im Speziellen zu tun, das stimmt, eher mit dem Thema die Rolle der Frau(en) in der Kirche allgemein.

HeGe

anselm
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Beitrag von anselm »

Zunächst tut es mir leid, dass ich mit dem Ausdruck "Diskriminierung" bei einigen Irritationen ausgelöst habe. Ich habe es ganz neutral gemeint im Sinne von "Unterscheidung" bzw. unterschiedlichen Regeln von Männern und Frauen hinsichtlich zentraler kirchlicher Regeln, Traditionen, etc.

Selbstverständlich verstehe ich Argumente, die auf der Tradition der Kirche aufbauen. Tradition ist aber ein vergleichsweise schwaches Argument (im Vgl. zu theologischen Argumenten, die die zentralen christlichen Aussagen betreffen). Tradition kann sich mit der Zeit auch ändern und deshalb ist ja die Hoffnung derer nicht völlig unbegründet, die sich Änderungen wünschen.

Ich will mich jetzt gar nicht zum Verfechter feministischer Positionen machen. Allerdings finde ich es schade, dass die Kirche das "weibliche Potential" in bestimmten Bereichen vernachlässigt. Das mag kein zwingendes Argument sein, bedauerlich finde ich es trotzdem.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Anselm,

kleine Rückfrage: Ist Dir bewußt, daß der Begriff Tradition eine etwas andere Bedeutung hat als im üblichen Sprachgebrauch? Damit ist nicht Brauchtum gemeint, sondern quasi der mündliche Teil der Glaubensüberlieferung (neben dem schriftlichen, den wir in der Bibel finden). Er wird sozusagen durch die ununterbrochene Glaubenspraxis seit den Anfängen dokumentiert.

(Nur mal vorsorglich...)

:)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Cicero hat geschrieben:»Ups, jetzt begibst Du Dich auf ein sehr dünnes Eis. […]
Daher ist es nicht sooo einfach zu sagen […]«
Doch, Peter. Eine Mißbildung sagt nichts über das Wesentliche aus.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Ketelhohn hat geschrieben:
Cicero hat geschrieben:»Ups, jetzt begibst Du Dich auf ein sehr dünnes Eis. […]
Daher ist es nicht sooo einfach zu sagen […]«
Doch, Peter. Eine Mißbildung sagt nichts über das Wesentliche aus.
Hm. Das so ein (wie ich das gerne nenne) Schwarz / Weiß - Problem

Die Kirche lehrt
- es gibt schwarz und weiß
- weiß ist richtig
- schwarz ist falsch

Völlig klar und einsichtig.

Schaue aber ich in die Realität meiner Umwelt, so sehe ich auch noch grau in verschiedenen
Abstufungen und Konzentrationen.
Selbst wenn es nur im Promillebereich ist, sobald ich mit grau in
unmittelbare Berührung komme, gibt es jedenfalls im Moment nur grau.

Also eine Mißbildung wird dadurch nicht inexistent, daß ich sie Mißbildung nenne, sondern der Mensch als solcher existiert und ich muß ihn als so
von Gott geschaffen ansehen. Also gibt es einen grauen Bereich,
dem ich mich stellen muß.

Zu grau gibt es aber keine Aussage, sondern nur zu schwarz oder weiß.
Damit bin ich, werde ich angefragt im Dilemma, denn
ich habe die Aussage(n):

weiß ist richtig --- Frage: ist grau dann falsch?
oder
schwarz ist falsch --- Frage: ist grau dann richtig?

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Cicero hat geschrieben:weiß ist richtig --- Frage: ist grau dann falsch?
oder
schwarz ist falsch --- Frage: ist grau dann richtig?
Grau ist krankes (unvollkommenes, fehlbares, gefallenes) Weiß, würde ich sagen.

:N:

Petrus
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Beitrag von Petrus »

also,

das überzeugendste Argument, das mir bisher begegnet ist, daß Frauen, die eine Berufung zum Priestertum haben, unter keinen Umständen die amtliche Segnung und Sendung erhalten dürfen:

wenn die Männer nicht mehr allein die sein dürften, die vorne herumhüpfen dürften, in bunten, bedeutenden Gewändern -

tja, dann würden doch überhaupt keine Männer mehr in die Kirche kommen. Welcher Mann hat schon Lust darauf, als einer von vielen unbedeutend hinten zu sitzen?

Dann wären doch nur noch Frauen da. Und das hat Jesus sicher nicht gewollt.

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