"Einheit in Vielfalt"

Allgemein Katholisches.
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Marion
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"Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Marion »

Das ist ein Begriff der hier häufig fällt und ich nicht Recht weiß was damit genau gemeint ist. Ist das überhaupt Katholisch?

Hier etwas aus der Heiligen Schrift, damit diese Frage nicht ganz nackig dasteht:
Johannes 10.3.
3. Demselben macht der Thürhüter auf,(4) und die Schafe hören seine Stimme;(5) er ruft seine Schafe mit Namen,(6) und führt sie heraus? (7)

Der Kommentar zu 5 lautet:
(5) Die wahren Gläubigen hören auf solche Hirten; denn weil empfänglich für des Göttliche, erkennen sie es auch sogleich in den Hirten, die es in sich tragen. Das Gleichartige vereinigt sich; das Verschiedenartige stößt sich ab.

Verträgt sich das mit diesem Einheit in Vielfalt was ich hier schon fast als Dogma wahrnehme?
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Niels
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Niels »

Zum Thema "Einheit in Vielfalt" haben wir hier einen "Spezialisten": Ovi. ;D
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Wim1964
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Wim1964 »

"Einheit in Vielfalt" ist ein relativistischer Allgemeinplatz, der komplett in die Irre führt. Ich für meinen Teil kann mir kaum eine Interpretation dieser Phrase vorstellen, die der katholischen Lehre entsprechen könnte. Es sei denn die Vielfalt betrifft lediglich weitestgehend irrelevante Sachverhalte wie z.B. "Ich mag Steak - Du Grünkernbratlinge", "Ich höre gerne Verdi - Du Wagner". Hier kann es gerne eine Vielfalt geben.

Sobald es aber um wesentliche Punkte geht - also um Glaubenswahrheiten und die Morallehre - , muss sich diese "Vielfalt" an der Wahrheit messen lassen und alles Nichtkatholische, also Aussagen, die der katholischen Lehre widersprechen, ist als Irrtum zu verwerfen. In diesem Sinne kann es nur heißen "Einheit in der Wahrheit"

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Niels
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Niels »

:daumen-rauf:

unitas in veritate.
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Edi
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Edi »

Unter den unterschiedlichen Freikirchen gibt es den Begriff versöhnte Verschiedenheit, vermutlich hat man so etwas Ähnliches auch der kath. Kirche mehr oder weniger übernommen, wenn auch nicht offiziell. Definiert ist der Begriff natürlich nicht, daher eben eine Phrase.
In der Schrift liest man dagegen vom Einswerden in Christo, das ist natürlich etwas ganz anderes.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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taddeo
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von taddeo »

Wim1964 hat geschrieben:"Einheit in Vielfalt" ist ein relativistischer Allgemeinplatz, der komplett in die Irre führt. Ich für meinen Teil kann mir kaum eine Interpretation dieser Phrase vorstellen, die der katholischen Lehre entsprechen könnte. Es sei denn die Vielfalt betrifft lediglich weitestgehend irrelevante Sachverhalte wie z.B. "Ich mag Steak - Du Grünkernbratlinge", "Ich höre gerne Verdi - Du Wagner". Hier kann es gerne eine Vielfalt geben.

Sobald es aber um wesentliche Punkte geht - also um Glaubenswahrheiten und die Morallehre - , muss sich diese "Vielfalt" an der Wahrheit messen lassen und alles Nichtkatholische, also Aussagen, die der katholischen Lehre widersprechen, ist als Irrtum zu verwerfen. In diesem Sinne kann es nur heißen "Einheit in der Wahrheit"
Du machst Dir die Sache sauber zu einfach.

In allem, was "von Gott kommt", also der offenbarten und vom kirchlichen Lehramt ausdrücklich dogmatisierten Glaubens- und Sittenlehre, kann es tatsächlich nur eine Einheit geben - wobei damit nicht gesagt ist, daß die jeweiligen Formulierungen nicht womöglich voneinander abweichen könnten, solange sie inhaltlich dasselbe besagen.

Eine Vielfalt ist aber in allen anderen Dingen durchaus möglich, und da gehören beileibe nicht nur "irrelevante Sachverhalte" dazu, sondern auch Kernbereiche des kirchlichen Selbstverständnisses wie etwa die Liturgie. Alles, was in seiner äußeren Gestalt "vom Menschen kommt", darf sich seit jeher in einer kulturell bedingten Vielfalt ausprägen, ohne daß das jemals den inneren Gehalt der Glaubenslehre beeinträchtigt hätte.

Nichts stünde der Sendung der Kirche in die Welt hinein so sehr im Wege wie "Einfalt in Vielheit": also sowohl plumpe Gleichmacherei als auch Pluralismus um ihrer selbst willen.

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Bernado
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Bernado »

Wim1964 hat geschrieben:"Einheit in Vielfalt" ist ein relativistischer Allgemeinplatz, der komplett in die Irre führt. Ich für meinen Teil kann mir kaum eine Interpretation dieser Phrase vorstellen, die der katholischen Lehre entsprechen könnte. Es sei denn die Vielfalt betrifft lediglich weitestgehend irrelevante Sachverhalte wie z.B. "Ich mag Steak - Du Grünkernbratlinge", "Ich höre gerne Verdi - Du Wagner". Hier kann es gerne eine Vielfalt geben.

Sobald es aber um wesentliche Punkte geht - also um Glaubenswahrheiten und die Morallehre - , muss sich diese "Vielfalt" an der Wahrheit messen lassen und alles Nichtkatholische, also Aussagen, die der katholischen Lehre widersprechen, ist als Irrtum zu verwerfen. In diesem Sinne kann es nur heißen "Einheit in der Wahrheit"
Nun, der Spruch "Einheit in Vielfalt" ist einemoderne Prägung nicht ohne Hintergedanken - aber "katholisch" bedeutet alles andere als "uniform", und "et - et" ("sowohl als auch") gilt als gut katholische Einstellung und Praxis.

Man schaue auf die Vielfalt der (ursprünglichen) Orden, die jeder ihre eigene Spiritualität und ihr eigenes Charisma haben. Oder auf die Vielfalt der Heiligen, bei denen sehr verschiedene Lebenswege alle zu ein und demselben Ziel geführt haben. Auch in der Liturgie und sogar in der Theologie (Thomas und Bonaventura) hat die Kirche sehr verschiedene Ansätze toleriert. Das ging alles sehr gut, solange die Einheit der dogmatischen Grundlagen unbestritten war und die kirchliche Autorität da, und nur da, wo diese Grundlage aufgeweicht wurde, mit Entschiedenheit eingriff.

Seitdem das nicht mehr geschieht, ist "Einheit in Vielfalt" zum Wieselwort geworden, mit dem alle möglichen Willkürlichkeiten abgedeckt werden sollen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Wim1964
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Wim1964 »

Bernado hat geschrieben: Man schaue auf die Vielfalt der (ursprünglichen) Orden, die jeder ihre eigene Spiritualität und ihr eigenes Charisma haben. Oder auf die Vielfalt der Heiligen, bei denen sehr verschiedene Lebenswege alle zu ein und demselben Ziel geführt haben. Auch in der Liturgie und sogar in der Theologie (Thomas und Bonaventura) hat die Kirche sehr verschiedene Ansätze toleriert. Das ging alles sehr gut, solange die Einheit der dogmatischen Grundlagen unbestritten war und die kirchliche Autorität da, und nur da, wo diese Grundlage aufgeweicht wurde, mit Entschiedenheit eingriff.
:daumen-rauf:
Zustimmung - sehr schöne Beispiele für positive Vielfalt - aber - und das wollte ich auch ausdrücken - Vielfalt auf Basis der Glaubenswahrheit - und nicht auf Kosten derselben....

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Niels
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Niels »

So habe ich Deinen Beitrag verstanden... :daumen-rauf:
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Nassos
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Nassos »

Um dies besser auszudrücken sollte man "Vielfalt in der Einheit" sagen. Denn dadurch ist wird die Einheit das einbettende Element, innerhalb derer (bzw. unter der) die Vielfalt den Reichtum in der Einheit ergibt.
(So zumindest kenne ich es aus der Orthodoxie - wo verschiedene Ausführungen nicht am Göttlichen "kratzen").

Liebe Grüße,
Nassos
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Marion
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Marion »

taddeo hat geschrieben:In allem, was "von Gott kommt", also der offenbarten und vom kirchlichen Lehramt ausdrücklich dogmatisierten Glaubens- und Sittenlehre, kann es tatsächlich nur eine Einheit geben - wobei damit nicht gesagt ist, daß die jeweiligen Formulierungen nicht womöglich voneinander abweichen könnten, solange sie inhaltlich dasselbe besagen.

Eine Vielfalt ist aber in allen anderen Dingen durchaus möglich, und da gehören beileibe nicht nur "irrelevante Sachverhalte" dazu, sondern auch Kernbereiche des kirchlichen Selbstverständnisses wie etwa die Liturgie.
von mir gefettet.

Ich glaube hier ist ein Problem. Wenn wir unseren Glauben nun auf "ausdrücklich Dogmatisiertes" beschränken schrumpft unser Glaube erst mal gewaltig. Ein Christ glaubt nicht nur was dogmatisiert ist sondern viel mehr. Dogmatisiert wurden erst mal nur Dinge nachdem sich was falsches eingeschlichen hat und der Papst mit seinem Dogma dann dafür gesorgt hat, daß das Falsche sich nicht in der Kirche verbreitet (also Dogmen sind ein Instrument gegen die "Vielfalt").
taddeo hat geschrieben:Alles, was in seiner äußeren Gestalt "vom Menschen kommt", darf sich seit jeher in einer kulturell bedingten Vielfalt ausprägen, ohne daß das jemals den inneren Gehalt der Glaubenslehre beeinträchtigt hätte.
Ja, alles was "vom Menschen kommt". Es kommt aber nicht alles "vom Menschen" was nicht dogmatisiert ist. Sonst dürfte es ab sofort nie wieder ein Dogma geben. Und die bereits verkündeten Dogmen müssten wir mal überprüfen, da der Glaubensinhalt dieser Dogmen ja vorher kein Dogma waren und somit nach deiner Definition eigentlich "vom Menschen kommen".

Wir könnten solcherlei Vielfalt nur "beginnen", wenn wir uns sicher wären, daß die ganze Überlieferung, der ganze Glaubensinhalt, die ganze Offenbarung und die ganze Tradition bereits in Dogmen verkündigt wurde, sodaß nun kein Milimeter Schlupfloch da wäre um eine Irrlehre in die Kirche lassen zu können.

Das scheint mir aber nicht so zu sein, und ich glaube auch nicht, daß wir das jemals hinkriegen
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overkott
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von overkott »

Glauben bedeutet lieben und treu sein. Wie der einzelne das empfindet, kann nur er selbst beurteilen. Allerdings können Anwesenheit sowie positive Bemerkungen und Handlungen einen Eindruck geben.

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Marion
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Marion »

Zu deinem Lieblingsbegriff hätte ich hier nun schon etwas mehr erwartet.
Aber bitte deutlich, sodaß es auch ich verstehe ;)

Gehts um Klamotten und Essen, bei der gewünschten Vielfalt oder um Glaube ?
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overkott
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von overkott »

Katholischer Glaube ist nicht Eintopf für alle, sondern Eintopf und Mischkost, im Teller und im Leben.

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Marion
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Marion »

Also nicht nur verschiedenes essen sollen Katholiken sondern auch verschiedenes Glauben?

Deines Erachtens hat also die Kirche mit ihren Dogmen einen großen Fehler gemacht, weil sie anders Gläubige ausschließt und somit die Vielfalt im Glauben stört?

Hab ich dich richtig verstanden?
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cantus planus
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von cantus planus »

Was ist daran ungewöhlich? Das ist die nachkonziliare Theologie!
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Bernado
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Bernado »

Marion hat geschrieben:Ich glaube hier ist ein Problem. Wenn wir unseren Glauben nun auf "ausdrücklich Dogmatisiertes" beschränken schrumpft unser Glaube erst mal gewaltig. Ein Christ glaubt nicht nur was dogmatisiert ist sondern viel mehr.
Ja - aber bei dem, was er über das Dogmatisierte hinaus glaubt, ist in der Tat eine beträchtliche Vielfalt möglich. Die Beschneidung von Vielfalt wird da nur insoweit nötig, wie daraus "Wildwuchs" entsteht, d.h. unbezweifelbare Glaubenswahrheiten in Frage gestellt werden.

Und natürlich ist genau das in den letzten Jahrzehnten geschehen, ohne daß der Wildwuchs zurückgeschnitten oder wenigstens als solcher bezeichnet worden wäre.
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Marion
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Marion »

Bernado hat geschrieben:Und natürlich ist genau das in den letzten Jahrzehnten geschehen, ohne daß der Wildwuchs zurückgeschnitten oder wenigstens als solcher bezeichnet worden wäre.
Mir scheint hier wurde nicht nur, das beschneiden und das als solcher bezeichnen "vergessen", und dieser Wildwuchs (der mit Sicherheit nicht nötig ist) ist nicht "nur so" entstanden, sonder hier wurde massig Unkraut gesät oder noch besser gesagt, fertiger Wildwuchs eingepflanzt und mit Dünger gepflegt und aufgepaßt daß auch keiner ausversehen drauftritt.
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overkott
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von overkott »

Marion hat geschrieben:Also nicht nur verschiedenes essen sollen Katholiken sondern auch verschiedenes Glauben?

Deines Erachtens hat also die Kirche mit ihren Dogmen einen großen Fehler gemacht, weil sie anders Gläubige ausschließt und somit die Vielfalt im Glauben stört?

Hab ich dich richtig verstanden?
Im Prinzip ist in allen Dogmen der Glaube an den einen Gott richtig ausgedrückt.

Nun hat der hl. Bonaventura die Makellose Empfängnis Marias durch die Hl. Anna als befremdliche Lehre empfunden, gleichwohl bringt selbst diese Lehre richtig zum Ausdruck, dass Gott Maria auserwählt hat, das Wort zu empfangen.

Die Lehren der Kirche sind also eine Glaubenseinladung an alle.

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Gamaliel
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Gamaliel »

Ein "schönes" Beispiel von "Einheit in Vielfalt" vom vergangenen 11. September 2010. Ein Beispiel für modernen "Katholizismus" in der Diözese Sacramento, USA

Doves, roses mark blessing of Quran at Sacramento Catholic Cathedral

Daraus:
As 18 doves flew into the skies over the Cathedral of the Blessed Sacrament Saturday night, more than 100 diverse Sacramentans blessed copies of the Quran with roses of love.

[...]

Representatives of Jewish, Catholic, Protestant, B'hai, Mormon, Sikh, Vedic Druid and Muslim beliefs read scriptures from the great religious texts - including six verses from the Quran calling for all faiths to live in harmony.

[...]

Irfan Haq, speaking on behalf of Sacramento's Muslims, told the rose bearing crowd outside the cathedral, [...] "Today we saw the great faiths of the world and they blessed to the Quran"


Die Saat trägt ihre Früchte:


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lutherbeck
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von lutherbeck »

:auweia:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Gamaliel
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Gamaliel »

Eine weitere Frucht der unseligen, konziliaren Freiheitslehren (und möglicherweise der Koranverehrung durch JPII):

Cardinal McCarrick: "I Cannot Say, ‘Don’t Embrace The Quran’"

Daraus:
“If a person sees the Quran as proof of God’s presence in the world, then I cannot say, ‘Don’t embrace the Quran.’ So that I think we are, we should always be willing to talk to people and we should always be willing to love them and we should always be willing to allow them that freedom of conscience which comes from God.”
Respekt vor dem Irrtum! :vogel: Das sollte man einmal den Lehrern in den Schulen erklären; keine Fehler würden mehr beanstandet und beste Zeugnisse wären in Zukunft garantiert. :narr:

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cantus planus
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von cantus planus »

Der Mann hat aber vollkommen recht: wie kann man etwas Anderes sagen, wenn sogar der Papst öffentlich den Koran küsst?
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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lifestylekatholik
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von lifestylekatholik »

cantus planus hat geschrieben:Der Mann hat aber vollkommen recht: wie kann man etwas Anderes sagen, wenn sogar der Papst öffentlich den Koran küsst?
Altersverwirrtheit.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Jacinta
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Jacinta »

Gamaliel hat geschrieben:Eine weitere Frucht der unseligen, konziliaren Freiheitslehren (und möglicherweise der Koranverehrung durch JPII):

Cardinal McCarrick: "I Cannot Say, ‘Don’t Embrace The Quran’"

Daraus:
“If a person sees the Quran as proof of God’s presence in the world, then I cannot say, ‘Don’t embrace the Quran.’ So that I think we are, we should always be willing to talk to people and we should always be willing to love them and we should always be willing to allow them that freedom of conscience which comes from God.”
Respekt vor dem Irrtum! :vogel: Das sollte man einmal den Lehrern in den Schulen erklären; keine Fehler würden mehr beanstandet und beste Zeugnisse wären in Zukunft garantiert. :narr:
Mal abgesehen davon, dass das nach meiner unmaßgeblichen Meinung glatte Häresie (natürlich im nur-materiellen Sinne) ist, stößte mir vor allem was Ganz anderes auf: Diejenigen, die so massiv für diese Vielfalt eintreten, beziehen nur immer die Standpunkte ein, die ihnen in den Kram passen. Überspitzt gesagt: Linkskatholiken dürfen jeden Blödsinn erlaubt, Tradis darf es gar nicht erst geben (sie müssen zwangs-"bekehrt" werden.)
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

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Marion
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Marion »

Mortalium animos hat geschrieben:Glaubenseinheit ohne Lehr- und Verwaltungseinheit

7 An dieser Stelle müssen wir eine falsche Ansicht erwähnen und zurückweisen, von der diese ganze Frage abhängt, und von der auch die ganze vielgestaltige Arbeit und die Versuche der Nichtkatholiken zur Wiedervereinigung der christlichen Kirchen, die Wir oben erwähnt haben, ihren Ausgang nehmen.

Die Vorkämpfer dieser Bemühungen führen unzählige Male das Wort Christi an: Damit alle eins seien und Es wird werden ein Hirt und eine Herde (14). Diese Worte führen sie aber immer so an, als ob darin ein Wunsch und ein Gebet Jesu Christi zum Ausdruck kämen, die noch der Erfüllung harren. Sie sind nämlich der Meinung, die Einheit im Glauben und in der Leitung der Kirche, die ein Kennzeichen der und einen Kirche Christi ist, habe bisher wohl noch zu keiner Zeit bestanden und bestehe auch heute nicht. Man könne diese Einheit wohl herbeisehnen, und sie könne vielleicht auch einmal durch den gemeinsamen Willen aller erreicht werden, aber für unsere Zeit sei sie nur ein schöner Traum.

Dem fügen sie bei, die Kirche bestehe aus sich heraus und ihrer Natur nach aus verschiedenen Teilen, d. h. aus den verschiedensten Teilkirchen oder getrennten Gemeinschaften, die jetzt noch getrennt sind, und die, wenn sie auch manche Lehren gemeinsam haben, in anderen doch wieder voneinander abweichen. Alle diese Teilkirchen hätten die gleichen Rechte. Auch sei die Kirche höchstens von der Zeit der Apostel bis zu den ersten ökumenischen Konzilien nur eine einzige und einig gewesen. Deshalb ergebe sich die Notwendigkeit, so sagen sie, alle Meinungsverschiedenheiten und all die alten Streitpunkte, welche die Christenheit bis auf den heutigen Tag spalten und trennen, vollkommen hintanzusetzen und außer acht zu lassen. Aus den übrigen Lehren müsse eine gemeinsame Glaubensregel aufgestellt und vorgelegt werden, in deren Bekenntnis dann alle die Überzeugung und vor allem das lebhafte Gefühl ihrer brüderlichen Verbundenheit in sich trügen. Diesem allgemeinen Kirchenbunde werde es dann auch möglich sein, in ernster Arbeit dem stets voranschreitenden Unglauben erfolgreichen Widerstand zu leisten.
Irre, schon fast 80 Jahre fleucht diese Irrlehre in der Kirche rum :glubsch:
Ist das nicht genau dein Ding overkott?
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overkott
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von overkott »

Marion hat geschrieben:
Mortalium animos hat geschrieben:Glaubenseinheit ohne Lehr- und Verwaltungseinheit

7 An dieser Stelle müssen wir eine falsche Ansicht erwähnen und zurückweisen, von der diese ganze Frage abhängt, und von der auch die ganze vielgestaltige Arbeit und die Versuche der Nichtkatholiken zur Wiedervereinigung der christlichen Kirchen, die Wir oben erwähnt haben, ihren Ausgang nehmen.

Die Vorkämpfer dieser Bemühungen führen unzählige Male das Wort Christi an: Damit alle eins seien und Es wird werden ein Hirt und eine Herde (14). Diese Worte führen sie aber immer so an, als ob darin ein Wunsch und ein Gebet Jesu Christi zum Ausdruck kämen, die noch der Erfüllung harren. Sie sind nämlich der Meinung, die Einheit im Glauben und in der Leitung der Kirche, die ein Kennzeichen der und einen Kirche Christi ist, habe bisher wohl noch zu keiner Zeit bestanden und bestehe auch heute nicht. Man könne diese Einheit wohl herbeisehnen, und sie könne vielleicht auch einmal durch den gemeinsamen Willen aller erreicht werden, aber für unsere Zeit sei sie nur ein schöner Traum.

Dem fügen sie bei, die Kirche bestehe aus sich heraus und ihrer Natur nach aus verschiedenen Teilen, d. h. aus den verschiedensten Teilkirchen oder getrennten Gemeinschaften, die jetzt noch getrennt sind, und die, wenn sie auch manche Lehren gemeinsam haben, in anderen doch wieder voneinander abweichen. Alle diese Teilkirchen hätten die gleichen Rechte. Auch sei die Kirche höchstens von der Zeit der Apostel bis zu den ersten ökumenischen Konzilien nur eine einzige und einig gewesen. Deshalb ergebe sich die Notwendigkeit, so sagen sie, alle Meinungsverschiedenheiten und all die alten Streitpunkte, welche die Christenheit bis auf den heutigen Tag spalten und trennen, vollkommen hintanzusetzen und außer acht zu lassen. Aus den übrigen Lehren müsse eine gemeinsame Glaubensregel aufgestellt und vorgelegt werden, in deren Bekenntnis dann alle die Überzeugung und vor allem das lebhafte Gefühl ihrer brüderlichen Verbundenheit in sich trügen. Diesem allgemeinen Kirchenbunde werde es dann auch möglich sein, in ernster Arbeit dem stets voranschreitenden Unglauben erfolgreichen Widerstand zu leisten.
Irre, schon fast 80 Jahre fleucht diese Irrlehre in der Kirche rum :glubsch:
Ist das nicht genau dein Ding overkott?
Es wäre falsch, nur den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen. Richtig ist, der Lehre Jesu von der versöhnten Vielfalt zu folgen.

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Christiane
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Christiane »

overkott hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
Mortalium animos hat geschrieben:Glaubenseinheit ohne Lehr- und Verwaltungseinheit

7 An dieser Stelle müssen wir eine falsche Ansicht erwähnen und zurückweisen, von der diese ganze Frage abhängt, und von der auch die ganze vielgestaltige Arbeit und die Versuche der Nichtkatholiken zur Wiedervereinigung der christlichen Kirchen, die Wir oben erwähnt haben, ihren Ausgang nehmen.

Die Vorkämpfer dieser Bemühungen führen unzählige Male das Wort Christi an: Damit alle eins seien und Es wird werden ein Hirt und eine Herde (14). Diese Worte führen sie aber immer so an, als ob darin ein Wunsch und ein Gebet Jesu Christi zum Ausdruck kämen, die noch der Erfüllung harren. Sie sind nämlich der Meinung, die Einheit im Glauben und in der Leitung der Kirche, die ein Kennzeichen der und einen Kirche Christi ist, habe bisher wohl noch zu keiner Zeit bestanden und bestehe auch heute nicht. Man könne diese Einheit wohl herbeisehnen, und sie könne vielleicht auch einmal durch den gemeinsamen Willen aller erreicht werden, aber für unsere Zeit sei sie nur ein schöner Traum.

Dem fügen sie bei, die Kirche bestehe aus sich heraus und ihrer Natur nach aus verschiedenen Teilen, d. h. aus den verschiedensten Teilkirchen oder getrennten Gemeinschaften, die jetzt noch getrennt sind, und die, wenn sie auch manche Lehren gemeinsam haben, in anderen doch wieder voneinander abweichen. Alle diese Teilkirchen hätten die gleichen Rechte. Auch sei die Kirche höchstens von der Zeit der Apostel bis zu den ersten ökumenischen Konzilien nur eine einzige und einig gewesen. Deshalb ergebe sich die Notwendigkeit, so sagen sie, alle Meinungsverschiedenheiten und all die alten Streitpunkte, welche die Christenheit bis auf den heutigen Tag spalten und trennen, vollkommen hintanzusetzen und außer acht zu lassen. Aus den übrigen Lehren müsse eine gemeinsame Glaubensregel aufgestellt und vorgelegt werden, in deren Bekenntnis dann alle die Überzeugung und vor allem das lebhafte Gefühl ihrer brüderlichen Verbundenheit in sich trügen. Diesem allgemeinen Kirchenbunde werde es dann auch möglich sein, in ernster Arbeit dem stets voranschreitenden Unglauben erfolgreichen Widerstand zu leisten.
Irre, schon fast 80 Jahre fleucht diese Irrlehre in der Kirche rum :glubsch:
Ist das nicht genau dein Ding overkott?
Es wäre falsch, nur den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen. Richtig ist, der Lehre Jesu von der versöhnten Vielfalt zu folgen.
Jetzt müsstest du nur noch definieren, was du unter "versöhnter Vielfalt" verstehst, und genau dort liegt dann nämlich der Hase im Pfeffer...
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila

"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)

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overkott
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von overkott »

Christiane hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Es wäre falsch, nur den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen. Richtig ist, der Lehre Jesu von der versöhnten Vielfalt zu folgen.
Jetzt müsstest du nur noch definieren, was du unter "versöhnter Vielfalt" verstehst, und genau dort liegt dann nämlich der Hase im Pfeffer...
Ich glaube, Assisi ist der richtige Weg.

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Gamaliel
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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von Gamaliel »

overkott hat geschrieben:Ich glaube, Assisi ist der richtige Weg.




:hmm:

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Re: "Einheit in Vielfalt"

Beitrag von overkott »

Gamaliel hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Ich glaube, Assisi ist der richtige Weg.




:hmm:
Du Kleingläubiger. Diese Kirche wurde von einem Gewalttätigen erbaut, der den Orden an sich reißen wollte. Franziskaner betrachten diese Kirche nicht als ihr Eigentum; nicht einmal die vom heiligen Franz selbst reparierte Kirche San Damiano. Die eigentliche Kirche sind die Brüder und Schwestern in Christus: 1Kor 1,16 nescitis quia templum Dei estis et Spiritus Dei habitat in vobis

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