Daraus:
An vielen Orten der Welt werden Christen mit dem Tode bedroht. Es ist beschämend, wie wenig das unsere Öffentlichkeit beunruhigt.
![daumen rauf :daumen-rauf:](./images/smilies/ikb_thumbup1.gif)
Der erste Teil des Artikels ist wirklich lesenswert, und man ist schon erstaunt, dass es so eine Nachdenkerei überhaut in ein Mainstreamblatt schafft. Doch das Lob bleibt ziemlich schnell im Halse stecken, wenn man im zweiten Teil ankommt, wo Humanismus, Menschenrechte und die mittlerweile wohl übliche "Solidarität", die in jedem kirchlichen Artikel erwähnt werden muss in einer Weise gelobt werden, die mich doch sehr nachdenklich stimmt.
Das gipfelt in dem Satz:
Macht dieser Arikel nicht unfreiwillig deutlich, wie wenig wir die christlich-abendländische Tradition wirklich achten, und wie wenig Verständnis dafür überhaupt noch vorhanden ist? Wie kommt es eigentlich, dass hier "der Westen" und "das Christentum" plötzlich in einem Atemzug genannt werden, wo jener "Westen" - insbesondere auch die EU - doch sonst ausdrücklich bei jeder Gelegenheit darauf hinweist, dass man kein christlicher Club sei?Das Christentum ist eine universalistische Religion, und diese hat lange gebraucht, bis es ihr gelungen ist, den ihr inne wohnenden Universalismus der Menschenrechte und ihre Grundachtung vor dem Individuum über den geschriebenen Buchstaben hinaus zu verwirklichen. Mit diesem Universalismus steht der Westen weltweit im Wort. Verzichtet er auf ihn, wird er nicht Achtung, sondern Hohn und Spott ernten.
Welches Bild vom Christentum liegt hier eigentlich zugrunde?