Nach der oben verlinkten Wikipedia-Aufstellung hätte Erzbischof Dyba kein Doppelkreuz führen dürfen, da er kein Metropolit war.civilisation hat geschrieben:Erzbischof Johannes Dyba hatte ja den persönlichen Titel "Erzbischof" beibehalten, weil er vor seiner Ernennung zum Bischof von Fulda ja schon Titularerzbischof war.
Das zeigt sich auch in seinem Wappen, das er als Bischof von Fulda führte. Es ist das eines Titularerzbischofs. - Leider habe ich nur diese kleine Darstellung gefunden.
Gelungene Bischofswappen
Re: Gelungene Bischofswappen
- Berolinensis
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Re: Gelungene Bischofswappen
Da habe ich mich vielleicht mißverständlich ausgedrückt: Ich meinte, daß es eine Unterscheidung zwischen "Metall auf Metall" und "Metall neben Metall" nicht gibt, es sei denn in dem Sinne, daß mit "neben" gemeint ist, daß in einem Schild mehrere Wappen vereint sind; in diesem Fall läßt sich die Regel oft nicht einhalten.Galilei hat geschrieben:Hatteſt Du nicht oben noch geſagt, daſs es eine ſolche Regel nicht gibt?Berolinensis hat geschrieben:So wie Metall nicht auf Metall, soll auch Farbe nicht auf Farbe stoßen (hier grün auf blau).
Was die von dir gebrachten weiteren Beispiele angeht, muß man vielleicht sagen, daß die Regel vor allem für die (ursprünglicheren und wenn man so will "edleren") Heroldsbilder gilt, d.h. die Wappen, die sich durch geometrische Teilungen des Schildes ergeben (z.B. das alte Erzbistum Magdeburg: von rot und silber geteilt). Für die sog. gemeinen Figuren (Tiere etc.) gilt sie grundsätzlich auch, für deren Bewehrung kann sie aber, sofern von der Tingierung des Körpers abweichend, zwangsläufig nicht eingehalten werden, da sie nicht sowohl vom Körper als auch vom Feld abweichen kann. Solche Schwierigkeiten ergeben sich bei gemeinen Figuren häufiger; das muß man nicht verbissen eng sehen, aber man soll sich bemühen, das so gering wie möglicg zu halten. Das wird umso leichter, je mehr man die Grundregel guter heraldischer Gestaltung beherzigt: Je einfacher desto besser.
Re: Gelungene Bischofswappen
Es sei ja jedem Bischof unbenommen, sich ein Wappen zuzulegen, falls er noch keins hat, aber warum MUSS er das?
Kein Wunder, daß es dann zu Schlampereien kommt.
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Zuletzt geändert von ad-fontes am Freitag 2. Juli 2010, 12:55, insgesamt 1-mal geändert.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
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Re: Gelungene Bischofswappen
Doch, er durfte das Doppelkreuz führen, weil das die erzbischöfliche Insignie ist. Zur Unterscheidung eines "einfachen" Erzbischof zum Metropolitan-Erzbischof wäre das Pallium als zusätzliche Insignie angebracht.Galilei hat geschrieben:Nach der oben verlinkten Wikipedia-Aufstellung hätte Erzbischof Dyba kein Doppelkreuz führen dürfen, da er kein Metropolit war.civilisation hat geschrieben:Erzbischof Johannes Dyba hatte ja den persönlichen Titel "Erzbischof" beibehalten, weil er vor seiner Ernennung zum Bischof von Fulda ja schon Titularerzbischof war.
Das zeigt sich auch in seinem Wappen, das er als Bischof von Fulda führte. Es ist das eines Titularerzbischofs. - Leider habe ich nur diese kleine Darstellung gefunden.
siehe
- EB Marx:
- EB Becker:
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Re: Gelungene Bischofswappen
Zur Verwendung auf Dokumenten aller Art, Siegel etc. Eine streng verpflichtende Vorschrift gibt es aber meines Wissens nicht. Der sel. Johannes XXIII. wollte ja ein Heroldsamt des Hl. Stuhles einführen, wovon ihm Msgr. Heim aber abgeraten hat. Wenn man sich ansieht, was heute so verzapft wird, wünscht man sich, er hätte nicht auf ihn gehört.ad-fontes hat geschrieben:Es sei ja jedem Bischof unbenommen, sich ein Wappen zuzulegen, falls er noch keins hat, aber warum MUSS er das?
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Re: Gelungene Bischofswappen
re: Pallium im Wappen
Das kam zwar auch früher schon vor, entspricht aber nicht unbedingt einer "Regel", sondern mehr der persönlichen Ansicht des Bischofs (oder seiner Berater).
Das kam zwar auch früher schon vor, entspricht aber nicht unbedingt einer "Regel", sondern mehr der persönlichen Ansicht des Bischofs (oder seiner Berater).
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Re: Gelungene Bischofswappen
Wie ist eure Meinung zu diesem Wappen von Kardinal Tisserant? - Mir gefällt es irgendwie nicht (die gleiche Schnurfarbe- und Quastenfarbe wie das Ordenskreuz), aber wie hätte man es sonst darstellen können?
- Berolinensis
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Re: Gelungene Bischofswappen
Zuallererst fällt mir die köstliche Verballhornung des Mottos "Ab oriente et occidente" auf. Das ist ja zum Totlachen - Brüllus Maximus!civilisation hat geschrieben:Wie ist eure Meinung zu diesem Wappen von Kardinal Tisserant? - Mir gefällt es irgendwie nicht (die gleiche Schnurfarbe- und Quastenfarbe wie das Ordenskreuz), aber wie hätte man es sonst darstellen können?
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Re: Gelungene Bischofswappen
Ich hätte zunächst mal das Jerusalemkreuz hinter dem Ganzen weggelassen. Das würde optisch viel ausmachen.
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Re: Gelungene Bischofswappen
Jetzt aber zu deiner eigentlichen Frage (nach dem ich einmal tief durchgeatment habe - arboriente - *prust*):civilisation hat geschrieben:Wie ist eure Meinung zu diesem Wappen von Kardinal Tisserant? - Mir gefällt es irgendwie nicht (die gleiche Schnurfarbe- und Quastenfarbe wie das Ordenskreuz), aber wie hätte man es sonst darstellen können?
Dir gefällt also die Darstellung des Wappens nicht. Das muß man streng vom Wappen selbst unterscheiden, denn entgegen eine weitverbreiteten Fehlvorstellung wird ein Wappen einzig durch seine Beschreibung (Blasonierung) bestimmt, die graphische Darstellung bleibt stets - innerhalb der Regeln der Kunst - dem jeweiligen Künstler/Zeichner überlassen.
Bei der Darstellung hätte man z.B. das Ordenskreuz etwas kleiner machen können, und die Quasten mehr nach außen schwingen, so daß sie nicht über das Kreuz gehen.
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Re: Gelungene Bischofswappen
Der Zeichner war wohl ein rechter Scherzkeks.Berolinensis hat geschrieben:Zuallererst fällt mir die köstliche Verballhornung des Mottos "Ab oriente et occidente" auf. Das ist ja zum Totlachen - Brüllus Maximus!
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Re: Gelungene Bischofswappen
Friedrich Kardinal Wetter, München und Freising
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Re: Gelungene Bischofswappen
civilisation hat geschrieben:Doch, er durfte das Doppelkreuz führen, weil das die erzbischöfliche Insignie ist. Zur Unterscheidung eines "einfachen" Erzbischof zum Metropolitan-Erzbischof wäre das Pallium als zusätzliche Insignie angebracht.
siehe
- EB Marx:
- EB Becker:
Was willst Du uns mit den beiden Wappen sagen?
Becker ist auch Metropolit und hat natürlich auch das Pallium im Wappen (allerdings oben und nicht unten).
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Gelungene Bischofswappen
Friedrich Wetter, Speyer
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
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Re: Gelungene Bischofswappen
Ja, ein sehr gelungenes Wappen.Hubertus hat geschrieben: Friedrich Kardinal Wetter, München und Freising
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Re: Gelungene Bischofswappen
Und hier kann man sehr schön sehen, wie unterschiedlich die Ausführung sein kann. Das Wappen selbst ist genauso gelungen, aber die Darstellung ist grauenhaft.Hubertus hat geschrieben:
Friedrich Wetter, Speyer
Re: Gelungene Bischofswappen
abrogoRobert Ketelhohn hat geschrieben:Der Zeichner war wohl ein rechter Scherzkeks.Berolinensis hat geschrieben:Zuallererst fällt mir die köstliche Verballhornung des Mottos "Ab oriente et occidente" auf. Das ist ja zum Totlachen - Brüllus Maximus!
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
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Re: Gelungene Bischofswappen
Mal ein "modernes" Wappen des damaligen Primas von Polen, Kardinal Jozef Glemp:
Na ja, gelungen ist so eine Sache ...
Na ja, gelungen ist so eine Sache ...
Re: Gelungene Bischofswappen
Meiner Ansicht nach gehört es eher in den "Anti-"Strang im Gemüsegarten...civilisation hat geschrieben:Mal ein "modernes" Wappen des damaligen Primas von Polen, Kardinal Jozef Glemp:
Na ja, gelungen ist so eine Sache ...
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Gelungene Bischofswappen
Ich fasse mal die bisher hier genannten Regeln zusammen:
- kein Aufeinandertreffen von Gold und Silber („Niemals Metall neben Metall.“)
- kein Aufeinandertreffen zweier „Farben“ (wobei noch zu klären wäre, was darunter fällt; was ist z. B. mit schwarz?)
- Ausnahmen der letztgenannten Regeln: Aufeinandertreffen mehrerer Einzelwappen; Kleinteile an Figuren wie z. B. Adlerfänge
- keine Darstellung konkreter Gegenstände
- keine Buchstaben
- Fänge und Zunge des Adlers immer rot
- kein Himmelblau
- je einfacher, desto besser
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Re: Gelungene Bischofswappen
Es steht so m.E. am Rande des Erträglichen. - Zumal Glemp auch ein nicht so "modernes" Wappen führte: siehe http://www.nadarzyn.pl/grafika/bialykruk.jpgNiels hat geschrieben:Meiner Ansicht nach gehört es eher in den "Anti-"Strang im Gemüsegarten...civilisation hat geschrieben:Mal ein "modernes" Wappen des damaligen Primas von Polen, Kardinal Jozef Glemp:
Na ja, gelungen ist so eine Sache ...
Re: Gelungene Bischofswappen
die Kleinteile (Fänge zugen, Krallen) sind wenn nicht anders angegeben immer rot tingiert, zum Himelblau. die genaue "Schattierung" gibts nur in Couleurstudentischen Wappen, Ansich gibts "Schwarz, Rot, Blau, Grün (u. allenfalls Purpur für die Tingierung der Prachtstücke), sowie Gold und Silber (die „Metalle“), für die indes oft auf Gelb und Weiß angewendet wird. Das Schwarz ist das Elfenbein- (oder Russischschwarz), das Rot-Zinnober (in älterer Zeit auch Mennige), das blau ein helles Kobalt- (od. Berg-) Blau, das Grün das sog. Schweinfurter Grün. Für Gold nimmt man das echte Blattgold, für Silber gewöhnlich Platina" (ex Pierers Konversationslexikon 1890). und aus. generell max. 2 Farben. Und die Pelzwerke Kürsch, auch Grauwerkm Feh (graues Eichhörnchen)entweder Wolkenfeh oder Eisenhutfeh Hermelin und Federwerk.Galilei hat geschrieben:Ich fasse mal die bisher hier genannten Regeln zusammen:Alles korrekt?
- kein Aufeinandertreffen von Gold und Silber („Niemals Metall neben Metall.“)
- kein Aufeinandertreffen zweier „Farben“ (wobei noch zu klären wäre, was darunter fällt; was ist z. B. mit schwarz?)
- Ausnahmen der letztgenannten Regeln: Aufeinandertreffen mehrerer Einzelwappen; Kleinteile an Figuren wie z. B. Adlerfänge
- keine Darstellung konkreter Gegenstände
- keine Buchstaben
- Fänge und Zunge des Adlers immer rot
- kein Himmelblau
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"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Re: Gelungene Bischofswappen
solche farben wie himmelblau oder orange sind, in historischen wappendarstellungen, mitunter das resultat einer chemischen raektion von farbpigmenten und bindemittelsystemen - denn in früheren jahrhunderten hat man viel experimentiert oder pigemente und bindemittel haben sich über die zeiten nicht vertragen
eigentlich sollte man solche farben wie himmelblau oder orange im wappen vermeiden - die farben sollte klar sein
eigentlich sollte man solche farben wie himmelblau oder orange im wappen vermeiden - die farben sollte klar sein
Honi soit qui mal y pense
Re: Gelungene Bischofswappen
Wappen des verstorbenen Paderborner Erzbischofs Johannes Joachim Kardinal Degenhardt:
Wenn ich etwas Zeit über habe, scanne ich das Wappenbildchen nochmals ein. Das erzbischöfliche Wappen vor der Kardinalskreierung und das weihbischöfliche habe ich hier auch noch irgendwo.
Wenn ich etwas Zeit über habe, scanne ich das Wappenbildchen nochmals ein. Das erzbischöfliche Wappen vor der Kardinalskreierung und das weihbischöfliche habe ich hier auch noch irgendwo.
"Scio cui credidi"
Re: Gelungene Bischofswappen
Findet dieses Wappen des Limburger Bischofs Franz-Peter Gnade beim Fachpublikum?
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Re: Gelungene Bischofswappen
Und hier das Wappen von Tebartz van Elst als Weihbischof:
- Berolinensis
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Re: Gelungene Bischofswappen
Ich glaube, dieser Strang kann es nicht leisten, einen Grundkurs in Heraldik zu liefern (für Interessierte empfehle ich das grundsolide und relativ kurze Werk:
Deshalb nur kurz zu den gestellten konkreten Fragen:Handbuch der Heraldik. Wappenfibel. Begr. durch Matthias Hildebrandt. 19., verb. und erw. Aufl. Hrsg. vom "Herold", Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften. Bearb. im Auftrag des Herolds-Ausschusses der Deutschen Wappenrolle von Ludwig Biewer. Neustadt an der Aisch: Verlag Degener & Co., 1998. 251 S., zahlr. Abb. - ISBN 3-7686-7014-7.
Das sind natürlich nur einige Regeln, die hier bisher aus konkretem Anlaß zur Sprache kamen. Heraldische Regeln sind auch keine eheren Gesetze, sondern mehr Grundsätze guten Gestaltens. Sie könne auch nicht jeden Einzelfall klären, so daß es nicht besonders sinnvoll ist, von Ausnahmen zu sprechen.Galilei hat geschrieben:Ich fasse mal die bisher hier genannten Regeln zusammen:
Ja.[*]kein Aufeinandertreffen von Gold und Silber („Niemals Metall neben Metall.“)
Ja. Die Farben sind schwarz, blau, rot und grün (in anderen Ländern, nicht aber im deutschen Raum, auch violett).[*]kein Aufeinandertreffen zweier „Farben“ (wobei noch zu klären wäre, was darunter fällt; was ist z. B. mit schwarz?)
Wie gesagt würde ich das weniger im Sinne einer "Ausnahme vom Gesetz" sehen, sondern als Fälle, in denen dieser Grzunsatz praktisch nicht einzuhalten ist.[*]Ausnahmen der letztgenannten Regeln: Aufeinandertreffen mehrerer Einzelwappen; Kleinteile an Figuren wie z. B. Adlerfänge
Ja. Die Heraldik ist ihrem Wesen nach abstrakt.[*]keine Darstellung konkreter Gegenstände
Ja, die Heraldik ist eine graphische Kunst.[*]keine Buchstaben
Nein. Die Bewehrung kann in jeder Tinktur tingiert sein.[*]Fänge und Zunge des Adlers immer rot
Ja, wenn man darunter eine von blau verschiedene Farbe versteht. Das blau kann natürlich in unterschiedlichen Tönen ausgeführt sein, sollte aber kräftig sein. Man muß immer im Auge behalten, daß der Sinn eines Wappens in der Erkennbarkeit und Unterscheidbarkeit auf Entfernung liegt.[*]kein Himmelblau
Ja.[*]je einfacher, desto besser
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Re: Gelungene Bischofswappen
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Das ist kein anderes, sondern dasselbe Wappen, nur von einem anderen Graphiker (gelungener) gezeichnet.civilisation hat geschrieben:Zumal Glemp auch ein nicht so "modernes" Wappen führte: siehe http://www.nadarzyn.pl/grafika/bialykruk.jpg
Re: Gelungene Bischofswappen
Danke für Deinen Kommentar und die Literaturempfehlung.Berolinensis hat geschrieben:Ich glaube, dieser Strang kann es nicht leisten, einen Grundkurs in Heraldik zu liefern (für Interessierte empfehle ich das grundsolide und relativ kurze Werk:
Deshalb nur kurz zu den gestellten konkreten Fragen:Handbuch der Heraldik. Wappenfibel. Begr. durch Matthias Hildebrandt. 19., verb. und erw. Aufl. Hrsg. vom "Herold", Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften. Bearb. im Auftrag des Herolds-Ausschusses der Deutschen Wappenrolle von Ludwig Biewer. Neustadt an der Aisch: Verlag Degener & Co., 1998. 251 S., zahlr. Abb. - ISBN 3-7686-7014-7.
[...]
Geſtatte mir trotzdem noch eine letzte Frage: Iſt die Darſtellung konkreter Personen, z. B. Heiliger, legitim?
- Berolinensis
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Re: Gelungene Bischofswappen
Konkrete Heilige in Wappen: Ein Grenzfall. Ideal ist sie nicht, aber seit langem üblich, und verbreitet in Stadtwappen. Ich würde zwar eher davon abraten, aber zumal in kirchlichen Wappen kann man sie sicher nicht als unzulässig bezeichnen. (Zudem wiederhole ich meinenm grundsätzlichen Vorbehalt, heraldische Regeln als "Gesetze" i.e.S. aufzufassen.)
Re: Gelungene Bischofswappen
Entfernt, da unerwünscht
Zuletzt geändert von Siard am Montag 5. Juli 2010, 21:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gelungene Bischofswappen
Ich bitte darum, sich an Wappen katholischer Bischöfe zu halten.