Gelungene liturgische Geräte

Allgemein Katholisches.
Grammi
Beiträge: 213
Registriert: Samstag 21. August 2010, 13:19

Gelungene liturgische Geräte

Beitrag von Grammi »

Da wir hier im Forum oft über unpassende Kirchenbauten, Sinn- und Zweckentleerte liturgische Geräte und sonstige Misstände sprechen, wollte ich euch bitten hier ein mal ein paar Bilder von liturgischen Geräten einzustellen, die euch wirklich gefallen, unabhängig von ihrer Epoche und ihrer Ausgestaltung. Ich würde euch nur bitten, immer noch ein paar Worte dazu zu sagen: Warum ist gerade dieser Gegenstand für euch so ansprechend. Damit wir hier nicht vom hundertsten ins tausendste kommen beschränke ich das ganze mal auf Kelch, Patene, Ziborium, Monstranz, Ostensorium, Reliquiar und Kreuz.

Ich fang mal an mit einem Kelch, den ich auf Grund seiner überreichen Gestaltung und der Wertigkeit der Ausführung für einfach genial und der Heiligkeit der Eucharistie angemessen finde .
http://bilddatenbank.khm.at/images/500/ ... _8_547.JPG

Dazu gibt es noch ein Monstranz, die ich ebenfalls für sehr gelungen halte, weil sie ob ihrer Ausführung und Dekoration veranschaulicht, wie wichtig und bedeutsam ihr Inhalt ist.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... schatz.jpg

Grammi

Benutzeravatar
incarnata
Beiträge: 2047
Registriert: Mittwoch 8. November 2006, 01:11

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von incarnata »

Den Kelch finde ich sehr schön mit dem Bild vom letzten Abendmahl-die Monstranz allerdings zu überladen-die Fülle der Edelsteine lenkt von dem,das kostbarer ist als jeder Edelstein-ab.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Benutzeravatar
Berolinensis
Beiträge: 4988
Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von Berolinensis »

incarnata hat geschrieben:Den Kelch finde ich sehr schön mit dem Bild vom letzten Abendmahl-die Monstranz allerdings zu überladen-die Fülle der Edelsteine lenkt von dem,das kostbarer ist als jeder Edelstein-ab.
Im Gegenteil: Sie unterstreicht die Herrlichkeit dessen, der herrlicher ist als jeder Edelstein.

Benutzeravatar
incarnata
Beiträge: 2047
Registriert: Mittwoch 8. November 2006, 01:11

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von incarnata »

Mehr Gold-weniger Steine würde es besser unterstreichen !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von lifestylekatholik »

incarnata hat geschrieben:Mehr Gold-weniger Steine würde es besser unterstreichen !
Wieso?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
incarnata
Beiträge: 2047
Registriert: Mittwoch 8. November 2006, 01:11

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von incarnata »

Einzelne Steine auf mehr goldenem Untergrund,der ja zugleich Symbol der göttlichen Herrlichkeit ist
wirken intensiver als so viele,nei denen man gar nicht mehr weiss wohin schauen-und in denen die Hostie dann "untergeht". Weniger ist oft mehr !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

civilisation
Beiträge: 10481
Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von civilisation »

Bild

(8. Jahrhundert)

Benutzeravatar
incarnata
Beiträge: 2047
Registriert: Mittwoch 8. November 2006, 01:11

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von incarnata »

Man beachte die Ausgewogenheit von Bild und Ornament;das Art der Darstellung entspricht der von Ikonen;
was steht als Text an der Basis des Kelchs ??
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8609
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von Gamaliel »

@incarnata
Wikipedia hat geschrieben:Die Inschrift am Fuß lautet: "TASSILO DVX FORTIS + LIVTPIRC VIRGA REGALIS", übersetzt: "Tassilo, tapferer Herzog + Liutpirg, königlicher Spross". Aufgrund dieser Inschrift wird auch angenommen, dass es sich um den Hochzeitskelch von Tassilo handeln könnte.

civilisation
Beiträge: 10481
Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von civilisation »

Der Tassilokelch ist ein wirkliches Glanzstück.

Das Stift Kremsmünster schreibt dazu:
Das wohl kostbarste Stück agilofingischer Schatzkunst, das den Untergang der freien Bayrischen Herzöge überdauert hat, ist der nach seiner Fußumschrift benannte Tassilokelch, der in Kremsmünster so eng mit der Stiftstradition verwachsen ist, dass er unabhängig von seiner Entstehung hier gleichsam im Rang einer Reliquie die Stiftsmitglieder an ihren Stifter rückzubinden vermag.
Die Kelchumschrift: + TASSILO DUX FORTIS + LIUTPIRC VIRGA REGALIS nennt neben Tassilo als dem tapferen Herzog (der Bayern) auch seine Frau, Liutpirc aus königlichem Stamm (eine langobardische Prinzessin). Das zweiteilig geschmiedete Kupfergefäß mit aufgenieteten Silbermedaillons zeigt an der Cuppa Christus als den zum Gericht wiederkehrenden Weltenrichter auf dem Thron mit der Buchrolle des Lebens in der Hand, umgeben von den Evangelisten und ihren Symbolen, die in der apokalyptischen Literatur den Wesen am Thron des Lammes entsprechen. Die Brustmedaillons am Fuß des Kelches sind bis auf Johann Baptist nicht eindeutig zu lesen, auch wenn ihnen Namenskürzel beigegeben sind (J(ohann) B(aptist); MT; PT; TM). Die Silbermedaillons sind durchgängig in Niellotechnik verziehrt, die verbleibenden Kupferzwickel und –Bordüren des Kupferkorpus graviert und vergoldet. Diese gravierten Ornamente wechseln zwischen Bandwerk- und Drachenornamentik, dazwischen treten aber auch immer wieder antikisierende Floralornamente auf, die stilistisch während der Regierungszeit Tassilos kaum nördlich der Alpen vorstellbar sind. Diese Beobachtungen legen den Schluss nahe, dass es sich bei diesem Becher um eine langobardische Arbeit aus den 6er Jahren des 8. Jahrhunderts handeln könnte, möglicherweise um den Hochzeitsbecher Tassilos und seiner Frau.
Der Kelch wird bei der Abtwahl im Kloster als Wahlurne verwendet, was noch auf die Tradition des Stiftungsbechers verweist, in der er seit dem 16. Jahrhundert beim Stiftertag verwendet wurde, indem nach Verlesen des Stifterbriefes vom Abt den Gästen bei Tisch gereicht wurde. Abt Albert Bruckmeier ersetzte diese Tradition durch eine Umwidmung als eucharistisches Gefäß ebenda am Stiftertag sowie bei der Abendmahlsfeier am Gründonnerstag der Karwoche.
http://www.stift-kremsmuenster.at/index.php?id=717

Benutzeravatar
Berolinensis
Beiträge: 4988
Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von Berolinensis »

incarnata hat geschrieben:Man beachte die Ausgewogenheit von Bild und Ornament;das Art der Darstellung entspricht der von Ikonen;
was steht als Text an der Basis des Kelchs ??
Ach, daher weht der Wind, wieder diese mir ewig unbegreifliche Ikonenverleibtheit. Wie wir früher in West-Berlin gesagt haben: geh doch nach drüben! ;D Im Ernst: Das mag dein persönlicher Geschmack sein (meiner Meinung nach - mit Verlaub - angekränkelt durch die moderne Vorstellung, schlichter sei immer besser), aber keinesewegs - und so klangen deine Beiträge, sonst hätte ich mich gar nicht zur Erwiderung herausgefordert gefühlt - ein objektiver Maßstab.

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von taddeo »

Berolinensis hat geschrieben:
incarnata hat geschrieben:Man beachte die Ausgewogenheit von Bild und Ornament;das Art der Darstellung entspricht der von Ikonen;
was steht als Text an der Basis des Kelchs ??
Ach, daher weht der Wind, wieder diese mir ewig unbegreifliche Ikonenverleibtheit. Wie wir früher in West-Berlin gesagt haben: geh doch nach drüben! ;D Im Ernst: Das mag dein persönlicher Geschmack sein (meiner Meinung nach - mit Verlaub - angekränkelt durch die moderne Vorstellung, schlichter sei immer besser), aber keinesewegs - und so klangen deine Beiträge, sonst hätte ich mich gar nicht zur Erwiderung herausgefordert gefühlt - ein objektiver Maßstab.
Der Tassilokelch stammt aus dem 8. Jahrhundert, also aus der Vorromanik - als die gesamte abendländische Kirchenkunst noch diesen Grundduktus der Schematisierung hatte, den man heute mit "ikonenähnlich" umschreibt, weil man es seit der Gotik und erst recht seit der Barockzeit bei uns nicht mehr gewöhnt ist. Die alten Mosaiken schauen genauso aus.

Das ist kein Grund, hier eine sachliche Feststellung ("die Art der Darstellung entspricht der von Ikonen") als "modernistisch angekränkelte Ikonenverliebtheit" zu diffamieren. Es gab auch schon hochwertige kirchliche Kunst, bevor "lebensecht" drastische Kruzifixe und übergewichtige Putten Einzug in unsere Kirchen hielten.

Benutzeravatar
Berolinensis
Beiträge: 4988
Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von Berolinensis »

taddeo hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben:
incarnata hat geschrieben:Man beachte die Ausgewogenheit von Bild und Ornament;das Art der Darstellung entspricht der von Ikonen;
was steht als Text an der Basis des Kelchs ??
Ach, daher weht der Wind, wieder diese mir ewig unbegreifliche Ikonenverleibtheit. Wie wir früher in West-Berlin gesagt haben: geh doch nach drüben! ;D Im Ernst: Das mag dein persönlicher Geschmack sein (meiner Meinung nach - mit Verlaub - angekränkelt durch die moderne Vorstellung, schlichter sei immer besser), aber keinesewegs - und so klangen deine Beiträge, sonst hätte ich mich gar nicht zur Erwiderung herausgefordert gefühlt - ein objektiver Maßstab.
Der Tassilokelch stammt aus dem 8. Jahrhundert, also aus der Vorromanik - als die gesamte abendländische Kirchenkunst noch diesen Grundduktus der Schematisierung hatte, den man heute mit "ikonenähnlich" umschreibt, weil man es seit der Gotik und erst recht seit der Barockzeit bei uns nicht mehr gewöhnt ist. Die alten Mosaiken schauen genauso aus.

Das ist kein Grund, hier eine sachliche Feststellung ("die Art der Darstellung entspricht der von Ikonen") als "modernistisch angekränkelte Ikonenverliebtheit" zu diffamieren. Es gab auch schon hochwertige kirchliche Kunst, bevor "lebensecht" drastische Kruzifixe und übergewichtige Putten Einzug in unsere Kirchen hielten.
Das ist mir klar, und darum ging es mir auch gar nicht, wie du sicher feststellen wirst, wenn du dir die bisherigen Beiträge noch einmal ansiehst.

Du solltest versuchen, deinen Beißreflex mir gegenüber - woauchimmer der herkommen mag - ein wenig im Zaum zu halten, er hindert dich nämlich daran, das eigentlich Gesagte zu sehehn, statt dessen, was dem Bild, das du dir offenbar von mir gemacht hast, entsprechen würde. ;D

Johannes XXIII
Beiträge: 247
Registriert: Mittwoch 21. Juli 2010, 15:16
Wohnort: München

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von Johannes XXIII »

Folgendes finde ich auch sehr gelungen:
http://www.st-andreas.eu/kunstwerke/der-bardokelch.html

Auch dazu passend Evangeliar, Ziborium, Hostienschale, Custodia.
Liebe - und dann tu was du willst

"Strikt in der Wahrheit, frei in der Form"

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von taddeo »

@ Berolinensis

Ich habe mich nur auf Deinen zitierten Beitrag an incarnata bezogen. Red Du noch mal von "Beißreflex" ... Deine Antwort an sie war auch nix anderes. Was ist an ihrem Hinweis auf die Ähnlichkeit der Tassilokelch-Medaillons mit Ikonendarstellungen denn so verkehrt, daß man ihr deswegen so übers Maul fahren müßte?

Benutzeravatar
Berolinensis
Beiträge: 4988
Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von Berolinensis »

taddeo hat geschrieben:@ Berolinensis

Ich habe mich nur auf Deinen zitierten Beitrag an incarnata bezogen. Red Du noch mal von "Beißreflex" ... Deine Antwort an sie war auch nix anderes. Was ist an ihrem Hinweis auf die Ähnlichkeit der Tassilokelch-Medaillons mit Ikonendarstellungen denn so verkehrt, daß man ihr deswegen so übers Maul fahren müßte?
:schnarch: Den Hinweis hatte ich ja ausdrücklich - zweimal - als scherzhaft gekennzeichnet; aber wer nicht sehen will - Beißreflex eben. Ich bin an solchen Meta-Diskussionen aber nun wirklich überhaupt nicht interessiert. Versuch doch, ob du dich da einfangen kannst.

Benutzeravatar
Hubertus
Beiträge: 15232
Registriert: Montag 3. Mai 2010, 20:08

Re: Gelungene liturgische Geräte

Beitrag von Hubertus »

Ich möchte zunächst mit einem Hinweis auf einen Ausstellungskatalog beginnen: Zum Eucharistischen Weltkongreß in München 1960 gab es eine Ausstellung mit Namen Eucharistia. Deutsche Eucharistische Kunst. Im dazugehörigen Katalog werden u.a. (schwarzweiße) Photographien bedeutender liturgischer Geräte gezeigt. Der Katalog ist antiquarisch erhältlich, z.B. hier oder hier.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

civilisation
Beiträge: 10481
Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15

Re: Gelungene liturgische Geräte

Beitrag von civilisation »

Davon müsste es mehr geben:

Bild

Benutzeravatar
Hubertus
Beiträge: 15232
Registriert: Montag 3. Mai 2010, 20:08

Re: Gelungene liturgische Geräte

Beitrag von Hubertus »

Zu meinem obigen Posting:
Als Nachtrag zum Rosenkranzfest am 7. Oktober hier die - ebenfalls in o.g. Katalog aufgeführte "Lepanto-Monstranz" (Ingolstadt):

Bild
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Benutzeravatar
incarnata
Beiträge: 2047
Registriert: Mittwoch 8. November 2006, 01:11

Re: Gelungene liturgische Geräte

Beitrag von incarnata »

Die ist nun wirklich schön,obwohl alles andere als schlicht und erzählt das Wunder der Rettung des Abendlandes in dieser Schlacht.... offensichtlicher aber erzählt sie: Christus ist der Sieger: und dieser steht eindeutig in der Mitte ! das Auge wird über all die triumphierende Figürlichkeit direkt zum Zentrum geführt.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Johannes XXIII
Beiträge: 247
Registriert: Mittwoch 21. Juli 2010, 15:16
Wohnort: München

Re: Gelungene liturgische Geräte

Beitrag von Johannes XXIII »

Finde ich zu überladen. A bissle mehr schlichtheit fände ich schöner.
Liebe - und dann tu was du willst

"Strikt in der Wahrheit, frei in der Form"

Benutzeravatar
julius echter
Beiträge: 1518
Registriert: Dienstag 23. Dezember 2008, 09:20
Wohnort: Herbipolensis

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von julius echter »

Johannes XXIII hat geschrieben:Folgendes finde ich auch sehr gelungen:
http://www.st-andreas.eu/kunstwerke/der-bardokelch.html

Auch dazu passend Evangeliar, Ziborium, Hostienschale, Custodia.

der kelch hat an sich eine schöne form, nur die reliquien sind fehl am platz; denn zu was soll der kelch dienen - ist er jetzt reliquienmonstranz oder kelch???

diese kelche findet man oft beim besagten goldschmied
Honi soit qui mal y pense

Benutzeravatar
incarnata
Beiträge: 2047
Registriert: Mittwoch 8. November 2006, 01:11

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von incarnata »

Berolinensis hat geschrieben:
incarnata hat geschrieben:Man beachte die Ausgewogenheit von Bild und Ornament;das Art der Darstellung entspricht der von Ikonen;
was steht als Text an der Basis des Kelchs ??
Ach, daher weht der Wind, wieder diese mir ewig unbegreifliche Ikonenverleibtheit. Wie wir früher in West-Berlin gesagt haben: geh doch nach drüben! ;D Im Ernst: Das mag dein persönlicher Geschmack sein (meiner Meinung nach - mit Verlaub - angekränkelt durch die moderne Vorstellung, schlichter sei immer besser), aber keinesewegs - und so klangen deine Beiträge, sonst hätte ich mich gar nicht zur Erwiderung herausgefordert gefühlt - ein objektiver Maßstab.
Bezüglich meines persönlichen Geschmacks irrst Du Dich gewaltig;mit der Figurensprache barocker
Kirchen großgeworden,die mir nach wie vor sehr nahe und lieb sind habe ich ziemlich alt werden müssen,um auch frühchristliche Mosaike und orthodoxe Ikonen wirklich schön zu finden.In der Tendenz halte ich das Schlichtere allerdings oft für klarer in der Aussage: also lieber Barock als Rokoko bei Kirchen;lieber frühe Gotik als Flamboyant,
lieber Biedermeier-Möbel im Wohnzimmer als schwere Barocksachen oder gar Makkart-Buketts; lieber ein schlichter Findling oder ein schmiedeeisernes bäurisches Kreuz auf dem Grab und simpler Kotiniaster drauf und vielleicht eine einfach bepflanzte Schale als eine ganze Bundesgartenschau verschiedenster Blumen. Nu aber schluss mit off topic !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Benutzeravatar
julius echter
Beiträge: 1518
Registriert: Dienstag 23. Dezember 2008, 09:20
Wohnort: Herbipolensis

Re: Gelungene liturgische Geräte

Beitrag von julius echter »

Johannes XXIII hat geschrieben:Finde ich zu überladen. A bissle mehr schlichtheit fände ich schöner.

wenn die oben dargestellte monstranz gemeint ist - dann muss man bedenken dass sie ein produkt ihrer zeit ist und ich finde sie hoch interessant
Honi soit qui mal y pense

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Gelungene liturgische Geräte

Beitrag von ad-fontes »

Johannes XXIII hat geschrieben:Finde ich zu überladen. A bissle mehr schlichtheit fände ich schöner.
Denkst du dabei an sowas:
Bild
oder so:
Bild
Dazu
dioezese-linz.at hat geschrieben:Die Hostien werden in künstlerisch wertvollen alten sowie modernen Monstranzen bei den Prozessionen mitgetragen. Monstranz aus dem Petrinum, gespendet an die Pfarre Linz-Hl.-Geist. Entstehung: zw. 1960-1985,
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Gelungene Liturgische Geräte

Beitrag von ad-fontes »

julius echter hat geschrieben:
Johannes XXIII hat geschrieben:Folgendes finde ich auch sehr gelungen:
http://www.st-andreas.eu/kunstwerke/der-bardokelch.html

Auch dazu passend Evangeliar, Ziborium, Hostienschale, Custodia.

der kelch hat an sich eine schöne form, nur die reliquien sind fehl am platz; denn zu was soll der kelch dienen - ist er jetzt reliquienmonstranz oder kelch???
Die Beisetzung von hl. Reliquien in einem Kelchfuß finde ich unschicklich.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
Berolinensis
Beiträge: 4988
Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40

Re: Gelungene liturgische Geräte

Beitrag von Berolinensis »

ad-fontes hat geschrieben:
Johannes XXIII hat geschrieben:Finde ich zu überladen. A bissle mehr schlichtheit fände ich schöner.
Denkst du dabei an sowas:
:panisch:

Bitte den Strangtitel zu beachten!

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Gelungene liturgische Geräte

Beitrag von ad-fontes »

Berolinensis hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Johannes XXIII hat geschrieben:Finde ich zu überladen. A bissle mehr schlichtheit fände ich schöner.
Denkst du dabei an sowas:
:panisch:

Bitte den Strangtitel zu beachten!
"in künsterlich wertvollen alten sowie modernen..."

Komm, das Zitat war's doch wert. ;)
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Johannes XXIII
Beiträge: 247
Registriert: Mittwoch 21. Juli 2010, 15:16
Wohnort: München

Re: Gelungene liturgische Geräte

Beitrag von Johannes XXIII »

für die Privatandacht würd ichs nehmen, da kommts mir auf jesus an und net aufs gehäuse....für eine Prozession oder aussetzung wäres mir zu flach. In die Richtung mein ich das net...es gibt auch etwas schlichteren Barock. Und es gibt schöne moderne kunst die keinen Neo-Präffix benötigt. Ich fand die große Glasmonstranz beim österreichbesuch Seiner Heiligkeit ganz toll.
Liebe - und dann tu was du willst

"Strikt in der Wahrheit, frei in der Form"

Grammi
Beiträge: 213
Registriert: Samstag 21. August 2010, 13:19

Re: Gelungene liturgische Geräte

Beitrag von Grammi »

Das Zitat war schon was wert, aber wenn du meine Augen noch ein mal in meinem Strang mit einer solchen abnormen Abstrusität beleidigst, dann gibts Ärger. ;D Den Bardokelch find ich persönlich nicht so prickelnd, der ist mir zu schlicht. Die Lepanto-Monstranz hätte mir selber auch einfallen müssen, ein Meisterwerk des Barock mit einer sehr deutlichen Aussage^^.

Grammi

Johannes XXIII
Beiträge: 247
Registriert: Mittwoch 21. Juli 2010, 15:16
Wohnort: München

Re: Gelungene liturgische Geräte

Beitrag von Johannes XXIII »

WWWWWWWWWAAAAAAAAAAASSSSSSSSSSSSSSS???????? Zu schlicht? .... :galgen:
Liebe - und dann tu was du willst

"Strikt in der Wahrheit, frei in der Form"

Benutzeravatar
Hubertus
Beiträge: 15232
Registriert: Montag 3. Mai 2010, 20:08

Re: Gelungene liturgische Geräte

Beitrag von Hubertus »

Seit Kindertagen haben mich gotische Monstranzen fasziniert; sie bringen ja auf besonders eindrückliche Weise das Verhältnis von Kirche und Eucharistie zum Ausdruck. In o.g. Schau wurde auch die Neuenburger Monstranz gezeigt, die im Ausstellungskatalog wie folgt beschrieben ist:
Ausstellungskatalog, Nr. 165 (S.115) hat geschrieben:Ungewöhnliche Dreiflügel-Anlage, die drei reich durchfensterte Architekturstege an ein dreiseitiges Schaugefäß sich anschließen läßt. Ihre überschlanken feingliedrigen Fialentürmchen ergeben zusammen mit dem hochgereckten Tabernakelturm über dem Schaugefäß eine Silhouette, welche die türmereichen Städte des Mittelalters in Erinnerung ruft. Engel umstehen das Heiligtum; im Tabernakel die Mutter des Herrn und dieser selbst als Guter Hirte, der durch seinen Kreuzestod (der im Cruzifix die ganze Monstranz überragt) die verlorene Menschheit dem Himmel zurückgewann.
Die Badische Zeitung brachte in ihrer Ausgabe vom 12. Juli 2008 einen Artikel über die Monstranz unter dem Titel
Ein wertvolles Stück vom verlorenen Münsterschatz
Historisches Schaufenster: Wie sah es aus, das Neuenburger Münster? Die Monstranz könnte ihrem Turm nachgebildet sein
(Zum Artikel)
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema