Eine spannende Frage, auf die ich irgendwie im Verlauf der ganzen Diskussion um RS schon lange gewartet habe.Peter hat geschrieben: Hier:
Nur … wir haben mittlerweile eine sehr lange Negativliste dessen, was Laien nicht dürfen. Könnte vielleicht im Vatikan jemand mal auf den Gedanken verfallen, eine ähnliche Liste aufzustellen für die Dinge, in denen sich das Allgemeine Priestertum und die geforderte tätige Mitfeier tatsächlich realisiert?
Zum einen wird RS in meinem Umfeld im wesentlichen Positiv aufgenommen, da durchaus ein Bewußtsein für die Mißstände in der Liturgie gesehen werden.
Wenn ich auch nicht gerade erkennen kann, daß der Text in irgendeiner Form wütend oder ausgrenzend sein soll, so war auch mein erster Eindruck dieser:
Das Dokument ist gut, aber die haben uns (Laien) mal wieder total vergessen.
Natürlich haben sie das nicht wirklich.
Für uns und zu unserem Heil hat sich Jesus Christus kreuzigen lassen und ist auferstanden.
Für uns und zu unserem Heil hat die Kirche den Auftrag: "Tut dies zu meinem Gedächtnis."
An vielen Stellen wird darauf verwiesen, wie participatio actuosa mißverstanden und mißbraucht worden ist und wird.
So weit, so notwendig und gut.
Dies alles betrifft aber in erster Hinsicht die Priester, die als Vorsteher der Liturgie gefordert sind, Mißbräuche durch Laien nicht zuzulassen und selbst produzierte Mißbräuche abzustellen.
Das ist die Intention dieses Schreibens, daß uns Laien versichert, daß wir ein Recht auf eine würdige, den Regeln entsprechende Liturgie haben. Das ist schon mal eine positive Formel, vielleicht sogar die wichtigeste.
Es ist keinesfalls so, daß sich alle Gemeindereferentinnen um priesterliche Aufgaben in der Liturgie reißen und unbedingt predigen o.ä. wollen. In der Regel haben die auch so genug zu tun. Oft genug sind es die Priester die ihnen solche Dinge "aufs Auge drücken". Dieser werden sogar durch RS gestärkt.
Was aber ist nun mit den (hauptamtlichen) Laien?
Tatsächlich scheint eine Positivliste ihrer Aufgaben zu fehlen.
Fehlt sie wirklich?
Ich könnte mir durchaus ein Schreiben zur Aufgabe der Laien nicht nur in der Liturgie vorstellen.
Und schau mal einer an:
Christifideles laici - gibt es schon.
Und sie haben unsere Vertretern sogar mitreden lassen:Christifideles laici hat geschrieben:Vor allem das Konzil [Vat. II , Cicero ] ( hat wertvolle Passagen seiner so reichhaltigen theologischen, spirituellen und pastoralen Lehre dem Wesen, der Würde, der Spiritualität, der Sendung und der Verantwortung der Laien gewidmet. Und die Konzilsväter haben den Ruf Christi wiederholt und alle Laien, Männer und Frauen, gerufen, in seinem Weinberg zu arbeiten: »Das Heilige Konzil beschwört also im Herrn inständig alle Laien, dem Ruf Christi, der sie in dieser Stunde noch eindringlicher einlädt, und dem Antrieb des Heiligen Geistes gern, großmütig und entschlossen zu antworten. In besonderer Weise möge die jüngere Generation diesen Anruf als an sich gerichtet betrachten und ihn mit Freude und Hochherzigkeit aufnehmen; denn der Herr selbst lädt durch diese Heilige Synode alle Laien noch einmal ein, sich von Tag zu Tag inniger mit ihm zu verbinden und sich in seiner heilbringenden Sendung zusammenzuschließen; dabei seien sie auf das, was sein ist, wie auf ihr eigenes bedacht (vgl. Phil 2, 5).Von neuem sendet er sie in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst kommen will (vgl. Lk 10, 1)«.(3)
Mit CL liegt uns ein sehr gutes Schreiben zur Rolle der Laien vor.Christifideles laici hat geschrieben:Bei dieser Bischofsversammlung fehlte es nicht an Vertretungen qualifizierter Laien, Männer und Frauen, die für die Arbeit der Synode einen wesentlichen Beitrag eingebracht haben. Dieser ist bei der Abschlußhomilie öffentlich gewürdigt worden: »Wir danken nicht nur dafür, daß wir uns während der Synode an der Teilnahme der Laien (der »Auditores« und der »Auditrices«) erfreuen konnten, sondern mehr noch dafür, daß der Verlauf der Diskussionen uns die Möglichkeit gegeben hat, die Stimme der Gäste, der Vertreter der Laien aus der ganzen Welt und aus den verschiedenen Ländern zu hören und ihre Erfahrungen, ihre Ratschläge und Vorschläge, die aus ihrer Liebe für die gemeinsame Sendung entspringen, in uns aufzunehmen«.
Ob die Laien nun ihren Brötchen bei Mutter Ecclesia oder bei Fa. XY verdienen, ob sie Theologie studiert haben oder Bäckergeselle sind,
Laie bleibt Laie. Und uns Laien ist der Weltcharakter zu eigen.
Mithin stehen uns Dinge zu, die sich kein Priester zu recht anmaßen darf.
Dafür können wir den Priestern getrost die ihnen ureigenen Aufgaben abverlangen. Daß man sich unter Brüdern und Schwestern ggf. gegeseitig unterstützt, dürfte wohl klar sein.
Laßt uns mal schauen: Was ist ein Laie?
PS: Wenn das eher ein Katholikengespräch als eine theologische Diskussion wird ab damit in die KG. Cicero