Empfängnisverhütung, medizinisch-pharmazeutisch betrachtet

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Mary
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Mary »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Wo genau werden in der Sozialdoktrin die "hormonelle Contraceptiva" ausgeschlossen?
Als abortive Mittel (Nidationshemmer).
Das bezieht sich dann auf die Pille danach, nicht auf die normale Pille.
Nein, auch auf die „normale“ Pille.
Die normale Pille wirkt als Ovulationshemmer (verhindert den Eisprung) und verdickt den Schleimpfropf am Gebärmutterhals (als Barrierewirkung). Zugleich stört sie den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, so dass im UNWAHRSCHEINLICHEN Fall einer Befruchtung keine Nidation stattfinden kann.

Die Minipille wirkt vor allem über Eindickung des Schleimpfropfs und auch hier ist eine Empfängnis sehr unwahrscheinlich, eine Nidation eines befruchteten Eis würde auch durch den mangelhafte Gebärmutterschleimhaut- Aufbau verhindert.
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taddeo
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von taddeo »

Mary hat geschrieben:Die normale Pille wirkt als Ovulationshemmer (verhindert den Eisprung) und verdickt den Schleimpfropf am Gebärmutterhals (als Barrierewirkung). Zugleich stört sie den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, so dass im UNWAHRSCHEINLICHEN Fall einer Befruchtung keine Nidation stattfinden kann.

Die Minipille wirkt vor allem über Eindickung des Schleimpfropfs und auch hier ist eine Empfängnis sehr unwahrscheinlich, eine Nidation eines befruchteten Eis würde auch durch den mangelhafte Gebärmutterschleimhaut- Aufbau verhindert.
Und gerade wegen dieser Wirkung gilt auch die normale Pille als abtreibend.
Wenn man verhindert, daß sich eine befruchtete Eizelle (also bereits ein sich entwickelnder Mensch!) nach den Regeln der Natur in der Gebärmutter einnisten kann, dann ist das nichts anderes als eine bewußt herbeigeführte Abtreibung der Leibesfrucht.

Mary
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Mary »

taddeo hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:Die normale Pille wirkt als Ovulationshemmer (verhindert den Eisprung) und verdickt den Schleimpfropf am Gebärmutterhals (als Barrierewirkung). Zugleich stört sie den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, so dass im UNWAHRSCHEINLICHEN Fall einer Befruchtung keine Nidation stattfinden kann.

Die Minipille wirkt vor allem über Eindickung des Schleimpfropfs und auch hier ist eine Empfängnis sehr unwahrscheinlich, eine Nidation eines befruchteten Eis würde auch durch den mangelhafte Gebärmutterschleimhaut- Aufbau verhindert.
Und gerade wegen dieser Wirkung gilt auch die normale Pille als abtreibend.
Wenn man verhindert, daß sich eine befruchtete Eizelle (also bereits ein sich entwickelnder Mensch!) nach den Regeln der Natur in der Gebärmutter einnisten kann, dann ist das nichts anderes als eine bewußt herbeigeführte Abtreibung der Leibesfrucht.
Jaja...
... ich wollte nur meinen medizinischen Senf dazu geben :D

Weil ich glaube, dass die wenigsten Anwenderinnen, vor allem die ganz jungen, eine Ahnung davon haben.
Die wollen die EMPFÄNGNIS verhüten und in fast allen Fällen bewirkt die Pille auch genau dies: die Empfängnis wird verhütet. Da von "bewusst herbeigeführter Abtreibung" zu reden, finde ich schon etwas übertrieben.

Das Leben ist halt schon etwas komplizierter und bunter...

Maria
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Robert Ketelhohn
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Mary hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Wo genau werden in der Sozialdoktrin die "hormonelle Contraceptiva" ausgeschlossen?
Als abortive Mittel (Nidationshemmer).
Das bezieht sich dann auf die Pille danach, nicht auf die normale Pille.
Nein, auch auf die „normale“ Pille.
Die normale Pille wirkt als Ovulationshemmer (verhindert den Eisprung) und verdickt den Schleimpfropf am Gebärmutterhals (als Barrierewirkung). Zugleich stört sie den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, so dass im UNWAHRSCHEINLICHEN Fall einer Befruchtung keine Nidation stattfinden kann.

Die Minipille wirkt vor allem über Eindickung des Schleimpfropfs und auch hier ist eine Empfängnis sehr unwahrscheinlich, eine Nidation eines befruchteten Eis würde auch durch den mangelhafte Gebärmutterschleimhaut- Aufbau verhindert.
Alle hormonellen Contrceptiva wirken mindestens auch nidationshemmend. Bei manchen Präparaten ist das die alleinige oder hauptsächliche Wirkung, bei anderen gleichrangig mit der Ovulationshemmung oder sekundär (als zusätzliche „Sicherheit“). Aber alle wirken nidationshemmend.
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incarnata
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von incarnata »

[/color][/quote]Das bezieht sich dann auf die Pille danach, nicht auf die normale Pille.[/quote]Nein, auch auf die „normale“ Pille.[/quote]Die normale Pille wirkt als Ovulationshemmer (verhindert den Eisprung) und verdickt den Schleimpfropf am Gebärmutterhals (als Barrierewirkung). Zugleich stört sie den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, so dass im UNWAHRSCHEINLICHEN Fall einer Befruchtung keine Nidation stattfinden kann.

Die Minipille wirkt vor allem über Eindickung des Schleimpfropfs und auch hier ist eine Empfängnis sehr unwahrscheinlich, eine Nidation eines befruchteten Eis würde auch durch den mangelhafte Gebärmutterschleimhaut- Aufbau verhindert.[/quote]Alle hormonellen Contrceptiva wirken mindestens auch nidationshemmend. Bei manchen Präparaten ist das die alleinige oder hauptsächliche Wirkung, bei anderen gleichrangig mit der Ovulationshemmung oder sekundär (als zusätzliche „Sicherheit“). Aber alle wirken nidationshemmend.[/blocksatz][/quote]

Fast alle modernen üblicherweise verordneten Kontrazeptiva wirken "auch" oder "vorrangig"
nidationshemmend.Die reinen Ovulationshemmer der Frühzeit hormoneller Antikonzeption sind v.a. wegen schlechter Verträglichkeit/Nebenwirkungen nach und nach alle vom Markt genommen worden.Dennoch ist dies kaum einer Anwenderin klar,weil man in der Schule lernt,dass die normale Pille die Ovulation und nur die Pille danach die Nidation verhindert.Kein Aaas sagt den Mädels die Wahrheit,auch nicht den Müttern,die daher auch wenn sie katholisch sind meist glauben dadurch Verantwortung zu zeigen,dass sie ihre Töchter spätestens mit 14 oder 15-oft
unter dem Vorwand hormoneller Aknetherapie zum Gynäkologen schleppen,damit sie die"normale" Pille verschrieben bekommen !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
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anneke6
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von anneke6 »

Vorwarnung: Diese Fragen sind nicht als Rechtfertigung für Pille gemeint.
Seit wann gilt eigentlich die Lehre, daß von der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle an man es mit einem beseelten Menschen zu tun hat? Eine 2000 Jahre alte Lehre der Kirche kann es ja wohl kaum sein, da die Eizelle der Frau erst ziemlich spät entdeckt wurde. Und haben eineiige Zwillinge dieselbe Seele?
Letzteres kann ich nicht bejahen, es macht vom Standpunkt der christlichen Lehre vom freien Willen und dem Heil des einzelnen Menschen keinen Sinn. Allerdings habe ich schon ein paar Zwillis kennengelernt, und ich habe das Gefühl, daß obwohl sie (meiner Meinung nach) keine gemeinsame Seele haben, dann wohl aber einen gemeinsamen Geist. Eine Frau (eineiiger Zwilling) sagte einmal zu mir: Es wäre gut, wenn jeder Mensch einen Zwilling hätte.
???

HeGe
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von HeGe »

anneke6 hat geschrieben:Seit wann gilt eigentlich die Lehre, daß von der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle an man es mit einem beseelten Menschen zu tun hat?
Ich stelle mir eher die Frage: wann denn sonst? Wer behaupten möchte, die Seele kommt erst zu einem späteren Zeitpunkt in den Embryo oder Fötus, ist m.E. in der Beweispflicht und muss den Zeitpunkt begründen. Nach der Verschmelzung gibt es ja eigentlich nur noch zwei markante, feststehende Punkte für das ungeborene Kind, nämlich die Nidation und am Ende die Geburt. Alles andere ist ein schleichender, unbestimmbarer Prozess. Die Nidation ist ein rein äußerliches Ereignis, wieso hier die Eingebung der Seele geschehen sollte, erschließt sich mir nicht. Und dass ein Kind erst mit der Geburt beseelt wird und damit fünf Minuten vor der Geburt eigentlich noch kein Mensch ist, widerspricht auch jedem innersten Empfinden.
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Stephen Dedalus
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Stephen Dedalus »

HeGe hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Seit wann gilt eigentlich die Lehre, daß von der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle an man es mit einem beseelten Menschen zu tun hat?
Ich stelle mir eher die Frage: wann denn sonst? Wer behaupten möchte, die Seele kommt erst zu einem späteren Zeitpunkt in den Embryo oder Fötus, ist m.E. in der Beweispflicht und muss den Zeitpunkt begründen.

Andere hier werden das besser wissen, aber vertrat nicht Thomas von Aquin diese Ansicht? Natürlich standen ihm noch keine der ausgefeilten medizinischen Forschungsmethoden zu Gebote, die man heute kennt. Gleichwohl ist aber seine Vorstellung von einer späteren "Beseelung" des Embryos interessant und weicht von dem ab, was man heute als katholischen Konsens ansehen kann, nämlich daß der Eizelle vom Moment der Befruchtung an die Würde und der Schutz des werdenden Menschen zuerkannt werden muß.
Zuletzt geändert von Stephen Dedalus am Dienstag 26. Oktober 2010, 14:57, insgesamt 1-mal geändert.
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HeGe
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von HeGe »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Andere hier werden das besser wissen, aber vertrat nicht Thomas von Aquin diese Ansicht?
Welche Ansicht?
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Stephen Dedalus
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Stephen Dedalus »

HeGe hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Andere hier werden das besser wissen, aber vertrat nicht Thomas von Aquin diese Ansicht?
Welche Ansicht?
Daß es erst im Prozeß des Wachstums des Embryos zu einem Akt der "Beseelung" kommt. Ich habe meinen Beitrag oben editiert.
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HeGe
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von HeGe »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Daß es erst im Prozeß des Wachstums des Embryos zu einem Akt der "Beseelung" kommt. Ich habe meinen Beitrag oben editiert.
Ok, wenn das so ist, würde mich das auch interessieren, vor allem, wie er zu der Auffassung kommt und welcher Zeitpunkt das sein soll. :hmm:
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Stephen Dedalus
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Stephen Dedalus »

HeGe hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Daß es erst im Prozeß des Wachstums des Embryos zu einem Akt der "Beseelung" kommt. Ich habe meinen Beitrag oben editiert.
Ok, wenn das so ist, würde mich das auch interessieren, vor allem, wie er zu der Auffassung kommt und welcher Zeitpunkt das sein soll. :hmm:
Ich bin nicht mehr sicher, ob er einen Zeitpunkt angibt. Gucke mal nach.
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Robert Ketelhohn
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

HeGe hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Andere hier werden das besser wissen, aber vertrat nicht Thomas von Aquin diese Ansicht?
Welche Ansicht?
40. Tag. – Für eine spätere Beseelung gibt es durchaus Gründe, aber keine (außer Aristoteles als Pseudautorität), einen konkreten Zeitpunkt festzusetzen. Den Zeitpunkt der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle können wir nicht mit Gewißheit als Zeitpunkt der Beseelung angeben, aber auch keinen andern. Die Verschmelzung von Ei- und Samenzelle ist der frühest mögliche Augenblick, und allzuviel später kann’s auch nicht sein. Darum müssen wir jedenfalls von diesem Zeitpunkt ausgehen.
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Stephen Dedalus
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Stephen Dedalus »

Nur ganz kurz gesucht:

Das läuft unter dem Stichwort "Sukzessivbeseelung".

Bei Wiki findet man:
Obwohl die Sukzessivbeseelung theologisch auch in der Scholastik umstritten war, unterschied das katholische Kirchenrecht vom Decretum Gratiani um 114 bis 1869 gemäß dieser Lehre zwischen dem fetus inanimatus oder informatus und dem fetus animatus oder formatus, dem unbeseelten oder ungeformten und dem beseelten oder geformten Fetus. Ein Schwangerschaftsabbruch galt aus katholischer Sicht immer als Sünde und wurde mit monate- bis jahrelanger Buße belegt, aber nur bei einem beseelten Fetus wurde er als Mord betrachtet und mit Exkommunikation, manchmal sogar mit Todesstrafe geahndet. Im mittelalterlichen Corpus Iuris Canonici hieß es: „Der ist kein Mörder, der eine Abtreibung vornimmt, bevor die Seele dem Körper eingegossen ist.“ Da man das Geschlecht noch nicht feststellen konnte, wurde erst bei einem Schwangerschaftsabbruch mindestens 8 Tage nach der Empfängnis exkommuniziert. Davor galt der Fetus als „Körperteil der Mutter“ (pars viscerum matris). Die Auffassung von der späteren Frauenbeseelung hatte also, was die Strafe der Exkommunikation bei Schwangerschaftsabbruch betrifft, eine Fristenlösung von fast drei Monaten zur Foge. Ein Beispiel: Papst Innozenz III., †1216, entschied im Fall der Geliebten eines Karthäusermönchs, die auf Veranlassung des Mönches abgetrieben hatte, dass der Mönch keiner Tötung schuldig sei, falls der Embryo gemäß der aristotelischen Biologie noch nicht beseelt war.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwangers ... ittelalter
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HeGe
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von HeGe »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Andere hier werden das besser wissen, aber vertrat nicht Thomas von Aquin diese Ansicht?
Welche Ansicht?
40. Tag.
Jetzt, wo du diesen Zeitpunkt sagst, habe ich das auch schon mal gehört. Der Zeitraum von 40 Tagen ist natürlich nichts, was man nicht in anderem Zusammenhang kennt, aber wieso soll die Seele erst dann in den Körper kommen? Die Begründung würde mich doch noch interessieren.
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HeGe
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von HeGe »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Bei Wiki findet man:
[...]Die Auffassung von der späteren Frauenbeseelung hatte also, was die Strafe der Exkommunikation bei Schwangerschaftsabbruch betrifft, eine Fristenlösung von fast drei Monaten zur Foge. Ein Beispiel: Papst Innozenz III., †1216, entschied im Fall der Geliebten eines Karthäusermönchs, die auf Veranlassung des Mönches abgetrieben hatte, dass der Mönch keiner Tötung schuldig sei, falls der Embryo gemäß der aristotelischen Biologie noch nicht beseelt war.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwangers ... ittelalter
Wenn ich sowas lese, würde mich aber eher noch eine seriöse Quelle interessieren. Da scheint mir die übliche wikipedia-Geschichtsverkleisterung am Werk zu sein. Nicht einmal Kartäuser kann der Autor richtig schreiben..

Aber schon mal vielen Dank für Raussuchen!
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Marion
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Marion »

Hab zwar nicht gefunden was du suchst aber trotzdem interessant
Andere wollten die These von der sukzessiven Beseelung nicht unwidersprochen stehen lassen: Der Salzburger Rechtsgelehrte Wolfgang Waldstein wies nach, dass es zwar kein Dogma über die Beseelung zum Zeitpunkt der Empfängnis gebe, das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis Mariens diese Beseelung jedoch voraussetze. Der Augsburger Moraltheologe Clemens Breuer führte die Lehre von der Sukzessiv-Beseelung auf ein früheres, mittlerweile überholtes medizinisches Wissen zurück. Aber auch Thomas von Aquin, der zunächst eine vegetative, dann eine animalische und letztlich eine geistige Beseelung des Menschen annahm, habe den Embryo in jedem Stadium der Gattung Mensch zugeordnet, so dass die Schutzwürdigkeit des Embryos nicht mit Berufung auf diesen Kirchenlehrer in Frage gestellt werden könne.
http://www.kath.net/detail.php?id=548
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Robert Ketelhohn
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

HeGe hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Andere hier werden das besser wissen, aber vertrat nicht Thomas von Aquin diese Ansicht?
Welche Ansicht?
40. Tag.
Jetzt, wo du diesen Zeitpunkt sagst, habe ich das auch schon mal gehört. Der Zeitraum von 40 Tagen ist natürlich nichts, was man nicht in anderem Zusammenhang kennt, aber wieso soll die Seele erst dann in den Körper kommen?
Man müßte das noch präzisieren. Die Seele ist zunächst einmal das Prinzip des Lebens, das, was den Leib lebendig macht. Also ist sie offensichtlich von Anfang an vorhanden. Was also ist gemeint?

Stephen Dedalus weist richtig auf den Begriff der „Sukzessivbeseelung“ hin. Das soll heißen, daß das „Geistprinzip“, das die Gottebenbildlichkeit ausmacht, womöglich erst (etwas) später hinzutreten könnte.

Horst Seidl hat daran vor einigen Jahren einmal zu erinnern versucht – und ist dafür von seiten mancher „Lebensrechtler“ harsch kritisiert worden. Zu Unrecht, meine ich. Vgl. dazu auch Charles Probst in: Theologisches 36 (2006), H. 1-2, Sp. 33.
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Stephen Dedalus
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Stephen Dedalus »

Ich habe vor nicht zu langer Zeit auch einen sehr interessanten Aufsatz über die Verbindung von Christologie und Embryologie gelesen. Auch die Lehre von der Inkarnation setzte - dem Autor zufolge - voraus, daß die Eizelle von der Befruchtung an bereits menschliche Qualitäten besitzt und als beseelt angesehen werden muß.
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von HeGe »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Man müßte das noch präzisieren. Die Seele ist zunächst einmal das Prinzip des Lebens, das, was den Leib lebendig macht. Also ist sie offensichtlich von Anfang an vorhanden. Was also ist gemeint?

Stephen Dedalus weist richtig auf den Begriff der „Sukzessivbeseelung“ hin. Das soll heißen, daß das „Geistprinzip“, das die Gottebenbildlichkeit ausmacht, womöglich erst (etwas) später hinzutreten könnte.

Horst Seidl hat daran vor einigen Jahren einmal zu erinnern versucht – und ist dafür von seiten mancher „Lebensrechtler“ harsch kritisiert worden. Zu Unrecht, meine ich. Vgl. dazu auch Charles Probst in: Theologisches 36 (2006), H. 1-2, Sp. 33.
Auch hier stellt sich mir aber die Frage, warum man die Seele in dieser Weise "aufteilt". Was hat man davon, dem Kind in den ersten Wochen die Gottesebenbildlichkeit abzusprechen und wie kommt man auf diese Idee? Wenn ich deinen ersten Beitrag und den Beitrag von Wikipedia richtig verstehe, geht das alles wohl irgendwie auf Aristoteles zurück, richtig? Hier fehlt mir nun natürlich der philsophische Hintergrund, um das irgendwie nachvollziehen zu können.

Ich könnte es ja noch irgendwie nachvollziehen, wenn ich auch die Meinung nicht teile, wenn man sagen würde, erst nach der Geburt, also sozusagen mit Eigenständigkeit und Sichtbarkeit des Menschen kommt diesem auch die Gottesebenbildlichkeit zu. Aber diesen Zeitpunkt irgendwo vorher im Mutterleib anzusetzen, erschließt sich mir nicht.
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Marion
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Marion »

Vielleicht hilft das weiter?
http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=451363#p451363

Das Ei der Frau war wohl noch nicht bekannt. Der Same des Mannes wurde wahrscheinlich wie ein Same eines Baumes gesehen. Der wenn er auf fruchtbaren Boden fällt irgendwann aufgeht? Wenn man vom Treffen von Same und Ei nichts weiß, dann kann man über dessen Zeitpunkt auch nichts aussagen.
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HeGe
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von HeGe »

Marion hat geschrieben:Vielleicht hilft das weiter?
http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=451363#p451363

Das Ei der Frau war wohl noch nicht bekannt. Der Same des Mannes wurde wahrscheinlich wie ein Same eines Baumes gesehen. Der wenn er auf fruchtbaren Boden fällt irgendwann aufgeht? Wenn man vom Treffen von Same und Ei nichts weiß, dann kann man über dessen Zeitpunkt auch nichts aussagen.
Erstens wurde über den Zeitpunkt gerade eine konkrete Aussage getroffen, zumindest von Th.v.Aquin, das würde dem ja widersprechen. Zweitens wurde auch vor dem Hintergrund dieses fehlenden medizinischen Wissens wohl schon eine Aufteilung in verschiedene Beseelungsstufen vorgenommen. Dafür muss es irgendeinen Grund gegeben haben. :hmm: :achselzuck:
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Sempre
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Sempre »

HeGe hat geschrieben:Auch hier stellt sich mir aber die Frage, warum man die Seele in dieser Weise "aufteilt". Was hat man davon, dem Kind in den ersten Wochen die Gottesebenbildlichkeit abzusprechen und wie kommt man auf diese Idee?
Die Idee ist grob gesprochen in etwa folgende: Die Seele eines Lebewesens ist das, was den Körper animiert. Pflanzen- und Tierseelen werden auf natürliche Weise bei der Fortpflanzung erzeugt und nicht etwa von Gott extra hinzugegeben. Die Eizelle der Frau war nicht entdeckt. Die Fortplanzung des Menschen wurde als vergleichbar mit einem Apfelkern angesehen, der auf guten Boden fällt. Der Apfelkern ist bereits ein animiertes Lebewesen. Nun gibt Gott zu irgendeinem Zeitpunkt das hinzu, was die Geistseele ausmacht. Vor diesem Zeitpunkt hat man es mit einem pflanzen- oder tierartigen (dennoch vormenschlichen) Wesen zu tun, danach mit einem (ganzen) Menschen. Um den Zeitpunkt zu bestimmen, schaut man sich nun die Embryonalentwicklung genauer an und kommt zu einer Sichtweise, die ein wenig an Ernst Haeckels getürktes biogenetisches Grundgesetz erinnert.

Gruß
Sempre
Zuletzt geändert von Sempre am Dienstag 26. Oktober 2010, 18:41, insgesamt 2-mal geändert.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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overkott
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von overkott »

HeGe hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Man müßte das noch präzisieren. Die Seele ist zunächst einmal das Prinzip des Lebens, das, was den Leib lebendig macht. Also ist sie offensichtlich von Anfang an vorhanden. Was also ist gemeint?

Stephen Dedalus weist richtig auf den Begriff der „Sukzessivbeseelung“ hin. Das soll heißen, daß das „Geistprinzip“, das die Gottebenbildlichkeit ausmacht, womöglich erst (etwas) später hinzutreten könnte.

Horst Seidl hat daran vor einigen Jahren einmal zu erinnern versucht – und ist dafür von seiten mancher „Lebensrechtler“ harsch kritisiert worden. Zu Unrecht, meine ich. Vgl. dazu auch Charles Probst in: Theologisches 36 (2006), H. 1-2, Sp. 33.
Auch hier stellt sich mir aber die Frage, warum man die Seele in dieser Weise "aufteilt". Was hat man davon, dem Kind in den ersten Wochen die Gottesebenbildlichkeit abzusprechen und wie kommt man auf diese Idee? Wenn ich deinen ersten Beitrag und den Beitrag von Wikipedia richtig verstehe, geht das alles wohl irgendwie auf Aristoteles zurück, richtig? Hier fehlt mir nun natürlich der philsophische Hintergrund, um das irgendwie nachvollziehen zu können.

Ich könnte es ja noch irgendwie nachvollziehen, wenn ich auch die Meinung nicht teile, wenn man sagen würde, erst nach der Geburt, also sozusagen mit Eigenständigkeit und Sichtbarkeit des Menschen kommt diesem auch die Gottesebenbildlichkeit zu. Aber diesen Zeitpunkt irgendwo vorher im Mutterleib anzusetzen, erschließt sich mir nicht.
Wir stehen hier vor einem doppelten Problem: einem theoretischen und einem ethischen.

Theologisch fragen wir zunächst nach der Seelenlehre der Bibel. Dabei kommen wir zu einem differenzierten Verständnis. Lebewesen werden verstanden als atmende Wesen. Der Atem ist das Bild für das Leben und die Seele.

Gen 2,7 Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.

Weish 15,11 Seinen eigenen Bildner hat er nämlich nicht erkannt, den, der ihm eine wirkende Seele eingehaucht und Lebensatem eingeblasen hat.

Darüber hinaus werden Herz und Seele zum Bild aller Gefühlsregungen und der Persönlichkeit.

Schon bei der Familiensaga des Abraham kommt früh das Verständnis des Lebens vor der Geburt zum Ausdruck:

Gen 25,22 stießen die Söhne einander im Mutterleib. Da sagte sie: Wenn das so ist, was soll dann aus mir werden? Sie ging, um den Herrn zu befragen.

Auch dieses Stoßen wird als Gefühlsregung und Persönlichkeit verstanden:

Hos 12,4 Schon im Mutterleib hinterging er seinen Bruder, und als er ein Mann war, rang er mit Gott.

Früheste Menschenwürde lässt sich ableiten aus:

Jer 1,5 Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt, zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt.

Seele und Geist werden auch im Neuen Testament als Bild für den Atem betrachtet.

Lk 23,46 und Jesus rief laut: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus.

Darüber hinaus findet sich eine Vergeistigung:

Joh 1,33 Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wem er bleibt, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft.

Die Gabe des Heiligen Geistes in der Taufe ist die Beseelung zum neuen Leben:

Kol 2,13 Ihr wart tot infolge eurer Sünden, und euer Leib war unbeschnitten; Gott aber hat euch mit Christus zusammen lebendig gemacht und uns alle Sünden vergeben.

In diesem Geist mögen die Gläubigen für immer leben:

1Thess 5,23 Der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid, wenn Jesus Christus, unser Herr, kommt.

Welche ethischen Konsequenzen ergeben sich daraus?

Die Bibel erklärt Gott als Anfang und Prinzip der ständigen Bewegung und des ewigen Lebens. Diese schöpfungstheologische Sicht hat Konsequenzen für das Verständnis der Würde des Menschen von Anfang an. Für das Gesetzesverständnis lässt sich daraus ableiten, dass das Gebot der Nächstenliebe weder aufgehoben, noch eingeschränkt werden kann. Der Gläubige kann von der Stimme Gottes in seinem Herzen nicht entpflichtet werden. Gegen das, was er für gut erkannt hat, darf er nicht verstoßen, ohne sich selbst das Urteil zu sprechen.

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anneke6
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von anneke6 »

HeGe hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Vielleicht hilft das weiter?
http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=451363#p451363

Das Ei der Frau war wohl noch nicht bekannt. Der Same des Mannes wurde wahrscheinlich wie ein Same eines Baumes gesehen. Der wenn er auf fruchtbaren Boden fällt irgendwann aufgeht? Wenn man vom Treffen von Same und Ei nichts weiß, dann kann man über dessen Zeitpunkt auch nichts aussagen.
Erstens wurde über den Zeitpunkt gerade eine konkrete Aussage getroffen, zumindest von Th.v.Aquin, das würde dem ja widersprechen. Zweitens wurde auch vor dem Hintergrund dieses fehlenden medizinischen Wissens wohl schon eine Aufteilung in verschiedene Beseelungsstufen vorgenommen. Dafür muss es irgendeinen Grund gegeben haben. :hmm: :achselzuck:
Ich vermute mal, Thomas hat sich für den 4. Tag entschieden, weil das der Tag der Auslösung des männlichen Säuglings war. (Hab ich mir zumindest so zusammengereimt. ;) )
Vielleicht hat der Herr ja auch seinen eigenen Grund, weshalb er uns dieses Geheimnis verschließt. Apodiktisch zu sagen, die Beseelung fände bei der Verschmelzung statt, halte ich für etwas zu "naturwissenschaftlich". Ich bin mir ziemlich sicher, daß man vorher nicht passieren kann, schließlich sind Samen- und Eizelle alleine nicht dauerhaft lebensfähig und sterben in großen Mengen ab. Aber auch nicht wenigen befruchteten Eizellen gelingt die Nidation nicht — auch wenn da kein Mensch künstlich rumpfuscht. Und was ist eben mit dem Entstehen zweier Embryonen aus einem befruchteten Ei? Kann eine Seele geteilt werden? Meiner Vorstellungskraft entzieht sich das — aber so manches, was Gott kann, ist für den Menschen nicht begreifflich.
???

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Marion
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Marion »

anneke6 hat geschrieben: Und was ist eben mit dem Entstehen zweier Embryonen aus einem befruchteten Ei? Kann eine Seele geteilt werden?
Wenn der Herr aus einem Ei 2 Menschchen macht, dann schickt er mit Sicherheit auch 2 Seelen.
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Gamaliel
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Re: Empfängnisverhütung - technische Aspekte

Beitrag von Gamaliel »

Zur Frage des Beseelungszeitpunktes verweise ich einmal auf einen früheren Beitrag von mir (dort besonders den "Punkt 2" und die "private Meinung" am Schluß)

viewtopic.php?p=349357#p349357

Miserere Nobis Domine
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Wo genau werden in der Sozialdoktrin die "hormonelle Contraceptiva" ausgeschlossen?
Als abortive Mittel (Nidationshemmer).
Das bezieht sich dann auf die Pille danach, nicht auf die normale Pille.
Nein, auch auf die „normale“ Pille.
Das scheint mir eher deine Privatmeinung zu sein. Oder ist dir jemand im MP bekannt, der es so versteht? Quelle bitte.

Clementine
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Clementine »

Marion hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben: Und was ist eben mit dem Entstehen zweier Embryonen aus einem befruchteten Ei? Kann eine Seele geteilt werden?
Wenn der Herr aus einem Ei 2 Menschchen macht, dann schickt er mit Sicherheit auch 2 Seelen.
:daumen-rauf:
Zwillinge sind zwei eigenständige Personen, also hat jeder auch eine eigene unsterbliche Seele. Individualität ist nicht mit Singularität zu verwechseln.

Und um mal ein Zitat zu bringen, das ich irgendwo gelesen habe: "Von allem, was sich als Mensch entwickelt (gemeint war: die befruchtete Eizelle), ist anzunehmen, dass es eine menschliche Seele hat." Die befruchtete Eizelle entwickelt sich ja nicht zum Menschen, sondern als Mensch.
Es gibt drei Arten von Menschen: Haie, Haifischfutter und Menschen, die es gelernt haben mit den Haien zu schwimmen ohne gefressen zu werden.

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Robert Ketelhohn
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Re: Empfängnisverhütung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Wo genau werden in der Sozialdoktrin die "hormonelle Contraceptiva" ausgeschlossen?
Als abortive Mittel (Nidationshemmer).
Das bezieht sich dann auf die Pille danach, nicht auf die normale Pille.
Nein, auch auf die „normale“ Pille.
Das scheint mir eher deine Privatmeinung zu sein. Oder ist dir jemand im MP bekannt, der es so versteht? Quelle bitte.
MP sagt mir jetzt nichts, aber versuch’s mal bei BSP.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Clementine
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Re: Empfängnisverhütung - technische Aspekte

Beitrag von Clementine »

Ach, und übrigens war Thomas von Aquin wohl der Meinung, dass der Beseelungszeitpunkt für Jungs der 40. Tag sei - für Frauen dagegen erst der 80. Quelle kann ich keine benennen - habe ich nur mal so gehört.

Und dass man an sich wohl mittlerweile davon ausgehe, dass die Beseelung nach zwei Wochen stattfindet - weil dann die Gefahr von Spontanaborten nicht mehr so gegeben ist. Da man es aber nicht genau weiß, gilt das kirchliche Verbot der Abtreibung - da man vom frühstmöglichen Zeitpunkt von der Beseelung ausgehen müsse.

(Ohne mein Obligo - "hab' ich einfach nur mal so gehört")
Es gibt drei Arten von Menschen: Haie, Haifischfutter und Menschen, die es gelernt haben mit den Haien zu schwimmen ohne gefressen zu werden.

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Miserere Nobis Domine
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Re: Empfängnisverhütung - technische Aspekte

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Ich meine das Moskauer Patriarchat. Das ist schon am Bezug auf die Sozialdoktrin zu erkennen.

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