Beichte und Vergebung bei "Rückfalltätern"?
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Beichte und Vergebung bei "Rückfalltätern"?
Einfach eine Überlegung:
Ich sündige - ich weiß das es verkehrt ist, und beichte es und beichte es immer wieder - ich bkomme diese Sünde aber nicht in den Griff, weil meine Liebe anscheinend dazu größer ist wie zu Gott - (also ist dann überhaupt echte Reue vorhanden?)
Und ich wäre jetzt am Sterben - vergibt mir Gott diese Sünde?
Nun los an die Tasten ich bin ganz neugierig, wie die anderen dazu denken - vielleicht kann mir auch jemand etwas vom Katechismus rein tun (da habe ich nur gefunden das Gott nicht möchte das jemand in die Hölle kommt ect)
Natbar - Danke
Ich sündige - ich weiß das es verkehrt ist, und beichte es und beichte es immer wieder - ich bkomme diese Sünde aber nicht in den Griff, weil meine Liebe anscheinend dazu größer ist wie zu Gott - (also ist dann überhaupt echte Reue vorhanden?)
Und ich wäre jetzt am Sterben - vergibt mir Gott diese Sünde?
Nun los an die Tasten ich bin ganz neugierig, wie die anderen dazu denken - vielleicht kann mir auch jemand etwas vom Katechismus rein tun (da habe ich nur gefunden das Gott nicht möchte das jemand in die Hölle kommt ect)
Natbar - Danke
Zuletzt geändert von taddeo am Dienstag 22. Februar 2011, 18:00, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Strangtitel angepaßt.
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Fallen ist menschlich, liegen bleiben teuflisch, aufstehen göttlich.
Gottheit tief verborgen, betend nach ich Dir, weil unter diesem Zeichen bist Du wahrhaft hier.....
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Re: sündigen/Sterbebett
Erstens käme es schon mal drauf an, was für eine Sünde das ist.
Und zweitens kannst Du auf dem Sterbebett, solange Du noch "am Sterben bist", einen Akt der vollkommenen Reue erwecken, wenn Du weißt, daß Du keine Gelegenheit mehr zur Beichte haben wirst.
Und zweitens kannst Du auf dem Sterbebett, solange Du noch "am Sterben bist", einen Akt der vollkommenen Reue erwecken, wenn Du weißt, daß Du keine Gelegenheit mehr zur Beichte haben wirst.
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Re: sündigen/Sterbebett
Das mit dem Akt der Reue ist mir schon klar - aber ist es Reue - war Reue überhaupt vorhanden, wenn man immer wieder die selbe Sünde begeht, und vergibt Gott - mir zielt diese Frage mehr darauf aus, wie denkt Gott darüber - oder werden wir das dann erst wissen, wenn wir ihm gegenüber stehen?
Natbar
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Re: sündigen/Sterbebett
Reue ist auch, wenn man immer wieder von vorne anfängt, mit dem Sündigen aufzuhören. Selbst wenn man weiß, daß man es wahrscheinlich nicht schafft. "Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen" heißt es in Psalm 50 (51).Natbar hat geschrieben:Das mit dem Akt der Reue ist mir schon klar - aber ist es Reue - war Reue überhaupt vorhanden, wenn man immer wieder die selbe Sünde begeht, und vergibt Gott - mir zielt diese Frage mehr darauf aus, wie denkt Gott darüber - oder werden wir das dann erst wissen, wenn wir ihm gegenüber stehen?
Natbar
Und wenn Du wirklich schon am Sterben bist, wirst Du vermutlich keine Gelegenheit mehr haben, diese Sünde nochmal zu begehen - und dich freuen, daß diese Last des Immer-wieder-sündigens nun endgültig von Dir genommen wird.
Re: sündigen/Sterbebett
Reue setzt des festen Vorsatz voraus mit der (schweren) Sünde zu brechen. Dazu gehört - gerade bei Rückfälligen - dann auch das Meiden der Gelegenheiten, die einen leicht in die Sünde zurückfallen lassen und die Anwendung geeigneter Mittel, um die der Sünde entgegengesetzte Tugend zu üben.Natbar hat geschrieben:Das mit dem Akt der Reue ist mir schon klar - aber ist es Reue - war Reue überhaupt vorhanden, wenn man immer wieder die selbe Sünde begeht,...
Wenn diese Zutaten vorhanden sind und dennoch aus Schwäche hin und wieder ein Rückfall in die Sünde stattfindet, dann kann sich das durchaus mit echter Reue und guten Beichten vertragen. Hier darf man begründet auf die Barmherzigkeit Gottes hoffen.
Wer hingegen die notwendigen Mittel nicht anwendet und sich einfach damit zufriedengibt, daß er "es halt einfach nicht schafft", der hat keinen Grund auf Barmherzigkeit zu setzen.
Zuletzt geändert von Gamaliel am Montag 21. Februar 2011, 21:38, insgesamt 1-mal geändert.
Re: sündigen/Sterbebett
Zur Reue muss der gute Vorsatz kommen und die Reue muss echt sein. Auch wenn das alles bei einem Menschen vorhanden ist, so fallen wir immer wieder in diesselben Sünden zurück und müssen sie erneut bereuen. Gott vergibt dann immer wieder neu. Gott weiss aber auch um unsere Schwächen, die im Leben kaum völlig behoben werden können, der alte Mensch kommt immer wieder zum Vorschein. Man kann aber mit Gottes Hilfe auch gegen seine Schwächen angehen.Natbar hat geschrieben:Das mit dem Akt der Reue ist mir schon klar - aber ist es Reue - war Reue überhaupt vorhanden, wenn man immer wieder die selbe Sünde begeht, und vergibt Gott - mir zielt diese Frage mehr darauf aus, wie denkt Gott darüber - oder werden wir das dann erst wissen, wenn wir ihm gegenüber stehen?
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
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Re: sündigen/Sterbebett
Das ist schön richtig, dann wissen wir wenigstens wir sündigen nicht mehr nur es bleiben dennoch die Fragen offen, siehe meinen nächsten Beitragtaddeo hat geschrieben:Reue ist auch, wenn man immer wieder von vorne anfängt, mit dem Sündigen aufzuhören. Selbst wenn man weiß, daß man es wahrscheinlich nicht schafft. "Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen" heißt es in Psalm 50 (51).Natbar hat geschrieben:Das mit dem Akt der Reue ist mir schon klar - aber ist es Reue - war Reue überhaupt vorhanden, wenn man immer wieder die selbe Sünde begeht, und vergibt Gott - mir zielt diese Frage mehr darauf aus, wie denkt Gott darüber - oder werden wir das dann erst wissen, wenn wir ihm gegenüber stehen?
Natbar
Und wenn Du wirklich schon am Sterben bist, wirst Du vermutlich keine Gelegenheit mehr haben, diese Sünde nochmal zu begehen - und dich freuen, daß diese Last des Immer-wieder-sündigens nun endgültig von Dir genommen wird.
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Re: sündigen/Sterbebett
ZUr Beichte gehört außer der Reue der gute Vorsatz. Habe ich den ehrlichen Herzens nicht, so kann man diese
Verfehlung eigentlich nicht beichten. Also: Ich will das und das nicht mehr tun. Aber ich weiß: ich kann nicht darauf verzichten.
Da sagt Guardini ("Vom lebendigen Gott",1.A.,1930,Mainz, S.47):Manchmal kann man etwas nicht ändern.
So soll er es denn wenigstens sehen. Manchmal kann man es auch nicht in Ehrlichkeit bereuen. Aber sehen soll
er es, und daß wir es noch nicht bereuen können dazu! Alles Unzulängliche und alles Schlimme mag sein. Es ist noch nicht tödlich, solange es sich vor seine Augen stellt. Sobald noch das Hintreten vor die Augen Gottes geschieht, ist das wie ein unzerstörbarer Punkt der Erneuerung. Alles ist möglich von Gott her. Aber alles ist in Gefahr, sobald einer dieses nicht mehr will.
Außerdem: Paulus: Röm 7,15ff
Verfehlung eigentlich nicht beichten. Also: Ich will das und das nicht mehr tun. Aber ich weiß: ich kann nicht darauf verzichten.
Da sagt Guardini ("Vom lebendigen Gott",1.A.,1930,Mainz, S.47):Manchmal kann man etwas nicht ändern.
So soll er es denn wenigstens sehen. Manchmal kann man es auch nicht in Ehrlichkeit bereuen. Aber sehen soll
er es, und daß wir es noch nicht bereuen können dazu! Alles Unzulängliche und alles Schlimme mag sein. Es ist noch nicht tödlich, solange es sich vor seine Augen stellt. Sobald noch das Hintreten vor die Augen Gottes geschieht, ist das wie ein unzerstörbarer Punkt der Erneuerung. Alles ist möglich von Gott her. Aber alles ist in Gefahr, sobald einer dieses nicht mehr will.
Außerdem: Paulus: Röm 7,15ff
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken
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Re: sündigen/Sterbebett
Gamaliel hat geschrieben:Reue setzt des festen Vorsatz voraus mit der (schweren) Sünde zu brechen. Dazu gehört - gerade bei Rückfälligen - dann auch das Meiden der Gelegenheiten, die einen leicht in die Sünde zurückfallen lassen und die Anwendung geeigneter Mittel, um die der Sünde entgegengesetzte Tugend zu üben.Natbar hat geschrieben:Das mit dem Akt der Reue ist mir schon klar - aber ist es Reue - war Reue überhaupt vorhanden, wenn man immer wieder die selbe Sünde begeht,...
Wenn diese Zutaten vorhanden sind und dennoch aus Schwäche hin und wieder ein Rückfall in die Sünde stattfindet, dann kann sich das durchaus mit echter Reue und guten Beichten vertragen. Hier darf man begründet auf die Barmherzigkeit Gottes hoffen.
Wer hingegen die notwendigen Mittel nicht anwendet und sich einfach damit zufriedengibt, daß er "es halt einfach nicht schafft", der hat keinen Grund auf Barmherzigkeit zu setzen.
Ja,super und da fängt es doch schon an - meiden man kann wohl nicht alles meiden was einen in Sünde bringt.
Spontanes Beispiel (also nicht aus meinem Leben gegriffen) nehmen wir an ich hätte Probleme mit dem Flirten (soll ich jetzt alle Männer deswegen umbringen, keine Romane mehr lesen, und kein Fernseh mehr schauen, und mir eine Arbeit suchen in der nur noch Frauen arbeiten....)
Natürlich ist mir der Bibelspruch auch bekannt: Wer sich in Gefahr begibt,....
(an dieser Stelle eine andere Frage - ich habe letzthin mich mit einen guten Freund unterhalten, der meinte: du kannst beichten gehen - und ich meinte darauf hin: Ist doch nichts passiert und er meinte: wer sich absichtlich in Gefahr begibt, sollte auch beichten - so ganz verstehen u. nachvollziehen kann ich das immer noch nicht - er argumentiert mit dem Strafgesetzbuch der Bundesrepublik das darin oft steht: Der Versuch ist strafbar)
Und naja nur weil ich mich jetzt nicht an alle Spielregeln gehalten habe, soll Gott kein Erbarmen haben - hmm ist das nicht etwas grausam von Gott - verstehe mich bitte nicht falsch mir ist schon klar, daß Gott nicht nur der liebende Gott ist - aber das wäre echt etwas schwer - sind wir doch unvollkommen
Natbar
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Re: sündigen/Sterbebett
Er hat Erbarmen, er verzeiht es dir ja wieder, wenn du es bereust. Du solltest dir aber eben schon vornehmen dich an die ganzen Spielregeln halten zu wollen.Natbar hat geschrieben:Und naja nur weil ich mich jetzt nicht an alle Spielregeln gehalten habe, soll Gott kein Erbarmen haben ...
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: sündigen/Sterbebett
Meiden muß man die nächste Gelegenheit zur schweren Sünde, also jene Umstände, in denen für eine konkrete Person die große Gefahr besteht, daß sie schwer sündigt (der Trinker muß also z.B. die Alkoholbar meiden, der Unzüchtige das Rotlichtviertel oder die traute Zweisamkeit mit seiner Freundin,...)Natbar hat geschrieben:Ja,super und da fängt es doch schon an - meiden man kann wohl nicht alles meiden was einen in Sünde bringt.
("Meiden" ist übrigens nur der eine Aspekt, den ich genannt habe.)
Ganz richtig, was der Freund gesagt hat.Natbar hat geschrieben:...und er meinte: wer sich absichtlich in Gefahr begibt, sollte auch beichten...
Doch, Gott ist nur ein liebender Gott. Unentwegt bietet er uns Gnaden an, um seinem Ruf und dem Weg zum Himmel folgen zu können. Wer diese Gnaden freiwilligt ausschlägt, wer irdische Güter und sein Ego Gott vorzieht, der bekommt auch dazu die Gelegenheit, allerdings muß er dann auch die Zeche dafür zahlen. (Wahl-)Freiheit ohne Verantwortlichkeit gibt es nicht.Natbar hat geschrieben:Und naja nur weil ich mich jetzt nicht an alle Spielregeln gehalten habe, soll Gott kein Erbarmen haben - hmm ist das nicht etwas grausam von Gott - verstehe mich bitte nicht falsch mir ist schon klar, daß Gott nicht nur der liebende Gott ist - aber das wäre echt etwas schwer - sind wir doch unvollkommen
Re: sündigen/Sterbebett
Meine Liebe, kann es sein, dass Du nicht bereust, sondern versuchst eine Rechtfertigung zu finden? Und alles auf den letzten Moment hinausschiebst? Dass Du nicht bereit bist, Dein Kreuz auf Dich zu nehmen, weil Gott es am Ende "schon richten wird"?
Die Frage, die Du stellst, ist nicht die richtige. Ich merke nichts von einer Zerknirschtheit ob der Sünde (sondern mehr ein "oops, I did it again").
Das ist eine üble Falle des Widersachers. Eine ganz üble. Warum alles auf den letzten Moment schieben? Es geht um Deine Seele! Du musst das JETZT SOFORT bekämpfen. Ist der Zug abgefahren, dann gibt es kein Zurück.
Meiden ist sicher gut. Wenn Du Dich aber geistig und im Gebet so weit entwickelst, dass der Reiz weg ist, dann wirst Du die Wirkungslosigkeit des Widersachers erkennen. Und das nächste Problem angehen.
Alles Gute! Uns allen.
Nassos
Die Frage, die Du stellst, ist nicht die richtige. Ich merke nichts von einer Zerknirschtheit ob der Sünde (sondern mehr ein "oops, I did it again").
Das ist eine üble Falle des Widersachers. Eine ganz üble. Warum alles auf den letzten Moment schieben? Es geht um Deine Seele! Du musst das JETZT SOFORT bekämpfen. Ist der Zug abgefahren, dann gibt es kein Zurück.
Meiden ist sicher gut. Wenn Du Dich aber geistig und im Gebet so weit entwickelst, dass der Reiz weg ist, dann wirst Du die Wirkungslosigkeit des Widersachers erkennen. Und das nächste Problem angehen.
Alles Gute! Uns allen.
Nassos
Ich glaube; hilf meinem Unglauben
Re: sündigen/Sterbebett
Edi hat es in seinem letzten Beitrag bereits gut beschrieben.
Wir sind unvollkommen und aus diesem Grund besteht immer die Neigung zur Sünde, der man eben widersteht oder nachgibt. Man beichtet tatsächlich auch immer wieder die gleichen Sünden; egal ob man alle vier Wochen zur Beichte geht oder alle drei Monate etc., es sind in der Regel immer wieder die gleichen Sünden, die man vor dem Beichtvater bekennt.
Bei der Beichte ist es wichtig, die begangene Sünde als Schuld zu erkennen und für sich festzustellen, dass man sich mit dieser Sünde gegen Gott gestellt hat. Eine vollkommene Reue zu erwecken ist mit Sicherheit sehr schwierig, vor allem dann, wenn die Sünde, aus mangelndem Verständnis der Bedeutung der Sünde vor Gott, vielleicht noch Spass gemacht hat und man eigentlich keine richtige Reue empfindet. Umso wichtiger ist dann, wie erwähnt, sich die Bedeutung dieses Verstoßes gegen die Liebe Gottes bewusst zu machen, tatsächlich auch, Gott zuliebe, diese Sünde zu bereuen und den festen Vorsatz zu fassen, diese Sünde zukünftig mit allen Mitteln zu bekämpfen. Wobei es hilfreich ist, sich darüber Gedanken zu machen, wie man der Gelegenheit zur Sünde entgeht bzw. diese Gelegenheit eben gar nicht erst schafft. Zum Bereuen der Sünde gehört einfach dazu, Vorstellungen zu entwickeln, die dabei behilflich sind, diese Sünde zukünftig zu vermeiden.
Allerdings sind solche Sünden, die man immer wieder beichtet, im eigentlichen Sinne Gewohnheitssünden, die schon etwas schwerer zu bekämpfen sind. Gott aber sieht den Willen des Menschen, diese Sünde zu bekämpfen. Fällt der Mensch trotzdem, dann beginnt der Kampf, beginnend mit dem Sündenbekenntnis, der Reue etc. von vorn. Aber irgendwann sollte man selbstverständlich so weit sein, diese eine Sünde dauerhaft zu unterlassen. Dann kann man die nächste Gewohnheitssünde angehen. Und dann die Nächste. Und dann die Nächste etc. etc.
Gott beurteilt nicht nur die Sünde, nicht nur das Bekennen der Sünde, die Reue, den guten Vorsatz und die Buße, er beurteilt vor allem den Willen und die Handlungen, die Sünde zukünftig zu vermeiden. Mit Halbherzigkeit oder der Einstellung, danach geht man halt wieder zur Beichte, ist allerdings nichts gewonnen.
Gott hat mit dem Sünder Erbarmen, der im Kampf gegen die Sünde fällt - aber wieder aufsteht. Gerecht aber ist Gott, wenn der Sünder in seiner Sünde verbleibt - also nicht wieder aufsteht.
Gruß, ad_hoc
Wir sind unvollkommen und aus diesem Grund besteht immer die Neigung zur Sünde, der man eben widersteht oder nachgibt. Man beichtet tatsächlich auch immer wieder die gleichen Sünden; egal ob man alle vier Wochen zur Beichte geht oder alle drei Monate etc., es sind in der Regel immer wieder die gleichen Sünden, die man vor dem Beichtvater bekennt.
Bei der Beichte ist es wichtig, die begangene Sünde als Schuld zu erkennen und für sich festzustellen, dass man sich mit dieser Sünde gegen Gott gestellt hat. Eine vollkommene Reue zu erwecken ist mit Sicherheit sehr schwierig, vor allem dann, wenn die Sünde, aus mangelndem Verständnis der Bedeutung der Sünde vor Gott, vielleicht noch Spass gemacht hat und man eigentlich keine richtige Reue empfindet. Umso wichtiger ist dann, wie erwähnt, sich die Bedeutung dieses Verstoßes gegen die Liebe Gottes bewusst zu machen, tatsächlich auch, Gott zuliebe, diese Sünde zu bereuen und den festen Vorsatz zu fassen, diese Sünde zukünftig mit allen Mitteln zu bekämpfen. Wobei es hilfreich ist, sich darüber Gedanken zu machen, wie man der Gelegenheit zur Sünde entgeht bzw. diese Gelegenheit eben gar nicht erst schafft. Zum Bereuen der Sünde gehört einfach dazu, Vorstellungen zu entwickeln, die dabei behilflich sind, diese Sünde zukünftig zu vermeiden.
Allerdings sind solche Sünden, die man immer wieder beichtet, im eigentlichen Sinne Gewohnheitssünden, die schon etwas schwerer zu bekämpfen sind. Gott aber sieht den Willen des Menschen, diese Sünde zu bekämpfen. Fällt der Mensch trotzdem, dann beginnt der Kampf, beginnend mit dem Sündenbekenntnis, der Reue etc. von vorn. Aber irgendwann sollte man selbstverständlich so weit sein, diese eine Sünde dauerhaft zu unterlassen. Dann kann man die nächste Gewohnheitssünde angehen. Und dann die Nächste. Und dann die Nächste etc. etc.
Gott beurteilt nicht nur die Sünde, nicht nur das Bekennen der Sünde, die Reue, den guten Vorsatz und die Buße, er beurteilt vor allem den Willen und die Handlungen, die Sünde zukünftig zu vermeiden. Mit Halbherzigkeit oder der Einstellung, danach geht man halt wieder zur Beichte, ist allerdings nichts gewonnen.
Gott hat mit dem Sünder Erbarmen, der im Kampf gegen die Sünde fällt - aber wieder aufsteht. Gerecht aber ist Gott, wenn der Sünder in seiner Sünde verbleibt - also nicht wieder aufsteht.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
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Re: sündigen/Sterbebett
Nassos hat geschrieben:Meine Liebe, kann es sein, dass Du nicht bereust, sondern versuchst eine Rechtfertigung zu finden? Und alles auf den letzten Moment hinausschiebst? Dass Du nicht bereit bist, Dein Kreuz auf Dich zu nehmen, weil Gott es am Ende "schon richten wird"?
Die Frage, die Du stellst, ist nicht die richtige. Ich merke nichts von einer Zerknirschtheit ob der Sünde (sondern mehr ein "oops, I did it again").
Das ist eine üble Falle des Widersachers. Eine ganz üble. Warum alles auf den letzten Moment schieben? Es geht um Deine Seele! Du musst das JETZT SOFORT bekämpfen. Ist der Zug abgefahren, dann gibt es kein Zurück.
Meiden ist sicher gut. Wenn Du Dich aber geistig und im Gebet so weit entwickelst, dass der Reiz weg ist, dann wirst Du die Wirkungslosigkeit des Widersachers erkennen. Und das nächste Problem angehen.
Alles Gute! Uns allen.
Nassos
Nein, kein Oh, nein ich habs schon wieder gemacht - mir gefällt der nächste Beitrag der nach Dir kommt recht gut - denn genau ich gehe regelmässig beichten und habe das Gefühl ich beichte jedes mal wieder den gleichen Mist jedes mal wieder aufs Neue und Frage mich ernsthaft was soll das - bete ich zu wenig, ist meine Gottes Liebe zu wenig, bin ich nur zu unvollkommen, zu naiv ect ect.....
Und manchmal denke ich man kann beten und beten, und macht doch wieder den gleichen Mist - gerade weil ich mich nicht versuche rauszureden, mache ich mir soviele Gedanken - manchmal denke ich wer weniger weiß, hat die besseren Karten.....
Alles Gute Dir - denn unvollkommen sind wir tatsächlich alle
Natbar
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Re: sündigen/Sterbebett
Natbar hat geschrieben: denn genau ich gehe regelmässig beichten und habe das Gefühl ich beichte jedes mal wieder den gleichen Mist jedes mal wieder aufs Neue
liebe Natbar,
vielleicht bist Du gerade in einer Schule der Demut?
Du bist Mensch, das ist alles.Natbar hat geschrieben:Frage mich ernsthaft was soll das - bete ich zu wenig, ist meine Gottes Liebe zu wenig, bin ich nur zu unvollkommen, zu naiv ect ect.....
Vielleicht kannst Du es so anschauenNatbar hat geschrieben:Und manchmal denke ich man kann beten und beten, und macht doch wieder den gleichen Mist
Du bist zum Arzt gegangen, und er hat dir ein Heilmittel gegeben... aber Heilung ist meist ein Prozess, keine Sache von Sekunden. Änderung braucht Zeit, Dranbleiben, Übung.
Bei einer Krankheit ist uns das ganz klar..
bsp bei Übergewicht kann es ganz schön dauern, bis man es los ist...
oder bei einer Entwöhnung eines Trinkers ist es doch so, dass einer Zeit seines Lebens auf der Hut sein muss und nicht nachlassen darf.
Schau doch deine Sünde so an... als Krankheit der Seele und des Körpers und mach dich nicht fertig mit Schuldgefühlen.
Warum grübeln? Was du weisst, das weisst du... und du bist SO unterwegs mit Gott. Wer weiss, wo du wärst OHNE deine Gebete und das Beichten?Natbar hat geschrieben:gerade weil ich mich nicht versuche rauszureden, mache ich mir soviele Gedanken - manchmal denke ich wer weniger weiß, hat die besseren Karten.....
Ob ER denen, die weniger wissen, genauso barmherzig sein will, ist nicht unsere Sache... finde ich jedenfalls.
Lg Maria
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!
Re: Beichte und Vergebung bei "Rückfalltätern"?
Natbar hat geschrieben:mir gefällt der nächste Beitrag der nach Dir kommt recht gut
Liebe Natbar,
das kann ich mir gut vorstellen. Ich habe absichtlich etwas härter geschrieben. Ich wollte Dich zum Nachdenken anregen, zu mehr Selbstreflexion, um also nicht an der Heilung sondern an der Prophylaxe zu arbeiten.
Lieben Gruß,
Nassos
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Re: Beichte und Vergebung bei "Rückfalltätern"?
An Nassos: Manchmal kommt es mir so vor, wie wenn ich zuviel Selbstreflektion betreiben
Also bitte keinen glühenden Docht auslöschen - manchmal denke ich dieser Kampf ist so sinnlos, warum ihn überhaupt noch führen - wenn Du mir sagst das ist auch eine Methode von Satahn dann antworte ich Dir: sicherlich - nur wenn man in der Situaion steckt sieht man halt nicht immer alles so rationell und logisch.
Nichts für ungut
Natbar
Also bitte keinen glühenden Docht auslöschen - manchmal denke ich dieser Kampf ist so sinnlos, warum ihn überhaupt noch führen - wenn Du mir sagst das ist auch eine Methode von Satahn dann antworte ich Dir: sicherlich - nur wenn man in der Situaion steckt sieht man halt nicht immer alles so rationell und logisch.
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Re: Beichte und Vergebung bei "Rückfalltätern"?
Zuerst sollte einmal geklärt werden, ob hier von schweren oder läßlichen Sünden die Rede ist. Gänzliches Freisein von läßlichen Sünden, kein Rückfall in läßliche Sünden,... steht nicht zur Debatte.
Re: Beichte und Vergebung bei "Rückfalltätern"?
Nein, das tut man sicher nicht. Ich bin übrigens auch nicht besser.Natbar hat geschrieben:An Nassos: Manchmal kommt es mir so vor, wie wenn ich zuviel Selbstreflektion betreiben
Also bitte keinen glühenden Docht auslöschen - manchmal denke ich dieser Kampf ist so sinnlos, warum ihn überhaupt noch führen - wenn Du mir sagst das ist auch eine Methode von Satahn dann antworte ich Dir: sicherlich - nur wenn man in der Situaion steckt sieht man halt nicht immer alles so rationell und logisch.
Nichts für ungut
Natbar
Vielleicht sollten wir bei der nächsten Beichte auch mal darauf fokusieren, worüber Du hier fragst. Ein guter Seelsorger sollte das durchaus begreifen (und höchstwahrscheinlich kennen) können.
Zähne zsmmnbßn!
Ich glaube; hilf meinem Unglauben
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Re: Beichte und Vergebung bei "Rückfalltätern"?
Hallo NatbarNatbar hat geschrieben:An Nassos: Manchmal kommt es mir so vor, wie wenn ich zuviel Selbstreflektion betreiben
Also bitte keinen glühenden Docht auslöschen - manchmal denke ich dieser Kampf ist so sinnlos, warum ihn überhaupt noch führen - wenn Du mir sagst das ist auch eine Methode von Satahn dann antworte ich Dir: sicherlich - nur wenn man in der Situaion steckt sieht man halt nicht immer alles so rationell und logisch.
Nichts für ungut
Natbar
Eine Frage die sich wohl viele Beichtgänger oft stellen.
Auch mir geht es mit manchen Sünden so. Dennoch, allein die Tatsache das man sie immer wieder beichtet führt dazu das man sich mit diesen Sünden immer wieder beschäftigen muss und vielleicht auch eine Weg findet sie zumindest weniger oft zu begehen (siehe Gamaliels Beitrag).
Stell dir vor Du fährst in deinem Auto und rast auf eine Mauer zu. Dir ist klar,selbst bei einer Vollbremsung bringst du das Auto nicht mehr zum stehen. Verzichtst Du deswegen auf´s Bremsen? Hat ja doch keinen Sinn?
Ich denke es wird einen Unterschied machen ob du mit 100 km/h oder mir 25 km/h an die Mauer fährst.
martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila
Nicolás Gómez Dávila
Re: Beichte und Vergebung bei "Rückfalltätern"?
Die Beichte setzt ja eben keine perfekte Reue voraus. Von daher kann man auch darüber nachdenken, ob nicht schon der Wunsch die Gebote zu halten ausreicht, auch wenn man in manchen Sachen emotional so gebunden ist, dass man de facto nicht wirklich aufhören will, da also ein Spannungsverhältnis bleibt.
Veritas liberabit vos - Die Wahrheit wird euch frei machen (Joh 8,32)
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Re: Beichte und Vergebung bei "Rückfalltätern"?
Sorry, daß ich mich erst jetzt wieder melde - der Computer zuhause hat wieder mal den Geist aufgegeben - aber das Beispiel mit der Mauer war sehr einleuchtend - ich fahre kein Auto - würde ich es aber tun, würde ich natürlich versuchen zu bremsen - Danke
Natbar
Natbar
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Re: Beichte und Vergebung bei "Rückfalltätern"?
Hallo Natbar,
ich glaube, ich kenne deine Situation.
In meinem Leben gibt es auch einen schwierigen Bereich, wo ich immer wieder auch schwer sündige. Aber deshalb gebe ich nicht auf, kommt gar nicht in Frage.
Was mir bis jetzt gut geholfen hat, ist das klar ist, das gehört ausgesprochen und zwar ohne ewiges Aufschieben. Punkt. Dann jagst Du nämlich die Sünde und nicht umgekehrt.
Und Du darfst es durchaus als geistigen Fortschritt betrachten, wenn Du auch Versuchungen widerstehst. Es ist ein Unterschied, ob Du bei jeder Versuchung umfällst oder erst nach der dritten Versuchung.
LG mtoto
ich glaube, ich kenne deine Situation.
In meinem Leben gibt es auch einen schwierigen Bereich, wo ich immer wieder auch schwer sündige. Aber deshalb gebe ich nicht auf, kommt gar nicht in Frage.
Was mir bis jetzt gut geholfen hat, ist das klar ist, das gehört ausgesprochen und zwar ohne ewiges Aufschieben. Punkt. Dann jagst Du nämlich die Sünde und nicht umgekehrt.
Und Du darfst es durchaus als geistigen Fortschritt betrachten, wenn Du auch Versuchungen widerstehst. Es ist ein Unterschied, ob Du bei jeder Versuchung umfällst oder erst nach der dritten Versuchung.
LG mtoto
Re: sündigen/Sterbebett
Eventuell hilft ein bewußtes (Ein-)Üben in eine Tugend. (bes. der Kardinaltugenden) als Gegenmittel zum Erlernen des Wahrnehmens wann eine Situation potenziell zur Sünde führt. Dann fällt die bewußte Entscheidung gegen die Sünde ein klein wenig leichter.Natbar hat geschrieben:Nein, kein Oh, nein ich habs schon wieder gemacht - mir gefällt der nächste Beitrag der nach Dir kommt recht gut - denn genau ich gehe regelmässig beichten und habe das Gefühl ich beichte jedes mal wieder den gleichen Mist jedes mal wieder aufs Neue und Frage mich ernsthaft was soll das - bete ich zu wenig, ist meine Gottes Liebe zu wenig, bin ich nur zu unvollkommen, zu naiv ect ect.....
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein