Kritik an der Seligsprechung von JPII

Allgemein Katholisches.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Linus hat geschrieben:gibts das auch in übersetzung?
Ja.
Guckst Du da:
Su istanza dell'Eminentissimo e Reverendissimo Signor Cardinale Camillo Ruini, Vicario Generale di Sua Santità per la Diocesi di Roma, il Sommo Pontefice BENEDETTO XVI, considerate le peculiari circostanze esposte, nell'udienza concessa al medesimo Cardinale Vicario Generale il giorno 28 del mese di Aprile di questo anno 2005, ha dispensato dal tempo di cinque anni di attesa dopo la morte del Servo di Dio Giovanni Paolo II (Karol Wojtyla), Sommo Pontefice, cosicché la causa di Beatificazione e Canonizzazione del medesimo Servo di Dio possa avere subito inizio. Nonostante qualsiasi cosa in contrario.

Quelle: http://212.77.1.245/gpII/bulletin/B0273-XX.02.pdf

Der Papst hat von der 5jährigen Wartezeit dispensiert, so daß der Selig- und Heiligsprechungsprozess von Johannes Paul II sofort beginnen kann.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Linus hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Instante Em.mo ac Rev.mo Domino D. Camillo S.R.E. Cardinali Ruini, Vicario Generali Suae Sanctitatis pro Dioecesi Romana, Summus Pontifex BENEDICTUS XVI, attentis peculiaribus expositis adiunctis, in audentia eidem Cardinali Vicario Generali die 28 mensis Aprilis huius anni 2005 concessa, dispensavit a tempore quinque annorum exspectationis post mortem Servi Dei Ioannis Pauli II (Caroli Wojtyla), Summi Pontificis, ita ut causa Beatificationis et Canonizationis eiusdem Servi Dei statim incipi posset. Contrariis non obstantibus quibuslibet.

Datum Romae, ex aedibus huius Congregationis de Causis Sanctorum, die 9 mensis Maii A.D. 2005.

gibts das auch in übersetzung? mit meinem kirchen-küchen-korporationslatein komm ich leider nicht soo weit dass ich mit sicherheit sagen kann ich hätt den sinn richtig erfasst.
diese deine lateinmischung stell ich mir besonders anregend vor

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Angelika
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Beitrag von Angelika »


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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

ich fürchte das verfahren wird ein reiner formaler akt das einzige was an dem mann heroisches war war sein leiden und sterben und das
reicht nicht für eine seligsprechung

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

nein der prozeß könnte zur lachnummer werden
selbst der advocatus diaboli ist von der " heilligkeit" überzeugt
http://www.kreuz.net/article.1425.html

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

ottaviani hat geschrieben:nein der prozeß könnte zur lachnummer werden
selbst der advocatus diaboli ist von der " heilligkeit" überzeugt
http://www.kreuz.net/article.1425.html
der advokatus diaboli wurde unter JPII abgeschafft...
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

wie du dem artkel entnehmen kannst settzt sich der neue titel promotor justitiae nicht durch ich hab daher auch das im volk gebrächlichere wort verwendet die aufgaben sind ja die selben

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Georg
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Beitrag von Georg »

obwohl von der heiligkeit des dieners gottes johannes pauls ii restlos überzeugt, löst in mir die überdimensionale geschwindigkeit der kanonisation doch auch unbehagen aus.

allerdings finde ich die häme und die unnötigen sager von herrn qualtinger aus wien, der den namen seiner eminenz alfredo kard. ottaviani hier usurpiert hat, völlig fehl am platz und eine -gelinde gesagt: sauerei
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Ich stimme ottaviani zu, allerdings wenn sie ihn schon unbedingt kanonisieren wollen, dann können sie sich auch so ein proforma Verfahren sparen, bei der Menge an Heiligen die uns alleine JP II beschert hat, ist er eh nach einer Generation verschwunden und übrigbleiben die großen Glaubenszeugen.
Und wenn ottaviani meint der "Seligsprechungsgegner" ist ne lachnummer, tja dann hat er auch recht.

LG
Fiore
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Georg hat geschrieben:obwohl von der heiligkeit des dieners Gottes johannes pauls ii restlos überzeugt, löst in mir die überdimensionale geschwindigkeit der kanonisation doch auch unbehagen aus.

allerdings finde ich die häme und die unnötigen sager von Herrn qualtinger aus wien, der den namen seiner eminenz alfredo kard. ottaviani hier usurpiert hat, völlig fehl am platz und eine -gelinde gesagt: sauerei
ist ja schon gut wenn mir ein nachkonziliaren katholik eine sauerei bescheinigt weiß ich ich liege richtig :mrgreen:

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Georg
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Beitrag von Georg »

@ottaviani,

ich bin wenigstens noch vor Ende des VatikanumsII geboren, was Du nicht für Dich in Anspruch nehmen kannst, oder?
maW sehr wahrscheinlich bist Du im Gegensatz zu mir längst mithilfe einer "Studienausgabe" im sogenannten "neuen Ritus" getauft worden...
nimm also den Mund nicht gar so voll;
als guter Katholik müsstest Du nämlich wissen, dass die Einteilung in vor und-nachkonziliare Kirche nicht nur theologisch, also ekklesiologisch unhaltbar ist sondern nur als ein sehr simples Todschlagewort mangels fundiertem Basiswissen dient.

welcher Jahrgang bist du nochmal schnell, Quasi?
na servas......
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

mein lieber ich darf dir versichern daß ich 1968 vorkonziliar getauft wurde da mein großonkel bis zu seinem tod 1978 nichts aber auch gar nicht der liturgiereform angewendet hat die einteilung in vor und nachkonziliar stammt nicht von mir sondern von Kardinal benelli in einem brief an Mgr Lefebvre

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Georg
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Beitrag von Georg »

na da hat der gute + kard. benelli keine glückliche hand gehabt, wenn er tatsächlich der autor dieser unwortschöpfung sein sollte, was ich mangels quellen ncht widerlegen kann.
hast also glück gehabt mit deinem geistl.oheim, trotzdem halte ich deine ausdrucksweise und deine verächtlichmachung z.b. von + papst joh.paul ii und eminenz schönborn für anmaßend,unverfroreren,vermessen und inakzeptabel.
dein stil ist halt ganz der dieser piusbruderschaft- dieser synagoga satanae.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

ich finde man müßte noch viel schärfer sein um das volk endlich aufzuwecken aber wirklich gefährlich sind ja pseudo konservative die ihren modernismus mit dem konservativen mäntelchen tarnen wie z.b. die oratorianer in wien 3
aber das gehört ja hier nicht zum thema hier gehts ja um die sog seligsprechung vin jpii auf den prozeß darf man wirklich gespannt sein

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

auf den prozeß darf man wirklich gespannt sein
Welcher Prozeß? Schönreden, Hinbiegen und Seligbeten mit vordefinierten Ergebnis ist das. Und nur letzteres ist meines erachtens legitim.

LG
Fiore
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

ottaviani hat geschrieben:ich finde man müßte noch viel schärfer sein um das volk endlich aufzuwecken aber wirklich gefährlich sind ja pseudo konservative die ihren modernismus mit dem konservativen mäntelchen tarnen wie z.b. die oratorianer in wien 3
aber das gehört ja hier nicht zum thema hier gehts ja um die sog seligsprechung vin jpii auf den prozeß darf man wirklich gespannt sein
Der "Prozeß" ist eine reine Formsache; es wird ein Scheinprozeß sein und unserer allseits verehrter Johannes Paul II wird ein Scheinheiliger.

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Georg
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Beitrag von Georg »

Man kann berechtigte Anfragen bzgl. der extrem rasanten Geschwindigkeit der Kanonisation von Papst Joh.Paul II haben und ich teile diese Gefühle, auch wenn ich persönlich von der Heiligkeit Karol wojtylas restlos überzeugt bin.
Etwas anderes ist es, hier in vermessener Weise ihn als Scheinheiligen abzukanzeln; das ist dreist, unlauter und letztlich unchristlich.
Man erinnere sich nur an das scharfe Herrenwort: in dem Maß, mit dem Ihr richtet, werdet Ihr gerichtert werden.
Zudem ist ein Kanonisationsprozeß kein Gerichtsprozeß. Auch die derzeitigen strengen Regelungen des CIC schließen eine Kanonisierung per acclamationem populi- wie in alten Zeitem nicht restlos aus. Von einem Scheinprozeß zu reden ist daher unlauter und geradezu eine LügeUn wer der Vater der Lüge ist, brauche ich Euch ja wohl nicht zu sagen.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

allerdings wirkt es schon so als ob der ausgang der prozesses bereits von vornherein feststeht warum macht man diesen überhaupt diese frage stellt sich hier schon

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Georg
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Beitrag von Georg »

diese Frage hätte man auch bei der Seligsprechung einer Mutter Theresa stellen können, oder bei der Kanonisierung eines Franz von Assisi, Antonius von Padua u.a. Heiliger, die schon zu Lebzeiten als Heilige verehrt worden sind ( übrigens auch nicht immer unumstritten!!)
Der modus eines Kononiserungsprozesses hat sich als wichtig und gut herausgestellt, weil man ansonsten der Gefahr läuft, einseitig auf Emotionen oder andere Beweggründe hin, eine Person zu kanonisieren. So ist es auch im Fall der Kanonisierung Papst Johannes Pauls II. Ich wäre eher vorsichtig mt der hier vorwiegenden Meinung, "die Sache sei schon gelaufen"..... ja, manches scheint darauf hinzuweisen, daraus einen "Scheinprozeß" zu machen ist unseriös, tendenziös und erst recht voreilig und eingenommen.
Dass einigen von euch ein Seliger oder Heiliger Johannes Paul II suspekt ist, scheint mir wesentlich offenkundiger. Die Gründe dafür sind auch leicht auszumachen, immerhin hat er Euren "hl.Marcel Levebvre", den Schismatiker und Häretiker rechtskräftig exkommuniziert und mit ihm seine ganze Gefolgschaft und diese Exkommunikation niemals aufgehoben. (auf die in die Irre führenden "Gutachten" einiger,auch römischer Kirchenunrechtsgelehrter will ich hier nicht eingehen, sie gehen allesamt von völlig falschen rundlagen aus.)
Ich frage mich nur, warum sich Leute, die aus der katholischen Kirche ausgeschlossen sind, sich überhaupt noch in rein dese Kirche angehende Fragen einzumischen. Betet lieber um die Gnade, wieder in ihren Schoß zurückkehren zu können und betet um das Seelenheil Eures +EB Lefebvres, der Euch in die Irre geleitet hat

Das Gespräch, das sich aus diesem Beitrag entwickelt hat, befindet sich in "Gespräch unter Brüdern". Petra
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Wir beten fast jeden Sonntag für den neuen Papst im Anschluß an die hl Messe. Wir beten und hoffen, daß unter Benedikt XVI alles in Ordnung kommen wird. Wir müssen uns in Gedud fassen und auf Gottes Hilfe vertrauen.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

ich kann mir nicht vorstellen daß unsere würdenträger in rom das wagen: http://www.kreuz.net/article.1448.html


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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

ottaviani hat geschrieben:ich kann mir nicht vorstellen daß unsere würdenträger in rom das wagen: http://www.kreuz.net/article.1448.html
Ich kann mir mittlerweile alles vorstellen.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Der Kurier vom 31.1.06 hat geschrieben: Das offiziell für die Seligsprechung ausgewählte Wunder sei einer Klosterfrau in Frankreich widerfahren. Sie sei durch Anbetung des verstorbenen Papstes von einer schweren Krankheit genesen. Slawomir Oder sagte, es habe sich um jene Erkrankung gehandelt, À"die in der letzten Lebensphase des Heiligen Vaters deutlich sichtbar war". Das heißt, die durch das Wunder geheilte Nonne litt an Parkinson und nicht, wie jüngst in Gerüchten behauptet, an einem Tumor.
Aua. Aua.Aua.
Man mag zum Thema stehen wie man will aber:
Scheiß Tintenkleckser. Einfach mal die Fresse halten wenn man keine Ahnung hat.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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WiTaimre
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Beitrag von WiTaimre »

oj Linus !
Sch@ Tintenkleckser. Einfach mal die Fr@ halten wenn man keine Ahnung hat.

- derjenige, der das postete, hat mehrere Moeglichkeiten, warum er sich falsch ausgedrueckt hat, er koennte im Deutschen betreffs religioeser Feinheiten nit fit genug sein, er koennte es schon immer falsch erklaert bekommen haben, wie man "Anbeten" von "Bitten an" theologisch unterscheidet, er koennte gestern graderst Christ geworden sein und will hier von Euch lernen - und was erlernt derjenige von Dir?
- Deinen kurzen krassen Worten seh ich nur eine Moeglichkeit an: Dein Signum ist entwuerdigt von dem, was Du da "nach ganz hinten abgesondert hast" - bekommst Du fuer die Grobheit Punkte? dann sicher nicht von der Kirche, aus deren Sprache Du das Signum nimmst.
Verzeih, ich schaeme mich, es gesehn zu haben. Äh!
Gewoehnlich tret ich nicht in Sch@

WiT

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Elisabethgzb
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Beitrag von Elisabethgzb »

Ich finde keinen Thread mit Giovanni Paolo II. Photos.
Doch vielleicht ist dieses Photo auch in dem Thread genehm?

Bild

Ich finde es jedenfalls wunderschön!




Gruss
Elisabeth

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »


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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

taddeo, im Miterlöserin-Thread hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Nee, jetzt nach der Himmelfahrt "des" Papstes geht es erst richtig los… ;D
Ja ja, es geht doch nichts über ein gesundes Selbstbewußtsein ... ;D
(aber, mit Verlaub, "den" Papst haben jetzt wir gepachtet: lieber ein Bayer auf Erden als ein anderer im Himmel ... :mrgreen: )
Ich bekenne mich zu polnischer Religiosität, und ich hoffe, das merkt man auch. Aber was zu viel ist, ist zuviel.
Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, mir ein handlicheres Brevier für Reisen, Krankenhaus usw. zu kaufen, so ein "kleines Stundenbuch" eben. Ich dachte, ich komme mit "Liturgia Godzin dla Osob Swieckich" noch am besten weg. Sehr kompakt, und im Gegensatz zu Vergleichbarem wie "Brewiarz dla osob swieckich" und "Codzienna Modlitwa Ludu Bozego" mehr drin. (Zudem bin ich ein bißchen sauer auf den das Verlagshaus der Vinzentiner. Grundsätzlich gute bis sehr gute Ware, aber ich habe bei denen schon mehrfach Sachen mit Druckfehler gekauft. Und freundlich sind die da auch nicht…)
Zudem war der Einband von der erstgenannten Ausgabe immer richtig gut. (Woher ich die Bücher alle kenne? Ich sage nur: Exerzitien…)
Aber als ich mir die neue Ausgabe angeguckt habe dachte ich, jetzt schlägt's Johannes Paul der Dreizehnte:
Bild

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

kath.net (01. April 2008) hat geschrieben: Santo subito: Seligsprechung für Johannes Paul II. auf gutem Weg

Am Mittwoch jährt sich zum dritten Mal der Tod von Papst Johannes Paul II., Benedikt XVI. wird zu diesem Anlass auf dem Petersplatz eine Messe feiern, die die sonst übliche Generalaudienz am Mittwoch ersetzt.

Vatikan (kath.net/RV) Am Mittwoch jährt sich zum dritten Mal der Tod von Papst Johannes Paul II.; Benedikt XVI. wird zu diesem Anlass auf dem Petersplatz eine Messe feiern, die die sonst übliche Generalaudienz am Mittwoch ersetzt. Viele Veranstaltungen erinnern in diesen Tagen in Rom an den verstorbenen Papst aus Polen. Das Verfahren zur Seligsprechung Johannes Pauls ist auf gutem Weg, bestätigt im Gespräch mit "Radio Vatikan" der Postulator Slawomir Oder. „Vor ein paar Tagen habe ich die so genannte Positio fast fertiggestellt – das ist der Bericht, der alle Dokumente über Papst Johannes Paul für das Verfahren umfasst, die systematisch und organisch geordnet sind. Das sind etwa 2.000 Seiten, die nur noch ein bisschen redaktionelle Arbeit brauchen, aber insgesamt ist das fertig. Jetzt wird der Relator des Verfahrens, der Dominikaner Daniel Ols von der Seligsprechungs-Kongregation, das ganze Material untersuchen, um den Weg für die offizielle Veröffentlichung freizugeben. Ein genaues Datum [weiter]
Die Welt (1. April 2008) hat geschrieben:[right]http://www.welt.de/multimedia/archive/0 ... 39021c.jpg[/right]
Warum der tote Papst so schnell nicht heilig wird

Schon kurz nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. forderten Tausende Gläubige dessen sofortige Heiligsprechung. Doch so einfach ist es nicht. Pater Peter Gumpel arbeitet in der Vatikan-Abteilung, die für Selig- und Heiligsprechung zuständig ist. Er erklärt, warum sich die Papst-Fans noch gedulden müssen.

Von Martin Zöller

Pater Peter Gumpel (84) arbeitet seit fast 50 Jahren in der "Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse". 80 Verfahren hat er selbst als Untersuchungsrichter begleitet, in mehreren Hundert war er Ratgeber. Den Wunsch vieler Polen nach einer Seligsprechung Johannes Pauls II. noch in diesem Jahr versteht er zwar, teilt ihn aber nicht.

WELT ONLINE: Pater Gumpel, wie heilig ist Johannes Paul II.?

Peter Gumpel: Ich bin mir sicher, dass Johannes Paul II. ein Mann des Gebets war, in allem übernatürlich orientiert, ohne jede Frage ein geistiger Mann. Insoweit habe ich keine Beschwerde gegen seine Selig- oder Heiligsprechung. Außerdem kommt es überhaupt nicht auf die persönliche Meinung an, sondern nur auf die Frage, ob im Verfahren alles korrekt läuft.

WELT ONLINE: Was denken Sie über das Verfahren zu seiner Seligsprechung?

Gumpel: Es gab ja sofort eine massenhafte Bewegung. Auf dem Petersplatz sah man in den Tagen nach seinem Tod im April 2005 die Spruchbänder mit der Aufschrift „santo subito“, was der Forderung entspricht: „Sofort heiligsprechen“. Es waren auch Sprechchöre organisiert, da kamen schon merkwürdige Sachen vor. Das hat mir in hohem Maße missfallen. Das wurde im Konklave auch schwer gerügt. Denn so ein Verfahren muss spontan anfangen und sollte nicht organisiert werden. Hinzu kommt, dass das Verfahren eigentlich erst fünf Jahre nach dem Tod hätte eröffnet werden dürfen, aber Papst Benedikt XVI. hat das beschleunigt.

WELT ONLINE: Warum hat der Papst nicht fünf Jahre gewartet bis zur Eröffnung des Verfahrens?

Gumpel: Die Wartezeit ist angesetzt, damit man in den fünf Jahren beobachten kann: Hält sich der Ruf der Heiligkeit einer Person? Bei Mutter Theresa hatte man keine Zweifel und eröffnete das Verfahren nach einem Jahr, auch bei Johannes Paul II. ist die Verehrung gleichbleibend hoch. Es gibt andere Fälle, wo es nicht so war: zum Beispiel gab es nach dem Tod der Fürstin von Monaco, Grace Kelly, durch den Autounfall im Jahr 1982 viel Stimmungsmache. Da wollte man gleich einen Prozess zur Seligsprechung haben. Nach fünf Jahren sprach kein Mensch mehr davon.

WELT ONLINE: Warum nehmen Sie es so genau, wenn der Wunsch der Gläubigen so eindeutig ist?

Gumpel: Wir sind Richter. Bei Lebenden entscheidet man, ob sie ins Gefängnis kommen, wir urteilen mit aller Gründlichkeit eben darüber, ob eine Person selig oder heilig ist. Und das ist schwierig, da die Person ja bereits tot ist. Das Verfahren nimmt dabei genau festgelegte Schritte. Bei Johannes Paul II. stehen wir jetzt an dem Punkt, dass wir 2000 Seiten Dokumente und über einhundert Zeugenaussagen haben, die in Rom und Krakau gesammelt wurden. Alles kam versiegelt hier an, damit niemand etwas wegnehmen oder hinzufügen kann. Die formale Prüfung ist mittlerweile abgeschlossen, jetzt wird der Inhalt geprüft: Ist das alles ordentlich gemacht worden? Das sind Fragen, die jetzt nacheinander eine Historikerkommission, dann Theologen und schließlich Kardinäle und Bischöfe beantworten müssen. Erst wenn das geschehen ist, geht es um Wunder. Bei einem Märtyrer muss keines nachgewiesen werden, bei Johannes Paul II. schon, schließlich war er kein Märtyrer. Man hat schon viel Propaganda gemacht, dass in Frankreich ein Wunder stattgefunden haben soll, die unerklärliche Heilung einer parkinsonkranken französischen Ordensfrau. Hier werden dann zu einem späteren Zeitpunkt mindestens fünf Fachärzte diesen Fall untersuchen. Dann geht es wieder an Theologen: Kann dieses Wunder nur Johannes Paul II. zugeschrieben werden?

Gumpel: Ich bin sehr dagegen, dass man dieses Verfahren durchpeitscht. Mir wurde als Student gesagt, eine wissenschaftliche Biografie wäre erst nach 40, 50 Jahren zu schreiben, hier will man nun schnell ein Urteil über einen Papst, der 27 Jahre regiert hat. Das macht mich persönlich skeptisch. Aber wer wird Nein sagen in diesen Dingen – das erfordert viel Mut heute für einen Richter. Denn es gibt eine übereifrige Begeisterung, und da muss man sehr vorsichtig sein.

WELT ONLINE: Ruhen jetzt alle anderen Verfahren, weil es nur noch um Johannes Paul II. geht?

Gumpel: Nein, das nicht, es gibt ja noch andere Untersuchungsrichter. Aber es gibt sehr lange Wartelisten, und wir haben viel Arbeit. Es warten derzeit 200 Verfahren darauf, dass sie von den Historikern, Theologen und Bischöfen behandelt werden. Im Fall von Johannes Paul II. macht man nun eine Eile, die ich noch nie erlebt habe. Aber [weiter]
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overkott
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Beitrag von overkott »

Gerade Johannes Paul verdanken wir ja den Gedanken, dass der dreifaltige Gott in sich Familie ist.

Er hat so viele heilige Sachen gemacht: die Rockkonzerte, die Weltgebetstreffen in Assisi, sein Einsatz für Frieden und Freiheit, seine pastoralen Weltreisen, seine Heiligsprechungen.

Denn immer ging es ihm dabei um Christus.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Im Fall von Johannes Paul II. macht man nun eine Eile, die ich noch nie erlebt habe
Das stimmt nachdenklich und ich frage mich, ist tatsächlich die Begeisterung der Hintergrund für den Wunsch nach schnellstmöglichster Vollziehung der Heiligsprechung oder gibt es einen oder weitere Gründe dafür? Ähnlich war es ja auch bei Papst Johannes XXIII. Auch da wurde die Seligsprechung, nachdem diese einmal in Gang gesetzt war, regelrecht durchgepeitscht.
Der Vatikan hat sich doch sonst immer grundsätzlich Zeit gelassen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

overkott hat geschrieben:Gerade Johannes Paul verdanken wir ja den Gedanken, dass der dreifaltige Gott in sich Familie ist.

Er hat so viele heilige Sachen gemacht: die Rockkonzerte, die Weltgebetstreffen in Assisi, sein Einsatz für Frieden und Freiheit, seine pastoralen Weltreisen, seine Heiligsprechungen.

Denn immer ging es ihm dabei um Christus.
Natürlich. Verwirrtheit ist ja auch keine Sünde, sondern ein beklagenswerter Zustand.

Vielleicht kommt im Rahmen des Seligsprechungsprozesses jemand darauf, dass Johannes Paul II. Papst war, und nicht Präsident von Polen. Bei allen politischen Verdiensten, die dieser Papst ohne Frage auch haben mag.

(Muss ich mich für diesen Beitrag als Moderator jetzt selbst rüffeln?)
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