Evangelikale Katholiken
Ulrike Heitmüller 1.1.214
Zersplitterung oder Vielfalt? Oder gar nichts?
In diesem Sommer titelte das Nachrichtenportal Idea: "Evangelikale Katholiken auf dem Vormarsch". Dem Artikel zufolge breitet sich eine solche Bewegung aus - vor allem in den USA, aber auch in Europa. Die Römisch-Katholische Kirche in Deutschand habe 24,5 Millionen Mitglieder, von denen 675. evangelikal seien.
http://www.heise.de/tp/artikel/4/413/1.htmlDie evangelikale Bewegung - ein Problem?
Kurz: Weder Evangelische noch Katholische Kirchen wirken, als könnten sie mit Evangelikalen beziehungsweise Charismatikern etwas anfangen.
Die evangelikale Seite sucht wohl nach Anerkennung, so dürften Artikel wie der eingangs zitierte zu erklären sein, oder ein anderer auf Idea.de von Ende Juli 213: "Papst Franziskus zeigt gegenüber Evangelikalen keine Berührungsängste. Beim Besuch eines Elendsviertels von Rio de Janeiro (Brasilien) während des Weltjugendtags begegnete das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche auch dem Pastor einer Pfingstgemeinde. Den weltweit wachsenden Pfingstkirchen laufen besonders in Brasilien Scharen von Katholiken zu. Am 26. Juli stattete Papst Franziskus der Favela Varginha bei Rio de Janeiro einen Besuch ab."
Dennoch: Katholischerseits scheint Ablehnung vorzuherrschen, und die Evangelische Kirche scheint die Unterschiede zu nivellieren - zwischen der Landeskirche einerseits und andererseits Freikirchen bzw. Evangelikalen oder Charismatikern innerhalb der Landeskirche.
Ein Dialog wäre sicher zu begrüßen - gleichzeitig ist jedoch bedenkenswert, ob die Landeskirchen nicht deutlicher auf die Eigenheiten und auch Probleme mancher evangelikalen bzw. charismatischen Ausrichtung hinweisen und vielleicht sogar vor der Mitgliedschaft in manchen Freikirchen warnen sollten - denn dafür sind durchaus Argumente bekannt.[1] Es gibt inzwischen diverse Selbsthilfegruppen von Aussteigern vor allem fundamentalistischer Richtungen. Aber es gibt noch immer nicht genug kirchliche Selbstkritik, Eigenwerbung und argumentative Aufklärung.
Die Evangelen werden etwas mehr katholisch, und die Katholen etwas mehr evangelisch.
Der Papst kann ja bleiben, wenn seine Rolle etwas verändert wird, haben auch wohl die meisten Evangelen kein Problem damit.
gruss, Piusderdritte