Diözesangesangbücher

Allgemein Katholisches.
Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Diözesangesangbücher

Beitrag von ad-fontes »

Durch diesen über dem von Sursum corda stehenden Beitrag angeregt, eröffne ich dieses Thema. Ich fände es klasse, wenn wir es hinbekämen, die Namen aller deutschsprachigen Diözesangesangbücher zusammenzutragen!

Dazu kann von mir aus gerne auch Wissenswertes, Anekdotenhaftes und Kurioses (natürlich nur zum Thema) gepostet werden.



(Erz-)Bistum Paderborn: Sursum corda
Bistum Speyer: Salve Regina

to be continued
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
anneke6
Beiträge: 8493
Registriert: Montag 19. September 2005, 12:27

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von anneke6 »

Hier stehen bestimmt auch einige drin:
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/26/3635/
???

Ora-Orate
Beiträge: 99
Registriert: Donnerstag 7. Oktober 2010, 23:32

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Ora-Orate »

Münster: Laudate

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Niels »

Köln: "Gebet- und Gesangbuch für das Erzbistum Köln"
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
holzi
Beiträge: 7884
Registriert: Montag 28. November 2005, 15:00
Wohnort: Regensburg

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von holzi »

Regensburg: seit ca. 1935 Lob Gottes und ab ca. 1960 Magnificat. Von letzterem gibt es zwei Ausgaben, die vor- und die nachkonziliare.

Benutzeravatar
Galilei
Beiträge: 1144
Registriert: Freitag 8. Januar 2010, 18:21
Wohnort: Bistum Münster

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Galilei »

anneke6 hat geschrieben:Hier stehen bestimmt auch einige drin:
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/26/3635/
Allerdings:
  • Aachen: Oremus
  • Augsburg: Laudate
  • Bamberg: Gelobt sei Jesus Christus!; Lobt den Herrn!; Bamberger Gebet- und Gesangbuch
  • Basel: Laudate
  • Berlin: Katholische Kirchengesänge und Gebete; Katholische Kirchengesänge und Gebete für das Bistum Berlin; Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Berlin; Ehre sei Gott
  • Bozen-Brixen: Unser Kirchenlied; Unser Gotteslob
  • Breslau: Katholisches Gebetbuch für den öffentlichen und Privatgebrauch zunächst in der Breslauer Diöcese österreichischen Antheils; Breslauer Diöcesan-Gesangbuch; Breslauer Diözesan-Gesang- und Gebetbuch; Weg zum Himmel
  • Brünn: Lobet den Herrn!
  • Essen: Gesangbuch für das Bistum Essen
  • Freiburg: Katholisches Gesang- und Gebetbuch für die Erzdiözese Freiburg; Magnificat; Magnifikat
  • Fulda: Der nach dem Sinne der katholischen Kirche singende Christ (mein Favorit unter den Titeln ;) ); Katholisches Gesang- und Gebetbuch für die Diözese Fulda; Katholisches Gesang- und Gebetbuch für das Bistum Fulda
  • Gurk: Heiliges Volk
  • Hildesheim: Katholisches Gesangbuch, wie solches in verschiedenen Gemeinden des Bisthums Hildesheim von alter Zeit her im Gebrauch gewesen; Vollständiges katholisches Gesang- und Gebetbuch mit einem Anhang älterer verbesserter und neuer katholischer Kirchenlieder; Katholisches Gesangbuch für das Bistum Hildesheim; Canta bona
  • etc. pp.

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von ad-fontes »

Mir gefällt die Vielfalt der Titel. :ja:


Schade, daß die dem Einheitsgesangbuch "Gotteslob" zum Opfer fielen.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Kilianus
Beiträge: 2797
Registriert: Freitag 27. Juni 2008, 20:38

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Kilianus »

Eine Liste gibt's auch bei Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gotteslob

Dort löblicherweise auch erwähnt: Das "Ave Maria", Diözese Würzburg.

Ora-Orate
Beiträge: 99
Registriert: Donnerstag 7. Oktober 2010, 23:32

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Ora-Orate »

ad-fontes hat geschrieben:Mir gefällt die Vielfalt der Titel. :ja:


Schade, daß die dem Einheitsgesangbuch "Gotteslob" zum Opfer fielen.
In der Tat. Zumal vermisse ich beispielsweise Volkslieder wie das deutsche "Dies Irae": "Tag des Zornes, Tag der Zähren, wirst die Welt in Asche kehren, wie Sybill und David lehren". Melodie ist leicht vereinfacht. Solche Lieder brauchen wir! Meine Mutter erzählte, dass es früher oft gesungen wurde, genauso wie "Strenger Richter aller Sünder", welches die Leute damals geradezu gegröhlt haben, "durch das ganze Kirchenschiff", wie sie erzählt. Die Zeiten durfte ich leider nie erleben, und heute darf letztgenanntes Lied ja nicht mehr gespielt werden...

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von HeGe »

Ora-Orate hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Mir gefällt die Vielfalt der Titel. :ja:


Schade, daß die dem Einheitsgesangbuch "Gotteslob" zum Opfer fielen.
In der Tat. Zumal vermisse ich beispielsweise Volkslieder wie das deutsche "Dies Irae": "Tag des Zornes, Tag der Zähren, wirst die Welt in Asche kehren, wie Sybill und David lehren". Melodie ist leicht vereinfacht. Solche Lieder brauchen wir! Meine Mutter erzählte, dass es früher oft gesungen wurde, genauso wie "Strenger Richter aller Sünder", welches die Leute damals geradezu gegröhlt haben, "durch das ganze Kirchenschiff", wie sie erzählt. Die Zeiten durfte ich leider nie erleben, und heute darf letztgenanntes Lied ja nicht mehr gespielt werden...
Das "Dies Irae" und alle Lieder, in denen das Wort "Sünde" vorkommt, sind doch bekanntlich vom Konzil verboten worden. :narr:
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von taddeo »

HeGe hat geschrieben:
Ora-Orate hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Mir gefällt die Vielfalt der Titel. :ja:


Schade, daß die dem Einheitsgesangbuch "Gotteslob" zum Opfer fielen.
In der Tat. Zumal vermisse ich beispielsweise Volkslieder wie das deutsche "Dies Irae": "Tag des Zornes, Tag der Zähren, wirst die Welt in Asche kehren, wie Sybill und David lehren". Melodie ist leicht vereinfacht. Solche Lieder brauchen wir! Meine Mutter erzählte, dass es früher oft gesungen wurde, genauso wie "Strenger Richter aller Sünder", welches die Leute damals geradezu gegröhlt haben, "durch das ganze Kirchenschiff", wie sie erzählt. Die Zeiten durfte ich leider nie erleben, und heute darf letztgenanntes Lied ja nicht mehr gespielt werden...
Das "Dies Irae" und alle Lieder, in denen das Wort "Sünde" vorkommt, sind doch bekanntlich vom Konzil verboten worden. :narr:
Das "Dies irae" ist aus der Totenmesse rausgefallen und wird deshalb nicht mehr benötigt.

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von HeGe »

taddeo hat geschrieben:Das "Dies irae" ist aus der Totenmesse rausgefallen und wird deshalb nicht mehr benötigt.
Der faktisch nahezu komplette Wegfall sämtlicher Sequenzen gehört für mich zu den größten Fehlern der letzten Jahrzehnte. Wir können froh sein, dass jemand wie Mozart die Totenmesse vertont hat, so dass das Dies Irae wenigstens nicht völlig in der Versenkung verschwunden ist.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von taddeo »

Ganz meine Meinung. :ja:

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Niels »

Sehe ich genauso.
HeGe hat geschrieben: Der faktisch nahezu komplette Wegfall sämtlicher Sequenzen gehört für mich zu den größten Fehlern der letzten Jahrzehnte. Wir können froh sein, dass jemand wie Mozart die Totenmesse vertont hat, so dass das Dies Irae wenigstens nicht völlig in der Versenkung verschwunden ist.
Bekanntlich hat das Tridentinum fast alle Sequenzen gestrichen...
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
Berolinensis
Beiträge: 4988
Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Berolinensis »

Niels hat geschrieben:Sehe ich genauso.
HeGe hat geschrieben: Der faktisch nahezu komplette Wegfall sämtlicher Sequenzen gehört für mich zu den größten Fehlern der letzten Jahrzehnte. Wir können froh sein, dass jemand wie Mozart die Totenmesse vertont hat, so dass das Dies Irae wenigstens nicht völlig in der Versenkung verschwunden ist.
Bekanntlich hat das Tridentinum fast alle Sequenzen gestrichen...
Naja, das Tridentinum selbst ebensowenig wie das Vatikanum das Dies iræ gestrichen hat. ;D

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von HeGe »

Niels hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:Der faktisch nahezu komplette Wegfall sämtlicher Sequenzen gehört für mich zu den größten Fehlern der letzten Jahrzehnte. Wir können froh sein, dass jemand wie Mozart die Totenmesse vertont hat, so dass das Dies Irae wenigstens nicht völlig in der Versenkung verschwunden ist.
Bekanntlich hat das Tridentinum fast alle Sequenzen gestrichen...
Modernismus seit Jahrhunderten! Bild

Nein, ich bezog mich natürlich nur auf die bis zum letzten Konzil verwendeten Sequenzen.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Niels »

Berolinensis hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:Sehe ich genauso.
HeGe hat geschrieben: Der faktisch nahezu komplette Wegfall sämtlicher Sequenzen gehört für mich zu den größten Fehlern der letzten Jahrzehnte. Wir können froh sein, dass jemand wie Mozart die Totenmesse vertont hat, so dass das Dies Irae wenigstens nicht völlig in der Versenkung verschwunden ist.
Bekanntlich hat das Tridentinum fast alle Sequenzen gestrichen...
Naja, das Tridentinum selbst ebensowenig wie das Vatikanum das Dies iræ gestrichen hat. ;D
Ich meinte das Missale Romanum von 1570.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
Berolinensis
Beiträge: 4988
Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Berolinensis »

Schon klar. :blinker:

Kilianus
Beiträge: 2797
Registriert: Freitag 27. Juni 2008, 20:38

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Kilianus »

HeGe hat geschrieben:
Ora-Orate hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Mir gefällt die Vielfalt der Titel. :ja:


Schade, daß die dem Einheitsgesangbuch "Gotteslob" zum Opfer fielen.
In der Tat. Zumal vermisse ich beispielsweise Volkslieder wie das deutsche "Dies Irae": "Tag des Zornes, Tag der Zähren, wirst die Welt in Asche kehren, wie Sybill und David lehren". Melodie ist leicht vereinfacht. Solche Lieder brauchen wir! Meine Mutter erzählte, dass es früher oft gesungen wurde, genauso wie "Strenger Richter aller Sünder", welches die Leute damals geradezu gegröhlt haben, "durch das ganze Kirchenschiff", wie sie erzählt. Die Zeiten durfte ich leider nie erleben, und heute darf letztgenanntes Lied ja nicht mehr gespielt werden...
Das "Dies Irae" und alle Lieder, in denen das Wort "Sünde" vorkommt, sind doch bekanntlich vom Konzil verboten worden. :narr:
Im Eigenteil der Diözese Würzburg hat sich witzigerweise eine Dies-Irae-Paraphrase erhalten. Und zwar tatsächlich in der Meßgesang-Reihe "für Verstorbene", zu singen "nach der Lesung".

Ora-Orate
Beiträge: 99
Registriert: Donnerstag 7. Oktober 2010, 23:32

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Ora-Orate »

Und wie geht die Paraphrase? Also vom Text her?

Und zum Thema Sünden: Spielt mal GL582, da erntet ihr böse Blicke, wegen der dritten Strophe :D
Naja war heute in einer Karmelitenkirche in Dublin (also im katholischen Irland), wo während der Messen am Beichstuhl Schlange gestanden wurde. Nur ich hab mich dann nicht getraut, auf Englisch ist mit das zu unheimlich^^

Kilianus
Beiträge: 2797
Registriert: Freitag 27. Juni 2008, 20:38

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Kilianus »

Ora-Orate hat geschrieben:Und wie geht die Paraphrase? Also vom Text her?
Dreimal heilig ist der Herr, prüft der Menschen Taten;
alle sind vor sein Gericht einstens wir geladen.
Wirst du auf die Mängel sehen, Herr wer kann vor dir bestehen?

Der Posaune Schall erweckt alle, die entschlafen;
dreimal heilig ist der Herr, muß mit Strenge strafen.
Offne und geheime Sünden, alles wird sein Auge finden.

Herr wer wird vor dir besteh'n, deinen Zorn ertragen?
Leiden wollt für sie dein Sohn, ließ ans Kreuz sich schlagen,
daß durch seine Todeswunden sie von aller Schuld gesunden.

Jenes Blut, das er vergoß, lasse Gnad' sie finden;
nur ein einz'ger Tropfen tilgt aller Menschen Sünden.
Herr auf deine Huld wir bauen, laß sie bald dein Antilz schauen.

T: Anna Henner, M: Gretchen Höller, Würzburg 1931.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Niels »

Das hat aber mit dem Dies irae nicht so viel gemein... Paraphrase ist da noch ein Euphemismus... oder es ist eine Ultrakurzfassung...
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von cantus planus »

Nein. Aber inhaltlich ist das für heutige Verhältnisse schon starker Tobak. Da wundert es mich auch, dass das nicht aussortiert wurde. :hmm:
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Kilianus
Beiträge: 2797
Registriert: Freitag 27. Juni 2008, 20:38

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Kilianus »

Ich hab' ja auch nicht behauptet, daß das Teil super sei.

Trotzdem: Es hat mehr mit dem Dies irae gemein als "Wir glauben Gott, daß du es bist" mit dem Credo.

Und: Daß es als Dies-irae-Paraphrase gedacht ist, scheint mir schon evident. Nicht nur (aber natürlich auch) aufgrund der Stellung in der Liturgie, die ihm im Gotteslob zugewiesen ist.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Niels »

Es ist aufgrund der vorhandenen Parallelen ganz klar, dass das ein Dies-irae-Lied ist.
Und ich wundere mich auch, dass es "überlebt" hat.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Juergen »

Vorläufer des Gotteslobs war seit 1874 das "Sursum Corda".

Davor gab es aber auch schon verschiedene Gesangbücher. - Teils offizielle, teils offiziöse.
Zur Geschichte siehe: http://www.eab-paderborn.de/aus_sc.htm

Daraus
Bereits 16 und 162 wurden von Pontanus zwei Gesangbücher gedruckt, die verschollen und nur literarisch nachweisbar sind. Im Jahr 169 erschien das autorisierte Gesangbuch „Alte Catholische Geistliche Kirchengesäng / auff die fürnemmste Feste / auch in Processionen / Creutzgängen und Kirchenfärten: Bey der H Meß / Predig / in Häusern / und auff dem Feldt zugebrauchen / sehr nützlich / sampt einem Catechismo. Durch gnedigem Consens Deß Hochwürdigen Fürsten und Herrn / Herrn Dietherichen Bischoffen des Stiffts Paderborn / etc. Außgangen. Gedruckt zu Paderborn / Bey Matthaeo Pontano M.DC.IX.“


Die Ausgabe von 1737 hat folgenden Titel:
„Christ-Catholisches Gesang-Buch / Nach Meynung Ihro Päbstl. Heil. Benedicti XIII. in dem Concilio so gehalten zu Rom 1725 / Und auf ggste Anordnung Ihro Churfürstl. Durchl. Clementis Augusti also eingerichtet / Daß darinn begriffen: 1. Alle zum Himmel nützliche / oder nothwendige Stück. 25 Andächtig-Christliche Wercke / als Morgens-Abends- und Meß-Gesänge. Außerlesene Gesäng auff die fürnehmste Fest-Tage des gantzen Jahrs und bey Proceßionen / mit höchsten Nutzen der Seelen zu gebrauchen. 1737. Cum Privilegio Serenissimi Electoris Colon. Paderborn / bey Joh. Dit. Todt / Hoff-Buchtr.“


Es ist ein wenig verwirrend, daß während der Geltungsdauer, des Gebrauchs und der wiederholten Drucklegung des Gesangbuchs von 1726 ein neues approbiertes Diözesangesangbuch erscheint, das kürzere Zeit auf dem Buchmarkt ist (bis 178) als das genannte ältere (bis 179). Die Erstausgabe dieser dritten Paderborner Gesangbuchserie vor dem „Sursum corda“ hat den Titel:
„Gott, und der allerseeligsten Gottes-Gebährerin, und Jungfrauen Mariae gewidmetes, Neues, verbessert - und vermehrtes Catholisch-Paderbornisches Gesang-Buch, Welches zum Gebrauch des öffentlichen Gottesdienstes in denen Kirchen so wol, als zu eines jeden besonderen Andacht, und Seelen-Heyl, zu gebrauchen. In eine bequemere Ordnunge eingetheilet, und mit Noten, zu denen neuen, und unbekannten Gesängen, versehen. Mit Approbation und Erlaubnüß hoher Obrigkeit. Paderborn: Gedruckt und verlegt von Wilhelm Junffermann, Hoff-Buchdrucker 1765.“


„Auf Gutheißen“ des letzten Fürstbischofs von Paderborn, des Freiherrn Franz Egon von Fürstenberg (1789-1825), erschien 1796 in Paderborn das Gesang- und Gebetbuch von Joseph Tillmann (1753-1819), des Pfarrers in Erkeln bei Höxter. Das Werk hat den Titel:
„Katholisches Gesangbuch nach den alten und bekannten Melodien, (wenige ausgenommen) mit einem Gebetbuche zum Gebrauche bei dem öffentlichen Gottesdienste und der Hausandacht.“ Gedruckt wurde es „Mit gnädigstem Privilegio“ bei J. W. Junfermann in Paderborn, ohne Angabe des Druckjahrs

... ... ...
Weitere Titel im oben verlinkten Aufsatz.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
anneke6
Beiträge: 8493
Registriert: Montag 19. September 2005, 12:27

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von anneke6 »

Die polnische Übertragung "W gniewu dzień, w tę pomsty chwilę" war im Siedlecki (1986) noch drin, im aktuellen Siedlecki nicht mehr. Droga do Nieba (2005) hat es noch…währe interessant zu wissen, ob "Weg zum Himmel" ein deutsches Dies Irae Lied parallel dazu hat…aber ich habe meine Ausgabe gerade ausgeliehen. Ein weiteres Lied, das im aktuellen Siedlecki nicht mehr drin ist ist "Wiezien w czyscu zatrzymany"…aber das mag ich auch nicht.
Hier der Text:
Więzień w czyśćcu zatrzymany, prosi na Jezusa rany
Der Gefangene, der im Fegefeuer festgehalten wird, bittet bei Jesu Wunden
Ratuj z ognia moją duszę
Rette aus dem Feuer meine Seele
bo ja bardzo cierpieć muszę. O Jezu!
Da ich sehr leiden muß. O Jesu!
Przez Twą Jezu, srogą mękę,
Um Deiner, Jesu, harten Leiden,
podaj duszom w czyśćcu rękę
reich den Seelen im Fegefeuer die Hand
wybaw je, ach, zranionymi,
Rette sie, ach, mit Deinen verwundeten
z czyśćca rękami Twoimi. O Jezu!
Händen aus dem Fegefeuer. O Jesu.
Wprowadć z Twej świętej miłości
Geleite sie aus Deiner heiligen Liebe
do niebieskiej szczęśliwości
in die himmlische Glückseligkeit
niech się cieszą z Tobą, Panem
mögen sie sich mit Dir, Herr, freuen
aż na wieki wieków, Amen. O Jezu!
von Ewigkeit zu Ewigkeit*. Amen. O Jesu!
* Da Nietenolaf bestimmt nicht in diesem Strang unterwegs ist, verwende ich mal diese Formulierung. :ja:

Wenn so etwas aus einem Gesangbuch rauskommt, kann ich das nachvollziehen, aber das Dies Irae ist Kulturerbe…
???

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von ad-fontes »

Juergen hat geschrieben:Vorläufer des Gotteslobs war seit 1874 das "Sursum Corda".

Davor gab es aber auch schon verschiedene Gesangbücher. - Teils offizielle, teils offiziöse.
Zur Geschichte siehe: http://www.eab-paderborn.de/aus_sc.htm

Daraus
Bereits 16 und 162 wurden von Pontanus zwei Gesangbücher gedruckt, die verschollen und nur literarisch nachweisbar sind. Im Jahr 169 erschien das autorisierte Gesangbuch „Alte Catholische Geistliche Kirchengesäng / auff die fürnemmste Feste / auch in Processionen / Creutzgängen und Kirchenfärten: Bey der H Meß / Predig / in Häusern / und auff dem Feldt zugebrauchen / sehr nützlich / sampt einem Catechismo. Durch gnedigem Consens Deß Hochwürdigen Fürsten und Herrn / Herrn Dietherichen Bischoffen des Stiffts Paderborn / etc. Außgangen. Gedruckt zu Paderborn / Bey Matthaeo Pontano M.DC.IX.“


Die Ausgabe von 1737 hat folgenden Titel:
„Christ-Catholisches Gesang-Buch / Nach Meynung Ihro Päbstl. Heil. Benedicti XIII. in dem Concilio so gehalten zu Rom 1725 / Und auf ggste Anordnung Ihro Churfürstl. Durchl. Clementis Augusti also eingerichtet / Daß darinn begriffen: 1. Alle zum Himmel nützliche / oder nothwendige Stück. 25 Andächtig-Christliche Wercke / als Morgens-Abends- und Meß-Gesänge. Außerlesene Gesäng auff die fürnehmste Fest-Tage des gantzen Jahrs und bey Proceßionen / mit höchsten Nutzen der Seelen zu gebrauchen. 1737. Cum Privilegio Serenissimi Electoris Colon. Paderborn / bey Joh. Dit. Todt / Hoff-Buchtr.“


Es ist ein wenig verwirrend, daß während der Geltungsdauer, des Gebrauchs und der wiederholten Drucklegung des Gesangbuchs von 1726 ein neues approbiertes Diözesangesangbuch erscheint, das kürzere Zeit auf dem Buchmarkt ist (bis 178) als das genannte ältere (bis 179). Die Erstausgabe dieser dritten Paderborner Gesangbuchserie vor dem „Sursum corda“ hat den Titel:
„Gott, und der allerseeligsten Gottes-Gebährerin, und Jungfrauen Mariae gewidmetes, Neues, verbessert - und vermehrtes Catholisch-Paderbornisches Gesang-Buch, Welches zum Gebrauch des öffentlichen Gottesdienstes in denen Kirchen so wol, als zu eines jeden besonderen Andacht, und Seelen-Heyl, zu gebrauchen. In eine bequemere Ordnunge eingetheilet, und mit Noten, zu denen neuen, und unbekannten Gesängen, versehen. Mit Approbation und Erlaubnüß hoher Obrigkeit. Paderborn: Gedruckt und verlegt von Wilhelm Junffermann, Hoff-Buchdrucker 1765.“


„Auf Gutheißen“ des letzten Fürstbischofs von Paderborn, des Freiherrn Franz Egon von Fürstenberg (1789-1825), erschien 1796 in Paderborn das Gesang- und Gebetbuch von Joseph Tillmann (1753-1819), des Pfarrers in Erkeln bei Höxter. Das Werk hat den Titel:
„Katholisches Gesangbuch nach den alten und bekannten Melodien, (wenige ausgenommen) mit einem Gebetbuche zum Gebrauche bei dem öffentlichen Gottesdienste und der Hausandacht.“ Gedruckt wurde es „Mit gnädigstem Privilegio“ bei J. W. Junfermann in Paderborn, ohne Angabe des Druckjahrs

... ... ...
Weitere Titel im oben verlinkten Aufsatz.
Vielen Dank für den Text!

(Interessant, daß das erste Gesangbuch fast den gleichen Titel trägt wie das Speyerer Gesangbuch von 1599.)
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Niels »

Zwar kein Diözesangesangbuch, aber ein "Klassiker":
Cantate! Katholisches Gesangbuch nebst einem vollständigen Gebet- und Andachtsbuche, herausgegeben von Heinrich Bone, Paderborn, 2. Aufl. 1851 http://ia731.us.archive.org/24/items ... negoog.pdf
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von cantus planus »

Niels hat geschrieben:Zwar kein Diözesangesangbuch, aber ein "Klassiker":
Cantate! Katholisches Gesangbuch nebst einem vollständigen Gebet- und Andachtsbuche, herausgegeben von Heinrich Bone, Paderborn, 2. Aufl. 1851 http://ia731.us.archive.org/24/items ... negoog.pdf
Man sollte mehr Bone-Lieder verwenden. Dass das bisschen Bone, was im Gotteslob noch enthalten ist, zensiert, verstümmelt und gekürzt wurde, ist skandalös.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Irmgard
Beiträge: 936
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 22:33

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Irmgard »

Kar- und Ostertage sind ja immer ein Anlass für "die alten Schlager". D.h. die Gemeinden singen im Wesentlichen Lieder aus den jeweiligen Eigenteilen. Für Bistumswechsler, so wie mich, ist das immer eine ganz wehmütige Zeit. Nichts klingt vertraut. Weiß jemand, wieso sich so viele verschiedene regionale Melodien erhalten haben, z.B. beim Tantum Ergo? Einige Melodien, wie für das Sanctus nimmt man meist aus dem Stammteil.

Schöne Ostertage wünscht
Irmgard

Piusderdritte
Beiträge: 720
Registriert: Dienstag 16. Juli 2013, 19:48

Re: Diözesangesangbücher

Beitrag von Piusderdritte »

Hier mal wieder was interessantes gerade im Netz gefunden:

LAUDATE katholisches Gebetbuch und Gesangbuch
https://archive.org/details/LAUDATEGebe ... MunsterOCM

WERKBUCH ZUM LAUDATE
https://archive.org/details/EMILJOSEPHL ... LAUDATEOCM

;)
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema