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Re: Bischöfe, die im alten Ritus zelebrieren
Verfasst: Freitag 23. Dezember 2011, 13:17
von Marion
Firmian hat geschrieben:Sehe ich persönlich auch so, daß das passend ist. Erst die Trauung, Firmung oder Taufe zu spenden, und dann erst, wenn für die Empfänger des Sakraments und die Familienangehörigen das Wesentliche eigentlich vorbei ist, noch eine Messe "anzuhängen" nimmt m.E. der Messe ihren Wert.
Hier wurde den Familienangehörigen das Fotografieren ab dem Beginn der Messe verboten. Zwischen der Firmung und der Messe wurde von einem Priester allen deutlich erklärt, daß es nun so heilig wird, daß das mit dem Fotografieren nicht mehr geht. Niemand kam auf die Idee, daß die Messe nun weniger Wert hat. Im Gegenteil.
Re: Bischöfe, die im alten Ritus zelebrieren
Verfasst: Freitag 23. Dezember 2011, 13:20
von cantus planus
Das sind diese Aussagen, bei denen ich die Wand hochlaufen könnte. Und die Firmung ist so unheilig, dass man auf Teufel komm raus photographieren darf? Quatsch!
Die Gemeinde hat einen oder zwei gute Photographen zu suchen, der offizielle Aufnahmen macht und weiss, wie man sich während der Feier verhält. Dann funktioniert das auch.
Das private Blitzlichtgewitter dutzender Angehöriger hat in keinem Moment der Liturgie etwas verloren.
Fotographieren während der Hl. Messe...
Verfasst: Freitag 23. Dezember 2011, 13:38
von Melody
Ich habe keinen bereits existierenden eigenen Thread zu dieser Frage gefunden, aber ich habe schon oft über dieses Thema nachgedacht, und angeregt durch einen aktuellen
Thread möchte ich dieses Thema mal ansprechen. Ich denke, es kann ruhig einen eigenen Thread haben, ansonsten können es die Mods auch verschieben...
Zitat:
Marion hat geschrieben:Hier wurde den Familienangehörigen das Fotografieren ab dem Beginn der Messe verboten. Zwischen der Firmung und der Messe wurde von einem Priester allen deutlich erklärt, daß es nun so heilig wird, daß das mit dem Fotografieren nicht mehr geht.
cantus planus hat geschrieben:Das sind diese Aussagen, bei denen ich die Wand hochlaufen könnte. Und die Firmung ist so unheilig, dass man auf Teufel komm raus photographieren darf? Quatsch!
Die Gemeinde hat einen oder zwei gute Photographen zu suchen, der offizielle Aufnahmen macht und weiss, wie man sich während der Feier verhält. Dann funktioniert das auch.
Das private Blitzlichtgewitter dutzender Angehöriger hat in keinem Moment der Liturgie etwas verloren.
Wie seht Ihr diese Thematik?!
Ich selbst bin immer hin- und hergerissen, hab aber dieses Jahr durchaus das ein oder andere Foto während einer Hl. Messe gemacht. Letztlich existieren genügend Fotos auch vom Allerheiligsten, die muss ja auch jemand gemacht haben, und auf der Fronleichnamsprozession hab ich insofern auch Fotos gemacht, weil ich sie anderen zeigen wollte, die halt nicht dabei waren.
Irgendwie hab ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich das Allerheiligsten fotographiere, aber es kann ja nicht verboten sein, sonst gäbe es keine offiziellen Fotos...
Insofern sehe ich es eigentlich so wie cp, natürlich ist es störend, wenn Dutzende Leute ihre eigenen Fotos machen, wie es zu Sakramentsspendungen der Fall ist, insbesondere mit Blitz, den ich selbst da nicht nutzen würde. Aber einzelne Fotos ohne Blitz stören ja nicht, oder?! Da ist halt nur die Frage: "Tut man das oder nicht"?!
Der Pfarrer, der mich gefirmt und aufgenommen hat, wollte allerdings grundsätzlich keine Fotos während der Hl. Messe, so dass von meiner FIrmung leider keines existiert.
Bei meiner protestantischen Konfirmation seinerzeit gab es einen offiziellen Fotographen, damit der Gottesdienst nicht gestört wird.
Re: Fotographieren während der Hl. Messe...
Verfasst: Freitag 23. Dezember 2011, 13:46
von Marion
Melody hat geschrieben: Da ist halt nur die Frage: "Tut man das oder nicht"?!
Man tut es nicht. Bei der Messe hat man ganz anderes zutun. Das passt nicht zusammen.
cantus planus hat geschrieben:Die Gemeinde hat einen oder zwei gute Photographen zu suchen, der offizielle Aufnahmen macht und weiss, wie man sich während der Feier verhält.
So einen gab es auch. Und der durfte auch in die vordere Hälfte der Kapelle. Die Familienangehörigen welche sich wohl nicht zu benehmen wissen mussten alle von Beginn an ziemlich hinten bleiben. Die vordere Hälfte war komplett reserviert für Gemeindemitglieder, Sakramentenempfänger und Paten
Re: Fotographieren während der Hl. Messe...
Verfasst: Freitag 23. Dezember 2011, 14:03
von iustus
Ich sehe das wie Cantus.

Re: Fotographieren während der Hl. Messe...
Verfasst: Freitag 23. Dezember 2011, 16:02
von irenäus
Ich hatte bisher immer eine Scheu, im Innenraum von Kirchen mit Tabernakel zu fotografieren. Der Respekt vor dem Allerheiligsten ist zu groß. Das Gefühl ist schwer in Worte zu fassen - Es treibt mich vielleicht die Sorge um, den Raum zu profanisieren und die mich faszinierende geisterfüllte Kunst zur Attraktion zu degradieren.
Trotzdem betrachte ich sehr gern Fotos der berühmten Kathedralen mit ihren Kunstwerken und verurteile niemanden, der dort Bilder macht. Die Kirche soll eben nur kein Ort der wilden Fotografie werden, es ist kein Museum, sondern ein sakraler Raum.
Mit Schrecken erinnere ich mich an ein Erlebnis im Erfurter Dom. Eine spanische Touristin stellte sich an die Absperrung vor dem Altarraum, und ließ sich in verschiedenen Posen ablichten. Bekleidet war sie mit einem Spaghettiträgershirt. Wären die Fotos an einer Wiese im Stadtpark entstanden, wären sie sicher ganz ansprechend, aber dort?
Bei Fotobewaffneten in der Kirche erinnere ich mich oft an solche Erlebnisse.

Re: Fotographieren während der Hl. Messe...
Verfasst: Freitag 23. Dezember 2011, 16:10
von Pit
Melody, ich finde es wichtig, die Würde des Ortes und der Situation zu achten, es können u.U. auch während der Eucharistie Aufnahmen gemacht werden- oder wie sind die Fotos auf
http://www.alte-messe.de entstanden? - nur eben nicht, in dem man dem Priester auf die Pelle rückt, sondern aus gebürendem Abstand mit einem Teleobjektiv.
Re: Fotographieren während der Hl. Messe...
Verfasst: Freitag 23. Dezember 2011, 16:26
von Raimund J.
Melody hat geschrieben:
Wie seht Ihr diese Thematik?!
Ich selbst bin immer hin- und hergerissen,
Da hatte ich mir kürzlich auch schon mal Gedanken darüber gemacht:
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=569035#p569035
Re: Bischöfe, die im alten Ritus zelebrieren
Verfasst: Freitag 23. Dezember 2011, 16:40
von Marcus
cantus planus hat geschrieben:Das sind diese Aussagen, bei denen ich die Wand hochlaufen könnte. Und die Firmung ist so unheilig, dass man auf Teufel komm raus photographieren darf? Quatsch!
Die Gemeinde hat einen oder zwei gute Photographen zu suchen, der offizielle Aufnahmen macht und weiss, wie man sich während der Feier verhält. Dann funktioniert das auch.
Das private Blitzlichtgewitter dutzender Angehöriger hat in keinem Moment der Liturgie etwas verloren.
Da stimme ich mit Dir voll überein. Unser früherer Gemeindepfarrer hat anlässlich einer Kindtaufe (oder war es Konfirmation?) ebenfalls freundlich, aber verbindlich zu verstehen gegeben, dass auf das private Fotografieren vor allem während der Feier des hl. Abendmahls verzichtet werden soll. Es scheint wohl immer Leute zu geben, die zwar ansonsten nie den Gottesdienst besuchen, dafür dann aber alles fotografieren wollen.
Re: Bischöfe, die im alten Ritus zelebrieren
Verfasst: Freitag 23. Dezember 2011, 17:12
von Pit
Marcus hat geschrieben:
...
Es scheint wohl immer Leute zu geben, die zwar ansonsten nie den Gottesdienst besuchen, dafür dann aber alles fotografieren wollen.
Ja, leider und deswegen finde ich es besser, wenn ein oder zwei Personen photographieren -Profis oder Amateure mit entsprechendem Können und dann andere die Bilder (also Abzüge) bestellen können.
Was absolut nervt, sind die Zeitgenossen, die meinen, während der Wandlung "knipsen" zu müssen--
am Besten direkt am Altar! 
Re: Fotographieren während der Hl. Messe...
Verfasst: Freitag 23. Dezember 2011, 17:22
von Firmian
Oft schwingt da ja ein bißchen der Verdacht mit, der wahre Grund für das Verbot sei der, dem offiziellen Photographen sein Geschäft zu sichern.... Dem könnte man natürlich entgegentreten, indem die Gemeinde die Bilder offiziell in hoher Auslösung auf die Homepage setzt.
Herumlaufende und blitzende Photographen sind natürlich störend, das würde ich jetzt gar nicht mal an der Heiligkeit der Handlung festmachen; es stört einfach. (Bei der Verleihung von Bundesverdienstkreuzen o.ä. dürfen sicher auch keine Anhörigen mit der Kamera auf der Bühne rumrennen.)
Ansonsten sind sakrale Kunstwerke ja bewußt zum Anschauen gedacht, und im weiteren Sinne würde ich auch das Fotomachen als erweitertes Anschauen ansehen. Obwohl ich die Bedenken, das Allerheiligste zu photograpieren, nachvollziehen kann. (Der heutige Papst hat sich früher aus diesem Grund auch mal gegen die TV-Übertragungen von Messen gewandt.)
Re: Bischöfe, die im alten Ritus zelebrieren
Verfasst: Freitag 23. Dezember 2011, 19:27
von Gallus
cantus planus hat geschrieben:Die Gemeinde hat einen oder zwei gute Photographen zu suchen, der offizielle Aufnahmen macht und weiss, wie man sich während der Feier verhält. Dann funktioniert das auch.
Das private Blitzlichtgewitter dutzender Angehöriger hat in keinem Moment der Liturgie etwas verloren.
Bei uns haben im Frühjahr mal einige Priester aus dem Libanon konzelebriert, die zu einer Tagung in der Nähe waren. Deren Entourage, für die natürlich auch die ersten Reihen reserviert waren, lief während der Wandlung mit ihren Handykameras vor dem Altarraum herum und knipste Erinnerungsphotos. Einige der Handys waren nicht einmal stumm gestellt, sie piepsten auch noch beim Photographieren. Es war unglaublich.
Re: Fotographieren während der Hl. Messe...
Verfasst: Freitag 23. Dezember 2011, 19:37
von taddeo
Soviel zum Thema "Naher Osten und Fotografieren" ...
(Gesehen beim
Herrn Alipius.)
Re: Fotographieren während der Hl. Messe...
Verfasst: Freitag 23. Dezember 2011, 20:36
von cantus planus
Das ist mir z. B. bei Übertragungen von Papstmessen aus Rom schon mehrfach aufgefallen: sogar Bischöfe und Kardinale in vollem Ornat knipsen munter während der Messe. Das finde ich einfach unmöglich, und ist ein deutliches Zeichen dafür, dass hier eine Fehlentwicklung vorliegt.
Wenn es - seit Johannes Paul II. - angeblich möglich ist, dass hunderte Priester auf große Distanz "konzelebrieren", dann ist es schwerlich damit zu vereinbaren, dass sie neben der Konzelebration auch noch Erinnerungsphotos schießen.
Das wirklich Schlimme daran ist, dass diesen Herrschaften die Unmöglichkeit ihres Verhaltens offenbar noch nicht einmal bewusst ist.