Was ist schwere Sünde?

Allgemein Katholisches.
azs
Beiträge: 516
Registriert: Mittwoch 2. Juli 2008, 18:16

Was ist schwere Sünde?

Beitrag von azs »

Hallo,

ich möchte ein paar Fragen in den Raum werfen, die mir seit meiner Taufe vor ein paar Jahren jeder Priester irgendwie unterschiedlich beantwortet hat:

1. Was ist schwere Sünde? Allgemein erlebe ich heute die Meinung, dass Mord und ähnlich heftige Dinge schwere Sünden seien, die kaum jemand begeht.
2. Warum trennt sündhaftes Verhalten von Gott? Wie kann man das erklären? Kann eine Sünde so schlimm sein, dass sie wirklich auf ewig von Gott trennt? Wenn ja, warum?
3. Was auch immer schwere Sünde ist - wenn man sich in ihr befindet, wie geht man bzgl. des Kommunionempfangs mit ihr um? Es gibt Priester die sagen, dass man immer vorher beichten soll - und es gibt Priester die sagen, dass immer wenn man aus Liebe zu Gott seine Sünden aufrichtig bereut und sich vornimmt zu beichten, man die Kommunion empfangen darf.

Ich erfahre diese Punkte als total chaotisch in der Kirche, denn jeder denkt was anderes und man bekommt zig verschiedene Antworten.

lG :huhu:
azs
ad te suspiramus in hac lacrimarum valle

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7126
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Protasius »

ad 1. Schwere Sünde kann man sich mit drei W's merken:
Schwere Sünde ist es, wenn man wissentlich und willentlich in einer wichtigen Sache gegen Gottes und der Kirche Gebote verstößt. Was du da aufzählst, sind einige besonders schwere Fälle, die ich mal unter dem Titel himmelschreiende Sünde oder so gehört habe; das ändert aber nichts daran, daß es sich um eine schwere Sünde handelt.

ad 2. Durch eine Sünde beleidigst du Gott und schwächst das Band der Gnade zwischen dir und Gott; durch eine schwere Sünde zerreißt du es. Wenn du Gott und die Kirche (die du durch dein sündhaftes Verhalten ebenfalls geschädigt hast) im Sakrament der Beichte um Vergebung bittest, wird dieses Band der Gnade neu geknüpft, vorrausgesetzt, du empfindest echte Reue und der Priester erteilt die Lossprechung. Du befindest dich dann im Stand der Gnade (zumindest bis zur nächsten schweren Sünde).

ad 3. Ein unwürdiger Kommunionempfang ist eine schwere Sünde! Zwar kannst du durch die Liebesreue eine Vergebung der Sünden auch ohne Beichte erlangen, aber dadurch der Beichte ausweichen zu wollen wäre falsch. Die Kommunion ohne sakramentale Beichte und nur gereinigt durch die Liebesreue zu empfangen ist meines Wissens nur eine Notfallvariante für Pfarrer, die in schwere Sünde gefallen sind, jedoch keine Gelegenheit zur Beichte haben, bevor sie die nächste Messe feiern müssen. Sie müssen sich in diesen Fällen jedoch um schnellstmögliches Nachholen der Beichte bemühen.

Die offizielle Lehre der Kirche ist in diesem Punkt ziemlich eindeutig, vgl. das Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche:
291. Was ist erforderlich, um die heilige Kommunion zu empfangen?

Um die heilige Kommunion zu empfangen, muss man der katholischen Kirche voll eingegliedert sein und sich im Stand der Gnade befinden, das heißt man darf sich keiner Todsünde bewusst sein. Wer sich einer schweren Sünde bewusst ist, muss das Sakrament der Buße empfangen, bevor er die Kommunion empfängt. Wichtig ist auch der Geist der Sammlung und des Gebetes, die Beobachtung des von der Kirche vorgeschriebenen Fastens und die Körperhaltung (Gesten, Kleidung) als Zeichen der Ehrfurcht vor Christus.
...
304. Welche Sünden muss man beichten?

Man muss alle noch nicht gebeichteten schweren Sünden beichten, an die man sich nach einer sorgfältigen Gewissenserforschung erinnert. Die Beichte der schweren Sünden ist der einzige ordentliche Weg, um die Vergebung zu erlangen.

305. Wann ist man verpflichtet, die schweren Sünden zu beichten?
Jeder Gläubige ist nach Erreichen des Unterscheidungsalters verpflichtet, die schweren Sünden wenigstens einmal jährlich, und in jedem Fall vor dem Empfang der heiligen Kommunion, zu beichten.
Zur Sache mit der Liebesreue vgl. den Kleinen Katechismus des katholischen Glaubens.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

azs
Beiträge: 516
Registriert: Mittwoch 2. Juli 2008, 18:16

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von azs »

Ja gut, das ist die allgemeine Lehre der Kirche. Geht man aber zu den Priestern und bittet um Einschätzung, ob gewisse Dinge nun wirklich schwere Sünden sind oder nicht, fängt schon das große Kuddelmuddel an.

Im KKK steht:

"Eine Todsünde ist jene Sünde, die eine schwerwiegende Materie zum Gegenstand hat und die dazu mit vollem Bewusstsein und bedachter Zustimmung begangen wird."

Für "schwerwiegene Materie" steht die Antwort an den reichen Jüngling zitiert: Töten, Ehebrechen, Stehlen, Lügen. Für "volle Erkenntnis und Zustimmung" steht erklärt: "[...] schließt auch eine genügend überlegte Zustimmung ein, um persönliche Willensentscheidung zu sein." Was ist "genügend überlegte Zustimmung"? Kann ein Christ, der es wirklich ernst meint, wirklich Todsünden begehen (ich gehe jetzt mal davon aus, dass ein Christ niemandem die Frau wegschnappt, niemanden umbringt oder bestiehlt und sich bemüht nicht zu lügen). In "kleinen" Abwandlungen (sehr verallgemeinert geschrieben) kann natürlich auch ein Christ reinfallen - aber ist diese Art des Sündigens eines sich bemühenden Christen "genügend überlegte Zustimmung" und eine direkt gewollte Beleidigung Gottes (eine Erklärung, die ich auch von einem Priester gehört habe)? Bitte nicht falsch verstehen: mir ist schon klar, dass jeder Mensch - ob Christ oder nicht - zu schlechten Taten fähig ist. Aber begeht jemand, der es mit seinem Glauben wirklich ernst meint und sich jeden Tag bemüht ein christlich-rechtschaffenes Leben zu leben, wirklich Todsünden die ihn vom Empfang der Kommunion ausschließen? Schreibt nicht schon Paulus, dass er das tut, was er nicht will und das unterlässt, was er tun sollte? Kann so etwas gleich als "Unwürdig zum Tisch des Herrn treten" bezeichnet werden? Ich bin der Meinung dass die Beichte unglaublich wichtig ist, auch bei kleineren Dingen die zwischen Gott und einem stehen - aber wie haltet ihr das mit dem Kommunionempfang?
ad te suspiramus in hac lacrimarum valle

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von lifestylekatholik »

azs hat geschrieben:Aber begeht jemand, der es mit seinem Glauben wirklich ernst meint und sich jeden Tag bemüht ein christlich-rechtschaffenes Leben zu leben, wirklich Todsünden die ihn vom Empfang der Kommunion ausschließen?
Ja. :tuete:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

azs
Beiträge: 516
Registriert: Mittwoch 2. Juli 2008, 18:16

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von azs »

Warum trennt die Sünde eines Christen ihn von Gott, wenn Gott alles ist, das er ersehnt und er eben manchmal fällt? Sündenlos sind wir wohl alle nicht bis wir hoffentlich alle im Himmel sind :).
ad te suspiramus in hac lacrimarum valle

Benutzeravatar
Melody
Beiträge: 4263
Registriert: Mittwoch 22. März 2006, 16:05
Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Melody »

azs hat geschrieben:Aber begeht jemand, der es mit seinem Glauben wirklich ernst meint und sich jeden Tag bemüht ein christlich-rechtschaffenes Leben zu leben, wirklich Todsünden die ihn vom Empfang der Kommunion ausschließen? Schreibt nicht schon Paulus, dass er das tut, was er nicht will und das unterlässt, was er tun sollte? Kann so etwas gleich als "Unwürdig zum Tisch des Herrn treten" bezeichnet werden? Ich bin der Meinung dass die Beichte unglaublich wichtig ist, auch bei kleineren Dingen die zwischen Gott und einem stehen - aber wie haltet ihr das mit dem Kommunionempfang?
Mit solchen oder ähnlichen Gedanken fing das bei mir vor fünf Jahren auch mal an... dass ich selbst darüber entschied, dass das doch keine schwere Sünde sei und dass mir der liebe Gott bestimmt nicht die Kommunion verweigern würde... es endete drei Jahre später damit, dass mir alles komplett egal war, bis ich beschloss umzukehren und von vorne zu beginnen...

Ich denke, das sind Versuchungen des Teufels, und früher oder später ist das der Anfang vom Ende.

Wir sollten die Lehre der Kirche einfach akzeptieren und kein unnötiges Risiko eingehen.
Man muss doch nicht in jeder Hl. Messe zur Kommunion gehen, wofür gibt es denn die Gebete für die geistige Kommunion?
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von lifestylekatholik »

azs hat geschrieben:Warum trennt die Sünde eines Christen ihn von Gott, wenn Gott alles ist, das er ersehnt und er eben manchmal fällt?
Weil er sich zu einem bestimmten Zeitpunkt selbstverschuldet von ihm abgewandt hat (sonst hätte er ja nicht willentlich gegen Gottes Ordnung gehandelt). Da muss er vor Gott treten und das eingestehen; dann wird Gott (der ja eigentlich ein gerechter Gott ist und diese Sünde also anrechnen müsste) ihm diese selbstverschuldete Abkehr verzeihen. Dieses Vor-Gott-Treten geschieht in der Beichte ("Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben").
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Pit »

@ Melody und azs

Ich habe zum Thema Sünde gerade eine wie ich finde gute Definition in einem Buch von Scott Hahn gelesen.
Er schreibt, daß jede Sünde die Liebesgemeinschaft zwischen Gott und Mensch stört-eben die Beziehung zwischen dem liebenden Vater und seinem Kind.
Und eine Todsünde zerstört diese Beziehung und bedeutet daher den geistigen Tod (und somit den Verlust der Gnade).
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
Gorgasal
Beiträge: 42
Registriert: Dienstag 2. Dezember 2008, 20:56

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Gorgasal »

azs hat geschrieben:Ja gut, das ist die allgemeine Lehre der Kirche. Geht man aber zu den Priestern und bittet um Einschätzung, ob gewisse Dinge nun wirklich schwere Sünden sind oder nicht, fängt schon das große Kuddelmuddel an.
Was sicher etwas damit zu tun hat, dass Priester heutzutage eher Angst haben, Leute durch Strenge und Konsequenz wegzuvergraulen.
azs hat geschrieben:Für "schwerwiegene Materie" steht die Antwort an den reichen Jüngling zitiert: Töten, Ehebrechen, Stehlen, Lügen.
Allgemeiner habe ich Sünden gegen die Zehn Gebote in Erinnerung, könnte dafür spontan aber keinen Beleg liefern.
azs hat geschrieben:Für "volle Erkenntnis und Zustimmung" steht erklärt: "[...] schließt auch eine genügend überlegte Zustimmung ein, um persönliche Willensentscheidung zu sein." Was ist "genügend überlegte Zustimmung"? Kann ein Christ, der es wirklich ernst meint, wirklich Todsünden begehen (ich gehe jetzt mal davon aus, dass ein Christ niemandem die Frau wegschnappt, niemanden umbringt oder bestiehlt und sich bemüht nicht zu lügen).
Du beziehst Dich hier nur auf das Vierte bis Zehnte Gebot... Denk auch an die ersten drei.

Und selbstverständlich kann auch ein ernsthafter Christ in schwere Sünde verfallen. Kürzlich habe ich bezüglich des Sonntagsgebots hierauf verlinkt:
http://commentarium.de/25/7/16/sonntagsgebot/
Will meinen: wissentlich und willentlich an Sonntagen und gebotenen Feiertagen die Messe zu versäumen, ist laut dem Katechismus ausdrücklich eine schwere Sünde.

Natürlich müsste man sich jetzt über "willentlich" unterhalten - wie groß ist der Aufwand, den man treiben müsste, um beispielsweise auf Reisen eine Messe ausfindig zu machen, bevor der unterlassene Messbesuch "willentlich" ist? Aber meine Pfarrkirche ist zehn Minuten per Fahrrad weg - wenn ich Sonntags mal "lieber ausschlafe", als in die Messe zu gehen, dann ist das sicher "willentlich".

Und zum Thema "wissentlich": nu, die gebotenen Feiertage im eigenen Bistum, die muss man in der Tat erst aktiv suchen, Priester sagen einem so etwas ja leider nicht, siehe oben. Aber wann Sonntag ist, das weiß man. Bleibt nur noch, dass das Sonntagsgebot ziemlich in Vergessenheit geraten ist. Aber von uns kann sich zumindest keiner mehr mit Nichtwissen herausreden ;D
azs hat geschrieben:Ich bin der Meinung dass die Beichte unglaublich wichtig ist, auch bei kleineren Dingen die zwischen Gott und einem stehen - aber wie haltet ihr das mit dem Kommunionempfang?
Als ich mir seinerzeit eine ziemliche Weile einiger schwerer Sünden bewusst war und lange Zeit nicht den Mumm zur Beichte aufbrachte, bin ich in der Tat nicht zur Kommunion gegangen. Denn auch die Eucharistie ist mir unglaublich wichtig. So wichtig, dass ich nicht unwürdig an den Tisch des Herrn herantreten will. Nein, schön war es nicht, auf die Eucharistie zu verzichten - aber noch immer besser, als die Freude der Eucharistie unter falschen Umständen zu empfangen. (Wer hier einen Parallelismus zu anderen freudebringenden Tätigkeiten findet, die man nur unter gewissen Voraussetzungen genießen sollte, der darf ihn behalten ;D )

Überdies schließe ich mich Melodys Beitrag oben vollumfänglich an.

Und schließlich habe ich es dann doch noch zur Beichte geschafft. Und danach zur Kommunion. Ende gut, alles gut.

azs
Beiträge: 516
Registriert: Mittwoch 2. Juli 2008, 18:16

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von azs »

Melody hat geschrieben:
azs hat geschrieben:Aber begeht jemand, der es mit seinem Glauben wirklich ernst meint und sich jeden Tag bemüht ein christlich-rechtschaffenes Leben zu leben, wirklich Todsünden die ihn vom Empfang der Kommunion ausschließen? Schreibt nicht schon Paulus, dass er das tut, was er nicht will und das unterlässt, was er tun sollte? Kann so etwas gleich als "Unwürdig zum Tisch des Herrn treten" bezeichnet werden? Ich bin der Meinung dass die Beichte unglaublich wichtig ist, auch bei kleineren Dingen die zwischen Gott und einem stehen - aber wie haltet ihr das mit dem Kommunionempfang?
Mit solchen oder ähnlichen Gedanken fing das bei mir vor fünf Jahren auch mal an... dass ich selbst darüber entschied, dass das doch keine schwere Sünde sei und dass mir der liebe Gott bestimmt nicht die Kommunion verweigern würde... es endete drei Jahre später damit, dass mir alles komplett egal war, bis ich beschloss umzukehren und von vorne zu beginnen...

Ich denke, das sind Versuchungen des Teufels, und früher oder später ist das der Anfang vom Ende.

Wir sollten die Lehre der Kirche einfach akzeptieren und kein unnötiges Risiko eingehen.
Man muss doch nicht in jeder Hl. Messe zur Kommunion gehen, wofür gibt es denn die Gebete für die geistige Kommunion?
Diese Gedanken verstehe ich sehr gut, allerdings kommen solche Fragen nicht daher, weil ich es mir "bequem" machen will (im Gegenteil, ich schätze die Kommunion wohl als größten Schatz den wir haben ein), sondern eher daher, weil mir eben Priester Dinge sagen wie "jedes mal, wenn man aus Liebe bereut, kann man die Kommunion empfangen" oder "na wenn sie niemanden umgebracht haben, können Sie schon gehen" - und daraus fragt man sich dann natürlich, ob ernsthafte Christen eigentlich noch Todsünden begehen können (wenn sie zumindest soweit sind, dass sie niemanden umbringen und nicht von einer Kiste in die nächste hüpfen). Und dann natürlich auch die Frage, was denn die Todsünde überhaupt sei usw.
ad te suspiramus in hac lacrimarum valle

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8703
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Marion »

Der Beitrag hier ist wichtig, weil viele meinen bei einer Todsünde müsse man sich voll bewusst sein Gott nun auch beleidigen zu wollen, bzw. voll bewusst sein, eine Todsünde zu begehen. Dem ist nicht so.

viewtopic.php?p=555534#p555534
Sempre hat geschrieben:Man kann die Definition aus dem KKK ...
KKK hat geschrieben:1857 Damit eine Tat eine Todsünde ist, müssen gleichzeitig drei Bedingungen erfüllt sein: „Eine Todsünde ist jene Sünde, die eine schwerwiegende Materie zum Gegenstand hat und die dazu mit vollem Bewußtsein und bedachter Zustimmung begangen wird" (RP 17).
... auf verschiedene Arten lesen. Das volle Bewusstsein und die bedachte Zustimmung können sich auf die bloße Tat selbst oder aber auch auf die Tatsache der Sündhaftigkeit der Tat beziehen.

Wikipedia gibt unter dem Stichwort Todsünde folgenden Abschnitt aus RP 17 wieder:
Reconciliatio et Paenitentia hat geschrieben:Mit der ganzen Tradition der Kirche nennen wir denjenigen Akt eine Todsünde, durch den ein Mensch bewußt und frei Gott und sein Gesetz sowie den Bund der Liebe, den dieser ihm anbietet, zurückweist, indem er es vorzieht, sich selbst zuzuwenden oder irgendeiner geschaffenen und endlichen Wirklichkeit, irgendeiner Sache, die im Widerspruch zum göttlichen Willen steht (conversio ad creaturam - Hinwendung zum Geschaffenen).
Wenn man das Wörtchen indem nicht so genau nimmt, könnte man das so verstehen, als müsse der Übeltäter vor der Tat quasi zu sich selbst sagen hiermit weise ich Gott und sein Gesetz sowie den Bund der Liebe zurück, damit es sich um eine Todsünde handelt. Wikipedia formuliert, er müsse die Schwere der Sünde also bereits vorher erkennen. Das mag wiederum so verstanden werden, als müsse er ein Handbuch zur Morallehre besitzen und studiert haben.

Johannes Paul II. weiter:
Reconciliatio et Paenitentia hat geschrieben:Es handelt sich nämlich auch um Todsünde, wenn sich der Mensch bewußt und frei aus irgendeinem Grunde für etwas entscheidet, was in schwerwiegender Weise der Ordnung widerspricht. Tatsächlich ist ja in einer solchen Entscheidung bereits eine Mißachtung des göttlichen Gebotes enthalten ...
Die freiwillige bewusste Entscheidung zur Tat selbst reicht aus. Ob das Gewissen besser oder schlechter geschult ist oder ob es verdunkelt ist, spielt keine Rolle für die Frage, ob eine Sünde eine Todsünde ist.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Benutzeravatar
Melody
Beiträge: 4263
Registriert: Mittwoch 22. März 2006, 16:05
Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Melody »

azs hat geschrieben:... weil mir eben Priester Dinge sagen wie "jedes mal, wenn man aus Liebe bereut, kann man die Kommunion empfangen" oder "na wenn sie niemanden umgebracht haben, können Sie schon gehen" - und daraus fragt man sich dann natürlich, ob ernsthafte Christen eigentlich noch Todsünden begehen können (wenn sie zumindest soweit sind, dass sie niemanden umbringen und nicht von einer Kiste in die nächste hüpfen).
Dass Priester heutzutage nicht mehr unbedingt mutig die katholische Lehre verkünden und man sehr vorsichtig sein muss, ist doch bekannt...

Meines Wissens ist die Liebesreue eigentlich für den Moment des Todes gedacht.
Wenn ich mir einer schweren Sünde bewusst bin, in die Hl. Messe möchte, aber vorher nicht beichten kann, dann verstehe ich das so, dass man nicht an der Hl. Kommunion teilnehmen darf.
So würden es mir wohl auch die Priester sagen, mit denen ich Umgang habe.

Die Liebesreue ist schon was ganz besonderes... die kann man nicht mal eben so erwecken...
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8703
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Marion »

Melody hat geschrieben:Die Liebesreue ist schon was ganz besonderes... die kann man nicht mal eben so erwecken...
Wir sollen immer versuchen sie zu erwecken. Sich sicher zu sein man hätte sie nun erweckt ist aber wohl nicht angebracht. Nicht mal wenn ich 10 Eimer Wasser geheult hätte aus Liebe zum Herrn, würde ich mich da trauen ohne Beichte zur Kommunion zu gehen.
Melody hat geschrieben:Meines Wissens ist die Liebesreue eigentlich für den Moment des Todes gedacht.
Ja, solcherlei hoffen wir bei Verstorbenen mit einem ungeordneten Leben die keine Zeit hatten die Sakramente zu empfangen.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Benutzeravatar
Melody
Beiträge: 4263
Registriert: Mittwoch 22. März 2006, 16:05
Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Melody »

Marion hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Die Liebesreue ist schon was ganz besonderes... die kann man nicht mal eben so erwecken...
Wir sollen immer versuchen sie zu erwecken. Sich sicher zu sein man hätte sie nun erweckt ist aber wohl nicht angebracht. Nicht mal wenn ich 10 Eimer Wasser geheult hätte aus Liebe zum Herrn...
Das war es, was ich ausdrücken wollte.

Man sollte sich zu Lebzeiten auf keinen Fall sicher sein, diese nun garantiert erweckt zu haben.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8703
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Marion »

Gorgasal hat geschrieben:
azs hat geschrieben:Für "schwerwiegene Materie" steht die Antwort an den reichen Jüngling zitiert: Töten, Ehebrechen, Stehlen, Lügen.
Allgemeiner habe ich Sünden gegen die Zehn Gebote in Erinnerung, könnte dafür spontan aber keinen Beleg liefern.
Da ist einer :)
http://www.intratext.com/IXT/DEU35/_P6I.HTM#X
1858 Was eine schwerwiegende Materie ist, wird durch die zehn Gebote erläutert, entsprechend der Antwort Jesu an den reichen Jüngling: „Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen ... ehre deinen Vater und deine Mutter" (Mk 1,19). Sünden können mehr oder weniger schwer sein: ein Mord wiegt schwerer als ein Diebstahl. Auch die Eigenschaft der Personen, gegen die man sich verfehlt, ist zu berücksichtigen: eine Gewalttat gegen die Eltern wiegt schwerer als die gegen einen Fremden.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

azs
Beiträge: 516
Registriert: Mittwoch 2. Juli 2008, 18:16

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von azs »

Natürlich würdest du bei 10 Eimern Tränen nicht mehr gehen, weil du gar nicht mehr gehen würdest ;D. Aber der Herr würde dir die 10 Eimer im Jenseits sicher als Liebesreue anrechnen, ich denke soviel lässt er im Evangelium schon durchscheinen ;).
ad te suspiramus in hac lacrimarum valle

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von lifestylekatholik »

azs hat geschrieben:Aber der Herr würde dir die 10 Eimer im Jenseits sicher als Liebesreue anrechnen, ich denke soviel lässt er im Evangelium schon durchscheinen ;).
Vor allen Dingen bedeutet "Liebesreue" auch den starken Wunsch, so schnell wie möglich zur Beichte zu gehen, und das dann auch zu tun.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7126
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Protasius »

Gorgasal hat geschrieben:Und selbstverständlich kann auch ein ernsthafter Christ in schwere Sünde verfallen. Kürzlich habe ich bezüglich des Sonntagsgebots hierauf verlinkt:
http://commentarium.de/25/7/16/sonntagsgebot/
Will meinen: wissentlich und willentlich an Sonntagen und gebotenen Feiertagen die Messe zu versäumen, ist laut dem Katechismus ausdrücklich eine schwere Sünde.
...
Und zum Thema "wissentlich": nu, die gebotenen Feiertage im eigenen Bistum, die muss man in der Tat erst aktiv suchen, Priester sagen einem so etwas ja leider nicht, siehe oben. Aber wann Sonntag ist, das weiß man. Bleibt nur noch, dass das Sonntagsgebot ziemlich in Vergessenheit geraten ist. Aber von uns kann sich zumindest keiner mehr mit Nichtwissen herausreden ;D
Die gebotenen Feiertage aufgeschlüsselt nach Bistum sind hier zu finden.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Gorgasal
Beiträge: 42
Registriert: Dienstag 2. Dezember 2008, 20:56

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Gorgasal »

Protasius hat geschrieben:
Gorgasal hat geschrieben:Und zum Thema "wissentlich": nu, die gebotenen Feiertage im eigenen Bistum, die muss man in der Tat erst aktiv suchen, Priester sagen einem so etwas ja leider nicht, siehe oben.
Die gebotenen Feiertage aufgeschlüsselt nach Bistum sind hier zu finden.
Hehe, völlig richtig - exakt diese Seite hatte ich neulich auch in den Händen. Aber dazu muss man schon über die Suchfunktion nach "geboten" suchen. Man findet die gebotenen Feiertage beispielsweise nicht unter dem Menüpunkt "Kirche im Jahr" oder dort im Unterpunkt "Fest- und Feiertage".

Und wenn der unterlassene Messbesuch an gebotenen Feiertagen eine schwere Sünde ist, dann finde ich es ... befremdlich ... wenn die gebotenen Feiertage nicht deutlicher bekanntgegeben werden.

Muss ich hinzufügen, dass ich noch in keinem Gemeindeblättchen einen Hinweis darauf gefunden habe, dass dieses oder jenes Fest geboten ist und was das bedeutet?

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8703
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Marion »

Gorgasal hat geschrieben:Und wenn der unterlassene Messbesuch an gebotenen Feiertagen eine schwere Sünde ist, dann finde ich es ... befremdlich ... wenn die gebotenen Feiertage nicht deutlicher bekanntgegeben werden.
Ja sehr befremdlich! Diese Unterlassung sieht nicht aus als ob sie von Hirten die ihren Auftrag erledigen wollen gemacht wird. Ihre Sünde (die direkte Anstiftung zur Sünde ihrer Anvertrauten) ist wohl noch größer als unsere. Wir haben aber die Aufgabe uns zu erkundigen so gut wir es eben können. Rausreden können wir uns am Jüngsten Tag damit (mit der Unterlassung von unseren Hirten) nicht.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Juergen »

Gorgasal hat geschrieben:Und wenn der unterlassene Messbesuch an gebotenen Feiertagen eine schwere Sünde ist, dann finde ich es ... befremdlich ... wenn die gebotenen Feiertage nicht deutlicher bekanntgegeben werden.
Wenn Du nicht weißt, daß an einem Tag das Sonntagsgebot gilt, dann begehst Du keine schwere Sünde, da Du ja nicht wissentlich und willentlich dagegen verstößt.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Gorgasal
Beiträge: 42
Registriert: Dienstag 2. Dezember 2008, 20:56

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Gorgasal »

Juergen hat geschrieben:
Gorgasal hat geschrieben:Und wenn der unterlassene Messbesuch an gebotenen Feiertagen eine schwere Sünde ist, dann finde ich es ... befremdlich ... wenn die gebotenen Feiertage nicht deutlicher bekanntgegeben werden.
Wenn Du nicht weißt, daß an einem Tag das Sonntagsgebot gilt, dann begehst Du keine schwere Sünde, da Du ja nicht wissentlich und willentlich dagegen verstößt.
Das ist natürlich völlig richtig.

Insofern ändere ich meine obige Aussage wie folgt ab: "Wenn der Katechismus dem Messbesuch an gebotenen Feiertagen eine so große Bedeutung zumisst, dass sein Unterlassen ausdrücklich als schwere Sünde benannt wird, dann finde ich es ... befremdlich ... wenn die gebotenen Feiertage nicht deutlicher bekanntgegeben werden."

So besser? :breitgrins:

azs
Beiträge: 516
Registriert: Mittwoch 2. Juli 2008, 18:16

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von azs »

lifestylekatholik hat geschrieben:
azs hat geschrieben:Aber der Herr würde dir die 10 Eimer im Jenseits sicher als Liebesreue anrechnen, ich denke soviel lässt er im Evangelium schon durchscheinen ;).
Vor allen Dingen bedeutet "Liebesreue" auch den starken Wunsch, so schnell wie möglich zur Beichte zu gehen, und das dann auch zu tun.
Geht aber nicht mehr, wenn ich nach 10 Eimern Reuetränen vertrocknet bin :P. Natürlich hast du recht.
ad te suspiramus in hac lacrimarum valle

catholica
Beiträge: 3
Registriert: Mittwoch 17. Juni 2009, 22:27

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von catholica »

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass alles Nachdenken, Grübeln, Zweifeln und Nachfragen, ob ein Vergehen eine schwere Sünde war, zu nichts führt. Selbst mit eingehender und lang andauernder Grübelei findet man das nicht raus.

Es gibt nur einen Weg daraus: zur Beichte gehen!
Dann spielt es auch keine Rolle mehr, ob der Priester es als schwere Sünde einstuft oder nicht - man hat es bekannt und wird von der Sünde losgesprochen.

Benutzeravatar
Theresita
Beiträge: 218
Registriert: Mittwoch 20. Juli 2011, 16:42

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Theresita »

@catholica, leider fehlt mir auch die Unterscheidungsgabe zwischen schwerer und läßlicher Sünde.Ich glaube auch irgendwo gelesen zu haben, daß man auf sein Gewissen hören muß. Also wenn einem das Gewissen sagt, daß etwas schwere Sünde ist, dann ist es das auch............
Was darauf hinaus läuft, daß ich mich zur Zeit immer der Eucharistie fernhalte.

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7126
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Protasius »

Theresita hat geschrieben:@catholica, leider fehlt mir auch die Unterscheidungsgabe zwischen schwerer und läßlicher Sünde.Ich glaube auch irgendwo gelesen zu haben, daß man auf sein Gewissen hören muß. Also wenn einem das Gewissen sagt, daß etwas schwere Sünde ist, dann ist es das auch............
Was darauf hinaus läuft, daß ich mich zur Zeit immer der Eucharistie fernhalte.
Solange du es in der Osterzeit einmal schaffst, ist das nicht so schlimm; du könntest aber deinen Beichtvater deshalb ansprechen und ihn fragen, ob er dir direkt nach der Beichte die Kommunion spenden würde (es gibt ja auch einen Ritus extra Missam dafür); dann solltest du doch noch im Stand der Gnade sein, oder?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Melody
Beiträge: 4263
Registriert: Mittwoch 22. März 2006, 16:05
Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Melody »

Theresita hat geschrieben:@catholica, leider fehlt mir auch die Unterscheidungsgabe zwischen schwerer und läßlicher Sünde.Ich glaube auch irgendwo gelesen zu haben, daß man auf sein Gewissen hören muß. Also wenn einem das Gewissen sagt, daß etwas schwere Sünde ist, dann ist es das auch............
Was darauf hinaus läuft, daß ich mich zur Zeit immer der Eucharistie fernhalte.
:hae?:

Es gibt allerdings auch so etwas wie ein skrupulöses Gewissen... Du solltest darüber mal mit Deinem Beichtvater sprechen, wenn Du nie zur Eucharistie gehen magst... sie ist doch unsere Medizin, wie der Hl. Ambrosius sagt...
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von lifestylekatholik »

Melody hat geschrieben:Es gibt allerdings auch so etwas wie ein skrupulöses Gewissen... Du solltest darüber mal mit Deinem Beichtvater sprechen, wenn Du nie zur Eucharistie gehen magst... sie ist doch unsere Medizin, wie der Hl. Ambrosius sagt...
Deshalb gibt es ja normalerweise auch die Gelegenheit zur Beichte unmittelbar vor der Messe. So hat selbst der Skrupulöseste noch die Möglichkeit den Leib des Herrn zu empfangen und so die daraus entspringende Stärkung zu erhalten.
:ja:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8703
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Marion »

Ist eigentlich "sich mit jemand nicht versöhnen wollen" Todsünde oder läuft das unter einem Laster das man auch im Stand der Gnade zu bekämpfen versuchen kann?
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Benutzeravatar
Melody
Beiträge: 4263
Registriert: Mittwoch 22. März 2006, 16:05
Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Melody »

Marion hat geschrieben:Ist eigentlich "sich mit jemand nicht versöhnen wollen" Todsünde oder läuft das unter einem Laster das man auch im Stand der Gnade zu bekämpfen versuchen kann?
Interessante Frage...
Meines Erachtens widerspricht so ein Verhalten diametral der Botschaft Jesu Christi, und ich verstehe es nicht. Mir läge es gänzlich fern.

Da die Leute, die es betrifft, ihr Verhalten aber wahrscheinlich völlig anders sehen und sicher ihre (vermeintlich guten) Gründe dafür haben bzw. es vielleicht wirklich aus einer verletzten/falsch entwickelten Persönlichkeit heraus resultiert, würde ich es nicht unter Sünde fassen wollen. Nur Gott kann halt in unsere Herzen schauen und sehen, was uns bewegt und warum wir so oder so handeln.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von taddeo »

lifestylekatholik hat geschrieben:Deshalb gibt es ja normalerweise auch die Gelegenheit zur Beichte unmittelbar vor der Messe.
Du scheinst auf einer Insel der Seligen zu leben, mein Gutester. ;D

Benutzeravatar
Theresita
Beiträge: 218
Registriert: Mittwoch 20. Juli 2011, 16:42

Re: Was ist schwere Sünde?

Beitrag von Theresita »

@Marion, wenn du die Unversöhnlichkeit hier auf eine bestimmte Person im Forum beziehst,würde ich sagen es ist eine Todsünde,bzw diese Person hat kein Recht in diesem Zustand das Sakrament der Buße zu empfangen.
Zuletzt geändert von Theresita am Freitag 6. Januar 2012, 12:11, insgesamt 1-mal geändert.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema