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Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 17:42
von Clemens
Bei meinen vielen GD-Besuchen (fast nur Vorabendmessen!) fällt mir immer mehr auf, dass die Gemeinde den Priester erstmals beim Einzug aus der Sakristei und letztmals beim Auszug in dieselbe sieht. In meiner Herkunfstsgemeinschaft begrüßt man (manchmal) die Leute an der Türe und verabschiedet sie auch (immer) dort.
Dabei kann man dann auch das eine oder andere sinnvolle Wort wechseln.
Warum pflegen die Priester, die ich kenne, keinen solchen Kontakt zum "Volk"? Muss das aus irgendwelchen liturgischen Gründen so sein? Könnte man das auch anders machen?
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 17:46
von ad-fontes
Clemens hat geschrieben:Bei meinen vielen GD-Besuchen (fast nur Vorabendmessen!) fällt mir immer mehr auf, dass die Gemeinde den Priester erstmals beim Einzug aus der Sakristei und letztmals beim Auszug in dieselbe sieht. In meiner Herkunfstsgemeinschaft begrüßt man (manchmal) die Leute an der Türe und verabschiedet sie auch (immer) dort.
Dabei kann man dann auch das eine oder andere sinnvolle Wort wechseln.
Warum pflegen die Priester, die ich kenne, keinen solchen Kontakt zum "Volk"? Muss das aus irgendwelchen liturgischen Gründen so sein? Könnte man das auch anders machen?
Weil es nicht "menschliche Liturgie" heißt, sondern "göttliche Liturgie" (hl. Messe/Opfer> das Opfer
Christi).
Agapen wären sinnvoll. Da kann man sich zwanglos näher kommen.
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 18:02
von Protasius
Clemens hat geschrieben:Bei meinen vielen GD-Besuchen (fast nur Vorabendmessen!) ...
Probiers mal mit dem Hochamt am Sonntagvormittag; wenn es nicht gerade schüttet wie aus Eimern, trifft man sich dann in den Orten, die ich kenne, auf dem Kirchplatz. Wenn der Priester die Gewänder abgelegt und seine Danksagung verrichtet hat, kommt er häufig auch dorthin. Und das scheint nicht nur im Sauerland so zu sein, denn die Lieblingsreplik meines ehem. Physiklehrers (gebürtig aus dem RegBez Münster) auf abseitige Gespräche im Unterricht lautet "Besprecht das doch Sonntag nach dem Hochamt."
Das Begrüßen vor der Messe ist mir hingegen unbekannt; lediglich bei der tridentinischen Messe freitagabends begegnen mir ab und an Priester, die vor der Messe den Rosenkranz mitbeten (die Zelebranten wechseln da häufiger).
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 18:12
von Melody
Ich finde das auch schade, Clemens, da ich das natürlich aus der evangelischen Landeskirche anders kenne. Aber mein Vorposter hat schon recht, an Sonntagen nach dem Hauptgottesdienst sagen manche Zelebranten durchaus dem ein oder anderen noch "Guten Tag", sofern man lange genug gewartet hat, bis der Pfarrer sich umgezogen hat.
Von altrituellen Priestern kenne ich es je nach den örtlichen Gegebenheiten auch so, dass man nach den Werktagsgottesdiensten noch kurz mit ihnen sprechen kann (wenn sie nicht gerade hintenherum verschwinden oder so).
Aber insgesamt hast Du recht: So wie bei Evangelens ist es bei Katholens leider in diesem Punkt nicht, warum auch immer, denn das hat ja auch nichts mehr mit der Liturgie zu tun.
Allerdings muss man natürlich auch sagen, dass die Priester sonntags auch manchmal noch direkt zur nächsten Messe hetzen müssen, und dann bleibt für sowas leider nie Zeit...

Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 18:17
von Clemens
Protasius hat geschrieben:
Probiers mal mit dem Hochamt am Sonntagvormittag;
Da hab ich (noch) keine Zeit.
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 18:59
von Peregrin
Clemens hat geschrieben:Bei meinen vielen GD-Besuchen (fast nur Vorabendmessen!) fällt mir immer mehr auf, dass die Gemeinde den Priester erstmals beim Einzug aus der Sakristei und letztmals beim Auszug in dieselbe sieht. In meiner Herkunfstsgemeinschaft begrüßt man (manchmal) die Leute an der Türe und verabschiedet sie auch (immer) dort.
Dabei kann man dann auch das eine oder andere sinnvolle Wort wechseln.
Warum pflegen die Priester, die ich kenne, keinen solchen Kontakt zum "Volk"? Muss das aus irgendwelchen liturgischen Gründen so sein? Könnte man das auch anders machen?
Das kann man auch anders machen. Unser Pfarrer zieht durch die Kirchentür aus und wartet dann draußen und schüttelt den Leuten beim Gehen die Hand.
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 19:01
von Pit
ad-fontes hat geschrieben:
...
Weil es nicht "menschliche Liturgie" heißt, sondern "göttliche Liturgie" (hl. Messe/Opfer> das Opfer Christi).
Agapen wären sinnvoll. Da kann man sich zwanglos näher kommen.
Es geht ja nicht zwingend um ein "zwanglos näherkommen", aber ich kenne eine katholische Gemeinde, in der es ein Priester- dort versehen zwei ihren Dienst - fast nach jedem Gottesdienst so hält, daß er nach der Messe an der Tür steht und die Messbesucher verabschiedet.
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 19:03
von Niels
Ich habe 2008 bei einem Besuch im Elsaß genau das Gegenteil erlebt (am Vorabend des Pfingstsonntags in Weißenburg) - da stand der Pfarrer vor der Messe an der Kirchentür und begrüßte die Gläubigen mit "Wie geht's" oder auch mal mit "Ca va?".
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 19:04
von Pit
Niels hat geschrieben:
...
da stand der Pfarrer vor der Messe an der Kirchentür und begrüßte die Gläubigen mit "Wie geht's" oder auch mal mit "Ca va?".
Warum auch nicht,
eine nette Geste.

Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 19:12
von HeGe
Ich persönlich kann auf die Begrüßung oder die Verabschiedung um ehrlich zu sein verzichten. Ich bin da eher der anonyme Christ.

Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 19:16
von Pit
HeGe hat geschrieben:Ich persönlich kann auf die Begrüßung oder die Verabschiedung um ehrlich zu sein verzichten. Ich bin da eher der anonyme Christ.

Da unterscheiden wir uns-gerade, weil ich nicht im engen Sinne eine Heimatgemeinde habe (leider) was bestimmte Gründe hat.
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 19:18
von Melody
Nun, mir liegt schon etwas an persönlichem Kontakt. Mein evangelischer Pfarrer hatte früher an der Tür, wenn er mir die Hand gab, auch immer Grüße für meine Mama ausrichten lassen, und diese hatte sich darüber gefreut.
Natürlich gab es nicht mehr als diesen Händedruck. Aber immerhin. Gerade für viele einsame Menschen wäre so ein Händedruck und vielleicht ein kurzes warmes Wort schon hilfreich (wenn man jetzt mal von den wenigen Menschen absieht, die niemandem die Hand geben wollen... dann konnte man immer noch am Pfarrer vorbeilaufen, gezwungen war niemand, ihm die Hand zu geben, das war gar kein Problem...).
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 19:24
von Seraphina
Bei uns gibt es auch einen Priester, der nach der Messe an der Tür steht und die Messbesucher verabschiedet. Allerdings nicht immer, manchmal sieht man ihn fünf Minuten nach der Messe schon abhauen, vermutlich muss er dann in eine der vier Nachbargemeinden, die zu unserer Pfarrei gehören und dort die nächste Messe zelebrieren...
Die anderen machen das nicht. Finde ich eigentlich schade. Gemeindetreffen etc gibt es auch sehr selten. Ob dort die Priester dabei sind, entzieht sich allerdings auch meiner Kenntnis, da ich selbst noch keines besucht habe, da die alle schon etwas her sind...
Gezwungen ist da übrigens nichts: unsere Kirche hat fünf Ausgänge (ohne den in der Sakristei) und auch ein Priester kann nur an einem Ort gleichzeitig sein und Leuten die Hand geben.^^
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 19:26
von Pit
Melody hat geschrieben:
...
, gezwungen war niemand, ihm die Hand zu geben, das war gar kein Problem...).[/size]
Melody,selbst, wenn er keine Zeit hat und weiter muss, dann hat er aber denoch immer (!) Zeit, kurz herüberzuwinken mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen (gut, er ist auch mein Beichtvater, was sicher die Lage etwas erleichtert, aber so reagiert er bei jedem).
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 19:29
von Vir Probatus
Melody hat geschrieben:Nun, mir liegt schon etwas an persönlichem Kontakt. Mein evangelischer Pfarrer hatte früher an der Tür, wenn er mir die Hand gab, auch immer Grüße für meine Mama ausrichten lassen, und diese hatte sich darüber gefreut.
Natürlich gab es nicht mehr als diesen Händedruck. Aber immerhin. Gerade für viele einsame Menschen wäre so ein Händedruck und vielleicht ein kurzes warmes Wort schon hilfreich (wenn man jetzt mal von den wenigen Menschen absieht, die niemandem die Hand geben wollen... dann konnte man immer noch am Pfarrer vorbeilaufen, gezwungen war niemand, ihm die Hand zu geben, das war gar kein Problem...).
Ich kenne es von den USA, Kanada und Australien auch nur so. Der Priester zieht meistens durch das Mittelschiff nach hinten aus und bleibt dann dort stehen. Er begrüsst dann die Besucher, und besonders begrüsst er oft die Fremden.
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 19:31
von Niels
Ich finde solche Gesten an sich nicht schlecht. Und da die meisten Kirchen mehr als eine Türe haben, ist niemand gezwungen, eine Hand zu schütteln oder sich zu unterhalten.
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 19:32
von anneke6
Ich habe es ein paar Mal beobachtet…ich gebe zu, es hat was…aber was ich bedauerlich finde, ist wenn der Priester sich dann auf einen längeren Smalltalk mit einer Einzelperson (oder einem Paar) einläßt und dann die anderen Gläubigen dann nicht mehr beachtet werden.
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 19:33
von Niels
anneke6 hat geschrieben:Ich habe es ein paar Mal beobachtet…ich gebe zu, es hat was…aber was ich bedauerlich finde, ist wenn der Priester sich dann auf einen längeren Smalltalk mit einer Einzelperson (oder einem Paar) einläßt und dann die anderen Gläubigen dann nicht mehr beachtet werden.
Diese Gefahr besteht aber immer. Und wenn der Priester das Gespräch dann zu abrupt beendet, gilt er als unhöflich...
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 19:34
von Melody
Vir Probatus hat geschrieben:Ich kenne es von den USA, Kanada und Australien auch nur so. Der Priester zieht meistens durch das Mittelschiff nach hinten aus und bleibt dann dort stehen. Er begrüsst dann die Besucher, und besonders begrüsst er oft die Fremden.
Vielleicht was länderspezifisches?!
Wir hier gelten doch eh bei den Südländern als eher zurückhaltend, oder?
Wobei... also, ich glaub, in Spanien hat uns auch kein Priester die Hand gegeben...

Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 21:03
von Clemens
Danke für die Antworten!
Anscheinend spricht also nichts Grundsätzliches dagegen, es an dieser Stelle wie die Evangelen zu machen.
Hätte ich sonst auch schade gefunden.
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 21:08
von Seraphina
Klar, auch Priester dürfen soziale Kontakte haben. Auch innerhalb ihrer Gemeinden.
Aber leider scheint es, haben sie nicht allzuviel Zeit dazu.
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 21:11
von Bernado
Melody hat geschrieben:Ich finde das auch schade, Clemens, da ich das natürlich aus der evangelischen Landeskirche anders kenne. Aber mein Vorposter hat schon recht, an Sonntagen nach dem Hauptgottesdienst sagen manche Zelebranten durchaus dem ein oder anderen noch "Guten Tag", sofern man lange genug gewartet hat, bis der Pfarrer sich umgezogen hat.
Von altrituellen Priestern kenne ich es je nach den örtlichen Gegebenheiten auch so, dass man nach den Werktagsgottesdiensten noch kurz mit ihnen sprechen kann (wenn sie nicht gerade hintenherum verschwinden oder so).
Aber insgesamt hast Du recht: So wie bei Evangelens ist es bei Katholens leider in diesem Punkt nicht, warum auch immer, denn das hat ja auch nichts mehr mit der Liturgie zu tun.
Doch, es hat auch etwas mit der Liturgie zu tun. Die hl. Messe ist eben höchstens in zweiter Linie ein soziales Ereignis, sondern primär ein Zusammentreffen mit dem Göttlichen, und das sieht beim Priester und bei den Gemeindemitgliedern auch noch etwas unterschiedlich aus.
Vor der Messe sollte der Priester (für die Gläubigen schadet das aber auch nichts) sich auf das vorbereiten, was zu tun er sich gerade anschickt. Dafür gibt es in alten Sakristeien den einen oder anderen Betschemel, an dem er die dafür vorgesehenen Vorbereitungsgebete verrichten kann. Nach der Messe ist sowohl dem Priester wie den Gläubigen eine Danksagung empfohlen, die muß aber zumindest für die Gläubigen nicht sehr lange dauern. Der Priester kann sie auch abkürzen oder später nachholen, wenn es ihm ein Anliegen ist (was es sein sollte), für die Gläubigen noch zu kurzen Gesprächen zur Verfügung zu stehen.
Nicht etwa alle persönlich und mit Handschlag zu verabschieden. Er hat sie doch vor wenigen Minuten erst mit dem "Ite, missa est" verabschiedet und ihnen den Segen Gottes mit auf ihren Weg gegeben, wie sollte er das noch "toppen" wollen? Aber er sollte ansprechbar sein, um zu hören, daß es der Schwiegermutter wieder besser geht, daß die verlorene Tochter sich zum Besuch angesagt hat usw., vielleicht auch um selbst das eine oder andere Thema KURZ anzusprechen und einen Termin zu vereinbaren.
Da gibt es einen tief im unterschiedlichen Verständnis vom jeweiligen Gottesdienst begründeten Unterschied im angemessenen Verhalten. Und es ist aufschlußreich - wenn auch von uns nicht zu kritisieren - daß z.B. in den USA, wo natürlich protestantische Verkehrsformen eine viel stärker prägende Kraft entwickelt haben als bei uns, katholische Gemeinden vielfach die Vorgehensweise bei Protestantens übernommen haben.
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 21:18
von Melody
Bernado hat geschrieben:Doch, es hat auch etwas mit der Liturgie zu tun. Die hl. Messe ist eben höchstens in zweiter Linie ein soziales Ereignis, sondern primär ein Zusammentreffen mit dem Göttlichen, und das sieht beim Priester und bei den Gemeindemitgliedern auch noch etwas unterschiedlich aus.
(...) Er hat sie doch vor wenigen Minuten erst mit dem "Ite, missa est" verabschiedet und ihnen den Segen Gottes mit auf ihren Weg gegeben, wie sollte er das noch "toppen" wollen? Aber er sollte ansprechbar sein, um zu hören, daß es der Schwiegermutter wieder besser geht, daß die verlorene Tochter sich zum Besuch angesagt hat usw., vielleicht auch um selbst das eine oder andere Thema KURZ anzusprechen und einen Termin zu vereinbaren.
Da gibt es einen tief im unterschiedlichen Verständnis vom jeweiligen Gottesdienst begründeten Unterschied im angemessenen Verhalten. Und es ist aufschlußreich - wenn auch von uns nicht zu kritisieren - daß z.B. in den USA, wo natürlich protestantische Verkehrsformen eine viel stärker prägende Kraft entwickelt haben als bei uns, katholische Gemeinden vielfach die Vorgehensweise bei Protestantens übernommen haben.
Nach dem "Ite Missa est" und dem Segen ist die Liturgie vorbei. Ich habe nie behauptet, die Hl. Messe sei ein soziales Ereignis, aber ich bitte doch darum, die Hl. Messe von dem, was außerhalb der Kirchentüren passiert, zu trennen.
Es geht ja nicht um "toppen", aber eben, er sollte - als Mensch - ansprechbar sein. Wie ein Vater eben.
Und ich habe keine Ahnung, ob katholische Priester vor 100, 200, 300 Jahren wohl hinterher noch ein Wort mit Gemeindemitgliedern gesprochen haben oder nicht, aber selbst wenn dem nicht so wäre, ist ja nicht alles schlecht, bloß weil es von Evangelens kommt (falls das überhaupt so ist, was zu beweisen wäre).

Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 21:28
von Bernado
Melody hat geschrieben:Nach dem "Ite Missa est" und dem Segen ist die Liturgie vorbei. Ich habe nie behauptet, die Hl. Messe sei ein soziales Ereignis, aber ich bitte doch darum, die Hl. Messe von dem, was außerhalb der Kirchentüren passiert, zu trennen.
Bitten darfst Du um vieles.
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Montag 30. April 2012, 21:35
von Christiane
anneke6 hat geschrieben:Ich habe es ein paar Mal beobachtet…ich gebe zu, es hat was…aber was ich bedauerlich finde, ist wenn der Priester sich dann auf einen längeren Smalltalk mit einer Einzelperson (oder einem Paar) einläßt und dann die anderen Gläubigen dann nicht mehr beachtet werden.
Ich habe es auch schon erlebt, dass der Priester artig eine ganze Serie von Smalltalks mit verschiedenen Personen abgearbeitet hat, bis alle mal dran waren.

Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Dienstag 1. Mai 2012, 19:23
von ad-fontes
Melody hat geschrieben:Ich finde das auch schade, Clemens, da ich das natürlich aus der evangelischen Landeskirche anders kenne. Aber mein Vorposter hat schon recht, an Sonntagen nach dem Hauptgottesdienst sagen manche Zelebranten durchaus dem ein oder anderen noch "Guten Tag", sofern man lange genug gewartet hat, bis der Pfarrer sich umgezogen hat.
Wie Protasius schon angemerkt hat, vor allem deshalb kann der Zelebrant sich nicht unmittelbar nach der hl. Messe zum Händeschütteln an den Ausgang begeben, weil er die Gebete zur Danksagung nach der Messe zu sprechen hat (auch wenn das im NOM nicht mehr oder wenn dann nurnoch sehr verkürzt üblich ist). Also fühestens 10 Min danach ist er "frei".
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Dienstag 1. Mai 2012, 19:24
von ad-fontes
Melody hat geschrieben:Wobei... also, ich glaub, in Spanien hat uns auch kein Priester die Hand gegeben...

Man sollte einem Mann Gottes auch nicht die Hand schütteln, sondern sie ehrfürchtig küssen. (Einer von vielen Gründen einer kirchlichen Ostorientierung den Vorzug zu geben, solange man mit angemessenem Verhalten im Westen aneckt.)
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Dienstag 1. Mai 2012, 19:32
von ad-fontes
Bernado hat geschrieben:Nicht etwa alle persönlich und mit Handschlag zu verabschieden.
Das kann übrigens auch schnell zum leeren Ritual werden. So empfinde ich es zumindest in bzw. nach ev. Gottesdiensten.
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Dienstag 1. Mai 2012, 19:35
von Melody
ad-fontes hat geschrieben:Melody hat geschrieben:Wobei... also, ich glaub, in Spanien hat uns auch kein Priester die Hand gegeben...

Man sollte einem Mann Gottes auch nicht die Hand schütteln, sondern sie ehrfürchtig küssen.
ad-fontes, das tut man nicht mal in der "Sakramentskapelle"... selbst bei altrituellen Primizsegen möchte das keineswegs jeder Neupriester...
Wenn es so üblich wäre, hätte ich kein Problem damit, aber es ist eben nicht üblich. Zumindest nicht hier.

Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Dienstag 1. Mai 2012, 20:50
von lifestylekatholik
Melody hat geschrieben:Wenn es so üblich wäre, hätte ich kein Problem damit, aber es ist eben nicht üblich. Zumindest nicht hier.

Ich hab’s heute zufällig bei einer ostpreußischen Omma gesehen. Erstaunlicherweise war mit das vorher nie aufgefallen, obwohl ich sie schon jahrelang kenne. Sie macht das so selbstverständlich und ohne Gewese, wow!
Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Dienstag 1. Mai 2012, 21:22
von ad-fontes
Melody hat geschrieben:ad-fontes hat geschrieben:Melody hat geschrieben:Wobei... also, ich glaub, in Spanien hat uns auch kein Priester die Hand gegeben...

Man sollte einem Mann Gottes auch nicht die Hand schütteln, sondern sie ehrfürchtig küssen.
ad-fontes, das tut man nicht mal in der "Sakramentskapelle"... selbst bei altrituellen Primizsegen möchte das keineswegs jeder Neupriester...
Wenn es so üblich wäre, hätte ich kein Problem damit, aber es ist eben nicht üblich. Zumindest nicht hier.

Deswegen steht dahinter ja noch ein Satz in Klammern.

Re: Warum pflegt der Priester keinen Kontakt zum "Volk"?
Verfasst: Dienstag 1. Mai 2012, 21:28
von Melody
lifestylekatholik hat geschrieben:Melody hat geschrieben:Wenn es so üblich wäre, hätte ich kein Problem damit, aber es ist eben nicht üblich. Zumindest nicht hier.

Ich hab’s heute zufällig bei einer ostpreußischen Omma gesehen. Erstaunlicherweise war mit das vorher nie aufgefallen, obwohl ich sie schon jahrelang kenne. Sie macht das so selbstverständlich und ohne Gewese, wow!
Weißt Du, ob die das auch bei "normalen" also NOM-Priestern macht?!
Ich denke mal, der ein oder andere wird da doch bestimmt ziemlich dumm gucken, wenn's ihm nicht sogar aus dem einen oder anderen Grund hochgradig unangenehm wäre...
