Fragen zum außerordentlichen Kommunionspender

Allgemein Katholisches.
Stefan

Beitrag von Stefan »

Sicher, man muß zuhören. (Das ist übrigens immer gut)
Aber was passiert, wenn man etwas nicht versteht, oder nicht alles fassen kann?

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spectator
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Beitrag von spectator »

Stefan hat geschrieben:Sicher, man muß zuhören. (Das ist übrigens immer gut)
Aber was passiert, wenn man etwas nicht versteht, oder nicht alles fassen kann?
Nicht verzagen, "spectator" fragen. ;)

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Ich bin kein regelmäßiger Besucher dieses Forums. Sollte ich mich im Thema etwas vergreifen oder im Abseits bewegen, bitte ich um Ihr Verständnis.

Hier geht es um den Kommunionempfang der Gläubigen.
Was ist hierbei eigentlich als wichtiger zu bewerten: Der sogenannte Gnadenstand der Seele (ohne schwere Sünde), oder der Empfang der Hl. Kommunion durch Laien?
Ist es nicht richtig, daß demjenigen, der die Kommnion, ohne im Gnadenstand zu sein, bzw. regelmäßig zur Beichte zu gehen, der Kommunionspender (ob Priester oder Laie) mehr oder weniger unwichtig ist? Im Gegensatz zu demjenigen, der regelmäßig zur Beichte geht und dem es vielleicht bedeutsam ist, die Kommunion nicht von einem Laien (dazu zähle ich in diesem Fall auch Pfarr-Referenten und Nonnen) sondern von einem Priester gereicht zu bekommen?

Was mir auch aufgefallen ist: Es gibt noch einige Orte, wo die Kirchen zumindest am Sonntag voll sind - und alle gehen zur Kommunion - aber die Beichtstühle sind regelmäßig leer. Liegt das daran, daß der Pfarrer nur etwa 30 - 45 Min. pro Woche für die Beichte angesetzt hat, oder liegt es mehr daran, daß man nicht mehr beichtet. dafür aber umso mehr kommuniziert?

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Dieser Thread behandelt mehr Oberflächlliches und Irreführendes, als das eigentliche Anliegen.
In wie weit steigert es die Ehrfurcht vor dem Leib Christi, der in Wirklichkeit mehr als Mahl(Brot) gereicht wird, wenn der Kommunionhelfer liturgisch gewandet ist, und in wie weit fühlt sich der Kommunikant zur Anbetung geneigt, wenn er den hocherhobenen Leib und das Blut Christi einige Sekundenbruchteile länger sehen kann.

Die wahre Ehrfurcht zeigt sich dann, wenn sich der Kommunizierende nicht nur bewußt ist, kein Gedächtnismahl einzunehmen, sondern den für ihn hingegebenen Christus; dazu auch gehört auch der entsprechende Seelenzustand, der durch die persönliche Beichte und erfolgte Buße vorbereitet ist.

Die frühere Mystik wurde ersetzt durch eine Pseudo-Mystik, weil es nicht möglich war und ist, diese begreiflich zu machen, so daß man etwas dagegen gesetzt hat, was dem Menschen vielleicht eher faßbar ist, aber den Blick stärker auf den Menschen lenkt, als auf das Göttliche.
Meines Erachtens hat hier in den letzten Jahren eine Sinn-Verkehrung / Sinnentstellung stattgefunden.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Gabriel
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Ok

Beitrag von Gabriel »

An Stefan:
Ich stimme dir zu, was die "richtige" Lebensweise Vieler außerhalb der Kirchen bzw. jeglicher Religion angeht. Dies lässt sich aus dem vernunftbeseelten Zustand des Menschen auch philosophisch herleiten.
Das mit der Beichte hast du missverstanden ;) , ich meinte das nur für den Fall, dass du auch am Abendmahl teilnimmst; dieser Missbrauch geschieht zu häufig in irriger Meinung, es käme nicht darauf an ob man das als Katholik macht oder nicht. Das Problem entsteht nämlich durch den differenten Charakter: während das katholische Dogma eine Realpräsenz Christi in Leib und Blut ab dem Augenblick der Wandlung [also der Transsubstanziation] annimmt, hat das Abendmahl lediglich Gedächtnischarakter und ist als solches symbolisch zu verstehen.
Aber du kennst dich sicher ebenso mit den Unterschieden aus, da du konfessionsverschieden verheiratet bist. ;)

An ad_hoc:
ich kann dir, was die Vorbereitungsweise anbelangt folgen.
Doch erkläre das mal einem, dem dieses Sakrament völlig fremd ist (derer gibt es genug in der Gemeinschaft der Kirche), der seit seiner Ersten Kommunion nicht mehr zur Beichte gegangen ist, weil er auf völlig falsche Weise an dieses elementare Sakrament herangeführt wurde und es nicht versteht. Die eigentliche Schwierigkeit heute besteht nämlich oft darin, dass keiner das Wesentliche dessen, was da gefeiert bzw. vollzogen wird, versteht.
:hmm:
Der Mensch ist geschaffen dazu hin, Gott, unseren Herrn zu loben, Ihm Ehrfurcht zu erweisen und zu dienen, und damit seine Seele zu retten.

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spectator
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Re: Ok

Beitrag von spectator »

Gabriel hat geschrieben:Doch erkläre das mal einem, dem dieses Sakrament völlig fremd ist (derer gibt es genug in der Gemeinschaft der Kirche), der seit seiner Ersten Kommunion nicht mehr zur Beichte gegangen ist, weil er auf völlig falsche Weise an dieses elementare Sakrament herangeführt wurde und es nicht versteht.
warum denn? das ist mir jetzt neu. ;)
Es gibt doch in jeder Pfarrei genug Laien, die sich um den „Job“ (die Erstkommunion- und die Firmungsvorbereitung) reißen.

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Heike
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Re: Ok

Beitrag von Heike »

spectator hat geschrieben:Es gibt doch in jeder Pfarrei genug Laien, die sich um den „Job“ (die Erstkommunion- und die Firmungsvorbereitung) reißen.
So weit ich das mitbekomme, werden die im Gegenteil händeringend gesucht.

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spectator
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Re: Ok

Beitrag von spectator »

Heike hat geschrieben:So weit ich das mitbekomme, werden die im Gegenteil händeringend gesucht.
Das ist DER Fehler der Gemeindeleitung.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

....,ich meinte das nur für den Fall, dass du auch am Abendmahl teilnimmst; dieser Missbrauch geschieht zu häufig in irriger Meinung, es käme nicht darauf an ob man das als Katholik macht oder nicht.
Wieso so lange ich als Gedächtnismahl sehe und nicht mehr, ist es wohl nicht mehr als eine Art des Gebets. Was soll man da beichten?

LG
Fiore

Andreas01
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Beitrag von Andreas01 »

ad_hoc hat geschrieben:In wie weit steigert es die Ehrfurcht vor dem Leib Christi, der in Wirklichkeit mehr als Mahl(Brot) gereicht wird, wenn der Kommunionhelfer liturgisch gewandet ist, und in wie weit fühlt sich der Kommunikant zur Anbetung geneigt, wenn er den hocherhobenen Leib und das Blut Christi einige Sekundenbruchteile länger sehen kann.
Ich denke schon, dass Äußerlichkeiten den inneren Wert betonen.
Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. Joh 10,10

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spectator
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Beitrag von spectator »

Seit ca. 30 Jahren beobachte ich die Kirche (mein Hobby ;) ) und vergleiche Strukturen der Kirche im slawischen Ausland und im deutschsprachigen Raum
Beispielweise:
Es gibt in Deutschland 26.000.000 Katholiken und 17000 Priester – d.h. ein Priester auf 1529 Katholiken.
- davon 15% sind Kirchgänger – also 1 Priester auf 230 Katholiken/Kirchgänger

In Polen gibt es auf 37.000.000 Katholiken 21000 Priester. – d.h. ein Priester auf 1761 Katholiken.
- davon 45 % sind Kirchgänger – also 1 Priester auf 702 Katholiken/Kirchgänger.

Generell gibt es in Polen keine Pastoralreferenten und keine Gemeindereferenten. Keine Kirchensteuer. Die meisten Religionslehrer sind Priester. Die Katecheten, die die Kinder zur Erstkommunion und zur Firmung vorbereiten, sind Priester. Kommunionhelfer (Männer) gibt es erst seit ca. 10 Jahren.
Natürlich geben solche Statistiken keine Auskunft über die Frömmigkeit und Spiritualität des Einzelnen, aber man muß einfach Farbe bekennen und sagen: innerhalb der Kirche haben wir in Deutschland die Entstehung von Strukturen zugelassen und auch Formationen selber erschaffen, die unsere Kirche (RK) buchstäblich ruinieren.
Wer mir noch sagt, dass in Deutschland Priestermangel herrscht und deshalb müssen Laien Predigen, Religionsunterricht und Katechese erteilen und die Kommunion spenden, der weißt nicht, wovon er redet.

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Junia
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Re: Ok

Beitrag von Junia »

Heike hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:Es gibt doch in jeder Pfarrei genug Laien, die sich um den „Job“ (die Erstkommunion- und die Firmungsvorbereitung) reißen.
So weit ich das mitbekomme, werden die im Gegenteil händeringend gesucht.
So weit ich es mitbekomme, werden viele Begleiter/innen zur Erstkommunion unter den vorhandenen Müttern von jenen Kindern gesucht, die zur Erstkommunion geführt werden sollen. Das kann gut gehen. Ich kenne aber auch solche, die zwar mit großem Engagement und Freude das getan haben, aber nach der Erstkommunion setzte wieder die große Flaute an ....
Auch die Schnecke gelangte in die Arche Noah.

Petra
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Beitrag von Petra »

Das ist je nach Gegend unterschiedlich. Es soll Gemeinden geben, wo Kommunions- und Firmkinder händeringend gesucht werden, um jedes Jahr eine kleine Gruppe zu haben. :cry:

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Knecht Ruprecht
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Frauen als Kommunionhelfer?

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Also diesen Thread sehe ich als viel dringlicher an, als mittlerweile wohl drei Threads zu kleinen Mädchen die Ministrant sind. Die Frauen die die Kommunion austeilen sind nämlich nicht mehr klein und jung.

Ich bin der Meinung, dass keine 0815 Christen beim Gottesdienst die Kommunion austeilen sollen, sondern das die Aufgabe des Priesters ist.
Das ausgerechnet Frauen diese Missachtung meiner Meinung vorantreiben ist verständlich, so kann sehr schön beim Kommunion austeilen, das Priesteramt umgehen um sich trotzdem als Frau als Priester zu fühlen.
Darum sage ich gleich, ich will weder 0815 Männer noch 0815 Frauen beim austeilen der Kommunion sehen, damit sich hier keine Feministinnen aufspielen können.
Bei meinem letzten Weichnachtsnachgottesdienst hatte ich ja meine Offenbarung, als sich der Priester mit den Ministranten hinsetzte und einen 0815 Christen und eine 0815 Christin, die Kommunion austeilen ließ.

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Werner001
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Re: Frauen die die Kommunion austeilen

Beitrag von Werner001 »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Also diesen Thread sehe ich als viel dringlicher an, als mittlerweile wohl drei Threads zu kleinen Mädchen die Ministrant sind. Die Frauen die die Kommunion austeilen sind nämlich nicht mehr klein und jung.

Ich bin der Meinung, dass keine 0815 Christen beim Gottesdienst die Kommunion austeilen sollen, sondern das die Aufgabe des Priesters ist.
Das ausgerechnet Frauen diese Missachtung meiner Meinung vorantreiben ist verständlich, so kann sehr schön beim Kommunion austeilen, das Priesteramt umgehen um sich trotzdem als Frau als Priester zu fühlen.
Darum sage ich gleich, ich will weder 0815 Männer noch 0815 Frauen beim austeilen der Kommunion sehen, damit sich hier keine Feministinnen aufspielen können.
Bei meinem letzten Weichnachtsnachgottesdienst hatte ich ja meine Offenbarung, als sich der Priester mit den Ministranten hinsetzte und einen 0815 Christen und eine 0815 Christin, die Kommunion austeilen ließ.
Also wenn du im Weichnachtsgottesdienst glaubtest, eine Offenbarung zu haben, da war das sicher nur eine ganz gewöhnliche Gehirnerweichnachtung.

Werner

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Da stimme ich dir voll und ganz zu. Es sind einzig und allein die gesalbten Priesterhände die das allerheiligste Altarsakrament verwalten dürfen (sollten :roll: ). Es ist zum bedauern mit ansehen zu müssen wie einfache Laien mit dem Leib und dem Blute Christi rumhantieren während der Priester in der Ecke hockt und Däumchen dreht. :sauer:

PS: "Laien, die die hl. Kommunion austeilen" - würde wohl den Punkt besser treffen.
Zuletzt geändert von Eldar am Samstag 28. Januar 2006, 00:13, insgesamt 1-mal geändert.

Petra
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Beitrag von Petra »

Etwas, was ich schon immer mal fragen wollte, passt vielleicht hier rein:

Beim letzten Abendmahl waren doch nur die Apostel anwesend und durften das Brot und den Wein (d.h. den Leib und das Blut) empfangen.

Warum dürfen das denn eigentlich jetzt alle und nicht nur die Bischöfe?
:hmm:

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Benedictus
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Beitrag von Benedictus »

Petra hat geschrieben:Etwas, was ich schon immer mal fragen wollte, passt vielleicht hier rein:

Beim letzten Abendmahl waren doch nur die Apostel anwesend und durften das Brot und den Wein (d.h. den Leib und das Blut) empfangen.

Warum dürfen das denn eigentlich jetzt alle und nicht nur die Bischöfe?
:hmm:
Weil wir davon ausgehen, dass Jesus mit den Worten "..nehmt und esset alle davon..." nicht nur die anwesenden Apostel meinte, sondern auch alle anderen, die ihm im Glauben nachfolgen. Genauso, wie wir glauben, dass das Abendmahl nicht ein einmaliges Ereignis war, sondern in der Eucharistie immer wieder stattfindet.

Warum jetzt aber in nahezu allen Gemeinden (gibt es überhaupt welche, wo es nicht so ist?) so gerne auf Kommunionhelfer zurückgegriffen wird, ist mir absolut schleierhaft. In den seltensten Fällen dürften die Messen so stark frequentiert sein, dass der Priester es nicht schafft, die Kommunion alleine auszuteilen. Und wenn die Messe dadurch fünf Minuten länger dauert, was solls?

Ich finde , die Kommunion sollte ausschließlich durch Priester gereicht werden, wie es (von Ausnahmen abgesehen) ja auch vorgegeben ist. Nur hält sich leider keiner dran, weil man den Kommunionhelfern wohl nicht vor den Kopf stoßen möchte. Dabei geht es mir garnicht so sehr darum, dass die Kommunion nur mit "geweihten Händen" ausgeteilt werden soll, sondern vielmehr darum dass ich es nicht unbedingt möchte, dass mir der Vorsitzende des Karnevalsvereins, der örtliche Getränkegroßhändler oder die Mutter von unserer Nachbarin in der Messe die Kommunion in die Hand drücken.

Bei uns ist gerade wieder ein ganzer Stoß von neuen Kommunionhelfern rekrutiert worden, und da sind schon einige Personen dabei, von denen ich mir nicht unbedingt die Kommunion reichen lassen möchte. Wobei ich damit scheinbar nicht alleine dastehe, denn nicht ohne Grund ist in unserer Kirche die Seite, an der grundsätzlich der Pastor die Kommunion austeilt wesentlich stärker besetzt als die andere Seite.

Würden hier einfach mal die ohnehin schon bestehenden Regelungen eingehalten und umgesetzt, gäbe es das Problem in dieser Form überhaupt nicht.

Benedictus

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Benedictus hat geschrieben: Bei uns ist gerade wieder ein ganzer Stoß von neuen Kommunionhelfern rekrutiert worden, und da sind schon einige Personen dabei, von denen ich mir nicht unbedingt die Kommunion reichen lassen möchte. Wobei ich damit scheinbar nicht alleine dastehe, denn nicht ohne Grund ist in unserer Kirche die Seite, an der grundsätzlich der Pastor die Kommunion austeilt wesentlich stärker besetzt als die andere Seite.


Benedictus
Habe ich schon von meiner Weihnachtsnachtmesse berichtet, bei der sich der Priester zu den Messdienern hingesetzt hat und die Kommunion von einer Kommunionsausteilhelferin und einem Kommunionsausteilhelfer austeilen ließ?

Petra
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Beitrag von Petra »

Ja, haste, Knecht. Am 24.12.
Benedictus hat geschrieben:Dabei geht es mir garnicht so sehr darum, dass die Kommunion nur mit "geweihten Händen" ausgeteilt werden soll, sondern vielmehr darum dass ich es nicht unbedingt möchte, dass mir der Vorsitzende des Karnevalsvereins, der örtliche Getränkegroßhändler oder die Mutter von unserer Nachbarin in der Messe die Kommunion in die Hand drücken.
:D Das Argument ist neu. Muss man mal drüber nachdenken.

In der größten Pfarrkirche am Platze, die ich manchmal besuche, gibt es auch regelmäßig Stadtstreicher, die in die Messe gehen. Sich vorzustellen, dass die einem die Kommunion reichen.....meine Demutsübungen sollten doch eigentlich mit Beruf, Auto und jahrelanger kath. Forentätigkeit keine Steigerung mehr nötig haben. :hmm:
Weil wir davon ausgehen, dass Jesus mit den Worten "..nehmt und esset alle davon..." nicht nur die anwesenden Apostel meinte, sondern auch alle anderen, die ihm im Glauben nachfolgen.
Und mit dem "Nehmt" sind nur Priester gemeint? :hmm:

Bruder Bernhard
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Beitrag von Bruder Bernhard »

Benedictus hat geschrieben:Warum jetzt aber in nahezu allen Gemeinden (gibt es überhaupt welche, wo es nicht so ist?) so gerne auf Kommunionhelfer zurückgegriffen wird, ist mir absolut schleierhaft. In den seltensten Fällen dürften die Messen so stark frequentiert sein, dass der Priester es nicht schafft, die Kommunion alleine auszuteilen. Und wenn die Messe dadurch fünf Minuten länger dauert, was solls?

Ich finde , die Kommunion sollte ausschließlich durch Priester gereicht werden, wie es (von Ausnahmen abgesehen) ja auch vorgegeben ist. Nur hält sich leider keiner dran, weil man den Kommunionhelfern wohl nicht vor den Kopf stoßen möchte. Dabei geht es mir garnicht so sehr darum, dass die Kommunion nur mit "geweihten Händen" ausgeteilt werden soll, sondern vielmehr darum dass ich es nicht unbedingt möchte, dass mir der Vorsitzende des Karnevalsvereins, der örtliche Getränkegroßhändler oder die Mutter von unserer Nachbarin in der Messe die Kommunion in die Hand drücken.
Da ich als Messdiener auch Sachen hinten den Kulissen mitbekomme, kann ich folgendes zur Situation bei uns sagen:
Die meisten Geistlichen bitten extra um den Einsatz der Kommunionhelfer, da für sie selbst mehr als die hälfte der Arbeit zu anstrengend ist. Das Alter fordert halt seinen Tribut und einige werden dann sehr zitterig.

Der Zeitaspekt spielt sicherlich auch eine Rolle, aber ist bei uns unbedeutend. Vor den Kopf gestossen fühlt sich bei uns kein Kommunionhelfer wenn der Geistliche doch mal bei geringem Besuch alles alleine machen möchte.

Die Kommunionhelfer haben übrigens auch die sogenannten "geweihten Händen". Dafür besuchen sie schließlich (jährlich?) die Seminare in Paderborn.

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Die Hände der Laien sind gesalbt ? Das wäre mir aber nun völlig neu ! Und vor allem - ist dies überall so der Fall ?

Mit der Bitte um vielleicht eine kleine Quellenangabe.

mfg Eldar
Zuletzt geändert von Eldar am Samstag 28. Januar 2006, 00:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Bruder Bernhard hat geschrieben:[
Die meisten Geistlichen bitten extra um den Einsatz der Kommunionhelfer, da für sie selbst mehr als die hälfte der Arbeit zu anstrengend ist. Das Alter fordert halt seinen Tribut und einige werden dann sehr zitterig.
Ich denke nur ein kleiner Teil des Missstandes läßt sich auf dein Beispiel zurückführen. Der größere Teil wird sicherlich ideologisch motiviert sein.

Aber zu dem kleineren Anteil, der an körperlichen Gebrechen festgemacht werden kann, wäre interessant zu klären.

Ich habe noch nie einen Priester im Rollstuhl gesehen, ich weiß jetzt nicht, ob das an einer möglichen Regelung liegt.
Ich weiß auch nicht, ob Priester die AIDS haben, die Kommunion austeilen dürfen.

Jedoch müßte ich mit einer gewissen Erwartung zu einer Eucharestiefeier gehen können, die mir den Kommunionsempfang von einem Priester ermöglicht.

Ansonsten wäre ich sehr dafür die Terminaushänge vor den Kirchen zu reformieren und dann auch dazu zu schreiben:
Sonntag - Eucharstiefeier - Kommunionsspende nicht durch den Priester, wegen ideologisch anderer Sicht der Dinge.
Das fände ich dann zumindest gegenüber dem Gottesdienstbeucher nur fair.
Zuletzt geändert von Knecht Ruprecht am Freitag 27. Januar 2006, 22:13, insgesamt 3-mal geändert.

Bruder Bernhard
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Beitrag von Bruder Bernhard »

Eldar hat geschrieben:Die Hände der Laien sind gesalbt ? Das wäre mir aber nun völlig neu ! Und vor allem ist dies überall so der Fall ?

Mit der Bitte um vielleicht eine kleine Quellenangabe.

mfg Eldar
Leider habe ich als Quelle nur das persönliche Gespräch mit den Kommunionhelfern. Die haben mir alle glaubhaft versichert dieses Wochenendseminar zu besuchen.

Ob das überall so ist kann ich nicht sagen, aber in unserer Dortmunder Propsteikirche wird das so gemacht.

Bruder Bernhard
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Beitrag von Bruder Bernhard »

Nach einer kurzen Suche im Internet fand ich diese Seite:

http://www.schwerterkirchen.de/wir/geme ... renamt.htm

Dort steht zumindest:

"Ein weiterer Dienst am Altar ist in jeder Sonntagsmesse der der Kommunionhelfer / in. Nach einer Einführung in Paderborn erfolgt die Beauftragung durch den Bischof."

Also ohne Besuch beim Bischof sollte der Vorsitzende des Karnevalsvereins folglich nicht die Kommunion spenden dürfen ;)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Petra hat geschrieben:Warum dürfen das denn eigentlich jetzt alle und nicht nur die Bischöfe?
Weil die Apostel es selbst so verstanden, bewahrt und weitergegeben
haben, daß sie selbst die Vollmacht empfangen hatten, zu tun, wie es
der Herr selber innerhalb des letzten Abendmahls mit ihnen getan hat-
te, alle Gläubigen aber den Leib und das Blut des Herrn empfangen
sollten.

Das ist nichts, was wir – die Kirche, die Bischöfe, die Theologen oder
wer auch immer – und ausdenken, sondern was wir emfangen haben
und nur treu weitergeben können, wollen wir nicht untreu werden.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Benedictus hat geschrieben:Dabei geht es mir garnicht so sehr darum, dass die Kommunion nur mit "geweihten Händen" ausgeteilt werden soll, sondern vielmehr darum dass ich es nicht unbedingt möchte, dass mir der Vorsitzende des Karnevalsvereins, der örtliche Getränkegroßhändler oder die Mutter von unserer Nachbarin in der Messe die Kommunion in die Hand drücken.
Ein eher mißliches Argument. Riecht nach Hochmut. Was denn, wenn der Priester die Mutter deiner Nachbarin ist? Äh nee, sagen wir: der Vater. Oder der Sohn. Oder der Bruder von Verleihnix, dem Fischhändler. Oder einfach ein Arsch, der dir gerade bei irgend’ner Sitzung ans Bein gepinkelt hat. Na, wat nu?

Nein, es geht um was anderes. Selbst wenn du ihn am Sonnabend erst im Puff getroffen hast, ist der Priester geeigneter, ja überhaupt nur er der angemessene Spender der Kommunion. Das liegt nicht an seiner Würdigkeit. Er ist immer unwürdig. Es liegt daran, daß er der Liturge ist, daß er den Hohenpriester Jesus Christus vertritt.

Ein Laie kommt nach der gesamten Tradition der Kirche überhaupt nur im Notfall als Kommunionspender in Betracht, zumal innerhalb der Liturgie selbst. (Außerhalb der Liturgie, also bei der Krankenkommunion, ist der Priester sicher auch der angemessenere Kommunionspender. Der Laie, der im Notfall – weil der Priester nicht überall sein kann – die Kommunion gibt, ist strenggenommen auch gar nicht Kommunionspender, sondern bloß der Überbringer.)
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Petra hat geschrieben:Und mit dem "Nehmt" sind nur Priester gemeint?
Mir scheint, da liegt ein sprachliches Mißverständnis vor. „Nehmt“ heißt nicht „greift“, sondern „empfanget“. Der Priester „nimmt“, wenn er kommuniziert. Wenn er spendet, „gibt“ er und „nimmt“ nicht. Dann „nimmt“ der Kommunikant (einerlei übrigens, ob er mit dem Mund oder mit der Hand „nimmt“).
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bruder Bernhard hat geschrieben:Die meisten Geistlichen bitten extra um den Einsatz der Kommunionhelfer, da für sie selbst mehr als die Hälfte der Arbeit zu anstrengend ist. Das Alter fordert halt seinen Tribut und einige werden dann sehr zitterig.
Dafür gibt es ja auch Ministranten mit Patenen. Und wenn das Problem derart gravierend wird, daß das nicht genügt, dann dürfte der betreffende Priester auch zuvor mit dem Kelch bereits erhebliche Probleme haben. Ferner, wie ging das denn vor der Einführung der Laien-Kommunionhelfer? Oder schau einmal die Orthodoxen an. Wirklich, das Argument ist hanebüchen.
Bruder Bernhard hat geschrieben:Die Kommunionhelfer haben übrigens auch die sogenannten "geweihten Händen". Dafür besuchen sie schließlich (jährlich?) die Seminare in Paderborn.
Ich weiß ja nicht, ob Paderborn so etwas wie einen autosakramentalen oder mysteriogenen Effekt hat. Bei uns kommen die Laien jedenfalls ebenso ungeweiht aus den Schulungen, wie sie hineingegangen sind.
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Bernd
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Beitrag von Bernd »

Eldar hat geschrieben:Die Hände der Laien sind gesalbt ?
Nein, der Kopf. Bei der Firmung.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Dafür gibt es ja auch Ministranten mit Patenen. Und wenn das Problem derart gravierend wird, daß das nicht genügt, dann dürfte der betreffende Priester auch zuvor mit dem Kelch bereits erhebliche Probleme haben. Ferner, wie ging das denn vor der Einführung der Laien-Kommunionhelfer? Oder schau einmal die Orthodoxen an. Wirklich, das Argument ist hanebüchen.[/align][/color]
Oder man setzt Diakone ein. Passiert in Maria Lanzendorf ständig, weil Dr. Bastel leider schon arg zittrig ist (vor allem wenn ich ihn mit dem um gut 15 jahre älteren KHG Seelsorger (93) vergleiche :roll: ) spendet der "Noch-Diakon" (bald wird er ja zum Priester geweiht) ganz allein die kommunion, was aber auch schnell geht, da aufgrund des Kommuniongitters die "Gänsemarschkommunion" nicht usus ist.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Linus
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Beitrag von Linus »

Bernd hat geschrieben:
Eldar hat geschrieben:Die Hände der Laien sind gesalbt ?
Nein, der Kopf. Bei der Firmung.
Wenn sie nicht vorher die Krankensalbung empfingen. :mrgreen:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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