Re: Medien und ihr Bild von Kirche und Katholiken
Verfasst: Samstag 27. Dezember 2014, 21:00
Wer ist den der Autor? Oder ist der Artikel schon online zu finden?
Der katholische Treffpunkt im Internet.
https://www.kreuzgang.org/
Autor ist Markus Günther. Online ist er noch nicht; ich habe ihn nur schon gelesen, weil das E-Paper für Abonnenten immer schon am Vorabend abrufbar ist.Maternus87 hat geschrieben:Wer ist den der Autor? Oder ist der Artikel schon online zu finden?
Sei mir nicht bös, aber ich glaube nicht, dass uns ein solcher Lorbeer hier im Forum erwartet, gerade bei jener von dir beschriebenen Spezies...aber freilich, der HERR kann immer und überall handeln.Ivo Matthäus hat geschrieben:Das ist richtig, aber stetiger Tropfen höhlt den Stein des Nicht-Sehen-Wollens, bis schlussendlich die verdrängte Erkennntnis gleich dem Ausruf des Kind "Der Kaiser ist nackt!" Bahn bricht.
Für die RKK in Deutschland wie für die EKD gilt der alte Spruch: Totgesagte leben länger. Ähnliche Thesen wie die in diesem Artikel hab ich schon vor 30 'Jahren gelesen: die Volkskirche stirbt, weil der Glaube dahinsiecht - und siehe wir leben immer noch in den ach so leb- und glaubenslosen Gemeinden.Yeti hat geschrieben:Sei mir nicht bös, aber ich glaube nicht, dass uns ein solcher Lorbeer hier im Forum erwartet, gerade bei jener von dir beschriebenen Spezies...aber freilich, der HERR kann immer und überall handeln.Ivo Matthäus hat geschrieben:Das ist richtig, aber stetiger Tropfen höhlt den Stein des Nicht-Sehen-Wollens, bis schlussendlich die verdrängte Erkennntnis gleich dem Ausruf des Kind "Der Kaiser ist nackt!" Bahn bricht.
Peti hat geschrieben:Segensreich können diese Bewegungen auch nur sein, wenn sie sich nicht gegenseitig bekämpfen.
Natürlich hinkt der Vergleich zur DDR, denn in der Kirche (Körperschaft öffentlichen Rechts) gibt es viel mehr Amtsträger, die auf Selbstdemontage aus sind, als es im Staatsapparat der DDR gab. Die kleinen Gruppierungen haben ihr Pendant in der Linken.Peti hat geschrieben:Die Kirche in Deutschland-nicht in allen Gebieten gleich-mag ja der späten DDR gleichen.
Aber sie hat ganz andere Möglichkeiten der Wiederbelebung als die DDR.
In verschiedenen kleineren Gruppierungen hat das längst begonnen.
Ja, auch dieser Punkt wird in dem Artikel beschrieben:berneuchen hat geschrieben:Für die RKK in Deutschland wie für die EKD gilt der alte Spruch: Totgesagte leben länger. Ähnliche Thesen wie die in diesem Artikel hab ich schon vor 30 'Jahren gelesen: die Volkskirche stirbt, weil der Glaube dahinsiecht - und siehe wir leben immer noch in den ach so leb- und glaubenslosen Gemeinden.Yeti hat geschrieben:Sei mir nicht bös, aber ich glaube nicht, dass uns ein solcher Lorbeer hier im Forum erwartet, gerade bei jener von dir beschriebenen Spezies...aber freilich, der HERR kann immer und überall handeln.Ivo Matthäus hat geschrieben:Das ist richtig, aber stetiger Tropfen höhlt den Stein des Nicht-Sehen-Wollens, bis schlussendlich die verdrängte Erkennntnis gleich dem Ausruf des Kind "Der Kaiser ist nackt!" Bahn bricht.
Das wird sicher auch noch so weitergehen - so lange eben die Generation noch lebt, die der Hauptträger dieser Veranstaltungen ist. Von unten ist aber nie etwas nachgewachsen - das betrifft mittlerweile schon die Generation "70-" (!). Kraft für Erneuerung läßt sich in diesen Veranstaltungen jedenfalls nicht entdecken.[V]iele Gottesdienste sind heute so ausschließlich kulturelle Ereignisse (also: wöchentlicher Treffpunkt, jährliche Folklore, Familienfest), dass sie auch nach dem endgültigen Beweis von Gottes Nichtexistenz genauso gut weitergefeiert werden könnten.
Das ist sicher in weiten Teilen richtig beobachtet, Peti.Peti hat geschrieben:Der Artikel von Günther ist eine gute Beschreibung der gegenwärtigen Siutiation.
Die Kirche in Deutschland-nicht in allen Gebieten gleich-mag ja der späten DDR gleichen.
Aber sie hat ganz andere Möglichkeiten der Wiederbelebung als die DDR.
In verschiedenen kleineren Gruppierungen hat das längst begonnen.
In unserer Gemeinde z.B, wo an Werktagen ungefär 20 Leute den Gottesdienst besuchten,
fand ein Glaubenskurs statt, an dem vor allen Christen im mittleren Lebensalter teinahmen.
Seitdem kann man einige von ihnen auch in der Werktagsmesse treffen.
In München sind die Werktagsmessen in den großen Innenstadtskirchen noch sehr gut besucht.
Die neuen geistlichen Gemeinschaften haben Zulauf von jungen Menschen, die auch in die Gemeinden hineinwirken.
In vielen Gemeinden enstehen Gebetsgruppen und Anbetungsstunden werden wieder eingeführt-auch in unserer Gemeinde.
In Türkheim z.B. hat Pfarrer Hesse in seiner Gemeinde seit 1999 ewige Anbetung. Rund 160 Gläubige haben sich dort
verpflichtet eine oder mehrere Stunden vor Jesus im Allerheiligsten Sakrament zu verbringen.
Die Petrusbruderschaft führt viele Gläubige wieder zu einem lebendigen Glaubensvollzug
und zum regelmäßigen Empfang der Sakramente.
Die Hörergemeinde von Radio Horeb , der ich mich zugehörig finde, hat vor allen seit das Programm über DAB gesendet
wird, viele Hörer und Mitbeter.
Auch die Not vieler Flüchtlinge hat in den Kirchengemeinden zu einer Welle der Hilfsbereitschaft geführt.
Viele opfern nicht nur Geld sondern auch viel Zeit.
Das sind natürlich nur einige kleine Beispiele, keine Massenbewegungen.
Flächendeckende blühende Landschaften sind nicht in Sicht.
Segensreich können diese Bewegungen auch nur sein, wenn sie sich nicht gegenseitig bekämpfen.
(-Auch wenn sie nicht in übertriebene Bischofs-und Papstbeschimpfungen verfallen- wie hier leider oft)
Das erleb ich so nicht. Die hier aufgezählten Bewegungen erleben keinen erbitterten Widerstand aus den "offiziellen" kirchlichen Strukturen.Hubertus hat geschrieben:[Das ist sicher in weiten Teilen richtig beobachtet, Peti.
Bemerkenswert ist an den Phänomen allerdings, daß praktisch nichts von diesen ermutigenden Signalen aus den "offiziellen" kirchlichen Strukturen kommt.
Das sind Bewegungen, die sich im Gegenteil häufig nur gegen erbitterten Widerstand der Verbände überhaupt behaupten konnten. Mit anderen Worten bedeutet das aber, wenn sich nichts grundlegendes mehr ändert, wird die kirchliche Struktur, so wie wir sie heute kennen, nicht zu halten sein. Von diesem erstarrten Gremienkatholizismus geht keinerlei Bindungswirkung mehr aus - in keiner Richtung mehr.
Ich habe anderes erlebt.Peti hat geschrieben:Das erleb ich so nicht. Die hier aufgezählten Bewegungen erleben keinen erbitterten Widerstand aus den "offiziellen" kirchlichen Strukturen.
Aba a bisserl was muast ois Bayer scho aushoitnHubertus hat geschrieben:Ich habe anderes erlebt.Peti hat geschrieben:Das erleb ich so nicht. Die hier aufgezählten Bewegungen erleben keinen erbitterten Widerstand aus den "offiziellen" kirchlichen Strukturen.
Hervoragender Artikel - mit wahrem, allerdings traurigem Inhalt .lifestylekatholik hat geschrieben:Hier isser, der Artikel Kirche vor dem Kollaps. – Ganz hervorragend treffsicher beschrieben!
Die Bedeutung dieses Absatzes finde ich bezeichnenderweise sehr oft in meiner direkten Umwelt wieder, auch in Diskussionen:Markus Günther hat geschrieben:Glauben ohne Bilder ist Ideologie
Vielleicht steht sich der Mensch von heute mit seiner aufgeklärten Schlauheit auch manchmal selbst im Weg. Glaube braucht einen Schuss Naivität, die Bereitschaft, die Kontrolle aus der Hand zu geben und sich auf Unbegreifliches einzulassen. Tastend und hoffend. Kein Wunder, dass das den meisten immer schwerer fällt in einer Welt, die gerade dabei ist, die letzten unberührten Domänen des Daseins – Sexualität, Liebe, Geburt, Sterben – industriell durchzuorganisieren. Die totale Kontrolle, die volle Alleinherrschaft über das eigene Leben ist angesagt; ein ungünstigerer Nährboden für den Glauben ist kaum denkbar.
Ach, um meine Wenigkeit geht's da gar nicht. Aber ich mache mir schon Sorgen um meine Kinder und diese Generation. Das werden alles mal Einzelkämpfer im Alltag sein.Peti hat geschrieben:Aba a bisserl was muast ois Bayer scho aushoitn
Diese Sorgen sind unser Elternschiksal, mir geht's da genauso.Hubertus hat geschrieben:Ach, um meine Wenigkeit geht's da gar nicht. Aber ich mache mir schon Sorgen um meine Kinder und diese Generation. Das werden alles mal Einzelkämpfer im Alltag sein.Peti hat geschrieben:Aba a bisserl was muast ois Bayer scho aushoitn
Danke, das ist sehr tröstlich, Peti.Peti hat geschrieben:Diese Sorgen sind unser unser Elternschiksal, mir geht's da genauso.Hubertus hat geschrieben:Ach, um meine Wenigkeit geht's da gar nicht. Aber ich mache mir schon Sorgen um meine Kinder und diese Generation. Das werden alles mal Einzelkämpfer im Alltag sein.Peti hat geschrieben:Aba a bisserl was muast ois Bayer scho aushoitn
Wir müssen viel für unsere Kinder beten.
Schon meine meine Urgroßmutter hat das erlebt. Sie musste zwei uneheliche Kinder von ihren Töchtern großziehn.
Meine Großmutter musste erleben, dass mein Vater in der Hitlerjugend trommelnd um die Kirche zog, während sie im
Gottesdienst war. Sie betete viel, besonders als mein Vater in Rußland war. Dass das tausendjährige Reich
so schnell vorbei sein würde, konnte sie auch nicht hoffen.
Dann musste sie wieder viel beten für meinen Vater und mich. Er hatte durch Erlebnisse in der Jugend seinen Glauben verloren und ich genauso
in den 68-Jahren in Schwabing. Sie hat immer viel Rosenkranz gebetet. Meine Rückkehr zum Glauben hat sie noch erlebt.
Mein Vater wollte erst mit 86 Jahren, kurz vor seinem Tod, einen Priester sehen. Er hat dann gebeichtet und die Krankensalbung empfangen.
Es gibt sicher viele Gründe, eine solche Sendung nicht zu sehen.JosefBordat hat geschrieben:Muss man eine Sendung über Missbrauch in der Katholischen Kirche, die überschrieben ist mit „Das Schweigen der Männer“ noch sehen, um zu wissen, was kommt? - https://jobo72.wordpress.com/215/3/16 ... issbrauch/
JoBo
Wen meinst Du damit?Vir Probatus hat geschrieben:Nur eines gibt es bestimmt nicht: Ein Recht selbsternannter Glaubenswächter, sich in die Öffentlichkeit zu stellen und anderen zu erklären, man habe diese Sendung erst gar nicht nicht anzusehen.
Frage ich mich auch grad...Siard hat geschrieben:Wen meinst Du damit?Vir Probatus hat geschrieben:Nur eines gibt es bestimmt nicht: Ein Recht selbsternannter Glaubenswächter, sich in die Öffentlichkeit zu stellen und anderen zu erklären, man habe diese Sendung erst gar nicht nicht anzusehen.
Das dürfte sich auf Josef Bordat beziehen.Amanda hat geschrieben:Frage ich mich auch grad...Siard hat geschrieben:Wen meinst Du damit?Vir Probatus hat geschrieben:Nur eines gibt es bestimmt nicht: Ein Recht selbsternannter Glaubenswächter, sich in die Öffentlichkeit zu stellen und anderen zu erklären, man habe diese Sendung erst gar nicht nicht anzusehen.
JosefBordat hat geschrieben:Muss man eine Sendung über Missbrauch in der Katholischen Kirche, die überschrieben ist mit „Das Schweigen der Männer“ noch sehen, um zu wissen, was kommt? - https://jobo72.wordpress.com/215/3/16 ... issbrauch/
JoBo
Eben, genau deshalb meine Frage.cantus planus hat geschrieben:Er hat aber eine Frage gestellt. In durchaus gutem Kontext. Bordat hat nicht einmal versucht, jemandem das Anschauen der Sendung zu verbieten.