Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

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holzi
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von holzi »

@Bruder Donald: :daumen-rauf:

Lauralarissa
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Lauralarissa »

Bruder Donald hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 17:26
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 15:02
das liegt im ERmessen des hörers bzw lesers seiner Äußerung
Letzten Endes liegt es immer im Ermessen des Hörers oder Lesers, welche Gewichtung und Verbindlichkeit er den Worten von egal wem beimisst.

Das krude ist einfach: zu Benedikts Pontifikat hat man auf seine Worte ge..., dafür hat man alle möglichen "Begründungen" hervorgebracht, heute will man ihn schweigend sehen, mit Hinweis auf sein Versprechen und Status.

Und genau die Leute, die zu Benedikts Pontifikat (und all seinen Wirkjahren zuvor) steinhart in Opposition verharrt und damals alles gegen ihn aufgeboten haben, rufen heute zur bedingungsloser Loyalität gegenüber dem aktuellem Pontifikat auf.

Man muss echt verbohrt sein, um nicht zu erkennen, dass es den führenden Kräften dahinter nur ums durchsetzen einer kirchenpolitischen Agenda geht , welche bloß nicht angezweifelt werden darf, und nicht um Kirche und Glauben als ganzes. Denn sonst würde man seinem emeretierten geistlichen Führer nicht den Mund verbieten wollen und wie Dreck behandeln.

Perfider geht es ja wohl echt nicht mehr.
Entschuldigung, lieber Bruder Donald. Ich erlebe das echt genau umgekehrt. Diejenigen, die vor 10 Jahren sich als "papsttreu" bezeichnet haben und bedingungslose Loyalität gegenüber JP II und B XVI eingefordert haben, kritisieren den gegenwärtigen Pontifex tlw. auf Übelste, unterstellen ihm mangelnde geistliche Tiefe etc.
Ich glaube, die beiden Lager stehen sich hier in nichts nach ...

Laura
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Ralf

Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Ralf »

Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 20:07
Ich glaube, die beiden Lager stehen sich hier in nichts nach ...
Das sehe ich auch so. Da jeder nur sich selbst ändern kann, ist genau da der Beginn der Änderung zu suchen.

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Edi
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Edi »

Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 20:07

Entschuldigung, lieber Bruder Donald. Ich erlebe das echt genau umgekehrt. Diejenigen, die vor 10 Jahren sich als "papsttreu" bezeichnet haben und bedingungslose Loyalität gegenüber JP II und B XVI eingefordert haben, kritisieren den gegenwärtigen Pontifex tlw. auf Übelste, unterstellen ihm mangelnde geistliche Tiefe etc.
Die beiden vorigen Päpste wurden durchaus auch kritisiert und zwar von kirchentreuen Leuten, die sonst wenig an den beiden Päpsten auszusetzen hatten. Man erinnere sich noch an den Korankuss von Joh.Paul II. oder Assisi und oder an die eine oder andere deutliche Kritik an deren Bischofsernennungen.

Übrigens hat Kardinal Bergoglio damals auch getobt wegen der Regensburger Rede von Papst Benedikt. Der schöne Herr greift lieber Katholiken an, die angeblich ihre Schwiegermütter umbringen und unterstellt ihnen sie täten das aus religiösen Gründen wie es bei radikalen Mohammedanern vorkommt, die andere in die Luft sprengen. Um auf so einen Vergleich zu kommen, da muss einer schon im Kopf was Verqueres haben.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Lauralarissa
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Lauralarissa »

Edi hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 20:39

Übrigens hat Kardinal Bergoglio damals auch getobt wegen der Regensburger Rede von Papst Benedikt. Der schöne Herr greift lieber Katholiken an, die angeblich ihre Schwiegermütter umbringen und unterstellt ihnen sie täten das aus religiösen Gründen wie es bei radikalen Mohammedanern vorkommt, die andere in die Luft sprengen. Um auf so einen Vergleich zu kommen, da muss einer schon im Kopf was Verqueres haben.
Das ist doch ein wunderschönes Beispiel über den Ton, in dem hier von manchen Usern der gegenwärtige Papst angegriffen wird.
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Edi
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Edi »

Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 20:48
Edi hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 20:39

Übrigens hat Kardinal Bergoglio damals auch getobt wegen der Regensburger Rede von Papst Benedikt. Der schöne Herr greift lieber Katholiken an, die angeblich ihre Schwiegermütter umbringen und unterstellt ihnen sie täten das aus religiösen Gründen wie es bei radikalen Mohammedanern vorkommt, die andere in die Luft sprengen. Um auf so einen Vergleich zu kommen, da muss einer schon im Kopf was Verqueres haben.
Das ist doch ein wunderschönes Beispiel über den Ton, in dem hier von manchen Usern der gegenwärtige Papst angegriffen wird.
Der Ton ist ja manchmal berechtigt und wäre auch berechtigt gewesen, wenn das ein anderer Papst so gesagt hätte. Denn inhaltlich ist die Kritik am Papst hier berechtigt. Muss das noch näher erläutert werden, warum das so ist ?
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Protasius
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Protasius »

Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 20:48
Edi hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 20:39

Übrigens hat Kardinal Bergoglio damals auch getobt wegen der Regensburger Rede von Papst Benedikt. Der schöne Herr greift lieber Katholiken an, die angeblich ihre Schwiegermütter umbringen und unterstellt ihnen sie täten das aus religiösen Gründen wie es bei radikalen Mohammedanern vorkommt, die andere in die Luft sprengen. Um auf so einen Vergleich zu kommen, da muss einer schon im Kopf was Verqueres haben.
Das ist doch ein wunderschönes Beispiel über den Ton, in dem hier von manchen Usern der gegenwärtige Papst angegriffen wird.
Ist das ein Wunder, wenn der Papst einen ebensolchen Ton anschlägt? Bei ihm reicht es für eine sehr, sehr lange Liste: The Pope Francis Little Book of Insults
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Edi
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Edi »

Der "Barmherzige" in Wutaktion wie so oft, wenn es nicht nach seinem Willen geht:

http://www.kath.net/news/70381
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Bruder Donald

Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Bruder Donald »

Edi hat geschrieben:
Donnerstag 16. Januar 2020, 08:52
Der "Barmherzige" in Wutaktion wie so oft, wenn es nicht nach seinem Willen geht:

http://www.kath.net/news/70381
Auch besonders interessnt:
Der Ignatius-Press-Verlag hat sich übrigens geweigert, die Co-Autorenschaft von Benedikt XVI. zu verleugnen und bringt sowohl Sarah als auch Benedikt XVI. als Autoren. P. Joseph Fessio, der Gründer und Leiter des Verlags, bezeichnete Meldungen, dass Benedikt nicht der Co-Autor sei, als glatte "Fake News".

Warum ärgert sich der Papst denn so sehr?
Er hat schließlich keinen Grund, wenn alle auf einer Linie sind und am selben Strang ziehen. Oder? :hmm:

Bruder Donald

Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Bruder Donald »

Was Benedikt XVI. über Priestertum und schrieb

Hier endlich mal eine Kurze Zusammenfassung dessen, was Benedikt überhaupt verfasst hat und Stein des Anstoßes war.
Es zeigt, mit welch feindseliger und bösartiger Sprungbereitschaft man dem Mann entgegentritt, egal wie harmlos seine Äußerungen sind.
Aus der Zusammenfassung geht hervor, dass das Buch sich allgemein zu zölibateren Pristertum äußert und gar keinen Bezug zur Amazonassynode oder Papst Franzikus' Schreiben hat.

Das hielt aber viele nicht davon ab, Benedikt und Sarah eine grundsätzliche Attacke gegen den Papst und seinen (vermeintlichen) Kurs zu unterstellen. Hauptsache, man kann Ratzinger einmal mehr eine reindrücken.

CIC_Fan

Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von CIC_Fan »

Edi hat geschrieben:
Donnerstag 16. Januar 2020, 08:52
Der "Barmherzige" in Wutaktion wie so oft, wenn es nicht nach seinem Willen geht:

http://www.kath.net/news/70381
we hätte ja die Möglichkeit völlig zu unterbinden daß sich Ratzinger öffentlich äusserst
der Autor dieses Artikel ist allerdings sehr zweifelhaft
https://www.amazon.de/s?k=antonio+socci ... _ss_i_3_10

CIC_Fan

Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von CIC_Fan »

Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 20:07
Bruder Donald hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 17:26
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 15:02
das liegt im ERmessen des hörers bzw lesers seiner Äußerung
Letzten Endes liegt es immer im Ermessen des Hörers oder Lesers, welche Gewichtung und Verbindlichkeit er den Worten von egal wem beimisst.

Das krude ist einfach: zu Benedikts Pontifikat hat man auf seine Worte ge..., dafür hat man alle möglichen "Begründungen" hervorgebracht, heute will man ihn schweigend sehen, mit Hinweis auf sein Versprechen und Status.

Und genau die Leute, die zu Benedikts Pontifikat (und all seinen Wirkjahren zuvor) steinhart in Opposition verharrt und damals alles gegen ihn aufgeboten haben, rufen heute zur bedingungsloser Loyalität gegenüber dem aktuellem Pontifikat auf.

Man muss echt verbohrt sein, um nicht zu erkennen, dass es den führenden Kräften dahinter nur ums durchsetzen einer kirchenpolitischen Agenda geht , welche bloß nicht angezweifelt werden darf, und nicht um Kirche und Glauben als ganzes. Denn sonst würde man seinem emeretierten geistlichen Führer nicht den Mund verbieten wollen und wie Dreck behandeln.

Perfider geht es ja wohl echt nicht mehr.
Entschuldigung, lieber Bruder Donald. Ich erlebe das echt genau umgekehrt. Diejenigen, die vor 10 Jahren sich als "papsttreu" bezeichnet haben und bedingungslose Loyalität gegenüber JP II und B XVI eingefordert haben, kritisieren den gegenwärtigen Pontifex tlw. auf Übelste, unterstellen ihm mangelnde geistliche Tiefe etc.
Ich glaube, die beiden Lager stehen sich hier in nichts nach ...

Laura
richtig der Vorwurf funktioniert in beide Richtungen das ist ja das Lustige

Lauralarissa
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Lauralarissa »

Protasius hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 21:05
Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 20:48
Edi hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 20:39

Übrigens hat Kardinal Bergoglio damals auch getobt wegen der Regensburger Rede von Papst Benedikt. Der schöne Herr greift lieber Katholiken an, die angeblich ihre Schwiegermütter umbringen und unterstellt ihnen sie täten das aus religiösen Gründen wie es bei radikalen Mohammedanern vorkommt, die andere in die Luft sprengen. Um auf so einen Vergleich zu kommen, da muss einer schon im Kopf was Verqueres haben.
Das ist doch ein wunderschönes Beispiel über den Ton, in dem hier von manchen Usern der gegenwärtige Papst angegriffen wird.
Ist das ein Wunder, wenn der Papst einen ebensolchen Ton anschlägt? Bei ihm reicht es für eine sehr, sehr lange Liste: The Pope Francis Little Book of Insults
Ich pflege meinen Schülerinnen und Schülern beizubringen, immer erst sehr genau das Impressum einer Website anzuschauen, bevor man sie zitiert.
Die von dir zitierte Website ist ganz offensichtlich der Blog eines Menschen, der auf unterschiedlichsten Blogs einen Feldzug gegen Papst Franziskus veranstaltet und dem dafür jedes Mittel recht ist.
Seine eigene geistige Heimat scheint im Umfeld der Tradis zu sein. Das ist sein gutes Recht, seine eigene Entscheidung.
Aber seriös ist die zitierte Seite nicht.
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Lauralarissa
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Lauralarissa »

CIC_Fan hat geschrieben:
Donnerstag 16. Januar 2020, 10:21
Edi hat geschrieben:
Donnerstag 16. Januar 2020, 08:52
Der "Barmherzige" in Wutaktion wie so oft, wenn es nicht nach seinem Willen geht:

http://www.kath.net/news/70381
we hätte ja die Möglichkeit völlig zu unterbinden daß sich Ratzinger öffentlich äusserst
der Autor dieses Artikel ist allerdings sehr zweifelhaft
https://www.amazon.de/s?k=antonio+socci ... _ss_i_3_10
Oh ja - da läuft es einem kalt über den Rücken, wenn man liest, was der sonst so von sich gibt ...
Und kath.net zitiert es natürlich sofort ... :kugel:
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Bruder Donald

Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Bruder Donald »

Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 20:07
Entschuldigung, lieber Bruder Donald. Ich erlebe das echt genau umgekehrt. Diejenigen, die vor 10 Jahren sich als "papsttreu" bezeichnet haben und bedingungslose Loyalität gegenüber JP II und B XVI eingefordert haben, kritisieren den gegenwärtigen Pontifex tlw. auf Übelste, unterstellen ihm mangelnde geistliche Tiefe etc.
Nun, das liegt wohl weniger an den Päpsten, als an den Kursen/Richtungen, welche diese vertreten (haben).
Früher hat die "konservative" Anhängerschaft Loyalität für JPII und BXVI gefordert, weil deren Kirchenpolitik und Theologie eben als richtig empfunden wurde und die "progressive" Anhängerschaft hat im Untergrund gegen die Päpste rebelliert, sture Opposition betrieben, offen katholischen Traditionen und Denkweisen widersprochen und in das selbe Horn geblasen wie Kirchenfeinde und -hasser.
Heute schwimmt diese "progressive" Opposition von damals im Kielwasser des heutigen Pontifikats mit, meint den aktuellen Papst vereinnahmen zu müssen und als den ihren anzusehen und fordert wiederrum Loyalität diesem gegenüber ein. Aber auch hier geht es nur um eine bestimmte Agenda.
So wie damals die Modernisten den Päpsten ihre Loyalität verweigert haben, weil sie andere Kirchenpolitische und Theologien vertraten, wo verweigern die Konservativen dem heutigem Papst größtenteils die Loyalität.
In diesem Sinne stehen sich beide Lager in nichts nach. Ein Papst ist solange gut, wenn er den "richtigen" Kurs fährt. Beim nächsten "konservativen" Papst wird das modernistische Lager erneut hetzen und motzen und rebellieren.

Unabhängig von Verhalten der Anhängerschaften ist aber doch die Frage erlaubt: welches Lager hat denn nun eigentlich objektiv recht?
Fahren die Konservativen mit ihrem Festhalten an den alten Methoden denn Karren an die Wand? Sind die Progressiven alles weltliche Verräter und bertreiben den Ausverkauf katholischer Werte und Identität? Auch wenn man schlecht in die Zukunft gucken kann, kann man aber auf gegenwärtiges schauen und sich ausrechnen, was eher wahrscheinlich ist.

Zumal man auch folgendes festhalten kann: Mit JPII und BXVI hatte man noch Päpste, bei denen praktizierenden Katholiken (also jene, die das ganze überhaupt noch ernstnehmen) noch das Gefühl hatten, katholisch sein ist gut, richtig und wichtig. Diese Päpste haben diese Gläubigen in ihrer Identität bestärkt. Diese Päpste haben den Gläubigen noch vermittelt: "Es ist gut, dass du deinen Glauben, die Lehren der kath. Kirche ernstnimmst, zur Beichte gehst, Regelmäßig zur Messe gehst, dass du dein Kreuz trägs, auch wenn es schwer ist etc pp".
Und heute? Heute hast du einen Papst, der die praktizierenden Katholiken beleidigt und beschimpft. Der den Gläubigen oft das Gefühl gibt, dass es egal sei, ob du Katholisch, evangelisch, Muslim, Hindu oder was auch immer bist, dass man das ganze nicht zu ernstnehmen sollte, der wenig Respekt und Würde für sein Amt zeigt, der weder Fisch noch Fleisch ist (nicht "isst"). Und von wem kriegt er oft Applaus? Von den Kirchenfernen und -hassern, von jenen, die eh kaum oder gar nicht praktizieren (Beichte, Messe, Beten usw.), die auf das Kirchliche Lehramt sch... und sowieso alles besser wissen, die sich nicht verbindlich zeigen wollen, die es alles eh nicht so ernstnehmen usw.
Ok, man kann sagen, dass das jetzt nicht so schwarz-weiß ist, sondern viele graustufen existieren.
Aber die grundsätzliche Richtung stimmt. Das kann man ja schon fast täglich nachlesen.
Meine Frage dahingehend ist: Warum sollen praktizierende Katholiken sich für einen Papst begeistern können, welcher sie vor den Kopf stößt und ihren Glauben marginalisiert? Warum sollen die sich für eine solche Kirchenpolitik und Theologie begeistern können?
Warum sollen wiederrum modernistische "Katholiken" sich für einen Papst und Kurs begeistern können, der den ganzen Quatsch ernst nimmt und zur Hingabe auffordert, wo doch die säkulare Welt so viel weiter ist?
Bei den letzteren sollte man sich ernsthaft fragen, ob die übehaupt noch katholisch sind und ihre Ansichten irgendeine ernsthafte Relevanz für die Kirche hat.

Was bringen einem noch verheiratete Priester oder Pristerinnen, wenn es im Grunde keinen mehr gibt, der von den tatsächlichen Kerninhalten felsenfest überzeugt ist und es tatsächlich noch ernstnimmt? Ein Team ist nur so stark, wie sein schwächtes Glied.
Welchem Kurs ist mehr zuzutrauen und macht folglich mehr Sinn ihm zu folgen? Dem, der Überzeugung und Identität vermittelt, oder dem, der alles für beliebig hält und vermittelt?

Meine Meinung ist, dass es nur einen richtigen Weg und Kurs gibt, der zum Ziel führt. Also nur eines der beiden Lager hat recht.

Ralf

Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Ralf »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 16. Januar 2020, 10:25
Protasius hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 21:05
Ist das ein Wunder, wenn der Papst einen ebensolchen Ton anschlägt? Bei ihm reicht es für eine sehr, sehr lange Liste: The Pope Francis Little Book of Insults
Ich pflege meinen Schülerinnen und Schülern beizubringen, immer erst sehr genau das Impressum einer Website anzuschauen, bevor man sie zitiert.
Die von dir zitierte Website ist ganz offensichtlich der Blog eines Menschen, der auf unterschiedlichsten Blogs einen Feldzug gegen Papst Franziskus veranstaltet und dem dafür jedes Mittel recht ist.
Seine eigene geistige Heimat scheint im Umfeld der Tradis zu sein. Das ist sein gutes Recht, seine eigene Entscheidung.
Aber seriös ist die zitierte Seite nicht.
Was bedeutet "nicht seriös"? Zumindest ist jedes Zitat mit Quelle hinterlegt. Stimmen also die Quellen nicht?

Oder ist die Botschaft falsch, weil der Botschafter übel riecht?

Lauralarissa
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Lauralarissa »

Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 16. Januar 2020, 11:44
Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 16. Januar 2020, 10:25
Protasius hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 21:05
Ist das ein Wunder, wenn der Papst einen ebensolchen Ton anschlägt? Bei ihm reicht es für eine sehr, sehr lange Liste: The Pope Francis Little Book of Insults
Ich pflege meinen Schülerinnen und Schülern beizubringen, immer erst sehr genau das Impressum einer Website anzuschauen, bevor man sie zitiert.
Die von dir zitierte Website ist ganz offensichtlich der Blog eines Menschen, der auf unterschiedlichsten Blogs einen Feldzug gegen Papst Franziskus veranstaltet und dem dafür jedes Mittel recht ist.
Seine eigene geistige Heimat scheint im Umfeld der Tradis zu sein. Das ist sein gutes Recht, seine eigene Entscheidung.
Aber seriös ist die zitierte Seite nicht.
Was bedeutet "nicht seriös"? Zumindest ist jedes Zitat mit Quelle hinterlegt. Stimmen also die Quellen nicht?

Oder ist die Botschaft falsch, weil der Botschafter übel riecht?
Na ja ... ich würde mal annehmen, dass er zahllose Zitate aus dem Zusammenhang reißt und zusammenstellt mit dem klaren Ziel, Papst Franziskus zu diskreditieren.

Mit einer entsprechenden Auswahl von Zitaten kann ich jede Person diskreditieren. Wenn ich Lust und Zeit dazu hätte, würde ich die Postings irgendeines Users durchforsten und nur die Sätze rausnehmen, in denen er/ sie im Ton vergreift oder man dies unterstellen könnte. Wenn ich das dann auf einer Seite zusammenstelle, würde jeder denken, dass NN ein A... ist...

Und: Auch Papst Franziskus nimmt nicht für sich in Anspruch, ohne Sünde zu sein...

PS: Klick die Quellen mal an. Bei nicht wenigen findet man "Source not found".
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Edi »

Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 16. Januar 2020, 11:44
Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 16. Januar 2020, 10:25
Protasius hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 21:05
Ist das ein Wunder, wenn der Papst einen ebensolchen Ton anschlägt? Bei ihm reicht es für eine sehr, sehr lange Liste: The Pope Francis Little Book of Insults
Ich pflege meinen Schülerinnen und Schülern beizubringen, immer erst sehr genau das Impressum einer Website anzuschauen, bevor man sie zitiert.
Die von dir zitierte Website ist ganz offensichtlich der Blog eines Menschen, der auf unterschiedlichsten Blogs einen Feldzug gegen Papst Franziskus veranstaltet und dem dafür jedes Mittel recht ist.
Seine eigene geistige Heimat scheint im Umfeld der Tradis zu sein. Das ist sein gutes Recht, seine eigene Entscheidung.
Aber seriös ist die zitierte Seite nicht.
Was bedeutet "nicht seriös"? Zumindest ist jedes Zitat mit Quelle hinterlegt. Stimmen also die Quellen nicht?

Oder ist die Botschaft falsch, weil der Botschafter übel riecht?
Das macht Laura doch meist so, dass sie den Träger der Botschaft abwertet, egal wie belegt seine Aussagen sind.
Ganz unabhängig von dem Link, ist auch sonst bekannt, was der Papst da und dort gesagt hat und wie er Gläubige verurteilt hat, die nicht seinem Gusto entsprechen. Kaum hat er ein Gebaren verurteilt, dann könnte man meinen, er meine sich selber, denn er macht genau das, was er bei anderen verurteilt. Ein Journalist aus Argentinien hat gleich nach seiner Wahl davon gesprochen, dass das die schlechteste Wahl sei, die man sich denken könne, denn er kannte Bergoglio und die Kirche in Argentinien bestens. Kardinal Bergoglio habe Priester verfolgt, die in Priesterkleidung herumliefen und manch anderes mehr. Eines ist ganz sicher: Kein Mensch und auch der Papst nicht, kann auf Dauer verbergen was ihn antreibt und welche Motive er hat. Irgendwann wird die Schauspielerei offenbar von jedem.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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Bruder Donald

Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Bruder Donald »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 16. Januar 2020, 11:49
Und: Auch Papst Franziskus nimmt nicht für sich in Anspruch, ohne Sünde zu sein...
Das tat auch keiner seiner Vorgänger.
Nur: Papst Franziskus fällt immer damit auf, dass er das Papstamt nicht wirklich schätzt und so verhält er sich (in meinen Augen) auch.
Unabhängig der Seriosität von der hier besprochenen Webseite, ist sein Verhalten eines Papstes oft unwürdig.
Da schätze ich mir seine Vorgänger, die (gefühlt) erst zweimal nachdachten, bevor sie was geäußert haben. Dann hatte man auch was mit Substanz.
Bei Papst Franziskus ist es mehr so, dass er während des Redens denkt und am Ende kommt dabei auch nichts besonders Gescheites raus. :roll:

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Edi
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Edi »

Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 16. Januar 2020, 12:12

Bei Papst Franziskus ist es mehr so, dass er während des Redens denkt und am Ende kommt dabei auch nichts besonders Gescheites raus. :roll:
Ja, z.B. denkt er an die Koprophagie oder -philie. Ich weiß nicht wie man auf so etwas kommen kann und nehme mal an, dass die meisten Menschen keinerlei Bezug zu so etwas haben. Bei manchen Tieren gibt es das ja.
Zuletzt geändert von Edi am Donnerstag 16. Januar 2020, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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Protasius
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Protasius »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 16. Januar 2020, 11:49
Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 16. Januar 2020, 11:44
Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 16. Januar 2020, 10:25
Protasius hat geschrieben:
Mittwoch 15. Januar 2020, 21:05
Ist das ein Wunder, wenn der Papst einen ebensolchen Ton anschlägt? Bei ihm reicht es für eine sehr, sehr lange Liste: The Pope Francis Little Book of Insults
Ich pflege meinen Schülerinnen und Schülern beizubringen, immer erst sehr genau das Impressum einer Website anzuschauen, bevor man sie zitiert.
Die von dir zitierte Website ist ganz offensichtlich der Blog eines Menschen, der auf unterschiedlichsten Blogs einen Feldzug gegen Papst Franziskus veranstaltet und dem dafür jedes Mittel recht ist.
Seine eigene geistige Heimat scheint im Umfeld der Tradis zu sein. Das ist sein gutes Recht, seine eigene Entscheidung.
Aber seriös ist die zitierte Seite nicht.
Was bedeutet "nicht seriös"? Zumindest ist jedes Zitat mit Quelle hinterlegt. Stimmen also die Quellen nicht?

Oder ist die Botschaft falsch, weil der Botschafter übel riecht?
Na ja ... ich würde mal annehmen, dass er zahllose Zitate aus dem Zusammenhang reißt und zusammenstellt mit dem klaren Ziel, Papst Franziskus zu diskreditieren.

Mit einer entsprechenden Auswahl von Zitaten kann ich jede Person diskreditieren. Wenn ich Lust und Zeit dazu hätte, würde ich die Postings irgendeines Users durchforsten und nur die Sätze rausnehmen, in denen er/ sie im Ton vergreift oder man dies unterstellen könnte. Wenn ich das dann auf einer Seite zusammenstelle, würde jeder denken, dass NN ein A... ist...

Und: Auch Papst Franziskus nimmt nicht für sich in Anspruch, ohne Sünde zu sein...

PS: Klick die Quellen mal an. Bei nicht wenigen findet man "Source not found".
Die meisten Quellen, die nicht mehr funktionieren, verwiesen einst auf Radio Vatikan. Bei der Stichprobe toter Links, die ich ausprobiert habe, fand man den entsprechenden Beitrag über die Wayback Machine des Internet Archive, wenn man die verknüpfte Adresse dort eingibt.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Lauralarissa
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Lauralarissa »

Die aggressive, bisweilen in Verhöhnung entgleitende Papstschelte kommt ausgerechnet aus Milieus, die sich unter Johannes Paul II. und Benedikt XVI. als die einzig "Papsttreuen" bezeichneten. Im Fokus der Vorwürfe gegen Papst Franziskus stehen das Schreiben "Amoris laetitia" (AL) und jede kleinste Veränderung der bisherigen kirchlichen Sexualmoral. Doch auch viele weitere Positionen des Papstes, etwa zu Migration, globaler Gerechtigkeit und Klimawandel, werden aufs Schärfste angegriffen und als "linksextrem" verhöhnt. Selbst der Aufruf zur altehrwürdigen christlichen Tugend der Barmherzigkeit ist diesen Kreisen ein viel gescholtener Dorn im Auge. Die Frage nach Lehre und Irrlehre, die auf den ersten Blick wie eine hochkomplizierte theologische wirken könnte, weist bei genauer Betrachtung vor allem auf zweierlei hin: auf eine kleine, aber aggressive fundamentalistisch-autoritäre Unterströmung innerhalb der römisch-katholischen Kirche und auf ein politisches Interesse am Kapern oder mindestens Spalten ebendieser Kirche durch Protagonisten aus dem Spektrum der politischen Rechten
Quelle: https://www.katholisch.de/artikel/21594 ... ibt-sie-an
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Hanspeter

Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Hanspeter »

Lauralarissa hat geschrieben:
Freitag 17. Januar 2020, 12:30
Die aggressive, bisweilen in Verhöhnung entgleitende Papstschelte kommt ausgerechnet aus Milieus, die sich unter Johannes Paul II. und Benedikt XVI. als die einzig "Papsttreuen" bezeichneten. Im Fokus der Vorwürfe gegen Papst Franziskus stehen das Schreiben "Amoris laetitia" (AL) und jede kleinste Veränderung der bisherigen kirchlichen Sexualmoral. Doch auch viele weitere Positionen des Papstes, etwa zu Migration, globaler Gerechtigkeit und Klimawandel, werden aufs Schärfste angegriffen und als "linksextrem" verhöhnt. Selbst der Aufruf zur altehrwürdigen christlichen Tugend der Barmherzigkeit ist diesen Kreisen ein viel gescholtener Dorn im Auge. Die Frage nach Lehre und Irrlehre, die auf den ersten Blick wie eine hochkomplizierte theologische wirken könnte, weist bei genauer Betrachtung vor allem auf zweierlei hin: auf eine kleine, aber aggressive fundamentalistisch-autoritäre Unterströmung innerhalb der römisch-katholischen Kirche und auf ein politisches Interesse am Kapern oder mindestens Spalten ebendieser Kirche durch Protagonisten aus dem Spektrum der politischen Rechten
Quelle: https://www.katholisch.de/artikel/21594 ... ibt-sie-an
Wer hätte von dieser pseudokatholischen Seite etwas anderes erwartet?

Ralf

Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Ralf »

"Offene Diskussionen sind wieder möglich" schreibt die Dame schon im ersten Satz.

Wirklich? Ich habe da nicht wenige Zweifel.

Unter Benedikt XVI. gab es nach meinem Wissen eine viel offenere Diskussionskultur als unter den Päpsten vor und nach ihm (ja, auch unter JP2 war's wohl nicht gerade offen).

JP2 und F1 sind, was das zentralistische Durchregieren angeht, zwei Seiten derselben Medaille. Für das Papsttum generell waren und sind beide nicht förderlich.

Und der ansonsten übliche rechts-fundamentalistisch BlaBla ist der Erwiderung nicht wert.

Bruder Donald

Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Bruder Donald »

Liebe Lauralarissa,

Der von dir verlinkte Artikel ist tatsächlich stellenweise interessant, enthält bestimmt auch so manches wahres, ist aber in Endeffekt auch nur eine plumpe Kampfschrift gegen das andere Lager. Mit (hobby-)psychologischen "Argumenten" soll aufgezeigt werden, dass die Konservativen Minderwertigkeitsgefühle haben, welche durch eine Fixierung an eine starke, regulierende Kraft gemildert werden.
Ergo: da diese Leute quasi psyhisch gestört sind, ist der von ihnen verfolgte Kurs falsch.
Mit solchen Ad-Hominem-Argumenten kann man sich eine ehrliche Debatte über richtig oder falsch ja sparen.
Grundsätzlich mag es aber stimmen, dass gewisse Leute sich eine Ordnung im Universum wünschen. Die katholische Kirche hat immer dieses Angebot gestellt: "wir haben Antworten für euch, wir wissen, wie es um diese Dinge gestellt ist." Dafür wurde sie gehasst oder geliebt, heute intressiert man sich auch nicht mehr dafür so sehr.
Jedenfalls, halten wir fest, dass die kath. Kirche von je her den Menschen eine Ordnung und Orientierung, ein funktionierendes System (an-)geboten hat. Ob nun alles immer das Gelbe vom Ei war, mag dahingestellt sein, darüber wird ja eifrig gestritten.
Nun ist es aber so, das spätestens seit dem 19 Jh. das katholische Ordnungsystem nicht nur intern angezweifelt, sondern auch bekämpft wird!
Es wird nicht etwa unbedingt ein anderes Ordnungssystem angeboten, sondern jede Ordnung als an sich zweifelhaft dargestellt. Alles ist relativ, es gibt keine Sicherheit, man muss sich selbst seine Ordnung schaffen und iwie überleben. Dieser Relativismus führt ins Chaos. Es gibt keine allgemeingültigen Regeln mehr, nichts ist mehr verbindlich, jeder ist sich selbst der nächste und definiert sich selbst, was richtig und falsch ist.
Der Kampf zwischen "Konservativen" und "Modernisten" ist keine Frage von Ordnung vs. Alternarivordnung, sondern von Ordnung vs. Chaos!
Das ist kein Kampf von paar charakterschwachen Angsthasen gegen eine ihnen nicht genehme Ordnung, sondern eine tiefe Sorge über eine chaotische Zukunft.
JPII, BXVI und ähnliche solche stehen für ein Ordentliches System, welches Klarheit, Stabilität, Halt, Sicherheit, Ordnung und Orientierung.
Franziskus und ähnliche werden hingegen als für Unklarheit, Unsicherheit, Instabilität, Unverbindlichkeit stehend wahrgenommen.
Das ist übertrieben, unwahr und am den Haaren herbei hezogen? Vllt ja, aber vergleichen wir mal kurz die Stile von Ratzinger und Bergolio: Ratzinger ist ruhig, bedacht, strukturiert, eher kühl, wissenschaftlich, Bergolio hingegen impulsiv, unstrukturiert, redet schneller als er denkt, unbedacht, hitzköpfig.
Wenn man ehrlich ist, erkennt man das auch.

Mag sein, dass sich gewisse katholische Kreise Hirten/Anführer wünschen, die einem sagen, was richtig oder falsch ist, weil man selber sich nicht sicher ist. Aber wie die Autorin selbst erkannt hat, sind die Leute an sich ja nicht intellektuell schwach. Traurig, dass sie eine inhaltliche Zustimmung der Menschen zu Konservativen Positionen nicht daran festmacht, dass diese Leute es eben intellektuell ansprechender und richtiger finden, statt der modernistischen Positionen, nein, es wird auf deren psychologische Schwäche angezielt. DAS ist wiederum erst recht schwach.
Jedenfalls hat die katholische Kirche stets für sich den Anspruch gehabt, zu wissen, wie der Hase läuft und es auch vermittelt. Das passt aber vielen Leuten nicht und sie Zweifeln das an. Aber was ist denn die logische Konsequenz davon, wenn man immer nur alles anzweifelt, es keine Sicherheit, Struktur oder Ordnung gibt?
Vor allem aber: Wer bitte braucht eine Kirche noch, die keine Ordnung und Stabilität vermittelt und Lehrt, sondern zu allem eine relativistische Position bezieht, bei der alles möglich ist und wiederum auch nicht? Alles geht, alles ist möglich, nichts ist verbindlich, keiner rechenschaft schuldig.
Wozu braucht man eine Mutter und Lehrerin Kriche, die einem nicht die Welt erklären will, sondern es mir freistellt, mir meine eignen Antworten zu finden/zu basteln?

Klar, man kann sich fragen, wie viel Strenge ist gut und gesund, aber man muss sich auch fragen wie viel Lockerheit noch gesund und gut ist. Aber diese Fragen stellen sich kaum noch, denn man wirft jede Strenge als zu unmenschlich ab und man fragt sich nur noch wie viel Lockerheit denn noch geht.
Das kann eben nicht funktionieren, weder als Kirche als Glaubensgemeinschaft oder jede anderen sozialen Gebilde.
Deswegen haben die Konservativen ein so großes Problem mit den modernistischen Positionen und Vertretern: Eine Jahrhundertalte Ordnungsmacht soll geschleift werden, damit am Ende jeder machen kann, was er will. Das ist vllt übertrieben und überzeichnet, aber mit logischer Konsequenz läuft es darauf hinaus.


Zu dem Von dir zitierten Abschnitt noch:
Der Artikel ist relativ lang, aber du hast dir wohl dem dümmsten und plumpesten Abschnitt ausgesucht.
Denn: Wie war es denn, als JPII und BXVI zu ihren Pontifikaten von jenen beschimpft, schlechtgeredet usw. wurden? Was waren das für Leute? Wieso haben sie damals nicht auch zu diesen Päpsten gestanden, sondern ihr eigenes Süppchen gekocht und sind den zweien ständig in den Rücken gefallen? Wem waren sie da mehr treuer, ihrer eigenen kirchenpolitischen Agenda, oder der Gesamtkirche mit dem Papst an der Spitze?
Und warum sind diese Leute denn so papal? Haben sie ihre treue zum Papsttum wieder entdeckt? Oder benutzen sie den amtierenden Papst nur als Flaggschiff, um ihre eigene Agenda durchzudrücken und die Konservativen mit dem Scheinargument, warum-seid-ihr-auf-einmal-nicht-mehr-so-papsttreu lächerlich zu machen?
Aber genau das ist die Krux an der ganzen sache:
Damals hattest du eben noch Päpste, welche die gegebene Ordnung bestätigt und bekräftigt haben.
Heute hast du einen Papst, der die gegebene Ordnung anzweifelt, zumindest nicht kräftig genug bekräftigt, gläubig-praktizierende Katholiken vor den Kopf stößt, im Fahrwasser seines Kiels linksradikale, modernistisch-chaotische Kräfte (welche die gegebene Ordnung ablehnen) nicht abbremst und sein Amt auch nicht so recht ernstnimmt oder zu würdigen weiß.
Bestimmte Leute haben also nicht einfach nur ein Problem mit dem jetzigen Pontifikat, weil es die konservative Agenda nicht bedient, sondern weil es das ganze katholische System nicht ernstnimmt! Wie kann man zu einem Pontifikat treu stehen, welches das grundeigene System in Zweifel zieht und schädigt und welchem es nicht mehr um das große ganze geht? Hier geht es echt nicht mehr nur um einen Richtungskampf, sondern um die Seele, das Selbstverständnis und die Identität der Katholischen Kirche. Papst Franziskus ist nur ein Mensch/eine Person, er wird tatsächlich angefeindet. Die konservativen feinden ihn aber als Person an, nicht das Papstamt selbst! Die Konservativen wollen ja das Papstamt und einen Papst, der das Amt würdig ausfüllt. Die Konservativen stehen treu zum System. Das kann man von dem Progressiven eben nicht sagen. Sie mögen das System nicht, wollen es ändern oder gar weghaben. Das Papstamt ist nur sonlange gut und nützlich, wenn es die eigene Agenda durchbringt. Den Modernisten geht es nicht um die Kirche als ganzes, sondern nur um ihre Agenda. Ein Treppenwitz des Jahrhunderts, dass gerade die, die das System verachten, heute Loyaltiät zum Papst fordern, während jene, die das System erhalten wollen, gegen den Papst sein müssen.
Wie kann es sein, dass diejenigen, denen es nach Ordnung und System verlangt, in deinen Augen und jenen deiner Gesinnungsgenossen, die Buh-Männer sind, während jene, die den fundamentalen Ausverkauf der katholischen Identität und Selbstverständnises bertreiben, die Helden dieser Zeit sind? Die Ordnungshüter werden verteufelt, die Chaoten gefeiert. Eine absolut linksradikale Tragikomödie.

HeGe
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von HeGe »

@Bruder Donald: :daumen-rauf:
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Hanspeter

Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Hanspeter »

Interessanter Artikel zur Causa Sarah/BXVI:

https://www.nzz.ch/feuilleton/papst-geg ... ld.1534129

HeGe
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von HeGe »

Der Weinberg Papst Benedikts in Castel Gandolfo wurde verwüstet: http://www.kath.net/news/70382
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Bruder Donald

Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Bruder Donald »

Hanspeter hat geschrieben:
Freitag 17. Januar 2020, 15:44
Interessanter Artikel zur Causa Sarah/BXVI:

https://www.nzz.ch/feuilleton/papst-geg ... ld.1534129
In der Tat, interessanter Artikel, aber ich verstehe den Einwand nicht, dass Benedikts Äußerungen, irgendwelchen eingrenzenden Einfluss auf Entscheidungen von Papst Franziskus haben könnten/sollten.
Was sind denn die Argumente? Weil Benedikt immer noch weiß trägt und sich Papst ansprechen lässt?
Das ist doch Humbug!
Da haben gewisse Kräfte aber ordentlich Angst vor und eine menge Verachtung für Benedikt, wenn sie einem zurüclgezogenem Emeriten so viel Macht zugestehen.

Papst Franziskus wird tun und lassen, was er für richtig hält. Da kann Benedikt sich an noch so vielen Büchern beteiligen.

Und man vergesse bitte nicht: das abschließende Schreiben zur AS sollte eigentlich bereits Dezember 2019 erscheinen. Wäre das Passiert, wäre das Buch erst paar Monate später herausgekommen.
Hätte das Schreiben Zölibatsänderungen enthalten, wäre das Buch auch nicht mehr der Rede wert

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Siard
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Siard »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 17. Januar 2020, 16:05
Hätte das Schreiben Zölibatsänderungen enthalten, wäre das Buch auch nicht mehr der Rede wert
:ja:

Benedikt

Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Benedikt »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 16. Januar 2020, 11:49
Na ja ... ich würde mal annehmen, dass er zahllose Zitate aus dem Zusammenhang reißt und zusammenstellt mit dem klaren Ziel, Papst Franziskus zu diskreditieren.

Mit einer entsprechenden Auswahl von Zitaten kann ich jede Person diskreditieren. Wenn ich Lust und Zeit dazu hätte, würde ich die Postings irgendeines Users durchforsten und nur die Sätze rausnehmen, in denen er/ sie im Ton vergreift oder man dies unterstellen könnte. Wenn ich das dann auf einer Seite zusammenstelle, würde jeder denken, dass NN ein A... ist...
Bei Benedikt oder den Päpsten des 20. Jahrhunderts wirst du solche Sätze nicht finden. Sicher, im Privaten mag der eine oder andere ausfällig geworden sein (bei JPII sind einige Episoden überliefert). Aber dass in der Öffentlichkeit Kurienmitarbeiter, Gläubige, u.v.m. beleidigt wurden - immer, wenn die vorformulierte Predigt beiseite gelegt wurde - das wäre früher gar nicht denkbar gewesen. Die Bevölkerung Roms hätte ihre Mistgabeln (oder nehmen sie Pizzaschieber) gepackt und wäre auf den Vatikan gezogen.

Menschlich ist das ja irgendwo verständlich. Papst Franziskus versucht die Quadratur des Kreises: Eine radikale Umgestaltung der Kirche nach menschlichen Maßstäben. Dabei soll eine Kirchenspaltung um jeden Preis verhindert werden. Daher auch die empfindliche Reaktion auf das Buch von Kardinal Sarah. Eine solche Rolle schlaucht menschlich sicher mehr als ein Aufbrechen zu neuen Ufern - die Kirchenpolitik dabei größtenteils ignorierend (JPII). Papst Benedikt hingegen hat natürlich ein viel feineren Charakter als Franziskus, aber letztlich hatte auch er Probleme mit den Fehlern seiner Umgebung umzugehen.

Lauralarissa
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Re: Benedictus XVI° - Papa emeritus II°

Beitrag von Lauralarissa »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 17. Januar 2020, 14:35
JPII, BXVI und ähnliche solche stehen für ein Ordentliches System, welches Klarheit, Stabilität, Halt, Sicherheit, Ordnung und Orientierung.
Franziskus und ähnliche werden hingegen als für Unklarheit, Unsicherheit, Instabilität, Unverbindlichkeit stehend wahrgenommen.
Das ist übertrieben, unwahr und am den Haaren herbei hezogen? Vllt ja, aber vergleichen wir mal kurz die Stile von Ratzinger und Bergolio: Ratzinger ist ruhig, bedacht, strukturiert, eher kühl, wissenschaftlich, Bergolio hingegen impulsiv, unstrukturiert, redet schneller als er denkt, unbedacht, hitzköpfig.
Wenn man ehrlich ist, erkennt man das auch.
Ganz offen: Mir ist Bergoglio als Mensch wesentlich sympathischer, weil er sich als Mensch zeigt - mit seinen Fehlern und Schwächen. Aber das ist meine persönliche Sympatie.

Aber zu der Frage nach Stabilität: Bisher ist mir nicht bekannt, dass PF ein Dogma der Kirche in Frage gestellt habe. Er steht zur Liturgie der Kirche.
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 17. Januar 2020, 14:35
..., nein, es wird auf deren psychologische Schwäche angezielt. DAS ist wiederum erst recht schwach.
Völlig deiner Meinung. Es ist grundsätzlich schwach, wenn ich jemandem, der anderer Meinung ist, persönliche Schwäche oder mangelnden Glauben unterstelle.
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 17. Januar 2020, 14:35
Wer bitte braucht eine Kirche noch, die keine Ordnung und Stabilität vermittelt und Lehrt, sondern zu allem eine relativistische Position bezieht, bei der alles möglich ist und wiederum auch nicht?
Das tut PF nicht. Er ist nicht grundlegend relativistisch. Es geht ihm darum, in Einzelfällen die "Unterscheidung der Geister" anzuwenden - und die ist nun mal ein Grundinstrument (nicht nur) ignatianischer Spiritualität - und geht schlicht davon aus, dass Gottes Geist auch heute noch wirkt.
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 17. Januar 2020, 14:35
Deswegen haben die Konservativen ein so großes Problem mit den modernistischen Positionen und Vertretern: Eine Jahrhundertalte Ordnungsmacht soll geschleift werden, damit am Ende jeder machen kann, was er will.
Machen, was er/ sie will? Wenn ich dem Menschen unterstelle, dass er zu geistlicher Unterscheidung in der Lage ist und durch sein Gewissen Gott spricht, muss ich davor keine Angst haben.
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 17. Januar 2020, 14:35
Wie war es denn, als JPII und BXVI zu ihren Pontifikaten von jenen beschimpft, schlechtgeredet usw. wurden? Was waren das für Leute? Wieso haben sie damals nicht auch zu diesen Päpsten gestanden, sondern ihr eigenes Süppchen gekocht und sind den zweien ständig in den Rücken gefallen? Wem waren sie da mehr treuer, ihrer eigenen kirchenpolitischen Agenda, oder der Gesamtkirche mit dem Papst an der Spitze?
Und warum sind diese Leute denn so papal? Haben sie ihre treue zum Papsttum wieder entdeckt? Oder benutzen sie den amtierenden Papst nur als Flaggschiff, um ihre eigene Agenda durchzudrücken und die Konservativen mit dem Scheinargument, warum-seid-ihr-auf-einmal-nicht-mehr-so-papsttreu lächerlich zu machen?
Das Interessante ist doch folgendes: Bis vor 7 Jahren hatten wir in der Kirche eine ganz klare Frontenbildung: Es gab die "Papstttreuen", die alles, was von B XVI oder JP II kamen, verteidigten, in Extremfällen sogar zu progressive Professoren, Priester etc. denunzierten (zum Glück tat das nur eine Minderzahl) und jede Diskussion in der Kirche mit dem Hinweis auf Treue zum Lehramt verhindern wollten.
Als sich dann 2013-14-15 herauskristallisierte, dass PF in einigen Punkten doch etwas anderer Meinung waren, endete ihre Treue zum Lehramt jäh - und in den ärgsten Fällen kam es zu üblen Beschimpfungen und Schmierenkampagnen gegen PF.
Solchen Menschen nehme ich ihre Papsttreue nicht mehr ab.

Was die Papsttreue der Progressiven betrifft, stimme ich dir völlig zu: Sie sind deswegen Fans von PF, weil er für sie ein Symbol des langersehnten Aufbruchs ist. Das ist keine grundsätzliche Treue.
Und ich gebe auch ganz offen zu, dass ich hier manchmal bewusst mit der Papsttreue argumentiere, um auf Inkohärenzen in manchen Argumentationen hinzuweisen (flapsig zusammengefasst: "Ich habe zwar nie eine theologische Fakultät von innen gesehen, aber ich weiß besser als der Papst und die Bischöfe, was katholisch ist.")
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 17. Januar 2020, 14:35
Aber genau das ist die Krux an der ganzen sache:
Damals hattest du eben noch Päpste, welche die gegebene Ordnung bestätigt und bekräftigt haben.
Heute hast du einen Papst, der die gegebene Ordnung anzweifelt, zumindest nicht kräftig genug bekräftigt, gläubig-praktizierende Katholiken vor den Kopf stößt,
Ich glaube, hier liegt das Problem. Ich habe offen gestanden lange gebraucht, um zu verstehen, dass traditionelle Katholiken mindestens genauso verletzt und verzweiflt sind wie Progressive. Die einen leiden darunter, dass ihnen vertraute Formen und Lehren offensichtlich nicht mehr relevant sind, die anderen leiden darunter, dass ihr Wunsch nach den eigenen Formen nicht gehört wird.
Es ist - so denke ich - für einen Konservativen mindestens genauso belastend, wenn in seiner Gemeinde einfach die Eucharistiefeiern ausfallen und stattdessen irgendein Verein eine Wortgottesfeier anbietet wie es für den Progressiven belastend ist, wenn es seinem Taizé-Kreis verboten wird, das Taizégebet am Sonntag anzubieten.
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 17. Januar 2020, 14:35
Den Modernisten geht es nicht um die Kirche als ganzes, sondern nur um ihre Agenda.
Meiner Meinung nach gilt das für Konservative genauso. Es geht um ihre Agenda und jeder auch noch so leise Versuch, eine Reform anzustoßen, wird bekämpft ...
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

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