Mystik

Allgemein Katholisches.
Marlene
Beiträge: 661
Registriert: Donnerstag 4. Dezember 2003, 15:03

Mystik

Beitrag von Marlene »

Aus den Erscheinungen gesplitttet. Cicero
Cicero hat geschrieben:
Edith hat geschrieben:
Marlene hat geschrieben:
Edith hat geschrieben:de gehts immer gleich in die Mitleidstour "ich armer verkannter Mystiker".... sorry Peter, aber das ist doch kein Zeichen von Echtheit!
Kleine Verständnisfrage zwischendurch: Wie definierst du denn "Mystiker"?
offensichtlich "nüchterner" als manch andrer... 8)
... und sie geben es - wenn überhaupt - nur äußerst widerwillig zu.
Mehr noch, sie warnen sogar davor und raten, sich dagegen zu wehren.
Jede "Erscheinung" kann auch ein Trugbild des Bösen sein.
Na ja, ein bisschen mehr hättet ihr beiden euch mit einer Erklärung ja anstrengen können ;)

Soll das heißen, ein Mystiker ist jemand, der Erscheinungen hat? Ich dachte immer, das sei jemand, der versucht, intensiv in der innerlichen - geistigen - herzensmäßigen - Gemeinschaft mit Christus zu leben.

Ich dachte immer, die unio mystica sei ein Zustand, in dem Gott es zulässt, dass man sich selbst in seinem Menschsein hinter sich läßt und für einen Augenblick schon das Bewusstsein künftiger vollkommener Existenz in Ihm hat?

Edith
Beiträge: 2544
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Re: ad Mystiker

Beitrag von Edith »

Schmidt Peter hat geschrieben: Und um Beim Umgang mit Mystikern zu bleiben...
um nochmals ganz klar zu sagen: ob jemand ein Mystiker ist, muß sich im Leben erst mal erweisen.
Nicht jeder der etwas sieht, ist ein Mystiker.
Dann wären ja die Hälfte der Esoteriker Mystiker.....

also... was ist ein Mystiker? Und was nicht?

Cicero
Beiträge: 979
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26

Re: ad Mystiker

Beitrag von Cicero »

Edith hat geschrieben: Und was nicht?
Auf keinen Fall wird jemand schon allein dadurch zum Mystiker,
daß er etwas sieht. Wie Edith schon korrekt sagte.

Im Gegenteil, habe ich z.B. bei Johannes vom Kreuz und bei Theresa von
Avila immer zuerst die Warnung vor Erscheinungen herausgehört.
Hildegard von Bingen weigert sich sogar lange Zeit auch nur eine Silbe
über ihre Erlebnisse niederzuschreiben.

Edith
Beiträge: 2544
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

ja aber jetzt mal grundlegend.

In meiner Signatur steht, was ich für Mystik halte.
Beziehung mit Gott leben. In der je eigenen Form....

mit oder ohne Schauungen, Martyrium, etc pp.
In der Weise, die Gott mir zugedenkt.

Es gibt nicht "mehr" oder "weniger Mystik" - es gibt den einen Gott, dem ich mein Herz öffne. Und dem ich überlasse, was er mit mir macht.
Also ganz banal : Hingabe an den Willen Gottes. Nicht Flucht in den Elfenbeinturm.



Oder bin ich jetzt zu... äh... müstüsch....? :shock:
Zuletzt geändert von Edith am Freitag 25. Juni 2004, 11:05, insgesamt 4-mal geändert.

Benutzeravatar
Ermi
Beiträge: 246
Registriert: Freitag 26. Dezember 2003, 15:31
Wohnort: Diözese München

Mystik

Beitrag von Ermi »

So könnte ich mir echte Mystik vorstellen.

Die Jünger fragen Jesus: „ Wo wohnst du?“ - „Kommt und seht!“ Man muß sich einlassen auf ihn, man muß mit ihm gehen: So wird man erfahren, wer er ist, wer er ist für mich. Er lädt ein, ich muß mich entscheiden.
Wie verfährt er mit mir? Zuerst werde ich bei ihm sein müssen, um ihn immer mehr kennenzulernen, ihn lieben zu lernen; zu sehen, „wo er wohnt“, wo er zu Hause ist. „Sie sahen, wo er wohnte, und sie blieben jenen Tag bei ihm. (vgl. Joh 1,39)
Dann aber geschieht etwas Seltsames. Wenn dieses Bei-ihm-Bleiben mich mehr und mehr verwandelt hat durch seinen Geist, dann schickt er mich auf den Weg des Loslassens, ja des Sterbens. Am Ende, wenn ich mich ganz aus der Hand geben würde, würde die wunderbarste Fülle des Lebens mich von ihm her österlich überfluten. (Johannes Bours)

Wo hast du dich versteckt,
Geliebter, und hast mich seufzend zurückgelassen?
Wie der Hirsch bist du entflohen,
nachdem du mich verwundet hast;
ich lief dir nach, rufend, doch du warst gegangen. (Johannes vom Kreuz)
Gott ist mittendrin!

Benutzeravatar
Mariamante
Beiträge: 834
Registriert: Dienstag 20. April 2004, 00:04
Wohnort: Wien

Mystik

Beitrag von Mariamante »

Nun- so viel (wie schon angedeutet) mir bekannt, kommt das Wort myein von "Schauen".

Gott in allem sehen, Gott in allem finden- Gott über alles lieben- ist das nicht ein Weg?

Erinnere mich an eine Geschichte von De Mello. Da fragt Gott drei verschiedene, wo er sich "verstecken" soll, damit ihn die Menschen sicher nicht finden. Der erste sagt : Auf dem Mond, der zweite sagt: Im Meer- und der dritte (ein Mystiker) : in der Tiefe des menschlichen Herzens.

Ich finde hier ist in einem Bild gesagt was einen Mystiker ausmacht: Gott in der Tiefe des eigenen Herzens zu finden.

St. Augustinus z.B. sagte: "O Gott überall habe ich dich gesucht, bis ich dich in der Tiefe meines Herzens gefunden habe."
Gelobt sei Jesus Christus

Benutzeravatar
Mariamante
Beiträge: 834
Registriert: Dienstag 20. April 2004, 00:04
Wohnort: Wien

Re: ad Mystiker

Beitrag von Mariamante »

Edith hat geschrieben:
Schmidt Peter hat geschrieben: Und um Beim Umgang mit Mystikern zu bleiben...
um nochmals ganz klar zu sagen: ob jemand ein Mystiker ist, muß sich im Leben erst mal erweisen.
Nicht jeder der etwas sieht, ist ein Mystiker.
Dann wären ja die Hälfte der Esoteriker Mystiker.....

also... was ist ein Mystiker? Und was nicht?
Liebe Edith - fand gerade im I -Net: "Mystikos- verborgen" folgendes:
Christliche Mystik: Tief und unergründlich

In unserem tiefsten Innern, da will Gott bei uns sein. Wenn er uns nur daheim findet und die Seele nicht ausgegangen ist mit den fünf Sinnen (Meister Eckhart).
Mystik beginnt mit einem Absperren der Sinne und Wahrnehmungen, mit „myein“ (die Augen schließen, nach innen schauen) und Schweigen. Das Schweigen ist geradezu eine Voraussetzung, um dem Unermesslichen, Unerschöpflichen zu begegnen. Erst wenn die Sinne zur Ruhe kommen, die Hektik abgelegt wird, die Ruhe uns ergreift, kann sich ein Geheimnis ereignen. Erst wenn die Sinne sich nicht mehr nach außen, sondern nach innen zu richten beginnen, kann die andere Wirklichkeit ein Gesicht bekommen.
Die Stille ist notwendig, damit Gott sprechen kann. Seine Sprache bedient sich der Stille und des Schweigens, das wir ihm bereiten wie ein Resonanzboden. Tschuang Tse hat dafür das schöne Bild des Wassers geprägt: Die Konturen der Welt sehen wir nicht im fließenden sondern im stillen Wasser. Es ist tief und unergründlich. Es birgt das Geheimnis.
Durch Schweigen können wir das Geheimnis entbinden und es erkennen. Worte zerstören die Ruhe, die notwendig ist, um sich dem Geheimnisvollen nähern zu können. Dem Schweigen gegenüber ist Reden oft nur eine Flucht vor dem Göttlichen, das sich in unserem Schweigen zu erkennen geben will. Wo wir still werden und uns der Ruhe öffnen, spricht die Stimme in uns. Gott eine Stimme zu geben heißt, ihn mit dem Schweigen willkommen zu heißen. Denn wir können vielleicht vieles bezeichnen und benennen, aber erfassen können wir es nur mit der Sprache, die Gott selbst in uns sprechen will (Johannes Thiele).
In der Frühe, als es noch völlig dunkel war, stand Jesus auf und ging hinaus an einen einsamen Ort und betete (Markus 1,35).
In diesen Tagen ging er hinaus auf den Berg und Jesus durchwachte die Nacht im Gebete mit Gott (Lukas 6,12).
Man muss dem Inneren die entspannte Ruhe zugestehen, auch wenn wir überzeugt sind die Zeit im Nichtstun zu verlieren. Lassen wir das Innere frei von Wahrnehmungen und Gedanken, Meditationen und Erwägungen und geben wir uns ausschließlich hin an ein liebevolles und friedvolles Innewerden Gottes
(Johannes von Kreuz).
In der Liebe zu bleiben bedeutet Einlass zu finden in den Bezirk, wo alle Dinge eins sind ( Meister Eckhart).
(Zitate aus den Perlen der Mystik, ausgewählt von Joh. Thiele und aus dem NT).
Paul Gratzl

Christliche Mystik: Christus liebt mich

Im Christentum bezieht sich Mystik (mystikos = verborgen) auf das Geheimnis der liebevollen Beziehung zwischen Gott und uns und zwischen Gott und der Natur. Diese Beziehung ist in Christus erschienen. Mystik macht dieses Geheimnis zugänglich. Der meditierende Christ, die meditierende Christin findet das zuerst in der Bibel. Das erste Testament (AT) führt zum Neuen Testament und in dessen Mitte steht Christus. Sein Werk wird uns im Hl. Geist geschenkt. Dieser Geist macht uns als Kirche lebendig. In der Kirche aber lebt der "mystische Christus" in der "mystischen Speise", im "mystischen Gastmahl", in der "mystischen Natur" und in der Taufe als "mystische Wiedergeburt" im Namen der Dreifaltigkeit. Erst in diesem Zusammenhang ist christliche Meditation (=Kontemplation) möglich. In der Kontemplation der Bibel, der Natur und der Geheimnisse der Kirche geht es um die Begegnung mit Christus
Gelobt sei Jesus Christus

Edith
Beiträge: 2544
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

"Mystik = Begegnungen mit dem Geliebten."

(copyright: Edith)

Benutzeravatar
Erich_D
Beiträge: 1098
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:58
Wohnort: Salzbayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Erich_D »

Eines ist mir im Laufe der Zeit klar geworden, dass Mystik nämlich eines nicht ist: klug darüber zu sprechen.

Rahners Satz - "Der Christ der Zukunft wird Mystiker sein, oder er wird nicht sein" - der so gerne zustimmend zitiert wird, mir erscheint er als geschwollener Unsinn. Der Christ der Zukunft wird sein, was er immer war: erlösungsbedürftiger Mensch. Darunter manch große Seele, verehrungswürdige Heilige. Darunter aber auch solche wie ich, keine großen, vielmehr kleine Kirchenlichter, die dennoch - ganz ohne Mystik - auf Gottes Erbarmen zu hoffen wagen .
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Edith
Beiträge: 2544
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

Erich Dumfarth hat geschrieben: Eines ist mir im Laufe der Zeit klar geworden, dass Mystik nämlich eines nicht ist: klug darüber zu sprechen.
Bild

.
Erich Dumfarth hat geschrieben: Rahners Satz - "Der Christ der Zukunft wird Mystiker sein, oder er wird nicht sein" - der so gerne zustimmend zitiert wird, mir erscheint er als geschwollener Unsinn.
Naja, der Satz gefällt mir dann, wenn man ihn so versteht, daß Mystik gelebte Gottesbeziehung ist - und ein Christ ergo ganz selbstverständlich Mystiker ist.
Also quasi.... der "normale Zustand"... 8)

Marlene
Beiträge: 661
Registriert: Donnerstag 4. Dezember 2003, 15:03

Beitrag von Marlene »

Edith hat geschrieben:.
Erich Dumfarth hat geschrieben: Rahners Satz - "Der Christ der Zukunft wird Mystiker sein, oder er wird nicht sein" - der so gerne zustimmend zitiert wird, mir erscheint er als geschwollener Unsinn.
Naja, der Satz gefällt mir dann, wenn man ihn so versteht, daß Mystik gelebte Gottesbeziehung ist - und ein Christ ergo ganz selbstverständlich Mystiker ist.
Also quasi.... der "normale Zustand"... 8)
Hier ist ein Kontext, der das Zitat ein wenig erklärt - ich weiß noch nciht so genau, was ich davon halten soll, stelle ihn aber mal zur Diskussion:


Als zweite Grunderfahrung seines Theologenlebens spricht Rahner von der eigentlichen Mitte der christlichen Verkündigung. Das sei gewiß Jesus Christus, aber ein „frommer Jesuanismus" allein sei zu wenig: „Die eigentliche und einzige Mitte des Christentums und seiner Botschaft ist darum für mich die wirkliche Selbstmitteilung Gottes in seiner eigensten Wirklichkeit und Herrlichkeit an die Kreatur, ist das Bekenntnis zu der unwahrscheinlichsten Wahrheit, daß Gott selbst mit seiner unendlichen Wirklichkeit und Herrlichkeit, Heiligkeit, Freiheit und Liebe wirklich ohne Abstrich bei uns selbst in der Kreatürlichkeit unserer Existenz ankommen kann und alles andere, was das Christentum anbietet oder von uns fordert, demgegenüber nur Vorläufigkeit oder sekundäre Konsequenz ist." So komme es bei der Neuevangelisierung unserer Welt nicht zuerst darauf an, die christliche Wirklichkeit als solche, also vor allem inhaltlich zu nennen, „sondern etwas von der Erfahrung zu sagen, die man natürlich sehr subjektiv von dieser Wirklichkeit gemacht hat". Das berühmte Wort Rahners, der Christ der Zukunft werde einer sein, der eine „Erfahrung" in göttlichen Dingen gemacht hat und somit ein „Mystiker" ist, hat hier seine Wurzeln.

Quelle:
http://www.christ-in-der-gegenwart.de/a ... rag=474873

Benutzeravatar
Ermi
Beiträge: 246
Registriert: Freitag 26. Dezember 2003, 15:31
Wohnort: Diözese München

Re: ad Mystiker

Beitrag von Ermi »

Edith hat geschrieben:
Schmidt Peter hat geschrieben: Und um Beim Umgang mit Mystikern zu bleiben...
um nochmals ganz klar zu sagen: ob jemand ein Mystiker ist, muß sich im Leben erst mal erweisen.
Nicht jeder der etwas sieht, ist ein Mystiker.
Dann wären ja die Hälfte der Esoteriker Mystiker.....

also... was ist ein Mystiker? Und was nicht?
Ein Mystiker, eine Mystikerin ist ein von Gott in besondere Weise ergriffener Mensch, wobei die Freiheit des Menschen nicht beeinträchtigt wird und somit ist diejenige, derjenige kein Medium! Die Esoterik spricht ja gerne vonm Medium, sprich, unfreiwilliges Werkzeug Gottes! :roll:
Gott ist mittendrin!

Benutzeravatar
Mariamante
Beiträge: 834
Registriert: Dienstag 20. April 2004, 00:04
Wohnort: Wien

Re: ad Mystiker

Beitrag von Mariamante »

Ermi hat geschrieben:
Edith hat geschrieben:
Schmidt Peter hat geschrieben: Und um Beim Umgang mit Mystikern zu bleiben...
um nochmals ganz klar zu sagen: ob jemand ein Mystiker ist, muß sich im Leben erst mal erweisen.
Nicht jeder der etwas sieht, ist ein Mystiker.
Dann wären ja die Hälfte der Esoteriker Mystiker.....

also... was ist ein Mystiker? Und was nicht?
Ein Mystiker, eine Mystikerin ist ein von Gott in besondere Weise ergriffener Mensch, wobei die Freiheit des Menschen nicht beeinträchtigt wird und somit ist diejenige, derjenige kein Medium! Die Esoterik spricht ja gerne vonm Medium, sprich, unfreiwilliges Werkzeug Gottes! :roll:
DAss es eine falsche Mystik geben kann möchte ich hier kurz in die Diskussion stlelen.

Ein Kritierum der Unterscheidung: Bei jener "wahren" Mystik (wie z.B. bei einer hl. Teresa von Avila) ist Gott es der den Menschen erwählt, beschenkt. Der Mensch bewahrt seine Freiheit. Es gibt eigentlich keine "Methode" um z,.B. .Visionen, Erscheinungen, Eingebungen zu erlangen. Es ist das liebend geöffnete Herz der sich innig nach Gott sehnenden Seele, welche die Tür zueiner besonderen innigen Gottverbundenheit öffnet- die sich auch in mystischen Gnaden äußern kann. Aber wer z.B. die tiefe Gottvereinigung einer hl. Therese von Lisieux betrachtet - die keine außergwöhnlichen mystischen ERschjeinungen, Verzückungen etc. hatte- der sieht, dass Mystik nicht in Visionen oder ERscheinungen besteht.

Die sogenannte "Aftermystik" die man bei der Esoterik findet zeigt sich darin, dass der Mensch durch gewisse Methoden versucht, einen seelischen Zustand der "Ekstase" oder "Bewußtseinserweiterung" herbeizuführen, wo es zu Visionen, Ekstaten und ERscheinungen kommt.
(In der "Dämonologie" hat Egon von Peterstorff diesen Unterschied zwischen göttlilcher Gnade und Versuchung heraus gearbeitet).


Wer z.B. durch Drogen, bestimmte Techniken zu Visionen, ERscheinungen oder Entzückungen und Entrückungen kommt ist in der Gefahr entweder Halluzinationen nachzujagen oder von dämonischen Mächten in die Irre geführt zu werden.

Die mystischen Gnaden der "echten" Mystik sind Geschenke Gottes. Der Mensch kann sien Herz bereiten - aber letzten Endes sind die Erscheinungen, Visionnen etc. GEschenke Gottes.

Ich habe in der Diskussion einmal die Äußerung gehört, dass Gott nur "heiligen Seelen" Visionen, ERscheinungen etc. schenkt.

War der hl. Paulus, der mit der Ermordung von Christen einverstanden war und die Christen verfolgte eine solche heilige Seele?

Ich habe auch von einem sicher nicht heiligem Menschen gelesen, der über das Leben und Leiden nachdachte und so vor sich hinsage:
"Wieso leiden die Menschen denn soviel." Da erschien ihm der gekreuzigte Jesus und sagte ihm: "Sind denn diese Leiden meiner nicht wert."

Aus den beiden angefüherten Beispielen wollte ich nur kurz darstellen, dass man mystische Gnaden, Erscheinungen, Visionen (die ja letztlich unverdiente Geschenke sind) nicht immer nur bei ganz heiligen Seelen findet - oder dass die Heiligkeit eine Vorlaussetzung dafür sei- oder dass Visionen jetzt ein zeichen besonderer Heiligkeit wären. Gott ist souverän und frei mystische Gnaden zu schenken wie ER es will - auch armen Sündern (die wir in gewisser Hinsicht ja alle sind).
Gelobt sei Jesus Christus

Edith
Beiträge: 2544
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

ich stimme Dir eigentlich zu, Peter,... mich stört nur etwas, daß Mystik immer im Zusammenhang mit besonderen Gnaden, Visionen, Erscheinungen in Verbindung gebracht wird.

Damit engt man den Begriff doch sehr ein, findest Du nicht?
Ich verstehe unter Mystik jegliche Art echter Gotteserfahrung....
das kann auch die dunkle Nacht sein... die bekanntlich frei von allen rosa Wolken ist...

Benutzeravatar
Mariamante
Beiträge: 834
Registriert: Dienstag 20. April 2004, 00:04
Wohnort: Wien

Mystik und besondere Gnaden

Beitrag von Mariamante »

Edith hat geschrieben:ich stimme Dir eigentlich zu, Peter,... mich stört nur etwas, daß Mystik immer im Zusammenhang mit besonderen Gnaden, Visionen, Erscheinungen in Verbindung gebracht wird.

Damit engt man den Begriff doch sehr ein, findest Du nicht?
Ich verstehe unter Mystik jegliche Art echter Gotteserfahrung....
das kann auch die dunkle Nacht sein... die bekanntlich frei von allen rosa Wolken ist...
Paulus schreibt:; "Alles ist Gnade". Wenn wir unser Leben mit einem tieferen Glaubensblick betrachten, werden wir das vielleicht auch sagen. Wir leben sozusagen wie die Fische im Meer der Gnade und Liebe Gottes- aber wir erkennen es nicht.

Vielleicht ist der Mystiker einer, der das erkennt und sieht- der hinter allem Gott findet. Du hast schon recht, dass man die Mystik weiter sehen soll.
Gelobt sei Jesus Christus

Benutzeravatar
Ermi
Beiträge: 246
Registriert: Freitag 26. Dezember 2003, 15:31
Wohnort: Diözese München

Mystik

Beitrag von Ermi »

Hallo Edith, hallo Peter Schmidt, ich möchte nun Eure Überlegungen weiter ausweiten. Ich glaube, keiner der Mystiker hat zu Lebzeiten sich als Mystiker angesehen. Meines erachtens wurde ihnen erst nach reiflicher Prüfung post hum der Titel Mystiker gegeben. Ich vergleiche das mit der Heiligsprechung. So bin ich überzeugt, daß es auch heute viele Heilige und Mystiker unter uns leben, obwohl sie nicht kanonisch nach deren Tode heiliggesprochen werden und auch nicht als Mystiker anerkannt werden. Was meint Ihr dazu? :holy:
Gott ist mittendrin!

Benutzeravatar
Mariamante
Beiträge: 834
Registriert: Dienstag 20. April 2004, 00:04
Wohnort: Wien

Re: Mystik

Beitrag von Mariamante »

Ermi hat geschrieben:Hallo Edith, hallo Peter Schmidt, ich möchte nun Eure Überlegungen weiter ausweiten. Ich glaube, keiner der Mystiker hat zu Lebzeiten sich als Mystiker angesehen. Meines erachtens wurde ihnen erst nach reiflicher Prüfung post hum der Titel Mystiker gegeben. Ich vergleiche das mit der Heiligsprechung. So bin ich überzeugt, daß es auch heute viele Heilige und Mystiker unter uns leben, obwohl sie nicht kanonisch nach deren Tode heiliggesprochen werden und auch nicht als Mystiker anerkannt werden. Was meint Ihr dazu? :holy:
Dass auch heute unter uns Mystiker und Heilige leben - davon bin ich auch überzeugt. Der hl. Paulus glaube ich grüßt die Gläubigen mit Heilige.

Wenn man die Apostelgeschichte liest (z.B. wie Petrus im Gefängnis befreit wird) sieht man daran schon, wie nahe der Himmel den Menschen war und ist. Wenn in einem Lexikon steht: ""Grundform des rel. Lebens, das unmittelbare Erleben Gottes" dann erlebten die hl. Apostel Gott in unmittelbarer Weise- und es gibt im Verborgenen sicher auch heute Menschen die Gott in sehr intensiver Weise erfahren. Wenn das einer eher rationalischten Denkweise fremd scheint, dann gibt vielleicht das Wort der Mystsikerin Methhild- Schönthaler einen Hinweis.

Mystikerin Mechthild- Schönthaler:
Warum ist der Glaube an Erscheinungen so schwer zu finden? Nur deshalb, weil die kindliche, demütige Einfalt so selten auf der Welt ist. Würden wir an Gott glauben und ihn lieben wie die Kinder, würden wir uns ganz und gar Gott ergeben, dann würde der Herr zu uns kommen und mit uns umgehen wie mit Adam und Eva.
Gelobt sei Jesus Christus

Benutzeravatar
Ulrich
Beiträge: 153
Registriert: Mittwoch 5. Mai 2004, 00:16
Wohnort: Köln

Re: Mystik

Beitrag von Ulrich »

Schmidt Peter hat geschrieben: Mystikerin Mechthild- Schönthaler:
Warum ist der Glaube an Erscheinungen so schwer zu finden? Nur deshalb, weil die kindliche, demütige Einfalt so selten auf der Welt ist. Würden wir an Gott glauben und ihn lieben wie die Kinder, würden wir uns ganz und gar Gott ergeben, dann würde der Herr zu uns kommen und mit uns umgehen wie mit Adam und Eva.
Das verstehe ich nicht so ganz. Ich kenne allerdings auch keine Schriften der Mystikerin Mechthild-Schönthaler. Höre ihren Namen hier auch erstmalig.

Mit Adam und Eva ist der HERR umgegangen. Die vollkommene Hingabe an den Willen GOTTES kann ich bei meinen Vorfahren nicht erkennen. Immerhin haben sie uns diesen Schlamassel eingebrockt.

Trotzdem kommt der HERR zu uns - ER wohnt ja auch unter uns.

mfg
Ulrich

Benutzeravatar
Mariamante
Beiträge: 834
Registriert: Dienstag 20. April 2004, 00:04
Wohnort: Wien

Re: Mystik

Beitrag von Mariamante »

Mystikerin Mechthild- Schönthaler:
Warum ist der Glaube an Erscheinungen so schwer zu finden? Nur deshalb, weil die kindliche, demütige Einfalt so selten auf der Welt ist. Würden wir an Gott glauben und ihn lieben wie die Kinder, würden wir uns ganz und gar Gott ergeben, dann würde der Herr zu uns kommen und mit uns umgehen wie mit Adam und Eva
Das verstehe ich nicht so ganz. Ich kenne allerdings auch keine Schriften der Mystikerin Mechthild-Schönthaler. Höre ihren Namen hier auch erstmalig.

Mit Adam und Eva ist der HERR umgegangen. Die vollkommene Hingabe an den Willen GOTTES kann ich bei meinen Vorfahren nicht erkennen. Immerhin haben sie uns diesen Schlamassel eingebrockt.

Trotzdem kommt der HERR zu uns - ER wohnt ja auch unter uns.
Worum es in diesem Zitat geht, ist das tiefe, kindliche Vertrauen und die vollkommene Hingabe an Gott. DAs Leben mancher Heiligen, die eine solche kindliche Hingabe lebten ist voll von wunderbaren EReignissen.

Ich erinnere mich an den hl. Vinzenz Ferrier. Gott wirkte durch ihn solche Wunder, dass ihm sein Oberer verbot, weiter Wunder zu wirken. Eines Tages ging der hl. Vinzenz von Ferrier an einem Baugerüst vorbei- ein Arbeiter fiel herunter. Der Vinzenz befahl dem Fallenden zu warten- er ging schnell zu seinem Oberen, erzählte im den Sachverhalt und ob er ein Wunder wirken dürfen. Der Obere meinte- jetzt wäre es zu spät- ging mit zur Unfallstelle- und sah, wie der Fallende in der Luft schwebte. Darauf hin erteilte der Obere dem hl. Vinzen Ferrier die Erlaubnis uneingedschränkt Wunder zu wirken wie er wolle.

Das klingt anekdotenhaft und "unglaublich" - aber auch in unserer Zeit haben Heilige wie Pater Pio (Bilokation) Wunderbares gewirkt und erlebt, weil sie sich Gott mit ganzem Herzen und voll "kindlichem Vertrauen" hinschenkten. Die hl.Schrift sagt uns: "Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr das Himmelreich nicht erlangen." Dürfen wir diesen Satz nicht auch so verstehen: Wenn wir voller Glauben und Vertrauen "wie Kinder" werden, dann öffnet sich der Himmel auch für uns -dann erfahren wir die Nähe Gottes auch durch Wunder die u.a. das Leben von Mystikern und Heiligen begleiten. Natürlich kommt es nicht auf die Wunder und Zeichen an- aber das Leben mit Gott ist immer wunderbar. Und wer im geistlichen Leben aufmerksam ist, der erlebt die Wunder der göttlichen Liebe im Großen wie im Kleinen. Die hl. Sakramente sind ja große Wunder Gottes- und geschehen in so "unscheinbaren" Zeichen. Durch die hl. Sakramente bewußt leben ist doch sicher auch "Mystik" oder?
Gelobt sei Jesus Christus

Benutzeravatar
Ulrich
Beiträge: 153
Registriert: Mittwoch 5. Mai 2004, 00:16
Wohnort: Köln

Re: Mystik

Beitrag von Ulrich »

Schmidt Peter hat geschrieben:Mystikerin Mechthild- Schönthaler:

Ich erinnere mich an den hl. Vinzenz Ferrier. Gott wirkte durch ihn solche Wunder, dass ihm sein Oberer verbot, weiter Wunder zu wirken. Eines Tages ging der hl. Vinzenz von Ferrier an einem Baugerüst vorbei- ein Arbeiter fiel herunter. Der Vinzenz befahl dem Fallenden zu warten- er ging schnell zu seinem Oberen, erzählte im den Sachverhalt und ob er ein Wunder wirken dürfen. Der Obere meinte- jetzt wäre es zu spät- ging mit zur Unfallstelle- und sah, wie der Fallende in der Luft schwebte. Darauf hin erteilte der Obere dem hl. Vinzen Ferrier die Erlaubnis uneingedschränkt Wunder zu wirken wie er wolle.
Warum ist er schnell zu seinem Oberen gegangen ? Hatte er Sorge, dass der im Flug wartende Arbeiter seinem Befehl nicht mehr gehorchen und weiterfliegen würde ?

Wenn der hlg. Vinzenz Ferrer wirklich schnell gegangen ist, war er sich seiner Sache nicht so sicher. Ruhe und Gelassenheit im Umgang mit solchen Gnaden des Wunderwirkens sind da eher die besonderen Auszeichnungen der Gotteskindschaft.

Da finde ich diese Geschichte schon weitaus glaubwürdiger und empfehlenswerter ...

Zum heiligen Vinzenz Ferrer kam einst eine Frau. Sie beklagte sich bitter über ihren Mann: er sei so brummig und jähzornig, man könnte es schier nicht mehr bei ihm aushalten. Meister Vinzenz möchte ihr doch ein Mittel geben, damit der Friede wieder in ihr Haus einziehe.

"Geh zu unserm Kloster", sprach der Heilige, " und sag dem Pförtnerbruder, er soll dir etwas Wasser vom Klosterbrunnen geben. Kommt dann dein Mann nach Hause, so nimmst du einen Schluck von diesem Wasser. Behalte es aber vorsichtig im Munde. Dann wirst du ein Wunder erleben!"

Getreulich tat die Frau, was der Heilige befohlen hatte. Als der Mann abends heimkam, begannen gleich wieder Missmut und Ungeduld in ihm sich zu regen. Schnell nahm die Frau von dem geheimnisvollen Wasser und presste die Lippen aufeinander, um ja das Wunderwasser gut im Munde zu behalten.
Wirklich! Bald schon schwieg der Mann. So war für heute das Ungewitter schnell vorüber.
Noch mehrmals versuchte die Frau ihr Geheimmittel: immer wieder der gleiche wunderbare Erfolg! Ihr Mann war seitdem wie umgewandelt. Er gab ihr wieder liebe Worte und lobte sogar ihre Sanftmut und Geduld.

Die Frau, ganz selig über ihres Mannes Sinnesänderung, eilte zum Heiligen und berichtete ihm freudestrahlend über den Erfolg des Geheimmittels.
"Das Wasser vom Klosterbrunnen, das ich dir geben liess, liebe Tochter", sprach lächelnd Vinzenz, "hat dieses Wunder nicht bewirkt, sondern nur dein Schweigen. Früher hast du deinen Mann durch Widerreden gereizt: dein Schweigen hat ihn besänftigt.!



P.S. Mystikerin Mechthild - ich " google " rum - ich finde nix !

Edith
Beiträge: 2544
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

können wir bitte beim Thema bleiben?
(keine Zitatensammlung von diversen Privatoffenbarungen bitte.... sonst bekommt Edith wieder einen Ausschlag :D )

Was ist das, Mystik?
Gibts dazu einen kirchlichen Text? Im KKK zum Beispiel?
*suchengeh*

Edith
Beiträge: 2544
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

Edith hat geschrieben: Was ist das, Mystik?
Gibts dazu einen kirchlichen Text? Im KKK zum Beispiel?
*suchengeh*
habe hier etwas Interessantes gefunden... KKK Nr 2014:

2014 Der geistliche Fortschritt strebt nach immer innigerer Vereinigung mit Christus. Diese Vereinigung wird „mystisch" genannt, weil sie durch die Sakramente - „die heiligen Mysterien" - am Mysterium Christi teilhat und in Christus am Mysterium der heiligsten Dreifaltigkeit. Gott beruft uns alle zu dieser innigen Vereinigung mit ihm. Besondere Gnaden oder außerordentliche Zeichen dieses mystischen Lebens werden nur Einzelnen gewährt, um die uns allen geschenkte Gnade sichtbar zu machen.

Benutzeravatar
Ulrich
Beiträge: 153
Registriert: Mittwoch 5. Mai 2004, 00:16
Wohnort: Köln

Beitrag von Ulrich »

Edith hat geschrieben:können wir bitte beim Thema bleiben?
(keine Zitatensammlung von diversen Privatoffenbarungen bitte.... sonst bekommt Edith wieder einen Ausschlag :D )

Was ist das, Mystik?
Gibts dazu einen kirchlichen Text? Im KKK zum Beispiel?
*suchengeh*
" zur Frage zurückkomm "

Was ist ein Mystiker ?

Niemand der wert darauf legt, dass man ihm seine Gottverbundenheit ansieht. Er pflegt eine zarte und glühende Leidenschaft zum HERRN in seinem Herzen. Er braucht keine äusseren Wunder zu erleben, um sich diese Leidenschaft zu erhalten, da er das grössere Wunder verborgenen in seinem Herzen trägt. Die stille Zweisamkeit mit dem HERRN erfreut seine Seele.

Wenn der liebe GOTT es denn will, dass der so Begnadete Wunder wirkt, so ist das für den Mystiker nur unbedeutendes Beiwerk. Für seinen eigenen Glauben völlig bedeutungslos.

Lk 10,22 Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.

Das Mysterium, das aus dem Wollen des Sohnes geoffenbart wird, kann man überall leben.

Benutzeravatar
Mariamante
Beiträge: 834
Registriert: Dienstag 20. April 2004, 00:04
Wohnort: Wien

Mystikerin Mechthild Thaller- Schönwerth

Beitrag von Mariamante »

Die humorvolle Geschichte von der Frau, die durch das Wunderwasser lernt ihren Mann nicht durch Widerspruch zu reizen war mir von einem Beichtvater überliefert.

Wenn ich schrieb Vinzenz Ferrier ging SCHNELL - war das eine Nacherzählung von mir. Bitte um Vergebung. Wahrscheinlich ging er ganz langsam- und weil ich schnell schrieb, kam ich auf dieses Wort.

Von der Mystikerin Mechthild Thaller- Schönwerth (und ich glaube es paßt zum Thema- "Was ist ein Mystiker" ) habe ich im Miriamverlag 1984 zwei Bände des Buches "Die Vertraute der Engel" gelesen. Lebte von 1868- 1919.

Die Aussagen dieser mit Gott innig verbundenen Seele wie auch z.B. die einer Teresa von Avila sind nicht nur erbaulich sondern lehrreich.

Vielleicht ist die "mystische" Seele, die in die Geheimnisse Gottes tiefer eindringt mit den Tiefen der göttlichen Liebe ( die m.E. ohnedies unerschöpflich ist) deswegen so vertraut, weil ihre Sehnsucht und ihre Liebe glühend sind. Wenn Jesus selbst im Evangelium sagt, dass er gekommen ist "Feuer" zu bringen, dann ist m.E. das Feuer der Liebe gemeint.

Und wenn ein Ausspruch von P.Pio lautet: "Die Lauen und die Schläfer erreichen den Himmel nicht" (erinnert an das Wort: Das Himmelreich leidet Gewalt) dann ist der Mystiker wohl einer, der dieses Feuer der Liebe in seinem Herzen brennen hat. Im Rosenkranz beten wir ja auch:"Der in uns die Liebe entzünde." Mystik und innige Gottesliebe stellen m.E. eine Einheit dar.
Gelobt sei Jesus Christus

Benutzeravatar
Ulrich
Beiträge: 153
Registriert: Mittwoch 5. Mai 2004, 00:16
Wohnort: Köln

Re: Mystikerin Mechthild Thaller- Schönwerth

Beitrag von Ulrich »

Schmidt Peter hat geschrieben:
Wenn ich schrieb Vinzenz Ferrier ging SCHNELL - war das eine Nacherzählung von mir. Bitte um Vergebung. Wahrscheinlich ging er ganz langsam- und weil ich schnell schrieb, kam ich auf dieses Wort.
Selbst wenn der heilige Vinzenz langsam gegangen wäre = auch nicht besser. Der arme Arbeiter, den er da hat hängen lassen litt bestimmt Todesängste. Versetzt dich einmal in seine Lage. Das ist Menschenquälerei.

Nur um seinem Oberen etwas zu beweisen lässt man keinen Arbeiter in der Luft hängen.

Vielleicht hat sich der heilige Vinzenz auch nur deshalb so beeilt, weil er Angst hatte, dass den Arbeiter die anwesenden Kollegen inzwischen mit einer Leiter runter holen könnten. Dann hätte er ganz schön dumm vor seinem Oberen ausgesehen.

Ich finde die Geschichte hat viele Ungereimtheiten. Da kommt der heilige Vinzenz zufällig an der Baustelle vorbei - sieht den Arbeiter fliegen, hebt mal eben die Erdanziehungskraft auf und bremst seinen Flug irgendwo zwischen dem, - sagen wir einmal ersten und zweiten Stock ab.

Da hängt der Arbeiter jetzt. Dann kommt dem heiligen Vinzenz die Idee, den armen Arbeiter noch ein wenig länger hängen zu lassen, um ihn als Beweis für seine Wundertaten seinem Oberen vorzustellen.

Ich weiss nicht ... irgendwie - ich hätte den armen Kerl nicht hängen lassen. Direkt wieder festen Boden unter den Füssen und gut wärs. Soll der Obere denken was er will.

Auch die anderen Kollegen des Arbeiters dürfen nicht vergessen werden, da der Arbeiter bestimmt nicht allein auf der Baustelle war. Sie stehen doch dabei - haben eben noch den Angstschrei des Fallenden vernommen und nun hängt er in der Luft. Die fallen doch auch alle gleich um vor Schreck.

Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass den Kollegen des Arbeiters gleich klar war, dass es sich dabei um ein Wunder handelt, welches der eben vorübergehende Vinzenz gewirkt hat. Auch dann nicht, wenn er ihnen noch zugerufen hat: " Lasst ihn hängen und fürchtet euch nicht, ich hole nur den Oberen ! "

Benutzeravatar
Mariamante
Beiträge: 834
Registriert: Dienstag 20. April 2004, 00:04
Wohnort: Wien

ad Mystiker/Vinzen Ferrier

Beitrag von Mariamante »

Nun- wenn man statt auf das zu schauen wohin ein Finger zeigt, kritisiert, dass der Finger schmutzig ist, kann man natürlich alles zerfleddern.

Da wir wohl beide nicht dabei waren können wir sicher nicht bis ins letzte Datail klären, wie es vor sich ging. DAs ist hier aber auch nicht entscheidend.

Was ich mit dem Geschehen bei Vinzenz Ferrier sagen wollte war dies, dass man Gottes Wirken nicht einschränken kann.
Gelobt sei Jesus Christus

Benutzeravatar
Sainty
Beiträge: 38
Registriert: Donnerstag 1. April 2004, 21:24

Beitrag von Sainty »

Edith hat geschrieben: habe hier etwas Interessantes gefunden... KKK Nr 2014:

2014 Der geistliche Fortschritt strebt nach immer innigerer Vereinigung mit Christus. Diese Vereinigung wird „mystisch" genannt, weil sie durch die Sakramente - „die heiligen Mysterien" - am Mysterium Christi teilhat und in Christus am Mysterium der heiligsten Dreifaltigkeit. Gott beruft uns alle zu dieser innigen Vereinigung mit ihm. Besondere Gnaden oder außerordentliche Zeichen dieses mystischen Lebens werden nur Einzelnen gewährt, um die uns allen geschenkte Gnade sichtbar zu machen.
Hallo Edith,

wie du selbst zitierst, gibt es einzelne Menschen, denen besondere Gnaden geschenkt werden. Damit sind Dinge wie z. B. Visionen gemeint. Und wie im Satz erwähnt wird, sollen diese Menschen allen Menschen die Gnade Gottes sichtbar machen, also darüber berichten.

Daher sollte man Menschen, denen solche ausserordenlichen Zeichen geschenkt wurden, nicht gleich verurteilt werden, sondern man sollte sie ernst nehmen und notfalls hinterfragen. Du weisst schon was ich damit meine. Wenn du diesen Satz aus dem KKK bewusst wahrnimmst, bzw. wahrgenommen hättest, dann hättest du mich nicht so zerissen (hoffe ich zumindest).

Sainty
Herr, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.

Benutzeravatar
Ulrich
Beiträge: 153
Registriert: Mittwoch 5. Mai 2004, 00:16
Wohnort: Köln

Re: ad Mystiker/Vinzen Ferrier

Beitrag von Ulrich »

Schmidt Peter hat geschrieben: Da wir wohl beide nicht dabei waren können wir sicher nicht bis ins letzte Datail klären, wie es vor sich ging. DAs ist hier aber auch nicht entscheidend.
Doch, es ist wichtig. Man setzt den heiligen Vinzenz sonst der Lächerlichkeit aus, wenn man sich nicht wirklich oder zumindest auf seriöse Quellen beruft und diese genau wiedergibt.

Ich war mit Sicherheit nicht dabei. Du hast davon berichtet. Ich weiss ja auch nicht aus welchem Buch du diese Geschichte hast.

Ich habe dieses " Flugwunder " im Netz nicht gefunden. Einige andere Geschichten aus dem Leben des heiligen Vinzenz waren dagegen in ihrer Beschreibung überaus glaubwürdig. !

Das GOTT Wunder wirken kann steht für mich ausser Zweifel. Durch wen ist vollkommen egal. Ich würde mir keins ansehen, da es meinen Glauben nicht mehren könnte.

Diese Wunder-, Zeichen- und Botschaftssüchtelei geht mir sowieso auf den Keks. Das Meiste ist nur hohl und befriedigt diese Süchte. Dazu zähle ich auch die Texte die an jedem 25. aus " M " kommen.

Benutzeravatar
Mariamante
Beiträge: 834
Registriert: Dienstag 20. April 2004, 00:04
Wohnort: Wien

Re: ad Mystiker/Vinzen Ferrier

Beitrag von Mariamante »

Doch, es ist wichtig. Man setzt den heiligen Vinzenz sonst der Lächerlichkeit aus, wenn man sich nicht wirklich oder zumindest auf seriöse Quellen beruft und diese genau wiedergibt.

Ich war mit Sicherheit nicht dabei. Du hast davon berichtet. Ich weiss ja auch nicht aus welchem Buch du diese Geschichte hast.

Ich habe dieses " Flugwunder " im Netz nicht gefunden. Einige andere Geschichten aus dem Leben des heiligen Vinzenz waren dagegen in ihrer Beschreibung überaus glaubwürdig. !

Das GOTT Wunder wirken kann steht für mich ausser Zweifel. Durch wen ist vollkommen egal. Ich würde mir keins ansehen, da es meinen Glauben nicht mehren könnte.

Diese Wunder-, Zeichen- und Botschaftssüchtelei geht mir sowieso auf den Keks. Das Meiste ist nur hohl und befriedigt diese Süchte. Dazu zähle ich auch die Texte die an jedem 25. aus " M " kommen
Nun- wer das Leben des hl. Philipp und anderer Heiliger kennt weiss, dass sich die Heiligen gern der Lächerlichkeit ausgesetzt haben. Die Demütigen haben damit kein Problem.

DAss es eine Wundersucht gibt, die hinter allem ein Zeichen Gottes sihet- stelle ich nicht in Abrede.

Aber: Wenn die Menschheit auf die ERscheinung von Fatima gehört hätte, dann wäre uns der 2 Wk erspart geblieben - denn die Gottesmutter sagte damals sehr klar, was wir zu tun hätten. lManche haben (ganz im Geist Wunder, ERscheinungen etc. abzulehnen) so etwas für lächerlich hingestellt, Bischof Graber wurde wegen seines Einsatzes für Fatima als FAtima- Spinner hingestellt. Ich halte es (weil doch das Heil vieler davon abhängen kann) für gefährlich Zeichen des Himmels abzulehnen.

Übrigens haben die ERscheinungen von Gudalupe (mit dem bekannten Zeichen das wissenschaftlich ja sehr gut untersucht wurde) über 4 Millionen Menschen zu hl. kath. Kirche und zum Glauben geführt. Also soooooo verachtenswert halte ich diese Zeichen wirklich nicht.

Wenn wir Wunder und Zeichen ablehnen (die für Dich persönlich unwichtig sind- aber für viele andere ein Grund zur Bekehrung und damit zur Rettung der Seelen vieler) dann sollten wir bedenken, dass Gott sie nicht ohne Grund wirkt. Gottlob läßt sich Gott ja auch nicht vorschreiben, wem und wann ER erscheinen darf und was ER zu sagen hat.

Dass manche die scheinbar kindllich anmutenden Botschaften der Königin des FRiedens ablehnen, wundert mich ehrlich gesagt nicht- es fehlt der kindliche Geist ja überall. Der Rationalismus hat sich auch in Glaubensbereiche hinein geschlichen. Und was an den Grundsätzen von M. (hl. Messe, Herzensgebet, Umkehr, Frieden mit Gott und den Menschen, Bibellesung, Rosenkranzgebet, Fasten) falsch sein sollte, ist mir noch nicht ganz klar. Die Früchte (Bekehrungen, Heilungen, Berufungen) gaben einem in dieser Hinsicht erfahrenen Theologen ( Laurentin) doch in positiver Hinsicht zu denken. Aber es ist wahr: Nicht jeder Theologe hat die Demut zuzugeben, dass Gott auch auf sehr "eifnache Weise " zu uns sprechen kann. Es gab ja Kommentare wie: "Warum erscheint die Gottesmutter Kindern -und nicht den Bischöfen und Theologen". Naja- es wird seine Gründe haben. Die ERscheinungen von La Salette ergingen auch an sehr einfache Kinder und hatten doch eine enorme Wichtigkeit. Jesus mahnt uns, die Zeichen der Zeit zu sehen und zu verstehen. Ich denke das trifft sowohl für M. wie auch andere Zeichen zu.
Gelobt sei Jesus Christus

Benutzeravatar
Ulrich
Beiträge: 153
Registriert: Mittwoch 5. Mai 2004, 00:16
Wohnort: Köln

Re: ad Mystiker/Vinzen Ferrier

Beitrag von Ulrich »

Schmidt Peter hat geschrieben:
Dass manche die scheinbar kindllich anmutenden Botschaften der Königin des FRiedens ablehnen, wundert mich ehrlich gesagt nicht- es fehlt der kindliche Geist ja überall.
Es mangelt nicht an Kindlichkeit - eher an der Pünktlichkeit.

Angebliche Botschaften wurden nicht gegeben, da eines der Kinder verpennt hatte. Da wird die Gottesmutter lächerlich gemacht. So geht man nicht mit der Königin des Himmels um, indem man vereinbarte Botschaftstermine einfach sausen lässt.

Benutzeravatar
Mariamante
Beiträge: 834
Registriert: Dienstag 20. April 2004, 00:04
Wohnort: Wien

Re: ad Mystiker/Vinzen Ferrier

Beitrag von Mariamante »

Ulrich hat geschrieben:
Schmidt Peter hat geschrieben:
Dass manche die scheinbar kindllich anmutenden Botschaften der Königin des FRiedens ablehnen, wundert mich ehrlich gesagt nicht- es fehlt der kindliche Geist ja überall.
Es mangelt nicht an Kindlichkeit - eher an der Pünktlichkeit.

Angebliche Botschaften wurden nicht gegeben, da eines der Kinder verpennt hatte. Da wird die Gottesmutter lächerlich gemacht. So geht man nicht mit der Königin des Himmels um, indem man vereinbarte Botschaftstermine einfach sausen lässt.
Die von Dir genannten Hintergründe kenne ich nicht. Das mit dem "Verpennen" ist mir zu wenig konkret. Wäre interessant das näher auszuführen- es betrifft ja etwas Mystisches, eine ERscheinung? Vielleicht doch passend.


Dass in M. die Gottesmutter lächerlich gemacht wird, sehe ich nicht so. Sehr viele Menschen sind der Königin des Friedens jedenfalls dankbar, dass sie den Menschen auf ihrem Weg zu Gott hilft "Was ER euch sagt, das tut" - so wird auch in M. immer auf Jesus, Gott, die Bibel, die Notwendigkeit der Umkehr hin gewiesen. Und das ist in einer Zeit, wo die Medien und das Neuheidentum ein "Paradies auf Erden" verkünden wollen (ohne Gott) sicher wichtig.
Gelobt sei Jesus Christus

Benutzeravatar
Ulrich
Beiträge: 153
Registriert: Mittwoch 5. Mai 2004, 00:16
Wohnort: Köln

Re: ad Mystiker/Vinzen Ferrier

Beitrag von Ulrich »

Schmidt Peter hat geschrieben:
Ulrich hat geschrieben:
Schmidt Peter hat geschrieben:
Dass manche die scheinbar kindllich anmutenden Botschaften der Königin des FRiedens ablehnen, wundert mich ehrlich gesagt nicht- es fehlt der kindliche Geist ja überall.
Es mangelt nicht an Kindlichkeit - eher an der Pünktlichkeit.

Angebliche Botschaften wurden nicht gegeben, da eines der Kinder verpennt hatte. Da wird die Gottesmutter lächerlich gemacht. So geht man nicht mit der Königin des Himmels um, indem man vereinbarte Botschaftstermine einfach sausen lässt.
Die von Dir genannten Hintergründe kenne ich nicht. Das mit dem "Verpennen" ist mir zu wenig konkret. Wäre interessant das näher auszuführen- es betrifft ja etwas Mystisches, eine ERscheinung? Vielleicht doch passend.
Es betrifft Erscheinungen, von was auch immer, die schlichtweg verschlafen wurden.

9. 8. 1984
Die Muttergottes hat keine Botschaft an die Pfarre gegeben, weil die Seherin Marija vergessen hat, zu fragen. Erst am Samstag hat die Seherin um die Botschaft gebeten.

19. 9. 1985
- Die Muttergottes hat an diesem Tag keine Botschaft an die Pfarre gegeben, weil die Seherin Marija vergessen hat, zu fragen. Die Seherin hat aber am nächsten Tag um die Botschaft gebeten.


Das kann man beinahe beliebig fortführen. Es menschelt halt sehr in " M " .

Ich führe das jetzt nicht weiter aus. Wer den Kram braucht soll ihn sich reinziehen. Bei mir landet sowas in der Mülltonne.

Da sind die Bücher von Vassula Ryden besser, - obwohl der erste Band, den ich mir auf Empfehlung einmal bestellt und durchgelesen hatte auch in der Mülltonne gelandet ist.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema