Sel. Papst Johannes XXIII

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Petra
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Sel. Papst Johannes XXIII

Beitrag von Petra »

Heute vor 125 Jahren wurde Angelo Guiseppe Roncalli geboren. Später bekannt als Papst Johannes XXIII., Seligsprechung 2000.

Aus diesem Anlass einige Zitate aus seinen Briefen und geistlichen Notizen:



Man muss mit allem fertig werden, auch wenn es einmal hart oder kalt zugeht „Das schöne Gefäß kommt zustande zwischen Amboss und Hammer“, sang Jacopone da Todi. Es macht nicht einmal Spaß das Gute ohne Schwierigkeiten zu tun. Möge dir der Herr die Gnade der inneren Freude und der guten Einsicht erhalten und auch – wenn Du willst – die der Geduld und Milde, die dem Leben wahre Poesie verleiht.
(An die Nichte Teresa, 6.1.1948)

Seit zwanzig Monaten bin ich nun Bischof. Und wie leicht vorauszusehen war, brachte mir dieses Amt viel Kummer und Sorge. Aber – es ist sonderbar – dieser Verdruss kam nicht durch die Bulgaren, für die ich tätig bin, sondern von den Zentralorganen der kirchlichen Verwaltung. Es ist eine Form von Kränkung und Demütigung, die ich nicht erwartet habe und die mich sehr schmerzt. „Herr, du weißt alles!“
Ich muss und ich will mich daran gewöhnen, dieses Kreuz mit mehr Geduld und Ruhe und innerer Gelassenheit zu tragen, als ich es bisher fertig gebracht habe ... Ich werde das Schweigen – ein Schweigen, das, wie Franz von Sales lehrt, sanft und ohne Groll sein soll – zum Gegenstand meiner Gewissenserforschungen machen.
(Exerzitien, 27.11. – 2.12. 1926)

Man sollte auch bedenken, dass der Herr im Urteilen nachsichtiger ist als wir.
(An die Schwester Assunta 28.3.1941)

Da ich immer darauf gestoßen bin, ist mir eines klar geworden: wie falsch die Auffassung ist, die ich mir von der Heiligkeit, nach der ich strebe, gebildet hatte. Bei meinen einzelnen Handlungen, meinen sofort erkannten Verfehlungen, stellte ich mir das Bild irgendeines Heiligen vor, den ich mir in allen, auch in kleinsten Dingen, nachzuahmen vornahm, genau wie ein Maler ein Bild von Raffael kopiert. Ich sagte mir immer: Wenn der heilige Aloisius in diesem Falle zu handeln hätte, dann würde er nicht dieses oder jenes andere tun usw. So kam ich dahin, dass ich nie das erreichte, was ich mir eingebildet hatte, tun zu können, und das beunruhigte mich. Es ist ein falsches System. Von der Tugend der Heiligen muss ich das Wesentliche und nicht das Zufällige übernehmen. Ich bin nicht der heilige Aloisius und muss mich nicht genauso heiligen, wie er es getan hat, sondern wie es mein anderes Wesen, mein Charakter, meine verschiedenen Lebensbedingungen verlangen. Ich muss nicht die kümmerliche und dürre Reproduktion eines wenn auch noch so vollendeten Typs sein. Gott will, dass wir dem Beispiel der Heiligen solcherart folgen, dass wir das Lebensmark ihrer Tugend uns zu eigen machen, es in unserem Blut umwandeln und unseren besonderen Anlagen und Umständen anpassen.
(Geistliche Notizen, 16.1.1903)

Ein neuernannter Bischof beklagte sich in der ihm von Johannes XXIII. erstmals gewährten Privataudienz, dass die neue Bürde ihn nicht mehr schlafen lasse. „Oh“, meinte Johannes, „mir ging es in den ersten Wochen meines Pontifikats genauso, aber dann sah ich einmal im Wachtraum meinen Schutzengel, der mir zuraunte: „Giovanni, nimm dich nicht so wichtig.....“, seitdem schlafe ich wieder.“.

(Quelle: Worte der Güte, Leipzig 1973)

sofaklecks
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Ergänzung

Beitrag von sofaklecks »

Vom Typ her war er eine Sieben nach dem Enneagramm. Daher auch die Tatsache, dass bei seinem ersten Urbi et Orbi nach der Wahl keines der bereitgelegten Gewänder passen wolle. Am weitesten Gewand musste die Rückennaht aufgetrennt werden und er durfte sich daher auf keinen Fal umdrehen..

Aber eben eine kluge Sieben. Und das sind die angenehmsten Menschen, die Gott der Herr an einem schönen Sonntagmorgen zu seiner eigenen Freude zu erschaffen pflegt. Menschlich, gütig, aber nicht faul. Lebensnah, aber nicht sich anbiedernd, die Geschicke des Lebens mit Freundlichkeit meisternd. Sein unvergessener zweiter Nachfolger hatte viel von ihm, aber ihm fehlte ein wenig die absolute Gewissheit der Schöpfungsgeschichte, dass Gott sah, dass alles gut war, was er erschaffen hatte.

Ob er ein großer Theologe war, kann ich nicht beurteilen. Aber den oströmischen Kaiser hätte er sicher nicht zitiert. Ob er den Glauben so verteidigt hätte wie Johannes Paul II, ja, sicher. Aber Ernesto Cardenal vor der Weltöffentlichkeit abgekanzelt wie einen Schulbuben, das hätte er ebenso sicher nicht.

Man verstehe mich nicht falsch, er war nie feige, gewiss nicht. Als während des Holocaust ein Vertreter der Judenheit verzweifelt nach Wegen suchte, Juden in den von Deutschen erorberten Gebieten vor der Deportation zu retten, erhielt er von allen katholichen Würdenträgern ausweichende Antworten. Ihnen seien die Hände gebunden. Nur der "kleine dicke alte Mann des Papstes in Istanbul", fragte einfach: "Wie können wir helfen?" Er hat tausenden Juden das Leben gerettet. Und nichts kennzeichnet seine Beziehungen zu der Türkei besser als die Feststellung, er sei der erste türkische Papst in der Geschichte gewesen. Guckt ihr hier (schon wegen des bevorstehenden Papstbesuches von Interesse):


http://openpr.de/news/109315/Der-erste- ... ichte.html

Und als Johannes Paul II. seine älteren Brüder in Rom besuchte, erzählte der Oberrabbi die Geschichte, die kein Jude vergessen hatte: Auf er Rückfahrt von Castelgandolfo in den Vatikan kam Johannes XXIII. an der Hauptsynagoge vorbei, als der Gottesdienst gerade zu Ende war und die Juden die Synagoge verliessen. Er liess anhalten, stieg aus und segnete sie. Was erwartet ein Mensch vom anderen? Nur Segen und Trost.

Dabei war seine Namensgebung umstritten. Es gab nämlich schon einmal einen Papst Johannes XXIII, einen Günstling der Medici, der auf dem Konstanzer Konzil abgesetzt und bei Heidelberg vom Kurfürsten von der Pfalz eingesperrt wurde (wie weiland Richard Löwenherz, der Pfalzgraf war des Heiligen Römischen Reiches Kerkermeister).

Als ich in Bergamo war, hab ich mich darüber gefreut, wie präsent Johannes XXIII. dort heute noch ist.

Ich war ein kleiner Junge, als er gestorben ist. Ich bin nicht nahe am Wasser gebaut. Deshalb erinnere ich mich noch gut daran, dass ich geweint habe. Wie alle.

sofaklecks

HeGe
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Re: Ergänzung

Beitrag von HeGe »

sofaklecks hat geschrieben:Ob er ein gosser Theologe war, kann ich nicht beurteilen. Aber den oströmischen Kaiser hätte er sicher nicht zitiert. Ob er den Glauben so verteidigt hätte wie Johannes Paul II, ja, sicher. Aber Ernesto Cardenal vor der Weltöffentlichkeit abgekanzelt wie einen Schulbuben, das hätte er ebenso sicher nicht.
Und findest du das gut oder schlecht? Wenn das so stimmte, was ich kaum beurteilen kann, fände ich das eher schlecht. Denn beide Ereignisse hatten m.E. ihre Berechtigung.
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Was ist jetzt mit seinem angeblichen Freimaurertum? Gibt's da auch Zitate dafür oder dagegen?
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

sofaklecks
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Standpunkte

Beitrag von sofaklecks »

@HeGe:

Ich fand beides vielleicht berechtigt, aber nicht richtig.

Wenn ein Professor Papst wird, kann er vieles sagen,was er als Professor nicht sagen durfte. Er kann aber auch vieles nicht mehr sagen, was ihm als Professor zu sagen erlaubt war. Quod licet Jovi hat (wie alles) zwei Seiten, richtig betrachtet. Es gilt auch umgekehrt: Quod licet bovi, not omnia licet Jovi.

Und was Johannes Paul II. gemacht hat, war lieblos. Das festzustellen, genügt. Unter vier Augen hätte er ihn zusammenstauchen können, aber ihn öffentlich demütigen. Aber bitte, nicht nur ein Pfarrer ist auch Mensch, sondern auch der Papst.

@ Peregrin

Und die Belege für die Freimaurerei such mal schön selber, Peregrin. Aber lass dir (in brüderlicher Liebe) das sagen, was die Ehefrau von Dr. med. Hiob Prätorius (das ist der, der die Mikrobe der menschlichen Dummheit suchte) am Ende des Films etwa so sagt: Du suchst nach Fehlern bei einem, an den du nie heranreichen wirst, und wenn du dich auf die Zehenspitzen stellst.

Typisch Kreuzgang. Wir erinnern an einen Seligen und er sucht Belege für die Freimaurerei.

sofaklecks

Petra
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Beitrag von Petra »

Mehr zu Papst Johannes XXIII in der kathpedia.com

Eine Seite mit Texten, darunter auch das bekannte Nur heute..., johannesxxiii.net

Und noch mehr Zitate, Quelle wie oben.



Weitaus besser und edler ist es das Leben im täglichen Vorsatz zu verschönern, solange wir die Kraft zum beharrlichen Wirken im Dienst an der Wahrheit und an rechter christlicher Brüderlichkeit besitzen, anstatt es mit überladenen Klageliedern über vergangene Zeiten und über mehr oder weniger ferne Gewitterdrohungen verkümmern zu lassen.
(Aus einem Vortrag über A. Kardinal Mai, 7.9. 1954)


Denkt daran, was Jesus in seiner Güte für uns getan und erlitten hat: dass er unsertwillen ganz arm wurde, vom Morgen bis zum Abend arbeitete, dass er geschmäht und verfolgt und auf jede Weise misshandelt wurde, dass er von denen ans Kreuz geschlagen wurde, für die er das Beste wollte!
Lernen wir von ihm nicht in Klagen auszubrechen, nicht zornig zu werden, mit niemanden die Geduld zu verlieren, im Herzen keine Abneigung zu hegen gegen jene, von denen wir glauben, das sie uns Böses angetan haben, vielmehr Nachsicht miteinander zu haben; denn wir alle haben unsere Fehler, wenn nicht den einen, dann einen anderen und allen Menschen sollen wir wohlgesinnt sein, nicht wahr? Allen, auch denen, die uns Böses antun oder angetan haben, ihnen verzeihen und auch für sie beten, da sie vielleicht vor Gott besser sind als wir.
(An die Familie, 16.1.1901)

Petra
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Beitrag von Petra »

Hallo sofaklecks,

vielen Dank für deine Ergänzungen und Erinnerungen.

In seinen Schriften (von Exerzitien, geistliche Tagebücher, Briefe) kann man lesen, dass seine Gelassenheit, Milde und Güte eine Frucht seines geistlichen Lebens war und ihm nicht in die Wiege gelegt wurde. Wenn er auch bestimmt nicht als Heißsporn an den Start gegangen ist.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Ein interessanter Aspekt des seligen Papstes
http://www.welt.de/kultur/article263432 ... epste.html

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overkott
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Beitrag von overkott »

Konservative meinen, wenn einer aus der Mitte des Evangeliums lebt, sei er konservativ.

Das ist einseitig.

Der selige Johannes XXIII. war im Positiven wie im negativen Sinn katholisch. Warum lässt man das nicht einfach mal gelten?

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Tatsache ist wohl, dass über Papst Johannes XXIII. schon seit Jahrzehnten in eine bestimmte Richtung hin eindeutig gemunkelt wird.

Der italienische Journalist P. Carpi, der für bekannte Zeitungen sowie für das italienische Fernsehen arbeitete, hat sich besonders um Nachforschungen über das Leben des o. a. Papstes bemüht und er veröffentlichte verschiedentlich Details aus dessen Leben, die erhebliche Zweifel an Integrität und wahren Absichten zutage treten ließen.

Umso erstaunlicher, dass trotz des Wissens um diese Dinge nach erstaunlich kurzer Zeit Johannes XXIII. selig gesprochen wurde.

Ob das gut ist für diesen verstorbenen Papst, dass man nunmehr annimmt, nun nicht mehr für ihn und sein Heil beten zu müssen?

Allzu gutgläubig darf man heutzutage nicht sein, und schöne Geschichtchen, Legenden sagt man wohl dazu, lassen sich mit Leichtigkeit erfinden. Da können auch die öffentlichen Personen, besonders diejenigen, ohne die keine der bunten Presse auskommt, ein Lied oder sogar mehrere davon singen.
Selbst ein für die Seligsprechung notwendiges Wunder läßt sich notfalls arrangieren.

Betrachtet man die Folgen des womöglich tatsächlich ohne jeglichen Hintergedanken seitens der großen Mehrheit der Teilnehmer eröffneten II. V. K., so kann man jedenfalls an den Früchten die falschen Intentionen derjenigen wenigen aber umso mehr Bestimmenden, die das Konzil für ihre Zwecke mißbrauchten und umdeuteten, erkennen.
Vor diesem Hintergrund stellt sich berechtigter Weise die Frage, weshalb es Johannes XXIII. trotz seines bereits bedenklichen Gesundheitszustandes und der nahezu sicheren Gewißheit, das Ende des Konzils nicht mehr zu erleben, als notwendig erachtete, dieses Konzil einzuberufen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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overkott
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Beitrag von overkott »

Sicher sind Heilige nicht den ganzen Tag und ihr ganzes Leben lang nur heilig.

Das sehen wir schon am hl. Petrus.

Ich denke schon, dass Johannes XXIII. ein Seliger war, zu dessen besonderen Leistungen sein Pontifikat gehörte.

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Gamaliel
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Re: Sel. Papst Johannes XXIII

Beitrag von Gamaliel »

Zufällig drübergestolpert:

Conclave A.D. 1958 - Election of Blessed Pope John XXIII

http://www.youtube.com/v/9PhmbMwLhMs?version=3

civilisation
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Re: Sel. Papst Johannes XXIII

Beitrag von civilisation »

Gamaliel hat geschrieben:Zufällig drübergestolpert:

Conclave A.D. 1958 - Election of Blessed Pope John XXIII

http://www.youtube.com/v/9PhmbMwLhMs?version=3
Irgendwie fühlt man sich bei dem Video auch an den Film "In den Schuhen des Fischers" erinnert. Der Macher dieses Films hat sicher einige "Ideen" aus den damaligen Berichten und bewegten Bildern "geklaut".

;D

Die Zeiten waren jedoch schlicht und einfach besser als die Zustände in Kurie und Weltkirche heute.
:roll: :heul:

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ottaviani
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Re: Sel. Papst Johannes XXIII

Beitrag von ottaviani »

nur nach außen hin Bugnini und Co wahren schon emsig.............

civilisation
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Re: Sel. Papst Johannes XXIII

Beitrag von civilisation »

ottaviani hat geschrieben:nur nach außen hin Bugnini und Co wahren schon emsig.............
Sicher - aber heute kriselt es doch überall. Das meinte ich nämlich. Bugnini & Co. waren nur wenige. Jetzt sind es viele ...

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ottaviani
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Re: Sel. Papst Johannes XXIII

Beitrag von ottaviani »

das war so beabsichtigt im deutschen sprachraum war schon 1943 der Wurm drin ich erinnere an das Gröber Memorandum zur liturgischen Bewegung und die Reaktion von Eminenz Initzer bezeichnenderweise schrieb Hw. P Rahner SJ die Erwiederung das sagt doch alles

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Gamaliel
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Re: Sel. Papst Johannes XXIII

Beitrag von Gamaliel »

Der Journalist Stefania Falasca legte in der Zeitung "Avvenire" dar, warum für die Heiligsprechung von Johannes XXIII. kein Wunder erforderlich ist. Tornielli faßt zusammen:

Why John XXIII needs no miracle to become a saint

Daraus:
There are two key reasons for proceeding with John XXIII’s canonization:

The first is that the Vatican has already conceded permission in so many different parts of the world, from Asia to the Americas, to celebrate the feast of his beatification that he’s already considered a saint of the universal church.
[...]
The second reason is the request from the fathers of the Second Vatican Council straight after John XXIII’s death, that he be canonized immediately, so that his canonization could be recorded as a Council decision.
:emil:

Didymus
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Re: Sel. Papst Johannes XXIII

Beitrag von Didymus »

Zumindest der erste Grund klingt für mich nicht unvernünftig. Die Verehrung des gläubigen Volkes hat bei Heiligsprechungen immer eine große Rolle gespielt und weshalb sollte die Verehrung des sel. Johannes XXIII. regional begrenzt werden, wenn überall auf dem Erdkreis ihn Gläubige verehren wollen?
Abgesehen davon ist die Erfordernis eines Wunders kein göttliches sondern ein kirchliches Gebot, von dem der Heilige Vater ohne weiteres dispensieren kann.

maliems
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Re: Sel. Papst Johannes XXIII

Beitrag von maliems »

Didymus hat geschrieben:Zumindest der erste Grund klingt für mich nicht unvernünftig. Die Verehrung des gläubigen Volkes hat bei Heiligsprechungen immer eine große Rolle gespielt und weshalb sollte die Verehrung des sel. Johannes XXIII. regional begrenzt werden, wenn überall auf dem Erdkreis ihn Gläubige verehren wollen?
Abgesehen davon ist die Erfordernis eines Wunders kein göttliches sondern ein kirchliches Gebot, von dem der Heilige Vater ohne weiteres dispensieren kann.
Pp Johannes wird vom Gläuigen Volk als Hl. verehrt? das ist mir offen gestanden neu. Es ist ein erheblicher Unterschied, ob jmd als Papst verehrt wird, oder als Vater/Mutter oder als verstorbener Freund, oder eben als Heiliger.

Es entbehrt der Heiligsprechungs-Inflation eines sanum iudiciums oder sagen wir, einer Nüchternheit. Das ist nicht gesund.

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Maurus
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Re: Sel. Papst Johannes XXIII

Beitrag von Maurus »

In dem 2006 neu erschienenen Kleinen Stundenbuch für die Gedenktage der Heilige ist auch eine Oration für das Fest des Sel. Johannes XXIII. drin, obgleich es damals keine approbierte Übersetzung gab. Im Vorwort steht, dies sei auf vielfache Anfragen nach Texten geschehen.

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