Priester mit guter Freundin im Haushalt?

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Mary
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Mary »

taddeo hat geschrieben: im System der lateinischen Kirche funktioniert das in der Regel nicht.
Nuja.... :unbeteiligttu:
es könnte sehr wohl funktionieren.... aber es gibt gar keine Erfahrungen dazu, da die lateinische Kirche den Priesterzölibat hochhält. Nicht wahr? :huhu:
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umusungu
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von umusungu »

Es scheinen heute alle Menschen in einer Beziehung zu leben .. welcher Art auch immer. So sieht die Öffentlichkeit das.
In Wirklichkeit, gibt es sehr viele Menschen, die noch nie in einer Beziehung waren, die noch nie eine sexuelle Begegnung hatten ..... sich aber danach sehnen - und unter diesem Mangel sehr leiden.
Diese Menschen leben Ehelosigkeit - aber völlig unfreiwillig.

Ein Zölibatärer lebt seine Ehelosigkeit freiwillig - für mich ein Akt der Solidarität ... des Ähnlichwerdens.

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taddeo
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von taddeo »

Mary hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben: im System der lateinischen Kirche funktioniert das in der Regel nicht.
Nuja.... :unbeteiligttu:
es könnte sehr wohl funktionieren.... aber es gibt gar keine Erfahrungen dazu, da die lateinische Kirche den Priesterzölibat hochhält. Nicht wahr? :huhu:
Nein, ich glaube nicht, daß das funktionieren könnte. Allein schon die Seelsorgestruktur in der lateinischen Kirche mit all ihren Auswüchsen ist mit einem halbwegs geregelten Familienleben eigentlich inkompatibel, denn ein Teilzeitpriester ist da ebensowenig vorgesehen wie ein Teilzeitfamilienvater.

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Seraph
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Seraph »

Reinhard hat geschrieben: Dass sowas geht, sieht man am Haushalt von PP em. Benedikt, mit "seinen" Schwestern. Aber wie gesagt: man muss es im Einzelnen sehen.
Den Vergleich mit dem päpstlichen Haushalt fand ich an dieser Stelle übrigens etwa ungünstig: es handelte sich um geweihte Jungfrauen, was etwaigem Gerede schon einmal die Spitze abbrechen dürfte. Zudem entspricht es alter Traddition („er soll nur seine Schwester oder eine geweihte Jungfrau mit sich führen“). Dazu kommt: es handelt sich um mehrere davon, alternativ um Schwestern einer Ordensgemeinschaft. Das heißt, diese ziehen ihre emotionale Stütze aus dem Stand dem sie angehören, dem Gemeinschaftsleben und allein ihre Zahl bewahrt sie wiederum vor schlechter Nachrede (oder sollte es jedenfalls).
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taddeo
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von taddeo »

Seraph hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben: Dass sowas geht, sieht man am Haushalt von PP em. Benedikt, mit "seinen" Schwestern. Aber wie gesagt: man muss es im Einzelnen sehen.
Den Vergleich mit dem päpstlichen Haushalt fand ich an dieser Stelle übrigens etwa ungünstig: es handelte sich um geweihte Jungfrauen, was etwaigem Gerede schon einmal die Spitze abbrechen dürfte. Zudem entspricht es alter Traddition („er soll nur seine Schwester oder eine geweihte Jungfrau mit sich führen“). Dazu kommt: es handelt sich um mehrere davon, alternativ um Schwestern einer Ordensgemeinschaft. Das heißt, diese ziehen ihre emotionale Stütze aus dem Stand dem sie angehören, dem Gemeinschaftsleben und allein ihre Zahl bewahrt sie wiederum vor schlechter Nachrede (oder sollte es jedenfalls).
Du hast völlig recht, des Papstes Schwestern sind quasi eine Ordenskommunität.
Außerdem ist Reinhards Vergleich absolut hirnrissig, denn bei Papst Benedikt mit seinen fast 87 Jahren spielt die sexuelle Komponente eines Zusammenlebens schon biologisch wohl keine Rolle mehr, mal ganz abgesehen von seiner gläubig-moralischen Integrität.

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Athanasius0570
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Athanasius0570 »

Seraph hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben: Dass sowas geht, sieht man am Haushalt von PP em. Benedikt, mit "seinen" Schwestern. Aber wie gesagt: man muss es im Einzelnen sehen.
Den Vergleich mit dem päpstlichen Haushalt fand ich an dieser Stelle übrigens etwa ungünstig: es handelte sich um geweihte Jungfrauen, was etwaigem Gerede schon einmal die Spitze abbrechen dürfte. Zudem entspricht es alter Traddition („er soll nur seine Schwester oder eine geweihte Jungfrau mit sich führen“). Dazu kommt: es handelt sich um mehrere davon, alternativ um Schwestern einer Ordensgemeinschaft. Das heißt, diese ziehen ihre emotionale Stütze aus dem Stand dem sie angehören, dem Gemeinschaftsleben und allein ihre Zahl bewahrt sie wiederum vor schlechter Nachrede (oder sollte es jedenfalls).
Haben nicht vor Pius XII. "immer" Männer den Haushalt des Papstes geführt?

Warum geweihte Jungfrauen und Ordensfrauen besser gegen die Versuchung gefeit sein sollen als nicht gottgeweihte Frauen oder als die Priester, die den Zölibat versprochen haben, ist wiederum mir nicht einsichtig ...
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Athanasius0570
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Athanasius0570 »

taddeo hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben: aus Gründen der zeitlichen, geistigen und geistlichen Freiheit gegenüber den Zwängen der Welt, denen ein Verheirateter im Übermaß ausgesetzt ist.
Das klingt ja fast so, als wäre die Ehe eine Strafe!

Aus Erfahrung weiss ich: Eine Priesterfrau kann ihrem Mann auch eine wunderbare Stütze sein, emotional, finanziell, tatkräftig... und sie ist meist der Gemeinde eine liebevolle Mutter. Das darf doch auch bedacht werden.

Lg Mary
In den Seelsorgestrukturen der Ostkirchen mag das zutreffen, im System der lateinischen Kirche funktioniert das in der Regel nicht. Wenn etwa bei uns verheiratete Männer zu Priestern geweiht werden, dann üblicherweise erst, wenn die Kinder schon oder so gut wie aus dem Haus sind und die familiären Verpflichtungen nicht mehr denselben Umfang haben wie bei jungen Eheleuten. Und dann werden diese Priester üblicherweise nicht im Häuserkampf der normalen Pfarreiseelsorge eingesetzt, sondern in der Kategorialseelsorge, wo es leichter ist, einen geregelten Tages- und Wochenablauf zu organisieren.

By the way: Im übrigen, ja, die Ehe kann auch eine Strafe sein. Die Zahl der Scheidungen spricht dafür, und geschiedene Priester wären nicht unbedingt ein Aushängeschild.
Ich denke, es ist nicht so sehr das "System der lateinischen Kirche" als die Erwartungen der Eheleute in der "westlichen Welt", die eine funktionierende Priesterehe bei uns fast unmöglich erscheinen lässt.
Ist es nicht so, dass für den byzantinischen Priester und seine Frau immer klar ist, dass die erste Aufgabe des Priesters sein Priesteramt und daraus folgend die erste Aufgabe seiner Frau seine Unterstützung ist?
Jetzt "funktionieren" schon die "normalen" Ehen bei uns nicht, wie dann erst eine unter solchen Umständen?

Geschiedene Priester gingen ja noch, aber dann kommt sicher der Wunsch nach einer "Wiederverheiratung" auf, der dann doppelt unmöglich wäre ...
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veruschka
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von veruschka »

Athanasius0570 hat geschrieben: Ich denke, es ist nicht so sehr das "System der lateinischen Kirche" als die Erwartungen der Eheleute in der "westlichen Welt", die eine funktionierende Priesterehe bei uns fast unmöglich erscheinen lässt.
...
Es sind meines Erachtens die Erwartungen der katholischen Pfarrangehörigen in der westlichen Welt, die das Priestersein sowieso ganz schön schwierig machen. Sicher kann eine Priesterfrau der Gemeinde eine liebevolle Mutter sein. Aber was, wenn sie nicht die "liebevolle-Mutter-Typ" ist, der jede Bosheit locker runterschluckt? Ich glaube, man könnte den Priesteramtskandidaten ruhig freistellen, ob sie heiraten wollen oder nicht. Es würde sich nicht viel ändern, denn die allerwenigsten gut ausgebildeten Frauen wären bereit, ihr Berufsleben aufzugeben, ihre Kinder hintanzustellen, etc., um der Gemeinde eine liebevolle Mutter zu sein. Wenn ich lese, wie hier im Forum manche allergisch auf jeden Pieps von Franziskus reagieren. Mein Gott, wie würde es da einer Priesterfrau gehen? Abgesehen davon: Wieviele Kinder müsste ein katholisches Priesterehepaar haben, damit sie nicht in Verdacht geraten, es sich in dieser Hinsicht zu leicht zu machen?

Raphaela
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Raphaela »

veruschka hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben: I Abgesehen davon: Wieviele Kinder müsste ein katholisches Priesterehepaar haben, damit sie nicht in Verdacht geraten, es sich in dieser Hinsicht zu leicht zu machen?
Also, ich kenne einen ständigen Diakon mit sieben Kindern.

Eine heilige Zahl, die bestimmt für jedes Priesterehepaar anzusteben wäre.... :tuete: ;)
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Raphaela
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Raphaela »

umusungu hat geschrieben:Es scheinen heute alle Menschen in einer Beziehung zu leben .. welcher Art auch immer. So sieht die Öffentlichkeit das.
In Wirklichkeit, gibt es sehr viele Menschen, die noch nie in einer Beziehung waren, die noch nie eine sexuelle Begegnung hatten ..... sich aber danach sehnen - und unter diesem Mangel sehr leiden.
Diese Menschen leben Ehelosigkeit - aber völlig unfreiwillig.

Ein Zölibatärer lebt seine Ehelosigkeit freiwillig - für mich ein Akt der Solidarität ... des Ähnlichwerdens.
Diese Erklärung gefällt mit total gut!
Ich hoffe, so etwas kommt auch bei den "normalen" Leuten an
(Interessanterweise sind es ja oft geschieden-wiederverheiratete, die zum einen nicht glauben, dass ein Priester zölibatär lebt, auf der anderen Seite manchmal aber auch gerade verlangen, dass ein Priester sich daran zu halten hat; "rein" sein soll.)
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Mary
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Mary »

veruschka hat geschrieben:Aber was, wenn sie nicht die "liebevolle-Mutter-Typ" ist, der jede Bosheit locker runterschluckt?
Bosheiten gegen eine Matushka habe ich noch selten erlebt.
Ein Mann, der nicht eine mütterliche Frau geheiratet hat, sollte sich auch nicht weihen lassen. Gegen den Willen der Ehefrau geht sowieso gar nichts. (Ich habe solchen Verzicht schon erlebt)
veruschka hat geschrieben: die allerwenigsten gut ausgebildeten Frauen wären bereit, ihr Berufsleben aufzugeben, ihre Kinder hintanzustellen, etc., um der Gemeinde eine liebevolle Mutter zu sein.
Die allermeisten Priesterfrauen sind durchaus im Beruf tätig, ganz einfach, weil die Familie sonst finanziell nicht über die Runden käme. (Priester können selten Vollzeit arbeiten neben dem Priesteramt)
veruschka hat geschrieben: Wieviele Kinder müsste ein katholisches Priesterehepaar haben, damit sie nicht in Verdacht geraten, es sich in dieser Hinsicht zu leicht zu machen?
Keine Ahnung. Orthodoxe Priesterehepaare haben soviele Kinder, wie sie vor Gott und sich selbst verantworten können. (meist so zwischen zwei und fünf)
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Athanasius0570
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Athanasius0570 »

Raphaela hat geschrieben:
veruschka hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben: I Abgesehen davon: Wieviele Kinder müsste ein katholisches Priesterehepaar haben, damit sie nicht in Verdacht geraten, es sich in dieser Hinsicht zu leicht zu machen?
Also, ich kenne einen ständigen Diakon mit sieben Kindern.

Eine heilige Zahl, die bestimmt für jedes Priesterehepaar anzusteben wäre.... :tuete: ;)
Ich hab das NICHT geschrieben ... :neinfreu:
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Raphaela
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Raphaela »

Athanasius0570 hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
veruschka hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben: I Abgesehen davon: Wieviele Kinder müsste ein katholisches Priesterehepaar haben, damit sie nicht in Verdacht geraten, es sich in dieser Hinsicht zu leicht zu machen?
Also, ich kenne einen ständigen Diakon mit sieben Kindern.

Eine heilige Zahl, die bestimmt für jedes Priesterehepaar anzusteben wäre.... :tuete: ;)
Ich hab das NICHT geschrieben ... :neinfreu:
Stimmt, die Frage hatte veruschka gestellt. - Sorry für das falsche Einstellen.
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Lupus
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Lupus »

Ich schlage eine gründliche Reinigung des Denkens vor!

Wenn ich auf dem Wochenmarkt eine mir bekannte Frau begrüße und ein kurzes unverbindliches Gespräch führe, warum muss ein vorübergehender Passant, der mich zufällig kennt, gleich vermuten, da bahne sich was an?
Ich halte das für ein verqueres und beschädigtes Denken! Evtl. sogar eine schmutzige Phantasie.

+L.
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Lilaimmerdieselbe
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Sie werden vermutlich sogar ausgesprochen verbindliche Gespräche mit Frauen und das durchaus nicht öffentlich geführt haben, ansonsten wäre das ein schwer zu widerlegendes Argument für weibliche Seelsorger.
Die ausufernde Zölibatsdiskussion ist allerdings Futter für schmutzige Phantasien ebenso wie verantwortungsloser Tratsch.

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Seraph
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Seraph »

Athanasius0570 hat geschrieben:
Warum geweihte Jungfrauen und Ordensfrauen besser gegen die Versuchung gefeit sein sollen als nicht gottgeweihte Frauen oder als die Priester, die den Zölibat versprochen haben, ist wiederum mir nicht einsichtig ...
Weil diejenige hoch und heilig Jungfräulichkeit bzw. Ehelosigkeit versprochen hat – warum soll sie das aufgeben wollen? Außerdem sind es in dem Fall dann zwei oder mehr, die die Ehelosigkeit als Lebensform gewählt haben und ihren Wert (hoffentlich) hochzuschätzen wissen.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
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Athanasius0570
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Athanasius0570 »

"In Versuchung kommen" bedeutet nicht das gleiche wie "das Gelobte aufgeben wollen".
Die Versuchung kann aber umso größer werden, je ernster man es mit seinem Gelöbnis meint.
Ein Gelübde etc. ist kein Automatismus, mit dem man eine Lebensform etc. schon gekauft hat, im Gegenteil, es fordert den Versucher geradezu heraus.
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umusungu
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von umusungu »

Seraph hat geschrieben:Weil diejenige hoch und heilig Jungfräulichkeit bzw. Ehelosigkeit versprochen hat – warum soll sie das aufgeben wollen?
Ein Gelübde ist doch kein Keuschheitsgürtel ........

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Seraph
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Seraph »

umusungu hat geschrieben:
Seraph hat geschrieben:Weil diejenige hoch und heilig Jungfräulichkeit bzw. Ehelosigkeit versprochen hat – warum soll sie das aufgeben wollen?
Ein Gelübde ist doch kein Keuschheitsgürtel ........
Hä? Hatte ich das geschrieben? Ich sprach von der Tugend und dem guten Vorsatz, das Gelobte auch halten zu wollen. Die Gnade dazu kann einzig Gott gewähren.
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Seraph
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Seraph »

Athanasius0570 hat geschrieben:"In Versuchung kommen" bedeutet nicht das gleiche wie "das Gelobte aufgeben wollen".
Die Versuchung kann aber umso größer werden, je ernster man es mit seinem Gelöbnis meint.
Ein Gelübde etc. ist kein Automatismus, mit dem man eine Lebensform etc. schon gekauft hat, im Gegenteil, es fordert den Versucher geradezu heraus.
Ein Gelübde wird nicht automatisch gelebt oder erfüllt, da stimme ich dir zu. Aber der Vorsatz, es halten zu wollen ist da. Daß der Böse daraufhin gerade versuchen mag, denjenigen zu Fall zu bringen, hat auch schon einmal ein geistlicher Begleiter formuliert.
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Raphaela
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Raphaela »

umusungu hat geschrieben:
Seraph hat geschrieben:Weil diejenige hoch und heilig Jungfräulichkeit bzw. Ehelosigkeit versprochen hat – warum soll sie das aufgeben wollen?
Ein Gelübde ist doch kein Keuschheitsgürtel ........
Es gibt mir zu denken, dass dies ausgerechnet von einem Priester kommt. :hmm:
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taddeo
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von taddeo »

Raphaela hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:
Seraph hat geschrieben:Weil diejenige hoch und heilig Jungfräulichkeit bzw. Ehelosigkeit versprochen hat – warum soll sie das aufgeben wollen?
Ein Gelübde ist doch kein Keuschheitsgürtel ........
Es gibt mir zu denken, dass dies ausgerechnet von einem Priester kommt. :hmm:
Ausgerechnet ein Priester wird sehr gut wissen, daß das Gelübde bzw. Zölibatsversprechen kein Automatismus ist, der die Einhaltung garantiert. So verstehe ich umusungu. Und da hat er zweifellos recht.

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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Mary »

Raphaela hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:
Seraph hat geschrieben:Weil diejenige hoch und heilig Jungfräulichkeit bzw. Ehelosigkeit versprochen hat – warum soll sie das aufgeben wollen?
Ein Gelübde ist doch kein Keuschheitsgürtel ........
Es gibt mir zu denken, dass dies ausgerechnet von einem Priester kommt. :hmm:
Ach.... lies doch einfach richtig... und hör auf die Stirn zu runzeln!

umusungu schreibt, dass ein Gelübde nicht automatisch schützt... wie es ein Keuschheitsgürtel täte... :huhu:
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umusungu
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von umusungu »

genauso habe ich es gemeint.........

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Athanasius0570
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Athanasius0570 »

Seraph hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:"In Versuchung kommen" bedeutet nicht das gleiche wie "das Gelobte aufgeben wollen".
Die Versuchung kann aber umso größer werden, je ernster man es mit seinem Gelöbnis meint.
Ein Gelübde etc. ist kein Automatismus, mit dem man eine Lebensform etc. schon gekauft hat, im Gegenteil, es fordert den Versucher geradezu heraus.
Ein Gelübde wird nicht automatisch gelebt oder erfüllt, da stimme ich dir zu. Aber der Vorsatz, es halten zu wollen ist da. Daß der Böse daraufhin gerade versuchen mag, denjenigen zu Fall zu bringen, hat auch schon einmal ein geistlicher Begleiter formuliert.
Das betonen die meisten geistlichen Begleiter ...

Aber warum nimmst du an, dass diejenigen, die nicht gottgeweiht oder Priester sind, leichter bereit sind, zu sündigen??
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ad_hoc
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von ad_hoc »

Aber warum nimmst du an, dass diejenigen, die nicht gottgeweiht oder Priester sind, leichter bereit sind, zu sündigen??
Liegt das nicht in der (transzendenten) Natur der Dinge?
Gottgeweihte bzw. Priester haben aufgrund ihrer Weihen entsprechende Gnaden erhalten, die sie tatsächlich standhafter halten, wenn sie den Willen dazu haben. Natürlich werden gerade auf diese die Versuchungen durch das Böse verstärkt.

Insofern haben es die Nichtgeweihten einfacher: Sie haben nicht diese besonderen Gnaden, welche die Weihen beinhalten, aber sie sind deshalb auch nicht der gleichen Gewalt an Versuchungen ausgesetzt. Allerdings sind sie für die Sünde anfälliger als Geweihte bzw. Priester, die um ihren besonderen Gnadenstand wissen und diesen zu bewahren suchen. Tun die Geweihten oder Priester dies aber nicht, sind sie den nichtsdestotrotz verstärkten Angriffen umso schutzloser ausgesetzt als jeder Nichtgeweihte, der darum bittet, dass diese Versuchungen an ihm vorbeigehen mögen.

Gruß, ad_hoc (Widerreden erwpünscht)
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Athanasius0570
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Athanasius0570 »

Da fehlen mir die Worte.
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

ad_hoc
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von ad_hoc »

...ist aber zumindest logisch, oder nicht?

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Athanasius0570
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Athanasius0570 »

Mir ist zu deinen Ausführungen spontan eher der Begriff "krude" eingefallen.
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

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kreuzzeichen
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von kreuzzeichen »

Schön, wenn es wahr wäre :)
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kreuzzeichen
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von kreuzzeichen »

Aber mal ruhig bedacht. Ich fand die Ausgangsfrage auch etwas kraus. Aber es kommt doch auf die Personen an sich an. Denkbar wäre es doch. Alles andere gehört ins Reich der wilden Phantasien. Natürlich gibt es / gäbe es viele Fragen zu klären. Aber ein junger Mann, der die Priesterweihe empfängt sollte sich mit der Frage des Zölibats und seiner eigenen sexuellen Energien so weit auseinandergesetzt haben, dass er ein solches Miteinander wagen könnte. Aber die Motivation ist doch auch entscheidend. Und die Sicherung vor privater Einsamkeit erscheint mir doch etwas egoistisch.
Warum sollte ein Priester nicht in einer Lebensgemeinschaft mitleben, aber es muss ja nicht die gleichaltrige Frau sein; denkbar wäre ja auch eine Gruppe von Menschen, die das Leben teilt. Viele Pfarrhäuser sind groß und früher wohnten Diakon, Kapläne, Pfarrer, Haushälterin auch unter einem Dach.
Die Frage der "Einsamkeit" ist sicher spannend. Ich kenne da auch einige schwierige Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis. Aber die Frage sollte man sich als Alleinlebender immer stellen und sehen, wo man auch menschlich "unterkommt". Und was davon vielleicht auch dauerhaft trägt. Das Einsamkeitsideal, das hier von vielen beschrieben wird (nach dem Beispiel Jesu) das ist ein wesenhaft anderes. Es wird vielleicht von dern Kartäusern überzeugend gelebt, aber der Hl. Bruno hat auch hier das richtige Maß an Gemeinschaft eingebaut. Aber so kann ein Gemeindepriester nicht leben. Und auch er braucht das richtige Maß an echter Gemeinschaft, wo er nicht das Gegenüber und mit seiner Gemeinde/Arbeit/Priesterdienst verheiratet ist.
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)

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taddeo
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von taddeo »

Athanasius0570 hat geschrieben:Mir ist zu deinen Ausführungen spontan eher der Begriff "krude" eingefallen.
Im Grundsatz hat ad_hoc schon recht: was er da umschreibt, nennt die Theologie "Standesgnade".
Nur ein Aspekt kommt bei seinen Überlegungen zu kurz: daß nämlich die nichtgeweihten Stände in der Kirche eigene Standesgnaden empfangen, die sie genauso wie diejenigen des geweihten Standes in die Lage versetzen, ihrer Lebensform in vollem Umfang zu entsprechen, wenn sie selbst diese Gnade nicht zurückweisen, sondern in sich wirken lassen.
Versuchungen gibt es in unterschiedlicher Form in jedem Stand, und der Kampf dagegen ist - ebenfalls in unterschiedlicher Form - ein mühsamer, oft leidvoller "Kriegsdienst" des Christen. Aber die Gnade Gottes "bevorzugt" nicht einen Stand vor dem anderen, sie gibt jedem die nötige Hilfe, so lehrt es jedenfalls die Kirche seit altersher.

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