Geistliche Kommunion

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Salmantizenser
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Salmantizenser »

Mary hat geschrieben:Wenn ein Mensch in Sünde verharrt (also bsp. nach rk Lehre als Geschiedener seine neue Ehefrau nicht aus dem Bett verstösst), dann sollte er doch dahingehend belehrt und angehalten werden, dass er die ungeordnete Situation erst löst... und nicht der Status quo praktisch zementiert werden, indem er "dann halt geistig kommuniziert".
Für mich klingt das so: Du darfst den Leib Christi nicht empfangen und nicht mit uns kommunizieren, aber Du kannst in aller Stille geistig kommunizieren, so dass Du keinen Anstoss erregst. :hae?:
Verstehe das, wer kann. Ich halte es eher mit gc-148s Sicht.
Das ist noch einmal eine ganz andere Problematik, die getrennt vom grundsätzlichen Konzept der geistlichen Kommunion betrachtet werden muss. Ich denke, wer unbußfertig in der Sünde verharrt, kann auch keine geistige Kommunion empfangen, denn er bleibt ja weiter bewusst von Christus getrennt.

Mary
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Mary »

Salmantizenser hat geschrieben: Ich denke, wer unbußfertig in der Sünde verharrt, kann auch keine geistige Kommunion empfangen, denn er bleibt ja weiter bewusst von Christus getrennt.
Wird aber nicht gerade diese Möglichkeit den wiederverheirateten Geschiedenen aufgezeigt?
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Salmantizenser
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Salmantizenser »

Mary hat geschrieben:
Salmantizenser hat geschrieben: Ich denke, wer unbußfertig in der Sünde verharrt, kann auch keine geistige Kommunion empfangen, denn er bleibt ja weiter bewusst von Christus getrennt.
Wird aber nicht gerade diese Möglichkeit den wiederverheirateten Geschiedenen aufgezeigt?
Unter anderem das ist natürlich eines der Gründe dafür, das solch eine Verwirrung in der Situation der wiederverheiratet Geschiedenen herrscht und Kardinal Kasper sagen kann, dass dann ja auch eine sakramentale Kommunion möglich sein muss. In der etwas älteren Literatur begegnet einem diese "Möglichkeit" aber nicht.

ad_hoc
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von ad_hoc »

Salmantizenser hat geschrieben:
Ich denke, wer unbußfertig in der Sünde verharrt, kann auch keine geistige Kommunion empfangen, denn er bleibt ja weiter bewusst von Christus getrennt.
So ist es! Jemand, der hartnäckig in seinen Sünden verbleiben will, verweigert sich Gott; er wird auch kein Verlangen nach geistiger Kommunion haben. Bei den wiederverheirateten Geschiedenen ist es nicht anders. Sie können wohl die geistige Kommunion für sich erbitten (was ihnen selbstverständlich viel zu wenig ist, sie verlangen die Anerkennung nach außen), aber die Gnaden einer geistigen Kommunion können ihnen nicht zufließen, sofern sie in ihrer schweren Sünde verharren.

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Pit
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Pit »

Salmantizenser hat geschrieben: Das ist noch einmal eine ganz andere Problematik, die getrennt vom grundsätzlichen Konzept der geistlichen Kommunion betrachtet werden muss....
Mir geht gerade ein Gedanke durch den Kopf.
Fallbeispiel:
Ein junges Paar heiratet sowohl standesamtlich als auch sakramental.
Nach - sagen wir mal 15 Jahren - betrügt er sie mit einer anderen Frau,die er auch standesamtlich heíratet,nachdem er sich zivilrechtlich von seiner Frau- also der ersten - scheiden liess-- und auch nichts half,die Ehe zu retten,also "Trennung von Tisch und Bett" usw. liessen ihn nicht davon abgehen,dass er bei seiner Geliebten bleibt.
Wie ist es kirchenrechtlich?
Darf sie- also die betrogene Frau - von da an nicht mehr die Kommunion empfangen,weil er die Ehe gebrochen hat?
Dass hiesse doch in gewisser Weise,dass sie für sein Fehlverhalten bestraft wird,oder?
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Salmantizenser
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Salmantizenser »

Pit hat geschrieben:Dass hiesse doch in gewisser Weise,dass sie für sein Fehlverhalten bestraft wird,oder?
Selbstverständlich nicht!

Siehe KKK 2386:
Möglicherweise ist einer der beiden Gatten das unschuldige Opfer der durch das Zivilgesetz ausgesprochenen Scheidung. In diesem Fall vestößt er nicht gegen das sittliche Gebot. Es besteht ein beträchtlicher Unterschied zwischen dem Ehepartner, der sich redlich bemüht hat, dem Sakrament der Ehe treu zu bleiben, und ungerechterweise verlassen wird, und demjenigen, der durch ein schweres Vergehen eine kirchenrechtlich gültige Ehe zerstört [Vgl. FC 84].
und CIC Cann. 1151-1155: http://www.vatican.va/archive/DEU36/_ ... 7.9.2.1151

ad_hoc
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von ad_hoc »

Liest Du eigentlich mit?
Hier in diesem Thread geht es um die geistige Kommunion.

Nichtsdestotrotz:
Die geschiedene Frau darf, vorausgesetzt sie ist in der entsprechenden Disposition, zur Hl. Kommunion gehen. Und selbstverständlich darf sie, auch wenn sie im Moment nicht in der entsprechenden Disposition ist, krankheitshalber nicht die Hl. Messe aufsuchen kann, etc., die geistige Kommunion erbitten.
Umgekehrt darf ihr Ehemann, der sich von ihr scheiden ließ und eine neue Ehe eingegangen ist, nicht die Hl. Kommunion empfangen, weil er sich im Stand der schweren Sünde befindet und diesen in nächster Zeit wohl beibehalten wird.
Insofern ist auch die geistige Kommunion für ihn ohne Nutzen.

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ad_hoc
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von ad_hoc »

Salmantizenser war schneller, aber sei's drum. doppelt genäht hält besser. :)
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heiliger_raphael
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von heiliger_raphael »

ad_hoc hat geschrieben: Die geschiedene Frau darf, vorausgesetzt sie ist in der entsprechenden Disposition, zur Hl. Kommunion gehen. Und selbstverständlich darf sie, auch wenn sie im Moment nicht in der entsprechenden Disposition ist, krankheitshalber nicht die Hl. Messe aufsuchen kann, etc., die geistige Kommunion erbitten.
Umgekehrt darf ihr Ehemann, der sich von ihr scheiden ließ und eine neue Ehe eingegangen ist, nicht die Hl. Kommunion empfangen, weil er sich im Stand der schweren Sünde befindet und diesen in nächster Zeit wohl beibehalten wird.
Nur für mein Verständnis:
der Unterschied liegt darin, dass es faktisch katholisch keine Scheidung gibt bund deshalb der Mann durch die erneute Heirat den Ehebruch praktiziert, die Frau hingegen nicht, da sie keinen neuen Partner hat?

Salmantizenser
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Salmantizenser »

heiliger_raphael hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben: Die geschiedene Frau darf, vorausgesetzt sie ist in der entsprechenden Disposition, zur Hl. Kommunion gehen. Und selbstverständlich darf sie, auch wenn sie im Moment nicht in der entsprechenden Disposition ist, krankheitshalber nicht die Hl. Messe aufsuchen kann, etc., die geistige Kommunion erbitten.
Umgekehrt darf ihr Ehemann, der sich von ihr scheiden ließ und eine neue Ehe eingegangen ist, nicht die Hl. Kommunion empfangen, weil er sich im Stand der schweren Sünde befindet und diesen in nächster Zeit wohl beibehalten wird.
Nur für mein Verständnis:
der Unterschied liegt darin, dass es faktisch katholisch keine Scheidung gibt und deshalb der Mann durch die erneute Heirat den Ehebruch praktiziert, die Frau hingegen nicht, da sie keinen neuen Partner hat?
Richtig. :ja:

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Linus
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Linus »

heiliger_raphael hat geschrieben: Nur für mein Verständnis:
der Unterschied liegt darin, dass es faktisch katholisch keine Scheidung gibt
Doch der katholische Scheidungsrichter heißt Tod. :breitgrins:
bund deshalb der Mann durch die erneute Heirat den Ehebruch praktiziert, die Frau hingegen nicht, da sie keinen neuen Partner hat?
Wenn der verlassene Partner seinerseits keine "ehe"(-ähnliche) Beziehung eingeht hält er ja die Treue.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Pit
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Pit »

Salmantizenser hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Dass hiesse doch in gewisser Weise,dass sie für sein Fehlverhalten bestraft wird,oder?
Selbstverständlich nicht!

Siehe KKK 2386:
Danke für den Hinweis,ehrlichgesagt war es mir so nicht bekannt.
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marcus-cgn
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von marcus-cgn »

Fragesteller hat geschrieben:
gc-148 hat geschrieben:mit diesem Beitrag ist mir nichts verständlicher geworden.
Für mich bleibt es dabei: die Kommuion ist etwas sehr physisches -so von Jesus Christus gewollt!
Ja, sicher. Darum ist die sog. Geistliche Kommunion ja auch nur ein schwacher Ersatz

Die Geistliche Kommunion kann erheblich aufgewertet werden, indem die eigentliche Kommunion für einen anderen aufgeopfert wird. Etwa in besonderer Meinung für einen Sterbenden, dass ein Engel ihm die aufgeopferte Hostie in himmlischer Gestalt überbringe. Eine gute Erstkommunionvorbereitung hat auf diesen Akt der Barmherzigkeit hinzu weisen.

gc-148
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von gc-148 »

marcus-cgn hat geschrieben:Die Geistliche Kommunion kann erheblich aufgewertet werden, indem die eigentliche Kommunion für einen anderen aufgeopfert wird. Etwa in besonderer Meinung für einen Sterbenden, dass ein Engel ihm die aufgeopferte Hostie in himmlischer Gestalt überbringe. Eine gute Erstkommunionvorbereitung hat auf diesen Akt der Barmherzigkeit hinzu weisen.
Was ist denn das?

ad_hoc
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von ad_hoc »

Dass Sie das nicht verstehen können, ist schon klar.
Seien Sie traurig über Ihren vernachlässigten Glauben.
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Amanda
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Amanda »

"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton

ad_hoc
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von ad_hoc »

Daraus:
Befremdlich ist dann allerdings, dass der Kardinal den wiederverheirateten Geschiedenen die geistliche Kommunion als gleichwertigen Ersatz anbieten will. Zweifellos gibt es die geistliche Kommunion, die Cordes richtig als „Begierde-Kommunion" bezeichnet. Die geistliche Kommunion ist besonders denjenigen zu empfehlen, die aus äußeren Gründen nicht die sakramentale Kommunion empfangen können, weil sie z. B. aus beruflichen Gründen nicht an der Messe teilnehmen können. Man kann die geistliche Kommunion, also die Sehnsucht nach dem Empfang der hl. Kommunion auch mehrmals am Tag erwecken, während man nur einmal täglich sakramental kommunizieren darf.

Wenn der Kardinal dann aber schreibt: „Hinsichtlich der Wirkung der geistlichen Kommunion behaupten die Theologen fest, die sakramentale Kommunion habe gegenüber der geistlichen keinen gnadenhaften Vorzug", so ist das schlicht und einfach nicht wahr. Die sakramentale Kommunion bewirkt bei denen, die sie würdig empfangen, aus sich eine Vermehrung der heiligmachenden Gnade. Die Theologen sprechen hier von einer Wirksamkeit "ex opere operato". Die Wirkung der geistlichen Kommunion hängt dagegen ganz an der Andacht und dem Eifer dessen, der sie übt, also an dem, was die Theologie das "opus operantis" nennt.

Daher hat die sakramentale Kommunion größere Wirkungen als die geistliche, denn hier kommt Christus als Gottmensch mit Leib und Seele selbst zum Menschen. Der Vorzug der sakramentalen Kommunion liegt also nicht nur in einer größeren Angemessenheit wegen der Leiblichkeit des Menschen und der Sichtbarkeit der Kirche, wie Kardinal Cordes uns weismachen will. Das schließt vielleicht nicht aus, dass die feurige geistliche Kommunion eines Heiligen verdienstvoller sein und größere Wirkungen haben kann als die laue Kommunion eines Sonntagschristen, aber an sich kommt die geistliche Kommunion nicht an die Wirkung der sakramentalen heran.

Problematisch ist dann vor allem, dass der Kardinal den Eindruck erwecken will, die wiederverheirateten Geschiedenen könnten durch die geistliche Kommunion genauso zur Vereinigung mit Christus gelangen wie die anderen durch die sakramentale Kommunion. Wie er selbst zuvor geschrieben hat, leben diese Menschen „in einer Situation, die dem Gesetz Gottes objektiv widerspricht". Das heißt im Klartext, dass sie sich im Stand der schweren Sünde befinden, also der heiligmachenden Gnade Gottes beraubt sind.
Schon der gesunde Menschenverstand ist ausreichend, um dies zu erkennen.

Gruß, ad_hoc
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Eremitin
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Eremitin »

die geistige Kommunion ist ein großer Schatz und ist der sakramentalen Kommunion dann gleich geordnet, wenn diese aus äußeren Gründen nicht möglich ist zu empfangen-wenn ich z.B. die hl. Messe per Pc oder Radio Horeb mitfeiere. Ansonsten gelten die gleichen Voraussetzungen wie für die sakramentale Kommunion: Beichte und innere Disposition. Die geistige Kommunion den wieder verheiratet Geschiedenen zu empfehlen, ist nicht machbar, denn sie können ja ihre Hauptsünde nicht beichten. Geistige Kommunion ist sehr wertvoll und war in früheren Zeiten die normale Form der Kommunion. Man ging damals sehr selten, viele eben einmal im Jahr zum tisch des Herrn, vorher wurde gebeichtet. Auch in den Klöstern war es nicht anders. Monatliche Kommunion war häufig und es stimmt einfach nicht, wenn behauptet wird, dass der oder die Heilige täglich kommunizierte. Das tat sie nur geistigerweise. Heutzutage wird ohne viel Nachdenkens zum "Mahltisch" gegangen und ständig kommuniziert, dabei fhlt es oft an einer wirklichen Vorbereitung, ja an Glaube an die Realpräsenz.

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Pit
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Pit »

Eremitin hat geschrieben:...
Geistige Kommunion...war in früheren Zeiten die normale Form der Kommunion. Man ging damals sehr selten, viele eben einmal im Jahr zum tisch des Herrn,...
Heutzutage wird ohne viel Nachdenkens zum "Mahltisch" gegangen und ständig kommuniziert, ....
Wobei es sich bei beiden "Varianten" im Grunde um Extreme handelt,sowohl bei der extrem seltenen,wenn auch dann sehr bewussten,Kommunion als auch bei der heute regelmässig aber fast beiläufig praktizierten Kommunion.
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Eremitin
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Eremitin »

die geistige Kommunion macht jedenfalls für mich außerhalb der hl. Messe, die ich z. B. im alten Ritus per Internet mitfeiere keinen Sinn, denn sie steht anstelle der sakramentalen Kommunion und ist deren große Sehnsucht in diesen Minuten. Sie ist dadurch sehr wertvoll geworden.

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overkott
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von overkott »

Kann man sie ohne Beichte empfangen?

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Eremitin
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Eremitin »

Die geistige Kommunion ist ein großes Geschenk , das wieder neu entdeckt werden sollte.
Ich empfinde sie als eine tiefe Verbundenheit mit Christus und habe dafür auch sehr schöne Gebetstexte im net gefunden.
Auch denke ich, dass wir alle nicht zu häufig zur sakramentalen Kommunion gehen sollten, sonst wird das größte Geschenk , das wir haben, alltäglich! In früherer Zeit haben die Menschen durchaus ein großes Gespür für Heiligkeit gehabt .

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Eremitin
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Eremitin »

ich empfange sie nicht ohne regelmäßige Beichte

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overkott
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von overkott »

vielen dank für den persönlichen Hinweis

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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Raphaela »

Eremitin hat geschrieben:ich empfange sie nicht ohne regelmäßige Beichte
Das die Leute früher sehr selten zur Kommunion gegangen sind, ist mir bekannt. Sie werden davor wahrscheinlich auch gebeichtet haben. Aber auch vor der geistlichen Kommunion? Das wundert mich jetzt etwas. War das - gerade in früheren Zeiten - nicht mehr bekannt, so dass die Menschen dies vielleicht regelmäßig ohne Beichte empfangen haben.

Und für heute: Heißt dies: Sehr seltener (leiblicher Kommunionempfang) und seltener geistlicher Kommunionempfang, aber beider nur, wenn vorher gebeichtet wurde? Darüber würde ich gerne mehr wissen.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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Protasius
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Protasius »

Raphaela hat geschrieben:
Eremitin hat geschrieben:ich empfange sie nicht ohne regelmäßige Beichte
Das die Leute früher sehr selten zur Kommunion gegangen sind, ist mir bekannt. Sie werden davor wahrscheinlich auch gebeichtet haben. Aber auch vor der geistlichen Kommunion? Das wundert mich jetzt etwas. War das - gerade in früheren Zeiten - nicht mehr bekannt, so dass die Menschen dies vielleicht regelmäßig ohne Beichte empfangen haben.

Und für heute: Heißt dies: Sehr seltener (leiblicher Kommunionempfang) und seltener geistlicher Kommunionempfang, aber beider nur, wenn vorher gebeichtet wurde? Darüber würde ich gerne mehr wissen.
Wenn man in ältere Bücher schaut, dann gelten an den Gnadenstand dieselben Voraussetzungen für die geistliche wie für die sakramentale Kommunion (hatten wir im Forum mal im Zusammenhang mit der geistlichen Kommunion für Wiederverheiratete). Die geistliche Kommunion kann man jedoch sogar mehrmals täglich vollziehen, die sakramentale höchstens einmal (oder unter bestimmten Umständen zweimal) und in einigen Abschnitten der Kirchengeschichte war selbst alle zwei Wochen schon oft.

Hier ein Beispiel aus diesem Strang von vor etwa einem Jahr:
Betreff: Geistliche Kommunion
Hubertus hat geschrieben:Ich hätte da mal eine Verständnisfrage.
In M. Sintzel, Das innerliche Gebet und die hochheilige Kommunion, II. Teil (Regensburg, 3.Aufl. 1854) lesen wir:
a.a.O. 257f. hat geschrieben:Damit jedoch aus der geistlichen Kommunion der gebührende Nutzen gezogen werde so soll man die Ermahnung wohl zu Gemüthe nehmen, welche hierüber ein gelehrter und verständiger Autor gibt. Das heilige Tridentinische Konzilium lehrt (sagt er), daß, um die Begierde, zu kommuniziren zur Vortrefflichkeit einer wahren geistlichen Kommunion zu erheben, es nothwendig ist, daß sie ihren Ursprung in einem lebhaften und von der Liebe begleiteten Glauben habe. Es ist nämlich nöthig, daß Derjenige, welcher diese heiße Begierde hat, auch im Stande der Gnade Gottes sei, damit er sich geistlicher Weise mit Jesu vereinigen und den Nutzen genießen könne, welcher aus dieser Vereinigung entspringt; denn Derjenige, welcher damals wissentlich in einer Todsünde sich befände, würde nicht allein vergeblich diese Uebung verrichten, sondern auch das Verlangen selbst, in einem solchen Stande Christum zu empfangen, würde eine große Sünde und eine Gattung eines Gottesraubes seyn. Wenn aber Jemand dieses Verlangen hätte, unter der Bedingniß, daß er im Stande der Gnade wäre, so würde dieses in Wahrheit gut und löblich seyn; es wäre aber keine geistliche Kommunion, weil man diese nicht verrichten kann, als im Stande der Gnade Gottes, ohne welche kein Nutzen von einer Kommunion zu hoffen ist; weßwegen man allzeit zuvor vollkommene Reue und Leid erwecken soll.
(Hervorhebung von mir.)

Ist das eher eine Einzelmeinung?

Immerhin wird doch, so liest man regelmäßig, jenen empfohlen, die wegen einer schweren Sünde nicht sakramentaliter kommunizieren dürfen, dies spiritualiter zu tun. Wenn man Sintzel hier folgt, müßte man ja z.B. "geschieden Wiederverheirateten" dringend raten, keine geistliche Kommunion empfangen zu wollen, solange sie nicht bereit sind, den ungeordneten Lebenswandel zu beenden. Die vollkommene Reue setzt ja den Vorsatz, nicht mehr zu sündigen, voraus.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von umusungu »

Eremitin hat geschrieben:Auch denke ich, dass wir alle nicht zu häufig zur sakramentalen Kommunion gehen sollten, sonst wird das größte Geschenk , das wir haben, alltäglich! In früherer Zeit haben die Menschen durchaus ein großes Gespür für Heiligkeit gehabt .
Dann haben viele evangelische Gliedkirchen ja recht, dass in ihren Gemeinden oftmals wegen des Gespürs für die Heiligkeit nur einmal im Monat das Abendmahl gefeiert wird.

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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Fragesteller »

umusungu hat geschrieben:
Eremitin hat geschrieben:Auch denke ich, dass wir alle nicht zu häufig zur sakramentalen Kommunion gehen sollten, sonst wird das größte Geschenk , das wir haben, alltäglich! In früherer Zeit haben die Menschen durchaus ein großes Gespür für Heiligkeit gehabt .
Dann haben viele evangelische Gliedkirchen ja recht, dass in ihren Gemeinden oftmals wegen des Gespürs für die Heiligkeit nur einmal im Monat das Abendmahl gefeiert wird.
Mancherorts auch nur viermal ihm Jahr ...

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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von HeGe »

umusungu hat geschrieben:
Eremitin hat geschrieben:Auch denke ich, dass wir alle nicht zu häufig zur sakramentalen Kommunion gehen sollten, sonst wird das größte Geschenk , das wir haben, alltäglich! In früherer Zeit haben die Menschen durchaus ein großes Gespür für Heiligkeit gehabt .
Dann haben viele evangelische Gliedkirchen ja recht, dass in ihren Gemeinden oftmals wegen des Gespürs für die Heiligkeit nur einmal im Monat das Abendmahl gefeiert wird.
Die Feier des heiligen Messopfers und der Empfang des Sakramentes durch den einzelnen Gläubigen sind aber erstens zwei verschiedene Dinge und zweitens mit dem protestantischen Abendmahl beim besten Willen nicht zu vergleichen.
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maliems
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von maliems »

umusungu hat geschrieben:
Eremitin hat geschrieben:Auch denke ich, dass wir alle nicht zu häufig zur sakramentalen Kommunion gehen sollten, sonst wird das größte Geschenk , das wir haben, alltäglich! In früherer Zeit haben die Menschen durchaus ein großes Gespür für Heiligkeit gehabt .
Dann haben viele evangelische Gliedkirchen ja recht, dass in ihren Gemeinden oftmals wegen des Gespürs für die Heiligkeit nur einmal im Monat das Abendmahl gefeiert wird.
nein. Es ist ein Unterschied, ob das Messopfer objektiv dargebracht wird, oder ob man auch selbst zur Kommunion geht.

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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Raphaela »

Protasius hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
Eremitin hat geschrieben:ich empfange sie nicht ohne regelmäßige Beichte
Das die Leute früher sehr selten zur Kommunion gegangen sind, ist mir bekannt. Sie werden davor wahrscheinlich auch gebeichtet haben. Aber auch vor der geistlichen Kommunion? Das wundert mich jetzt etwas. War das - gerade in früheren Zeiten - nicht mehr bekannt, so dass die Menschen dies vielleicht regelmäßig ohne Beichte empfangen haben.

Und für heute: Heißt dies: Sehr seltener (leiblicher Kommunionempfang) und seltener geistlicher Kommunionempfang, aber beider nur, wenn vorher gebeichtet wurde? Darüber würde ich gerne mehr wissen.
Wenn man in ältere Bücher schaut, dann gelten an den Gnadenstand dieselben Voraussetzungen für die geistliche wie für die sakramentale Kommunion (hatten wir im Forum mal im Zusammenhang mit der geistlichen Kommunion für Wiederverheiratete). Die geistliche Kommunion kann man jedoch sogar mehrmals täglich vollziehen, die sakramentale höchstens einmal (oder unter bestimmten Umständen zweimal) und in einigen Abschnitten der Kirchengeschichte war selbst alle zwei Wochen schon oft.
Ich habe mich vielleicht etwas zu allgemein ausgedrückt, denn mich würde interessieren, wie dies Eremitin ganz konkret für sich selbst sieht.
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Eremitin
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Eremitin »

ich meinte das so: früher gingen die Menschen meist vor den Hochfesten zur Beichte und anschließend zur sakramentalen Kommunion. Die geistliche Kommunion war dann die Kommunion für die Zwischenzeit.

ich meinte für mich: regelmäßige beichte alle paar Wochen und geistliche Kommunion nur außerhalb der Gemeindemesse bei den Gottesdiensten , die ich im Radio oder per Internet mitfeiere.

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