Vir Probatus hat geschrieben:
Das Problem ist entstanden wird wieder entstehen, weil Bischöfe für sakrosankt gehalten werden.
Und diesem Phänomen sind aich die sog. Kontrolllgremien zum Opfer gefallen.
Nein, so etwas kann überall passieren, wo Macht im Spiel ist. Es hat doch wirklich auch in diesem unserem demokratischen Staatswesen genügend solcher Skandale gegeben. Und kein einziger Politiker ist ohne medialen Druck nach so einem Skandal zurückgetreten.
Vir Probatus hat geschrieben:Der ehemalige Pressesprecher des Bischofs, von mir angesprochen, hat eine Haltung wie Pontius Pilatus: Er habe ja nur das veröffentlicht, was man ihm gegeben habe. Eigene Denkansätze: Bis heute Fehlanzeige.
Das ist nicht die Aufgabe eines Pressesprechers. Wenn ihm nicht passt, was ihm aufgeschrieben wird, dann muss er kündigen. Das ist ja auch vorgekommen.
Vir Probatus hat geschrieben:Über eine Erosion in Pfarrgemeinderäten und Kirchenvorständen sollte sich die Kirchenleitung daher nicht wundern. Es mag die Haltung diees Bischofs dahinter stehen, man brauche solche Gremien sowieso nicht: Dann vermisse ich aber die Ehrlichkeit, das den Leuten auch zu sagen. Das wäre dann mal ein "Dialog".
Diese Erosion hat ganz andere Gründe. Noch sakrosankter als Bischöfe sind nämlich die PGRs. Das verhindert zuverlässig jede kritische Auseinandersetzung mit dem Ist-Zustand dieser Räte. Und damit auch jede Reform.
Siard hat geschrieben:Maurus hat geschrieben:Siard hat geschrieben:Der Grund war, daß er von bedeutenden Teilen seines Klerus angefeindet wurde,
Nein. Das hätte er ausgehalten und wäre in Rom auch nie ein Thema gewesen.
Das ändert nichts daran, daß dies der eigentliche Grund war. Es gibt einen Unterschied zwischen Grund und Anlaß.
Der Bischof hätte es sicher leichter gehabt, wenn er sich im Bistum mehr Freund gemacht hätte. Aber davon abgesehen war die Schwere der Vorwürfe so oder so geeignet, den weiteren Verbleib im Amt zu einem Ding der Unmöglichkeit zu machen.
offertorium hat geschrieben:Maurus hat geschrieben:
Dieser Bericht ist an sich schon aussagekräftig genug, doch lässt sich aufgrund der dortigen Angaben auch leicht nachvollziehen, wie wenig die Aussagen des Bischofs (oder seiner Pressestelle) zu den Kosten während der ganzen Bauzeit der Realität entsprochen haben. Ständig ist von den 5,5 Mio € die Rede, die auf dem Kostenrahmen beruhen, den das Domkapitel noch in der Sedisvakanz 2008 veröffentlicht hat (S. 42). Der Entwurf dazu ( von Mäckler) wurde allerdings schon 2008 aufgegeben. Danach war die Zahl 5,5 Mio € also nur noch eine Fiktion. Dennoch wurde sie bis 2013 weitertradiert.
Und niemand will etwas mitbekommen haben?
Man kann davon ausgehen, dass sich die Leute im Ordinariat und auch der Klerus entsprechende Gedanken gemacht haben. Aber mal im Ernst: Wer konnte mit einer derartigen Geschichte rechnen? Eine Kostenüberschreitung von 3-4 Mio € - nun gut. Aber dass da von Anfang an über 25 Mio € auf dem Zettel standen, damit hat dann sicher niemand gerechnet. Und nein, niemand konnte das mitbekommen*). Im Bericht kann man nachlesen, wie Bischof und Generalvikar eine Privatverwaltung aufgebaut haben, mit der das Bauprojekt an den zuständigen Stellen vorbei abgewickelt werden konnte. Steht detailliert drin.
*) Das gilt allerdings nicht für Mitarbeiter mit Verschwiegenheitsklausel und auch nur in Einschränkungen für die Mitglieder des Vermögensverwaltungsrats des Bischöflichen Stuhls.
offertorium hat geschrieben:Isidor hat es bereits angeführt, weshalb ich es nicht wiederholen muss: Die Intention von Menschen ausklammern halte ich für fragwürdig.
Über diese Intentionen kann man nur spekulieren, wohingegen die Fakten ausermittelt worden sind. Und warum auch immer der Stadtdekan oder sonstwer gegen den Bischof geschossen hat, es ändert nichts an dem, was er getan hat.
offertorium hat geschrieben:Ein im Kontext der allgemeinen Situation entstandener und bewusst verfasster Abschlussbericht ist etwas anderes als Einblick in die Fakten. Dieses Märchen, dass über Jahre nur TvE Einblick gehabt haben soll, spricht meine Vernunft nicht an. Ein Abschlußbericht, der das erhärten soll, ebenfalls nicht. Wenn die Menschen vor Ort alle so kompetent sind, warum ist ihnen dann vorher nichts aufgefallen? Beanspruchen alle für sich leichtgläubige Gutherzigkeit, während sie selbige dem Bischof absprechen? Nein, ich bin geographisch weit weg, aber die Causa Limburg sagt für mich mehr über die Kirche in Limburg als über den Bischof.
Ich schlage vor, dass du den Bericht einfach mal liest. Dann kannst du ja konkret Bedenken gegen einzelne Passage vorbringen. Ihn zu ignorieren, weil er "die Vernunft nicht anspricht", führt in meinen Augen jedenfalls nicht weiter. Es klingt nach "kann doch nicht wahr sein, also ist es auch nicht wahr". Gegen zusammengetragene Fakten ist so eine Argumentation aber gerade unvernünftig. Und was auch in der Kirche so alles passieren kann, das haben wir in den letzten Jahren ja zur Genüge erfahren.