Armin Kreiner und die Bestimmung des Katholischen
Verfasst: Montag 17. August 2015, 06:32
Im letzten Jahr diskutierten Dr. Michael Schmidt-Salomon (Giordano-Bruno-Stiftung) und Prof. Dr. Armin Kreiner zum Atheismus. Beide sehr handzahm, Schmidt-Salomon verteidigte ein naturalistisches Weltbild - mit humanistischer Perspektive - und verzichtete ausnahmsweise auf Beleidigungen und Polemik, während Kreiner erklärte, unter welchen Bedingungen Gott als nicht existent angenommen werden müsse. Kreiner betonte die menschliche Gemeinsamkeit im Zweifel, worauf Schmidt-Salomon fragte, wieweit er mit seinen agnostischen Positionen noch katholisch wäre. Kreiner argumentierte nicht mit einer persönlichen Glaubenshaltung, sondern begnügte sich mit der Feststellung, an der katholischen Kirche sei der Vorteil, daß andere Menschen für einen entscheiden, ob man katholisch sei. Er selbst müsse sich darüber keinen Kopf machen. Erklärt hat er sich dazu leider nicht, es schien ihm Genüge zu sein. Bis heute ist mir unklar, welchen Ansatz Kreiner vertritt. Habe ich sein Standardwerk "Gott im Leid" mit großen Interesse gelesen, hinterließ Kreiner durch diese Diskussion ein Fragezeichen.