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Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Donnerstag 3. Mai 2018, 11:01
von HeGe
HeGe hat geschrieben:
Donnerstag 27. Juli 2017, 17:27
Bayern geht strafrechtlich gegen Kirchenasyl für Flüchtlinge vor
Richter stellt klar: Kirchenasyl schützt nicht vor Abschiebung

Im konkreten Fall ist der Freispruch durch das OLG München als Ausnahme bestätigt worden, das oben Gesagte ist aber der Grundsatz.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Donnerstag 3. Mai 2018, 11:48
von Lilaimmerdieselbe
Das war aber doch rechtlich schon immer so. Das beste, was Gemeinden erreichen konnten, war Zeit schinden und auf eine Neubewertung des Falls hoffen.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Donnerstag 28. Juni 2018, 13:16
von Caviteño
Geht der Kirche der Glaube aus?
Der christliche Glaube wird von den Amtskirchen zunehmend so gedeutet, dass er den ideologischen Vorgaben und Vorstellungen der politisch-medialen Eliten entspricht. An die Stelle des Glaubens tritt die Gesinnung. Mai spitzt diese Transformation zu, indem er etwa im Kirchenasyl eine unzulässige Abwertung des Rechtsstaats sieht, der behandelt wird, als wäre er ein Unrechtsstaat.
(...)
Die heutige Situation ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kirche zum verlässlichsten Apologeten der „Willkommenskultur“ und ihrer politischen Protagonisten geworden ist. Kirchentage, Kanzelpredigten und Parteireden der Grünen sind heute ununterscheidbar geworden.
(...)
Wenn der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki die Fronleichnamsmesse an einem Flüchtlingsboot, das als Altar dient, feiert, dann wird in dieser Ikonographie symbolisch unsere Schuld und Verantwortung deutlich. Die christliche Erlösungsgeschichte findet so im Multikulturalismus ihren präzisen Ausdruck. Ethnische, religiöse und kulturelle Minderheiten stehen nun im Mittelpunkt einer ausufernden Antidiskriminierungs- und Anerkennungspolitik „eine Ideologie, so Mai, deren Ziel darin besteht, Politik für Minderheiten auf Kosten der Mehrheit zu machen.“
In dem Artikel wird weiter erörtert, ob die (Amts-)Kirche überhaupt noch in der Lage ist, "Identitätsangebote zu machen, die üer das Profane hinausgehen".

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Donnerstag 28. Juni 2018, 13:44
von Raphael
Caviteño hat geschrieben:
Donnerstag 28. Juni 2018, 13:16
Geht der Kirche der Glaube aus?
Der christliche Glaube wird von den Amtskirchen zunehmend so gedeutet, dass er den ideologischen Vorgaben und Vorstellungen der politisch-medialen Eliten entspricht. An die Stelle des Glaubens tritt die Gesinnung. Mai spitzt diese Transformation zu, indem er etwa im Kirchenasyl eine unzulässige Abwertung des Rechtsstaats sieht, der behandelt wird, als wäre er ein Unrechtsstaat.
(...)
Die heutige Situation ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kirche zum verlässlichsten Apologeten der „Willkommenskultur“ und ihrer politischen Protagonisten geworden ist. Kirchentage, Kanzelpredigten und Parteireden der Grünen sind heute ununterscheidbar geworden.
(...)
Wenn der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki die Fronleichnamsmesse an einem Flüchtlingsboot, das als Altar dient, feiert, dann wird in dieser Ikonographie symbolisch unsere Schuld und Verantwortung deutlich. Die christliche Erlösungsgeschichte findet so im Multikulturalismus ihren präzisen Ausdruck. Ethnische, religiöse und kulturelle Minderheiten stehen nun im Mittelpunkt einer ausufernden Antidiskriminierungs- und Anerkennungspolitik „eine Ideologie, so Mai, deren Ziel darin besteht, Politik für Minderheiten auf Kosten der Mehrheit zu machen.“
In dem Artikel wird weiter erörtert, ob die (Amts-)Kirche überhaupt noch in der Lage ist, "Identitätsangebote zu machen, die üer das Profane hinausgehen".
Das ist alles eine Folge der Selbstapotheose des Menschen! :glubsch:
Wer will den Menschen denn Orientierung bieten, wenn selbst weite Teile derjenigen, die sich zu Gliedern der Kirche erklären, nicht mehr den wahren Gott verkünden? :detektiv:

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Montag 16. Juli 2018, 12:52
von Torsten
katholisch.de hat geschrieben:Bischof: Ohne Flüchtlingshilfe Eucharistie wirkungslos
Geht das? Das Herz in der Heiligen Messe für Christus öffnen und es dann Geflüchteten gegenüber verschließen? Nein, sagt Bischof Mario Grech. Er wendet sich mit eindringlichen Worten an seine Gläubigen.
KNA, 16.07.2018

Ungewöhnlich deutlich hat sich Bischof Mario Grech des maltesischen Bistums Gozo in der Flüchtlingsfrage an katholische Gläubige gewandt: Die Eucharistie verliere "ihre gesamte Bedeutung und Wirkung, wenn die Armen ignoriert und gedemütigt werden", schrieb Grech in einem Hirtenbrief, der am Wochenende in allen Gemeinden seines Inselbistums verlesen wurde. Man könne nicht in der Messe "Christus das Herz öffnen und es zugleich vor denen verschließen, die leiden", zitierte der italienische bischöfliche Pressedienst SIR (Montag) aus dem Schreiben.

Grech bezog sich dabei auf die "Migranten, die aus dem einen oder anderen Grund auf der Suche nach einer besseren Zukunft ihre Heimat verlassen".[...]
Ignoriert und gedemütigt sind die Mütter dieser vielen jungen Männer, an die Bischof Grech hier kein Wort, vielleicht nicht einmal einen Gedanken verschwendet. Hilflos sind deren Väter in ihrer Ernährerrolle und als Gestalter ihrer Länder.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Montag 16. Juli 2018, 13:42
von Juergen
Bei den gut 31.000 Ein­woh­nern (ca. 28.000 Katho­li­ken) von Go­zo möch­te ich mal wis­sen, wie viele Flücht­lin­ge er wünscht auf­zu­neh­men.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Montag 16. Juli 2018, 14:51
von Siard
Juergen hat geschrieben:
Montag 16. Juli 2018, 13:42
Bei den gut 31.000 Ein­woh­nern (ca. 28.000 Katho­li­ken) von Go­zo möch­te ich mal wis­sen, wie viele Flücht­lin­ge er wünscht auf­zu­neh­men.
100.000 bis 300.000 Moslems sollten da schon möglich sein. :pfeif:
katholisch.de hat geschrieben:Bischof: Ohne Flüchtlingshilfe Eucharistie wirkungslos
Welche Konfession hatte er noch mal?

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Montag 16. Juli 2018, 16:36
von TeDeum
Die Frage, die ich mir beim lesen immer wieder stelle: wie konnte es nur soweit kommen? :irritiert:

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Montag 16. Juli 2018, 18:34
von Torsten
katholisch.de hat geschrieben:Kirche protestiert gegen Italiens Antiflüchtlingskurs
Bonn/Rom 15.07.2018

[...]
Der Papst rief dabei erneut zur Solidarität mit Migranten auf. Es brauche Brücken statt Mauern. "Die einzige vernünftige Antwort" bestehe in Solidarität und Barmherzigkeit. Diese Antwort, dürfe "nicht zu viele Berechnungen anstellen", sondern erfordere "eine gerechte Aufteilung der Verantwortung, eine angemessene und ehrliche Beurteilung der Alternativen und eine umsichtige Handhabung".
[...]
"Solidarität mit Migranten"

Wenn ich Migranten als das begreife, was sie größtenteils sind, nämlich perspektivlose und zornige, junge Männer, dann würde Solidarität so aussehen, dass ich mich ebenfalls auf die Flucht begebe. Aber wohin?
"Eine gerechte Aufteilung der Verantwortung" - unbedingt! Auch wenn es für diese Welt so aussieht wie ein Drücken vor der Verantwortung. Aber man kann auch Verantwortung übernehmen durch das Eingeständnis, dass man ihr nicht gerecht wird, nicht gerecht werden kann, und alle Versuche dahingehend sich nur in Gewalt und Zerstörung und Hoffnungslosigkeit auszeichnen, die in der seit Jahrzehnten drohenden Auslöschung der Zivilisation den technischen Höhepunkt der Verantwortungslosigkeit gefunden hat, vor dem dem menschlichen Elend noch richtig eingeheizt wird, in Stellvertreterkriegen.

Eine "angemessene und ehrliche Beurteilung der Alternativen". Es gibt keine Alternative zur gerechten Aufteilung der Verantwortung. Die "Alternative" ist das Ende dieser Welt.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Montag 16. Juli 2018, 18:53
von Caviteño
Torsten hat geschrieben:
Montag 16. Juli 2018, 18:34
katholisch.de hat geschrieben:Kirche protestiert gegen Italiens Antiflüchtlingskurs
Bonn/Rom 15.07.2018

[...]
Der Papst rief dabei erneut zur Solidarität mit Migranten auf. Es brauche Brücken statt Mauern. "Die einzige vernünftige Antwort" bestehe in Solidarität und Barmherzigkeit. Diese Antwort, dürfe "nicht zu viele Berechnungen anstellen", sondern erfordere "eine gerechte Aufteilung der Verantwortung, eine angemessene und ehrliche Beurteilung der Alternativen und eine umsichtige Handhabung".
[...]
Wow - plötzlich redet man von "Migranten" - vor kurzem waren es "Flüchtlinge".

Übersieht der Hl. Vater da vielleicht, daß es sich um zwei Paar Schuhe handelt?
Flüchtlingen kann Schutz gewährt werden, solange eine Rückkehr nicht zumutbar ist.
Migranten wandern auf Dauer ein, deswegen gibt es dafür auch gesetzliche Bestimmungen. Jedes Land hat schließlich (noch) das Recht, selbst zu entscheiden, wem es Zutritt und Aufenthalt auf seinem Territorium erlaubt. In diesen Fällen hilft aber auch Solidarität nicht weiter, denn die Bestimmungen sind staatliches Recht.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Montag 16. Juli 2018, 18:58
von Juergen
In der veröffentlichten Meinung gibt es den Un­ter­schied zwi­schen Mi­gran­ten und Flücht­lin­gen und Asyl­su­chen­den in­zwi­schen nicht mehr.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Montag 16. Juli 2018, 19:52
von Edi
Caviteño hat geschrieben:
Montag 16. Juli 2018, 18:53
Torsten hat geschrieben:
Montag 16. Juli 2018, 18:34
katholisch.de hat geschrieben:Kirche protestiert gegen Italiens Antiflüchtlingskurs
Bonn/Rom 15.07.2018

[...]
Der Papst rief dabei erneut zur Solidarität mit Migranten auf. Es brauche Brücken statt Mauern. "Die einzige vernünftige Antwort" bestehe in Solidarität und Barmherzigkeit. Diese Antwort, dürfe "nicht zu viele Berechnungen anstellen", sondern erfordere "eine gerechte Aufteilung der Verantwortung, eine angemessene und ehrliche Beurteilung der Alternativen und eine umsichtige Handhabung".
[...]
Wow - plötzlich redet man von "Migranten" - vor kurzem waren es "Flüchtlinge".

Übersieht der Hl. Vater da vielleicht, daß es sich um zwei Paar Schuhe handelt?
Flüchtlingen kann Schutz gewährt werden, solange eine Rückkehr nicht zumutbar ist.
Migranten wandern auf Dauer ein, deswegen gibt es dafür auch gesetzliche Bestimmungen. Jedes Land hat schließlich (noch) das Recht, selbst zu entscheiden, wem es Zutritt und Aufenthalt auf seinem Territorium erlaubt. In diesen Fällen hilft aber auch Solidarität nicht weiter, denn die Bestimmungen sind staatliches Recht.
Ich glaube nicht, daß der Papst überhaupt weiß von was er redet. Der Mann geht nur von seinem Gefühl aus und will vor den Menschen gut da stehen. Grenzen der Aufnahmefähigkeit der Länder kennt er nicht. Er verlangt immer nur von anderen etwas. Warum reisst er denn die meterhohen Mauern des Vatikanstaats nicht ein und lässt da alle rein? Im Vatikan hätten sicher auch noch einige hundert Menschen Platz. Schön reden kann jeder, aber ein Politiker hat auch eine und zwar umfassende Verantwortung für das, was er tut und auch für sein eigenes Volk.

https://www.deutschlandfunk.de/historik ... _id=422990

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Dienstag 17. Juli 2018, 05:51
von Vir Probatus
https://www.erzbistum-paderborn.de/38-N ... iben-.html

In Seenot geratenen Menschen weder selbst zu helfen noch Dritte helfen zu lassen, ist völkerrechtswidrig und inakzeptabel, wie die Deutsche Bischofskonferenz jetzt erklärt hat.
Mit einem völlig überladenen Schlauchboot, das in keinster Weise hochseetauglich ist, in See zu stechen Ist eine komplette Dummheit und mindestens der Versuch von fahrlässiger Tötung vieler Menschen.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Dienstag 17. Juli 2018, 07:25
von Caviteño
Vir Probatus hat geschrieben:
Dienstag 17. Juli 2018, 05:51
https://www.erzbistum-paderborn.de/38-N ... iben-.html

In Seenot geratenen Menschen weder selbst zu helfen noch Dritte helfen zu lassen, ist völkerrechtswidrig und inakzeptabel, wie die Deutsche Bischofskonferenz jetzt erklärt hat.
Niemand fordert, das sie nicht gerettet werden.
Aber warum müssen sie viele Kilometer in das entfernte Europa gebracht werden anstatt zurück zum nächsten Hafen, der in Afrika liegt? :achselzuck:

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Dienstag 17. Juli 2018, 15:24
von Torsten
Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 17. Juli 2018, 07:25
Aber warum müssen sie viele Kilometer in das entfernte Europa gebracht werden anstatt zurück zum nächsten Hafen, der in Afrika liegt? :achselzuck:
Weil da das Sterben länger dauert, als wenn man im Mittelmeer ertrinkt. Wenn man die Lebensrettung so auffasst, dass man die Menschen nach Europa schifft, dann greift man als DBK auch privaten Hilfsorganisationen moralisch unter die Arme. Und nimmt die, die trotz oder wegen dieser "Hilfe" ertrinken, in Kauf?

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Dienstag 17. Juli 2018, 16:52
von Juergen
Torsten hat geschrieben:
Dienstag 17. Juli 2018, 15:24
Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 17. Juli 2018, 07:25
Aber warum müssen sie viele Kilometer in das entfernte Europa gebracht werden anstatt zurück zum nächsten Hafen, der in Afrika liegt? :achselzuck:
Weil da das Sterben länger dauert, als wenn man im Mittelmeer ertrinkt. …
Wie­so soll­ten Men­schen, die in den nächst­ge­le­ge­nen afri­ka­ni­schen Ha­fen ge­bracht wer­den, wie Ca­vi­teño an­regt, im Mit­tel­meer er­trin­ken? :hmm:

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Dienstag 17. Juli 2018, 17:06
von Edi
Vir Probatus hat geschrieben:
Dienstag 17. Juli 2018, 05:51
https://www.erzbistum-paderborn.de/38-N ... iben-.html

In Seenot geratenen Menschen weder selbst zu helfen noch Dritte helfen zu lassen, ist völkerrechtswidrig und inakzeptabel, wie die Deutsche Bischofskonferenz jetzt erklärt hat.
Mit einem völlig überladenen Schlauchboot, das in keinster Weise hochseetauglich ist, in See zu stechen Ist eine komplette Dummheit und mindestens der Versuch von fahrlässiger Tötung vieler Menschen.
Das kann man so zurecht sehen, wahrscheinlich ist ihnen die Gefahr nicht bewusst oder sie rechnen mit ihrer baldigen Rettung und Überfahrt nach Europa, dann mit einem hochseetauglichen Schiff. Das Ganze kann aber schon vor der Rettung schief gehen und dann ist das Ende gekommen.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Dienstag 17. Juli 2018, 17:32
von Torsten
Juergen hat geschrieben:
Dienstag 17. Juli 2018, 16:52
Wie­so soll­ten Men­schen, die in den nächst­ge­le­ge­nen afri­ka­ni­schen Ha­fen ge­bracht wer­den, wie Ca­vi­teño an­regt, im Mit­tel­meer er­trin­ken? :hmm:

Wenn sie zum nächsten Hafen nach Afrika gebracht werden, dann dauert das Sterben dort länger, als wenn sie im Mittelmeer ertrinken.
https://www.erzbistum-paderborn.de/38-N ... iben-.html

Viel ist die Rede von der „Fluchtursachenbekämpfung“. Wie sehen Sie das?
Witt: Perspektivisch ist dies das wichtigste Thema. Wir müssen helfen, dass die Menschen in ihren Ursprungsländern leben können, und viele wären vielleicht schon damit zufrieden, einfach nur zu überleben. Das ist ein ganz breites Thema.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Dienstag 17. Juli 2018, 18:08
von Vir Probatus
Edi hat geschrieben:
Dienstag 17. Juli 2018, 17:06
Vir Probatus hat geschrieben:
Dienstag 17. Juli 2018, 05:51
https://www.erzbistum-paderborn.de/38-N ... iben-.html

In Seenot geratenen Menschen weder selbst zu helfen noch Dritte helfen zu lassen, ist völkerrechtswidrig und inakzeptabel, wie die Deutsche Bischofskonferenz jetzt erklärt hat.
Mit einem völlig überladenen Schlauchboot, das in keinster Weise hochseetauglich ist, in See zu stechen Ist eine komplette Dummheit und mindestens der Versuch von fahrlässiger Tötung vieler Menschen.
Das kann man so zurecht sehen, wahrscheinlich ist ihnen die Gefahr nicht bewusst oder sie rechnen mit ihrer baldigen Rettung und Überfahrt nach Europa, dann mit einem hochseetauglichen Schiff. Das Ganze kann aber schon vor der Rettung schief gehen und dann ist das Ende gekommen.
Ich denke, die Schlepper haben bereits feste Verabredungen und genaue Koordinaten, wann und wo sie ihre "Retter" treffen werden. Das ist genau geplant.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Dienstag 17. Juli 2018, 18:26
von Juergen
Vir Probatus hat geschrieben:
Dienstag 17. Juli 2018, 18:08
Ich denke, die Schlepper haben bereits feste Verabredungen und genaue Koordinaten, wann und wo sie ihre "Retter" treffen werden. Das ist genau geplant.
Ist das eine Ver­schwörungstheorie oder eine belegbare Aussage?


Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Dienstag 17. Juli 2018, 18:46
von Vir Probatus
Juergen hat geschrieben:
Dienstag 17. Juli 2018, 18:26
Vir Probatus hat geschrieben:
Dienstag 17. Juli 2018, 18:08
Ich denke, die Schlepper haben bereits feste Verabredungen und genaue Koordinaten, wann und wo sie ihre "Retter" treffen werden. Das ist genau geplant.
Ist das eine Ver­schwörungstheorie oder eine belegbare Aussage?

http://www.spiegel.de/spiegel/unterstue ... 89163.html

Vielleicht hat man 15 Meilen auf See keinen Handyempfang, aber Funksprechgeräte können das direkt und sind auch billig zu haben.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Dienstag 17. Juli 2018, 18:59
von Marcus, der mit dem C
Ich meine mich zu erinnnern, daß es ist mal irgendwo erwähnt worden ist, daß manche "Rettungsorganisationen" die genauen Koordinaten ihrer Schiffe per Soziale Medien verbreiten. Damit wäre ja eine Grundlage zur Planung der Seenot wenige 100 Meter davon vorhanden.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2018, 12:20
von Petrus
Vir Probatus hat geschrieben:
Dienstag 17. Juli 2018, 18:08
Ich denke, die Schlepper haben bereits feste Verabredungen und genaue Koordinaten, wann und wo sie ihre "Retter" treffen werden. Das ist genau geplant.
das könnte wohl so sein.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2018, 12:24
von Petrus
Vir Probatus hat geschrieben:
Dienstag 17. Juli 2018, 18:46
Funksprechgeräte können das direkt und sind auch billig zu haben.
hast Du mal bitte eine Bezugsquelle, für diese billigzuhabenden Funksprechgeräte?

danke im Voraus.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2018, 12:45
von Juergen
Petrus hat geschrieben:
Mittwoch 18. Juli 2018, 12:24
Vir Probatus hat geschrieben:
Dienstag 17. Juli 2018, 18:46
Funksprechgeräte können das direkt und sind auch billig zu haben.
hast Du mal bitte eine Bezugsquelle, für diese billigzuhabenden Funksprechgeräte?
danke im Voraus.
Ohne Lizenz darfst Du nur CB-Funkgeräte nutzen – zumindest im Inland. In internat. Ge­wäs­sern sieht es na­tür­lich anders aus. Kosten: unter 100€

Für UKW brauchte man schon sowas, das ich 1988 gemacht habe:
Bild
Inzwischen gibt es da andere Zeugnisse. Mein Altes ist aber m.W. zumindest in der Binnenschiffahrt und der Seeschiffahrt ohne GMDSS noch gültig. Die UKW-Geräte sind etwas teurer, kosten aber auch nicht die Welt. Reichweite bei UKW-Sprechfunk: 30 Seemeilen.

Für KW-Sender braucht man (im Inland) eine richtige Funklizenz.Preise: nach oben offen.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2018, 19:13
von Vir Probatus
Juergen hat geschrieben:
Mittwoch 18. Juli 2018, 12:45
Petrus hat geschrieben:
Mittwoch 18. Juli 2018, 12:24
Vir Probatus hat geschrieben:
Dienstag 17. Juli 2018, 18:46
Funksprechgeräte können das direkt und sind auch billig zu haben.
hast Du mal bitte eine Bezugsquelle, für diese billigzuhabenden Funksprechgeräte?
danke im Voraus.
Ohne Lizenz darfst Du nur CB-Funkgeräte nutzen – zumindest im Inland. In internat. Ge­wäs­sern sieht es na­tür­lich anders aus. Kosten: unter 100€

Für UKW brauchte man schon sowas, das ich 1988 gemacht habe:
Bild
Inzwischen gibt es da andere Zeugnisse. Mein Altes ist aber m.W. zumindest in der Binnenschiffahrt und der Seeschiffahrt ohne GMDSS noch gültig. Die UKW-Geräte sind etwas teurer, kosten aber auch nicht die Welt. Reichweite bei UKW-Sprechfunk: 30 Seemeilen.

Für KW-Sender braucht man (im Inland) eine richtige Funklizenz.Preise: nach oben offen.
Gib mal bei Amazon "Baofeng" als Stichwort ein.
Da gibt es ein breites Spektrum.

oder: https://www.ebay.de/itm/183158128503
Hier gibt bes Geräte mit integriertem GPS Modul: Da kannst Du deinen Standort auf +/- 10 Meter genau durchsagen und der Schiffsführer weiss dann gleich wo Du bist.

Im Übrigen berechtigt ein Sprechfunkzeugnis nur zum Sprechen in einem bestimmten Bereich, (z.B. im Flugfunk, im Seefunk) aber nicht zum Betrieb eines Funkgerätes.
Dazu braucht man eine Funklizenz. (z.B. als Funkamateur, als Schiffseigner, Flugzeugeigner, als Nahverkehrsunternehmer etc.)

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2018, 19:30
von Juergen
Vir Probatus hat geschrieben:
Mittwoch 18. Juli 2018, 19:13
Im Übrigen berechtigt ein Sprechfunkzeugnis nur zum Sprechen in einem bestimmten Bereich, (z.B. im Flugfunk, im Seefunk) aber nicht zum Betrieb eines Funkgerätes.
Dazu braucht man eine Funklizenz. (z.B. als Funkamateur, als Schiffseigner, Flugzeugeigner, als Nahverkehrsunternehmer etc.)
Wo hast Du denn den Unsinn her?

Ist aber auch egal. Auf hoher See gelten die Dt. Gesetze ja nicht.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2018, 19:59
von Vir Probatus
Juergen hat geschrieben:
Mittwoch 18. Juli 2018, 19:30
Vir Probatus hat geschrieben:
Mittwoch 18. Juli 2018, 19:13
Im Übrigen berechtigt ein Sprechfunkzeugnis nur zum Sprechen in einem bestimmten Bereich, (z.B. im Flugfunk, im Seefunk) aber nicht zum Betrieb eines Funkgerätes.
Dazu braucht man eine Funklizenz. (z.B. als Funkamateur, als Schiffseigner, Flugzeugeigner, als Nahverkehrsunternehmer etc.)
Wo hast Du denn den Unsinn her?

Ist aber auch egal. Auf hoher See gelten die Dt. Gesetze ja nicht.
https://www.post-und-telekommunikation. ... nlagen.pdf

Fernmeldeanlagengesetz: §5 und folgende: Tatsächliche Gewalt über eine Sendeanlage.
Das geht soweit, daß ich als lizenzierter Amateur das Gerät aus dem Auto entfernen müsste, wenn meine Frau ohne mich fährt.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2018, 20:16
von Juergen

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2018, 20:47
von Torsten
katholisch.de hat geschrieben:EKD will mit Vatikan Seenotrettung betreiben
18.07.2018
Seenotretter sind kriminell und spielen Schleppern in die Hände? Unsinn, sagt die Evangelische Kirche in Deutschland - und will die private Seenotrettung auf dem Mittelmeer reaktivieren. Dabei soll auch der Vatikan eine Rolle spielen.
[...]
Es geht darum, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit darauf zu lenken, wie Europa hier in skandalöser Weise Recht bricht und seine Werte verrät", so der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.
[...]
Die skandalöse Weise, wie Recht gebrochen und Werte verraten werden, die sehen andere auch. Es ist nicht schön, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken. Keine Frage. Aber darüber darf man nicht vergessen, wieviele andere Menschen jeden Tag eines unnatürlichen Todes sterben. Ich denke da vor allem an den Hunger, oder auch an Krankheiten, die eigentlich leicht zu heilen wären. Liegt vielleicht deshalb der Fokus auf den Ertrinkenden, weil es direkt vor der Haustür passiert?

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2018, 21:39
von Torsten
ekd hat geschrieben:Rekowski kritisiert Flugverbot für „Moonbird“

[...]
Valletta/Düsseldorf (epd). Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, kritisiert das Flugverbot für das zivile Aufklärungsflugzeug „Moonbird“ auf Malta.
[...]
„Nur weil das Flugzeug bis auf weiteres nicht starten darf, sterben nicht weniger Flüchtlinge im Mittelmeer“, sagte er nach einem Flug mit der „Moonbird“, bei dem er sich ein Bild von Einsatzabläufen machte. „Nicht hinzusehen, ist keine Lösung, sondern eine Verdrängung der Flüchtlingskatastrophe.“
[...]
Die Seenotrettung, da kannst du schnell viele Erfolge vorweisen, dich als Macher präsentieren. Sogar noch in der dritten Reihe, als Spendensammler für die rechtliche Verteidigung. Es ist alles Blendwerk.

Re: Die Kirche und die Flüchtlingsfrage

Verfasst: Sonntag 22. Juli 2018, 14:25
von Torsten
Passauer Neue Presse hat geschrieben:Interview mit Thomas Sternberg
Petra Sorge, 21.072018

[..]
Haben Sie im Asylstreit von CDU und CSU das „C“ vermisst?

Sternberg: Sowohl Medien als auch Parteien behandeln den Asylstreit mitunter so, als ginge es um Stahlquoten. Dabei geht es hier um Menschen. Ich bin erschüttert, dass zwar ein ganzes Land um die Rettung von elf Jungen in einer philippinischen Höhle zittert, aber gleichzeitig die Frage von Ertrinkenden im Mittelmeer so wenig Empathie findet.
Den Hype um die Rettung der Jungen in Thailand(!), den haben die Medien erzeugt. Empathie hat da keine Rolle gespielt, eher Sensationshascherei. Diese Medien (genauer die MSM) sind es auch, die moralische Appelle wie von DBK, EKD und ZdK etc. verbreiten, denen ein wenig mehr an Rationalität wirklich nicht schaden könnte. Es fällt auf, dass der Fokus ganz stark auf der Forderung nach Mitgefühl und Solidarität liegt, eine wirkliche Auseinandersetzung mit den Ursachen aber nicht stattfindet. Die Politik wird kritisiert, das Land wird kritisiert, die Medien werden kritisiert [von mir auch - Anm.], weil keine Empathie gezeigt wird oder da zu viel davon während dort zu wenig usw.. Und dann komme ich noch und sage, wie erschüttert ich bin, wie diese ganzen Verbandssprecher und -Präsidenten vor dem Flüchtlingsdrama im Mittelmeer das Große und Ganze, das Elend vergessen, das zu diesem Drama erst führt.

Wobei, vergessen wird es nicht, es erscheint wie in einer Art Disclaimer gegen Ende der Stellungnahmen und Interviews, am Ende der Moralkeule:
Sternberg:[...]Wir müssen über faire Handelsbedingungen, Entwicklungspolitik, Fluchtursachen sprechen und auch die unglaublichen Kriege in Syrien und im Jemen bekämpfen.

Ende
Das müssten wir wirklich mal. Aber wer redet schon gerne über Wirtschafts- und Außenpolitik? Die Medien als Spiegel der Interessen von Staaten und Konzernen.
Das Land, sprich die Menschen, die haben andere, vor allem sehr private und familiäre Interessen. Und flüchten vor (existenzieller) Bedrohung über das Mittelmeer oder in die Arme von Heilsversprechern.

"Wer ein Volk erwecken will, der führt es in den Krieg!"(unbekannt)

Kriege bekämpfen. Einen Krieg entfesseln, um das absolut schlimmste zu vermeiden. Und damit meine ich nicht einen Atomkrieg. Der wäre nur wie das Wort Sch..., das man im Kopf hat, kurz bevor man abtritt. Demgegenüber steht die Panik, wenn man realisiert, dass es hier zu Ende geht, ohne dass der Knoten geplatzt wäre. Und vor beidem steht die Eskalation des Elends, des materiellen wie des geistigen.

Vielleicht kommen ganz schlaue dann noch auf die Idee, Gott deshalb Vorwürfe zu machen? Was soll der anderes tun, als an die Vernunft zu appellieren? Die Menschheit mit Zaubertricks überreden, diese anzunehmen?

Die Frontlinie verläuft zwischen den beiden unterschiedlichen Chromosomensätzen. Mit Vernunft kann man sich einig werden.