"Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Allgemein Katholisches.
Lauralarissa
Beiträge: 866
Registriert: Samstag 9. Februar 2019, 08:54

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Protasius hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:53
Auf welcher Insel der Seligen war deine Blase, wenn du das erst im Studium mitbekommen hast?
Brave, katholische, bürgerlich- kleinstädtische Kindheit der 70er und 80er ...

Laura
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:51
Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:34
Kai hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:18
... und nicht umgekehrt suchen, die neuheidnische Umwelt zu missionieren, dann kannst du auch einfach einpacken.
Und was schlägst du an konkreten Maßnahmen vor?
Es gibt nur eine konkrete Maßnahme, die jeder einzelne Katholik (und -in natürlich) "durchführen" kann (und laut dem bislang letzten Ökumenischen Konzil die Top-1-Berufung eines jeden Christen ist):

Sich tagtäglich um persönliche Heiligung bemühen.

Tägliches ehrliches und inniges Gebet (oberste Priorität!). Die Hl. Schrift kennen und lieben. Die Ehe heiligen - nicht fremdgehen, keine Scheidung einreichen, keine Wiederheirat. Die Eltern achten. Frieden mit allen suchen. Nicht gierig sein, nicht den höchsten Profit für sich suchen. Nächstenliebe leben - viel eher als Fernliebe.

Erst wenn die Christen dieses und anderes mehrheitlich tun, sind sie glaubwürdig. Die Verkündigung scheitert nicht an fehlender Glaubwürdigkeit "der Kirche" (=Klerus, so falsch das auch ist), sondern an der fehlenden Glaubwürdigkeit der Glieder der Kirche, an uns allen. Auch (und vor allem) an mir.
Das Grundproblem ist, daß rechts wie links glauben, eine wirklich Erneuerung im Hl. Geist käme von oben (=Hierarchie).

Das war noch nie so. Noch nie hat bspw. ein Konzil dazu geführt, daß das Volk Gottes im Geist erneuert worden wäre, nicht das Trienter, nicht das Zweite Vatikanum. Mehr gebetet und mehr geliebt wurde danach nicht.

Christus beruft den Einzelnen, berührt den Einzelnen - und die Kirche wird nur reformiert durch den Einzelnen. Da ist das, was "die da oben" machen unterstützend oder hinderlich, aber nicht entscheidend.

Lauralarissa
Beiträge: 866
Registriert: Samstag 9. Februar 2019, 08:54

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 11:23
Christus beruft den Einzelnen, berührt den Einzelnen - und die Kirche wird nur reformiert durch den Einzelnen. Da ist das, was "die da oben" machen unterstützend oder hinderlich, aber nicht entscheidend.
Völlig korrekt - da stimme ich dir vollkommen zu.
Trotzdem ist es nicht zu unterschätzen, dass das, was "die da oben machen" sehr hinderlich sein kann.
Das kann man gerade an dem Vertrauensverlust durch den Missbrauchskandal erkennen.

Oder provokant gefragt:
Warum sollte ich nicht mit dem attraktiven Kollegen ins Bett steigen (und meinen Mann betrügen), wenn der Ortspfarrer doch auch eine Freundin hat und der Vorgänger wegen eines Missbrauchsverdachts sehr schnell verschwand?

Laura
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 11:44
Oder provokant gefragt:
Warum sollte ich nicht mit dem attraktiven Kollegen ins Bett steigen (und meinen Mann betrügen), wenn der Ortspfarrer doch auch eine Freundin hat und der Vorgänger wegen eines Missbrauchsverdachts sehr schnell verschwand?
Weil Du für Deine Taten geradestehen wirst vor Seinem Gericht. Es gibt weder Sippenhaft noch das Kindergarten-„hat der aber auch“.

Und vor allem und viel wichtiger: weil Du nach dem Ebenbild Gottes geformt bist. Dich hat Er zuerst geliebt. Für Dich ist er gestorben. Deine Liebe ersehnt Er.

Benutzeravatar
Lycobates
Beiträge: 3891
Registriert: Mittwoch 12. Juni 2013, 23:12

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lycobates »

Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 12:15
Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 11:44
Oder provokant gefragt:
Warum sollte ich nicht mit dem attraktiven Kollegen ins Bett steigen (und meinen Mann betrügen), wenn der Ortspfarrer doch auch eine Freundin hat und der Vorgänger wegen eines Missbrauchsverdachts sehr schnell verschwand?
Weil Du für Deine Taten geradestehen wirst vor Seinem Gericht. Es gibt weder Sippenhaft noch das Kindergarten-„hat der aber auch“.

Und vor allem und viel wichtiger: weil Du nach dem Ebenbild Gottes geformt bist. Dich hat Er zuerst geliebt. Für Dich ist er gestorben. Deine Liebe ersehnt Er.
Ja!
Und diese Liebe findet ihren Ausdruck darin, daß man die Gebote Gottes und Seiner Kirche hält:
Si diligitis me, mandata mea servate (Joh. 14,15).
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7122
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Protasius »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:57
Protasius hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:53
Auf welcher Insel der Seligen war deine Blase, wenn du das erst im Studium mitbekommen hast?
Brave, katholische, bürgerlich- kleinstädtische Kindheit der 70er und 80er ...

Laura
Nun, wer unter den Priesteramtskandidaten in dieser Blase aufgewachsen ist, ist heute Spätberufener und hat weitaus mehr Lebenserfahrung gesammelt als das Studentenwohnheim in ein paar Jahren bieten kann (ganz zu schweigen davon, daß auch die Uni eine Blase eigener Art ist); wer heute aufwächst, bekommt spätestens an der weiterbildenden Schule bereits in eindeutigster Klarkeit mit, daß ein praktizierender Katholik einer Minderheit angehört, oft selbst an Schulen in kirchlicher Trägerschaft.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Vir Probatus »

Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:51
Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:34
Kai hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:18
... und nicht umgekehrt suchen, die neuheidnische Umwelt zu missionieren, dann kannst du auch einfach einpacken.
Und was schlägst du an konkreten Maßnahmen vor?
Es gibt nur eine konkrete Maßnahme, die jeder einzelne Katholik (und -in natürlich) "durchführen" kann (und laut dem bislang letzten Ökumenischen Konzil die Top-1-Berufung eines jeden Christen ist):

Sich tagtäglich um persönliche Heiligung bemühen.

Tägliches ehrliches und inniges Gebet (oberste Priorität!). Die Hl. Schrift kennen und lieben. Die Ehe heiligen - nicht fremdgehen, keine Scheidung einreichen, keine Wiederheirat. Die Eltern achten. Frieden mit allen suchen. Nicht gierig sein, nicht den höchsten Profit für sich suchen. Nächstenliebe leben - viel eher als Fernliebe.

Erst wenn die Christen dieses und anderes mehrheitlich tun, sind sie glaubwürdig. Die Verkündigung scheitert nicht an fehlender Glaubwürdigkeit "der Kirche" (=Klerus, so falsch das auch ist), sondern an der fehlenden Glaubwürdigkeit der Glieder der Kirche, an uns allen. Auch (und vor allem) an mir.
Sich tagtäglich um persönliche Heiligung bemühen.


Sorry, aber ich muss mal irgendwann was arbeiten oder Eremit werden.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von taddeo »

Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 19:29
Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:51
Sich tagtäglich um persönliche Heiligung bemühen.


Sorry, aber ich muss mal irgendwann was arbeiten oder Eremit werden.
Das Arbeitsleben ist einer der besten (aber auch schwierigsten) Wege zur täglichen persönlichen Heiligung. Dort laufen einem die Heiligkeitshindernisse ständig über den Weg, und nirgends kann man deshalb so oft die Früchte des Heiligen Geistes brauchen, als da u. a. sind Langmut, Freundlichkeit, Güte, Sanftmut, Selbstbeherrschung - und Liebe.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11295
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Edi »

taddeo hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 20:19
Das Arbeitsleben ist einer der besten (aber auch schwierigsten) Wege zur täglichen persönlichen Heiligung. Dort laufen einem die Heiligkeitshindernisse ständig über den Weg, und nirgends kann man deshalb so oft die Früchte des Heiligen Geistes brauchen, als da u. a. sind Langmut, Freundlichkeit, Güte, Sanftmut, Selbstbeherrschung - und Liebe.
Sehr gut ausgedrückt und beschrieben !
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Lauralarissa
Beiträge: 866
Registriert: Samstag 9. Februar 2019, 08:54

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 19:29
Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:51

Sich tagtäglich um persönliche Heiligung bemühen.


Sorry, aber ich muss mal irgendwann was arbeiten oder Eremit werden.
Oder "Gott in allen Dingen finden" (Ignatius von Loyola)
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 19:29
Sorry, aber ich muss mal irgendwann was arbeiten oder Eremit werden.
JungeJunge, Du bestätigst sehr gut Kais Beobachtung. Entweder hat das Zweite Vatikanum, "das Konzil"(R), Unsinn erzählt und Jesus Der Herr ebenso - oder Du kennst Dich nicht aus und die erste Berufung eines jeden Christenmenschen ebensowenig. Letzteres ist gut durch das Lesen der Dokumente des Erstgenanten korrigierbar. Aber Vorsicht: es könnten liebgewonnene Vorurteile über das, was da angeblich steht, brüchig werden.

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von HeGe »

"Sodom und Gomorra könnten noch immer blühende Metropolen sein, hätte sich Gott mehr um die Lebenswirklichkeit der Menschen gekümmert - Der Montagskick von Peter Winnemöller zu DBK-Vorschlägen um Wertschätzung aller denkbaren Lebenspartnerschaften"

http://www.kath.net/news/70021
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Benutzeravatar
kabelkeber
Beiträge: 590
Registriert: Sonntag 13. Juni 2010, 14:13

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von kabelkeber »

Ich bin, ehrlich gesagt, der Meinung, daß ein Großteil des Klerus so im Diesseits verhaftet ist, daß eine wirkliche Erneuerung nicht kommt. Im Gegenteil. Gegen den aktuellen Glaubensverlust war die Reformation ein akademischer Debattierclub.
Und jede Aktion, die seitens der Konzilskirche vom Zaun gebrochen wird, verschärft nur noch unnötig die ohnehin schon unsägliche Situation.
Ich gehe davon aus, daß in ca. 5 bis 10 Jahren der Besuch der wesentlichen Jahresgottesdienste (Ostern, Weihnachten, Karfreitag,...) auf ein Minimum geschrumpft ist.

Beispiel Karfreitag: Einbruch in 10 Jahren um ca. 50%. Stattdessen grillt man und feiert.
Beispiel Ostern: Osternacht geht noch, Ostersonntag Einbruch ca. 35%
Beispiel Weihnachten: Mette um 22.00h unrentabel, Einbruch innerhalb von 5 Jahren um 80%. Kindermette um 16.00h rappelvoll, allerdings keine Eucharistiefeier, da kommen dann alle U-Boote aufgetaucht und das war es.

Das sind meine Beobachtungen.

Ich spiele öfters die Sonntags-Abendmessen in unserer Kreisstadt. Kirche, Fassungsvermögen ca. 1500 Personen Minimum. Vor 5 Jahren noch ca. 150 Mitfeiernde, heute nur noch 20 bis 30.

Der Trend ist klar.
Kirche ist defacto tot in Deutschland.

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

kabelkeber hat geschrieben:
Mittwoch 11. Dezember 2019, 17:21
Ich bin, ehrlich gesagt, der Meinung, daß ein Großteil des Klerus so im Diesseits verhaftet ist, daß eine wirkliche Erneuerung nicht kommt. Im Gegenteil. Gegen den aktuellen Glaubensverlust war die Reformation ein akademischer Debattierclub.
Und jede Aktion, die seitens der Konzilskirche vom Zaun gebrochen wird, verschärft nur noch unnötig die ohnehin schon unsägliche Situation.
Ich gehe davon aus, daß in ca. 5 bis 10 Jahren der Besuch der wesentlichen Jahresgottesdienste (Ostern, Weihnachten, Karfreitag,...) auf ein Minimum geschrumpft ist.

Beispiel Karfreitag: Einbruch in 10 Jahren um ca. 50%. Stattdessen grillt man und feiert.
Beispiel Ostern: Osternacht geht noch, Ostersonntag Einbruch ca. 35%
Beispiel Weihnachten: Mette um 22.00h unrentabel, Einbruch innerhalb von 5 Jahren um 80%. Kindermette um 16.00h rappelvoll, allerdings keine Eucharistiefeier, da kommen dann alle U-Boote aufgetaucht und das war es.

Das sind meine Beobachtungen.

Ich spiele öfters die Sonntags-Abendmessen in unserer Kreisstadt. Kirche, Fassungsvermögen ca. 1500 Personen Minimum. Vor 5 Jahren noch ca. 150 Mitfeiernde, heute nur noch 20 bis 30.

Der Trend ist klar.
Kirche ist defacto tot in Deutschland.
Ich gebe Dir in allem Recht - und habe schon mehrfach geschrieben, daß vom Klerus Null Erneuerung zu erwarten ist. Diese kann nur von den gläubigen Laien kommen (aus denen sich in viel kleinerer Zahl dann der erneuerte Klerus rekrutieren wird). Das wird sehr lange dauern.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Juergen »

Pressemeldung des Erzbistums Padeborn
„Wir brauchen uns gegenseitig mit Verständnis und Geduld“
250 Teilnehmerinnen bei 2. Frauenkonferenz im Erzbistum Paderborn

„Wir sind gekommen, um zu bleiben“ lautete der programmatische Titel der 2. Frauenkonferenz im Erzbistum Paderborn, zu der Erzbischof Hans-Josef Becker eingeladen hatte: Rund 250 katholische Frauen aus allen Generationen, aus dem Haupt- und Nebenamt und den verschiedenen Arbeitsfeldern des Erzbistums folgten heute der Einladung und trafen sich in Paderborn, um ihre Anliegen und Themen im Austausch mit der Bistumsleitung einzubringen.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
kabelkeber
Beiträge: 590
Registriert: Sonntag 13. Juni 2010, 14:13

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von kabelkeber »

Ich bin froh, in einer Gemeinde arbeiten und leben zu dürfen, deren Seelsorge von einer geistlichen Gemeinschaft betrieben wird. Komme ich jedoch in andere Pfarreien, dann erkenne ich immer eines: Stillstand, Resignation oder Engagement von Leuten, die eigentlich mit Katholizismus nix am Hut haben und stattdessen sich selbst inszenieren wollen. Da verkommt Liturgie zur Bühne und die Herren Pfarrer schauen zu und/ oder heißen es noch gut.

Es ist ein Krampf.

Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal wirklich einen Pfarrer oder Bischof erlebt habe, der mal mit Schmackes und Eifer für seine Sache eingetreten ist. Egal, was andere sagen oder denken. Man biedert sich an und jault mit. Lau, und das "in alle Ewigkeit".

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8542
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Siard »

kabelkeber hat geschrieben:
Mittwoch 11. Dezember 2019, 17:42
Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal wirklich einen Pfarrer oder Bischof erlebt habe, der mal mit Schmackes und Eifer für seine Sache eingetreten ist.
Ich schon. Erst kürlzich wieder – als es ums Geld ging.
Wenn es um den Glauben geht, kann man allerdings höchstens das Gegenteil erwarten.

Benedikt

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Benedikt »

kabelkeber hat geschrieben:
Mittwoch 11. Dezember 2019, 17:21
Ich gehe davon aus, daß in ca. 5 bis 10 Jahren der Besuch der wesentlichen Jahresgottesdienste (Ostern, Weihnachten, Karfreitag,...) auf ein Minimum geschrumpft ist.
Die Beobachtungen werden durch die amtliche Statistik der DBK im Wesentlichen gedeckt, obwohl die offiziellen Daten zum Gottesdienstbesuch traditionell geschönt sind. (Man legt auf den Zählsonntag den Familiengottesdienst mit Chor oder Band, etc.)

In Excel gibt es eine Prognosen-Funktion, die man mit historischen Daten füttern kann. Daraus werden Daten für die Zukunft berechnet. Da die Gottesdienstteilnehmerzahl seit Jahren linear abnimmt, ist im Jahr 2035 rechnerisch der Nullpunkt erreicht - vom heiligen Rest hat die Firma Microsoft wohl noch nichts gehört.
Bild

Quelle der historischen Daten: https://www.dbk.de/kirche-in-zahlen/kir ... statistik/

PascalBlaise
Beiträge: 1106
Registriert: Donnerstag 12. November 2015, 11:44

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von PascalBlaise »

Was wir bräuchten, wäre mehr Zuwanderung. Aus Polen und den Philippinen. ;) Damit könnte man den Trend vllt. noch umkehren.
– et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non comprehenderunt –

Lauralarissa
Beiträge: 866
Registriert: Samstag 9. Februar 2019, 08:54

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Juergen hat geschrieben:
Mittwoch 11. Dezember 2019, 17:41
Pressemeldung des Erzbistums Padeborn
„Wir brauchen uns gegenseitig mit Verständnis und Geduld“
250 Teilnehmerinnen bei 2. Frauenkonferenz im Erzbistum Paderborn

„Wir sind gekommen, um zu bleiben“ lautete der programmatische Titel der 2. Frauenkonferenz im Erzbistum Paderborn, zu der Erzbischof Hans-Josef Becker eingeladen hatte: Rund 250 katholische Frauen aus allen Generationen, aus dem Haupt- und Nebenamt und den verschiedenen Arbeitsfeldern des Erzbistums folgten heute der Einladung und trafen sich in Paderborn, um ihre Anliegen und Themen im Austausch mit der Bistumsleitung einzubringen.
:klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch:
Und sie bewegt sich doch!
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 11. Dezember 2019, 20:18
:klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch:
Und sie bewegt sich doch!
Nur wohin?

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Benedikt hat geschrieben:
Mittwoch 11. Dezember 2019, 19:46
kabelkeber hat geschrieben:
Mittwoch 11. Dezember 2019, 17:21
Ich gehe davon aus, daß in ca. 5 bis 10 Jahren der Besuch der wesentlichen Jahresgottesdienste (Ostern, Weihnachten, Karfreitag,...) auf ein Minimum geschrumpft ist.
Die Beobachtungen werden durch die amtliche Statistik der DBK im Wesentlichen gedeckt, obwohl die offiziellen Daten zum Gottesdienstbesuch traditionell geschönt sind. (Man legt auf den Zählsonntag den Familiengottesdienst mit Chor oder Band, etc.)

In Excel gibt es eine Prognosen-Funktion, die man mit historischen Daten füttern kann. Daraus werden Daten für die Zukunft berechnet. Da die Gottesdienstteilnehmerzahl seit Jahren linear abnimmt, ist im Jahr 2035 rechnerisch der Nullpunkt erreicht - vom heiligen Rest hat die Firma Microsoft wohl noch nichts gehört.
Bild

Quelle der historischen Daten: https://www.dbk.de/kirche-in-zahlen/kir ... statistik/
Daraus zwei Beispiele aus meinem Leben: meine Töchter gehen auf eine innerstädtische Grundschule in Düsseldorf, bei der alle 4 Jahrgänge in einem Klassenraum sind, zwei Klassen bilden ein "Team" (=ca. 50 Schülerinnen und Schüler).Von diesen ca. 50 Schülern gehen keine zehn in den katholischen RU, und das im nominell noch katholischen Rheinland. Meine ältere Tochter geht deswegen so gerne in den Schulgottesdienst (natürlich nur für RU-Kinder), weil da endlich mal über 20 Schüler sind und sie sich nicht so als Minderheit fühlt (die Schule hat > 400 Kinder).

Das andere ist meine Gemeinde am Ort. Von den ca. 60 Messbesuchern sind geschätzt 15 unter 65, davon 8 aus zwei vietnamesischen Familien. D.h. die anderen sind in allerspätestens drei Jahrzehnten weg.

Wer in einer Großstadt lebt, lebt überall in Deutschland in der Diaspora. In wenigen Landstrichen mag es noch anders sein (Bistum Regensburg oder Passau).

Benutzeravatar
kabelkeber
Beiträge: 590
Registriert: Sonntag 13. Juni 2010, 14:13

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von kabelkeber »

PascalBlaise hat geschrieben:
Mittwoch 11. Dezember 2019, 19:57
Was wir bräuchten, wäre mehr Zuwanderung. Aus Polen und den Philippinen. ;) Damit könnte man den Trend vllt. noch umkehren.
Zuwanderung hammer doch...... :tuete:

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Erlaubt mir, mich kurz mal wieder selbst zu zitieren.
Immer noch nicht begriffen

Wenn ich solche Interviews lese (warum tue ich mir das überhaupt an), dann wundert mich der Niedergang der Kirche überhapt nicht. Vor allem wundert mich nicht, daß der Papstbrief an die Kirche in Deutshcland (der erste seit 81 Jahren!) vollkommen konsequenzlos bleibt.

So eine Aussage, die ich der Befragten komplett abnehme (Hervorhebung von mir):
Ich habe viele Bischöfe kennengelernt, die mutig sind. Sie sagen, wenn wir wollen, dass die Kirche Bestand hat, müssen wir vorangehen.
zeigt mir, daß bis zu den höchsten Kirchenstellen hierzulande die Leute wenig begriffen haben (ganz anders als der Papst, der den Bischöfen schon einmal die Leviten gelesen hatte, auch ohne Konsequenz).

Noch einmal rausgebrüllt zum Mitschreien: ES GEHT NICHT UM DIE KIRCHE, ES GEHT UM CHRISTUS!

Die Kirche ist zu mindestens 100% verzichtbar, wenn nicht Jesus Christus im Zentrum steht, wenn nicht alles, wirklich alles, um Seinetwillen getan wird. Wenn wir Ihn nicht zu den Menschen bringen, kann die Kirche hierzulande gerne verschwinden, wie sie es auch schon in anderen Ländern tat.

Nichts anderes, nur ein wenig länger und diplomatischer, hat Papst Franziskus den Bischöfen der darbenden Kirche hierzulande geschrieben.

Doch sie wollen nicht hören und drehen sich weiter fröhlich um sich selbst.

Bevor der letzte das Licht ausmacht, kommt hoffentlich noch jemand zu den bischöflichen Klerikern und nimmt ihnen die Spiegel weg, mit denen sie sich immer noch umgeben. Dann können sie für eine kurze Zeit sehen, wie es wirklich ist, bevor es dunkel wird.

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von taddeo »

PascalBlaise hat geschrieben:
Mittwoch 11. Dezember 2019, 19:57
Was wir bräuchten, wäre mehr Zuwanderung. Aus Polen und den Philippinen. ;) Damit könnte man den Trend vllt. noch umkehren.
Was ich von polnischen (Kirchen-)Gemeinden weiß, die in hiesigen Städten existieren, macht da keine Hoffnung. Die sind genauso ein geschlossenes Ghetto wie die Moslems.

PascalBlaise
Beiträge: 1106
Registriert: Donnerstag 12. November 2015, 11:44

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von PascalBlaise »

taddeo hat geschrieben:
Mittwoch 11. Dezember 2019, 23:14
PascalBlaise hat geschrieben:
Mittwoch 11. Dezember 2019, 19:57
Was wir bräuchten, wäre mehr Zuwanderung. Aus Polen und den Philippinen. ;) Damit könnte man den Trend vllt. noch umkehren.
Was ich von polnischen (Kirchen-)Gemeinden weiß, die in hiesigen Städten existieren, macht da keine Hoffnung. Die sind genauso ein geschlossenes Ghetto wie die Moslems.
Das mag ja sein. Aber rein für die oben erwähnte Statistik der Gottesdienstbesucher wäre es trotzdem gut. Außerdem hat ja jede Messe, die gefeiert wird, einen Wert an sich und auch für den Besucher, ob er Pole ist oder nicht. Aber ja, auf lange Sicht und in punkto Mission bringt das nicht viel, da bin ich Deiner Meinung. Was aber auch eine Tatsache ist: Ohne Priester aus unserem östlichen Nachbarland sähe es hierzulande nochmal weit düsterer aus.
– et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non comprehenderunt –

Lauralarissa
Beiträge: 866
Registriert: Samstag 9. Februar 2019, 08:54

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

PascalBlaise hat geschrieben:
Mittwoch 11. Dezember 2019, 23:24
Ohne Priester aus unserem östlichen Nachbarland sähe es hierzulande nochmal weit düsterer aus.
Mit leider auch ...
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Ist auch doof, wenn sie der Lehre der Kirche treu sind. Das juckt so manchen Privatpapst. Nachvollziehbar.

Hanspeter

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Hanspeter »

Genau, denn "bei uns entscheidet die Demokratie und nicht der Papst": https://www.domradio.de/themen/jugend-u ... t-kampagne

(Abgesehen von dem häretischen Inhalt ist der Slogan auch noch grottenschlecht formuliert, die "Demokratie" als solche kann überhaupt nichts entscheiden.)

Lauralarissa
Beiträge: 866
Registriert: Samstag 9. Februar 2019, 08:54

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 09:46
Ist auch doof, wenn sie der Lehre der Kirche treu sind. Das juckt so manchen Privatpapst. Nachvollziehbar.

Zwischen kirchentreu und fundamentalistisch ist ja auch noch mal ein Unterschied.
Papst Franziskus ist auch kirchentreu ...
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Hanspeter

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Hanspeter »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 10:00
Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 09:46
Ist auch doof, wenn sie der Lehre der Kirche treu sind. Das juckt so manchen Privatpapst. Nachvollziehbar.

Zwischen kirchentreu und fundamentalistisch ist ja auch noch mal ein Unterschied.
Papst Franziskus ist auch kirchentreu ...
Also sind polnische Priester mehrheitlich fundamentalistisch? Was ist das überhaupt? Daß man den katholischen Glauben als Fundament hat?

Lauralarissa
Beiträge: 866
Registriert: Samstag 9. Februar 2019, 08:54

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Hanspeter hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 10:07
Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 10:00
Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 09:46
Ist auch doof, wenn sie der Lehre der Kirche treu sind. Das juckt so manchen Privatpapst. Nachvollziehbar.

Zwischen kirchentreu und fundamentalistisch ist ja auch noch mal ein Unterschied.
Papst Franziskus ist auch kirchentreu ...
Also sind polnische Priester mehrheitlich fundamentalistisch? Was ist das überhaupt? Daß man den katholischen Glauben als Fundament hat?
Fundamentalistisch ist vielleicht ein wenig polemisch. Was mir bei manchen polnischen (und auch anderen Priestern aus anderen Ländern) auffällt, ist die Tatsache, dass sie mit einem hohem Wahrheitsanspruch kommen und gleichzeitig nicht bereit sind, die deutsche Mentalität ernst zu nehmen und sich auf sie einzulassen.
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema