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"Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Samstag 26. März 2016, 09:10
von taddeo
Nachfolgestrang für das Thema "Den Weg der Erneuerung weitergehen" - bis der Arzt kommt, das wegen Überlänge geschlossen wurde.

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Sonntag 27. März 2016, 13:13
von Juergen
Aus dem Grußwort des Pfarrers in einem Osterpfarrbrief

Und wohin geht der Weg? Keinesfalls in die Wiederbelebung des Alten. Revival und Comeback sind keine Ideen Gottes. Gott führt aus dem Dilemma in das wirklich Neue. Er kann aber nur die in das neue Land führen, die die Angst überwinden und das Alte hinter sich lassen. Zum göttlichen Plan gehört dazu auch das Vertrauen auf das Ungewöhnliche, auf Innovationen von außen, auch wenn es fast unglaublich scheint. Volk Gottes, lass dich anschieben. Vertraue auf deine Möglichkeiten und fang an dich neu zu finden.
In der Gaukirche war heute morgen um 9:00 Uhr Hochamt „mit Bereitung der Osterkerze und Segnung des Wassers“. Die Weihwasserbecken waren allerdings zu Beginn der Messe in der a.F. um 11:00 Uhr noch leer.

Das war auch ungewöhnlich. Vielleicht ist das schon eine der Innovationen von außen, die fast unglaublich erscheinen. :hmm:

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Sonntag 27. März 2016, 15:27
von martin v. tours
Der Herr Pfarrer scheint ja eine guten Draht nach oben zu haben. Jedenfalls weiss er mit Bestimmtheit was "keine Ideen Gottes" sind.
Ich vermute eher das sind seine eigenen Hirngespinste.
Wenn man sich den von Dir verlinkten Text aufmerksam durchliest und die verwendeten Phrasen genau bedenkt, merkt man das es sich um eine nachkonziliare Saccharintablette handelt.
Im ersten Moment sehr süß, kein Nährwert und wenn man länger dran lutscht wird's bitter.

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Samstag 2. April 2016, 12:21
von Juergen
Ein Ehepaar, das inzwischen in einem Pflegeheim wohnt, feiert dieses Jahr Diamante Hochzeit. Sie besprechen zusammen mit ihren Kinden und dem Pfarrer, wie sie den Tag gebührend begehen können. Sie möchten gerne eine Dankmesse feiern oder zumindest in der normalen Gemeindemesse bedacht werden. Der Pfarrer bietet an, dafür eine eigene Messe am Nachmittag zu zelebrieren. Das Jubelpaar ist hoch erfreut.
Sie lassen Einladungskarten drucken und verschicken diese.
Kurz darauf erklärt ihnen der Pfarrer, daß er die Dankmesse nicht feiern kann, weil er zeitgleich eine Taufe spenden muß. Die Leute sind sauer. Nun meint der Pfarrer, er könne anbieten, einen ständigen Diakon ins Pflegeheim zu schicken damit dieser dann in der kleinen Kapelle eine Andacht abhalte.

:daumen-runter:

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Samstag 2. April 2016, 13:36
von ad-fontes
Juergen hat geschrieben:Ein Ehepaar, das inzwischen in einem Pflegeheim wohnt, feiert dieses Jahr Diamante Hochzeit. Sie besprechen zusammen mit ihren Kinden und dem Pfarrer, wie sie den Tag gebührend begehen können. Sie möchten gerne eine Dankmesse feiern oder zumindest in der normalen Gemeindemesse bedacht werden. Der Pfarrer bietet an, dafür eine eigene Messe am Nachmittag zu zelebrieren. Das Jubelpaar ist hoch erfreut.
Sie lassen Einladungskarten drucken und verschicken diese.
Kurz darauf erklärt ihnen der Pfarrer, daß er die Dankmesse nicht feiern kann, weil er zeitgleich eine Taufe spenden muß. Die Leute sind sauer. Nun meint der Pfarrer, er könne anbieten, einen ständigen Diakon ins Pflegeheim zu schicken damit dieser dann in der kleinen Kapelle eine Andacht abhalte.

:daumen-runter:
"Ein Mann - ein Wort".. offensichtlich sind nicht alle Geistlichen richtige Männer, sondern gleichen eher Leichtgewichten, bei denen man sich auf mündliche Absprachen oder Zusagen besser nicht verlassen sollte. Klingt unglaublich, aber Vereinbarungen schriftlich und am besten mit Festsetzung einer Vertragsstrafe/Kompensation bei Nichteinhaltung (kann ja durchaus zweiseitig sein, zB daß diejenigen, für die dargebracht wird, sich ebenfalls zum Erscheinen verpflichten).

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Samstag 2. April 2016, 14:21
von Juergen
Seit ich es hörte, stelle ich mir die Frage, warum der Pfarrer nicht die Messe zelebriert und der Diakon die Taufe spendet. :hmm:

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Samstag 2. April 2016, 17:41
von Hubertus
Juergen hat geschrieben:Seit ich es hörte, stelle ich mir die Frage, warum der Pfarrer nicht die Messe zelebriert und der Diakon die Taufe spendet. :hmm:
Das war auch mein erster Gedanke. :hmm:

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Samstag 2. April 2016, 19:11
von Gallus
Was ich nicht verstehe ist folgendes: Ein Versehen wie eine doppelte Terminplanung kann immer mal passieren. Würde es bei uns passieren, dann würde ich problemlos einen Kollegen finden, der für mich einspringt, ebenso wie ich in so einem Fall selbstverständlich für einen Kollegen einspringen würde.

Ist es denn üblich, dass es zwischen Priestern in Nachbargemeinden, oder gar innerhalb einer Seelsorgeeinheit NULL kollegialen Austausch, NULL Flexibilität und gegenseitige Hilfestellung gibt? Meine Güte, es muss doch möglich sein, da jemanden zu finden, der entweder bei der Messe oder der Taufe einspringen kann!

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Sonntag 3. April 2016, 13:24
von Juergen
Mir wurde zwar gesagt, welcher Priester es war, der die Termindoppelung hatte, aber mir war in dem Augenblick nicht erinnerlich, daß der gar nicht mehr in dem Pfarrverbund tätig ist, sondern ist inzwischen in einen anderen versetzt worden.
Im Pfarrbrief seines ehemaligen Pastoralverbund liest man folgenden Termin:
14.30 Uhr Tauffeier für X.Y. (mit eigenem Priester)
Offenbar reist er extra für die Taufe an.

Predigtzitat

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 15:15
von Juergen
In der a.o. Form wur­de heu­te be­kannt­er­maßen das Fest (I. Klas­se) „Jo­seph der Ar­bei­ter“ ge­fei­ert und der 5. Sonn­tag nach Ostern (II. Klas­se) le­dig­lich kom­me­mo­riert. Die heu­ti­ge Pre­digt zum Fest „Jo­seph der Ar­bei­ter“ stell­te Jo­seph als einen Mann vor­, der nicht lan­ge dis­ku­tiert hat, son­dern ein Mann der Tat war. Das Ge­gen­teil ist der heu­ti­ge Gre­mi­en­ka­tho­li­zis­mus.
Hät­te Joseph vor der Flucht nach Ägyp­ten al­le Aus­schüs­se und Gre­mi­en in der Ge­mein­de be­fragt, wäre der Herr von Hero­des um­ge­bracht wor­den noch ehe Joseph den Esel hät­te sat­teln kön­nen.
:)

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 15:17
von CIC_Fan
Um Gottes Willen man will sich nicht vorstellen daß die NOM Freunde tätig werden

Re: Predigtzitat

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 18:02
von umusungu
Juergen hat geschrieben:
Hät­te Joseph vor der Flucht nach Ägyp­ten al­le Aus­schüs­se und Gre­mi­en in der Ge­mein­de be­fragt, wäre der Herr von Hero­des um­ge­bracht wor­den noch ehe Joseph den Esel hät­te sat­teln kön­nen.
:)
ziemlicher Schwachsinn, diese Predigtaussage.
Dieser Prediger mag wohl niemanden neben sich dulden......

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 21:47
von taddeo
Gut, daß das heutige Josefsfest bei uns in Bayern ohnehin nicht gefeiert wird.

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 22:05
von Hubertus
taddeo hat geschrieben:Gut, daß das heutige Josefsfest bei uns in Bayern ohnehin nicht gefeiert wird.
Nur in der ordentlichen Form nicht. :breitgrins:

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 22:19
von taddeo
Hubertus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Gut, daß das heutige Josefsfest bei uns in Bayern ohnehin nicht gefeiert wird.
Nur in der ordentlichen Form nicht. :breitgrins:
Wieso? Wenn heute nicht Sonntag der Osterzeit vorgegangen wäre, wäre Hochfest Maria Patrona Bavariae gewesen (wird morgen nachgefeiert). Heuer vor 400 Jahren ließ der damalige Herzog von Bayern eine entsprechende Inschrift in München am Fuß der Mariensäule anbringen, 22 Jahre später wurde das Fest eingeführt und heuer vor 100 Jahren von Papst Benedikt XV. als Hochfest für Bayern bestätigt. Also müßte das auf jeden Fall auch bei allen Vintageritualisten gelten. 1916 ist immerhin ne vorkonziliare Hausnummer.
Dieses Hochfest gibt wenigstens keinen Anlaß für solche Predigten, über deren forale Folgen man sich als Moderator bloß ärgern muß. :pfeif:

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 22:27
von Protasius
taddeo hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Gut, daß das heutige Josefsfest bei uns in Bayern ohnehin nicht gefeiert wird.
Nur in der ordentlichen Form nicht. :breitgrins:
Wieso? Wenn heute nicht Sonntag der Osterzeit vorgegangen wäre, wäre Hochfest Maria Patrona Bavariae gewesen (wird morgen nachgefeiert). Heuer vor 400 Jahren ließ der damalige Herzog von Bayern eine entsprechende Inschrift in München am Fuß der Mariensäule anbringen, 22 Jahre später wurde das Fest eingeführt und heuer vor 100 Jahren von Papst Benedikt XV. als Hochfest für Bayern bestätigt. Also müßte das auf jeden Fall auch bei allen Vintageritualisten gelten. 1916 ist immerhin ne vorkonziliare Hausnummer.
Dieses Hochfest gibt wenigstens keinen Anlaß für solche Predigten, über deren forale Folgen man sich als Moderator bloß ärgern muß. :pfeif:
Maria Patronin Bayerns ist aber ein partikulares Hochfest, das ist gegenüber einem universalen Hochfest nachrangig und wird verlegt. Außerdem scheint dieses Fest nach dem alten Kalender in Bayern und der Pfalz am ersten Samstag im Mai gefeiert zu werden, wenn ich die Informationen aus dem Bistum Speyer richtig lese.

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 22:33
von Hubertus
Protasius hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Gut, daß das heutige Josefsfest bei uns in Bayern ohnehin nicht gefeiert wird.
Nur in der ordentlichen Form nicht. :breitgrins:
Wieso? Wenn heute nicht Sonntag der Osterzeit vorgegangen wäre, wäre Hochfest Maria Patrona Bavariae gewesen (wird morgen nachgefeiert). Heuer vor 400 Jahren ließ der damalige Herzog von Bayern eine entsprechende Inschrift in München am Fuß der Mariensäule anbringen, 22 Jahre später wurde das Fest eingeführt und heuer vor 100 Jahren von Papst Benedikt XV. als Hochfest für Bayern bestätigt. Also müßte das auf jeden Fall auch bei allen Vintageritualisten gelten. 1916 ist immerhin ne vorkonziliare Hausnummer.
Dieses Hochfest gibt wenigstens keinen Anlaß für solche Predigten, über deren forale Folgen man sich als Moderator bloß ärgern muß. :pfeif:
Maria Patronin Bayerns ist aber ein partikulares Hochfest, das ist gegenüber einem universalen Hochfest nachrangig und wird verlegt. Außerdem scheint dieses Fest nach dem alten Kalender in Bayern und der Pfalz am ersten Samstag im Mai gefeiert zu werden, wenn ich die Informationen aus dem Bistum Speyer richtig lese.
Richtig, Patrona Bavariæ ist am ersten Samstag im Mai.

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 22:35
von taddeo
Josefi feiert man bei uns immer schon am 19. März und sonst gar nicht. War früher sogar arbeitsfreier Feiertag. :pfeif:
(Mein früherer Pfarrer lädt an dem Tag alle anwesenden Josefs, Seppn, Josefinen und Josefas nach dem abendlichen Hochamt auf eine Maß Bier zum Wirt ein.)

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 22:37
von taddeo
Hubertus hat geschrieben:Richtig, Patrona Bavariæ ist am ersten Samstag im Mai.
Ketzerei, so ein Hochfest zu verlegen. Wer is denn mehra, da Ober oder da Unter? Maria sticht immer schon ihren Gemahl aus. :motz:

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 22:55
von PascalBlaise
taddeo hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Richtig, Patrona Bavariæ ist am ersten Samstag im Mai.
Ketzerei, so ein Hochfest zu verlegen. Wer is denn mehra, da Ober oder da Unter? Maria sticht immer schon ihren Gemahl aus. :motz:
In der Regel, ja. Aber nicht bei einem Wenz.

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 23:10
von Hubertus
taddeo hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Richtig, Patrona Bavariæ ist am ersten Samstag im Mai.
Ketzerei, so ein Hochfest zu verlegen. Wer is denn mehra, da Ober oder da Unter? Maria sticht immer schon ihren Gemahl aus. :motz:
:hae?:
Patrona Bavariæ wurde erst 1970 auf den 1. Mai gelegt.

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Montag 2. Mai 2016, 09:05
von taddeo
Hubertus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Richtig, Patrona Bavariæ ist am ersten Samstag im Mai.
Ketzerei, so ein Hochfest zu verlegen. Wer is denn mehra, da Ober oder da Unter? Maria sticht immer schon ihren Gemahl aus. :motz:
:hae?:
Patrona Bavariæ wurde erst 1970 auf den 1. Mai gelegt.
Kann jemand rausbringen, wann es denn auf den ersten Samstag im Mai gelegt wurde? :hmm:
Wie gesagt: als Fest erstmals genehmigt wurde es 1638, soweit ich weiß, und von Benedikt XV. 1916 bestätigt. Das wären die Eckdaten.

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Montag 2. Mai 2016, 10:07
von Niels
Soweit ich weiß, war es vor 1970 am ersten Sonntag im Mai. Ich schau da aber gerne nochmal nach.

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Dienstag 10. Mai 2016, 12:47
von Raphael
Die Kirche in Deutschland ist weithin ein "mit Gesangbüchern zugedeckter Misthaufen" * geworden. :(

(Originalzitat von Johannes Leppich SJ)

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Dienstag 10. Mai 2016, 12:51
von Niels
Der gute Mann (ich hoffe, dass er mal seliggesprochen wird) weilt aber nicht mehr wirklich unter den Lebenden. Insofern zieht Dein Zitat nicht so wirklich. :nuckel:

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Dienstag 10. Mai 2016, 13:00
von Raphael
Niels hat geschrieben:Der gute Mann (ich hoffe, dass er mal seliggesprochen wird) weilt aber nicht mehr wirklich unter den Lebenden. Insofern zieht Dein Zitat nicht so wirklich. :nuckel:
Nun, Zitate der Kirchenväter sind deutlich älter, haben aber an Aktualität nichts verloren! :pfeif:

Gleiches gilt für o.a. Zitat, wobei sich die Situation, die Anlaß für dieses Zitat war, eher verschlechtert als verbessert hat. :nein:

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Dienstag 10. Mai 2016, 13:58
von Niels
Schattenboxen ist echt cool, Alda.
Mission geht anders.

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Dienstag 10. Mai 2016, 14:05
von Raphael
Niels hat geschrieben:Schattenboxen ist echt cool, Alda.
Mission geht anders.
Sorry, aber Schattenboxen ist die overkott'sche Lösung des Problems, nicht aber die meinige! :ja:

Im Übrigen ist Mission immer beides: Erfolg und Mißerfolg zugleich, steht alles im Gleichnis vom Sämann! :doktor:

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Dienstag 10. Mai 2016, 15:07
von Reinhard
Raphael hat geschrieben:Die Kirche in Deutschland ist weithin ein "mit Gesangbüchern zugedeckter Misthaufen" * geworden. :(
:breitgrins:
O ja, das war damals, vor dem 2. Vatikanum, in den goldenen 50-er Jahren, als noch das ganze Volk die «Messe aller Zeiten»™ feierte !

Damals liebte man solche markigen Sprüche, übrigens auch auf protestantischer Seite.
Sein Zeitgenosse, Pendant und Kollege im anderen Lager, der Pfarrer Wilhelm Busch hat zu der Zeit auf die Frage, warum er nicht aus der Kirche austrete, geantwortet:
"Ja, die Kirche ist ein Saftladen. - aber wenn ich mir aussuchen kann, zu welchem ich gehören will, dann suche ich mir den größten aus !"

Solch ein inneres "sentire cum ecclesia" stünde so manchem Katholiken auch gut zu Gesicht.

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Freitag 20. Mai 2016, 12:49
von Juergen
Seit einigen Jahren veranstaltet in Pastoralverbund innerhalb seiner Grenzen am Pfingstmontag eine „Sternwallfahrt“. Dann fallen alle Messen aus, und es gibt eine zentrale Meßfeier an irgendeinem Ort (Industriehalle, Reitplatz etc.)
Dazu schrieb ich ja letztes Jahr schon was: viewtopic.php?p=762882#p762882

Diese Jahr hat man sich was ganz besonderes ausgedacht und es wurde nach Neheim gewallfahrt zu Franz Stock. Waren es letzten Jahr noch rund 8 Leute, die zu der Messe, welche gleichzeitig eine (Nach)Primiz war, gekommen waren, so waren es dieses Jahr unter 1 (<1% der Gläubigen). :auweia: Der Pfarrer sieht's aber noch positiv. Immerhin sind ein paar gekommen. :roll:
http://www.derwesten.de/staedte/balve/w ... 3715.html

Wallfahrt lockt nur wenige Balver nach Neheim
Neheim/Balve. Waren es vor wenigen Jahren noch an die 1 Menschen, die sich an Pfingsten zu den Sternwallfahrten des heimischen Pastoralverbundes aufmachten, so kamen in diesem Jahr weniger als 1 Balver Wallfahrer in der Neheimer Kirche St. Johannes Baptist zusammen, um das Festhochamt mit der dortigen Gemeinde zu feiern. „Das ist schon eine größere Herausforderung“, sagte Pfarrer Andreas Schulte zu der Entscheidung, anstatt einer Sternwallfahrt mit Ziel auf Balver Boden das deutlich weiter entfernte Neheim als Wallfahrtsziel anzusteuern. „Wir haben natürlich große Einbußen hinnehmen müssen, aber immerhin haben sich doch einige Menschen auf den Weg nach Neheim gemacht.“…
Was lernt man nun aus so einem Desaster?
Ganz klar: Im nächsten Jahr setzen wir noch ein's drauf! – Statt einer Messe soll es am Pfingsmontag einen ökumenischen Gottesdienst geben.
http://www.derwesten.de/staedte/balve/c ... 4943.html

Christen wollen Pfingsten 217 ihre Gemeinsamkeiten feiern

Balve. Der Pastoralverbund Balve-Hönnetal blickt nach vorn. Nach dem geringen Interesse der heimischen Gläubigen an der Wallfahrt nach Neheim soll die Sternwallfahrt am Pfingstmontag des nächsten Jahres wieder hunderte Menschen anlocken. Dann ist die Firma Balver Zinn Ziel der Wallfahrer.

Pastor Jürgen Bischoff ist sich sicher, dass die Christen in Scharen zum ökumenischen Pfingst-Gottesdienst nach Garbeck kommen werden. Er weiß: „Das war bei Veranstaltungen auf Balver Boden eigentlich immer so. Neheim hat in diesem Jahr die Menschen leider nicht so angezogen. Was wir bisher gehört haben, kommt die Idee eines ökumenischen Gottesdienstes im nächsten Jahr sehr gut an.“
Man kann gar nicht so viel Liebermannen wie man müßte.

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Sonntag 12. Juni 2016, 18:57
von ziphen
haz.de hat geschrieben:Bis 2025 will das Dekanat Hannover das neue Personalkonzept – die Antwort auf den Priestermangel – umsetzen. Der Kern: Künftig werden drei bis vier Großgemeinden zu Pastoralbereichen zusammengefasst, die von einen Team betreut werden.
bistum-hildesheim.de hat geschrieben:Jedes der acht Teams wird von einem Pfarrer geleitet, dem Pastoren, Gemeindereferenten, Diakone und Verwaltungsbeauftragte zugeordnet werden. Konkret heißt das für Priester und andere hauptamtliche Mitarbeiter, dass sie in Zukunft mobiler werden und gemeinsam im Team ihre Aufgabenbereiche planen. Bei dem Zuschnitt in Pastoralbereiche und der Zuteilung von Personal wurden unter anderem Katholikenzahlen, Verkehrswege, geographische Größe, Kommunal- und Sozialstruktur und Wünsche von Pfarrgemeinden genau betrachtet.
Auf der Seite des Gesamtverbandes der Katholischen Kirchengemeinden in der Region Hannover findet sich auch eine Karte:

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Verfasst: Samstag 18. Juni 2016, 17:19
von Vir Probatus
In unserer Kreisstadt wurde ein ehemaliges Ladenlokal zu einer Stätte umgebaut, wo man jetzt u.U. einen Geistlichen antreffen kann. Es kann natürlich auch ungeweihtes Personal sein.
So könnte man den Vorgang ganz einfach beschreiben.

Was ein(e) offenbar sehr sprachlich begabte(r) im Erzbistum darüber zum Tag der Architektur zusammenschwurbelt, findet man hier:

http://www.erzbistum-paderborn.de/1786- ... 16%93.html
CityPastoral versteht sich autarker kirchlicher Raum, der als Antwort zum Kommunikationsbedürfnis einer modernen Gesellschaft erfasst werden kann. CityPastoral greift insbesondere dort, wo Menschen über die Gemeinde oder andere kirchliche Angebote nicht oder nicht mehr erreicht werden.
Da fehlt vermutlich ein "als".

Und zur Innenarchitektur: (Bildunterschrift dazu im Wochenanzeiger: Es wurden zwei unabhängige Raumkörper positioniert ...)
Die Gestaltung der CityPastoral bietet Raum für dynamische Pastoral innerhalb flexibler Raumstrukturen im vorhandenen denkmalgeschützten Bestand: er ist offen konzipiert, „überdacht“ mit dem Ziel, Begegnung und Kommunikation zu fördern sowie Vertrauen durch deren Einfassung zu vermitteln. Zwei unabhängige Raumkörper positionieren sich dabei „unter einem Dach“ zwei symbolisch prägnante „Häuser“ mit multifunktionaler Nutzung.
Wenn ich nur "Bahnhof" verstehe, liegt das natürlich an mir: Ich wollte ja nie da abgeholt werden, wo ich stehe.

Trotz Titel "Finanzbericht" erfährt man leider nicht, was das "Positioneren der unabhängigen Raumkörper" denn nun gekostet hat.