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Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (2016)
Verfasst: Samstag 10. Dezember 2016, 14:22
von Juergen
Wie schon im Nachrichtenstrang zu lesen war ist eine neue
Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis erschienen. Sie trägt den Titel „
Das Geschenk der Berufung zum Priestertum“.
Schon recht am Anfang liest man einen schönen Satz:
Nr. 33 hat geschrieben:Daher sollen die zukünftigen Priester angeleitet werden, nicht dem „Klerikalismus“ zu verfallen und nicht der Versuchung nachzugeben, das eigene Leben auf die Suche nach populistischer Zustimmung zu gründen. Das würde sie für die Ausübung ihres Leitungsdienstes in der Gemeinschaft unweigerlich ungeeignet machen, da es sie dazu bringen würde, die Kirche als eine schlichte menschliche Institution zu betrachten.
Leider kommt der Satz für viele zu spät, da sie schon geweiht sind.
Interessantes zum sog.
Propädeutikum:
Nr. 60 hat geschrieben:Die propädeutische Phase soll in einer Gemeinschaft gelebt werden, die sich von der des Großen Seminars unterscheidet, und – wenn möglich – auch eigene Räumlichkeiten hat. Es ist also eine propädeutische Phase einzurichten, die mit eigenen Ausbildern ausgestattet ist und die auf eine gute menschliche und christliche Ausbildung und auf eine ernsthafte Auswahl der Kandidaten für das Große Seminar zielt.
(Hervorhebung von mir)
Da wird dann wohl in manchen Seminaren das große Umbauen anfangen.

Re: Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (2016)
Verfasst: Samstag 10. Dezember 2016, 15:04
von Juergen
Hier in Paderborn wurden die Dienste
Lektorat und
Akolythat bis in die 90er Jahre hinein im neunten Semester gemeinsam verliehen.
Heute wird das
Lektorat schon vor Abschluß der philosophischen Studien verliehen. Wenn ich recht informiert bin, im dritten Semester. Das wird gemäß der neuen RFIS nicht mehr möglich sein. Im Kapitel über die
Phase der theologischen Studien – i.e. die Zeit vom vierten bis zehnten Semester – liest man:
RFIS Nr. 72 hat geschrieben:Im Verlauf dieser Phase* werden entsprechend dem Reifungsprozess eines jeden Kandidaten und falls es im Rahmen der Ausbildung zweckmäßig erscheint den Semi- naristen die Dienste des Lektorats und des Akolythats übertragen, um diese eine an- gemessene Zeit lang ausüben und sich besser auf den künftigen Dienst am Wort und am Altar vorbereiten zu können. Das Lektorat ist für den Seminaristen die „Herausforderung“, sich durch das Wort Gottes, das der Gegenstand seines Gebetes und seines Studiums ist, formen zu lassen. Die Übertragung des Akolythats schließt eine tiefere Teilnahme am Geheimnis Christi ein, der sich schenkt und in der Eucharistie, in der versammelten Gemeinde und im Nächsten gegenwärtig ist.
Interessant ist auch, wie es weiter geht:
RFIS Nr. 72 hat geschrieben:Daher ermöglichen die beiden Dienste zusammen mit einer angemessenen spirituellen Vorbereitung, intensiver das zu leben, was in der Phase der Gleichgestaltung erwartet wird. Innerhalb dieser ist es deshalb angebracht, den Lektoren und den Akolythen konkrete Möglichkeiten anzubieten, um die empfangenen Dienste nicht nur im Umkreis der Liturgie, sondern auch in der Katechese, in der Evangelisierung und im Dienst am Nächsten auszuüben.
Eine angemessene Begleitung könnte zeigen, dass der Ruf, den ein Jugendlicher meinte, erhalten zu haben, obwohl er im Verlauf der ersten Phase eventuell anerkannt wurde, in Wirklichkeit nicht eine Berufung zum Priestertum des Dienstes ist oder nicht angemessenen gefördert wurde. In diesem Fall soll der Seminarist aus eigener Initiative oder in Folge einer entsprechenden Intervention vonseiten der Ausbilder den Weg der Ausbildung zur Priesterweihe unterbrechen.
Re: Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (2016)
Verfasst: Samstag 10. Dezember 2016, 15:32
von taddeo
Ein Wort darin, das in Deutschland kaum mehr stimmt, ist das "Jugendlicher". Die meisten Kandidaten heutzutage sind gestandene Männer, zumindest altersmäßig.
Re: Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (2016)
Verfasst: Samstag 10. Dezember 2016, 15:34
von taddeo
Juergen hat geschrieben:Interessantes zum sog.
Propädeutikum:
Nr. 60 hat geschrieben:Die propädeutische Phase soll in einer Gemeinschaft gelebt werden, die sich von der des Großen Seminars unterscheidet, und – wenn möglich – auch eigene Räumlichkeiten hat. Es ist also eine propädeutische Phase einzurichten, die mit eigenen Ausbildern ausgestattet ist und die auf eine gute menschliche und christliche Ausbildung und auf eine ernsthafte Auswahl der Kandidaten für das Große Seminar zielt.
(Hervorhebung von mir)
Da wird dann wohl in manchen Seminaren das große Umbauen anfangen.

Glaub ich gar nicht unbedingt. In Bayern ist zB das Propädeutikum für 4 Diözesen zusammen in Passau, die Passauer Kandidaten (so es denn welche gibt) studieren und leben aber danach in Regensburg im Seminar.
Re: Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (2016)
Verfasst: Samstag 10. Dezember 2016, 16:48
von Juergen
taddeo hat geschrieben:Ein Wort darin, das in Deutschland kaum mehr stimmt, ist das "Jugendlicher". Die meisten Kandidaten heutzutage sind gestandene Männer, zumindest altersmäßig.
Es wäre mal interessant, die einzelnen Diözesen durchzusehen und durchzuzählen wie hoch der Anteil an sog. Spätberufenen ist. Diesen widmet die RFIS eine eigene Nummer (24).
Insgesamt finde ich das Dokument nicht schlecht. Es stehen mache guten Dinge drin. Auf der anderen Seite sind viele Dinge aber auch wieder einmal recht langatmig ausgeführt. „Kurz und bündig“ geht wohl heutzutage nicht mehr. Aber das kennt man ja spätestens seit den Enzykliken des Hl. Johannes Paul.
Re: Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (2016)
Verfasst: Samstag 10. Dezember 2016, 17:06
von taddeo
Juergen hat geschrieben:Auf der anderen Seite sind viele Dinge aber auch wieder einmal recht langatmig ausgeführt. „Kurz und bündig“ geht wohl heutzutage nicht mehr. Aber das kennt man ja spätestens seit den Enzykliken des Hl. Johannes Paul.
Irgendein großer Komponist soll mal gesagt haben, ein Komponist müsse sich mal beim Gericht für jede Note rechtfertigen, die er zuviel geschrieben habe. Wenn das für Theologen und ihre Wörter auch gilt, schaut es für die allermeisten böse aus.

Re: Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (2016)
Verfasst: Samstag 10. Dezember 2016, 17:09
von Juergen
taddeo hat geschrieben:Juergen hat geschrieben:Auf der anderen Seite sind viele Dinge aber auch wieder einmal recht langatmig ausgeführt. „Kurz und bündig“ geht wohl heutzutage nicht mehr. Aber das kennt man ja spätestens seit den Enzykliken des Hl. Johannes Paul.
Irgendein großer Komponist soll mal gesagt haben, ein Komponist müsse sich mal beim Gericht für jede Note rechtfertigen, die er zuviel geschrieben habe.…
→
http://www.sanseira.de/zitate14.htm 
Re: Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (2016)
Verfasst: Sonntag 18. Dezember 2016, 16:21
von CIC_Fan
Offenbar korrigiert der Papst die Kleruskongregation über den Osservatore Romano
http://de.radiovaticana.va/news/216/12 ... 9C/1279967
Re: Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (2016)
Verfasst: Montag 19. Dezember 2016, 11:12
von HeGe
Wo liest du da was vom Papst?

Re: Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (2016)
Verfasst: Montag 19. Dezember 2016, 12:20
von Juergen
HeGe hat geschrieben:Wo liest du da was vom Papst?
Irgendein unbekannter Professor schreibt einen Gastbeitrag in dem er kaum etwas anderes sagt als das, was im Dokument steht und damit korrigiert nach CIC_Fans Meinung der Papst die Kleruskongregation.

– Naja, daß der CIC_Fan ein Porzelansyndrom hat, ist ja allgemeinhin bekannt.
Re: Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (2016)
Verfasst: Montag 19. Dezember 2016, 12:28
von Marcus, der mit dem C
Juergen hat geschrieben:HeGe hat geschrieben:Wo liest du da was vom Papst?
Irgendein unbekannter Professor schreibt einen Gastbeitrag in dem er kaum etwas anderes sagt als das, was im Dokument steht und damit korrigiert nach CIC_Fans Meinung der Papst die Kleruskongregation.

– Naja, daß der CIC_Fan ein Porzelansyndrom hat, ist ja allgemeinhin bekannt.
Wenn jeder Beitrag von z.B. Radio Vatikan eine päpstliche Äußerung wäre, dann hätte P. Johannes Paul II. sich oft selbst auf das heftigste kritisiert, man denke nur an die Tiraden von Pater Eberhard von Gemmingen SJ.
Re: Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (2016)
Verfasst: Montag 19. Dezember 2016, 12:35
von HeGe
Wahrscheinlich hat er wieder in einem ominösen Telefonat, wobei er uns den Gesprächspartner nicht nennen will, Spekulationen eines Dritten über Gerüchte in den Fluren des Vatikans, deren Quelle er nicht nennen möchte, erfahren.
Re: Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (2016)
Verfasst: Montag 19. Dezember 2016, 15:20
von CIC_Fan
nein nur logischen Denken im Osservatore erscheint nichts was vom Staatseekretariat nicht genehmigt ist das hat nichts mit Radio Vatikan zu tun aber hier scheint es die Tendenz zu geben oh nein endlich ein kleiner Erfolg da kann es nicht sein daß der auch wieder den Bach runtergeht wir werden ja sehen ob es für den Erzbischof von Santiago de Compostella Konsequenzen gibt
http://www.katholisches.info/216/12/16 ... priestern/