Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

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Lycobates
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Lycobates »

Sempre hat geschrieben:
Freitag 31. Januar 2020, 22:04
Juergen hat geschrieben:
Freitag 31. Januar 2020, 21:36
:auweia:
Könnte sein, daß de Mattei Mist erzählt, aber warum staunen, wenn Jorge B. Türen öffnen will? So kennt man ihn doch!
Es gab bei denen ja schon mal einen, der wollte Fenster öffnen, und tat das auch, und einen anderen, der schleifte gar Bastionen, und hatte ein tolles Gefühl dabei.

Quod facis, fac citius, würde ich mit dem Herrn sagen.
Dann gibt es klare Verhältnisse.

Lehnen wir uns zurück und warten wir ab.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
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Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Und selbst wenn es so kommt: das kanonische Mindestalter fürs "Ständige" Diakonat ist 35, um sich zu bewähren lege ich mal fünf Jahre zugrunde - also mindestens 40 Jahre alt.

Die meisten werden dann Familie haben - und viele Bistümer nehmen nur noch Ständige Diakone mit Zivilberuf (auch aus finanziellen Gründen).

Es mag den einen oder anderen Familienvater geben, der mit 40 zivil a) weniger verdient als ein Priester ohne Leitungsfunktion und b) die Zusatzausbildung zum Priester schafft, doch das wird nicht die Masse sein.

Wer jetzt hierzulande flächendeckend verheiratete Priester kommen sieht, wird sich noch wundern.

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Lycobates
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Lycobates »

Ralf hat geschrieben:
Freitag 31. Januar 2020, 23:26
Und selbst wenn es so kommt: das kanonische Mindestalter fürs "Ständige" Diakonat ist 35 ...
Gibt es eigentlich bei Konzilens auch ein kanonisches Höchstalter für ständige NOM-Marketenderinnen?
Man kläre mich auf!
:D
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Sempre
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Sempre »

Lycobates hat geschrieben:
Freitag 31. Januar 2020, 23:41
Ralf hat geschrieben:
Freitag 31. Januar 2020, 23:26
Und selbst wenn es so kommt: das kanonische Mindestalter fürs "Ständige" Diakonat ist 35 ...
Gibt es eigentlich bei Konzilens auch ein kanonisches Höchstalter für ständige NOM-Marketenderinnen?
Man kläre mich auf!
:D
Päpstinnen werden dann wohl schon auch mit 75 ihren Rücktritt einreichen müssen. Jedenfalls nach einer tausendjährigen Schonfrist, die auch für der/die/das/diverse Päpst*innen gilt. Tippe ich mal.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Petrus
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Petrus »

Ralf hat geschrieben:
Freitag 31. Januar 2020, 23:26
Und selbst wenn es so kommt: das kanonische Mindestalter fürs "Ständige" Diakonat ist 35, um sich zu bewähren lege ich mal fünf Jahre zugrunde - also mindestens 40 Jahre alt.
nun, von den "aufschiebenden Weihehindernissen" kann Rom dispensieren.

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Lycobates
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Lycobates »

Sempre hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 00:01
Lycobates hat geschrieben:
Freitag 31. Januar 2020, 23:41
Ralf hat geschrieben:
Freitag 31. Januar 2020, 23:26
Und selbst wenn es so kommt: das kanonische Mindestalter fürs "Ständige" Diakonat ist 35 ...
Gibt es eigentlich bei Konzilens auch ein kanonisches Höchstalter für ständige NOM-Marketenderinnen?
Man kläre mich auf!
:D
Päpstinnen werden dann wohl schon auch mit 75 ihren Rücktritt einreichen müssen. Jedenfalls nach einer tausendjährigen Schonfrist, die auch für der/die/das/diverse Päpst*innen gilt. Tippe ich mal.
Ich gehe davon aus, daß selbige aber der tonsura Petri unterworfen werden?
:breitgrins:
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Petrus
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Petrus »

immer noch ist mir nicht klar, warum die Aufhebung des Pflichtzölibats für röm.-kath. Priester den Untergang der Kirche bedeuten sollte.

in Vorab-Auszügen des Buches von Card. Sarah argumentiert Card. Sarah, dass die Orthodoxie die Apostolische Tradition verlassen hätte.

nun, die Orthodoxie ist der Auffassung, dass wir die Apostolische Tradition (vgl. hierzu gern auch: "filioque") verlassen hätten.

Mit meiner Einschätzung dazu: "jeder koche sich sein eigenes Süppchen" (natürlich geht es hier auch um Macht, Abgrenzung)

bin ich wohl noch allein.

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Niels
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Niels »

Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 11:35
Sempre hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 00:01
Lycobates hat geschrieben:
Freitag 31. Januar 2020, 23:41
Ralf hat geschrieben:
Freitag 31. Januar 2020, 23:26
Und selbst wenn es so kommt: das kanonische Mindestalter fürs "Ständige" Diakonat ist 35 ...
Gibt es eigentlich bei Konzilens auch ein kanonisches Höchstalter für ständige NOM-Marketenderinnen?
Man kläre mich auf!
:D
Päpstinnen werden dann wohl schon auch mit 75 ihren Rücktritt einreichen müssen. Jedenfalls nach einer tausendjährigen Schonfrist, die auch für der/die/das/diverse Päpst*innen gilt. Tippe ich mal.
Ich gehe davon aus, daß selbige aber der tonsura Petri unterworfen werden?
:breitgrins:
Das wollen wir doch wohl hoffen.
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Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Petrus hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 12:15
immer noch ist mir nicht klar, warum die Aufhebung des Pflichtzölibats für röm.-kath. Priester den Untergang der Kirche bedeuten sollte.

in Vorab-Auszügen des Buches von Card. Sarah argumentiert Card. Sarah, dass die Orthodoxie die Apostolische Tradition verlassen hätte.

nun, die Orthodoxie ist der Auffassung, dass wir die Apostolische Tradition (vgl. hierzu gern auch: "filioque") verlassen hätten.

Mit meiner Einschätzung dazu: "jeder koche sich sein eigenes Süppchen" (natürlich geht es hier auch um Macht, Abgrenzung)

bin ich wohl noch allein.
Mir ist das auch nicht klar. Ich hielte es für einen sehr großen geistlichen Verlust, aber sicher nicht für den Untergang der Kirche.
Und stoppen wird es das Schrumpfen der Kirche hierzulande erst recht nicht.

Petrus
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Petrus »

Ralf hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 12:54
Petrus hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 12:15
immer noch ist mir nicht klar, warum die Aufhebung des Pflichtzölibats für röm.-kath. Priester den Untergang der Kirche bedeuten sollte.

in Vorab-Auszügen des Buches von Card. Sarah argumentiert Card. Sarah, dass die Orthodoxie die Apostolische Tradition verlassen hätte.

nun, die Orthodoxie ist der Auffassung, dass wir die Apostolische Tradition (vgl. hierzu gern auch: "filioque") verlassen hätten.

Mit meiner Einschätzung dazu: "jeder koche sich sein eigenes Süppchen" (natürlich geht es hier auch um Macht, Abgrenzung)

bin ich wohl noch allein.
Mir ist das auch nicht klar. Ich hielte es für einen sehr großen geistlichen Verlust, aber sicher nicht für den Untergang der Kirche.
Und stoppen wird es das Schrumpfen der Kirche hierzulande erst recht nicht.
natürlich nicht, Ralf. Da bin ich Deiner Meinung.

Eine Frage an Dich (und an Euch alle): inwiefern hältst Du die Aufhebung des Pflichtzölibats "für einen sehr großen geistlichen Verlust?"

das interessiert mich - denn dieses Thema scheint mir ja noch nicht so ganz "aufgearbeitet" zu sein.

danke,
Petrus.

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Lycobates
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Lycobates »

Petrus hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 13:13
Ralf hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 12:54
Petrus hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 12:15
immer noch ist mir nicht klar, warum die Aufhebung des Pflichtzölibats für röm.-kath. Priester den Untergang der Kirche bedeuten sollte.

in Vorab-Auszügen des Buches von Card. Sarah argumentiert Card. Sarah, dass die Orthodoxie die Apostolische Tradition verlassen hätte.

nun, die Orthodoxie ist der Auffassung, dass wir die Apostolische Tradition (vgl. hierzu gern auch: "filioque") verlassen hätten.

Mit meiner Einschätzung dazu: "jeder koche sich sein eigenes Süppchen" (natürlich geht es hier auch um Macht, Abgrenzung)

bin ich wohl noch allein.
Mir ist das auch nicht klar. Ich hielte es für einen sehr großen geistlichen Verlust, aber sicher nicht für den Untergang der Kirche.
Und stoppen wird es das Schrumpfen der Kirche hierzulande erst recht nicht.
natürlich nicht, Ralf. Da bin ich Deiner Meinung.

Eine Frage an Dich (und an Euch alle): inwiefern hältst Du die Aufhebung des Pflichtzölibats "für einen sehr großen geistlichen Verlust?"

das interessiert mich - denn dieses Thema scheint mir ja noch nicht so ganz "aufgearbeitet" zu sein.

danke,
Petrus.
Die Enthaltsamkeit des (menschlichen) Opferpriesters, nach dem Vorbild Christi, ist unerläßliche Vorbedingung für den Dienst am Altar.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 13:52
Die Enthaltsamkeit des (menschlichen) Opferpriesters, nach dem Vorbild Christi, ist unerläßliche Vorbedingung für den Dienst am Altar.
Nun, das ist definitiv falsch. Unerlässlich ist das nicht, auch die von manchen glorifizierte Kirche vor dem 21. Ökumenischen Konzil hat die Sakramente anderer apostolischer Kirchen immer anerkannt.

Petrus
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Petrus »

Ralf hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 14:43

nun, das ist definitiv falsch.
lieber Ralf,

(wer mich persönlich kennt, weiß einigermaßen, was jetzt kommt).


könntest Du bitte gern gelegentlich (ich habe Zeit - ich hoffe, Du auch) für Deine Behauptung mal Belege, (gerne auch sog. "Internet-links", die Deine Meinung stützen könnten), nachreichen?

dafür Dir im Voraus herzlichen Dank.

CIC_Fan

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von CIC_Fan »

Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 13:52
Petrus hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 13:13
Ralf hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 12:54
Petrus hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 12:15
immer noch ist mir nicht klar, warum die Aufhebung des Pflichtzölibats für röm.-kath. Priester den Untergang der Kirche bedeuten sollte.

in Vorab-Auszügen des Buches von Card. Sarah argumentiert Card. Sarah, dass die Orthodoxie die Apostolische Tradition verlassen hätte.

nun, die Orthodoxie ist der Auffassung, dass wir die Apostolische Tradition (vgl. hierzu gern auch: "filioque") verlassen hätten.

Mit meiner Einschätzung dazu: "jeder koche sich sein eigenes Süppchen" (natürlich geht es hier auch um Macht, Abgrenzung)

bin ich wohl noch allein.
Mir ist das auch nicht klar. Ich hielte es für einen sehr großen geistlichen Verlust, aber sicher nicht für den Untergang der Kirche.
Und stoppen wird es das Schrumpfen der Kirche hierzulande erst recht nicht.
natürlich nicht, Ralf. Da bin ich Deiner Meinung.

Eine Frage an Dich (und an Euch alle): inwiefern hältst Du die Aufhebung des Pflichtzölibats "für einen sehr großen geistlichen Verlust?"

das interessiert mich - denn dieses Thema scheint mir ja noch nicht so ganz "aufgearbeitet" zu sein.

danke,
Petrus.
Die Enthaltsamkeit des (menschlichen) Opferpriesters, nach dem Vorbild Christi, ist unerläßliche Vorbedingung für den Dienst am Altar.
aha was ist dann mit den unierten und verheirateten Priester es gibt für die Unierten Priester keine Weisung besondere Enthaltsamkeit in der Ehe zu üben

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Marion
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Marion »

Ralf hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 14:43
Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 13:52
Die Enthaltsamkeit des (menschlichen) Opferpriesters, nach dem Vorbild Christi, ist unerläßliche Vorbedingung für den Dienst am Altar.
nun, das ist definitiv falsch. Unerlässlich ist das nicht, auch die von manchen glorifizierte Kirche vor dem 21. Ökumenischen Konzil hat die Sakramente anderer apostolischer Kirchen immer anerkannt.
Das sind aber Diebe und Räuber, welche nicht durch die Türe eingegangen sind. Mit Sicherheit kein Opferpriesters, nach dem Vorbild Christi.

Wahrscheinlich willst du nun mit gültig kommen?! Ja, man kann sich ja auch gültig das Gericht essen ;)
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Juergen
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Juergen »

Ralf hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 14:43
Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 13:52
Die Enthaltsamkeit des (menschlichen) Opferpriesters, nach dem Vorbild Christi, ist unerläßliche Vorbedingung für den Dienst am Altar.


nun, das ist definitiv falsch. Unerlässlich ist das nicht, auch die von manchen glorifizierte Kirche vor dem 21. Ökumenischen Konzil hat die Sakramente anderer apostolischer Kirchen immer anerkannt.
Wer schon mit mit DasKonzil™ argumentiert, sollte sich mal PO zu Gemüte führen und schauen, was dort zum Beispiel zum Thema „Evangelische Räte“ zu lesen ist. Nach PO, sind die ev. Räte, die manche gerne auf Ordensleute einschränken wollen, auch was für Laien:
Sie [=die Priester] lehren sie ebenso, an den Feiern der heiligen Liturgie so teilzunehmen, daß sie dabei zu einem echten Gebet kommen; sie führen sie zu immer vollkommenerem Gebetsgeist, der sich entsprechend den Gnaden und Erfordernissen eines jeden im ganzen Leben auswirken muß; sie halten alle an, ihre Standespflichten zu erfüllen, und laden die Fortgeschrittenen ein, die evangelischen Räte in einer Weise, die jedem angemessen ist, zu befolgen. So lehren sie die Gläubigen, in Lobgesängen und geisterfüllten Liedern dem Herrn in ihren Herzen zu singen und Gott dem Vater immerdar Dank zu sagen für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus (17).
Und in Bezug auf die Priester lesen wir:
II. Besondere Erfordernisse für das geistliche Leben der Priester (Evangelischen Räte)

15. Zu den Tugenden, die für den Dienst der Priester besonders erfordert sind, muß man als ständige Seelenhaltung die innere Bereitschaft zählen, nicht den eigenen Willen zu suchen, sondern den Willen dessen, der sie gesandt hat (27). Das göttliche Werk nämlich, zu dessen Durchführung der Heilige Geist sie berufen hat (28), übersteigt alle menschlichen Kräfte und menschliche Weisheit; denn "was der Welt schwach erscheint, hat Gott auserwählt, das Starke zu beschämen" (1 Kor 1,27). Im Bewußtsein der eigenen Schwäche tut darum der wahre Diener Christi seine Arbeit demütig; er prüft, was Gott wohlgefällig ist (29), und läßt sich, gleichsam durch den Geist gebunden (30), in allem vom Willen dessen führen, der aller Menschen Heil will; diesen Willen kann er in den konkreten Umständen des täglichen Lebens entdecken und erfüllen, indem er allen Menschen demütig dient, die ihm in seinem Amt und in den vielfältigen Ereignissen seines Lebens von Gott anvertraut sind.

Weil jedoch der priesterliche Dienst ein Dienst der Kirche ist, kann er nur in der hierarchischen Gemeinschaft des ganzen Leibes ausgeübt werden. Die Hirtenliebe drängt also die Priester dazu, in dieser Gemeinschaft zu handeln und darum den eigenen Willen gehorsam in den Dienst für Gott und die Brüder zu stellen, indem sie gläubigen Geistes annehmen und ausführen, was der Papst und der eigene Bischof sowie andere Vorgesetzte vorschreiben oder nahelegen; gern geben sie alles hin und sich selbst dazu (31), in jeglichem Dienst, der ihnen anvertraut wird, sei er auch gering und ärmlich. Auf diese Weise bewahren und stärken sie die notwendige Einheit mit ihren Mitbrüdern im Amt, vor allem aber mit denjenigen, die der Herr zu sichtbaren Leitern seiner Kirche bestellt hat, und tragen so zum Aufbau des Leibes Christi bei, der "durch jedes Band der Hilfeleistung" wächst (32). Solcher Gehorsam führt zu einer reiferen Freiheit der Kinder Gottes. Er erfordert aus seinem Wesen heraus, daß die Priester, wenn sie bei der Ausübung ihres Amtes in kluger Weise aus Liebe neue Wege zum größeren Wohl der Kirche suchen, diese ihre Vorhaben vertrauensvoll vorbringen und die besondere Lage ihrer Herde eindringlich darlegen, immer bereit, sich dem Urteil derer zu unterstellen, die ein führendes Amt in der Leitung der Kirche Gottes ausüben.

Durch diese Demut und diesen verantwortungsbewußten und freien Gehorsam machen sich die Priester Christus gleichförmig. Sie hegen die gleiche Gesinnung wie Christus Jesus in sich, der "sich selbst entäußert hat, indem er Knechtsgestalt annahm, gehorsam geworden bis zum Tod " (Phil 2,7-8), und der durch diesen Gehorsam den Ungehorsam Adams besiegt und wiedergutgemacht hat, wie der Apostel bezeugt: "Durch den Ungehorsam des einen Menschen sind die vielen zu Sündern gemacht worden; so werden auch durch den Gehorsam des Einen die vielen zu Gerechten gemacht werden" (Röm 5,19).

16. Die Kirche hat die vollkommene und ständige Enthaltsamkeit um des Himmelreiches willen, die von Christus dem Herrn empfohlen33, in allen Jahrhunderten bis heute von nicht wenigen Gläubigen gern angenommen und lobenswert geübt worden ist, besonders im Hinblick auf das priesterliche Leben immer hoch eingeschätzt. Ist sie doch ein Zeichen und zugleich ein Antrieb der Hirtenliebe und ein besonderer Quell geistlicher Fruchtbarkeit in der Welt34. Zwar ist sie nicht vom Wesen des Priestertums selbst gefordert, wie die Praxis der frühesten Kirche35 und die Tradition der Ostkirchen zeigt, wo es neben solchen, die aus gnadenhafter Berufung zusammen mit allen Bischöfen das ehelose Leben erwählen, auch hochverdiente Priester im Ehestand gibt. Wenn diese Heilige Synode dennoch den kirchlichen Zölibat empfiehlt, will sie in keiner Weise jene andere Ordnung ändern, die in den Ostkirchen rechtmäßig Geltung hat; vielmehr ermahnt sie voll Liebe diejenigen, die als Verheiratete das Priestertum empfingen, sie möchten in ihrer heiligen Berufung ausharren und weiterhin mit ganzer Hingabe ihr Leben für die ihnen anvertraute Herde einsetzen36.

Der Zölibat ist jedoch in vielfacher Hinsicht dem Priestertum angemessen. Die priesterliche Sendung ist nämlich gänzlich dem Dienst an der neuen Menschheit geweiht, die Christus, der Überwinder des Todes, durch seinen Geist in der Welt erweckt, die ihren Ursprung "nicht aus dem Blut, nicht aus dem Wollen des Fleisches noch aus dem Wollen des Mannes, sondern aus Gott" (Joh 1,13) hat. Durch die Jungfräulichkeit und die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen37 werden die Priester in neuer und vorzüglicher Weise Christus geweiht; sie hangen ihm leichter ungeteilten Herzens an38, schenken sich freier in ihm und durch ihn dem Dienst für Gott und die Menschen, dienen ungehinderter seinem Reich und dem Werk der Wiedergeburt aus Gott und werden so noch mehr befähigt, die Vaterschaft in Christus tiefer zu verstehen.

Auf diese Weise bezeugen sie also vor den Menschen, daß sie sich in ungeteilter Hingabe der ihnen anvertrauten Aufgabe widmen wollen, nämlich die Gläubigen einem Mann zu vermählen und sie als keusche Jungfrau Christus zuzuführen39; so weisen sie auf jenen geheimnisvollen Ehebund hin, der von Gott begründet ist und im anderen Leben ins volle Licht treten wird, in welchem die Kirche Christus zum einzigen Bräutigam hat40. Darüber hinaus sind sie ein lebendiges Zeichen der zukünftigen, schon jetzt in Glaube und Liebe anwesenden Welt, in der die Auferstandenen weder freien noch gefreit werden41.

Der so im Geheimnis Christi und seiner Sendung begründete Zölibat wurde zunächst den Priestern empfohlen und schließlich in der lateinischen Kirche allen, die die heilige Weihe empfangen sollten, als Gesetz auferlegt. Diese Heilige Synode billigt und bekräftigt von neuem das Gesetz für jene, die zum Priestertum ausersehen sind, wobei ihr der Geist das Vertrauen gibt, daß der Vater die Berufung zum ehelosen Leben, das ja dem neutestamentlichen Priestertum so angemessen ist, großzügig geben wird, wenn nur diejenigen, die durch das Sakrament der Weihe am Priestertum Christi teilhaben, zusammen mit der ganzen Kirche demütig und inständig darum bitten.

Das Konzil mahnt daher alle Priester, die im Vertrauen auf Gottes Gnade in freier Entscheidung nach Christi Vorbild den Zölibat auf sich genommen haben, ihm großmütig und mit ganzem Herzen anzuhangen und treu in diesem Stand auszuhalten in der Erkenntnis der hohen Gnadengabe, die ihnen vom Vater gegeben wurde und die der Herr so offenkundig gepriesen hat42. Sie sollen dabei immer jene Geheimnisse vor Augen haben, die durch sie bezeichnet werden und ihre Erfüllung finden. Und je mehr in der heutigen Welt viele Menschen ein Leben in vollkommener Enthaltsamkeit für unmöglich halten, um so demütiger und beharrlicher werden die Priester und mit ihnen die ganze Kirche die Gabe der Beständigkeit und Treue erflehen, die denen niemals verweigert wird, die um sie bitten. Zugleich werden sie alle übernatürlichen und natürlichen Hilfen anwenden, die jedem zur Verfügung stehen; sie sollen vor allem die durch die Erfahrung der Kirche bewährten aszetischen Verhaltensweisen, die in der modernen Welt nicht weniger notwendig sind, befolgen.

So bittet diese Heilige Synode nicht nur die Priester, sondern alle Gläubigen, sie möchten sich die kostbare Gabe des priesterlichen Zölibates ein wirkliches Anliegen sein lassen, und alle mögen Gott bitten, daß er dieses Geschenk seiner Kirche stets in Fülle zukommen lasse.

17. Im freundschaftlichen und brüderlichen Verkehr untereinander und mit den übrigen Menschen haben die Priester Gelegenheit, die menschlichen Werte zu pflegen und die irdischen Güter als Geschenke Gottes zu würdigen. Mitten in der Welt sollen sie dennoch immer wissen, daß sie nach dem Wort unseres Herrn und Meisters nicht von der Welt sind (43). Wenn sie also die Dinge der Welt so gebrauchen, als gebrauchten sie sie nicht (44), dann werden sie zu jener Freiheit von aller ungeordneten Anhänglichkeit und Sorge gelangen, durch die sie gelehrig für die Stimme Gottes im täglichen Leben werden. Aus solcher Freiheit und Gelehrigkeit erwächst das geistliche Unterscheidungsvermögen, durch das man die rechte Haltung zur Welt und ihren Gütern findet. Diese Haltung ist deshalb von großer Bedeutung für die Priester, weil sich ja die Sendung der Kirche inmitten der Welt vollzieht und die geschaffenen Güter zum Reifen der menschlichen Persönlichkeit unerläßlich sind. So seien sie also dankbar für alles, was ihnen der himmlische Vater für eine rechte Lebensführung in die Hand gibt. Doch sollen sie alles, was ihnen begegnet, im Licht des Glaubens prüfen, damit sie es richtig gebrauchen lernen, wie es dem Willen Gottes entspricht, und ablehnen, was ihrer Sendung im Weg steht.

Denn die Priester, deren "Anteil und Erbe" der Herr ist (Num 18,20), dürfen die zeitlichen Güter nur in dem Rahmen gebrauchen, der ihnen durch die Lehre Christi des Herrn und von der Weisung der Kirche gesteckt ist.

Die Kirchengüter im eigentlichen Sinne sollen die Priester sachgerecht und nach den Richtlinien der kirchlichen Gesetze verwalten, wenn möglich unter Zuhilfenahme erfahrener Laien; diese Güter sind stets nur für die Zwecke zu verwenden, um deretwillen die Kirche zeitliche Güter besitzen darf, nämlich für den rechten Vollzug des Gottesdienstes, für den angemessenen Unterhalt des Klerus und für die apostolischen und caritativen Werke, besonders für jene, die den Armen zugute kommen (45). Was die Priester, nicht anders als die Bischöfe, anläßlich der Ausübung eines kirchlichen Amtes erhalten, haben sie, unbeschadet eines Partikularrechts (46), in erster Linie für ihren standesgemäßen Unterhalt und für die Erfüllung ihrer Standespflichten zu verwenden; was aber davon übrigbleibt, mögen sie dem Wohl der Kirche oder caritativen Werken zukommen lassen. Sie dürfen das kirchliche Amt weder als Erwerbsquelle betrachten noch die Einkünfte daraus für die Vermehrung des eigenen Vermögens verwenden (47). Die Priester sollen darum ihr Herz nicht an Reichtümer hängen (48), jede Habgier meiden und sich vor aller Art weltlichen Handels sorgfältig hüten.

Sie werden vielmehr zur freiwilligen Armut ermuntert, in der sie Christus sichtbarer ähnlich und zum heiligen Dienst verfügbarer werden. Denn Christus ist für uns arm geworden, obwohl er reich war, damit wir durch seine Armut reich würden (49). Und die Apostel haben durch ihr Beispiel bezeugt, daß die unverdienten Gaben Gottes unentgeltlich weitergegeben werden müssen (50); sie wußten genauso gut Überfluß zu haben wie Not zu ertragen (51). Aber auch ein gewisser gemeinschaftlicher Gütergebrauch, ähnlich der Gütergemeinschaft, die in der Geschichte der Urkirche so gepriesen wird (52), kann der Hirtenliebe vorzüglich den Weg ebnen; durch diese Lebensform können die Priester den Geist der Armut, den Christus empfiehlt, in lobenswerter Weise konkret verwirklichen.

Vom Geist des Herrn geführt, der den Erlöser gesalbt und Armen die Frohbotschaft zu bringen (53) ausgesandt hat, sollen die Priester und ebenso die Bischöfe alles vermeiden, was den Armen irgendwie Anstoß geben könnte, indem sie, mehr als die anderen Jünger des Herrn, jeden Schein von Eitelkeit in ihrer Lebenshaltung ausschließen. Ihre Wohnung sei so eingerichtet, daß sie niemandem unzugänglich erscheint und daß niemand, auch kein Niedriggestellter, sich scheut, sie zu betreten.


Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Ja, das kenne ich. Ich bin ja auch für den Zölibat. Was willst Du mir dann damit sagen?

Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Marion hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 15:51
Ralf hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 14:43
Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 13:52
Die Enthaltsamkeit des (menschlichen) Opferpriesters, nach dem Vorbild Christi, ist unerläßliche Vorbedingung für den Dienst am Altar.
nun, das ist definitiv falsch. Unerlässlich ist das nicht, auch die von manchen glorifizierte Kirche vor dem 21. Ökumenischen Konzil hat die Sakramente anderer apostolischer Kirchen immer anerkannt.
Das sind aber Diebe und Räuber, welche nicht durch die Türe eingegangen sind. Mit Sicherheit kein Opferpriesters, nach dem Vorbild Christi.
Ist das Deine Meinung oder die der Kirche von, sagen wir mal, 1850?

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martin v. tours
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von martin v. tours »

Petrus hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 12:15
immer noch ist mir nicht klar, warum die Aufhebung des Pflichtzölibats für röm.-kath. Priester den Untergang der Kirche bedeuten sollte.

in Vorab-Auszügen des Buches von Card. Sarah argumentiert Card. Sarah, dass die Orthodoxie die Apostolische Tradition verlassen hätte.

nun, die Orthodoxie ist der Auffassung, dass wir die Apostolische Tradition (vgl. hierzu gern auch: "filioque") verlassen hätten.

Mit meiner Einschätzung dazu: "jeder koche sich sein eigenes Süppchen" (natürlich geht es hier auch um Macht, Abgrenzung)

bin ich wohl noch allein.
Hallo Petrus
Mich irritiert (stört) die Verwendung des Kampfbegriffes "Pflichtzölibat".
"Framing" (https://de.wikipedia.org/wiki/Framing-Effekt) ist etwas das die Modernisten perfekt beherrschen.
Es gibt keinen Pflichtzölibat weil dich auch niemand zwingt Priester zu werden. Nur weil jemand vielleicht heiraten UND Priester sein möchte-dass ist kein Argument !
Mit 1,55 Meter Körpergröße wirst Du bei der Lufthansa kein Pilot und mit 5 Dioptrien brauchst Du dich auch nicht als Astronaut bewerben. Auch gemein, ich weiß -aber , that´s life !

Und auch wenn jetzt Kritik von einigen kommt -sie Unierten und auch die Orthodoxie beweist das es auch wunderbare Priester ohne Zölibat geben kann.
Aber bei der katholischen Kirche geht es für Naive vordergründig "um ein anpassen an die Lebenswirklichkeit", bla bla...
Den Strippenziehern dahinter geht es darum den "Markenkern" der Kirche zu beschädigen bzw. zu zerstören auf dem Weg zu einer "neuen Kirche".
Ich denke mir das Spiel läuft folgendermassen:
Zuerst Viri Probati
Dann Verheiratete zu Priestern weihen
Irgendwann kommt die Frage: Warum dürfen Priester nicht heiraten, ist doch (fast) dasselbe

Ich finde es auch unseriös wenn immer die Orthodoxen als Beispiel dafür herhalten müssen das es "doch auch ohne Zölibat gehe".
Gut! Wenn sie dann auch so leben würden wie orthodoxe Priester.viel Gebet, 3 Stunden Liturgie , strenge Fastenzeit, etc...dann könnte man darüber nachdenken :breitgrins:
Aber die meisten modernen Rollkragenpriester,... Sonntag, Kartoffelsack anziehen, selbstgebatikte Stola in einer Farbkomposition das man Augenkrebs kriegt, in 45 Minuten eine Messe runterrotzen und dann die üblichen Predigten das man nie weiß, ist man bei Greenpeace oder der SPD gelandet.

Und wenn mich jetzt auch die Traditionalisten steinigen:
Ich hätte kein Problem mit der Abschaffung des Zölibates, ABER, nicht jetzt und nicht aus den genannten Gründen.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
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Marion
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Marion »

Ralf hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 18:26
Marion hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 15:51
Ralf hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 14:43
Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 13:52
Die Enthaltsamkeit des (menschlichen) Opferpriesters, nach dem Vorbild Christi, ist unerläßliche Vorbedingung für den Dienst am Altar.
nun, das ist definitiv falsch. Unerlässlich ist das nicht, auch die von manchen glorifizierte Kirche vor dem 21. Ökumenischen Konzil hat die Sakramente anderer apostolischer Kirchen immer anerkannt.
Das sind aber Diebe und Räuber, welche nicht durch die Türe eingegangen sind. Mit Sicherheit kein Opferpriesters, nach dem Vorbild Christi.
Ist das Deine Meinung oder die der Kirche von, sagen wir mal, 1850?
1850? Ich weiß nicht ab wann in deiner Kirche das Trienter Konzil nicht mehr zählt. In der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche wird davon auf jeden Fall nie und nimmer was abgeschafft. Ist also auch die Lehre der Kirche von heute - Februar 2020.

Trienter Konzil Sacrificium, et sacerdotium
... welche sich diese (die Weihen) aus eigener Verwegenheit anmaßen, alle nicht für Diener der Kirche, sondern für (Joh 10, 1.8) Diebe und Räuber, welche nicht durch die Türe eingegangen sind, gehalten werden müssen
...
Kanon 7
oder diejenigen, welche nicht ordentlich von der kirchlichen und kanonischen Gewalt geweiht und gesendet sind, sondern anderswoher kommen, seien rechtmäßige Verwalter des Wortes und der Sakramente, der sei im Banne.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Marion hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 19:00
Trienter Konzil Sacrificium, et sacerdotium
... welche sich diese (die Weihen) aus eigener Verwegenheit anmaßen, alle nicht für Diener der Kirche, sondern für (Joh 10, 1.8) Diebe und Räuber, welche nicht durch die Türe eingegangen sind, gehalten werden müssen
...
Kanon 7
oder diejenigen, welche nicht ordentlich von der kirchlichen und kanonischen Gewalt geweiht und gesendet sind, sondern anderswoher kommen, seien rechtmäßige Verwalter des Wortes und der Sakramente, der sei im Banne.
Das Trienter Konzil spricht von denen, die eine kirchliche apostolische Hierarchie ablehnen. Der ganze Wortlaut sagt das aus (Quelle).

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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Lycobates »

martin v. tours hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 18:42
Und auch wenn jetzt Kritik von einigen kommt -sie Unierten und auch die Orthodoxie beweist das es auch wunderbare Priester ohne Zölibat geben kann.
....

Ich finde es auch unseriös wenn immer die Orthodoxen als Beispiel dafür herhalten müssen das es "doch auch ohne Zölibat gehe".
Gut! Wenn sie dann auch so leben würden wie orthodoxe Priester.viel Gebet, 3 Stunden Liturgie , strenge Fastenzeit, etc...dann könnte man darüber nachdenken :breitgrins:
Und vollständige eheliche Enthaltsamkeit an den Tagen, an denen die göttliche Liturgie gefeiert wird, sowie am Vortage ...
:breitgrins:
Da die nur einige Male pro Monat zelebrieren, ist das noch mit einem normalen Eheleben vereinbar, für jene Weltpriester, die verheiratet sind (und nur außerhalb der Fastenzeiten, in denen, zumindest an Mittwochen und Freitagen, ebenfalls eheliche Enthaltsamkeit gilt, auch für verheiratete Laien übrigens).
Bei der täglichen Zelebrationspraxis im Westen, kämen die aus der Abstinenz nicht mehr heraus!
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Lycobates
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Lycobates »

CIC_Fan hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 15:38
Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 13:52
Petrus hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 13:13
Ralf hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 12:54
Petrus hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 12:15
immer noch ist mir nicht klar, warum die Aufhebung des Pflichtzölibats für röm.-kath. Priester den Untergang der Kirche bedeuten sollte.

in Vorab-Auszügen des Buches von Card. Sarah argumentiert Card. Sarah, dass die Orthodoxie die Apostolische Tradition verlassen hätte.

nun, die Orthodoxie ist der Auffassung, dass wir die Apostolische Tradition (vgl. hierzu gern auch: "filioque") verlassen hätten.

Mit meiner Einschätzung dazu: "jeder koche sich sein eigenes Süppchen" (natürlich geht es hier auch um Macht, Abgrenzung)

bin ich wohl noch allein.
Mir ist das auch nicht klar. Ich hielte es für einen sehr großen geistlichen Verlust, aber sicher nicht für den Untergang der Kirche.
Und stoppen wird es das Schrumpfen der Kirche hierzulande erst recht nicht.
natürlich nicht, Ralf. Da bin ich Deiner Meinung.

Eine Frage an Dich (und an Euch alle): inwiefern hältst Du die Aufhebung des Pflichtzölibats "für einen sehr großen geistlichen Verlust?"

das interessiert mich - denn dieses Thema scheint mir ja noch nicht so ganz "aufgearbeitet" zu sein.

danke,
Petrus.
Die Enthaltsamkeit des (menschlichen) Opferpriesters, nach dem Vorbild Christi, ist unerläßliche Vorbedingung für den Dienst am Altar.
aha was ist dann mit den unierten und verheirateten Priester es gibt für die Unierten Priester keine Weisung besondere Enthaltsamkeit in der Ehe zu üben
Aber selbstverständlich doch!
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Petrus
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Petrus »

martin v. tours hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 18:42
Petrus hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 12:15
immer noch ist mir nicht klar, warum die Aufhebung des Pflichtzölibats für röm.-kath. Priester den Untergang der Kirche bedeuten sollte.

in Vorab-Auszügen des Buches von Card. Sarah argumentiert Card. Sarah, dass die Orthodoxie die Apostolische Tradition verlassen hätte.

nun, die Orthodoxie ist der Auffassung, dass wir die Apostolische Tradition (vgl. hierzu gern auch: "filioque") verlassen hätten.

Mit meiner Einschätzung dazu: "jeder koche sich sein eigenes Süppchen" (natürlich geht es hier auch um Macht, Abgrenzung)

bin ich wohl noch allein.
Hallo Petrus
Mich irritiert (stört) die Verwendung des Kampfbegriffes "Pflichtzölibat".
"Framing" (https://de.wikipedia.org/wiki/Framing-Effekt) ist etwas das die Modernisten perfekt beherrschen.
Es gibt keinen Pflichtzölibat weil dich auch niemand zwingt Priester zu werden. Nur weil jemand vielleicht heiraten UND Priester sein möchte-dass ist kein Argument !
Mit 1,55 Meter Körpergröße wirst Du bei der Lufthansa kein Pilot und mit 5 Dioptrien brauchst Du dich auch nicht als Astronaut bewerben. Auch gemein, ich weiß -aber , that´s life !

Und auch wenn jetzt Kritik von einigen kommt -sie Unierten und auch die Orthodoxie beweist das es auch wunderbare Priester ohne Zölibat geben kann.
Aber bei der katholischen Kirche geht es für Naive vordergründig "um ein anpassen an die Lebenswirklichkeit", bla bla...
Den Strippenziehern dahinter geht es darum den "Markenkern" der Kirche zu beschädigen bzw. zu zerstören auf dem Weg zu einer "neuen Kirche".
Ich denke mir das Spiel läuft folgendermassen:
Zuerst Viri Probati
Dann Verheiratete zu Priestern weihen
Irgendwann kommt die Frage: Warum dürfen Priester nicht heiraten, ist doch (fast) dasselbe

Ich finde es auch unseriös wenn immer die Orthodoxen als Beispiel dafür herhalten müssen das es "doch auch ohne Zölibat gehe".
Gut! Wenn sie dann auch so leben würden wie orthodoxe Priester.viel Gebet, 3 Stunden Liturgie , strenge Fastenzeit, etc...dann könnte man darüber nachdenken :breitgrins:
Aber die meisten modernen Rollkragenpriester,... Sonntag, Kartoffelsack anziehen, selbstgebatikte Stola in einer Farbkomposition das man Augenkrebs kriegt, in 45 Minuten eine Messe runterrotzen und dann die üblichen Predigten das man nie weiß, ist man bei Greenpeace oder der SPD gelandet.

Und wenn mich jetzt auch die Traditionalisten steinigen:
Ich hätte kein Problem mit der Abschaffung des Zölibates, ABER, nicht jetzt und nicht aus den genannten Gründen.
hallo martin v. tours.

1) "Pflichtzölibat" ist für mich kein Kampfbegriff.

2) ich bekenne, dass mich niemand gezwungen hatte, Priester zu werden.

3) Das Beispiel von der Lufthansa kenne ich gut. Habe ich mehrfach vorgetragen in Mitarbeiterversammlungen, zum Thema "AGG".

4) sonst noch Fragen?

Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 21:56
CIC_Fan hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 15:38
aha was ist dann mit den unierten und verheirateten Priester es gibt für die Unierten Priester keine Weisung besondere Enthaltsamkeit in der Ehe zu üben
Aber selbstverständlich doch!
Ein eindeutiges Jein. Es gibt im CCEO nur zwei Paragraphen dazu (die zwar dazu auffordern, jedoch ohne konkrete Pflichten aufzuerlegen):
Can. 373 - Clerical celibacy chosen for the sake of the kingdom of heaven and suited to the priesthood is to be greatly esteemed everywhere, as supported by the tradition of the whole Church; likewise, the hallowed practice of married clerics in the primitive Church and in the tradition of the Eastern Churches throughout the ages is to be held in honor.

Can. 374 - Clerics, celibate or married, are to excel in the virtue of chastity; it is for the particular law to establish suitable means for pursuing this end.

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Sempre
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Sempre »

Ralf hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 20:50
Marion hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 19:00
Trienter Konzil Sacrificium, et sacerdotium
... welche sich diese (die Weihen) aus eigener Verwegenheit anmaßen, alle nicht für Diener der Kirche, sondern für (Joh 10, 1.8) Diebe und Räuber, welche nicht durch die Türe eingegangen sind, gehalten werden müssen
...
Kanon 7
oder diejenigen, welche nicht ordentlich von der kirchlichen und kanonischen Gewalt geweiht und gesendet sind, sondern anderswoher kommen, seien rechtmäßige Verwalter des Wortes und der Sakramente, der sei im Banne.
Das Trienter Konzil spricht von denen, die eine kirchliche apostolische Hierarchie ablehnen. Der ganze Wortlaut sagt das aus (Quelle).
Ja, stimmt. Es geht dort auch um (nicht "eine" sondern) die kirchliche und apostolische Hierarchie. Aber gerade die wird ja von denselben Häretikern, Schismatikern und Gottesräubern, die Du als Vorbilder empfiehlst, seit rund 1000 Jahren abgelehnt. Gerade auch den Kirchenrat von Trient lehnen sie ab.
Zuletzt geändert von Sempre am Samstag 1. Februar 2020, 22:51, insgesamt 1-mal geändert.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Lycobates
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Lycobates »

Ralf hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 22:12
Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 21:56
CIC_Fan hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 15:38
aha was ist dann mit den unierten und verheirateten Priester es gibt für die Unierten Priester keine Weisung besondere Enthaltsamkeit in der Ehe zu üben
Aber selbstverständlich doch!
Ein eindeutiges Jein. Es gibt im CCEO nur zwei Paragraphen dazu (die zwar dazu auffordern, jedoch ohne konkrete Pflichten aufzuerlegen):
Can. 373 - Clerical celibacy chosen for the sake of the kingdom of heaven and suited to the priesthood is to be greatly esteemed everywhere, as supported by the tradition of the whole Church; likewise, the hallowed practice of married clerics in the primitive Church and in the tradition of the Eastern Churches throughout the ages is to be held in honor.

Can. 374 - Clerics, celibate or married, are to excel in the virtue of chastity; it is for the particular law to establish suitable means for pursuing this end.
„CCEO“, 1990, und dazu auf Englisch.
Soll das ernst gemeint sein?
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 22:49
Ralf hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 22:12
Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 21:56
CIC_Fan hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 15:38
aha was ist dann mit den unierten und verheirateten Priester es gibt für die Unierten Priester keine Weisung besondere Enthaltsamkeit in der Ehe zu üben
Aber selbstverständlich doch!
Ein eindeutiges Jein. Es gibt im CCEO nur zwei Paragraphen dazu (die zwar dazu auffordern, jedoch ohne konkrete Pflichten aufzuerlegen):
Can. 373 - Clerical celibacy chosen for the sake of the kingdom of heaven and suited to the priesthood is to be greatly esteemed everywhere, as supported by the tradition of the whole Church; likewise, the hallowed practice of married clerics in the primitive Church and in the tradition of the Eastern Churches throughout the ages is to be held in honor.

Can. 374 - Clerics, celibate or married, are to excel in the virtue of chastity; it is for the particular law to establish suitable means for pursuing this end.
„CCEO“, 1990, und dazu auf Englisch.
Soll das ernst gemeint sein?
Och, Du schleuderst so viele lateinische Floskeln hier durch den Raum (wenn cih das mensch mit Latinum mal so sagen darf), da darf es auch etwas Englisch sein, oder? Und da CIC-Fan ja von den Unierten sprach, nahm ich einfach das passende Gesetzbuch für diese.

Wenn Du die Canones auf Deutsch findest, dann auch gerne so. Latein könnte ich bieten.

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Niels
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Niels »

Gab's da auch kostenlose Joints für die Presse? Hört sich fast so an: https://www.hessenschau.de/gesellschaft ... r-100.html
:ikb_smoke:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

CIC_Fan

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von CIC_Fan »

Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 21:56
CIC_Fan hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 15:38
Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 13:52
Petrus hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 13:13
Ralf hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 12:54
Petrus hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 12:15
immer noch ist mir nicht klar, warum die Aufhebung des Pflichtzölibats für röm.-kath. Priester den Untergang der Kirche bedeuten sollte.

in Vorab-Auszügen des Buches von Card. Sarah argumentiert Card. Sarah, dass die Orthodoxie die Apostolische Tradition verlassen hätte.

nun, die Orthodoxie ist der Auffassung, dass wir die Apostolische Tradition (vgl. hierzu gern auch: "filioque") verlassen hätten.

Mit meiner Einschätzung dazu: "jeder koche sich sein eigenes Süppchen" (natürlich geht es hier auch um Macht, Abgrenzung)

bin ich wohl noch allein.
Mir ist das auch nicht klar. Ich hielte es für einen sehr großen geistlichen Verlust, aber sicher nicht für den Untergang der Kirche.
Und stoppen wird es das Schrumpfen der Kirche hierzulande erst recht nicht.
natürlich nicht, Ralf. Da bin ich Deiner Meinung.

Eine Frage an Dich (und an Euch alle): inwiefern hältst Du die Aufhebung des Pflichtzölibats "für einen sehr großen geistlichen Verlust?"

das interessiert mich - denn dieses Thema scheint mir ja noch nicht so ganz "aufgearbeitet" zu sein.

danke,
Petrus.
Die Enthaltsamkeit des (menschlichen) Opferpriesters, nach dem Vorbild Christi, ist unerläßliche Vorbedingung für den Dienst am Altar.
aha was ist dann mit den unierten und verheirateten Priester es gibt für die Unierten Priester keine Weisung besondere Enthaltsamkeit in der Ehe zu üben
Aber selbstverständlich doch!
bitte wo
verbindlich keine frommen Aufforderung es ist auch unter dem Aspekt zu sehen daß viele Unierte täglich zelebrieren wenn sie kapläne in lateinischen Pfarren sind
Ach ja und bitte was was heute noch in Kraft ist

Petrus
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Petrus »

Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 22:49
Ralf hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 22:12
Lycobates hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 21:56
CIC_Fan hat geschrieben:
Samstag 1. Februar 2020, 15:38
aha was ist dann mit den unierten und verheirateten Priester es gibt für die Unierten Priester keine Weisung besondere Enthaltsamkeit in der Ehe zu üben
Aber selbstverständlich doch!
Ein eindeutiges Jein. Es gibt im CCEO nur zwei Paragraphen dazu (die zwar dazu auffordern, jedoch ohne konkrete Pflichten aufzuerlegen):
Can. 373 - Clerical celibacy chosen for the sake of the kingdom of heaven and suited to the priesthood is to be greatly esteemed everywhere, as supported by the tradition of the whole Church; likewise, the hallowed practice of married clerics in the primitive Church and in the tradition of the Eastern Churches throughout the ages is to be held in honor.

Can. 374 - Clerics, celibate or married, are to excel in the virtue of chastity; it is for the particular law to establish suitable means for pursuing this end.
„CCEO“, 1990, und dazu auf Englisch.
Soll das ernst gemeint sein?

CCEO gibt es - im Unterschied zum CIC - nicht auf deutsch.

Trisagion
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Registriert: Donnerstag 26. Dezember 2019, 03:59

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Trisagion »

Die allgemeine Regel bei den Orthodoxen ist, daß nur ein zölibaterer Priester Bischof werden kann. Außerdem kann man ein verheirateter Priester nur werden, wenn man bereits vor der Weihe verheiratet war. Ein geweihter Priester kann nicht mehr heiraten.

Das ist auch bei den Unierten so: Kanon 180 CCEO regelt daß nur ein unverheirater Mann Bischof werden kann und Kanon 795 CCEO daß ein geweihter Mann nicht heiraten kann.

Außerhalb des Kirchenrechtes bin ich über die Lage bei den Orthodox nur durch Hörensagen informiert. Aber soweit ich das mitgekriegt habe, ist das "monastische Ideal" sehr viel präsenter als bei uns, und zwar auch und gerade unter den Laien. Der "typische" Heilige ist ein Mönch (oder Eremit, etc.). Das schlägt dann auch durch auf die Bewertung des Klerus.

Insofern ist bei den Orthodoxen (inklusive der Unierten), soweit ich das aus der Distanz beurteilen kann, der verheiratete Priest eine "Priester zweiter Klasse": kirchenrechtlich nicht für höhere Aufgaben zugelassen, erlaubt sowieso nur weil die Berufung "zu spät" (eben nach der Heirat) erkannt wurde, und nicht dem Standard-Ideal des Heiligen entsprechend das auch gerade die Laien bewundern.

Das erinnert sehr an die Orthodoxe (nicht aber Unierte) Zulassung der Wiederverheiratung, die ja auch mehr als bedauerliches Zugeständnis begriffen wird.

Ich nehme schwer an, daß bei einer Neuregelung für die lateinische Kirche die Regelung für die Unierten übernommen wird. Damit hätte ich nicht wirklich ein Problem. Ich sehe es aber schon als Problem, daß in der lateinischen Kirche, durch das Jahrhunderte währende Zusammenleben mit den Protestanten, kaum jemand den verheirateten Priester als "weniger heilig" sehen wird. Man kann diese (m.E. prinzipiell richtige) Einstellung der orthodoxen Laien nicht einfach in die westlichen Köpfe zaubern. Im Gegenteil, viele Menschen hier werden es gerade andersherum sehen (der verheiratete Priester macht es richtiger). Das wird m.E. katastrophale Auswirkungen haben, und der zölibatere Priester wird wahrscheinlich schnell eine Randerscheinung werden. Dem folgend wird dann irgendwann die Regel daß der Bischof unverheiratet sein muß fallen, denn wenn nur noch verheiratet Priester übrig sind geht es nicht anders. Anzunehmen, daß zu dem Zeitpunkt noch wenigestens die "Josefsehe" für Bischöfe vorgeschrieben wird, ist unrealistisch.

Also, im Prinzip kirchenrechtlich für mich kein Problem solange wir es machen wie die Orthodoxen / Unierten. In der Praxis leider sicher der Anfang vom Ende allen Zölibats, weil wir "Lateiner" kollektiv nicht mehr die richtige Einstellung zu diesen Dingen haben.

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