Danke für diese gute Resonanz.
Zuerst einige Anmerkungen zur Baugeschichte (innen):
[Vorgängerbauten:
1. Holzkapelle aus dem Holz der Donareiche
2. Wigbertbasilika]
Die Stiftskirche, die wir heute sehen könnten (Innenraum derzeit geschlossen), ist die Kirche des Kollegiatstiftes.
Der älteste Teil ist die Krypta, sie stammt im gegenwärtigen Zustand aus dem letzten drittel des 11. Jahrhunderts. Als der hl. Norbert sich hier vor dem päpstlichen Gesandten verteidigen mußte, war sie schon fertig.
Ursprünglich besaß der Dom drei Krypten, jedoch wurde die Südkrypta später sehr gründlich umgebaut und beherbergt heute die Hauptsakristei.
Anfang des 13. Jahrhunderts war die Kirche nach der Errichtung der Vorhalle im wesentlichen vollendet, später erhielt sie noch das Hochgrab des hl. Wigbert (Krypta), eine gotische Marienkapelle (1354) und das südliche Seitenschiff wurde durch ein zweischiffiges gotisches ersetzt. Auch erhielt die Apsis zwei gotische Fenster. Der gotische Lettner wurde später teilweise abgetragen (siehe Bild) und durch ein vergoldetes Gitter ersetzt. Die heute noch vorhandenen Reste des Lettners sind als solche kaum zu erkennen, das Gitter wird seit etwa einem Jahrzehnt nicht mehr geschlossen.
Der Stiftskirche angeschlossen ist ein Klostergebäude und dazu gehören diverse Kurien (teilweise erhalten), innerhalb des stiftischen Bezirks.
Das Petersstift war der Sitz des Archidiakons, der für die Mainzischen Besitzungen in Nordhessen zuständig war. Außerdem beherbergte es seit der Zeit des hl. Wigberts eine bedeutende Schule.
Altäre:
Von den vier Altären, die man auf dem ersten Bild sieht, sind die vorderen wohl weitgehend entsorgt worden, nur einige Teile befinden sich noch vor Ort.
Die hinteren Altäre wurden zuerst schräg gestellt und bei der letzten Renovierung rechts bzw. links an die Wände des Hochchors gestellt. Natürlich sind sie nicht einmal ansatzweise geostet.
An den Ostwänden des Querhauses befinden sich zwei weitere, kleinere Renaissancealtäre.
Ein prächtiger barocker Reliquienaltar steht heute gewestet in einer Nische im Südwesten (sein Anblick macht mich immer wieder sehr traurig).
Sakramentshäuschen:
Der Dom besitzt zwei Sakramentshäuschen, das oben zu sehende und noch ein kleines frühgotisches im Hochchor.
Ob der ›Tabernakel‹ wirklich als solcher gedacht war und benutzt wurde ist fraglich.