Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

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Juergen
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Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

Beitrag von Juergen »

Jetzt, wo weithin keine Eucharistiefeiern stattfinden, schlägt die große Stunde jener, die sich Alternativen überlegen. Grundsätzlich ist es ja auch gut, den Gläubigen, Dinge an die Hand zu geben, mit denen sie dieses Fasten besser überstehen können.
Vielleicht können wir hier ja mal Sachen sammeln und besprechen, die jetzt so auf den Markt der geistlichen Möglichkeiten geworfen werden.

22. März 2020 im Pastoralverbund Paderborn Mitte-Süd:
Hausgottesdienst zum 4. Fastensonntag
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Fuchsi
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Re: Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

Beitrag von Fuchsi »

https://katholisch-in-paderborn.de/wp-c ... onntag.pdf

LIED GL 489 Lasst uns loben, freudig loben oder GL 710 Unser Leben sei ein Fest

Entfällt das Gloria nicht in der Fastenzeit? Oder wird es zum Eingangslied befördert/degradiert? :hmm: :breitgrins:

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Juergen
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Re: Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

Beitrag von Juergen »

Fuchsi hat geschrieben:
Freitag 20. März 2020, 14:07
https://katholisch-in-paderborn.de/wp-c ... onntag.pdf

LIED GL 489 Lasst uns loben, freudig loben oder GL 710 Unser Leben sei ein Fest

Entfällt das Gloria nicht in der Fastenzeit? Oder wird es zum Eingangslied befördert/degradiert? :hmm: :breitgrins:
Bezeichnungen, die man von einer Messe kennt, passen nicht zu solchen Veranstaltungen im privaten Kreis. Das ist ja keine Liturgie im eigentlichen Sinne, sondern eine Frömmigkeitsübung, bei der im Prinzip erlaubt ist, was gefällt. Strukturiert ist wohl sie in Anlehnung an einen Wortgottesdienst oder wie man heutzutage zu sagen pflegt: an eine Wort-Gottes-Feier.
Gruß Jürgen

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Fuchsi
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Re: Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

Beitrag von Fuchsi »

Stimmt schon, es ist keine vorgegebene Struktur verpflichtend. Ich wollte trotz allem anmerken, dass "..freudig loben.." und "Unser leben sei ein Fest" nicht inhaltlich zur Fastenzeit passen (ein violettes Tuch ist jedoch empfohlen) und schon gar nicht zum aktuellen Anlass der Hausgottesdienste ("Corona").

Treffender wäre, wenn man schon loben möchte, das Lied "Gelobt sei Jesus Christus in alle Ewigkeit - die Strophe "er schütze Leut und Land vor Seuche Krieg und Brand"... :hmm:

Na ja...

Benedikt

Re: Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

Beitrag von Benedikt »

Fuchsi hat geschrieben:
Freitag 20. März 2020, 15:03
Stimmt schon, es ist keine vorgegebene Struktur verpflichtend. Ich wollte trotz allem anmerken, dass "..freudig loben.." und "Unser leben sei ein Fest" nicht inhaltlich zur Fastenzeit passen (ein violettes Tuch ist jedoch empfohlen) und schon gar nicht zum aktuellen Anlass der Hausgottesdienste ("Corona").

Treffender wäre, wenn man schon loben möchte, das Lied "Gelobt sei Jesus Christus in alle Ewigkeit - die Strophe "er schütze Leut und Land vor Seuche Krieg und Brand"... :hmm:

Na ja...
Das Lied heißt ja auch nicht "Lasst uns loben, freudig loben", sondern "Lasst uns loben, Brüder, loben".

Fuchsi
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Re: Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

Beitrag von Fuchsi »

Benedikt hat geschrieben:
Freitag 20. März 2020, 15:26
Das Lied heißt ja auch nicht "Lasst uns loben, freudig loben", sondern "Lasst uns loben, Brüder, loben".
Aber doch nicht, wenn der Feier eine WoGoleiterin vorsteht ;) ;D :pfeif:

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Juergen
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Re: Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

Beitrag von Juergen »

Fuchsi hat geschrieben:
Freitag 20. März 2020, 15:31
Benedikt hat geschrieben:
Freitag 20. März 2020, 15:26
Das Lied heißt ja auch nicht "Lasst uns loben, freudig loben", sondern "Lasst uns loben, Brüder, loben".
Aber doch nicht, wenn der Feier eine WoGoleiterin vorsteht ;) ;D :pfeif:
Vorstehen :roll:

Mein Liturgieprofessor sagte mal: „Wenn ich das Wort Vorsteher höre, muß ich immer an Prostata denken.“

Gruß Jürgen

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Radulf Thoringi
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Re: Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

Beitrag von Radulf Thoringi »

Vielleicht mal eine Alternative, nicht nur für Deutschland. ;D

PS: Ich weiß natürlich, daß das bei uns alles nur Attrappe ist. :tuete:
"Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft führt zum Atheismus, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."
Werner Heisenberg

Maja
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Re: Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

Beitrag von Maja »

Das https://www.katholisch.de/artikel/24890 ... tion-wurde ersetzt natürlich keine Eucharistiefeier, doch ich finde es eine schöne Idee.
"Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin." 1 Kor 12

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Juergen
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Re: Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

Beitrag von Juergen »

Gottesdienstvorschläge für Gründonnerstag und weitere Tage findet sich im Heft „Impule 05.04-2020 – 19.04.2020“.
Beispiel aus den Impuls-Gedanken am Gründonnerstag:
In diesem Jahr können wir angesichts der Corona-Pandemie leider in dieser Form nicht gemeinsam Eucharistie feiern. Dennoch feiern wir diesen Hausgottesdienst in Erinnerung daran, was Jesus damals für die Jünger tat.
Er reicht uns das Brot zum Leben. Jesus reicht uns nicht nur Brot, er wird nicht nur verraten und ausgeliefert, er liefert sich selber uns aus.
Wir könnten das Mahl des Herrn nicht feiern, wenn es uns nicht von unseren Vorfahren im Glauben überliefert worden wäre. Und diese hatten es wieder von ihren Vorfahren und sofort. Daran sehen wir: Das Brot des Lebens kann sich keiner einfach nehmen; man kann es nur empfangen und nur was einer dankbar empfangen hat, das kann er anderen weitergeben und überliefern.
  • [AKTION mit Kindern]
    Jetzt können einfaches Brot(Fladenbrot oder Baguette- Brot) miteinander geteilt und Traubensaft oder Weintrauben gereicht werden. Dabei kann das Lied „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“ gesungen werden.
:roll:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Arkangel
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Re: Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

Beitrag von Arkangel »

Seltsam, dass Gandalf & Vasallen (sprich: kath.net) JETZT ERST das Diözesanblatt der Erzdiözese Wien für April 2020 https://www.erzdioezese-wien.at/dl/Nuu ... 04_2_.pdf
genauer studiert haben.
Aufgrund der seelsorglichen Notlage in der Zeit der Krise kann der zuständige Priester in Ausnahme zu c. 935 CIC nach eigenem Ermessen Gläubigen, die ihm persönlich bekannt und die mit der Feier der Eucharistie vertraut sind, die Eucharistie in der Gestalt des Brotes übergeben, um dieses zeitnah – vorzugsweise in kleinster Hausgemeinschaft bei der Feier des Sonntags – konsumieren zu können.
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Siard
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Re: Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

Beitrag von Siard »

Arkangel hat geschrieben:
Freitag 10. April 2020, 09:01
kath.net
:roll:
Arkangel hat geschrieben:
Freitag 10. April 2020, 09:01
Aufgrund der seelsorglichen Notlage in der Zeit der Krise kann der zuständige Priester in Ausnahme zu c. 935 CIC nach eigenem Ermessen Gläubigen, die ihm persönlich bekannt und die mit der Feier der Eucharistie vertraut sind, die Eucharistie in der Gestalt des Brotes übergeben, um dieses zeitnah – vorzugsweise in kleinster Hausgemeinschaft bei der Feier des Sonntags – konsumieren zu können.
Ich halte das für genauso merkwürdig.

CIC_Fan

Re: Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

Beitrag von CIC_Fan »

Ich frage mich wie-viele der jetzigen Ausnahmen werden nach der Coronakrise bei behalten

Arkangel
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Re: Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

Beitrag von Arkangel »

CIC_Fan hat geschrieben:
Samstag 11. April 2020, 10:44
Ich frage mich wie-viele der jetzigen Ausnahmen werden nach der Coronakrise bei behalten
Gibt es in anderen Diözesen auch solche schriftl. Beweise für Laissez-faire-Pastoral? Oder nur bei der Schönborn-Lämmer-Herde ?

Also die Aussage des Wiener Kardinals, dass seine Priester auf seinem Territorium "nach eigenem Ermessen" Sakramente "verwalten" dürfen, werde ich mir auf jeden Fall von nun an in jeden neuen Bauernkalender für jedes Monat des Jahres reinschreiben.

Egal, wie man zu diesem Zitat steht - ob man es "merkwürdig" findet (@Siard) oder das für "eine gr. Ehre" hält, das Allerheiligste mit nach Hause tragen zu dürfen ins SWEET HOME...
... Ich finde, es ergibt sich da nicht mal mehr ein Diskussionsbedarf.
Es bedeutet für mich, dass vom finstersten Mittelalter die Frömmigkeit mit herauf geschleppt werden wird für die neue Zeitrechnung "nach Corona (n.C.)" und ebenso möglicherweise manche total unbedeutenden (Land)Pfarrer weiterhin Youtube zumüllen werden mit ihren Herzensergüssen, weil die View-Zahlen sie so berauschen. "Hinter jedem Video-Klick ein potentieller Kirchgänger..."

Noch eine ernsthafte Frage: Warum konnte eigentlich der "synodale Weg" nicht online fortgesetzt werden ?

Warum konnte die Aufarbeitung von Missbrauch nicht durch Video-Konferenzen fortgesetzt werden?

Der liebe Bischof Alois Schwarz schweigt sich in einem aktuellen Interview total darüber aus, was er in den letzten 4 Wochen so "getrieben" hat...
Es gebe sehr wohl persönlichen telefonischen, schriftlichen Kontakt, und auch die betende Komponente sei pastoral und sozial. Derzeit gebe es eine außergewöhnliche Situation, die pastorale Kreativität und ungewohnte Herangehensweisen hervorbringe, so der Bischof.
Klingt für mich hinsichtlich eines nebulösen Geschwurbels unkreativer denn je aus dem Mund eines Bischofs, der viell. mal eine "Mea-Culpa"-Mail nach Klagenfurt schicken sollte.

Ich wünsche mir eindringlichst einen Corona-Tätigkeitsbericht aus den 9 Ordinariaten in Österreich. Meiner Meinung nach müsste doch in gewissen "brandheißen" Agenden mehr denn je aufzuarbeiten gewesen sein.

Ein sehr video-affiner Priester schreibt, dass er via Telefon schon viele Leute beraten konnte bzgl. der Gefährlichkeit des Corona-Virus. Schön, ich werde seine Nummer unter die Plakate schreiben, wo drüber informiert wird, dass man das Gesundheitstelefon der 9 Bundesländer unter 1450 anrufen soll, wenn man denkt, dass man an Corona erkrankt ist.

Zufällig habe ich entdeckt, dass im internen Krankenpersonal-Jargon Pseudo-Patienten, die mit eingebildeten Wehwechen die Ambulanzen füllen, als "Plüschtiere" bezeichnet werden.
Im übertragenen Sinne glaube ich, dass seit dem Lock-Down auch extrem viele "kath. Plüschtiere" eine kuschelige Zusammenkunft wollen bzw. vermissen. Aus meiner Erfahrung ist in den letzten 20 Jahren das Klima in Pfarreien - trotz Überalterung - immer hermetisch abgeriegelter geworden. Ein kath. Ghetto.

Müsste ich in der jetzigen Zeit des absoluten Bedeutungsverlustes des kath. Glaubens mir meinen Glauben festigen, dann würde ich wohl gar kein Fundament hinkriegen. Nur mehr extrem viel laute Lobpreis-Propaganda, Alpha-Kurse etc.

Ich bin wütend, dass hochbesoldete Bischöfe und die Herren im Vatikan unsere Konfession so verkommen haben lassen. Wir sind eine Lachnummer.
seit 28. Juni 2020 nicht mehr aktiv im Forum

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kabelkeber
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Registriert: Sonntag 13. Juni 2010, 14:13

Re: Keine Eucharistiefeiern - und nun, was tun?

Beitrag von kabelkeber »

Daß man Trier seit der Synode nicht mehr für ganz voll nehmen kann, war klar.
Aber das hier hat echt Potential für ein Loriot-Revival.

https://www.bistum-trier.de/liturgie/sc ... pt-corona/

Das Erschreckende: offenbar ist mittlerweile jeglicher Glaube an die Realpräsenz verdampft.

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