Wie Adam und Eva verstehen?

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Schmiede
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Re: Wie Adam und Eva verstehen?

Beitrag von Schmiede »

philipp hat geschrieben:
Freitag 9. Oktober 2020, 16:49
Jetzt stell ich mir die Frage, wie das ganze stattdessen zu verstehen sind. Adam und Eva haben ja ihre Relevanz vor allem in der Frage der Erbsünde. Wie kann man also die Erbsünde verstehen, wenn es Adam und Eva gar nicht gab. Wer war derjenige der die Erbsünde eingeleitet hat.
Vom Hebräischen her betrachtet ist es hilfreich, sich mit dem Verständnis des Stammvaters oder Königs als korporative Personen auseinanderzusetzen. Vitus Huonder, mittlerweile emeritierter Bischof von Chur, hat im Rahmen seiner Dissertation "Israel Sohn Gottes" zu diesem Thema etwas geschrieben. Josef de Fraine hat in "Adam und seine Nachkommen" den Begriff der korporativen Persönlichkeit ausführlich dargelegt.
Vereinfacht ließe sich sagen, dass im biblischen Stammvater-Motiv die individuelle als auch kollektive Wirklichkeit zusammenfließt, der Stammvater ist nicht nur er selbst, in ihm ist auch das ganze Volk, das ihm zugehörig ist, gegenwärtig. In Adam als Individuum ist gleichzeitig das Kollektiv des gesamten erbsündlichen Menschengeschlechts gegenwärtig, in Christus (um den Bogen etwas zu spannen), jene, die durch die Taufe in Christus inkorporiert werden.

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Jakobgutbewohner
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Re: Wie Adam und Eva verstehen?

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Peduli hat geschrieben:
Montag 14. November 2022, 05:51
Pelagius lehnte das Konzept der Erbsünde ab
Soweit ich sehe, existiert heute und hier Erbsünde.
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

Peduli
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Re: Wie Adam und Eva verstehen?

Beitrag von Peduli »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Montag 14. November 2022, 10:30
Peduli hat geschrieben:
Montag 14. November 2022, 05:51
Pelagius lehnte das Konzept der Erbsünde ab
Soweit ich sehe, existiert heute und hier Erbsünde.
Deswegen ist ja die Kirche mit dem Taufen der Menschen beauftragt .....................
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
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holzi
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Re: Wie Adam und Eva verstehen?

Beitrag von holzi »

Peduli hat geschrieben:
Montag 14. November 2022, 05:51
Das Thema ist innerkirchlich in den Auseinandersetzungen zwischen dem Hl. Augustinus und dem Pelagius ausführlich diskutiert worden.

Pelagius lehnte das Konzept der Erbsünde ab, wurde letztendlich aber als Häretiker verurteilt.
Warum das so war und wie es dazu gekommen ist, läßt sich natürlich nicht in wenigen Worten schildern, weil es sich um eine existentielle Problematik handelt.
Sehr stark reduktionistisch läßt sich aber sagen: Die Erbsünde gehört zur conditio humana!
Und in diesem Zusammenhang muss man auch die Argumentation des Augustinus betrachten: er bringt hier sehr pointierte Gegenargumente zu Pelagius, die der Argumentation geschuldete Schärfe dieser Streitschrift hat aber Luther z.B. so nicht beachtet und den Augustinus "einfach so" für bare Münze genommen. Deswegen ist die Reformation in dieser Sache etwas in die Schieflage gekommen, besonders Calvin mit seiner doppelten Prädestination.

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Jakobgutbewohner
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Re: Wie Adam und Eva verstehen?

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Wenn wir einmal beim Beispiel bleiben mit Lumpen gekleidet zu sein und sich deswegen zu schämen: Es ist wohl ein wesentlicher Unterschied, ob jemand sich nicht schämt, weil er nicht erkennt, daß seine Kleidung zerlumpt ist oder ob er sich dessen bewußt ist und dennoch keine Scham empfindet?
Marlene hat geschrieben:
Donnerstag 26. August 2004, 12:13
Vorschlag:

Sünde e r k e n n e n ist ein kognitiver Vorgang: Du erkennst, dass ein Gedanke, ein Wort, ein Werk von dir nicht in Ordnung ist , du erkennst es im Spiegel der 10 Gebote, des Evangeliums, eines Beichtspiegels oder was auch immer als Sünde.

Und dann fängt es an, dir leid zu tun, es schmerzt ... da fängt bei mir die Reue an: Das Bedauern, die Scham über das, was ich da als Sünde erkannt habe.
Reue ist ein Vorgang des Herzens, des ganzen Menschen.

Nachvollziehbar?
Scham im Sinne der damaligen Abläufe um Adam hatte das Bedürfnis zur Folge sich zu verstecken. Das würde ich vom reinen Erkennen trennen, denn über dieses hinaus wird in so verstandener Scham eben offenbar das Bedürfnis empfunden sich vor Gott zu verstecken, ihn so nicht zu begegnen. Das ist im Erkennen nicht zwangsläufig, würde ich sagen.
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Peduli
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Re: Wie Adam und Eva verstehen?

Beitrag von Peduli »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Montag 14. November 2022, 12:12
Wenn wir einmal beim Beispiel bleiben mit Lumpen gekleidet zu sein und sich deswegen zu schämen: Es ist wohl ein wesentlicher Unterschied, ob jemand sich nicht schämt, weil er nicht erkennt, daß seine Kleidung zerlumpt ist oder ob er sich dessen bewußt ist und dennoch keine Scham empfindet?
Wieso "in Lumpen gekleidet"? :hmm:

Nach dem Essen der Frucht vom Baum der Erkenntnis erkannten sie, daß sie nackt waren und sie schämten sich nicht voreinander. :unbeteiligttu:

Scham empfanden sie vor Gott, weil sie wußten, daß sie sein Gebot übertreten hatten ...............
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Jakobgutbewohner
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Re: Wie Adam und Eva verstehen?

Beitrag von Jakobgutbewohner »

These:
Peter Schütt, Evangelisch-freikirchliche Gemeinde Leichlingen hat geschrieben:Dem Frieden mit Gott steht die eigene Schuld entgegen und durch Jesus Christus wird die Schuld in den Augen Gottes weggenommen. Das muß die Grundlage eines jeden Christen sein, sonst ist er/sie irgendwie kein Christ.
https://pstt.de/peprpg/predigten/prjesu ... ehung.html
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Peduli
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Re: Wie Adam und Eva verstehen?

Beitrag von Peduli »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Dienstag 15. November 2022, 15:11
These:
Peter Schütt, Evangelisch-freikirchliche Gemeinde Leichlingen hat geschrieben:Dem Frieden mit Gott steht die eigene Schuld entgegen und durch Jesus Christus wird die Schuld in den Augen Gottes weggenommen. Das muß die Grundlage eines jeden Christen sein, sonst ist er/sie irgendwie kein Christ.
https://pstt.de/peprpg/predigten/prjesu ... ehung.html
Und jetzt sollen die Katholiken gegen diese These des Peter Schütt argumentieren? :achselzuck:

Oder was ist mit Deinem Posting beabsichtigt? :hmm:
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Peduli
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Re: Wie Adam und Eva verstehen?

Beitrag von Peduli »

Eine weitere Nachfrage hätt' ich dann doch noch an Dich, werter Bewohner des Jakobsgutes:

Ist Dir eigentlich die Geschichte rund um die "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" bekannt? :hmm:
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Peduli
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Re: Wie Adam und Eva verstehen?

Beitrag von Peduli »

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