In dem Thread über die Ablehnung der Theologie klang es (von mir, zugegeben) an: die Situation der Katechese ist hierzulande alles andere als rosig.
Aus einem mir vollkommen unverständlichem Impuls heraus (von Trägheit mal abgesehen) sieht anscheinend die Mehrheit des dt. Episkopates den schulischen konfessionellen Religionsunterricht als Ersatz, obwohl sich dieser selbst eindeutig nicht als Katechese versteht.
Auch die relativ kurze bis sehr kurze Zeit der Vorbereitung auf die Erstkommunion sowie Firmung haben M. Meinung nach dann, wenn sie wie zumeist zeitlich eng begrenzt sind, nur geringen katechetischen Wert.
Was kann man tun? Zuallererst gilt es wohl, diesen Umstand zu realisieren, das, so behaupte ich einmal, haben auch die Bischöfe schon getan. Und dann?
Ich habe während meines Spanienaufenthaltes in Granada eine Gruppe kennengelernt, die sehr aktive Katechese betreibt, dabei quasi ihre eigenen Katecheten für später "heranzüchtet". Wichtige Elemente dabei, die mir auch in Dtland unerlässlich erscheinen, waren die folgenden:
- Bildung von Gemeinschaft: dies vor allem durch gemeinsame Feier der Eucharistie und anderen Gebetszeiten
- Verpflichtung des einzelnen: jedeR, der länger aktiv sein wollte, musste vor der Gemeinschaft nach längerer Beschnupperphase (bis zu 3 Jahren) ein Versprechen ablegen, sich für bestimmte Zeit (ein Jahr) an diese zu binden
- Ein Vertrauen in das Wirken des Heiligen Geistes in jedem Mitglied: ein jeder konnte sich nach eigenen Vorstellungen einbringen oder etwas eigenes aufbauen, was dann gemeinsam getragen wurde
- vor allem: Spaß haben!
Besonders Punkt zwei entspricht ja nicht mehr der heutigen gesellschaftlichen Bereitschaft: alle größeren Organisationen, die längere Mitarbeit benötigen, seien es Amnesty International, Parteien oder Gewerkschaften klagen über Mitgliederschwund (die NGOs am wenigsten), weil sich Menschen heutzutage nur punktuell und direkt zielorientiert binden wollen.
Dies lässt sich m. Meinung nach nur mit der großen Betonung des ersten Punktes überwinden.
Der letzte Punkt als äußeres Merkmal ist für viele ebenso entscheidend wie der erste, der eher einer inneren Sehnsucht entspricht: "Freude am Glauben", so wird ein Kongress genannt. Dass man mit seinen Glaubensgeschwistern jede Menge Spaß haben kann, ohne gleich den christlichen Lebensstil aufs Spiel zu setzen, habe ich in Spanien mehrfach erfahren (und nachher Gott gefragt, wo er mich hier in Deutschland wohl hingepflanzt hat...).
Robert kann sicherlich aus seinen persönlichen Erfahrungen berichten, wenn er das denn darf

Nur: Wer soll das alles machen? Scheitert es an dieser Frage?