Zölibats-Relativismus in der RKK

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Stephanie
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Re: Zölibats-Relativismus in der RKK

Beitrag von Stephanie »

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so genau, was das mit den Orthodoxen zu tun haben soll... Die Problematik bestand/besteht ja nicht mit dem Titel Patriarchat von Rom bzw. des Abendlandes sondern mit dem Papst-Anspruch.
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.

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Stephanie
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Re: Zölibats-Relativismus in der RKK

Beitrag von Stephanie »

Lycobates hat geschrieben:
Dienstag 15. Dezember 2020, 22:05
Ergänzend: der verheiratete orientalische Klerus ist dazu gehalten, am Tage der Feier der heiligen Geheimnisse (der Messe), und am Tage vorher, Enthaltsamkeit zu üben.
Wenn man, wie im Westen üblich, täglich zelebriert, kommt das dem Zölibat gleich.
Der (orthodoxe) Christ ebenfalls. Mittwoch + Freitag nicht, Fastenzeiten nicht, und wenn du zur Kommunion gehen willst ab Samstag nicht (da Freitag auch nicht...also ab Freitag nicht).
So jedenfalls traditionell die Regel.
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.

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Lycobates
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Re: Zölibats-Relativismus in der RKK

Beitrag von Lycobates »

Stephanie hat geschrieben:
Donnerstag 17. Dezember 2020, 16:07
Lycobates hat geschrieben:
Dienstag 15. Dezember 2020, 22:05
Ergänzend: der verheiratete orientalische Klerus ist dazu gehalten, am Tage der Feier der heiligen Geheimnisse (der Messe), und am Tage vorher, Enthaltsamkeit zu üben.
Wenn man, wie im Westen üblich, täglich zelebriert, kommt das dem Zölibat gleich.
Der (orthodoxe) Christ ebenfalls. Mittwoch + Freitag nicht, Fastenzeiten nicht, und wenn du zur Kommunion gehen willst ab Samstag nicht (da Freitag auch nicht...also ab Freitag nicht).
So jedenfalls traditionell die Regel.
Ja, natürlich. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, wenn man einen klaren Kopf fürs Geistige behalten will.
(Aber wie gesagt, wenn man, wie Holzi, lange verheiratet ist, dann geht das von selber. ;D )
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Lycobates
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Re: Zölibats-Relativismus in der RKK

Beitrag von Lycobates »

Trisagion hat geschrieben:
Donnerstag 17. Dezember 2020, 13:39
Siard hat geschrieben:
Donnerstag 17. Dezember 2020, 12:27
Hat nicht Papst Benedikt den Patriarchentitel abgelegt?
Als Titel im Annuario Pontificio von 2006 gestrichen, ja... das war aber wieder so eine merkwürdige Aktion in der Ökumene mit den Orthodoxen.
Ökumene?
Die "Orthodoxen" waren aber über die Maßnahme keineswegs glücklich, weil sie befürchteten, damit würde die "Weltmacht" (παγκόσμιος δύναμις, s. Absatz 3) dessen, den sie für den Papst halten, gerade bekräftigt.
https://www.tovima.gr/2008/11/24/archiv ... tis-dysis/
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holzi
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Re: Zölibats-Relativismus in der RKK

Beitrag von holzi »

Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 17. Dezember 2020, 16:21
(Aber wie gesagt, wenn man, wie Holzi, lange verheiratet ist, dann geht das von selber. ;D )
Wenn's denn nur so leicht wäre! Quem me dera! :tuete:

Trisagion
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Re: Zölibats-Relativismus in der RKK

Beitrag von Trisagion »

Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 17. Dezember 2020, 16:51
Ökumene?
Gibt es ein besseres Wort?
Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 17. Dezember 2020, 16:51
Die "Orthodoxen" waren aber über die Maßnahme keineswegs glücklich, weil sie befürchteten, damit würde die "Weltmacht" (παγκόσμιος δύναμις, s. Absatz 3) dessen, den sie für den Papst halten, gerade bekräftigt.
https://www.tovima.gr/2008/11/24/archiv ... tis-dysis/
Wundert mich null, ich finde ja auch wir hätten diesen Level der Hierarchie in der katholischen Kirche am Leben erhalten sollen. Wir hätten z.B. zweifelsohne eine Patriarchen von Washington D.C. für Nordamerika schaffen sollen. Andererseits sind die Orthodoxen aber auch paranoid gegenüber jedem Furz aus Rom.

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Lycobates
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Re: Zölibats-Relativismus in der RKK

Beitrag von Lycobates »

Trisagion hat geschrieben:
Donnerstag 17. Dezember 2020, 20:39
[...]
Wundert mich null, ich finde ja auch wir hätten diesen Level der Hierarchie in der katholischen Kirche am Leben erhalten sollen. Wir hätten z.B. zweifelsohne eine Patriarchen von Washington D.C. für Nordamerika schaffen sollen. [...]
Um Himmels willen!
Die sind erst seit knapp 300 Jahren da und wollen schon mitmischen?
Das hätte noch gefehlt, ein Patriarch für Nordamerika mit womöglich mehr Einbildung als Bildung!
Und wenn überhaupt, dann Baltimore, als Premier See, nicht Washington DC.

Nein, das Ephesinum hat die Zahl der effektiven Patriarchate klar auf 5 bestimmt.
Daran ist nicht zu rütteln.

Relativ bedenklich ist schon die Praxis der Titularpatriarchate, wie Lissabon und Venedig, die aber praktisch keine Bedeutung haben über ihren Sitz hinaus.
Es gibt da übrigens für die spanischen Besitztümer in Amerika einen (Titular-)Patriarchat Westindiens (Patriarchatus Indiarum Occidentalium), allerdings mit Sitz in Madrid, den der Papst nur widerwillig der spanischen Krone zugestand. (Der Sitz ist seit 1963 vakant.)
Den Portugiesen mußte man natürlich auch was gönnen, das ist der Patriarch Ostindiens, mit Sitz in Goa.
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Re: Zölibats-Relativismus in der RKK

Beitrag von Trisagion »

Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 17. Dezember 2020, 21:31
Die sind erst seit knapp 300 Jahren da und wollen schon mitmischen?
Das hätte noch gefehlt, ein Patriarch für Nordamerika mit womöglich mehr Einbildung als Bildung!
Genau, das fehlt. Wo wir dabei sind, in Südamerika, Asien und Afrika bräuchten wir auch neue Patriarchen.
Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 17. Dezember 2020, 21:31
Nein, das Ephesinum hat die Zahl der effektiven Patriarchate klar auf 5 bestimmt.
Daran ist nicht zu rütteln.
Eine zeitlich gebundene Entscheidung, als Frage der Kirchenordnung revidierbar, und schließlich im Zuge von V2 (Christus Dominus, Ecclesiae Sanctae) mit der festen Institution der Bischofskonferenzen umgangen.

Das einzige wo man da einen gewissen Ewigkeitsanspruch ableiten könnte ist die Assoziation mit den Aposteln. Aber warum dann nicht ein Patriarch irgendwo in Indien, nach Thomas und Bartholomäus, und in der Ukraine, nach Philippus? Abgesehen davon, wer ist den bitte z.B. Patriarch von Alexandrien, Tawadros II, Theodoros II, oder doch unser eigener Mann Ibrahim Isaac Sidrak? Und wenn der unsere, würdest Du sagen er spielt die Rolle in der Kirche die ein Patriarch von Alexandrien innehaben sollte?

Das historische System wurde komplett an die Wand gefahren. Da ist nicht mehr viel zu retten. Aber die eigentliche Idee des Systems, eine Hierarchiestufe zu schaffen die große kultur-geographische und politische Gebiete der Welt repräsentiert, ist gut. Eine lebendige Tradition sollte sich das Prinzip zu eigen machen und in den heutigen Gegebenheiten umsetzen. Was die richtige Größe ist, wäre zu diskutieren, aber man sollte das enorme Wachstum der Menschheit und die globale Ausbreitung der Kirche nicht aus dem Auge verlieren.

Raphaela
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Re: Zölibats-Relativismus in der RKK

Beitrag von Raphaela »

philipp hat geschrieben:
Dienstag 15. Dezember 2020, 19:05
Wie löst man als traditioneller Katholik den Widerspruch auf, dass die RKK das Zölibat für manche Kleriker als Pflicht sieht, während sie in der Ostkirche weitestgehend auf das Zölibat als Voraussetzung verzichtet.

Tu mir schwer, da keinen Widerspruch zu sehen. :achselzuck:
Es heißt übrigens höchstens DAS ZöliBAD, aber auf alle Fälle DER ZöliBAT :breitgrins:
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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