Duldung der Ehescheidung durch die Kirche
Verfasst: Mittwoch 4. September 2024, 13:48
Hallo zusammen,
nach längerer Abwesenheit wieder einmal eine Frage von mir:
Wenn es um die Unauflöslichkeit der Ehe geht, wird von Katholiken gerne auf den Fall Heinrich VIII. verwiesen.
Der Kirche sei die Unauflöslichkeit der Ehe so wichtig, dass sie auch dem König widerstanden hat, der die Ehescheidung für sich wollte und die Abspaltung der Anglikaner in Kauf genommen hat. Das klingt erstmal nach einem starken Argument.
Problematisch daran ist allerdings, dass es bei anderen Königen bekanntlich ganz anders aussah - nehmen wir Karl den Großen, der wohl ca. 10 Ehefrauen hatte (+ Konkubinen) und später sogar heiliggesprochen wurde.
Da besteht für mich eine eklatante Diskrepanz im Umgang mit monarchischer Polygamie. Natürlich weiß ich, dass eine Heiligsprechung nicht bedeutet, dass die Person nie eine Sünde begangen hätte. Aber wie kann man einen Heiligen verehren, der so massiv gegen die kirchliche Ehemoral verstoßen hat und gleichzeitig den Fall Heinrichs VIII anführen als Beispiel dafür, wie wichtig der Kirche die Unauflöslichkeit der Ehe ist und mit welchen Mitteln sie diese verteidigt?
Was sind eure Gedanken dazu?
nach längerer Abwesenheit wieder einmal eine Frage von mir:
Wenn es um die Unauflöslichkeit der Ehe geht, wird von Katholiken gerne auf den Fall Heinrich VIII. verwiesen.
Der Kirche sei die Unauflöslichkeit der Ehe so wichtig, dass sie auch dem König widerstanden hat, der die Ehescheidung für sich wollte und die Abspaltung der Anglikaner in Kauf genommen hat. Das klingt erstmal nach einem starken Argument.
Problematisch daran ist allerdings, dass es bei anderen Königen bekanntlich ganz anders aussah - nehmen wir Karl den Großen, der wohl ca. 10 Ehefrauen hatte (+ Konkubinen) und später sogar heiliggesprochen wurde.
Da besteht für mich eine eklatante Diskrepanz im Umgang mit monarchischer Polygamie. Natürlich weiß ich, dass eine Heiligsprechung nicht bedeutet, dass die Person nie eine Sünde begangen hätte. Aber wie kann man einen Heiligen verehren, der so massiv gegen die kirchliche Ehemoral verstoßen hat und gleichzeitig den Fall Heinrichs VIII anführen als Beispiel dafür, wie wichtig der Kirche die Unauflöslichkeit der Ehe ist und mit welchen Mitteln sie diese verteidigt?
Was sind eure Gedanken dazu?